BookRix

Ich habe so etwas schon ein paar Mal gemacht und dabei zwei verschiedene Modelle gesehen.

Das eine Modell ist ein Projekt an dem jeder mitschreibt. Dabei kann die Länge unterschiedlich bemessen werden. Es könnte nur ein einziger Satz pro Teilnehmer sein oder aber auch gleich ein ganzes Kapitel. Das muss dann der jeweilige Organisator entscheiden.

Das andere Modell habe ich mal mit einem Kumpel geschrieben . Dort hatte jeder eine eigene Erzählebene und einen eigenen Charakter. Dann haben wir die Erzählebene kapitelweise gewechselt. Ein Kapitel er, ein Kapitel ich und dann haben wir das große Finale plus Epilog zusammengeschrieben.

Ich denke, dass dies die gängigsten Modelle sind. Und dürfte ich fragen, was für eine Idee dich zu diesen Fragen gebracht hat?

Danke für deine Antwort!
Ich habe vor etwa einem Jahr versucht, mit einer Freundin eine Geschichte zu schreiben... Wir haben es genau so gemacht, wie du und dein Kumpel - jeder hatte einen Charakter, aus dessen Sichtweise wir schrieben. Irgendwann hat es nur nicht mehr funktioniert, wahrscheinlich, da wir durch dieses getrennte Schreiben nicht genügend aufeinander eingegangen sind und unsere Schreibstile doch recht verschieden waren...
Ich war nur neugierig, was für Erfahrungen andere damit gemacht haben.

Also ich habe Beispielsweise die Erfahrung in einem anderen Gruppenprojekt gemacht, dass der Stil nicht so wichtig ist wie das Know-How der Schreiberlinge. Wenn dieses nämlich zuweit auseinander geht, läuft es in der Regel schief.

Ich habe da beispielsweise ein Projekt gehabt (welches ich vergessen hatte zu erwähnen), da haben wir zu zweit an einem einzelnem Charakter geschrieben, jedoch waren unsere handwerklichen Stile Welten von einander entfernt und dadurch konnten wir auch nicht weitermachen.

Die erste Stufe ist ein sogenanntes "Anarchie-Projekt". Es ist eigentlich vom Konzept her sehr simpel. Du schreibst eine Geschichte. Dabei gibt es keine Regeln oder Beschränkungen, Hauptsache kreativ. Scheiß auf Figuren, Story und alles andere. Und jedes Mal musst du versuchen noch eine Schippe drauf zu legen.
Damit erkennst du schon mal deine eigenen Grenzen und kannst sie eventuell einreißen. Zudem lernst du dich so auf eine neue Art und Weise kennen.

Die nächste Stufe wäre dann das genaue Gegenteil. Ein "Regel-Projekt". Du packst die Story so mit Regeln zu dass dir die offensichtlichsten Wege versperrt sind. Danach musst du Wege finden um die Regeln zu umgehen ohne sie wirklich zu brechen.
Allerdings sollte das Regelwerk nicht allzu kompliziert sein, sonst verheddert man sich darin. Außerdem sollten die Regeln der einfach halt halber klar formuliert sein.

Aber das sind bloß meine Erfahrungen und Ideen.

Wie sehen solche Regeln bei dir aus? Hast du da bestimmte Muster oder Beispiele?

Nehmen wir doch einfach mal den Klassiker Held gegen Schurke. Und nun sagen wir (aus welchen Gründen auch immer) können die beiden sich nicht direkt verletzen. Das ist schon einmal eine Einschränkung. Somit müssen wir indirekte Wege beschreiten wie etwa das Verletzen durch Umgebungsobjekte oder dritte Personen.
Dann könnten wir noch sagen, dass einer von beiden Stirbt wenn er etwas entgegen seiner Moral tut. Wie etwa wenn der Held etwas böses tut oder der Schurke eben etwas gutes. Und somit haben wir einen gewissen philosophischen Spielraum was ist gut und was ist böse.
Als nächstes könnten wir noch persönliche Schwächen einbauen wie etwa dass der eine kein Feuer verträgt und der andere kein Wasser. Dies schränkt uns ein, gibt uns aber auch Möglichkeiten.

Ist dieses kleine Beispiel ansehnlich genug?

Ich würde gerne kommen, bin aber im Urlaub. Wiederholt sich die Aktion nochmal?

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Der Kloakenvielfüßler

Sumpfiges Gebiet ringsum. Kein Vogel zwitschert darüber, kein Sonnenstrahl verirrt sich auf die gefleckte Plärre, keine Grille meckert ignorant über den morastigen Klumpfuß der Natur. Nur dieser Schlund, der aus dem Wasser herausragt und alles und jeden in sich aufsaugen will wie ein Säugling die Milch aus der Mutterbrust. In den Kronen schimmert silbrig der Totenkopf des Mondes, den zwei Krallen hochhalten, die scheinbar in die Augen des Kopfes drücken; als wollten sie, dass er auf die Gülle unter ihm – aus der er vor langer Zeit herausbrach (als die Erzengel noch Hopserle spielten) – nicht mehr sehen kann. Im Wasser glitzern schwarze abgestorbene Bäume, die aussehen, als hätte die eitrig verquollene Psezpolnica hier gebadet und dabei ihre Haare verloren. Nur in der Mitte streckt sich eine glattgewalzte Bahn – die ausschaut wie die Erklärung einer Sekante im Mathematikbuch -, über die die vielzähligen Beine einer beringten, leuchtenden und nach Buttersäure miefenden Kloschüssel schleifen. Auch stehen die verschnorkelten Buchstaben eines Spruches um sie herum: MOETAS UAETA DARIES DARDARIES ASTATARIES DISLOCARINTER. Ab und an rutscht ein Bein ab und landet im Morast. Die Kloschüssel zieht es wieder heraus und will es wieder auf die glattgewalzte Bahn stellen. Doch nur ein zerfranster gelblich tropfender Klumpen taucht aus dem inzwischen Blasen bildenden Wasser auf, als wenn Pyrranhas ihn abgefressen und zum Schluß gegengepißt hätten.
Eulen kreisen zerstreut über die Wipfel, knabbern sich im Flug solange an ihren Krallen,, um sie schärfer zu machen, bis es rot aus ihnen heraustropft wie aus einer Sektflasche, der der Boden abgeschlagen wurde, um dann schmerzerfüllt den Morast anzuschreien, weil sie nicht wissen, wie sie dem Einhalt gebieten sollen
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