Cover

Prolog

Mögliche unbekannten Begriffe:

Yokai - Dämon

Inuhanyou/Inuyokai - Hundehalbdämon/Hundedämon

Hanyou - Halbdämon

Youki - Dämonenaura

Dämonenschwerter - außergewöhnliche, mächtige Schwerter

 Namensbedeutung:

Misaki – Schöne Blüte

 

Mein Name ist Misaki, ich bin eine Inuyokai. Ich habe lange Silberhaare mit goldenen Strähnen, die mir bis über die Hüfte reichen.(Mit Strähnen sind in diesem Fall einzelne Haare gemeint :D) Meine Augen sind ebenfalls golden und auf meiner Stirn befindet sich ein blauer Stern, das Zeichen der Herrscher über die östlichen Länder. An meinen Wangen befinden sich jeweils zwei goldene, dünne Streifen (wie bei Sesshomaru nur halt in gold). Meine Muter und mein Vater sind die Herrscher über die östlichen Länder. Wir führen gerade Krieg gegen die nördlichen Länder, weil die Katzenyokai sich dort zum Herrscher gemacht haben, nachdem sie Inuyokai aus den nördlichen Ländern vertrieben hatten. Ich hatte mein ganzes Leben lang Schwertkampfunterricht und liebe es zu kämpfen und sich Herausforderungen zu stellen. Ich bin eine sehr mächtige Daiyokai. Alle meine Gegner hatten mich bisher unterschätzt, weil ich eine Frau bin. Und gerade weil sie mich unterschätzt haben, haben sie alle mein Schwert zu spüren bekommen. Ich bin die beste Schwertkämpferin der östlichen Länder. Ich habe bis jetzt jeden Kampf gewonnen. Meine Eltern schicken mich auf eine Reise um den Herrscher der westlichen Länder zu finden und ihn um Hilfe zu bitten uns im Kampf gegen die nördlichen Länder zu unterstützen.

Kapitel 1

Ihr Vater hatte ihr bereits gestern gesagt, dass sie heute abreisen müsste, um den Herrscher über die westlichen Länder zu finden und ihn zu bitten ihnen zu helfen. Man sagte aber auch, dass er ein kaltherziger Daiyokai sein soll. Ihr Vater warnte sie vor ihm, weil er einige Gerüchte über ihn gehört hatte. Aber sie ließ sich dadurch nicht einschüchtern. Zudem wurde ihr gesagt, dass ihr Vater ihr den Auftrag anvertraut hat, weil sie dem Herrscher der westlichen Länder angeblich ebenbürtig im Kampf wäre. Sie packte nur das notwendigste ein und ging los. Ihr Vater hatte ihr außerdem gesagt, sie müsse wie eine sterbliche reisen, was das ganze noch schlimmer machte, denn es würde umso länger dauern. Nachdem sie mehrere Tage durchgelaufen war, in denen nichts Aufregendes geschah, kam endlich ein bisschen Action. 5 Katzenyokai beobachteten sie und gingen anscheinend davon aus, dass sie sie nicht bemerkte. Dachten sie ernsthaft sie würde diesen scheußlichen Geruch nicht bemerken? ,,Diese Katzen sind ja die dümmsten, die ich je gesehen habe.“ dachte sie. Misaki ging einfach weiter und tat weiterhin so, als würde sie nichts bemerken. Sie hörte wie sich einer der Katzen näherte. Sie zog ihr Schwert Raidon. Das Dämonenschwert war seit Milliarden von Jahren im Besitz ihrer Familie und seit dem sie angefangen hatte zu trainieren war es in ihrem Besitz. Vorher hatte ihre Mutter es besessen. Raidon war ein eigensinniges Schwert, nur die Frauen in ihrer Familie dürfen es führen geschweige denn berühren. Sie hat nur zwei kleinere Brüder und ist daher die Erbin des Schwertes. Außerdem darf sie das Symbol der Herrscher über die östlichen Länder tragen. Nur der Herrscher, seine Gefährtin und das erstgeborene Kind dürfen die Zeichen der verschiedenen Länder tragen. Auf jeden Fall hatte der Katzendämon keine Gelegenheit sich ihr noch mehr zu nähern, denn mit einem Schlag mit Raidon war der Katzendämon in zwei Teile zerschnitten. Dann griffen die restlichen Katzendämonen an. Den Zweiten brachte sie mit einem Schwertstich durch den Bauch um. Der Dritte und der Vierte griffen gemeinsam an. Aber auch sie hatten nicht damit gerechnet, dass sie gut kämpfen kann. Sie führte ihr Schwert als ob es eine Feder wäre, ihr merkte man gar nicht an, dass das Schwert irgendein Gewicht hatte und überhaupt etwas wog. Nach ein paar Schlägen denen die beiden ausgewichen waren, traf auch sie Raidon´s Zorn. Die beiden zerfielen in mehrere Stücke. Der Fünfte war schlau genug wegzulaufen, aber sie konnte ihn nicht laufen lassen, er würde mit noch mehr Katzenyokai auftauchen.

,, Hey, das ist aber unhöflich. Einfach so mitten im Kampf weglaufen. Wer hat dich den erzogen?“ rief sie ihm nach. Dann rannte sie ihm nach und stellte sich vor ihn. Der Katzenyokai sah nach hinten und bemerkte nicht, wie er in die Klinge von Raidon lief. Vor Schmerzen schrie er auf und fiel dann schließlich tot zu Boden.

,, Keine große Herausforderung. Dabei hatte ich mir so viele Hoffnungen gemacht.“ Seufzte sie enttäuscht und ging zurück zum Waldweg, den sie verlassen hatte um dem Katzenyokai zu folgen. Weitere 4 Tage vergingen ohne dass etwas passierte. Langsam wurde es ihr langweilig. Aber sie würde morgen das westliche Gebiet betreten. ,, Mal gucken was da auf mich zukommt.“ Sagte sie hoffnungsvoll zu sich selbst. Sie lehnte sich an einen Baum und ließ sich nieder. Langsam schlief sie ein während sie die rechte Hand auf Raidon hielt. Sie bemerkte, wie ein Froschyokai sie beobachtete.

,, Zeig dich, Froschyokai!“ rief sie und öffnete die Augen. Sie hörte ein leises Rascheln im Gebüsch und hervor trat ein kleiner, grüner Froschyokai. Misaki war enttäuscht. Sie hatte ihn größer eingeschätzt. Sie unterdrückte ihr Youki nicht vollständig, aber ein wenig.

,, Nicht schon wieder.“ Sagte sie enttäuscht.

,, Was schon wieder?“ fragte der kleine Froschyokai.

,, Ich hatte gedacht, du wärst größer und damit eine größere Herausforderung, ich konnte ja deine Stärke nicht beurteilen, du unterdrückst dein Youki fast komplett.“

,, Pah. Eine Frechheit. Was glaubst du wer du bist?“

,, Oh Verzeihung.“ Begann sie lachend ,, Ich heiße Misaki und wer bist du?“ Dass sie die Hime der östlichen Länder ist, verschwieg sie bewusst.

,, Mein Name ist Jaken. Ich diene meinem Herrn Sesshomaru-sama.“ Sagte er stolz und brachte Misaki noch mehr zum Lachen. ,, Was? Warum lachst du?“

,, Weil du so klein und schwach bist und trotzdem so frech und eingebildet.“

,, Pah, so was muss ich mir nicht anhören.“ Sagte er und wollte gehen, als Misaki in aufhielt

,, Warum hast du mich eigentlich beobachtet?“ fragte sie, während sie aufhörte zu lachen.

,, Ich habe dein Youki gespürt und wollte nachsehen, aber du bist nur eine Frau.“ Sagte er und wandte sich wieder um. Das machte Misaki wütend.

,, Was hast du gesagt?“ fragte sie wütend.

,, Ich sagte du bist nur eine Frau.“ Wiederholte Jaken.

Misaki war so schnell bei ihm und hielt ihm am Hals hoch, dass er gar nicht reagieren konnte um sich irgendwie zu wehren.

,, Ich hasse es wenn man denkt ich wäre schwach, nur weil ich eine Frau bin.“ Sagte sie in einer Lautstärke, die er gerade noch verstand.

,, Also, was hast du eben gesagt?“ fragte sie erneut. Jaken musste schlucken, er spürte wie ihr Youki stärker wurde. Anscheinend hatte sie es die ganze Zeit unterdrückt. Ihr Youki war genauso stark wie das von Sesshomaru und genau das machte ihm noch mehr Angst.

,, Ich.. eh…. Ich sagte, ihr seid die stärkste Frau, der ich begegnet bin?“ antwortete er fragend.

,, Schon besser, Jaken.“ Sagte sie und ließ ihn einfach los. Jaken landete unsanft auf dem Boden. Misaki drehte sich um und wollte sich gerade wieder unter den Baum setzen, als Jaken wieder aufstand und sie ansah.

,, Wartet nur wenn Sesshomaru-sama euch erwischt.“ Sagte er und lief weg.

,,Was? Er hat immer noch eine große Klappe. Aber was interessiert es mich, er ist nur ein kleiner Froschyokai“ dachte sie und schloss wieder die Augen, aber schlief nicht. Für den Fall das diese kleine grüne Pestbeule wieder auftauchen sollte.

Kapitel 2

Misaki war bis zur anbrechenden Dunkelheit bei diesem Baum geblieben. Dann war sie wieder aufgebrochen. Ihrem schwarzen Kimono mit dunkelblauen dünnen Linien, die sich über den Kimono verteilten, sieht man zum Glück nicht an, dass dieser womöglich von der Erde verdreckt wurde. Misaki hat auch noch einen Jūnihitoe dabei, aber der ist viel zu schlecht um sich zu verteidigen, denn ein Jūnihitoe besteht aus 12 Schichten. Eigentlich dürfen nur die Kaiserinnen einen Jūnihitoe tragen, aber der Dämonenkaiser ist ihr Onkel und er hatte ihn ihr geschenkt, also darf sie ihn auch tragen. Zusätzlich hatte sie noch einen Kimono in braun mit schwarzen Drachen darauf und einen dunklen Yukata dabei. Sie merkte wie sie die Grenze zu den westlichen Ländern überschritt, denn sie roch nur noch Inuyokai des Westens. Außerdem spürte sie in der Nähe den Youki von diesem kleinen Froschdämon Jaken. Aber er war nicht alleine, sie spürte noch zwei andere Youki und roch sie auch. Einer davon war wohl ein Drache, der andere war ein Inuyokai des Westens und sie roch ein Menschenkind. Moment… Ein Menschenkind? Warum war ein Menschenkind mit 3 Yokai unterwegs? Na das konnte ihr ja egal sein. Doch plötzlich spürte sie wie das Youki und der Geruch von Jaken näher kam. Seltsamerweise kam er alleine, was sie verwunderte, da sie ihm schon solche Angst gemacht hatte. Sie blieb an Ort und Stelle stehen bis schließlich etwas im Gebüsch raschelte. Sie wartete einen Moment und schon kam Jaken raus.

,, Du schon wieder“ sagte Misaki und starrte den kleinen Froschyokai verblüfft an.

,, Ja… Wie heißt du doch gleich?“ fragte er sie.

,, Misaki. Was willst du von mir Jaken?“

,, Ich dachte ich sollte mich rächen, dafür dass du mich letztens so schlecht behandelt hast.“

,, Du denkst du hast eine Chance gegen mich?“ fragte sie erstaunt.

,, Pah, wie ich schon letztens gesagt habe. Du bist nur eine Frau.“

Dieser Satz machte Misaki wütend und ein Knurren drang aus ihrer Kehle. Innerhalb einer Sekunde hielt sie wieder seinen Hals fest und drückte ihn gegen einen Baum.

,, Möchtest du wiederholen, was du eben gesagt hast oder willst du dein wertloses Leben behalten?“ fragte sie ihn. Jaken rang nach Luft. Langsam lockerte sie den Griff ein wenig damit er die Chance hatte ihr auch zu antworten. Plötzlich spürte sie, wie dieser eine Inuyokai näher kam, aber zuerst wollte sie Jaken zurechtweisen, bevor sie sich um diesen Inuyokai kümmern würde.

,, Ich will leben. Ich bitte um Verzeihung, Misaki.“ Brachte er schließlich heraus. Schon war der Inuyokai mehrere Meter hinter ihr zum stillstand gekommen.

,, Gute Endscheidung, Jaken.“ Sagte sie, tätschelte ihm den Kopf und ließ ihn einfach fallen. Ohne den Inuyokai hinter sich zu beachten, ging sie weiter den Weg entlang.

,, Halt!“ rief Jaken und sie schaute über ihre Schulter zu Jaken.

,, Was ist, Jaken?“ fragte sie schon gelangweilt.

,, Wie kannst du es wagen schon zum zweiten Mal so mit mir umzugehen?“ fragte er, während der Inuyokai schweigend daneben stand.

,, Du hättest es nach dem ersten Mal besser wissen müssen, Jaken. Wäre das dann alles? Ich muss wirklich weiter. Ich will meinen Auftrag erledigen und so schnell wie möglich zurück in den Osten. Dort warten einige Katzendämonen darauf von mir abgeschlachtet zu werden.“ Sagte sie desinteressiert.

,, Was für ein Auftrag?“ drang ihr eine gefühllose Stimme ins Ohr. Sie wandte sich um und sah den Inuyokai neben Jaken an.

,, Ich wüsste nicht, was euch das angeht.“ Sagte sie und ging einige Schritte näher. Sesshomaru legte seine rechte Hand auf Bakusaiga und auch Misaki legte ihre rechte Hand auf Raidon. Misaki spürte die dämonische Aura die von dem Schwert des Inuyokai´s ausging und auch Sesshomaru spürte die dämonische Aura ihres Schwertes.

,, Wie kannst du es wagen, so mit meinem Herrn zu reden?“ schrie Jaken sie an.

,, Schweig Jaken. Oder ich zeige dir ein drittes Mal meine Kraft!“ fauchte sie ihn an. ,, Niemand beleidigt die Hime des Ostens!“

,, Die…. Die…. Die Hime?“ fragte Jaken ängstlich. Sesshomaru zog nur die Augenbrauen hoch. Er ließ die Hand von seinem Schwert ab und auch Misaki ließ die Hand von Raidon ab.

,, Was hast du denn gedacht? Kennst du etwa den Namen der Hime des Ostens nicht?“ fragte sie Jaken.

,, Jetzt wo du es sagst… du hast wirklich denselben Namen wie die Hime. Misaki.“ Sagte Jaken schließlich, dann ging er auf sie zu und verbeugte sich.

,, Oh nein, Jaken. Ich bin zwar die Hime, aber das muss wirklich nicht sein.“ Sagte sie und zog ihn am Kragen seiner Klamotten wieder auf die Beine.

,, Wenn ihr meint, Hime.“ Sagte Jaken und nickte verständlich.

,, Du bist also die Hime des Ostens. Was machst du hier im Westen?“

,, Wie schon einmal gesagt, geht euch das nichts an.“ Sagte sie und wandte sich wieder ab, um wieder in Richtung Schloss Inu no Taisho zu gehen.

,, Was willst du beim Schloss des Herrschers der westlichen Länder?“ fragte Jaken, sehr darauf bedacht, nicht zu verraten, dass es Sesshomaru ist, der der Herrscher der westlichen Länder ist.

,, Jaken?“ mahnte sie ihn genervt. Dieser zuckte unwillkürlich zusammen.

,, Ja, Hime?“ fragte Jaken ängstlich.

,, Bitte, nenn mich nicht immer Hime. Du kennst doch meinen Namen, Jaken. Dann nenn mich auch Misaki. So wie vorher, und damit ihr mich nicht weiter aufhaltet: Ich suche den Herrn der westlichen Länder. Mein Vater wünscht ihn zu sprechen.“ Sagte sie und ging weiter, bis sie nach Sesshomaru´s Worten innehielt.

,, Der Herrscher der westlichen Länder steht hinter dir.“ Sagte er wie immer ohne irgendwelche Gefühle in seiner Stimme.

,, Ihr seid der Herrscher über die westlichen Länder?“ fragte Misaki, während sie sich umdrehte. Sesshomaru nickte nur zur Bestätigung. Misaki schnupperte nochmal in der Luft und sagte dann:,, Mir wurde gesagt, der Herrscher über die westlichen Länder verachtet die Menschen.“

,, So ist es auch, Misaki.“ Mischte sich Jaken in das Gespräch ein.

,, Wenn dem so ist, warum reist ihr dann mit einem Menschenkind?“ fragte sie an Sesshomaru gewandt.

Kapitel 3

Stille. Der angebliche Lord des Westens schwieg sie an. Er wusste anscheinend nicht, wie er auf diese Frage reagieren sollte.

,, Ihr seid auch wirklich die Hime des Ostens? Mir wurde gesagt, die Hime sei die Erstgeborene. Wo ist euer Herrschaftssymbol?“ zischte Jaken. Misaki sah ihn böse an und rieb mit der Hand über ihre Stirn, um die Schminke zu entfernen, die sie, bevor sie die Reise angetreten hatte, auf ihrem blauen Stern verteilt hatte. Das hatte sie natürlich nur getan, um nicht erkannt zu werden. Dann rieb sie sich auch noch die restliche Schminke von ihrem Gesicht, die sich auf den Streifen auf ihren Wangen befand. Die vier goldenen Streifen und der blaue Stern auf ihrer Stirn waren nun zu sehen. Jaken rang nach Luft, als er erkannte, dass er tatsächlich die Hime vor sich hatte.

,, Ist dir das Beweis genug, Jaken?“ fragte sie wütend und genervt.

,, Aber ja doch, Misaki.“ Sagte er und versteckte sich hinter Sesshomaru´s Beinen. Misaki betrachtete ihn genauer und sah, das er das Zeichen der westlichen Länder auf seiner Stirn trug. Also war er wirklich der Herrscher über die westlichen Länder. Misaki war etwas sprachlos und es war erneut still, bis Sesshomaru unerwartet das Wort ergriff.

,, Was möchte euer Vater von mir, Hime?“ fragte er und sah sie an. Hatte sie nicht eben noch gesagt, dass sie nicht Hime genannt werden möchte? War das denn so schwer zu verstehen?

,, Er bittet euch um Hilfe, obwohl wie ich finde, das überhaupt nicht nötig ist. Immerhin hat er mich.“ Sagte sie entschlossen.

,, Wobei benötigt euer Vater meine Hilfe?“

,, Katzenyokai haben das nördliche Gebiet eingenommen und dringen in unser Gebiet vor. Leider bin ich die Einzigste, die gegen diese widerwärtigen Katzen ankommt. Deswegen schickt mich mein Vater, ich allein, komme gegen so viele Katzen leider nicht an.“ Erklärte Misaki und sah ihm in die Augen. Er kam einige Schritte auf sie zu und betrachtete sie von oben bis unten.

,, Du bist die beste Kämpferin der östlichen Länder?“ fragte er etwas verblüfft.

,, Hai, Sesshomaru-sama. Nur leider ist selbst meine Kraft begrenzt, wie die jedes Yokai.“

,, Pah, eine Frau. Die beste Kriegerin. Und dann auch noch die Hime?“ sprach Jaken seine Gedanken ungewollt laut aus. Misaki sah zu ihm und funkelte ihn wütend an. In einem Sekundenbruchteil packte sie ihn wieder am Hals und drückte ihn erneut gegen einen Baum. An Sesshomaru war sie einfach vorbei gerauscht.

,, Was habe ich dir eben noch gesagt, Jaken? Willst du meine Kräfte am eigenen Leib spüren? Das was du spürst ist noch lange nicht mein volles Youki und das solltest du doch bereits seit unserer ersten Begegnung wissen, oder?“

,, Verzeiht, Misaki. Ich weiß das ihr stark seid, nur ich konnte einfach nicht glauben, dass…“ er hielt inne, als er Misaki´s wütenden Blick bemerkte.

,,…dass…. Euer Vater euch geschickt hat um meinen Herren zu suchen. Er hätte doch einfach einen Diener schicken können.“ Rettete sich Jaken einigermaßen aus seiner misslichen Lage.

Misaki ließ ihn zu Boden gleiten.

,, Keiner außer mir hätte das hier überlebt. Sie wären alle von Katzenyokai abgeschlachtet worden, auch nur bei dem Versuch das Schloss zu verlassen.“ Sagte sie und wendete sich wieder an Sesshomaru, während sie weiterhin ihr Youki unterdrückte.

,, Werdet ihr uns helfen?“ fragte sie an Sesshomaru gewandt. Dieser nickte nur und drehte sich um. Jaken sah Misaki an und deutete ihr mit einem Handzeichen, ihm zu folgen. Etwas verwirrt, folgte sie Sesshomaru. Sie kamen bei einem Lager im Wald an. Das kleine Mädchen, was Misaki so deutlich gerochen hatte, lief auf Sesshomaru zu.

,, Meister Sesshomaru, wo wart ihr denn so lange? Ich habe euch vermisst.“ fragte sie.

,, Pah, das geht dich gar nichts an, kleine Göre.“ Zischte Jaken das kleine Mädchen an.

,, Jaken“ mehr brauchte Sesshomaru nicht zu sagen und Jaken schwieg.

,, Rin.. Pack alles zusammen und hol Ah-Un.“ Sagte er schließlich an das Mädchen gewandt, welche Misaki bereits entdeckt hatte und sie voller verwunderung ansah.

