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Erinnerungen hat sie auch geweckt und dass schönste an ihr für mich ist, dass sie in meiner Heimatstadt Dresden spielt.
Ich bin schon über die Prager Straße gegangen, das war diese ganz neu, anstelle der Ruinenfelder, entstanden.
An Vieles hat man selbst geglaubt und vieles auch glauben wollen.

Nicht immer ist gut, woran Erinnerungen mahnen, dennoch ist es schön, sie zu haben, sich erinnern zu können.
Auch das ist nicht selbstverständlich :-)
Herzlichst Gabriele

... dass es Angst war, die hinter den verqueren Zwangshandlungen stand. Die Menschen der DDR, wurden durch die Machthaber und ihre Spitzel, gegeneinander ausgespielt.

Wenn sie bei diesem Spiel nicht mitmachten, bei dem Verwirrspiel der Mächtigen, wurden sie diszipliniert. Das heißt, sie wurden ins Gefängnis gesteckt. Ihnen wurden die Kinder weggenommen und an Parteigänger weitervermittelt. Ihre Seele wurde gebrochen.

Es ist einfach furchtbar, was Menschen der eigenen Art antun können. Wir alle tun es immer wieder, und halten uns selbst für unfehlbar. Was für ein furchtbarer Irrtum.
LG Heidi

Irgendwie wird überwiegend sichtbar, daß rein äußerlich die Düsterheit einer Welt unter Mangel und Diktatur die Gemüther bewegt. Aber nicht, wie beabsichtigt, die Frage nach Ursache und Wirkung.

Man erkennt sofort das aus Schule und Medien vermittelte Bild der DDR wieder, nur in einer neuen, bedrückenden Form. Dies unterstreicht scheinbar das Furchtbare, Verabscheuungswürdige um so mehr.

Die Geschichte gibt aber auch beispielhaft Auskunft, warum Mangel herrschte und warum wir wachsam sein mußten und daß es unentewegt Kräfte gab, die gegen uns arbeiteten und uns sabbotierten, wo sie nur konnten. Wir lesen von kritischen Äußerungen zu den eigenen Fehlern, ohne die nicht so eine Situation, wie mit den Gaststätten, der zwei Währungen in einem Land, der um sich greifenden Manipulierung und Korruption entstanden wäre.
Kein Westdeutscher Leser sagt sich (wenigstens insgeheim), 'was haben wir mit unserem Kalten Krieg 'den Brüdern und Schwestern im Osten nur angetan'.
Auf dieses Aha-Erlebnis warte ich, sicher vergebens. Denn:
"Ein Mensch, der fühlt,
wenn auch verschwommen,
er müßte sich,
genau genommen,
im Grunde seines Herzens schämen,
beschließt es nicht genau zu nehmen." (Eugen Roth).
So ist nun einmal der Mensch, zumal wenn er keinen Grund verspürt, über solche Dinge nachzudenken.

Ein wirklich interessanter Einblick in den Alltag jener Zeit. Für mich ist das alles Geschichte, die ich nur aus Schulbüchern und Geschichtsbüchern kenne - und aus den Erzählungen meiner Schwiegereltern. Doch die schimpfen immer auf den Sozialismus - weil man nur studieren durfte, wenn man zur Partei gehörte, und auch so war die Zahl der Studenten anscheinend erzwungenermaßen sehr gering. Und weil man immer acht geben musste, wer eventuell mithört oder Berichte von Privatgesprächen an die Stasi weiterleitet.
Das System des Kommunismus an sich hat mich jedoch schon immer fasziniert, wobei ich nicht glaube, dass die Menschheit schon reif genug dafür ist. Ob sie es jemals sein wird, ist fraglich. Denn es wird immer jene geben, die versuchen, irgendeinen Vorteil zu erlangen, den ein anderer nicht hat, die also versuchen, sich am Gemeingut zu bereichern - in der DDR waren das die Funktionäre, glaube ich.

