11.06.2025: Aufregung in Deutschland um ein neues "Manifest" für den Frieden. Es haben namhafte Personen unterschrieben. Das Thema geistert brandaktuell durch die Nachrichten und Webseiten, wie z.B. bei NTV. Gefordert werden eine Kehrtwende in der Ukraine-Russland-Politik des Westens und Gespräche mit Russland. Das Manifest ist kurz und taugt nur als Grundlagenpapier, als Idee. Es stammt von einer Minderheit einer ehemals... Show more
Ist schonmal jemandem aufgefallen, dass es eine Menge Leute gibt, die tatsächlich oder angeblich wissen, wie man einen Krieg führt, aber niemanden, der weiß, wie man einen aktiven Krieg in einen Zustand des Friedens überführt? Niemand der aktiven Protagonisten weiß das, ob sie sich nun als Rockys inszenieren oder private Sonntagsflieger sind, die sich als Kampfpilot in Szene setzen. Keiner hat auch nur die leiseste Ahnung. Es ist ja auch nicht einfach. Doch was noch schlimmer ist: Man muss fast den Eindruck haben, dass es niemand WILL, sonst wäre aus Richtung Westen in Richtung Moskau schon längst die Andeutung der Möglichkeit eines Kompromisses gemacht worden. Man hatte mehr als drei Jahre Zeit. Aber: Fehlanzeige.
Waffen liefern und darauf warten, dass sich Russland von ganz allein von seinen übertriebenen Forderungen distanziert, ist jedenfalls keine Kunst und dürfte der Logik zufolge den militärischen Schlagabtausch nicht beenden, sondern in die Länge ziehen. Dies setzt einen langen Atem voraus, während man hofft, dass der Kreml seine Armeen irgendwann zurückziehen und die Angriffe einstellen möge. Dies ist zunächst nicht als Kritik zu verstehen, sondern als Meinung oder Tatsachenbeschreibung.
Eine weitere Meinung ist: Wenn exakt dieselben Politiker, die während der Pandemie wörtlich gesagt haben: "Ich könnte mir eine auf zunächst zwei Jahre begrenzte Impfpflicht mit sechs bis acht Pflichtimpfungen vorstellen ..." (!!!!!) der Meinung sind, dass das Taurus-Waffensystem an die Ukraine geliefert werden sollte, dann sollten BEDENKEN bestehen, ob dies wirklich die richtige Entscheidung wäre.
Bei der Impfpflicht-Debatte hatte man das theoretisch sehr plausible Problem der Erhöhung der Serum- und Plasmaviskosität nicht bedacht. Sechs bis acht Pflichtimpfungen innerhalb von 24 Monaten hätten einen staatlich angeordneten Viskositätsanstieg von ununterbrochenen zweieinhalb Jahren bedeutet, der in den ersten Monaten nach einer Impfung deutlich höher gewesen wäre als nach einer Infektion. Abgesehen davon wären Impfungen im Abstand von drei bis vier Monaten viel zu hochfrequent und unnötig gewesen.
Bei der Taurus-Debatte ignoriert man die kranke Logik des Krieges, dass auf eine rechtmäßige Vergeltung die unrechtmäßige Vergeltung der Vergeltung folgt. Dies führt wieder zur oben erwähnten Feststellung: Alle wissen, wie man einen Krieg führt, aber niemand, weiß, wie man ihn beendet. Und durch Begriffe wie "Imperialismus" oder durch Putin-Hitler-Vergleiche wird erfolgreich der Eindruck vermittelt, dass auch gar nicht die Möglichkeit für Frieden besteht. Natürlich ist die Rolle des Bösewichts klar verteilt. Aber treffen diese weitergehenden Begriffe und Vergleiche auch zweifelsfrei zu? Oder gibt es auch im Westen eine Art von Kriegspropaganda?
Ergänzung: Egal, wie die Antworten ausfallen: Im Westen gibt es eine Menge Experten für den Krieg, aber es gibt keine Experten für den Frieden. Und falls doch, so hört man sie nicht.