,, Hai, Sesshomaru-sama.“ Sagte das Mädchen, das anscheinend Rin hieß und verschwand im Wald um Ah-Un zu suchen. Noch immer konnte Misaki nicht glauben, dass der Lord des Westens, der für seine Gefühlslosigkeit und für die Verachtung von Menschen bekannt war, sich mit einem Menschenkind herumtrieb. Schon allein, dass er sie in seiner Nähe duldete, grenzte an ein Wunder, nachdem was Misaki über den Herrscher über die westlichen Länder gehört hatte. Als das kleine Mädchen fertig war, ging Sesshomaru ohne ein weiteres Wort einfach Richtung Osten. Jaken folgte und auch das kleine Mädchen stieg auf den Rücken des Drachen und folgte ihm. Dann hielt der Drache kurz an und das Mädchen rief Misaki zu, sie solle kommen, bevor Sesshomaru weg war. Misaki ging neben dem kleinen Mädchen her.

,, Ich mag deine Haare, die sind wunderschön. Besonders diese goldenen einzelnen Haare.“ Sagte Rin schließlich und sah Misaki an. Lächelnd sah Misaki zu dem kleinen Mädchen rüber. Misaki hatte nie etwas gegen die Menschen gehabt.

,, Danke, wie heißt du denn?“

,, Mein Name ist Rin und wie heißt du?“

,, Mein Name ist Misaki. Freut mich dich kennen zu lernen, Rin. Ich habe lange keinen Menschen mehr gesehen.“

,, Ach, wirklich? Warum denn?“

,, Ich hatte so viel mit Training zu tun, dass ich das Schloss gar nicht mehr verlassen habe. Ich hatte aber auch nicht wirklich Sehnsucht danach, mein Training einfach hinzuschmeißen, ich liebe es einfach zu kämpfen, auch wenn man es mir nicht wirklich ansieht. Klar mag ich es nicht, wenn man meinesgleichen tötet. Aber man muss ja nicht immer um den Tod kämpfen, nicht wahr?“

,, Hai, Misaki-sama. Was ist das für ein Schwert da an deiner Hüfte?“

,, Rin!“ sagte Sesshomaru, der das Gespräch anscheinend mitverfolgt hatte und Rin zuckte etwas zusammen.

,, Verzeih, Misaki.“ Entschuldigte sich Rin mit gesenktem Kopf.

,, Schon ok, Rin. Das ist mein Schwert Raidon. Es ist seit Generationen im Besitz meiner Familie und wird immer an die weiblichen Nachkommen weitergereicht. Raidon hat mich bisher noch nie im Stich gelassen.“ Nun mischte sich auch Jaken in das Gespräch ein.

,, Das ist ein Dämonenschwert oder? Und warum gerade an die weiblichen Nachkommen?“

,, Ja, Raidon ist ein Dämonenschwert, so wie das Schwert, das der Lord trägt. Raidon ist ein eigensinniges Schwert, dass aus dem Reißzahn einer meiner Vorfahren geschmiedet wurde. Es lässt sich nur von den Frauen unserer Familie führen, geschweige denn berühren. Seit Raidon im Besitz meiner Familie ist, waren die Frauen unserer Familie, immer die besten Schwertkämpfer unseres Reiches. Sogar die Männer waren nie besser als ihre Gefährtinnen.“

,, Aber gegen Sesshomaru-sama hättet ihr keine Chance. Bakusaiga ist eurem Raidon überlegen.“ Sagte Jaken und lief wieder einige Schritte vor.

,, Ich spüre die dämonische Aura des Schwertes, welches Bakusaiga genannt wird. Jedoch unterdrücke ich nicht nur meine dämonische Aura. Sobald ich meine Aura unterdrücke, unterdrückt auch Raidon seine Aura. Würde mein Schwert seine Aura nicht unterdrücken, würdest du erkennen, dass mein Schwert Raidon Bakusaiga ebenbürtig ist, Jaken.“

,, Pah, niemand ist besser als mein Herr Sesshomaru.“ Sagte Jaken ohne sich umzudrehen.

Aus Misaki´s Kehle hörten alle ein tiefes Knurren. Rin legte ihre Hand auf Misaki´s Arm.

,, Jaken meint es nicht so. Er ist nur ziemlich beschützend, wenn es um Sesshomaru-sama geht.“ Flüsterte sie Misaki fast lautlos zu. Aber Misaki verstand jedes Wort durch ihr feines Gehör und musste kichern. Sesshomaru hatte es gehört und zog seine Augenbrauen zusammen. Innerhalb weniger Sekunden war Misaki knurrend stehen geblieben und zog Raidon. Etwas später merkte auch Sesshomaru, dass sich hier Katzendämonen aufhielten. Anscheinend waren sie bereits im östlichen Gebiet.

,, Zeigt euch ihr widerlichen Katzen“ knurrte Misaki. Als sie das schwache Youki bemerkte und als die Katzen aus dem Gebüsch traten, steckte sie Raidon weg.

,, Was denn, willst du aufgeben, Hime?“ fragte einer der Katzen und lachte höhnisch.

,, Nein. Nur für euch niedere Kreaturen ist Raidon viel zu schade. Da nehme ich doch lieber meine Krallen.“ Sagte sie und ihre Hände knackten bedrohlich, während Sesshomaru sie nur beobachtete. Er würde nur eingreifen, wenn sie Hilfe bräuchte. Wozu sich unnötig in den Kampf einmischen?

,, Anscheinend unterschätzt du uns Misaki.“ Klang eine Stimme hinter den Katzen und trat dann vor.

,, Ryo…. Wie kannst du es wagen mir nochmal unter die Augen zu treten? Du hattest Glück, dass ich dich das letzte Mal am Leben gelassen habe, weil du ein Inuhanyou bist.“ Knurrte sie wütend.

,, Ach Misaki… Wärst du auf die Ehe eingegangen, wäre das alles nicht passiert!“

,, Halt deinen Mund. Wenn ich deine Stimme höre wird mir übel. Ich habe dieser Ehe nie zugestimmt. Mein Vater hat kein Recht gehabt, mich dir zu versprechen und das weißt du. Bei uns sind die Gesetze anders als in den anderen Ländern. Bei uns heiratet man aus Liebe und Zuneigung, nicht weil die Ehe arrangiert wurde. Und seien wir doch mal ehrlich, wer könnte dich schon lieben?“ Jaken, Rin, Ah-Un und Sesshomaru schauten sich diese Auseinandersetzung die ganze Zeit mit an, aber schwiegen, weil sie sich nicht unnötig einmischen wollten.

,, Also, entweder zu verziehst dich mit deinen Katzen und sagst deinem Herrn, dass du versagt hast, oder dein Herr wird es von mir erfahren müssen, bevor ich ihn in Einzelteile zerhacke.“ Sagte sie und schaute voller Verachtung zu Ryo.

,, Misaki, genauso wie immer. Immer gewillt sich einem Kampf zu stellen. Genau deswegen, begehre ich dich, du bist wie ich.“

,, Wage es nicht, mich mit dir zu vergleichen.“ Sagte sie und zog doch Raidon. Sie schlug zu und hatte nicht erwartet, dass Ryo den Schlag abwehren würde. Noch kein gewöhnliches Schwert konnte Raidon abwehren.

,, Was zum…?“ sagte sie verwundert, dann schritt sie einige Schritte zurück.

,, Misaki, du hattest das letzte mal nur Glück. Dieses Schwert wurde aus dem Reißzahn deiner Mutter geschmiedet. Sie hatte dir doch gesagt, dass es verschwunden ist oder? Wie hieß es doch gleich?“

,, Du hast das Schwert Taiki gestohlen? Wie konntest du es wagen auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden? Taiki lässt sich nur von denen schwingen die reinen Herzens sind. Und du hast ganz bestimmt kein reines Herz! Was hast du mit Taiki gemacht?“

,, Ein Schmied hat es umgeschmiedet, jetzt kann ich es ebenfalls schwingen.“

,, Aber du kannst seine wahre Macht nicht nutzen oder??“ fragte sie lachend. ,, So ein elender Wicht wie du hat nicht die Macht um Taiki mit seiner wahren Stärke zu schwingen. Außerdem bist du ein Hanyou, du hast nicht genug Dämonenblut in dir um seine Macht zu nutzen. Obwohl man eigentlich kein Dämonenblut für Taiki braucht. Du beherrscht wahrscheinlich nicht mal die einfachste Attacke, das Riku“

Dieser Satz machte Ryo natürlich wütend, weil es stimmte was sie sagte.

,, Schweig, Misaki“ sagte er und begann sie anzugreifen.

,, Ich hatte also Recht.“ Sagte Misaki und parierte den Schlag. Dann riss sie das Schwert herum und schlug Ryo so das Schwert aus der Hand. Taiki landete mehrere Meter neben Misaki im Boden. Dann richtete sie ihr Schwert auf ihn. Als die Katzen das sahen, liefen sie schnell weg.

,, Ryo, du hast zwar Taiki gestohlen, aber man sollte auch mit einem Schwert umgehen können. Du kannst schon mal in der Hölle alles für deinen Meister vorbereiten, denn der wird dir sehr bald folgen.“ Sagte sie und rammte ihm Raidon in den Bauch. Ryo stöhnte vor Schmerzen auf und sackte zusammen.

,, Diese feigen Katzen! Immer laufen sie weg, wenn es gefährlich wird. Na ja, sie wären sowieso keine echten Gegner gewesen.“ Sagte sie und ging an Rin und Jacken vorbei die mit offenem Mund verblüfft auf den toten Ryo starrten. Misaki steckte Raidon zurück in die Schwertscheide und steckte sich Taiki in den Obi. Als Sesshomaru merkte, dass hier alles erledigt war, ging er weiter. Danach folgte Misaki und dann schließlich auch Jaken und Rin, die noch immer auf Ah-Un saß.

 

Kapitel 4

Die Gruppe bestehend aus zwei Inuyokai, einem Froschyokai, einem Drachen und einem Menschenmädchen ging noch weiter bis es dunkel wurde. Bald bemerkte Misaki, dass Rin eingeschlafen war. Leise kicherte sie und zog damit die Aufmerksamkeit des Lords der westlichen Länder auf sich. Misaki war in Sekunden bei Ah-Un, auf dem die kleine Rin eingeschlafen war und legte sie erstmal Richtig auf Ah-Un, da Rin mit dem Kopf nach unten hing. Misaki bemerkte, dass Rin zitterte und nahm sie schließlich doch vorsichtig von dem Drachen runter und hielt sie im Arm. Sofort kuschelte sich Rin an die Wärmequelle, die sich ihr bot und schlief ungerührt weiter. Wieder kicherte Misaki.

,, Schlaf Gut, kleine Rin.“ Sagte Misaki fast unhörbar. Nur Sesshomaru hatte es gehört und sah Misaki an, wie sie die schlafende Rin im Arm hielt. Langsam holte Misaki mit Rin im Arm auf und ging nun neben Sesshomaru.

,, Ich habe gehört, der Herr der westlichen Länder besitzt ein Schwert, dass Tote wieder zum Leben erweckt. Stimmt das?“ fragte Misaki so leise, dass es nur Sesshomaru hören konnte. Sein Blick glitt zu Tensaiga. Zustimmend nickte er.

,, Oh man, der ist ja nicht gerade gesprächig und dann noch seine arrogante Art. Das wird ne Reise.“ Dachte sich Misaki und ging einfach schweigend weiter neben Sesshomaru her, während sie weiterhin Rin im Arm hielt. Nach mehreren Stunden, ging dann auch endlich die Sonne wieder auf. Misaki spürte, das Rin nicht mehr schläft. Aber Rin öffnete ihre Augen nicht und Misaki lächelte. „Ihr jetziges ,,Bett“ ist wohl zu bequem als dass sie aufstehen will.“ Dachte Misaki und lachte leise. Dann senkte sie den Kopf zu Rin. Sesshomaru beobachtete das ganze unauffällig.

,, Rin, ich weiß, dass du nicht schläfst.“ Flüsterte sie und hob wieder den Kopf, dann fuhr sie fort:,, Eine Inuyokai kannst du nicht täuschen, Rin.“

Sie verlagerte Rin´s Gewicht auf eine Hand und mit der anderen kitzelte sie Rin. Rin fing sofort an zu lachen.

,, Was habe ich dir gesagt, Rin?“ sagte sie lachend. Rin spielte beleidigt. Misaki musste bei diesem Anblick noch lauter lachen.

,, Keine Sorge, wenn du willst trage ich dich noch ein wenig. Aber wenn jemand angreift, dann läufst du schnell zu Ah-Un, Verstanden?“ Rin nickte eifrig und lächelte wieder. Misaki setzte sie kurz ab und ging vor ihr in die Hocke.

,, Na komm schon, Rin.“ Sagte sie. Rin ließ sich das nicht zweimal sagen und stieg auf Misaki´s Rücken. Die langen Haare von Misaki, hingen ihr über die Schulter.

,, Misaki-sama?“

,, Rin, du musst mich nicht Misaki-sama nennen. Es reicht wenn du Misaki sagst. Meine beiden Brüder nennen mich auch immer so. Also?“

,, Hai, Misaki. Darf ich deine Haare flechten?“

,, Aber, natürlich“ sagte Misaki und lächelte über ihre Schulter hinweg zu Rin ,, Es könnte nur etwas dauern, bis zu fertig bist“ Rin fing an zu lachen.

,, Da hast du Recht, Misaki. Ich will auch nur einen Teil davon flechten. Ich finde ja deine Haare so schön.“

Misaki musste bei diesen Worten kichern.

,, Manchmal wünschte ich, ich hätte genauso normale Haare wie du, Rin“

,, Ich finde deine viel schöner als meine Haare.“ Sagte Rin und lugte über Misaki´s Schulter. Dann sah Rin Sesshomaru an, der die ganze Unterhaltung beobachtet hatte.

,, Was meint ihr Sesshomaru-sama?“

Sesshomaru ignorierte die Frage und sah wieder geradeaus. Rin senkte traurig den Kopf.

,, Rin?“ fragte Misaki und Rin hob wieder den Kopf.

,, Ja??“

,, Ich möchte dir was schenken.“ Sagte Misaki und reichte Rin eine pinke Spange, die mit Diamanten besetzt war. Rin staunte und fing sofort an zu lächeln.

,, Sicher Misaki? Diese Spange ist sooooo schön.“

,, Hai. Ich habe sie von einem Daiyokai bekommen, weil ich ihm das Leben gerettet habe. Ich habe sie eh nie getragen, weil sie nicht zu meiner Haarfarbe passt. Außerdem, hätte meine Haarfarbe die Spange nicht gut betont. Deine Haare sind schlicht, man wird sie richtig gut sehen.“ Misaki lächelte und bemerkte Sesshomaru´s Blick nicht.

,, Sie kennt Rin kaum und trotzdem schenkt sie ihr eine so wertvolle Spange.“ Dachte Sesshomaru verwundert und wandte dann seinen Blick wieder ab.

,, Ich danke dir, Misaki“ sagte Rin dankbar.

,, Was ist Taiki für ein Schwert?“ fragte Jaken, der etwas schneller gegangen war, damit er jetzt neben Misaki gehen konnte. Misaki´s Blick fiel auf Taiki.

,, Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, ist das Schwert aus dem Reißzahn meiner Mutter geschmiedet worden. Sie ist schon seit 200 Jahren tot. Das Schwert wurde genau vor 3 Jahren gestohlen. Taiki ist eine mächtige Waffe, aber nur jemand reinen Herzens kann es führen, geschweige den anfassen.“

,, Was bewirkt das Schwert?“ fragte Sesshomaru, der dem Gespräch unauffällig gelauscht hatte.

,, Taiki kann vieles. Die einfachste Attacke ist das Riku. Das Riku trennt die Seele vom Körper. Und dann kann selbst euer belebendes Schwert nichts mehr ausrichten.“ Sagte sie an Sesshomaru gewandt.

,, Meister Sesshomaru könnte jeden mit Tensaiga wieder beleben!“ zischte Jaken.

,, Nicht, wenn Körper und Seele getrennt sind. Tensaiga tötet die Boten der Unterwelt, oder irre ich mich?“ Ihre Frage richtete sich an Sesshomaru der etwas erstaunt dreinblickte.

Sesshomaru nickte. ,, Woher weißt du von den Boten der Unterwelt?“

,, Ihr seid der Sohn des großen Hundedämons Inu no Taisho. Meine Eltern kannten euren Vater und somit auch die beiden Schwerter Tessaiga und Tensaiga.“

,, Eure Vorfahren kannten den Vater meines Herrn?“ fragte Jaken verwundert. Misaki nickte zur Bestätigung dann sagte sie:,, Ich habe beide Schwerter schon einmal gesehen und war natürlich neugierig und wollte wissen, wie Tensaiga funktioniert. Ich hatte zu der Zeit bereits Schwertkampftraining und Inu no Taisho erklärte es mir schließlich. Nach einem Angriff auf das Schloss, bei dem er dabei gewesen war, drückte er mir Tensaiga in die Hand. Zunächst war ich verblüfft, nach ein paar versuchen, beherrschte ich Tensaiga so gut, dass ich ebenfalls Lebewesen wieder beleben konnte.“

,, Du beherrschst Tensaiga?“ fragte Rin nun.

,, Hai, Rin-chan. Nur als ich das letzte Mal Tensaiga in den Händen hielt, war Inu no Taisho noch am leben. Ich habe Tensaiga nie berührt ohne, dass er einverstanden war und das werde ich jetzt auch nicht tun.“

Verwundert hob Sesshomaru die Augenbrauen hoch. Diese Misaki beherrschte Tensaiga und sie kannte seinen Vater. ,, Warum hat Vater nie etwas davon gesagt, dass er so gut mit den östlichen Ländern auskam?“ dachte er.

 

Kapitel 5

Die restliche Reise verlief ruhig, ganz zum Leitwesen Misaki´s, die gespannt darauf wartete, dass sich ihnen endlich jemand in den Weg stellte. Aber Sesshomaru unterdrückte sein Youki nicht, sodass sich niemand wagen würde, sie auch nur zu beobachten. Misaki seufzte lautlos, mittlerweile saß Rin wieder auf Ah-Un´s Rücken und textete sie voll. Sie sprach die ganze Zeit und lenkte Misaki etwas davon ab, kämpfen zu wollen. Aber eben nur fast. Misaki war schon immer eine Kämpfernatur gewesen, wäre sie nicht so, würde jeder, der sie kannte davon ausgehen, Misaki ginge es schlecht. Plötzlich hob sie witternd den Kopf, was Rin und Jaken auffiel.

,, Was ist denn Misaki?“ fragte Rin.

,, Ich rieche etwas, ich kenne diese Gerüche nicht. Ich kann sie nicht zuordnen. Kennt ihr diese Gerüche, Sesshomaru?“

Ohne eine Antwort, schaute er Misaki an. Er hatte die Gerüche zwar auch bemerkt, aber sie ignoriert. Er hasste diese Gerüche und er wollte demjenigen, von dem diese Gerüche ausgingen auch nicht begegnen. Er hoffte, sie würden ihn nicht bemerken, aber vergebens. Wenige Sekunden später, stand InuYasha mit gezogenem Tessaiga vor ihm.

,, Sesshomaru, was machst du hier?“ zischte InuYasha seinen Halbbruder an. Misaki bemerkte, dass der Geruch der von ihm ausging, dem Sesshomaru´s ähnelte, aber da war noch etwas Menschliches. ,, Er ist ein Hanyou und Sesshomaru´s Bruder. Nein Halbbruder, sonst könnte er kein Hanyou sein.“ Kam es Misaki in den Kopf. Mittlerweile hatte auch Sesshomaru Bakusaiga gezogen.

,, InuYasha…du elendes Halbblut, ich wüsste nicht was dich das angeht.“ Zischte Sesshomaru zurück und richtete Bakusaiga auf den Hanyou. Misaki sah geschockt zu, sollte sie eingreifen?

Plötzlich kamen noch weitere Leute aus dem Gebüsch aus dem auch InuYasha gekommen war. Hinter dem Hanyou standen ein Mönch, ein Fuchsdämon, ein Mädchen das komische Kleidung trug, eine Dämonenkatze und eine Dämonenjägerin. Das Mädchen mit der komischen Kleidung schien eine Miko zu sein.

,, Misaki? Bist du es?“ fragte die Dämonenjägerin.

,, Huh? Sango? Kirara?“ fragte nun auch Misaki und die Dämonenkatze umschloss eine kurze Feuerlohe ehe dort an der Stelle ein kleines Kätzchen stand, die auf Misaki zulief. Misaki kniete sich hin und fing Kirara auf. Misaki kraulte die kleine Katze hinter dem Ohr, die als Antwort ein Schnurren hören ließ. Dann richtete sich Misaki wieder auf, während Sango auf sie zu rannte und sie umarmte. Verwundert sahen die restlichen auf die Beiden, sogar InuYasha und Sesshomaru blickten jetzt zu den dreien, die sich zu kennen schienen.

,, Ich hab dich ja soo vermisst. Wie geht es deinen Brüdern und deinem Vater, der mich ja nie so richtig mochte?“ sagte Sango schließlich lachend, bei dem letzten Abschnitt des Satzes, nachdem sie Misaki eine Armlänge von sich geschoben hatte. Wieder schnurrte Kirara, die von Misaki gekrault wurde.

