eBooks „Tiere“
1012 eBooks were found for the search term „Tiere“.
Deniz Civan Kacan
Nachts am Fluss
- Short Story
- German
- 6146 Words
- Ages 16 and up
- 361
- 3
1.
Sie wussten nicht, ob der Mann, den der Andere rechts neben ihm wenige Minuten zuvor aus dem Fluss gezogen hatte, und der nun an dem Mauervorsprung lehnte, sich umbringen wollte oder wegen des Trinkens von einer der Fussgaengerbrücken gestürzt war, die über den Fluss führten.
Ein Taxifahrer war zu den beiden Personen am Fluss hinzugelangt. Er war am Stadtcasino, Cafe Del Sol und einigen Polizeistreifen vorüber und zwischen den Bankgebäuden hergefahren und dann nach flüchtiger Zeit so zum Parkplatz an der Brücke gelangt. Dann hatte er es sehen können. Der Taxifahrer schritt die Stufen von einer der Brücken hinab und stellte sich dann nahe der beiden Schwimmer und Personen auf, die über die matschige Ufererde, den Sand und die unförmigen, größeren Steine am Uferbeet gekrochen waren, wie geschlagene Tiere, Hunde oder beinahe besiegte Schwimmer in einem nächtlichen, widerspenstigen Wettkampf gegen den Tod und das Besiegt werden. Er kniete sich zu dem Mann an der Mauer, der kaum Kraft mehr gehabt hatte zum Schwimmen und dem die Hoheit und Widerspenstigkeit der Strömung beinahe das Leben gekostet hatte. Und der, so sollten sie in Erfahrung bringen, überrascht worden war von den Entwicklungen und Widerspenstigkeiten in der Kunststofffabrik, in der er gearbeitet hatte und die mächtig genug waren, seine Welt niederzuringen.
Er muss jemand von der Kunststofffabrik sein, dachte der Taxifahrer, als er sich zu ihm kniete und das abgekämpfte, blasse Gesicht erkannte.
Er sagte nichts weiter. Es roch nach dem Fluss, Schweiß, Rasierwasser, nach den Brenesseln nahe des Ufers und dem seltsamen Wetttkampf gegen den Tod inmitten dieser angebrochenen Nacht.
Über der Brücke war der Mond und manchmal hörte man Fahrzeuge über die Brücke kommen.
Der Mann, der aus dem Fluss gefischt worden war, lehnte noch an der niedrigen Mauer. Es hätte Minuten später ein Toter sein können. Als ob ein Fischer einen unseligen Menschen und Arbeiter in einer Reuse aus dem Wasser gefischt hatte statt eines verlierenden Fisches, der sich verfangen und beinahe vergeblich gekämpft hatte. Er lehnte barfüßig an der gebrochenen Mauer, und konnte sich nicht wie der Mann zur linken Seite des Taxifahrers erheben.
Die Stromschnellen des Flusses klangen noch immer gewaltsam und aggressiv. Der Mann, der den Anderen aus dem Fluss gerettet hatte, Aaron, blickte über das Wasser, aber er hörte kein Boot kommen, keine Rettungswache, keine Passanten und sah auch nicht das Profil seiner Freundin. Es würde keine feierliche Prozession der Rettung werden, dachte er kurz und lächelte nur kurz, als er wieder den zehrenden, langen Kampf im Wasser in seiner Muskulatur und seinem Atem bemerkte.
Doch ehe er erneut zum Mann am Mauervorsprung blickte, glimmte etwas Zuversicht in seinen Augen auf. Sie waren nicht ertrunken. Es war jemand hinzugekommen und der Taxifahrer begann davon zu sprechen, dass er den Mann, der noch still und wie ein geschlagener Hund am Mauervorsprung lehnte, kannte.
Es hatte in den Vorwochen zwei Selbstmordfaelle gegeben in der Region, bei den Toten handelte es sich um zwei ehemalige Mitarbeiter der Kunststofffabrik, die wegen der Schliessung eines Standortes entlassen worden waren und deren Taten wenige Tage nach den Entlassungen erfolgten, berichtete die regionale Presse. Dann spräche die Belegschaft über einen Vergiftungsfall, so der Taxifahrer weiter. Jemand hätte sich in der Mensa mit Arsen vergiften wollen.
Er kannte ihn von der Kunststofffabrik aus dem westlichen Industriegebiet der Stadt und hatte einiges über die Vorkommnisse dort gehört.
"Das war sehr riskant, gerade zu dieser Zeit und bei der scheiß Strömung", sagte der Taxifahrer, der nach Schweiß und Tabakqualm stank.
„Er muss sich vom Rausch ausschlafen", sagte der Andere und blickte in die Gesichter beider Männer.
"Ja".
Der Taxifahrer erhob sich und wischte mit einem Taschentuch und beim Insektensurren nahe der Brenesseln und der Böschüngen über sein verschwitztes, grobschlächtiges Gesicht.
"Heiliger Strohsack! Gesoffen hat er aber auch, aber trotzdem müssen wir zu einem Doktor mit ihm", sagte er dann. "Vielleicht wirft er sich von der nächsten Brücke."
