BookRix

Kommentare zum Finale siehe hier
http://www.bookrix.de/_mybook-kg.wettbewerbe_1310108641.4630870819
Herzlichen Glückwunsch, liebe Miriam!

"Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon Tod"

Was steckt eigentlich hinter diesen Worten? Hier schieden sich die Geister, es gab wohl unterschiedliche Gedanken dazu bei den Lesern.

Daher zur Themenumsetzung, die oftmals getroffen schien, dann aber auch wieder ganz und gar nicht ... :-)

Persönlich war ich bei diesen Worten in Momos Welt. Eine Welt, die von einer anderen, neuen Welt bedroht wird - ohne Menschlichkeit, ohne Fantasie, ohne Zeit und Leben. Aschgraue Herren mit bleischweren Aktenkoffern kassieren die Zeit. Und erst durch Momos Kindsein, zeigt sich bei einem der Herren eine menschliche Regung.

In meiner Geschichte stelle ich "eine innere Stadt der Erwachsenen" vor, einen Ausschnitt aus Alltag und Gewohnheit, einen Menschen, der mittlerweile viele Leben gleichzeitig führt, automatisiert und seelenlos. Sein Gegenpol und eine mögliche Rettung: Die Fantasie von Petitfour, Madame Millefleurs und des Mädchens.

Für den einen oder anderen Leser wäre ein Mithineingehen des Vaters stimmig gewesen, eine Wandlung oder Erkenntnis über das Leben, vielleicht eine Heilung seiner Tristesse und Verzweiflung.

Ich habe das bewusst offen gelassen und ihn deshalb nur lächelnd den Glitter vom Mantel fegen lassen. Hat er doch die Fantasie seiner Tochter erlebt? Entgegen der Annahme von Madame Millefleurs? Wir wissen alle um der Kinder Fantasie, aber lassen wir sie tatsächlich in unsere Erwachsenenwelt?

Momo erschien 1973 und trifft heute mehr denn je ins Schwarze. Wer heute rennt nicht zur Zeitsparkasse?

Eine vergnügliche Reise zum Nachdenken!
Miriam