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Wunderbar einfühlsam geschilderte Liebe, die die Zeit und sogar den Tod der Geliebten überdauert. Ausgerechnet ein Mathematikprofessor erzählt diese von tiefen Gefühlen und Romantik getragene Erinnerung, während er seine Vorlesung hält.
Schön geschrieben.
Danke

Das Glück ist ihm entglitten;
soll er jetzt drüber brüten?

Sie hat viel Ähnlichkeit;
will ihn das Schicksal foppen?
Trotz Logik brachte er's nicht weit.
Soll er die Neue poppen?
Zu groß die Angst, er könnte floppen.

Den Kontrast zwischen Hörsaal und Wiesental meint man förmlich zu riechen.
Alles scheint längst seit Ewigkeiten und immer wieder wie in einer Tretmühle bewiesen zu sein.
Die Faszination der Jugend für Fach und Beruf(ung) ist längst dahin.

Das scheinbar bedeutungslos gewordene Jetzt zerfließt in den Erinnerungen, die selbst die Komplexität des vorgeführten mathematischen Beweises durchweben.
Die Zeit scheint abgelaufen zu sein. Die wohl bald bevorstehende und wohl auch im Interesse der Studenten stehende Emeritierung oder Persionierung scheint für den Dozenten ins Leere zu laufen.

Aber machen nicht erst tief prägende Ereignisse, Erlebnisse (leider auch der Tod geliebter Menschen) die eigene Zeit erst erfaßbar, (er)meßbar und verständlich, vom mathematischen Abstraktum zum Gefühlten, Erlebten, Existierenden?
So zeigt sich leider in der Praxis, dass die angehmen, schönen Erlebnisse erst dann ihr volles Gewicht, die volle Intensität bekommen, wenn wir vergleichen können. Am Tiefpunkt zeigt sich erst das Maß und ob wir es noch (er)tragen können, wenn es längst voll zu sein scheint.

Kommt nichts mehr, wenn die Neugier auf das Leben erloschen ist?
Mit Gewißheit indes kann man das nur wissen, wenn man durchhält und des Lebens bittersüße Speise bis zum Ende kostet.

Jedes Wort und jeder Gedanke dieser traurig-romantischen Geschichte treffen die Situation der Trauer punktgenau. Mir gefallen besonders die Lichtblicke in seinen Gedanken wie das Glück der Tochter, wenngleich der Protagonist sie auf seine verlorene Liebe reflektiert.
Ich möchte ihm gern sagen, dass er doch seinem Herzen folgen soll, als die Doppelgängerin den Hörsaal verlässt. Aber vielleicht existiert sie nur in seiner Phantasie??
Vielen Dank für diese Geschichte