(...) [more]
Keywords: Kampf, Naturgewalten, Alkohol, Entlassungen, Fabrik Familienheil
For Free
Rene Winter
Geliebter Adler
- Erotic
- German
- 104171 Words
- Ages 18 and up
- 1
Aimee Blackfeather, eine junge Frau, muss erleben, wie sich ihre Vorstellung von Zukunft verändert.
Mit 18 wendet sie sich an Joyce Gain. Ihr Urgroßvater hat sie dazu angehalten, als sie merkt, dass auch sie eine Wandlerin sein wird. Männer werden Haie, Frauen zu Delphinen. Das ist bekannt und deswegen sucht sie den Kontakt, um sich anleiten und ausbilden zu lassen.
Doch wie ist es, wenn man erkennen muss, dass man nicht Delphin, sondern Seeadler wird?
Wie ist es, wenn man bei einem Übungsflug abgeschossen und verletzt geborgen wird?
Wie ist es, wenn man als Adler vom Retter Cedric Baker anfangs in einen Käfig gesteckt wird?
Wie ist es, wenn sich Cedric auch noch als Besitzer eines BDSM-Clubs herausstellt?
Und wie ist es, wenn man für so einen Mann Gefühle entwickelt?
Auch Cedric ist verwirrt. Er findet einen bewusstlosen Seeadler und nimmt ihn mit nach Hause. Und der verhält sich völlig zutraulich … bis er spurlos verschwindet. Dafür ‚erscheint‘ unvermutet eine nackte junge Frau auf seinem Grundstück. Sie scheint an Amnesie zu leiden und lässt sich ohne Scheu von ihm helfen. Das Mysterium um die Frau und ihre Person fasziniert ihn wieder.
Ein plötzlicher Trauerfall bei Cedric öffnet erste Türen, doch erst eine fast tödliche Notlage erfordert Entscheidungen von Aimee. Wie ist es, wenn man erlebt, dass Fantasy Realität wird? Auch Aimee lernt mehr über sich, als sie je erwartet hätte.
Doch der tödliche Schatten bei Cedric ist nicht verschwunden. Er hat nur ein Ziel. Und der Tod ist kein Hindernis für ihn. Im Gegenteil. Vielleicht taucht unerwartete Hilfe auf, bevor es zu spät ist.
Wegen expliziten Beschreibungen nur für Erwachsene geeignet.
Leseprobe:
….
Auf der Armlehne der dortigen Couch thronte der Adler. Das Rundholz glich wohl einem dicken Ast. Also hatte er sich darauf niedergelassen. Die gelben Augen waren auf Cedric fixiert.
„Wieso bist du noch hier?“ staunte der Mann.
Er war fast fassungslos, weil das Tier noch hier saß. Alle Türen waren offen gewesen. Niemand hätte ihn aufgehalten, wenn er fortgeflogen wäre. Fortgeflogen ... das war das Stichwort, das Cedric half.
„Du kannst es noch nicht, habe ich Recht. Deine Verletzung hindert dich. Aber du magst den Käfig nicht.“
Der Adler nickte mit dem Kopf. Cedrics Augen wurden fast noch größer. Das war ja fast wie eine Reaktion auf seine Frage. Versteht das Tier mich etwa? Nein, das ist Blödsinn. Das können Tiere nicht. Oder doch? Ist es vielleicht ein abgerichtetes, ein trainiertes Tier? Wieder kam ein Bündel neuer Fragen in ihm hoch. Und der einzige, der sie beantworten konnte, konnte nicht sprechen.
„Ich brauche dringend etwas zu essen. Oder ich falle endgültig ins Delirium“, stöhnte er leise.
Beinahe schierer Sarkasmus auf seine Gedanken eben trieb ihn zu seiner nächsten Frage.
„Willst du auch etwas? Soll ich dir etwas mitbringen?“
Wieder schnappte Cedric nach Luft, als der Adler einmal mit dem Kopf nickte und ihn dann nur fixierte mit seinem Blick. Mühsam stemmte der Mann sich hoch und wankte fast aus dem Zimmer. Er stand immer noch wie unter Schock, weil es nun das zweite Mal war, dass er den Eindruck bekam, das Tier hätte ihn genau verstanden und geantwortet.
Für ihn war es schiere Fantasy, so etwas überhaupt nur zu denken. Das war völlig absurd. Das war schlichtweg unmöglich. Nur wusste er nicht, dass Aimee innerlich lachte über sein belämmertes Gesicht beim Hinausgehen. Sie freute sich auf den nächsten Schritt. Und sie hatte schon eine Ahnung, wie der wohl aussah.
Tatsächlich hatte Cedric ein kleines Tablett bei sich, als er zehn Minuten später wiederkam. Langsam näherte er sich der Couch, auf dessen Lehne der Adler hockte.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich hier Platz nehme?“
Fast zögernd klang seine Frage auf. Doch das kurze Kopfschütteln des Adlers entlockt ihm wieder ein Keuchen.
„Ich bin verrückt“, murmelte er schwach, „ein Adler versteht mich und antwortet. Das glaubt mir niemand.“
…. [more]
Keywords: Paranormal, Gestaltwandler, Liebe, Beziehung, Vertrauen, Erotik, BDSM, Unterstützung, Fantasy
€2.99