,, Mein Vater der ist so wie immer und meine beiden Brüder nerven immer noch genauso wie vor ein paar Jahren als wir uns kennen gelernt haben. Und wie geht´s Kohaku?“

,, Kohaku.. Er ist mit einer Priesterin unterwegs.“

,, Ach ich habe Taiki wieder.“ Sagte sie und zeigte mit ihrem Kopf Richtung Taiki, welches sie an der linken Hüfte befestigt an ihrem Obi trug.

,, Ich dachte es sei gestohlen worden? Bist du eigentlich mit diesem Typen verheiratet? Wie hieß er doch gleich?“

,, Ja, dieser Mistkerl von Ryo hatte es gestohlen, nachdem ich mich geweigert habe ihn zu heiraten. Ich hab´s ihm wieder abgenommen. Willst du es Mal wieder testen?“ fragte Misaki lachend an Sango gerichtet, die ebenfalls anfing zu lachen. Alle anderen sahen verwirrt auf die beiden Frauen. Misaki ließ Kirara runter und zog Taiki aus ihrem Obi, sie überreichte Sango das Schwert und zog Raidon aus der Schwertscheide.

,, Du hast Raidon immer noch?“ Sango hob verwundert eine Augenbraue.

,, Warum nicht? Er hat mich noch nie im Stich gelassen, willst du herausfinden, ob du Taiki immer noch so gut führen kannst, wie vor mehreren Jahren?“ fragte Misaki schließlich und Sango nickte lächelnd.

,, Moment, bevor ihr anfangt… Woher kennt ihr euch?“ mischte sich auf einmal Miroku ein.

,, Woher wir uns kennen? Das ist schon mehrere Jahre her… Ich war gerade in einem Kampf mit einem riesigen Dämon verwickelt, als Sango plötzlich auftauchte und mir den Spaß verdarb.“ Sagte Misaki kichernd.

,, Zuerst haben wir uns bekämpft bis wir beide irgendwann vor Erschöpfung nicht mehr konnten. Misaki hatte nach dem Kampf ihren Spaß gehabt und war nun ziemlich freundlich. Zunächst war ich etwas verblüfft, aber im Nachhinein sind wir dann auf ihr Schloss gegangen und sind schließlich auch Freunde geworden.“ Führte Sango die Erklärung weiter.

,, Bitte hört auf zu kämpfen, Sesshomaru-sama. Ansonsten werde ich eingreifen müssen.“

Sesshomaru sah Misaki lange schweigend an. ,, Ist das ihr ernst? Aber wenn ich sie verletze wird Rin traurig sein und ihr Vater wird mich seinen Zorn spüren lassen. Ich hab zwar keine Angst vor dem Herrscher, aber das würde unser Bündnis zerstören.“ Waren Sesshomaru´s Gedanken, ehe er Bakusaiga wieder in die Schwertscheide zurücksteckte. Verblüfft starrte InuYasha seinen Halbbruder an.

,, InuYasha, du jetzt auch!“ zischte Misaki ihn an.

,, Keh, ich lass mir doch nichts von dir sagen.“ Zischte InuYasha wütend zurück. In Sekundenbruchteil war Misaki bei ihm und richtete ihr Schwert auf ihn.

,, Oh ich habe vergessen zu erwähnen, dass Misaki ziemlich schnell reizbar ist und immer Kampfbereit. Sie schreckt vor nichts zurück.“ Kicherte Sango, dann fuhr sie fort ,, Misaki verschon ihn, InuYasha ist ein Dickschädel. Kagome, würdest du, bitte?“ Den letzten Satz richtete sie an die komisch gekleidete Miko. Misaki ließ von InuYasha ab, der sie sofort angreifen wollte.

,, INUYASHA, Mach Platz!“ sagte die Miko und der Hanyou knallte zu Boden. Misaki kicherte und InuYasha funkelte zuerst Misaki, dann Kagome böse an, ehe er versuchte sich wieder aufzurichten.

,, Also, Misaki. Ich würde mich gerne wieder an Taiki versuchen. Bereit?“ fragte Sango schließlich, die immer noch Taiki in der Hand hielt.

,, Aber immer doch, Sango.“ Sagte Misaki schließlich und stand innerhalb von  Sekunden wieder einige Schritte vor Sango.

,, Mal gucken, ob sich was verändert hat.“ Sagte Sango und wehrte noch rechtzeitig den Angriff von Misaki ab. ,, Nein immer noch wie früher. Meinst du das Fudo funktioniert noch bei mir?“

,, Versuch es, ich werde es eh abfangen.“ Misaki lachte und ging ein paar Schritte rückwärts.

,, Na dann…F-U-D-O!“ Und schon raste eine riesige Masse an Feuer in Misaki´s Richtung, die einfach ruhig stehen blieb und mit einem Schlag von Raidon den Angriff Sango´s mit Leichtigkeit abwehrte.

,, Es funktioniert noch. Ich würde gerne noch testen, ob das Riku funktioniert, aber würdest du das zulassen, wärst du tot.“ Sagte Sango.

,, Ich kann es dich testen lassen. Warte kurz.“ Misaki hob witternd den Kopf, ein schwacher Dämon war in der Nähe. ,, Ein niederer Dämon, ich kann ihn riechen. Sesshomaru-sama, warum unterdrückt ihr auf einmal euer Youki?“

Alle Blicke richteten sich auf Sesshomaru der so kalt wie immer und ohne Gefühle zu Misaki blickte. Er gab aber keine Antwort und Misaki zuckte nur kurz mit den Schultern, dann wendete sie sich wieder Sango zu.

,, Warte kurz hier.“ Misaki war so schnell verschwunden, dass keiner es gesehen hatte. Genauso schnell kam sie mit einem verletzten niederen Spinnendämon zurück. Sie legte ihn vor Sango auf den Boden.

,, Da, Probier es aus. Es würde mich wundern, wenn es nicht mehr klappen würde. Taiki hat dich akzeptiert, weil du reinen Herzens bist.“

Sango konzentrierte sich kurz und schlug zu. Kein Kratzer war zu sehen, nur der Dämon hörte plötzlich auf zu Atmen.

,, Ha, es klappt immer noch genauso gut wie früher.“ Sagte Sango.

,, Ich versteh das nicht. Taiki ist doch ein Dämonenschwert. Wie kann Sango es dann schwingen?“ fragte die Miko.

,, Taiki ist es egal, ob es nun ein Dämon oder ein Mensch ist, der es schwingt. Taiki lässt sich nur von Leuten berühren oder führen die reinen Herzens sind. Außerdem muss Taiki denjenigen für würdig befinden, es zu schwingen.“ Erklärte Sango und Kagome nickte verständlich. Sango reichte Taiki wieder an Misaki, die inzwischen Raidon wieder in die Schwertscheide gesteckt hatte und näher zu Sango getreten war. Sie nahm Taiki wieder an sich und steckte ihn zurück in ihren Obi. Kirara lief schnurrend um die Beine der Inuyokai, Misaki lachte, bückte sich und nahm die kleine Katze wieder auf ihren Arm. Dann wandte sich Misaki an InuYasha, der Tessaiga währenddessen weggesteckt hatte.

,, Du bist also InuYasha, der andere Sohn des großen Inu no Taisho. Also ist das wohl Tessaiga. Ich hab´s lange nicht mehr gesehen.“

Verwundert über Misaki´s Aussage, sah InuYasha die Inuyokai an.

,, Du kennst mein Tessaiga?“ fragte er schließlich.

,, Ich kenne Tessaiga und konnte es auch führen, aber wenn die Gerüchte wahr sind, wurde es umgeschmiedet und nur Hanyou´s können es führen.“

,, Hast du etwa was gegen Hanyou?“ fragte InuYasha verärgert. Lachend schüttelte Misaki den Kopf.

,, Ich hatte nie etwas gegen Hanyou. Mein bester Freund ist einer und er ist fast so gut wie ich.“ Sie kicherte, dann fuhr sie fort: ,, Aber ich bin die beste Kämpferin im östlichen Reich. Hanyou können mächtige Gegner aber auch nützliche Verbündete sein.“

,, Misaki du hast dich überhaupt nicht verändert.“ Sagte Sango und lächelte sie an.

,, Wo wir gerade von meinem besten Freund reden, er hat mich manchmal nach dir gefragt, aber ich hab ihm gesagt, dass ich nichts von dir gehört habe. Er hat dich vermisst“

,, Ist das so? Kayane hat nach mir gefragt? Ich hab ihn zunächst auch vermisst, aber jetzt ist das vorbei.“

,, Das erklär mal ihm. Er hat nachdem du weg warst, nur von dir geschwärmt. Er ist wirklich in dich verknallt.“

,, Das wusste ich doch schon. Ich habe es dir doch schon damals erzählt. Unter dem Kirschbaum eures Schlosses… Weißt du noch? Ich hab dir erzählt, was gewesen ist?“ sagte Sango und wurde rot.

,, Ja, ich erinnere mich. Eigentlich ziemlich süß.“

,, Hm. Ja, er war aber nie mein Typ. Wie geht es ihm eigentlich?“

,, Na ja. Er ist einer der besten bei uns und einer der treusten Seelen die ich kenne. Genug der alten Zeiten. Was machst du hier?“

Alle anderen fühlten sich aus dem Gespräch ausgeschlossen. Sesshomaru hatte sich unter einem Baum niedergelassen und saß nun in seiner üblichen Sitzposition unter dem Baum. Rin war bei Kagome und redete mit ihr über alles Mögliche. InuYasha, Miroku und Shippou hatten sich im Gras niedergelassen und redeten. Ach und Jaken hatte sich irgendwo im Wald verkrochen. Die beiden Mädchen redeten, bis sich Sesshomaru schließlich einmischte.

,, Hime, wir müssen weiter.“

,, Hai, Sesshomaru-sama.“ Gab sie ihm als Antwort, bevor sie sich dann wieder Sango zuwendete. ,, Es war schön dich wieder zu sehen, aber ich muss leider weiter, wir führen Krieg gegen Katzenyokai.“

,, Ich verstehe, es wäre wohl besser, dass wir auch weitergehen.“ Sagte Sango verständlich und umarmte Misaki, bevor sie sich dann umdrehte und mit ihren Freunden ging. Sango und ihre Gruppe gingen weiter in Richtung Süden, während Sesshomaru, Misaki, Rin, Jaken und Ah-Un weiter Richtung Osten gingen. Nach mehreren weiteren Stunden in denen nichts besonderes geschehen war und Rin Misaki voll gequatscht hatte, war es bereits dunkel geworden und sie legten eine Rast an einer Lichtung ein. Mehrere Bäume umrandeten eine Wiese und ein Stückchen weiter war ein Fluss. Sesshomaru befahl Jaken Feuerholz zu sammeln, während Rin das Lager aufbauen sollte. Er setzte sich unter einen Baum und nahm seine übliche Sitzposition ein. Misaki zuckte mit den Schultern und half Rin beim Aufbau des Lagers. Erstaunt darüber, dass die Hime des Ostens Rin beim Aufbau half, schloss Sesshomaru die Augen zum Entspannen. Wenig später kam Jaken mit reichlich Feuerholz wieder, er entfachte ein Feuer und legte sich dann zu Ah-Un, neben dem Rin bereits in ihre Decke gekuschelt eingeschlafen war. Misaki setzte sich wie Sesshomaru unter einen Baum, der nicht weit von ihm entfernt war. Yokai brauchten eigentlich Recht wenig schlaf, aber Jaken schlief vor Erschöpfung ein.

,, Warum reist ihr mit einem Menschenkind?“ fragte Misaki an Sesshomaru gewandt. Dieser schlug die Augen auf und sah zu Misaki, die nicht weit von ihm entfernt unter einem Baum saß.

,, Ich habe sie mit Tensaiga wieder belebt. Seitdem folgt sie mir.“ Antwortete er so kurz wie möglich.

,, Ihr seid nicht wirklich gesprächig was?“ fragte sie, schaute ihn an und wenig später saß sie neben ihm. Erstaunt sah er sie an, beantwortete aber ihre Frage nicht.

,, Warum kümmerst du dich so gut um Rin?“ fragte er schließlich und blickte auf das kleine Menschenmädchen, welches sich inzwischen an Jaken gekuschelt hatte.

 ,, Sie erinnert mich ein wenig an meinen jüngsten Bruder. Er ist genauso ein Plappermaul wie Rin. Außerdem wollte ich schon immer eine kleine Schwester.“

,, Und dennoch kennst du sie kaum.“ Stellte er fest.

,, Ja, aber ich kenne auch euch nicht und dennoch vertraue ich euch.“

Sie sahen sich an, ihre Blicke trafen sich. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr Sesshomaru und er spürte, wie Misaki´s Herz etwas schneller schlug. Er drehte ruckartig den Kopf weg und schloss die Augen. ,, Was war das für ein Gefühl?“ dachte er. Misaki, war inzwischen wieder unter ihrem Baum und schloss ebenfalls die Augen. Sie dachte genau dasselbe wie Sesshomaru. Den Rest der Nacht schwiegen sie, keiner sprach ein Wort. Misaki merkte, dass es langsam hell wurde, sie öffnete die Augen und schaute zu Sesshomaru, der immer noch die Augen geschlossen hielt. Sie betrachtete sein Aussehen. Eigentlich sah er ja richtig gut aus, die langen silbernen Haare, seine wunderbaren goldenen Augen, sogar seinen Geruch mochte sie. Moment, was dachte sie da gerade? In dem Moment schlug Sesshomaru die Augen auf und bemerkte ihren Blick. Schnell drehte sie den Kopf weg und merkte, wie sie augenblicklich rot wurde. Was hatte sie sich nur dabei gedacht ihn anzustarren? ,, Verdammt“ fuhr es ihr durch den Kopf. Langsam stand sie auf und ging an den Fluss, sie musste sich ablenken. Tief sog sie den leicht salzigen Geruch des Wassers ein. Was war bloß in sie gefahren? Sie kannte ihn ja nicht einmal richtig. Nach mehreren Minuten, kehrte sie zurück zum Lager.

Kapitel 6

Als sie das Lager erreichte, kam eine hellwache und fröhliche Rin auf sie zugelaufen.

,, Misaki! Wo warst du denn?“ rief sie freudig aus und umarmte die überraschte Inuyokai. Misaki streichelte über Rin´s Haar.

,, Guten Morgen, Rin-chan. Bist du immer so schnell wach, nachdem du aufgestanden bist?“ fragte sie lächelnd.

,, Hm, ist mir nie wirklich aufgefallen. Aber jetzt wo du es sagst. Ja eigentlich immer..“

Misaki lachte nur, nahm Rin hoch und drehte sich mehrmals um sich selbst. Danach ließen sie sich beide ins Gras sinken und starrten in den Himmel. Plötzlich dachte Misaki an ihren Vater, der wahrscheinlich gerade versuchte die Katzenyokai vom Schloss fernzuhalten. Sie sah zu Sesshomaru, der sie beobachtet hatte.

,, Wir sollten weiterziehen.“ Unterbrach Sesshomaru die Stille. Überrascht darüber, das Sesshomaru genau das sagte, was sie dachte, nickte Misaki, stellte sich wieder hin und zog auch Rin wieder auf die Beine. Gemeinsam mit Rin packte Misaki alles zusammen und dann zogen sie auch schon weiter. Ganz vorne ging Sesshomaru, dahinter Jaken, dann Rin auf Ah-Un und schließlich Misaki.

,, Ob die Katzen in unser Schloss vorgedrungen sind? Ob Vater noch lebt?“ dachte sie und schüttelte den Kopf um den Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Die restlichen 4 Tage war nichts Großartiges geschehen. Hin und wieder waren ein Paar schwache Yokai aufgetaucht, um die sich aber Jaken gekümmert hatte. Weder Sesshomaru noch Misaki, hielten es für nötig, gegen diese niederen Dämonen ihre Schwerter zu erheben. Jaken konnte das doch auch übernehmen. Zwischendurch hatten sie natürlich auch gerastet, aber seit dem letzten Mal haben Sesshomaru und Misaki kein Wort mehr miteinander gewechselt. Nachts war es immer still, keiner sagte etwas, man hörte ausschließlich das Atmen der schlafenden Personen: Rin, Ah-Un und Jaken. Sie waren nur noch eine Dreitagesreise vom Schloss entfernt. Es war wieder abends, alle außer Sesshomaru und Misaki schliefen. Wieder hatte er die Augen geschlossen, Misaki nutze die Gelegenheit, ihn zu beobachten. Inzwischen war sie es gewohnt, ihn an ihrer Seite zu haben. Seinen Geruch war sie inzwischen auch gewohnt und sie konnte sich aus einem ihr unbekannten Grund nicht vorstellen, ihn nach dem Kampf gegen die Katzen plötzlich nicht mehr um sich zu haben. Zu sehr war sie seine Anwesenheit gewohnt. In dem Moment schlug er die Augen auf und sah die immer noch auf ihn starrende Misaki an. Als hätte sie den Tod persönlich gesehen, senkte sie den Kopf und schaute zu Boden. Sie merkte wie sie errötete. ,, Warum?“ dachte sie nur.

,, Du solltest versuchen zu schlafen“ hörte sie seine tiefe und gefühllose Stimme. Sie hob schüttelnd den Kopf.

,, Ihr müsstet genauso gut wissen wie ich, dass ich keinen Schlaf benötige, Sesshomaru.“

,, Wir werden in 3 Tagen am Schloss ankommen, du solltest ausgeruht sein.“

,, Pah, ihr denkt doch nicht ernsthaft ich würde keine Chance gegen diese widerwärtigen Katzen haben.“ Zischte sie. In Sekundenschnelle, war Sesshomaru neben ihr an den Baum gelehnt.

,, Willst du es an mir ausprobieren?“ fragte er sie herausfordernd.

,, Wenn ihr mich testen wollt…., dann bitte.“ Sagte sie, stand auf und zog Raidon. Auch Sesshomaru stand auf und ging in den Wald. Zunächst verwirrt, dann etwas sicherer folgte sie ihm. Auf einer Lichtung blieb er stehen und zog Bakusaiga. Ohne etwas zu sagen, griff er sie an, sie parierte gerade rechtzeitig und lächelte ihn an. Sie riss das Schwert herum um sich aus dem Griff seines Schwertes zu befreien und griff an. Sesshomaru wich zur Seite aus und sie lief ein Stück an ihm vorbei, wo sie innehielt und nun das Schwert gegen seinen Rücken schlug. Rechtzeitig drehte sich Sesshomaru um und hielt Raidon noch im letzten Moment auf.

,, Ihr seid nicht schlecht….“ Gab er zu.

,, Ihr auch nicht, hätte ich nicht gedacht.“ Gab Misaki zurück. Sie merkte, sie würde ihn nicht besiegen können. Dann folgten weitere Schwertschläge und weitere Abwehrtechniken. Schließlich hingen ihre Schwerter aneinander, beide waren außer Atem, standen einander nah gegenüber und sahen sich gegenseitig in die Augen. Keiner der beiden wandte den Blick ab, still sahen sie einander an. Schließlich senkte Sesshomaru sein Schwert und steckte es in seine Schwertscheide, Misaki tat es ihm gleich. Misaki wandte sich ab und wollte zurück zum Lager, als sich plötzlich eine Hand um ihr Handgelenk legte und sie zurückzog. Sie drehte sich nicht um, spürte nur, wie nah sie seinem Körper war, spürte seinen Atem in ihrem Nacken und sog den ihr in den vergangenen Tagen so vertrauten Geruch ein. Er drehte sie um, sah ihr in die Augen. Auch Misaki sah ihm in die Augen, da war kein bisschen Kälte zu sehen, sie sah.. Verlangen und Wärme.

,, Was zum…?“ mehr brachte sie nicht heraus, ihr Hals war trocken. Plötzlich spürte sie, wie seine Lippen sich auf ihre legten, zuerst war sie überrascht, doch dann erwiderte sie die plötzliche Geste Sesshomaru´s. Dann ließ er wieder von ihr ab und rannte zurück zum Lager.

,, Was war gerade passiert?“ fragte Misaki sich selbst. Noch immer meinte sie seine Lippen auf den ihren zu spüren, sanft strich sie mit ihren Fingern über ihre gerade geküssten Lippen. Noch immer roch sie seinen atemberaubenden Duft. Ihre Sinne waren benebelt. Ist das gerade wirklich geschehen? Misaki sog scharf die Luft ein und ging zurück zum Lager. Sesshomaru saß wieder unter seinem Baum, die Augen geschlossen. Auch Misaki setzte sich wieder unter ihren Baum, betrachtete ihn noch eine Weile, bis auch sie ihre Augen schloss.

 ,, Was ist eben nur in mich gefahren? Noch nie hat es jemand geschafft mich so um den Verstand zu bringen.“ Dachte Sesshomaru mit geschlossenen Augen. Dann öffnete er die Augen und sein Blick glitt zu der unter einem Baum sitzenden, schlafenden Misaki. Bis jetzt hatte er sie nicht richtig angesehen, ihm fiel auf, wie schön sie doch war. Ihr silbernes Haar, mit goldenen einzelnen Haaren darin, ihr wunderbares Gesicht und ihre goldenen Augen, die seinen so ähnelten. Diese Augen und ihr wunderbarer Geruch, die ihn so in ihren Bann zogen. Sie roch nach Wildblumen und süßen Früchten. Noch nie hatte er so die Kontrolle über sich verloren. Er hob die Hand und fuhr sich mit den Fingern über seine Lippen, dann senkte er die Hand wieder und fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Er wollte wieder diesen Geschmack haben, den er auch bei ihrem Kuss auf der Zunge hatte. Er wollte ihre Lippen wieder auf den seinen spüren. Schnell schüttelte er den Kopf.

