Sind wir nicht alle ein bisschen salzig?
Aber Jacobus und Petrus wollen noch etwas salziger sein, als die anderen. Sie kapieren nicht, was der Große Meister ihnen sagen will, halten am Wortwörtlichen fest. Auch MM denkt nur von der Tapete bis zur Wand. Aber so ist das halt mit den Reden des Meisters. Sie seien zwar nicht Honig, aber Salz, Münzen, Gold, das Licht der Welt gar. Doch die größten Leuchten sind die Jünger nicht, sonst würden sie erkennen, dass der Große Meister auch ein großer Spötter ist. Warum redet er nicht Klartext? Warum ist seine Rede nicht 'ja, ja und nein, nein'?
Vielleicht, damit keiner erkennt, dass er sich ständig widerspricht? Er sagt, allzu viel Glauben mache das Leben ungenießbar, er sagt, sie sollen sich selbst als göttlich betrachten, er sagt, der Weg solle salzig sein, damit sie kamelgleich zur Oase = Himmelreich gezogen würden. Aber wozu? Jeder reist doch schon in seinem eigenen Himmelreich herum, wie er auch sagt. Und eigentlich meint er: Mach was Du willst, aber mach's richtig. Oder so.
Eine herrlich gelungene Neuauflage der Bergpredigt!
Vielleicht liege ich aber völlig falsch mit meiner Vorstellung, die sich mir aufdrängt:
Ich seh die vier im heißen Wüstensand lagern, und links und rechts kollern die leeren Weinamphoren.

Viele Gleichnisse zeigen Wege zum Glauben. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Es ist unwichtig, woran wir glauben. Wichtig ist, dass wir glauben, weil Glaube Berge versetzen kann. Mit positiver Lebenseinstellung kann man allem Unbill trotzen. Jede überwundene Schwierigkeit macht uns stark. Der Glaube stärkt unseren Kampfgeist. Salz konserviert, also stärkt Salz den Glauben. Wir sind das Salz, also sind wir gemeinsam stark. Ein ewiger Kreislauf.

Danke für Deine inspirierenden Gedanken!

Sehr gekonnt diesen einen Satz philosophisch verarbeitet, von Big J, den Jüngern und der heiligen Hure.

Wenn die Kirchen doch bloss Theater wären.

Sehr gern gelesen.

... und schlug virtuell dieses Buch auf. Das Cover kaum beachtet, stellte ich ab Zeile 7 fest, das Jesus zu mir sprach... Mein Gott, was sollte ich tun? ...Kaffee war die Lösung... ich sprintete in die Küche, kam langsam mit einer gefüllten Tasse in der Hand zurück und schlich um meinen Computer herum... Sollte ich es wagen? ... Mutig setzte ich mich hin und stellte mich der anspruchsvollen Herausforderung... Ab ungefähr der Mitte kam die Erleuchtung, zum Schluss war ich geheilt... ich hatte nichts verstanden... also noch mal langsam... Irgendwie ging es um den Glauben als Würze des Lebens...ein kleiner Schweißfilm bildete sich auf meiner Oberlippe... musste ich doch gleich einen Kommentar loswerden, der diesem edlen Text würdig war... Dann kam wieder die Erleuchtung... das würde mein Lieblingssatz: "...- und wir erahnen kaum die Hälfte des Gemeinten." ...Wenn Jabobus das sagte, dann war da sicher was dran... Und als fast zum Schuss Jesus fragte: "Und hab ich je gesagt, der Weg ins Himmelreich sei bequem begehbar, leicht zu finden?" Da rief ich ganz laut: "Nein, ganz bestimmt nicht.", wischte mir den Schweiß von der Stirn, las brav die letzten Zeilen und fragte mich doch glatt, ob ich nun dem Himmelreich ein bisschen näher gekommen bin.
Ausgelaugt, fertig und durchgeschwitzt denke ich bei mir: "Herrgott nochmal, ist das ein starkes Buch!!!" :o)

Liebe Grüße

Susy

... ist für mich der beste Beitrag im Wettbewerb.
lg, Lupo

ist etwas völlig Außergewöhnliches, weil es zum Denken anregt. Und fängt man einmal damit an, so kann man so schnell nicht wieder aufhören, denn es müssten tausend Dinge hinterfragt werden. Zunächst doch einmal das 'Ihr' in der Bergpredigt. Wer ist damit eigentlich gemeint, nur die Jünger oder alle Christen? Mir wären die Jünger lieber, denn dann würde die Bergpredigt in heilsame Ferne rücken und würde uns nur noch als passive Zuschauer etwas angehen. Die Veranwortung läge dann allein bei den Jüngern, resp. deren Nachfolgern (dem Klerus).

Ist es aber wirklich so? Tragen nicht viel mehr alle Christen die Verantwortung für den maroden Zustand, in dem sich das Christentum heute befindet? Die Frage von Petrus: "Wie sollte ich mit Salz die Welt bestäuben, dass sie sich neu bildet?", ist darum aktueller denn je.

Ach ja, lieber Phil. Warum schreibst du nicht einfach einen Liebesroman, den man ohne nachzudenken herunterlesen könnte.
LG Struwel