Ein sehr interessantes Buch.
Psychologisch hervorragend aufgebaut, die Ideen sind innovativ und durchaus nachahmenswert für das tägliche Leben und Sterben. Ob es wirklich so funktioniert, hängt natürlich von den Individuen ab.
Was nicht so funktioniert, wie beschrieben, ist so gut wie alles, was hier als Sex beschrieben ist. Ich will es vorsichtig ausdrücken: Es ist das, was sich eine Frau unter dem Sex beim Männern vorstellt und gegebenenfalls versucht, von einem Mann ebenfalls zu bekommen. Es MAG SEIN, dass es einige wenige Szenen zwischen Mann und Mann gibt, die so ablaufen könnten, doch ewig lange Vor- und Nachspiele waren noch nie Mann´s Sache. So schön es auch sein möge, es ist im Regelfall nicht vorhanden. Vorspiele sind Sonderfälle, nicht die Regel und hinterher schläft ein Mann am liebsten ein.
Wie realitätsfern die Schilderungen sind, zeigt sich in der Idee, eine für den Analverkehr ausreichende Reinigung würde mit ein wenig Duschgel und zwei Fingern erfolgen. Vielleicht, wenn der aktive Part nicht viel mehr als 7cm misst. Sonst aber ist es Unsinn und kein in Analverkehr geübter Schwuler käme auf die Idee, dass das funktionieren würde. Auch die Vorstellung, die Prostata lasse sich wie eine Klitoris fühlen, ist weder ertastbar noch anatomisch korrekt.
Mir persönlich fehlt der für Literatur notwendige Schliff der Sprache. Es ist geschrieben, okay. Das war´s dann aber auch. Keine schönen Formulierungen, keine Beachtung der zahlreichen Wortwiederholungen im direkten Kontext, die Vermeidung jeden Humors, jeder Metapher, obwohl die Story schier danach schreit.
Trotzdem: Lesenswert.
Ich kann über deinen Eintrag eigentlich nur den Kopf schütteln. Was du zum Schreibstil der Autorin meinst, lasse ich mal dahin gestellt. Das ist Geschmackssache, mir gefällt er sehr gut und vielen anderen wohl auch. Meine persönliche Meinung, nachdem ich eine deiner Leseproben... Show more
Ich kann über deinen Eintrag eigentlich nur den Kopf schütteln. Was du zum Schreibstil der Autorin meinst, lasse ich mal dahin gestellt. Das ist Geschmackssache, mir gefällt er sehr gut und vielen anderen wohl auch. Meine persönliche Meinung, nachdem ich eine deiner Leseproben runtergeladen und gelesen habe: Manch einer könnte sich von dem Schreibstil der Autorin ein paar dicke Scheiben abschneiden ;-)
Aber was du hier über schwulen Sex loslässt, das will ich nicht unkommentiert so stehen lassen. Denn ich bin schwul und kann dir da in keinster Weise zustimmen. Würde auf deinem Profil nicht stehen, dass du selbst schwul bist, hätte ich das sogar für homophob gehalten. Du stellst alle Schwulen als rein-raus-Rammler hin. Schließt du da von dir auf andere?
Wenn du mit deinen lt. Profil 51 Jahren bisher nur solchen Sex hattest, frage ich mich, ob ich nun mit dir Mitleid haben soll, oder - wenn dieses Gerammel von dir ausgeht - eher mit deinen Partnern.
Ich habe mit meinem Mann durchaus auch harten, schnellen Sex, das kann sehr schön sein. Aber das ist doch nicht bei allen Schwulen die Regel! Lange Vorspiele sind für uns keine Seltenheit, und wir sind da bestimmt nicht das einzige schwule Paar. Was gibt es denn geileres, als den Partner lange zu verwöhnen bzw. selbst so verwöhnt zu werden? Ein paar Mal bis kurz vor den Höhepunkt reizen, dann eine kurze Abkühlphase und wieder loslegen. Wenn man dann wirklich endlich kommt ist das total intensiv.
Was das direkte Einschlafen danach betrifft: Manchmal ja, aber auch das ist bei uns nicht die Regel. Keine Ahnung, ob das nun am Alter liegt, vielleicht geht es uns in 15 Jahren auch so. Aber warum musst du das alles verallgemeinern? Es sind eben nicht alle Männer so, daher finde ich es mehr als vermessen von dir, sowas zu äußern.
Und dann das: Die Prostata kann man nicht ertasten? Aber natürlich kann man das! Ich hab nun wirklich keine Ahnung, wie sich eine Klitoris anfühlt, da durch und durch schwul (bist du bi?), aber wie sich die Drüse anfühlt, das weiß ich sehr wohl. Wenn du nun schreibst, man kann sie nicht ertasten, damit meinst du wohl, dass DU es nicht kannst, und dafür könnte ich mir verschiedene Gründe vorstellen:
- Du traust dich aus verschiedenen Gründen nicht, dem Partner den/die Finger in den Hintern zu schieben
- Du hast sehr kurze Finger, denn dann klappt das wirklich nicht
- Du bist tatsächlich nur auf Rein/Raus aus (in dem Fall dann doch Mitleid mit deinem Partner)
Was davon auf dich zutrifft, kann ich nicht beurteilen, aber noch mal: Nicht von dir auf andere schließen, nicht verallgemeinern!
Eine Anmerkung noch zu der von dir erwähnten Duschszene: Für mich ist das ein erotischer Scherz zwischen den Romanfiguren, was an dir offenbar völlig vorbeigegangen ist. Da frage ich mich dann, wem hier wirklich der Humor fehlt?
In einer Lovestory muss ich auch nicht unbedingt was über die Reinigungspraktiken lesen, auch wenn manche Autoren meinen, sie müssten das immer wieder erwähnen und so breit treten, dass dann die Erotik völlig dahin ist.
Noch dazu stellst du uns Leser als ziemlich naiv hin. Ich frage mich, ob es außer dir überhaupt jemanden gibt, der das so aufgefasst hat. Denn ich habe das keineswegs so interpretiert, dass die Autorin damit beschreiben wollte, wie sich Schwule vor dem Sex reinigen können. Macht man ohnehin nicht immer, weil der Enddarm ja soooo schmutzig gar nicht ist, außer man war vor kurzem auf dem Klo oder muss gerade.
Wir verwenden im Zweifelsfall eine Analdusche, und ich bin sicher, dass es auch unter den hier lesenden Heteros bzw. Frauen viele gibt, die wissen, was das ist und für was man sie benutzt. Wir leben schließlich im Zeitalter des Internets, und es soll auch Heteros geben, die Analsex haben.
Alles in allem liest sich dein Kommentar für mich wie ein Neid-Eintrag. Auch wenn die Rezensionen, die du dir selbst auf Amazon zu deinen Büchern geschrieben hattest, ja mittlerweile gelöscht wurden, finde ich es für einen Autor ziemlich lächerlich, dass er das nötig hat und dann auch noch bei anderen Autoren, die mehr Zuspruch durch uns Leser haben, solche Einträge hinterlässt.
Gruß, Julian
Julian: <3
Danke für die Richtigstellung bzgl. Prostata und schwulem Sex, Julian.