,, Warum denke ich daran?“ dachte er und schloss wieder die Augen, in der Hoffnung sie zu vergessen. Am morgen war Misaki als erste wach, abgesehen von Sesshomaru natürlich, der die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, wie sonst auch. Misaki überlegte, ihn auf den gestrigen Kuss anzusprechen, verbannte diesen Gedanken dann aber doch schnell wieder. Sie richtete sich auf und sog den wunderbaren Geruch von Blumen, Wasser und…. Ihm ein. Erschrocken über diesen Gedanke zuckte Misaki innerlich zusammen, dann ging sie zu Rin.

,, Rin-chan, wach auf!“ flüsterte sie in ihr Ohr. Rin kicherte kurz, da Misaki´s Atem ihr Ohr kitzelte, dann richtete sie sich auf und reckte sich.

,, Weg Jaken!“ sagte Misaki und fing an, das Lager wieder abzubauen. Rin hatte währenddessen Jaken und Ah-Un geweckt. In Misaki´s Tempo, war das Lager schnell abgebaut und sie brachen wieder auf. Wieder ging Misaki hinter allen anderen her und schaute nach vorne zu Sesshomaru, der sie seit letzter Nacht nicht zu beachten schien. Misaki war auch aufgefallen, dass er sehr nachdenklich wirkte.

,, Worüber er wohl nachdenkt? Vielleicht über den Kuss?“ dachte sie und schüttelte innerlich den Kopf. Er hatte sie vorher auch nicht beachtet. ,, Das gestern war bestimmt nur ein Ausrutscher für ihn gewesen“ Bei diesem Gedanken spürte Misaki einen stechenden Schmerz in der Brust.

Kapitel 7

Sesshomaru fiel es schwer, den Blick von ihr zu lassen, die ganze Zeit war es eine Qual für ihn, sie zu riechen, aber nicht in ihr Gesicht und ihre wunderbaren goldenen Augen zu sehen. Nur mühsam widerstand er dem Drang zu ihr zu gehen und seine Lippen auf die Ihren zu legen, wieder ihren Geschmack auf der Zunge zu haben. Misaki jedoch unterhielt sich wieder einmal mit Rin und bemerkte seine Unruhe nicht. Rin faselte die ganze Zeit irgendwas über die ganzen Reisen, die sie mit Sesshomaru schon gemacht hatte. Schon als Rin seinen Namen aussprach, waren ihre Gedanken wieder bei ihm. Wieder dachte sie über den gestrigen Kuss nach. ,, Ob er auch darüber nachdenkt? Hat es ihm soviel bedeutet wie mir? MOMENT... Was hat mir der Kuss eigentlich bedeutet?" Die ganze Zeit hatte Misaki diese Gedanken, sie konnte sie einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen. Immer und immer wieder spielte sich der Kuss vor ihren Augen ab. Seine Augen hatten zu diesem Zeitpunkt Wärme und Verlangen gezeigt, nicht wie sonst Kälte. Lautlos seufzte sie auf. ,, Was mache ich mir überhaupt für Hoffnungen? Der große Lord des Westens, der für seine Gefühlslosigkeit bekannt ist, verliebt sich ausgerechnet in mich?! NIEMALS!" Innerlich schüttelte sie den Kopf. Dann wandte sie sich wieder Rin zu, die immer noch nicht aufgehört hatte zu plappern.

,, Was hast du schon alles erlebt, Misaki??" fragte Rin schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen.

,, Ich war immer nur im Schloss um zu Trainieren, um auf irgendwelche langweiligen Bälle zu gehen, in denen Typen mich für sich gewinnen wollten und musste das liebe und brave Prinzesschen spielen, wie es alle von mir erwarteten." zischte sie.

,, Ich finde das mit den Bällen gar nicht so schlimm, ist doch toll, wenn man ein langes schönes Kleid trägt und wunderschön aussieht." erklärte Rin und Misaki lachte.

,, Rin, du solltest mittlerweile wissen, dass ich eine Kämpfernatur bin und nicht das brave und liebe Prinzesschen, wie alle denken. Ich bin nicht so, wie ich mich vor meinem Vater gebe, er würde das nie verstehen. Also zieh ich mir schön brav diese dämlichen überteuerten Kleider an, die mehrere Tonnen wiegen, um dann von Prinzen und wer weiß von wem sonst noch umworben zu werden. Ich mache gute Miene zum bösen Spiel."

,, Also ich fänd´s toll, wunderschöne Kleider zu tragen und auf Bälle zu gehen." kommentierte Rin, Misaki lächelte nur und schaute wieder nach vorne zu Sesshomaru. Er hatte die ganze Unterhaltung gehört, schon beim Klang ihrer Stimme, war sein Begehren nach ihr größer geworden und er hatte noch mehr Schwierigkeiten gehabt, dieses Begehren zu unterdrücken. Noch nie zuvor empfand er soviel Begehren und Verlangen nach einer Inuyokai.

,, Warum gerade sie? Vielleicht weil sie so ist wie ich? Eine Kämpfernatur? Oder weil sie fast so gut ist wie ich? Oder weil sie mich mit ihrem Charakter und ihrem Aussehen verzaubert hat?" Diese Gedanken flogen in Sesshomaru´s Kopf umher und er bemerkte nicht, wie sich etwas näherte. Misaki roch den Tod und einen Menschenjungen. Sie konnte sich diesen Geruch nicht erklären. Plötzlich hörten sie alle ein Rascheln im Gebüsch und eine Miko und ein Junge, den Misaki nur zu gut kannte kamen aus dem Gebüsch. Kohaku war zunächst etwas überrascht, lächelte dann aber wie auf Knopfdruck, als er Misaki sah.

,, Misaki? Bist du das?" fragte er zögerlich und näherte sich einige Schritte.

,, Kohaku?" fragte sie und wurde schon von ihm in die Arme geschlossen. Etwas überrascht erwiderte sie seine Geste.

,, Was willst du hier, Miko?" fragte Sesshomaru Kikyo. (Wie auch immer ihr Name geschrieben wird :DD)

,, Ich habe außer deiner Aura noch eine andere gespürt." erklärte sie ihr Auftauchen und zeigte auf Misaki.

,, Wie geht es dir Kohaku? Sango hatte mir bereits erzählt, dass du mit einer Miko reist. Ich habe sie vor ein paar Tagen getroffen. Warum bist du nicht bei ihr?" löcherte Misaki den Jungen.

,, Mir geht es gut Misaki. Warum ich mit ihr reise? Ja das ist ziemlich kompliziert und dauert viel zu lange um es dir zu erklären, wir müssen nämlich weiter." Verlegen kratzte sich Kohaku am Hinterkopf.

,, Schon in Ordnung Kohaku, war schön dich wieder zu sehen."

,, Ja fand ich auch. Tschüss." sagte Kohaku und folgte der Miko, die schon vor 5 Minuten losgegangen war. Verwirrt starrte sie den beiden nach. Irgendetwas ist mit dieser Miko. Sesshomaru bemerkte Misaki´s verwirrten Gesichtsausdruck. Als schien er ihre Gedanken zu lesen antwortete er ihr.

,, Sie ist bereits tot. Die Hexe Urasue hat sie wieder ins Leben gerufen." erklärte er Kikyo´s Geruch. Verständlich nickte Misaki und folgte Sesshomaru. Es war gerade das erste Mal seit dem Kuss gewesen, dass er wieder mit ihr gesprochen hatte. Dieser Gedanke zauberte ihr ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. Mittlerweile ging sie neben Sesshomaru her, der sie nun beobachtete. Sein Verlangen nach ihr stieg an, als er sie nun auch noch lächeln sah und sie so nah bei ihm stand, dass er nur noch ihren Geruch wahrzunehmen schien. Langsam dämmerte es. Sie fanden einen geeigneten Lagerplatz. Während Rin und Misaki das Lager aufbauten und Jaken nach Feuerholz und was Essbarem für Rin suchte, hatte sich Sesshomaru unter einem Baum niedergelassen. Er schloss die Augen, nahm nur noch Gerüche wahr.... nahm nur noch IHREN Geruch wahr. Innerlich schüttelte er seinen Körper, er musste damit aufhören, bevor er völlig die Kontrolle verlor. Wollte er überhaupt damit aufhören? Nach einiger Zeit kam auch Jaken wieder und legte sich wie immer zu Ah-Un wo auch schon Rin eingekuschelt in ihrer Decke lag. Misaki rannte mit Anlauf auf den Baum zu unter dem Sesshomaru saß, kurz bevor sie Sesshomaru erreichte sprang sie auf den Ast direkt über ihm. Ein Bein setzte sie angewinkelt auf den Ast, das andere ließ sie runterhängen und sie lehnte sich gegen den dicken Stamm des Baumes. Der Ast war so hoch, dass Misaki´s Bein mehrere Meter über Sesshomaru´s Kopf baumelte. Nachdenkend sah sie in den klaren Sternenhimmel.

,, Willst du über letzte Nacht reden?" hörte sie Sesshomaru´s Stimme, der sich natürlich vorher vergewissert hatte, das Jaken, Rin und Ah-Un schon schliefen. (Obwohl bei Ah-Un ist das ja eigentlich egal, der redet eh nicht :) )

,, Ich wüsste nicht, was ich für einen Grund hätte mit euch zu reden." gab sie trotzig zurück.

,, Hm... Ich denke es bedrückt dich..." sagte er ruhig und schon fast lautlos. Misaki zuckte zusammen, seine Stimme... sie klang so, so sanft.

,, Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst."

,, Tu doch jetzt nicht so und gib zu, dass dich bedrückt, was letzte Nacht geschehen ist." sagte er und noch immer mit einer Sanftheit in seiner Stimme, die Misaki eine Gänsehaut bereitete.

,, In Ordnung." sagte sie und sprang runter vom Baum direkt neben ihn. ,, Was willst du wissen?"

,, Was hast du gedacht?"

,, Ehrlich gesagt, war ich überrascht."

,, Überrascht?"

,, Ja. Ich wusste nicht, ob dich darauf ansprechen sollte oder nicht."

,, Da bist du nicht die Einzige, auch ich habe gezögert um dich das zu fragen."

,, Oke, jetzt möchte ich was wissen. Was bin ich für dich? Und was hatte das Gestern für dich zu bedeuten?"

Verwundert über diese Frage zog Sesshomaru die Augenbrauen zusammen. Was sollte man auch auf diese Frage antworten?

,, Man könnte sagen, dass dein Name ganz passend für dich ist, wenn du weißt was dieser bedeutet. Am besten könnte ich dich mit einer Rose vergleichen, so zart, wunderschön und doch gefährlich und wild. Und was den Kuss angeht.... ich sage nur, dass ich das von gestern auf keinen Fall bereue."

Stille. Damit hatte Misaki nun wirklich nicht gerechnet, nie im Leben hatte sie gedacht, er würde so etwas sagen. Nun sah er sie erwartend an...

,, Also... Es war kein Ausrutscher für dich?"

,, Wie kommst du denn darauf? Meinst du ich würde jemanden küssen und es als einen Ausrutscher sehen?"

,, Ehrlich gesagt, wusste ich nicht so recht, was ich glauben soll. Und noch immer bin ich mir nicht ganz sich...." weiter konnte sie nicht sprechen, denn Sesshomaru schloss ihren Mund mit einem zarten Kuss. Zuerst zögerte sie, aber dann erwiderte sie und schlang die Arme um seinen Nacken. Sesshomaru legte seine Arme um sie und zog sie näher zu sich. Es schien als seien sie die einzigsten Personen auf der Welt. Zu schnell war dieser Moment vorbei und sie lösten sich wieder voneinander. Schüchtern aber glücklich lächelte Misaki ihn an.

,, Bist du dir immer noch nicht sicher?" flüsterte er sanft in ihr Ohr. Grinsend sah Misaki ihn an.

,, Vielleicht noch ein wenig.." sagte sie und küsste ihn erneut. Auch dieser Kuss war viel zu schnell vorbei, aber jetzt wollte sie einfach seine Nähe genießen. In dem Moment merkte sie, dass sie bereits auf seinem Schoß saß, lächelnd schloss sie ihre Augen, lehnte sich an seine Schulter und spürte, wie er die Arme um sie schlang.

,, Ich liebe dich" flüsterte er fast unhörbar in ihr Ohr, dank Misaki´s Gehör, hatte sie es dennoch gehört. Sie schmiegte sich noch enger an ihn.

,, Ich dich auch..." flüsterte sie genauso leise und schlief ein, was sehr verwunderlich war, denn sie schlief eigentlich nie. Die ganze Nacht über hielt er sie in seinen Armen, schaute ihr beim Schlafen zu. Leise und langsam beugte er sich zu ihrem Ohr vor, als er merkte, dass es bald hell werden würde.

,, Misaki, meine wunderschöne Blüte. Wach auf!" flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Sie fing an zu grinsen, also war es doch kein Traum von ihr gewesen. Sie schlug die Augen auf und wurde von einem Kuss begrüßt.

,, Und ich hatte schon Angst es war nur ein Traum." flüsterte sie ein paar Millimeter von seinen Lippen entfernt, nachdem sie sich von dem Kuss getrennt hatten. Er lächelte und zog sie näher zu sich, was eigentlich sinnlos war, denn nicht einmal ein Blatt hätte zwischen sie gepasst und küsste sie erneut. Er spürte wie die ersten Sonnenstrahlen erschienen und löste sich nur widerwillig von Misaki. Sie verstand sofort und setzte sich wieder auf ihren Ast über ihm, nachdem sie ihm einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte. Langsam wachten auch Rin, Jaken und Ah-Un auf. Rin lief natürlich zu Sesshomaru, die ihn fragte, wo denn Misaki sei. Sesshomaru musste sich ein grinsen verkneifen und deutete mit seinem Finger über ihn, wo Misaki bereits lächelnd zu Rin schaute.

,, Oh.. Misaki. Guten Morgen. Wie ist die Aussicht von da oben?" fragte sie und lächelte sie strahlend an.

,, Guten Morgen Rin-chan, du kleiner Wirbelwind. Es ist atemberaubend, willst du mal sehen? Man sieht die noch immer rote Sonne im Horizont." Rin nickte bei dieser Frage. Lächelnd sprang Misaki kurz vom Ast, nahm Rin in ihre Arme und sprang wieder auf den Ast. Erst als sie oben waren, merkte Rin wie hoch es wirklich war.

,, Eh, Misaki? Muss das denn so hoch sein?" fragte sie ängstlich und blickte nach unten auf den Boden. Misaki lachte.

,, Rin, du hast Angst? Keine Sorge, wenn du fällst fange ich dich ganz sicher auf. Sieh nur!" sagte Misaki und deutete hinter Rin. Etwas verwirrt drehte Rin sich um sah die noch rote Sonne im Horizont.

,, Wunderschön...." hauchte Rin so leise, dass selbst Misaki sich anstrengen musste um sie zu verstehen. Nachdem die Sonne nicht mehr rot war und nun am Himmel stand, schnappte Misaki Rin und sprang mit ihr vom Baum. Sie packten das Lager zusammen und machten sich wieder auf den Weg. In zwei Tagen würden sie am Schloss sein, endlich könnten sie Misaki´s Volk beistehen. ,, Diese verfluchten und widerwärtigen Katzen!" dachte Misaki, die neben Sesshomaru her ging. Als sie ihn sah, beruhigte sie sich ein wenig, mit ihm an ihrer Seite, würde sie erst recht gewinnen. Sie wurde leicht rot und schaute lächelnd zu Boden. Auch Sesshomaru lächelte kurz und starrte dann wieder geradeaus den Weg entlang. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass der so Gefühllos scheinende Sesshomaru Liebe ihr gegenüber empfinden konnte. Aber es war wahr, er liebte sie und sie liebte ihn. Hätte man ihr am Anfang gesagt, der gefühlskalte Lord des Westens würde sie lieben, hätte sie noch laut gelacht. Und jetzt gehörte sie zu ihm, war seine Gefährtin. Wieder musste sie lächeln. ,, Seine Gefährtin...." waren ihre Gedanken.

 

Kapitel 8

Damit die kleine Gruppe es rechtzeitig zum Schloss der östlichen Länderein schaffte, mussten sie diese eine Nacht durchlaufen. Jaken, Sesshomaru, Misaki und Ah-Un war das eigentlich egal, nur Rin war auf Ah-Un´s Rücken eingeschlafen. Als Misaki sie sah, nahm sie Rin auf ihren Arm und drückte sie an sich, als sie merkte, dass das kleine Mädchen vor Kälte zitterte. Rin kuschelte sich an die Wärmequelle, während Misaki wieder aufholte und nun wieder neben Sesshomaru herging. Nur noch ein paar wenige Tage… Was wohl ihr Vater zu ihren Gefühlen sagen würde? Bei dem Gedanken musste sie lächeln, er würde seine Tochter für verrückt halten. Seine liebevolle Tochter und ein Gefühlskalter Yokai. Dabei hatte sie ganz andere Seiten von Sesshomaru kennen gelernt, selbst wenn ihr Vater dagegen wäre, sie würde nicht von seiner Seite weichen. Sie wollte nicht mal daran denken. Jaken schien langsam müde zu werden, er war zwar ein Yokai, aber er war es gewohnt wie Rin zu schlafen. Er hatte sich auf Ah-Un gesetzt und war eingeschlafen. Lächelnd blieb Misaki vor Sesshomaru stehen und drückte ihm schnell einen Kuss auf seine Lippen. Dann ging sie einfach weiter geradeaus. Auch Sesshomaru musste lächeln, nachdem sie ihn flüchtig geküsst hatte. Langsam ging die Sonne wieder auf und die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich. Die Sonne brachte Misaki´s Haar noch mehr zur Geltung und der leichte Wind wehte ihnen entgegen, sodass Sesshomaru gar nichts anderes übrig blieb, als ihren Geruch einzuatmen. Diesen wunderbaren Geruch, der seine Sinne jedes Mal aufs Neue benebelte und er sich nicht mehr so gut beherrschen konnte, wie sonst. Schnell warf er einen kurzen Blick auf Jaken, der immer noch zu schlafen schien, auch Rin schien noch im Land der Träume zu sein. Dann umschlang er Misaki´s Körpermitte und drückte sie an seinen Körper, aber Misaki hatte immer noch Rin im Arm. Sie blickte über ihre Schulter und wurde sogleich geküsst.

,, Du bringst mich noch um den Verstand.“ Flüsterte Sesshomaru ihr ins Ohr. Sie musste grinsen.

,, Dabei habe ich es noch nicht einmal versucht.“ Sie küsste ihn, löste sich dann aber widerwillig, als sie merkte, dass Rin wach wurde. Sesshomaru ließ von ihr ab und ging wieder neben ihr her. Langsam öffnete Rin die Augen.

,, Guten Morgen Rin-chan. Gut geschlafen?“ fragte Misaki.

,, Hai, Misaki.“ Sagte Rin, während Misaki sie von ihren Armen ließ. Dann lief Rin zu Ah-Un und stieg vorsichtig auf seinen Rücken, um Jaken nicht zu wecken. Langsam stieg Misaki der ihr so vertraute Geruch in die Nase. Sie drehte sich nach rechts und sah in das Gebüsch. Auch die anderen waren verwirrt stehen geblieben. Plötzlich stand er da, ihr bester Freund auf der ganzen Welt.

,, Kayane…“ flüsterte Misaki und lief auf ihn zu. Freudig fing der Inuhanyou seine beste Freundin auf, indem er sie umarmte.

,, Man hab ich dich vermisst. Du Idiot, ich dachte schon dir wäre was passiert!“ flüsterte Kayane und löste die Umarmung.

,, Ich dich auch. Wer ist hier der Idiot? Ich sicher nicht.“ Sagte sie lachend. Dann wanderte sein Blick zu Sesshomaru, der den Hanyou wütend ansah. Misaki musste bei diesem Anblick grinsen. Er war eifersüchtig.

,, Das ist der Herr der westlichen Länder, Lord Sesshomaru. Das kleine Mädchen heißt Rin, der Drache heißt Ah-Un und der nervige Krötendämon da ist Jaken.“ Stellte sie alle anderen vor, Jaken aber nur so, weil der noch im Land der Träume war (:DD).

,, Lord Sesshomaru, ich freue mich dem Herrn der westlichen Länder gegenüber zu stehen.“ Sagte Kayane und neigte Leicht den Kopf, mit einem Nicken deutete Sesshomaru an, dass er die Begrüßung zur Kenntnis nahm.

,, So, Kayane. Was machst du hier? Ich hatte dir doch gesagt, du sollst meinem Vater beistehen!“ sagte sie leicht verärgert.

,, Ich weiß. Bitte verzeih mir, Misaki, nur dein Vater schickt mich. Diese dämlichen Katzen sind in meinen Bereich der östlichen Länder vorgedrungen, weil weder du noch ich dem Kampf beigewohnt haben.“ Erklärte er sein Auftauchen.

