Vielen Dank für deinen einfühlsamen Beitrag. Manchmal muss man in meinem Beruf auch ein bisschen Glück haben.

Das weiß ich nicht, das geht ja auch nicht so schnell bis es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. Aber ich bin mir sicher dass er Ärger bekommen wird. Er hat ganz klar gegen eindeutige Vorschriften verstoßen und sogar seinen Bauarbeiter gegen dessen Willen da runtergeschickt.

Es war auch besonders nervenaufreibend, weil wir erst mal nicht mit etwas Schlimmen gerechnet hatten. Und im Handumdrehen steckten wir in einer Situation, wo wir nicht wussten ob nicht vor unseren Augen ein junger Mann unter Tonnen von Gestein begraben wird und eventuell noch einige Kollegen mit. Wir waren am Anfang auch eher hilflos. Wie wir ihn zuletzt befreien konnten, die Methode hat sich im Laufe des - übrigens dreistündigen - Einsatz erst entwickelt.

Das mit dem Manager hat mich auch empört. Aber dafür sind wir eben Einsatzkräfte. Solche "verschlossene Türen" können uns ebensowenig aufhalten, wenn es um Menschenleben geht, wie richtige verschlossene Türen.

Die neutralere, eher atmosphärische Beschreibung am Anfang war Absicht. Ich wollte darstellen, dass wir zuerst nicht mit einer solchen Katastrophe gerechnet haben. Die traumatisierendsten Einsätze sind oft die, zu denen man unter falschen Voraussetzungen fährt.