Was mir an deiner Geschichte so gefallen hat, war die mir so gänzlich fremde Sicht des Dresdners, den Einblick, den du dem Leser durch ihn gibst.

Das Ende war sehr überraschend, vor allem, dass du im letzten Abschnitt eine erneute Kehrtwendung machst. Ich liebe Bücher, bei denen sich erst ganz zum Schluss herausstellt, das alles ganz anders war als zunächst vermutet.

Liebe Grüße,
Flocke

das Buch lässt einen schwer nachdenklich zurück..
vieles ahnte man, einiges wusste man
vieles dachte man
doch oft dachte man auch nicht daran dass es so war...
ich hätte nicht dort leben wollen müssen...
toll geschrieben...
sollten auch nachfolgende generationen lesen...

Jeder hat seine Sicht und seine Erfahrungen sammeln dürfen. Ich als Nichtgenosse und Ausreiseantragsteller hatte meine Beobachtungen und Begegnungen, die durchaus zum Teil anderer Natur waren. Da meine Verwandschaft im Westen lebte und meine Mutter als Invalidenrentnerin reisen durfte, kannte ich diverse Anschauungen nicht zuletzt auch aus meiner beruflichen Tätigkeit in Industrie und später auch in der Landwirtschaft.
Das verkrampfte und mistrauische Benehmen der Ofiziellen, auch einiger Parteigenossen (nicht aller zum Glück) ist mir wohlbekannt. Peinlich!
Aber...viele "100-Prozentige" nahmen auch nur zu gerne heimlich die Pakete aus dem Westen in Empfang und gaben dreist mit den Westklamotten an. Soviel Lug und Trug hinter den sozialistischen Reden im Betrieb war schon sehr bezeichnend für die Gesinnungen. Westfernsehen, wenns ging, sahen alle, trotz Verbot.
Die Mangelwirtschaft hat nicht nur mit dem kalten Krieg zu tun, sondern auch mit ökonomischen Unvermögen in der DDR, man halte sich nur den aufgeblasenen Verwaltungswasserkopf vor Augen.
Also ich will mich hier nicht weiter aufhalten auf der Negativstrecke, sie ist schmerzlich lang und trocken.
Es gab eine Klassengesellschaft und die bestand nicht nur aus Arbeitern und Bauern, sondern auch aus Genossen und Nichtgenossen mit allen Nuancen.
Ich habe auch viele ehemalige Genossen gekannt, die bitter enttäuscht wurden von der Umsetzung der marxistisch-leninistischen Ideologie, dem realen Sozialismus, der den Menschen auch das Gruseln lehrte.
Ich bin keine Mensch, der alles schlecht redet. Aus meinen Büchern kann man vieles entnehmen, was ich erlebte und wie ich wertete.
Der DDR-Sozialismus ist gescheitert und dafür gab es zahlreiche handfeste Gründe, die man nicht dem bösen Imperialismus in die Schuhe schieben kann.
Die DDR-Politik hat versagt, die Menschen haben nicht mitgespielt und sie haben es geschafft friedlich zu entkommen. Ob die erlangte Freiheit mit allen Konsequenzen nun das Erträumte ist, sei dahingestellt.
Für mich allerdings schon. Wie gesagt, jeder hatte seine Erfahrungen und hat seine Wege ins neue Leben gefunden oder eben auch nicht.
Jürgens Buch war für mich interessant zu lesen. Dafür bedanke ich mich wirklich.

ähnliches habe ich auch vernommen, von Verwandten damals dort vor Ort ... - sehr gerne gelesen, da ausgezeichnet geschrieben. Danke dafür! LG Gisela

Jürgen,
sehr "lesefreundlich" geschrieben, aber ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich denke, es ist gut, dass es soetwas nun nicht mehr gibt.
Gruß
Jule

so könnte ich mir das schon vorstellen. War ja noch zu klein um dieses selber zu erleben. Ob`s gut oder schlecht war wird man sehen. GUTES BUCH! Falk grüßt