,, Das ist natürlich etwas anderes. Wir müssen uns beeilen.“ Misaki erntete ein Nicken von Sesshomaru und Kayane. Sie gingen so schnell wie es im Menschentempo ging, weiter Richtung Schloss. Misaki und Kayane gingen hinter der Gruppe her. Sie lachten soviel und so liebevoll & herzhaft, dass Sesshomaru noch eifersüchtiger wurde, als er überhaupt schon war.

,, Warum reizt mich das so sehr? Er ist nur ihr bester Freund, ich bin ihr Gefährte. Sie gehört mir.“ Waren seine Gedanken, bei einem Blick auf die Beiden. Kayane fiel der Blick Sesshomaru´s nicht auf, aber Misaki schon.

,, Kayane, egal wie gerne ich mit dir rede, aber bitte reise mit Dämonengeschwindigkeit zurück zu meinem Vater und unterstütze ihn. Helfe ihm, das Schloss zu beschützen.“ Sagte sie und sah ihn aufrichtig an.

,, Wie du es wünschst, Misaki. Wir sehen uns dann am Schloss.“ Sagte er und verschwand so schnell im Wald, dass es nur Misaki sah. Misaki holte wieder auf und ging dann wieder neben Sesshomaru.

,, Keine Sorge, er ist nur mein bester Freund. Du musst nicht eifersüchtig sein.“ Flüsterte sie kichernd. Sesshomaru hob seine linke Augenbraue.

,, Ich bin doch nicht eifersüchtig auf den.“ Flüsterte er genauso leise zurück.

,, Gib es doch wenigstens zu. Aber ich kenn dich ja nicht anders.“

,, Was soll das den heißen?“

,, Nichts. Ich will dich genauso, wie du bist. Und nicht anders.“ Sagte sie und lächelte ihn liebevoll an.

Sesshomaru musste ein lächeln unterdrücken, sie liebte ihn, nur ihn und das machte ihn glücklich. Zum ersten Mal in seinem Leben war er froh, einen Auftrag angenommen zu haben, denn dadurch hatte er Misaki kennen gelernt. Eifersüchtig war er dennoch.

,, Ich mein´ wäre ich  nicht eifersüchtig, wäre doch klar, dass ich nichts für sie empfinden würde.“ Dachte er und musste lächeln. Leicht senkte er den Kopf, sodass niemand außer vielleicht Misaki sein Lächeln sah. Misaki fand es süß dass er eifersüchtig war, aber dafür gab es überhaupt keinen Grund. Denn die Eifersucht, die er Kayane gegenüber empfand bedeutete, dass sie ihm etwas bedeutete. Sie sah wie er lächelte und wurde auch sofort angesteckt. Auch sie fing an zu lächeln. Jaken war währenddessen wach geworden und vor Schreck aufgesprungen, weil Rin ihn im Arm gehalten hatte. Misaki hatte es von Anfang an gesehen und musste lachen. Jaken schnaubte nur, sprang von Ah-Un´s Rücken und nahm dessen Zügel in seine kleine grüne Hand. Auch Rin hatte angefangen zu lachen, als sie sah, dass es Jaken peinlich gewesen war, in ihren Armen aufzuwachen. Dabei wollte Rin doch nur, dass er nicht von Ah-Un´s Rücken fiel. Schulterzuckend lächelte Misaki die kleine Rin an, dann wandte sie sich wieder um. Sie wanderten mehrere Stunden ohne besondere Vorkommnisse weiter in die Richtung des östlichen Herrscherschlosses.

,, Nur noch einen Tag, dann bin ich zu Hause.“ Dachte sie glücklich, aber auch traurig. Wenn die Reise vorbei war und ihr Vater ihre Liebe nicht verstehen würde, würde ihr Herz zerspringen. Eine Welt ohne ihn, nun da sie zu ihm gehörte, konnte und wollte sie sich einfach nicht vorstellen. Langsam dämmerte es und die Sonne ging unter. Sie suchten eine Stelle an dem sie ihr Lager aufschlagen konnten. Nach 5 Minuten fanden die 5 eine Lichtung im Wald. Den Platz hatten sie ganz allein dem Geruchssinn von Misaki und Sesshomaru zu verdanken. Und obwohl Rin und Jaken bereits geschlafen hatten, schliefen sie auch direkt wieder ein. Misaki schüttelte lachend den Kopf. Sie hatte sich auf einen hohen Ast eines großen Baumes gesetzt und schaute sich den Sonnenuntergang an.

,, So eine Schande für alle dämonischen Wesen, dieser Jaken.“ Flüsterte sie kaum hörbar.

,, Da kann ich dir nur zustimmen“ hörte sie leise flüsternd eine Stimme und sah zu Boden. Dort stand Sesshomaru. Schließlich sprang er zu ihr auf den Baum und ließ sich auf einem Ast direkt neben dem von Misaki nieder. Misaki konnte einfach nicht anders und ging zu ihm rüber, setzte sich im Schneidersitz genau vor ihn und sah ihm in seine wunderbaren, funkelnden und goldenen Augen. Er erwiderte ihren Blick und näherte sich ihren Lippen. Kurz bevor sich ihre Lippen trafen hielt er inne und lächelte verführerisch. Er küsste sie nicht, blieb einfach nur so da und lächelte. Misaki wurde langsam ungeduldig.

,, Willst du mich nun küssen oder nicht?“ fragte Misaki sanft (Obwohl wie konnte man so eine Frage schon sanft stellen?! :D). Er grinste kurz und sah sie einfach nur an. Sein Blick wich nicht von ihr, nicht einen Moment lang. Schließlich hielt Misaki es nicht mehr aus, ihm so nah zu sein, ihn aber nicht zu küssen. Sie legte ihre Arme in seinen Nacken und zog ihn zu sich, bis sich ihre Lippen berührten. Langsam löste sie ihre Sitzart auf und kniete sich hin. Immer näher krabbelte sie auf ihren Knien zu ihm hin. Langsam konnte auch er sich nicht mehr beherrschen, schlang die Arme um ihre Taille und zog sie näher zu sich. Sie küssten sich lange und zärtlich, ihre Zungen waren in einen kleinen Kampf vertieft. Sie stoppten den Kuss kurz wegen Atemnot, aber ihre Lippen berührten sich nach einer kurzen Pause erneut.

,, Ich hab das vermisst.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr und kuschelte sich dann an seinen Körper.

,, Vermisst? Wir haben uns doch erst heute Morgen geküsst, oder nicht?“ fragte er leicht verwundert, zog sie aber noch näher zu sich. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen.

,, Ich weiß, das meinte ich auch nicht. Ich meinte, ich hab deine Nähe vermisst. Ich kann dir ja nicht so nah sein, wenn die anderen dabei sind und das verstehe ich.“ Erklärte sie sich. Langsam hob er ihr Kinn an und sah ihr in die funkelnden, goldenen und ihn in den Bann ziehenden Augen, bis er ihre Lippen mit einem zarten Kuss versiegelte. Sie lächelte in den Kuss hinein, dass gab ihr die Antwort, dass es ihm genauso ergangen war, wie ihr. Was er nicht mit Worten ausdrückte, zeigte er ihr, indem er Taten folgen ließ. Sie lösten sich voneinander, wieder kuschelte sich Misaki an seinen Körper und schloss die Augen, genoss einfach seine Nähe. Und er tat es ihr gleich, merkte dabei aber nicht, dass er einschlief. Er wurde von zarten Küssen in seinem Nacken, auf seinem Hals, seiner Wange und schließlich auf seinem Mund geweckt. Langsam öffnete er die Augen und sah zu Misaki.

,, Du bist eingeschlafen und ich dachte ich wecke dich lieber, bevor die anderen aufwachen.“ Sagte sie flüsternd. Er lächelte sie sanft an, küsste sie und hauchte ein leises:,, Danke“ in ihr Ohr. Mittlerweile saß Sesshomaru im Schneidersitz auf dem Ast mit Misaki´s Kopf auf dem Schoß. Sie hatte sich hingelegt.

,, Ach das war kein Problem, aber dafür schuldest du mir was“ sagte sie lächelnd und zog ihn näher zu sich.

,, Und was wäre das?“ fragte er sanft.

,, Hm, lass mich überlegen…. Wie wär´s mit einem ,, Ich liebe dich“ und einem Kuss?“ Nur zu gerne kam er ihrer Bitte nach. Er bückte sich zu ihrem Kopf runter und küsste sie sanft, dann löste er sich kurz und hauchte ,,Ich liebe dich“, nur um sie dann erneut zu küssen. Widerwillig lösten sich ihre Lippen voneinander und schließlich stand Misaki auf. Die Sonne ging bereits auf. Warum musste die Zeit so schnell vergehen, wenn sie beide alleine waren?! Wenn sie alle unterwegs waren, verging die Zeit nie so schnell, immer musste sie sich beherrschen um ihm nicht zu Nahe zu treten, wenn die anderen dabei waren. Sie verstand das, aber sie sehnte sich nach seiner Aufmerksamkeit, seiner Liebe. Sesshomaru bemerkte ihr nachdenkliches Gesicht und ging auf sie zu. Als würde er ihre Gedanken lesen, umarmte er sie von hinten.

,, Ich weiß es ist schwer. Ich kann mich ja selber kaum beherrschen, so nah neben dir zu sein, ohne dich berühren zu dürfen oder dich küssen zu können“ flüsterte er kaum hörbar, nachdem er ihrem Nacken einen zarten Kuss aufgehaucht hatte. Noch immer waren sie auf dem Ast, aber diesmal standen sie. Sie seufzte wohlig auf, als sie seine Lippen und seinen Atem auf ihrem Nacken spürte und drehte sich dann um.

,, Mir geht es da wirklich nicht anders. Aber ich verstehe, dass wir den anderen gegenüber keine Gefühle zeigen können.“ Sie küsste ihn kurz sanft auf die Wange und sprang dann vom Baum runter auf die Wiese.

,, Was für eine Yokai!“ dachte er, lächelte kurz, sprang auch vom Baum und setzte sich wieder unter diesen. Misaki war währenddessen zu Rin, Jaken und Ah-Un gegangen um sie zu wecken, schließlich mussten sie weiter. Ihr Vater brauchte ihre und Sesshomaru´s Hilfe. Misaki hatte zwar Kayane geschickt um ihren Vater zu unterstützen, aber trotzdem machte sie sich große Sorgen um ihren Vater, um ihre beiden Brüder, um ihren besten Freund und um ihr Volk, das auf sie vertraute. Scharf sog sie die Luft ein, dann packte sie gemeinsam mit Rin und Jaken das Lager zusammen. Als alles gepackt war, machten sie sich wieder auf den Weg. Misaki ging wieder neben Sesshomaru her, welcher ganz vorne ging, dahinter marschierten Jaken, der Ah-Un´s Zügel hielt und Rin, die auf dessen Rücken saß. Sie plapperte die ganze Zeit mit Jaken, der sie aber genervt versuchte zu ignorieren. Rin schien dass nicht aufzufallen oder zu beachten, sie redete einfach ununterbrochen weiter. Misaki seufzte lautlos auf. Seit Tagen war nichts passiert, kein Dämon, kein Kampf. Rein gar nichts. Misaki wunderte das, denn als sie sich auf den Weg gemacht hatte, hatte sie deutlich mehr Probleme.

,, Misaki! Was ist denn los?“ fragte Rin. Misaki hatte nicht gemerkt, dass sie stehen geblieben war und starrte nun nach vorne, dann hob sie witternd den Kopf. Nichts. Sie roch nichts und das war mehr als seltsam.

,, Hier stimmt was nicht. Es ist viel zu ruhig, selbst kein Katzengeruch. Dabei haben sie sich, als ich auf dem Weg zu euch war, auf einem Silbertablett serviert. Bleibt wachsam, achtet auf jedes ach so leise Geräusch und passt auf, wo ihr hintretet.“ Warnte Misaki und ging an den anderen vorbei. Diesmal führte sie die Gruppe an, Sesshomaru versuchte die Beschwerden von Jaken, weil Misaki die Führung übernommen hatte, zu ignorieren. Er folgte ihr still und vertraute auf ihre Sinne. Er vertraute auf seine Misaki, seine Gefährtin. Plötzlich blieb Misaki stehen. Die restlichen waren etwa einen halben Kilometer von ihr entfernt, aus Sicherheitsgründen natürlich.

,, Wartet“ flüsterte sie, zog Raidon und berührte mit der Spitze des Dämonenschwertes den Boden vor sich. Langsam öffnete sich der Boden und Misaki wich ein paar Schritte zurück, da sich ein Loch im Boden gebildet hatte und nun immer größer wurde. Misaki blieb kurz vor Sesshomaru stehen. Kurz vor ihren Füßen, hatte das Loch aufgehört sich zu vergrößern.

,, Ouh Misaki,……. Alles in Ordnung bei dir?“ fragte Rin leicht besorgt. Misaki wandte sich lächelnd an Rin.

,, Natürlich Rin-chan. Ich habe die Falle gerade rechtzeitig entdeckt.“ Versicherte sie Rin und umging das große Loch. ,, Das war eine Menschenfalle, damit wir die Aura einer magischen Falle nicht spüren können. Verdammte Katzen.“ Dachte sie und ging einfach weiter. Zum Glück wurde ihr auch beigebracht, menschliche Fallen zu erkennen. Aber der beste Kämpfer, dass musste sie wohl oder übel zugeben, das war Sesshomaru. Sie könnte ihn nie besiegen, selbst wenn sie wollte. Weiter durchschritten sie den letzten Waldweg in Richtung Schloss, Misaki natürlich ganz vorne, um die Fallen aufzuspüren.

 

Kapitel 9

Namensbedeutung:

Akeno – morgens, das hell leuchtende Feld

Aki – der Herbst

Hibiko – das Echo

 

 

Seltsamerweise, waren danach erstmal keine Fallen auffindbar. Misaki machte das misstrauisch. ,, Wenn die versuchen uns nur mit einer Falle aufzuhalten, wäre das leichtsinnig. Es muss irgendwo hier noch eine Falle geben.“ Dachte Misaki laut, sodass die anderen es hören konnten.

,, Ist es noch weit bis zum Schloss?“ fragte Jaken und stellte sich neben Misaki.

,, Nein, nur noch mehrere Meter. Aber ich glaube nicht, dass diese Katzen so leichtsinnig wären und nur eine Falle aufstellen würden um uns vom Schloss fernzuhalten.“ Gab sie ihm als antwort und ging weiter, versuchte weitere Fallen zu entdecken. Plötzlich blieb sie stehen und hob witternd den Kopf, Sesshomaru tat es ihr gleich, aber er roch nichts Außergewöhnliches. Misaki aber, hatte etwas entdeckt… Sie zog Raidon und seufzte kurz.

,, Wartet kurz… Man, mein Vater wird wahrscheinlich ausflippen, wenn er meine Klamotten sieht.“ Zischte sie und legte sich auf Bauch. Langsam krabbelte sie mit Raidon in der Hand auf dem Boden, bis sie schließlich innehielt. Vorsichtig nahm sie Raidon und schien etwas zu zerschneiden, aber keiner außer Misaki sah etwas. Dann hörte man ein kurzes rascheln und schon schlugen zwei scharfe Baumstämme über Misaki gegeneinander. Rin zuckte kurz zusammen, als sie den Knall hörte. Vorsichtig krabbelte Misaki unter den beiden Stämmen durch und stand schließlich auf.

,, Misaki, alles ok bei dir?“ fragte Rin und Misaki nickte nur erleichtert. Das wäre schlecht ausgegangen, wenn sie den Geruch von Baumharz nicht wahrgenommen hätte. In der Gegend um das Schloss, durfte man den Bäumen nichts tun. (Also kein Fällen von Bäumen oder so..)

Hätte Sesshomaru das gewusst, hätte er die Falle auch bemerkt.

,, Dumme Katzen. Sie unterschätzen uns Inuyokai anscheinend gewaltig. Als ob ich den Geruch von Baumharz nicht wahrnehmen würde.“ Zischte sie lautlos, dann winkte sie den anderen zu, ihr zu folgen. Die anderen umgingen die Falle und folgten Misaki weiter Richtung Schloss. Sichtlich erleichtert kamen sie schließlich an. Das Schloss war noch in ihrer Gewalt. Zwei Wachen standen am Eingang. Als diese Misaki sahen, verneigten sie sich eifrig. Misaki winkte nur ab und ging dicht gefolgt von den anderen auf den Hof des Schlosses, wo auch schon Kayane mit einer Truppe bewaffneter Yokai stand. Als er sie sah, rannte er auf sie zu und umarmte Misaki. Wieder spürte Sesshomaru, wie er leicht eifersüchtig wurde.

,, Ihr habt es gerade rechtzeitig geschafft. Unsere Spione haben herausgefunden, dass die Katzen einen Angriff auf das Schloss planen.“ Flüsterte Kayane Misaki ins Ohr, dann ließ er sie los.

,, Ich werde mich darum kümmern.“ Sagte Misaki entschlossen.

,, Und wie?“ fragte ihr bester Freund leicht verwirrt. Misaki musste beim Anblick von Kayane´s verwirrtem Gesicht lachen.

,, Indem ich mich mit Sesshomaru um den Anführer kümmere. Wenn wir den in unserer Gewalt haben, werden diese verfluchten Katzen aufhören uns anzugreifen.“ Erklärte sie ihren noch nicht ganz durchdachten Plan.

,, Aber Misaki…“ wollte Kayane sie schon davon abbringen, wurde aber von ihr unterbrochen.

,, Kein aber, Kayane. Wo ist mein Vater und wo sind meine beiden Brüder?“ fragte sie schließlich und sah ihn an.

,, Dein Vater ist in seinen Gemächern, er wurde verletzt, müsste aber morgen wieder auf den Beinen sein. Dein Bruder Akeno ist an der Grenze und hält dort die Stellung und Aki ist bei deinem Vater, er ist ja noch zu jung zum Kämpfen.“ Antwortete er Misaki.

,, Danke, kümmere dich weiter um die Stellung hier im Schloss. Ich werde kurz zu meinem Vater gehen und dann werde ich mit Sesshomaru aufbrechen um den Anführer zu erledigen.“ Hörte man sie noch sagen, während sie zum Hauptgebäude ging. Verwirrt starrten ihr alle anderen nach.

,, Ouh man… na ja, ich kenn´ sie ja nicht anders.“ dachte Kayane laut und wandte sich wieder den Soldaten zu. Sesshomaru drehte sich um und sah zu seinen Begleitern.

,, Rin, Jaken ihr werdet hier mit Ah-Un auf mich warten, wenn ich gehe.“ Befahl er und ging Misaki hinterher. Schnell hatte er sie eingeholt und ging nun neben ihr her. Vor einer großen und beige verzierten weißen Tür stoppten sie. Misaki klopfte und man hörte ein leises herein. Langsam betrat sie das Gemach ihres Vaters.

,, Misaki, du bist zurück. Hast du den Lord dabei?“ fragte er schwach und umarmte sie.

,, Ja, Vater. Das ist der Herrscher der westlichen Länder, Lord Sesshomaru.“ Gab sie ihrem Vater als antwort und deutete auf Sesshomaru, der gerade den Raum betrat und zur Begrüßung leicht den Kopf senkte. Misaki´s Vater erwiderte den Gruß und lächelte seine Tochter stolz an.

,, Was ist passiert, während ich weg war?“ fragte sie sanft und drückte ihren Vater wieder leicht ins Kopfkissen zurück, da er sich aufrichten wollte.

,, Ich bin mit an die Grenze gegangen und wurde verwundet, dass ist alles. Ich bin eben nicht mehr so jung, wie damals. Dein Bruder Akeno ist dort und hält die Stellung. Morgen geht es mir schon wieder besser, mein Kind.“ Er lächelte sie schwach an. Sie wusste ihm würde es morgen wieder besser gehen. Die Wunde war zwar tief und ziemlich groß, aber bei Yokai heilte alles viel schneller.

,, Ich werde mich gemeinsam mit Sesshomaru-sama auf den Weg zum Anführer machen und ihn ausschalten. Kayane hält hier im Schloss und Akeno an der Grenze die Stellung. Wir bekommen das hin.“ Sagte sie und lächelte ihren Vater an.

,, Bitte seid vorsichtig, Misaki. Der Anführer oder besser gesagt die Anführerin ist Hibiko, dieses elende Miststück.“

,, Hi-… Hibiko?“ hörte Misaki eine ihr nur zu bekannte Stimme.

,, Aki! Versteck dich doch nicht immer.“ Sagte Misaki und umarmte ihren kleinen Bruder, der unter dem Bett hervorkam.

,, Tut mir leid, Misaki.“ Entschuldigte sich der kleine Junge.

,, Schon in Ordnung. Hibiko sagst du, Vater? Die hab ich doch schon damals besiegt.“

,, Du hast sie aber nicht getötet, zudem war es nur ein Übungskampf und du warst noch nicht so erfahren, also hat sie nicht wirklich mit dir gekämpft.“ Erklärte ihr Vater und Misaki seufzte.

,, Ich bin ja nicht alleine, Vater. Wir werden dann mal aufbrechen.“ Sagte sie und verließ dich gefolgt von Sesshomaru das Gemach ihres Vaters.

,, Wer ist Hibiko?“ fragte Sesshomaru, als sie auf den Weg in den Schlosshof waren.

,, Meine alte Schwertkampflehrerin. Mein Vater hatte sie gefeuert, weil sie nicht mit mir umgehen konnte. Seitdem hasst sie mich.“

,, Weil sie nicht mit dir umgehen konnte?“ fragte er nach.

,, Keine Sorge, er wird dich nicht hassen. Immerhin kommst du ganz gut mit mir klar.“ Sagte sie und küsste ihn sanft. Nur zu gerne erwiderte er ihre Geste.

,, Deswegen habe ich diese Frage nicht gestellt.“ Erklärte er sanft, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

,, Na ja, jetzt weißt du es wenigstens.“ Sagte sie grinsend und wandte sich wieder um. Als sie im Schlosshof ankamen, war Kayane so mit den Wachen beschäftigt, dass er die beiden gar nicht bemerkte. Die beiden verließen den Hof und gingen einen Stück in den Wald hinein, bis Misaki schließlich innehielt.

,, Das dauert zu lange. Wir müssen in Dämonengestalt weiter.“ Sagte sie und um sie herum glühte es kurz auf. Plötzlich stand dort eine riesige Hündin, mit weißem Fell und einzelnen goldenen Haaren in ihrem Fell. Auf der Stirn hatte sie ihren blauen Stern und sie hatte hellblaue Augen. Auch Sesshomaru verwandelte sich in seine Dämonengestalt. Er war etwas größer als Misaki, war aber dennoch von ihrem Aussehen beeindruckt. Dann liefen sie los. Immerhin mussten sie sich beeilen und noch vor dem Angriff der Katzen versuchen, Hibiko außer Gefecht zu setzen.

Kapitel 10

Den beiden großen Dämonenhunden stellten sich zwar reichlich Katzenyokai in den Weg, aber die waren recht schnell außer Gefecht gesetzt. Als sie die Grenze erreichten, verwandelten sie sich wieder zurück. Misaki sah sich suchend um. Irgendwo hier musste er doch sein.

,, Akeno!“ rief sie freudig, als sie ihn sah und rannte auf ihn zu. Akeno fing sie auf und umarmte sie.

,, Na große Schwester. Wie geht´s dir?“

,, Gut und dir? Wie kommst du hier klar?“ fragte sie, nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatten.

,, Ach, den Umständen entsprechend. Ich halt das hier noch lange aus. Was machst du hier?“

,, Ich gehe mit Sesshomaru-sama zum nördlichen Herrscherpalast um dem Anführer dem Gar aus zu machen. Wir müssen dann jetzt auch weiter…“

,, Ich versteh schon. Pass auf dich auf.“ Akeno umarmte seine Schwester noch kurz und noch kurz bevor sie sich wieder in ihre wahre Dämonenform verwandelte, sagte sie:,, Du auch auf dich!“ Schon liefen die beiden großen Dämonenhunde über die Grenze. Das Schloss war nur noch einen Kilometer von ihnen entfernt, als Misaki stehen blieb und es kurz um sie glühte, bevor sie wieder in menschlicher Form dastand. Auch Sesshomaru verwandelte sich zurück.

,, Sesshomaru?“

,, Ja, Misaki?“

,, Ich werde mich um Hibiko kümmern. Dieses elende Miststück greift mein Volk an, nur weil sie mich hasst und denkt, dass sie ungeschoren davon kommt.“

,, Du wirst nicht alleine mit ihr kämpfen, Misaki“ sagte er befehlend, aber Misaki dachte gar nicht daran so schnell aufzugeben.

,, Ich muss und ich werde. Sie hat mich beleidigt, mein Volk leiden lassen. Niemand wird mich davon abhalten mit ihr zu kämpfen. Diese Yokai hat ihr eigenes Volk verraten! Und dafür wird sie büßen.“

,, So meinte ich das auch gar nicht. Ich werde an deiner Seite kämpfen, Misaki. Du denkst doch nicht, ich würde dich alleine lassen, oder?“

,, Da hätte ich nie dran gezweifelt…“ sagte sie, lächelte zuckersüß und hauchte ihm flüchtig einen Kuss auf die Wange, dann lief sie in Dämonengeschwindigkeit Richtung Schloss. Sesshomaru folgte ihr. Der Wald endete kurz vor den Toren des Schlosses. Die beiden versteckten sich hinter zwei Bäumen und gaben einander Zeichen. Misaki würde die 4 Wachen am Tor austricksen, während Sesshomaru sich um die Wachen auf den Mauern kümmern würde. Innerhalb weniger Minuten herrschte Aufruhr auf dem Schlosshof. Misaki und Sesshomaru waren oben auf die Mauern gesprungen, nachdem sie die Wachen am Tor und die auf den Mauern ausgeschaltet hatten und warteten bis sich alles etwas gelegt hatte. Dann liefen sie schnell und unbeobachtet ins Hauptgebäude. Sie gingen mal davon aus, dass sich dort Hibiko befand und tatsächlich, vor einem Raum waren mehr Wachen, als es an den anderen Türen und am Haupttor gab. Mit einem kurzen Nicken, zeigte Sesshomaru, dass er sich um die Wachen kümmern würde. Er zog Bakusaiga und die Wachen waren mit einem Schlag zerstückelt. Misaki staunte nicht schlecht und ging nun entspannt zur Tür.

,, Besser hätte ich es nicht machen können“ gab sie leise flüsternd zu. Dann stieß sie die Tür ein. Dieser Raum war aber leer.

,, Verdammt, dieses feige Stück von einer Yokai.“ Fluchte Misaki und entdeckte einen Zettel auf dem Bett in diesem Zimmer.

 

Hallo Misaki,

Ich habe mir schon gedacht, dass du kommst. Ich hoffe deinem Vater geht es gut. Man sieht sich.

 

Hibiko

 

 

,, Es gibt kein Wort, das meine Wut auf diese Yokai beschreiben könnte! Keine Beleidigung, die beleidigend genug für sie wäre.“ zischte Misaki wütend.

,, Moment, zeig mir mal den vorletzten Satz.“ Unterbrach Sesshomaru ihr Gerede.

,, Mein Vater…..“ flüsterte Misaki besorgt und verwandelte sich, ungeachtet davon, wo sie sich im Moment befanden, in ihre wahre Dämonengestalt. Dann rannte sie, dicht gefolgt von Sesshomaru, der sich ebenfalls verwandelt hatte, durch die Terrassentür in Richtung Grenze.

,, Dieses Miststück wird dafür büßen, wenn sie meinem Vater was antut.“ Dachte Misaki und rannte noch schneller. Als sie an der Grenze ankamen, kämpfte dort Misaki´s Bruder mit den Soldaten gegen die Katzenyokai. Erstaunlicher Weise hielten sie dort auch Stellung. Misaki rannte aber weiter, weiter Richtung Schloss. Als sie dort ankamen, schien alles in Ordnung. Die Wachen waren auf ihren Posten und Kayane war auf dem Schlosshof und betrachtete alles. Misaki und Sesshomaru verwandelten sich vor dem Tor zurück und gingen direkt zum Hauptgebäude. Schnell huschte Misaki gefolgt von Sesshomaru über die Flure zum Gemach ihres Vaters. Mit Anklopfen wollte sie keine Zeit verschwenden und ging einfach rein. Ihr Vater schaute etwas verwundert und auch Misaki´s kleiner Bruder schien erschrocken, dann lief er aus dem Raum.

,, Zeig dich. Ich kann dich riechen, Hibiko!“ rief Misaki Das sie den Geruch erst jetzt bemerkte hieß, dass sich Hibiko erst seit kurzem im Raum befand.

,, Ich hätte es besser wissen müssen, dich konnte man nie täuschen, Misaki.“ Hörte man eine raue Frauenstimme im Raum.

,, Jetzt komm verdammt nochmal aus deinem Versteck, Hibiko. Oder hast du zu viel Angst vor mir?“ 

,, Angst? Vor dir, einer mickrigen Inuyokai? Misaki, du enttäuscht mich. Ich dachte, ich hätte dir mehr beigebracht.“

,, Jetzt komm verdammt nochmal raus, wenn du keine Angst hast!“

Alle anderen beobachteten die Auseinandersetzung gespannt. Misaki´s Vater hatte Hibiko nicht bemerkt, weil seine Sinne im Moment geschwächt sind und die Sinne ihres Bruders waren noch nicht gut genug. Dann kam eine Yokai mit dunklen grünen Haaren in den Raum. Schlagartig nahm Misaki ihr Schwert aus der Schwertscheide und richtete ihr Schwert auf die Grünhaarige. Diese lächelte nur verschlagen.

,, Misaki, du solltest genauso gut wissen wie ich, dass du mich nicht besiegen kannst. Immerhin habe ich dich unterrichtet.“

,, Du warst nicht die einzige, die mich unterrichtet hat. Also, hast du zu viel Angst, oder ziehst du endlich dein Schwert und kämpfst, wie es eine wahre Inuyokai tun würde?“ Forderte Misaki, immer noch mit dem auf Hibiko gerichtetem Raidon in der Hand.

,, Wie die Hime es wünscht.“ Sagte sie lächelnd und verbeugte sich kurz, dann zog sie ihr Schwert.

,, Mal sehen, wer von uns beiden besser ist, Misaki“ sagte Hibiko.

Für Misaki zählte nur noch Hibiko, ihre Umgebung nahm sie kaum noch wahr. Diese Yokai hatte ihr eigenes Volk verraten, nur, weil sie Misaki hasste. Misaki wartete, bis Hibiko angriff, sie würde nicht so dumm sein und den ersten Schlag machen, das wäre vorschnell. Misaki´s Warten schien sich dann schließlich auch auszuzahlen. Hibiko rannte auf sie zu, zog währenddessen ihr Schwert und wollte zuschlagen, aber Misaki parierte. Sie spürte, wie sie etwas durchzuckte, konnte sich darauf aber keinen Reim machen. Hibiko riss das Schwert rum, dann drehte sie sich schnell um die eigene Achse und schlug erneut zu. Wieder hielt Misaki den Schlag auf, schlug das Schwert, samt Hibiko´s Hand zu Seite und schlug zu. Hibiko wich gerade noch so aus und blutete nun an der Schulter. Das Blut ran nur so aus der tiefen Wunde, aber Hibiko schien das nicht großartig etwas auszumachen. Plötzlich stöhnte Misaki vor Schmerz kurz auf und sah zu Hibiko. Misaki blutete an derselben Stelle wie Hibiko.

,, DU ELENDES MISTSTÜCK, was hast du gemacht?“ schrie Misaki sie an und riss ein Stück vom Ende ihres Obi ab, um damit provisorisch die Wunde zu verbinden, die sie an der selben Stelle hatte, an der sich Hibiko´s  Wunde befand.

,, Aber natürlich habe ich mein Echo benutzt, dachtest du ich lasse mich einfach so von dir umbringen? Nicht, dass du das geschafft hättest, aber sicher ist sicher. Du kannst mir jedenfalls nichts tun. Als ich dich das erste Mal angegriffen habe, habe ich es auf dich übertragen. Alles was du mir antust, passiert dir. Du kannst mich nicht töten, ohne dass du selbst stirbst.“

Misaki lachte und funkelte Hibiko böse an. Sesshomaru war kurz davor einzugreifen, aber was wäre, wenn er Misaki verletzt? Das würde er sich nie verzeihen, also hielt er sich zurück. Aber was konnte er sonst tun? Würde er Misaki verletzen, wenn er Hibiko angreift? Oder wird sie nur verletzt, wenn sie selbst Hibiko verletzt?

,, Das ist also dein Plan. Aber ich muss dich enttäuschen, wenn du denkst, ich würde dein Leben verschonen, selbst wenn ich dabei sterben könnte.“ Sagte Misaki und setzte erneut zum Angriff an.

,, Misaki, nicht!“ unterbrach Misaki´s Vater ihren Angriff. Auch Sesshomaru wollte gerade eingreifen. Niemals hätte er zugelassen, dass Hibiko seiner Misaki etwas tun würde. Misaki hielt inne und wich zurück.

,, Du hörst also auf deinen Vater, Prinzesschen. Seit wann das den?“ fragte Hibiko. Misaki´s Vater schien verwirrt, er weiß ja nicht wie Misaki ist, wenn er nicht da ist.

,, Halt deinen Mund! Ich werde dich töten, mir egal wer was sagt!“ schrie Misaki.

,, Sie würde mich töten, selbst wenn es ihr Leben kosten würde. Was oder besser Wer ist ihr Schwachpunkt? - Ihr Vater? - Nein, sie liebt ihn, aber würde ihm gehorchen. Wenn er sie bitten würde ihn zu opfern, würde sie ihm, wenn auch nur zögernd, gehorchen. Wen liebt sie mehr, als sie auf ihn hört. Dieser Geruch an ihr. Er stammt von dem Inuyokai.“ Dachte Hibiko.

,, Misaki, mir scheint, dir liegt nicht sehr viel an deinem Leben. Aber der Geruch, der von dir ausgeht ist nicht nur deiner. Oder irre ich mich?“ sagte sie lachend und sah zuerst zu Sesshomaru, dann zu Misaki.

,, Wenn du es wagst, auch nur IRGENDEINEN, egal wen zu verletzen, werde ich dich qualvoller umbringen, als du es dir zu träumen wagst.“ Zischte Misaki wütend.

,, Dieser Inuyokai liegt dir ja sehr am Herzen, wie süß. Nur ich denke, er kann selber kämpfen, oder irre ich mich?“ sagte sie und schaute bei der Frage zu Sesshomaru, der sie nur anknurrte.

,, Lass ihn da ganz raus, Hibiko. Ich wüsste nicht, was das mit dem Kampf zu tun hat und warum du dein eigenes Volk verraten hast.“ Versuchte Misaki vom Thema abzulenken, was dann auch zum Glück klappte.

,, Mein Volk verraten? Du hast das Volk verraten, als du mit dieser Dämonenjägerin rumgelaufen bist.“

,, Verstell nicht die Tatsachen, Hibiko. Diese Dämonenjägerin hat unserem Volk nie schaden zugefügt, so wie du es jetzt tust.“ Sagte Misaki und rannte schließlich doch auf Hibiko zu. Hibiko wich gerade noch aus, indem sie hochsprang, aber Raidon erwischte sie am Bein. Eine tiefe Wunde war nun auf Hibiko´s Bein zu sehen. Das Blut lief wie bei einem Wasserfall ihr Bein hinunter.

,, Wenn ich sie durch Verblutung umbringe und ich rechtzeitig behandelt werde, könnte ich es noch schaffen… Aber das werde ich nicht schaffen. Verdammt, was kann ich tun?“ dachte Misaki, bevor sie wieder vor Schmerz aufschrie.

,, Misaki, du kommst nicht lebend hier weg, wenn du mich umbringst und das weißt du!“ sagte Hibiko und lachte. Ihr ging es ja bestens, sie hatte zwar die Wunden, spürte aber keinen Schmerz. Den ganzen Schmerz bekam Misaki anscheinend ab.

,, Wer hat gesagt, dass ich hier lebend raus gehen werde…“ sagte Misaki und rannte auf Hibiko zu. Misaki war zu schnell, also konnte Hibiko nicht reagieren. Misaki stieß ihr Schwert durch Hibiko´s Bauch. Misaki schrie vor Schmerz erneut auf. Hibiko sackte zusammen, als Misaki ihr Schwert aus dem Bauch Hibiko´s zog.

,, MISAKI!“ rief ihr Vater, aber sie sackte genauso wie Hibiko zusammen. Sesshomaru eilte zur ihr und fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Schwach lächelte sie ihn an.

,, Ich wusste, ihr würdet mich nicht alleine lassen“ sie strich mit einer Hand über seine Wange. Sesshomaru legte seine Hand auf die Hand Misaki´s, die sich auf seiner Wange befand.

,, Niemals könnte ich es mir verzeihen, wenn ich dich allein gelassen hätte, Geliebte.“ Flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Plötzlich fiel ihre Hand von seiner Wange. Sesshomaru zog sie zu sich, umarmte sie und sog ihren wunderbaren Geruch ein. Er nahm sie hoch und legte sie sanft zu ihrem Vater auf das Bett.

 

Kapitel 11

Er wollte gerade gehen, als Misaki´s Vater ihn davon abhielt.

,, Lord Sesshomaru, ich glaube sie ist nicht tot.“ Sagte er mit Tränen in den Augen und sah Sesshomaru an, der sich umgedreht hatte.

,, Was…?“ flüsterte Sesshomaru und ging auf Misaki zu. Er überprüfte ihren Herzschlag. BUM BUM.

,, Ihr Herz schlägt…..“ flüsterte er und sah sich die Wunden an. Sie sind verheilt. Langsam nahm Sesshomaru sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. Mühevoll öffnete Misaki die Augen.

,, Du Idiot, ich dachte du wärst tot.“ Flüsterte er in ihr Ohr. Misaki lächelte schwach.

,, Hätte mein Plan nicht geklappt, wäre ich das auch. Aber du hast ja noch Tensaiga, oder irre ich mich?“

,, Ja, aber ich dachte es würde nicht funktionieren, es hat nicht pulsiert und jetzt weiß ich auch, warum nicht.“ Misaki zog ihn näher zu sich und küsste ihn sanft.

,, Ich glaube dein Vater hat sich genauso viele Sorgen gemacht.“ Flüsterte er und legte sie zu ihrem Vater. Dann verließ er den Raum. Misaki´s Vater nahm sie in die Arme.

,, Ich dachte, du wärst tot. Was hast du dir nur dabei gedacht? Du hättest sterben können und ich weiß nicht ob er dich wirklich gerettet hätte, Misaki.“ Zischte er leise, aber wütend.

,, Vater, beruhige dich. Er hätte mich gerettet und ich würde es auch für ihn tun. Ich… Ich liebe ihn, Vater.“

,, Du liebst ihn?“

,, Ja, mehr als ich jemals jemanden geliebt habe, Vater. Und er liebt mich auch. Ich bitte um deinen Segen.“ Sagte sie schon fast flehend. Sie würde Sesshomaru nie verlassen, selbst wenn ihr Vater dagegen wäre. Sie würde sich nur einfach wohler fühlen, wenn sie den Segen ihres Vaters hätte.

,, Tja, wenn du glücklich bist, hast du meinen Segen.“ Kaum hatte er den Satz vollendet sprang Misaki ihm an den Hals und küsste ihn auf die Wange.

,, Ich danke dir, Vater.“

,, So lange du glücklich bist…. Na los, hol ihn schon rein.“

Misaki rannte trotz ihrer Verletzungen fröhlich zur Tür und verschwand kurz. Eine Minute später kam sie wieder und schleifte Sesshomaru hinter sich her.

,, Ah, Lord Sesshomaru. Ich nehme an, Misaki hat ihnen bereits alles erzählt.“ Sagte er und sah zu Misaki, die ihn unschuldig anlächelte. Sesshomaru sah kurz zu Misaki und nickte nur stumm.

,, Gut, ich möchte euch nur mitteilen, dass ihr hier immer Willkommen seid.“

,, Ich danke euch.“ Sagte Sesshomaru, senkte kurz den Kopf und verließ das Zimmer dicht gefolgt von Misaki. Nachdem Misaki die Tür geschlossen hatte, zog sie Sesshomaru zu sich.

,, Bist du jetzt beruhigt?“ fragte sie ihn und küsste ihn kurz.

,, Ich war nie beunruhigt deswegen. Wenn du dich das nächste Mal umbringen willst, dann…. Ach, mach so was nie wieder, Verstanden? Ich dachte schon ich hätte dich verloren.“ Sagte er und zog sie näher zu sich.

,, Ich hatte nicht vor mich umzubringen. Ich wusste, dass der Bann des Echos erlischt, wenn Hibiko stirbt, also musste ich sie umbringen und hoffen, dass sie vor mir stirbt. Und hätte das nicht funktioniert, hättet ihr ja Tensaiga gehabt. Ihr hättet mich also nie verloren.“ Sie küsste ihn, ließ aber von ihm ab, als sie Jaken und Rin hörte, die um die Ecke kamen. Zudem war Misaki ja noch verletzt. Vor Schmerz zuckte sie kurz zusammen. Misaki entfernte sich so schnell sie konnte einige Schritte von Sesshomaru.

,, Sesshomaru-sama!!“ rief Jacken erschöpft, als er ihn sah. Rin rannte ihm hinterher, aber sie war nicht halb so erschöpft wie er. Ein paar wenige Schritte vor Sesshomaru blieb Jaken schwer atmend stehen.

,, Jaken, Rin. Was ist los?“

,, Die Katzen…… haben sich… verzogen“ sagte Jaken noch immer schwer atmend. Misaki konnte diesen Schmerz im Bauch kaum aushalten, biss aber die Zähne zusammen.

,, Warum habe ich mein Schwert durch ihren Bauch gestoßen? Ich hätte sie bestimmt anders umbringen können.“ dachte sie sich und fiel auf die Knie.

,, Misaki…. Was hast du?“ fragte Rin und rannte zu ihr.

,, Ich bin nur leicht verletzt, das wird schon wieder, Rin-chan. Mach dir keine Sorgen.“ Flüsterte sie Rin zu. Lauter konnte sie nicht sprechen, sie war zu sehr erschöpft. Sie schloss die Augen und spürte, wie sie jemand hochhob. Sie öffnete die Augen und sah Sesshomaru. Er schickte Jaken und Rin weg und sah dann zu Misaki, die er immer noch im Arm hielt.

,, Misaki, wo ist euer Heiler?“ fragte er sie sanft. Sie sah zu ihm auf.

,, Ich brauche keinen Heiler, Sesshomaru.“ Sagte sie und schaute beleidigt weg, dann fuhr sie fort:,, Für wie schwach haltet ihr mich?“ Sesshomaru lachte kurz.

,, Ich habe nie behauptet du wärst schwach. Du bist nur sehr stark verletzt und die Wunden würden schneller heilen, wenn sich das ein Heiler ansehen würde.“ Erklärte er und ließ sie von seinen Armen, dann strich er ihr eine störende Strähne aus dem Gesicht.

,, In Ordnung…“ gab sie nach. Sesshomaru lächelte und küsste sie. Dann wandte sich Misaki um und ging, dicht gefolgt von Sesshomaru, zum Heiler des Schlosses.

,, Ah, Misaki, meine Liebe.“ Begrüßte sie ein älterer Man mit einem langen grauen Bart, der bis zum Boden reichte. Misaki zuckte wieder zusammen, als hätte ihr gerade jemand in den Bauch gestochen.

,, Hallo Kenta.“ Brachte sie gerade noch hervor. Sesshomaru nahm sie wieder in seine Arme.

,, Sie ist verletzt.“ Erklärte Sesshomaru und Kenta nickte verständlich. Kenta deutete auf eine Matte. Sesshomaru legte Misaki auf die Matte und drehte sich weg. Kenta sah sich die Wunden an. Zumindest die, die noch zu finden waren. Nur noch die Wunde am Bauch war zu sehen, der Rest war schon verheilt. Kenta nahm sich irgendeine Salbe und strich diese auf die Wunde, bevor er sie verband. Misaki stöhnte einige Male vor Schmerz auf und Sesshomaru musste sich wirklich zügeln, um den Heiler nicht in Stücke zu reißen. Als der Heiler Misaki fertig versorgt hatte, nahm Sesshomaru sie wieder in seine Arme und sie verließen den Raum.

,, Fühlst du dich besser?“ fragte Sesshomaru besorgt. Misaki kuschelte sich an ihn und nickte stumm. Sesshomaru küsste sie auf die Stirn und brachte sie in ihr Gemach. Er legte sie dort auf ihr Bett und sah sich um. Sesshomaru wollte sich gerade vom Bett entfernen und das Zimmer verlassen, als Misaki ihre Hand um sein Handgelenk legte.

,, Bitte, lass mich nicht alleine…“ Sie flehte schon fast. Sesshomaru nickte und setzte sich ans Bett. Misaki versuchte sich aufzurichten, wurde aber von Sesshomaru sanft ins Kissen gedrückt.

,, Du solltest dich ausruhen.“ Sagte er und sah sie an, Misaki lächelte.

,, Wie oft hatten wir dieses Gespräch schon?! Außerdem fängt die Wunde schon an zu heilen, mir geht es gut.“ Sagte sie, während sie sich aufrichtete und ihm dann einen Kuss stahl. Lächelnd sah sie ihn an, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

,, So um die 2 bis 3 Mal, aber da warst du nicht verletzt.“ Beantwortete er ihre sarkastische Frage.

,, Nun ja, dennoch bin ich eine Yokai. Ich muss mich nicht ausruhen.“ Sie küsste ihn erneut, er schlang die Arme um sie und zog sie näher zu sich. Beinahe hätte er sie verloren, wegen dieser Hibiko. Er schloss sie fester in die Arme. Nie würde er zulassen, dass sie stirbt.

,, Ich lasse nicht noch einmal zu, dass dir jemand etwas antut.“ Flüsterte er ihr ins Ohr.

,, Ich weiß…“ sagte sie, seufzte und fuhr dann fort:,, Und genau das macht mir Sorgen.“

,, Warum macht dir das Sorgen?“ fragte er leicht verwirrt.

,, Ich weiß du bist stark, aber… aber ich möchte nicht, dass dir was zustößt.“ Er musste lächeln.

,, Du musst dir keine Sorgen um mich machen.“ Erwiderte er und küsste sie. Ihre Zungen lieferten sich einen kleinen Kampf. Misaki lächelte, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

,, Habe ich dir gesagt, wie sehr ich dich liebe?“ flüsterte er in ihr Ohr. Sie lächelte verschlagen.

,, Ja, nur nicht oft genug.“ Schnell hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange.

,, Dann sollte ich das jetzt wohl nachholen. Ich liebe dich.“ Hauchte er ein paar Millimeter entfernt von ihren Lippen, bevor er sie küsste.

,, Ich liebe dich auch.“ Flüsterte sie, zog ihn zu ihr ins Bett und kuschelte sich an seinen Körper. Er küsste ihr Haar. Wenige Minuten später war sie eingeschlafen.

Als Misaki erwachte, spürte sie seinen regelmäßigen Atem in ihrem Nacken. Sie grinste, er war eingeschlafen. Er hatte noch immer die Arme um sie gelegt. Vorsichtig um ihn nicht zu wecken, drehte Misaki sich zu ihm. Vorsichtig hauchte sie ihm einen Kuss in den Nacken. Langsam öffnete er die Augen und sah sie an. Gold traf auf Gold.

,, Ihr seid eingeschlafen, My Lord. Ich dachte ich sollte euch wecken.“ Sagte sie leise kichernd.

,, Ihr habt richtig gehandelt, Hime. Ich hätte mir kein besseres Erwachen vorstellen können, als neben euch aufzuwachen.“ Antwortete er ihr. Sie lachte, dann küsste sie ihn.

,, Ich finde es besser, wenn ihr mich Misaki nennt, euer Lordschaft.“

,, Und ich finde es besser, wenn ihr mich ebenfalls bei meinem Namen nennt, Misaki.“ Flüsterte er und küsste ihren Hals.

,, Ok genug der Albereien. Was ist mit deiner Wunde?“ sagte er schließlich ernst und sah sie besorgt an.

,, Ist bereits verheilt.“ Gab sie ihm als Antwort und näherte sich seinen Lippen, wenige Millimeter von den Seinen entfernt, hielt sie inne.

,, Ich mag es, wenn du besorgt um mich bist.“ Hauchte sie und küsste ihn kurz.

,, Und warum?“ hauchte er genauso leise wie sie.

,, Weil du dich dann noch besser um mich kümmerst, als du es überhaupt schon tust.“

,, Hm, da hast du vielleicht Recht. Ich sollte dich immer so behandeln, damit du nicht auf die Idee kommst, dich in Gefahr zu begeben.“

,, Ja, dass wäre wohl besser.“ Sagte sie lächelnd und sah ihn an. Sie kuschelten noch eine Weile, bevor Sesshomaru die Stille unterbrach.

,, Wir sollten aufstehen.“ Sagte er schließlich und stand auf. Widerwillig stand Misaki auf. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag zusammen gekuschelt mit ihm im Bett geblieben, aber sie musste aufstehen. Sie würden noch einiges zu erledigen haben, jetzt da die Katzen weg waren. Sie ging an ihren Kleiderschrank und holte einen schwarzen, mit roten Blumen verzierten Kimono, aus Seide heraus. Sesshomaru war in sein Gästezimmer gegangen, dass ihm zugewiesen wurde. Das Gästezimmer Sesshomaru´s war das Beste, das sie auf dem Schloss hatten. Misaki ging in ihr Bad und wollte erstmal baden. Sie würde sich ihren Lieblingskimono nicht anziehen, wenn sie dreckig war. Als sie fertig war, zog sie ihren Kimono an, band diesen mit einem roten Obi zusammen, steckte die Schwertscheide Raidon´s samt Raidon und Taiki in ihren Obi und machte sich die Haare. Ja, sie machte sich ihre Haare selber. Sie mochte es nicht, wenn Diener an ihr herumwerkelten. Sie ließ so etwas nur zu, wenn sie auf einen Ball musste, sonst nicht. Sie nahm ein schwarzes Haarband und band ihr Haar an der Seite locker zusammen. Ihr Lippen, sowie ihre Lider schminkte sie leicht. Ihre Lippen schminkte sie zart und hell rosa und ihre Lider leicht Silber, sodass es unauffällig glänzte. Zufrieden verließ sie ihr Gemach und ging zum Zimmer ihres Vaters. Vorsichtig klopfte sie an der Tür und hörte auch schon ein ,,Herein“ von drinnen. Sie betrat den Raum.

,, Guten Morgen, Misaki.“ Sagte ihr Vater und sah sie lächelnd an.

,, Guten Morgen, Vater. Wie fühlst du dich?“

,, Das sollte ich wohl eher dich fragen. Mir geht es gut. Ist die Wunde an deinem Bauch verheilt?“

,, Aber natürlich, Vater. Was glaubst du denn? “ Antwortete Misaki ihrem Vater und sah durch das große Fenster, welches das Zimmer aufhellte. Prüfend schnupperte Misaki´s Vater und musste unwillkürlich lächeln.

,, Na ja. Ich habe wenigstens alleine die Nacht verbracht.“ Sagte er grinsend. Misaki wurde rot wie eine Tomate.

,, Es ist nicht so wie du denkst. Er lag nur neben mir.“ Erklärte Misaki ihrem Vater.

,, Ich habe doch nichts behauptet, oder?“ fragte er noch immer grinsend.

,, Das habe ich nicht gesagt, Vater“ sagte Misaki und verließ das Gemach ihres Vaters. Misaki ging zum Schlosshof, wo sie auf Kayane und ihren Bruder Akeno traf.

,, Hey Leute“ begrüßte sie die beiden. Kayane und Akeno kamen auf sie zu gerannt und umarmten sie. Überrascht erwiderte Misaki die Geste der Beiden.

,, Wofür war das denn?“ fragte Misaki, nachdem sie sie aus ihrer Umarmung entließen.

,, Na für deinen Sieg. Außerdem wärst du fast gestorben.“ Erklärte Akeno. Misaki verdrehte die Augen. Ihr Vater konnte seine Klappe einfach nicht halten.

,, Ich bin aber nicht gestorben. Warum regen sich nur alle so auf?“ sagte Misaki genervt.

,, Hey, schon gut. Wir haben uns doch bloß Sorgen um dich gemacht, Misaki.“ Beruhigte Kayane seine beste Freundin.

,, Schon in Ordnung. Nur ihr tut so, als wäre ich aus Porzellan. Dabei kann ich mich gut verteidigen.“ Sagte Misaki jetzt ruhiger. Kayane schloss sie wieder in die Arme.

,, Lust auf Training?“ fragte Kayane Misaki, die sofort anfing zu lächeln.

,, Aber immer doch.“ Gab sie ihm als Antwort und zog Raidon aus dessen Schwertscheide. Sie fingen an zu kämpfen, bis Kayane sich mit seinen Ellebogen stützend am Boden lag und Misaki ihr Schwert auf ihn richtete.

,, Du hast wie immer gewonnen.“ Sagte Kayane lachend. Misaki steckte Raidon weg und half ihm beim Aufstehen.

,, Du hattest auch noch nicht so lange Training wie ich.“ Erklärte sie ihm und lächelte. Misaki´s Bruder Akeno war verschwunden, als ihm der Kampf der beiden zu langweilig wurde.

,, Oke, Akeno ist jetzt weg. Was läuft zwischen dir und dem Lord?“ fragte er grinsend und völlig außer Atem.

,, Woher….?“ Fragte Misaki verwirrt.

,, Also erstmal, man kann ihn noch an dir riechen, zweitens, ich habe gesehen wie ihr euch anseht und drittens ich habe gesehen wie er dich behandelt.“ Erklärte er und Misaki wurde leicht rot. ,, Also, was läuft da?“ fragte er erneut.

,, Wir sind… nun ja… irgendwie.. zusammen.“ Erklärte sie zögernd. Kayane musste unwillkürlich lächeln und umarmte seine überraschte beste Freundin.

,, Ich freue mich ja so für dich.“ Flüsterte er ihr ins Ohr. Misaki musste auch lächeln. Kayane konnte sie einfach alles erzählen. Er verstand sie, er half ihr bei Problemen, er heiterte sie auf, wenn es ihr schlecht ging und noch vieles mehr. Er war der perfekte beste Freund. Sie lösten sich voneinander.

,, Danke…“ flüsterte Misaki noch und ging dann Richtung Hauptgebäude.

 

Kapitel 12

Misaki wollte gerade das Hauptgebäude betreten, als sie in jemanden hineinrannte. Sie fiel zurück und rieb sich die Stirn. Plötzlich tauchte eine Hand vor ihr auf. Sie griff nach der Hand und sah in türkise Augen. Verwirrt sah Misaki sich ihren Helfer an. Sie hatte ihn hier nie vorher gesehen.

,, Darf ich fragen, wer ihr seid?“ fragte sie und sah ihn an. Er scheint ein Inuyokai zu sein.

,, Oh, Verzeiht. Ich bin Takeru, der Prinz der nördlichen Länder. Ich wollte mich lediglich bedanken. Und wer seid ihr?“ stellte er sich vor.

,, Ich bin Misaki, die Hime des Ostens. Ihr braucht euch nicht zu endschuldigen, immerhin bin ich in euch reingerannt.“

,, Ihr seid die Hime? Ich wollte mich auch bei euch bedanken, immerhin habt ihr meinem Volk geholfen.“

,, Ach, das… Das war nichts, immerhin wurde auch mein Volk bedroht.“

,, Nein, es war keine Selbstverständlichkeit. Ich danke euch, My Lady.“ Sagte er, nahm Misaki´s Hand und küsste ihren Handrücken. Misaki wurde leicht rot, dann zog sie ihre Hand weg.

,, Nein, dass war wirklich keine große Sache. Mein Volk hat gelitten und sie hat mich und meinen Vater verraten. Ich muss dann mal gehen.“ Sie versuchte das ihr unangenehme Gespräch so schnell wie möglich zu beenden.

,, Ich verstehe. Es war mir eine Ehre, die Hime kennen zu lernen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder?!“ Der letzte Satz war eher eine Frage, als eine Vermutung oder Hoffnung.

,, Nein ich denke nicht, ich werde ins westliche Königreich gehen.“ Erklärte Misaki und rauschte an ihm vorbei, um nicht weiter seine Fragen beantworten zu müssen. Fast wäre sie im Sesshomaru reingelaufen, der ihr entgegen kam. Verwundert sah er die durcheinander wirkende Misaki an.

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ wollte er wissen.

,, Ähm.. Nein, nein. Alles in Ordnung. Also, wollen wir dann los?“

,, Willst du dich nicht erstmal von allen verabschieden?“ fragte er noch immer verwirrt.

,, Oh.. Ähm.. Ja. Ich werde mich dann mal verabschieden. Wartest du vorne oder wo willst du warten?“

,, Misaki, ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?“

,, Ja, na klar. Was sollte denn sein? Mir geht es gut. Wirklich.“ Versuchte sie ihn zu beruhigen und küsste ihn kurz auf die Wange, bevor sie ihn anlächelte und zum Gemach ihres Vaters ging.

,, Da stimmt was nicht.“ Dachte Sesshomaru sich und ging zu Jaken, Rin und Ah-Un.

,, Jaken, Rin. Macht euch bereit für die Abreise.“ Befahl er. Rin sah traurig zu ihm hoch.

,, Wird sich Misaki denn nicht verabschieden?“ fragte Rin mit Tränen in den Augen.

,, Sie muss sich nicht verabschieden, Rin. Sie kommt mit.“ Erklärte Sesshomaru und sah wie sich ein fröhliches Grinsen auf Rin´s Gesicht setzte.

,, Wirklich?“ fragte Rin ungläubig und hoffnungsvoll.

,, Ja, Rin-chan.“ Hörten sie Misaki´s Stimme hinter Sesshomaru. Er drehte sich um und sah die fröhlich lächelnde Misaki an. Misaki ging auf Rin zu und hockte sich vor ihr hin. Dann flüsterte Misaki Rin etwas ins Ohr und Rin fing sofort an zu lächeln und loszujubeln.

,, Also? Was hältst du davon, Rin-chan?“ fragte Misaki nun wieder in einer Lautstärke, die alle verstanden.

,, Ich finde das ganz toll, Misaki. Lass uns gehen!“ forderte Rin Misaki auf, diese stand auf und sah zu Sesshomaru.

,, Ihr könnt schon mal losgehen, ich werde mit Rin nachkommen. Wir haben noch etwas zu erledigen.“ Sagte sie zu Sesshomaru und schnappte Rin bei der Hand. Sie ließen einen verwirrten Sesshomaru, einen verwirrten Jaken und einen stillen Ah-Un zurück, den sowieso nichts interessiert. (:-D)

Aber Sesshomaru wollte keinen Streit mit ihr und ging mit Jaken und Ah-Un vor. Als es Abend wurde, legten Sesshomaru, Jaken und Ah-Un eine Rast ein und warteten auf Misaki und Rin. Wenige Minuten nachdem das Lager aufgebaut war, tauchte Misaki mit Rin und einer großen Tasche in der Hand auf.

,, Ich glaube es immer noch nicht, dass du so viel genommen hast, Rin-chan.“ Sagte Misaki lachend und setzte Rin ab.

,, Tut mir ja leid, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Und versprichst, dass du mir noch den Rest mitbringst, wenn du deinen Vater besuchst?“ fragte Rin und sah Misaki mit unschuldigen und flehenden Augen an.

,, Hai, Rin-chan. Nur diesmal war es echt zu viel und dann noch das Neue vom Schlossschneider.“ Sagte Misaki und hielt ein kleines rosa Kleid in die Luft, dann fuhr sie fort:,, Du hattest echt Glück gehabt. Mir hat er immer nur Kleider zu speziellen Anlässen gefertigt, aber ich denke er hat dich einfach direkt ins Herz geschlossen. Immerhin hast du ihm damals nie die ganze Seide geklaut.“ Sagte Misaki und lachte.

,, Ja, aber das nächste Mal bringst du mir alle deine alten Kleider mit, ja? Die waren ja so wunder, wunderschön.“ Sagte Rin verträumt und Misaki grinste nur.

,, Aber erstmal muss ich diese ganzen Kleider zum Schloss bringen.“ Sagte Misaki und deutete auf die Tasche, die sie neben sich abgestellt hatte, dann sagte sie:,, Ok, Rin-chan. Es ist jetzt spät. Geh schlafen.“

,, In Ordnung, Misaki.“ Sagte Rin und legte sich mit ihrer Decke zu Ah-Un und Jaken. Als Rin, Jaken und Ah-Un am schlafen waren, setzte Misaki sich zu Sesshomaru und küsste ihn auf die Wange. Dann kuschelte sie sich an seine Schulter.

,, Du hast Rin deine alten Kleider gegeben?“ fragte er leicht verwundert und sah zu Misaki.

,, Natürlich. Ich hätte sie sowieso nie mehr getragen, immerhin sind sie mir zu klein. Außerdem musste ich sie doch schnell müde kriegen, oder?“ sagte sie und küsste ihn. Er schlang die Arme um Misaki und zog sie auf seinen Schoß. Sie lösten sich voneinander und sie lächelte ihn an.

,, Ich bin ja so froh, endlich bei dir zu sein.“ flüsterte sie und kuschelte sich an ihn.

,, Ich auch.“ Flüsterte er genauso leise, wie sie und drückte sie noch mehr an sich.

Misaki wachte in Sesshomaru´s Armen auf. Immer wieder wenn sie bei ihm war, schlief sie ein. Sie lächelte, bei ihm fühlt sie sich geborgen, frei und glücklich. Sie drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange, wodurch er wach wurde.

,, Es wird hell…“ erklärte Misaki und zeigte in den Himmel. Verständlich nickte er und küsste sie noch ein letztes Mal, bevor er sie aus seiner Umarmung entließ. Sie spürte die wärme der Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und sog den wunderbaren Geruch von Wildblumen ein. Als sie merkte, dass Rin wach wurde, setzte Misaki sich auf den Ast eines Baumes. Rin wusste bereits, wie gerne Misaki auf Bäumen saß und sah sich suchend um. Misaki hob währenddessen witternd den Kopf. Sie hatten die Katzen zwar besiegt, aber nicht aus dem Land vertrieben und dennoch konnte sie keine Katzen riechen.

,, Ich hab dich gefunden, Misaki!“ rief Rin fröhlich und zeigte auf einen Baum. Misaki zuckte bei Rin´s Ruf kurz zusammen und gab sich geschlagen. Sie sprang von dem Baum auf den Rin gezeigt hatte. Lachend rannte Rin auf Misaki zu und umarmte diese. Als Rin Misaki losließ, ging Misaki zu Sesshomaru und ging vor ihm in die Hocke.

,, Ich kann gar keine Katzen mehr riechen. Hier stimmt was nicht.“ Flüsterte sie und er nickte.

,, Ich habe es auch bemerkt. Wir müssen aufpassen…“ flüsterte er genauso leise zurück. Sie flüsterten nur, um Jaken und Rin nicht zu beunruhigen. Jaken konnte so gar nicht mit Stress umgehen und Rin wäre auffällig leise, wenn sie es wüsste. Sie durften sich einfach nicht verraten, den Katzen würde das vielleicht auffallen, wenn sie sich anders verhalten würden. Misaki stand wieder auf und packte mit Rin und Jaken das Lager zusammen, dann nahm Misaki die Tasche mit den Kleidern für Rin und befestigte diese irgendwie an Ah-Un´s Sattel. Es würde mehrere Tage dauern, bis sie das westliche Herrscherschloss erreichen würden. Misaki ging das erste Mal seit Tagen wieder hinter der Gruppe her und nicht wie sonst vorne bei Sesshomaru, um auf Feinde zu achten. Lautlos seufzte Misaki und schnupperte unauffällig in der Luft. ,, Immer noch nichts, das kann doch nicht sein!“ fluchte Misaki in Gedanken. Auch Sesshomaru war verwirrt, es war ungewöhnlich, dass es hier so ruhig war. Misaki ging nach vorne zu Sesshomaru.

,, Ich werde mich hier mal umsehen, geht einfach weiter.“ Flüsterte Misaki so leise, dass es nur Sesshomaru mit seinem feinen Gehör verstehen konnte.

,, Ich kann dich doch nicht gehen lassen, was, wenn dir was zustößt?“ flüsterte er genauso leise. Misaki verdrehte innerlich die Augen. Sie hätte ahnen müssen, dass so was kommen würde.

,, Mir passiert schon nichts, geht einfach ruhig weiter und verhaltet euch weiterhin unauffällig.“ Flüsterte Misaki und verschwand im Gebüsch. Sesshomaru schüttelte leicht den Kopf.

,, Misaki, du lässt dich aber auch von nichts abbringen.“ Dachte er und musste leicht lächeln. Wieder einmal wurde ihm klar, wie ähnlich sie sich doch waren.

,, Sesshomaru-sama? Wo ist den Misaki hin?“ fragte Rin, die nun neben ihm herlief.

,, Na super, was soll ich ihr denn jetzt sagen?“ dachte er und sah zu Rin, die ihn wartend anschaute.

,, Misaki holt noch Vorräte für die nächste Rast. Wir haben nicht so viel mitgenommen.“ Log er Rin an und diese nickte lächelnd, bevor sie wieder zu Ah-Un und Jaken ging. Erleichtert atmete er aus. ,, Hoffentlich passiert dir nichts, Misaki.“ Waren seine Gedanken.

 

 

____Währenddessen bei Misaki____

Sie lief durch den Wald und suchte nach irgendwelchen Anzeichen auf Katzen oder andere Feinde, aber fand nichts. Jetzt war sie noch misstrauischer als überhaupt schon. Dass keine Katzen zu finden waren, war schon seltsam genug, aber gar keine Feinde? – Da stimmte eindeutig etwas nicht! Schnell nahm sie sich eine Feder und ein Blatt. Da sie keine Tinte hatte, ritzte sie die Wörter ein:

 

Sesshomaru,

Leider kann ich gar keine Feinde ausmachen. Ich werde weitersuchen, was bedeuten wird, dass wir uns eine Weile nicht sehen können. Dennoch möchte ich, dass du weißt, wie schwer mir das fällt. Bitte wartet nicht auf mich, ich werde nachkommen. Ich liebe dich.

 

Auf ewig deine Misaki

 

 

Misaki hauchte dem Papier noch einen Kuss auf, bevor sie eine Taube suchte und den Zettel daran festband. Misaki konnte schon seitdem sie ein kleines Mädchen war mit Tauben umgehen und sie dahin schicken, wohin sie sollten. Sie hatte es von ihrer Mutter gelernt. Vorsichtig schickte sie den Vogel in die Höhe und eine Träne lief ihr still über die Wange. Erstmal würde sie ihn wohl nicht mehr sehen. Sie sah der Taube nach, bis diese nicht mehr zu sehen war. Sie wischte die Träne weg und machte sich wieder auf die Suche. Das würde das erste Mal sein, dass sie so lange von ihm getrennt war. Sie wünschte sich so sehr, dass er nicht sauer werden würde, wenn er die Nachricht liest. Misaki schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf ihre Suche. Langsam wurde es dunkel.

,, Irgendwo hier muss es doch Anzeichen für Feinde geben, die können doch nicht einfach verschwinden.“ Sagte sie zu sich selbst und blieb an einer Lichtung stehen. Witternd hob sie den Kopf. Sie roch Rauch. Irgendwo hier musste ein Feuer sein. Sie rannte in die Richtung und kam bei einer weiteren Lichtung an. Sie lächelte, als sie sah, wer dort am Feuer saß. Langsam ging sie auf die Personen am Feuer zu. Erschrocken sprang einer der Personen am Feuer auf und sah Misaki an. Misaki musste lächeln und rannte auf eine Frau zu, die sie umarmte.

,, Hey Sango.“ Sagte Misaki und lächelte. Auch Sango fing nun an zu lächeln und erwiderte Misaki´s Umarmung.

,, Was machst du hier, ich dachte du und Sesshomaru seit im Osten?“ fragte Sango, nachdem sie sich voneinander getrennt hatten und am Feuer saßen. Misaki seufzte und eine Träne lief über ihre Wange, als Sango seinen Namen aussprach. Sango war überrascht, noch nie vorher hatte sie Misaki eine Träne vergießen sehen.

,, Misaki, was ist passiert? Ist mit deinem Vater und deinen Brüdern alles in Ordnung?“ hackte Sango nach.

,, Nein, mit denen ist alles in Ordnung, ihnen geht es gut. Wir haben gewonnen.“ Erklärte Misaki und sah zu ihrer besorgten Freundin.

,, Was ist denn dann passiert?“ mischte sich diese komische Miko ein. Misaki seufzte.

,, Ich fürchte, die einzige, die verletzt wurde, bin ich.“ Misaki lächelte und senkte den Kopf. Sango sog erschrocken die Luft ein. Sie kannte Misaki und wusste, was los war. Schnell zog Sango ihre Freundin zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Misaki nickte und musste lächeln, weil Sango genau wusste, was sie bedrückte. Nur leider wusste sie nicht WER sie bedrückte.

,, Ich wusste es doch. Wer?“ sagte Sango und sah Misaki erwartend an. Misaki wurde rot und senkte erneut den Kopf. Sango wusste jetzt, wen Misaki meinte und musste anfangen zu lachen.

,, Ist das dein ernst? Er?“ fragte Sango nach, nachdem sie sich beruhigt hatte. InuYasha, Shippou, Miroku und Kirara sahen sie Mädchen verwirrt an. Kagome schien zu verstehen und hockte sich zu Sango und Misaki.

,, Ist das wirklich so?“ fragte nun auch Kagome. Misaki nickte und schluchzte. Sango nahm sie in die Arme.

,, Nie im Leben, hätte ich das gedacht.“ Sagte Kagome und ließ sich zurück fallen. Misaki löste sich von Sango und lachte hell auf.

,, Meinst du ich?“ sagte sie noch immer lachend.

,, Ich freu mich ja so für dich!“ rief Sango freudig auf. Kirara lief zu Misaki und kuschelte sich in Misaki´s Schoß. Misaki lächelte und streichelte Kirara. Miroku, Shippou und InuYasha waren noch immer verwirrt.

,, Was ist denn bitte los?“ fragte nun InuYasha und sah zu den drei Frauen. InuYasha hatte zwar ein gutes Gehör, hatte aber nicht verstanden, was sie geflüstert hatten.

,, Misaki vermisst ihren Gefährten“ erklärte Sango und Miroku und Shippou nickten verständlich. InuYasha schnaubte nur und drehte den Kopf weg.

,, InuYasha, du bist wirklich unsensibel.“ Sagte Kagome und sah zu Misaki.

,, Du wirst ihn bestimmt wieder sehen.“ Sagte sie dann aufmuntert zu Misaki. Diese ließ nur den Kopf hängen und unterdrückte weitere Tränen.

,, Wenn ich sterbe, werde ich ihn bestimmt nicht wieder sehen. Ist euch noch nicht aufgefallen, dass es hier viel zu ruhig ist?“ fragte Misaki eher an InuYasha als an die anderen gerichtet.

,, Pah, natürlich habe ich das bemerkt. Aber da kann man nichts machen.“ Zischte InuYasha.

,, InuYasha…“ warnte Kagome und die Hundeohren des Hanyou´s zuckten, bevor Kagome fortfuhr :,, Mach Platz!“ Der Hanyou küsste den Boden und versuchte, sich wieder aufzurichten

,, Was sollte das Kagome?“ zischte InuYasha wütend und sah Kagome an.

,, Sie ist schon traurig genug, musste das sein?“ zischte Kagome zurück. InuYasha senkte leicht den Kopf.

,, Schon in Ordnung, Kagome. Er kann ja nichts dafür, dass ich ihn nicht mehr sehen kann.“ Sagte Misaki so leise, dass Kagome und die anderen sich anstrengen mussten, sie zu verstehen.

,, Wer ist eigentlich dein Gefährte?“ fragte InuYasha und erntete drohende und wütende Blicke von allen anderen außer Misaki. Misaki fing wieder an zu schluchzen. Kagome stand auf und zog den Hanyou an den Ohren in den Wald. Man hörte das Geschreie von Kagome und InuYasha, konnte aber nichts verstehen. Als sie wiederkamen, waren sie ruhig, aber schienen sich vertragen zu haben. InuYasha setzte sich wieder an seinen Platz und Kagome setzte sich direkt neben ihn. Der Hanyou schien seine Frage vergessen, oder eine Antwort bekommen zu haben. Sango beruhigte Misaki, bis diese schließlich aufhörte zu schluchzen.

,, Wieder alles in Ordnung, Misaki?“ fragte Sango sanft und sah ihre Freundin an. Misaki nickte stumm und sah ins flackernde Feuer.

,, Hey Sango, als wir Misaki das erste Mal getroffen haben, habt ihr von einem Kayane gesprochen. Was war denn mit dem?“ fragte Kagome, um vom Thema abzulenken und sah Sango an. Diese wurde augenblicklich rot und schaute zu Boden. Misaki lachte.

,, Soll ich, Sango?“ fragte sie ihre Freundin, diese nickte, schaute aber noch immer zu Boden.

 

Kapitel 14

Für Misaki zählte nur noch Hibiko, ihre Umgebung nahm sie kaum noch wahr. Diese Yokai hatte ihr eigenes Volk verraten, nur, weil sie Misaki hasste. Misaki wartete, bis Hibiko angriff, sie würde nicht so dumm sein und den ersten Schlag machen, das wäre vorschnell. Misaki´s Warten schien sich dann schließlich auch auszuzahlen. Hibiko rannte auf sie zu, zog währenddessen ihr Schwert und wollte zuschlagen, aber Misaki parierte. Sie spürte, wie sie etwas durchzuckte, konnte sich darauf aber keinen Reim machen. Hibiko riss das Schwert rum, dann drehte sie sich schnell um die eigene Achse und schlug erneut zu. Wieder hielt Misaki den Schlag auf, schlug das Schwert, samt Hibiko´s Hand zu Seite und schlug zu. Hibiko wich gerade noch so aus und blutete nun an der Schulter. Das Blut ran nur so aus der tiefen Wunde, aber Hibiko schien das nicht großartig etwas auszumachen. Plötzlich stöhnte Misaki vor Schmerz kurz auf und sah zu Hibiko. Misaki blutete an derselben Stelle wie Hibiko.

,, DU ELENDES MISTSTÜCK, was hast du gemacht?“ schrie Misaki sie an und riss ein Stück vom Ende ihres Obi ab, um damit provisorisch die Wunde zu verbinden, die sie an der selben Stelle hatte, an der sich Hibiko´s  Wunde befand.

,, Aber natürlich habe ich mein Echo benutzt, dachtest du ich lasse mich einfach so von dir umbringen? Nicht, dass du das geschafft hättest, aber sicher ist sicher. Du kannst mir jedenfalls nichts tun. Als ich dich das erste Mal angegriffen habe, habe ich es auf dich übertragen. Alles was du mir antust, passiert dir. Du kannst mich nicht töten, ohne dass du selbst stirbst.“

Misaki lachte und funkelte Hibiko böse an. Sesshomaru war kurz davor einzugreifen, aber was wäre, wenn er Misaki verletzt? Das würde er sich nie verzeihen, also hielt er sich zurück. Aber was konnte er sonst tun? Würde er Misaki verletzen, wenn er Hibiko angreift? Oder wird sie nur verletzt, wenn sie selbst Hibiko verletzt?

,, Das ist also dein Plan. Aber ich muss dich enttäuschen, wenn du denkst, ich würde dein Leben verschonen, selbst wenn ich dabei sterben könnte.“ Sagte Misaki und setzte erneut zum Angriff an.

,, Misaki, nicht!“ unterbrach Misaki´s Vater ihren Angriff. Auch Sesshomaru wollte gerade eingreifen. Niemals hätte er zugelassen, dass Hibiko seiner Misaki etwas tun würde. Misaki hielt inne und wich zurück.

,, Du hörst also auf deinen Vater, Prinzesschen. Seit wann das den?“ fragte Hibiko. Misaki´s Vater schien verwirrt, er weiß ja nicht wie Misaki ist, wenn er nicht da ist.

,, Halt deinen Mund! Ich werde dich töten, mir egal wer was sagt!“ schrie Misaki.

,, Sie würde mich töten, selbst wenn es ihr Leben kosten würde. Was oder besser Wer ist ihr Schwachpunkt? - Ihr Vater? - Nein, sie liebt ihn, aber würde ihm gehorchen. Wenn er sie bitten würde ihn zu opfern, würde sie ihm, wenn auch nur zögernd, gehorchen. Wen liebt sie mehr, als sie auf ihn hört. Dieser Geruch an ihr. Er stammt von dem Inuyokai.“ Dachte Hibiko.

,, Misaki, mir scheint, dir liegt nicht sehr viel an deinem Leben. Aber der Geruch, der von dir ausgeht ist nicht nur deiner. Oder irre ich mich?“ sagte sie lachend und sah zuerst zu Sesshomaru, dann zu Misaki.

,, Wenn du es wagst, auch nur IRGENDEINEN, egal wen zu verletzen, werde ich dich qualvoller umbringen, als du es dir zu träumen wagst.“ Zischte Misaki wütend.

,, Dieser Inuyokai liegt dir ja sehr am Herzen, wie süß. Nur ich denke, er kann selber kämpfen, oder irre ich mich?“ sagte sie und schaute bei der Frage zu Sesshomaru, der sie nur anknurrte.

,, Lass ihn da ganz raus, Hibiko. Ich wüsste nicht, was das mit dem Kampf zu tun hat und warum du dein eigenes Volk verraten hast.“ Versuchte Misaki vom Thema abzulenken, was dann auch zum Glück klappte.

,, Mein Volk verraten? Du hast das Volk verraten, als du mit dieser Dämonenjägerin rumgelaufen bist.“

,, Verstell nicht die Tatsachen, Hibiko. Diese Dämonenjägerin hat unserem Volk nie schaden zugefügt, so wie du es jetzt tust.“ Sagte Misaki und rannte schließlich doch auf Hibiko zu. Hibiko wich gerade noch aus, indem sie hochsprang, aber Raidon erwischte sie am Bein. Eine tiefe Wunde war nun auf Hibiko´s Bein zu sehen. Das Blut lief wie bei einem Wasserfall ihr Bein hinunter.

,, Wenn ich sie durch Verblutung umbringe und ich rechtzeitig behandelt werde, könnte ich es noch schaffen… Aber das werde ich nicht schaffen. Verdammt, was kann ich tun?“ dachte Misaki, bevor sie wieder vor Schmerz aufschrie.

,, Misaki, du kommst nicht lebend hier weg, wenn du mich umbringst und das weißt du!“ sagte Hibiko und lachte. Ihr ging es ja bestens, sie hatte zwar die Wunden, spürte aber keinen Schmerz. Den ganzen Schmerz bekam Misaki anscheinend ab.

,, Wer hat gesagt, dass ich hier lebend raus gehen werde…“ sagte Misaki und rannte auf Hibiko zu. Misaki war zu schnell, also konnte Hibiko nicht reagieren. Misaki stieß ihr Schwert durch Hibiko´s Bauch. Misaki schrie vor Schmerz erneut auf. Hibiko sackte zusammen, als Misaki ihr Schwert aus dem Bauch Hibiko´s zog.

,, MISAKI!“ rief ihr Vater, aber sie sackte genauso wie Hibiko zusammen. Sesshomaru eilte zur ihr und fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Schwach lächelte sie ihn an.

,, Ich wusste, ihr würdet mich nicht alleine lassen“ sie strich mit einer Hand über seine Wange. Sesshomaru legte seine Hand auf die Hand Misaki´s, die sich auf seiner Wange befand.

,, Niemals könnte ich es mir verzeihen, wenn ich dich allein gelassen hätte, Geliebte.“ Flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Plötzlich fiel ihre Hand von seiner Wange. Sesshomaru zog sie zu sich, umarmte sie und sog ihren wunderbaren Geruch ein. Er nahm sie hoch und legte sie sanft zu ihrem Vater auf das Bett.

Kapitel 15

Namensbedeutung:

Kenta – Gesund und beleibt

 

 

 

 

Er wollte gerade gehen, als Misaki´s Vater ihn davon abhielt.

,, Lord Sesshomaru, ich glaube sie ist nicht tot.“ Sagte er mit Tränen in den Augen und sah Sesshomaru an, der sich umgedreht hatte.

,, Was…?“ flüsterte Sesshomaru und ging auf Misaki zu. Er überprüfte ihren Herzschlag. BUM BUM.

,, Ihr Herz schlägt…..“ flüsterte er und sah sich die Wunden an. Sie sind verheilt. Langsam nahm Sesshomaru sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. Mühevoll öffnete Misaki die Augen.

,, Du Idiot, ich dachte du wärst tot.“ Flüsterte er in ihr Ohr. Misaki lächelte schwach.

,, Hätte mein Plan nicht geklappt, wäre ich das auch. Aber du hast ja noch Tensaiga, oder irre ich mich?“

,, Ja, aber ich dachte es würde nicht funktionieren, es hat nicht pulsiert und jetzt weiß ich auch, warum nicht.“ Misaki zog ihn näher zu sich und küsste ihn sanft.

,, Ich glaube dein Vater hat sich genauso viele Sorgen gemacht.“ Flüsterte er und legte sie zu ihrem Vater. Dann verließ er den Raum. Misaki´s Vater nahm sie in die Arme.

,, Ich dachte, du wärst tot. Was hast du dir nur dabei gedacht? Du hättest sterben können und ich weiß nicht ob er dich wirklich gerettet hätte, Misaki.“ Zischte er leise, aber wütend.

,, Vater, beruhige dich. Er hätte mich gerettet und ich würde es auch für ihn tun. Ich… Ich liebe ihn, Vater.“

,, Du liebst ihn?“

,, Ja, mehr als ich jemals jemanden geliebt habe, Vater. Und er liebt mich auch. Ich bitte um deinen Segen.“ Sagte sie schon fast flehend. Sie würde Sesshomaru nie verlassen, selbst wenn ihr Vater dagegen wäre. Sie würde sich nur einfach wohler fühlen, wenn sie den Segen ihres Vaters hätte.

,, Tja, wenn du glücklich bist, hast du meinen Segen.“ Kaum hatte er den Satz vollendet sprang Misaki ihm an den Hals und küsste ihn auf die Wange.

,, Ich danke dir, Vater.“

,, So lange du glücklich bist…. Na los, hol ihn schon rein.“

Misaki rannte trotz ihrer Verletzungen fröhlich zur Tür und verschwand kurz. Eine Minute später kam sie wieder und schleifte Sesshomaru hinter sich her.

,, Ah, Lord Sesshomaru. Ich nehme an, Misaki hat ihnen bereits alles erzählt.“ Sagte er und sah zu Misaki, die ihn unschuldig anlächelte. Sesshomaru sah kurz zu Misaki und nickte nur stumm.

,, Gut, ich möchte euch nur mitteilen, dass ihr hier immer Willkommen seid.“

,, Ich danke euch.“ Sagte Sesshomaru, senkte kurz den Kopf und verließ das Zimmer dicht gefolgt von Misaki. Nachdem Misaki die Tür geschlossen hatte, zog sie Sesshomaru zu sich.

,, Bist du jetzt beruhigt?“ fragte sie ihn und küsste ihn kurz.

,, Ich war nie beunruhigt deswegen. Wenn du dich das nächste Mal umbringen willst, dann…. Ach, mach so was nie wieder, Verstanden? Ich dachte schon ich hätte dich verloren.“ Sagte er und zog sie näher zu sich.

,, Ich hatte nicht vor mich umzubringen. Ich wusste, dass der Bann des Echos erlischt, wenn Hibiko stirbt, also musste ich sie umbringen und hoffen, dass sie vor mir stirbt. Und hätte das nicht funktioniert, hättet ihr ja Tensaiga gehabt. Ihr hättet mich also nie verloren.“ Sie küsste ihn, ließ aber von ihm ab, als sie Jaken und Rin hörte, die um die Ecke kamen. Zudem war Misaki ja noch verletzt. Vor Schmerz zuckte sie kurz zusammen. Misaki entfernte sich so schnell sie konnte einige Schritte von Sesshomaru.

,, Sesshomaru-sama!!“ rief Jacken erschöpft, als er ihn sah. Rin rannte ihm hinterher, aber sie war nicht halb so erschöpft wie er. Ein paar wenige Schritte vor Sesshomaru blieb Jaken schwer atmend stehen.

,, Jaken, Rin. Was ist los?“

,, Die Katzen…… haben sich… verzogen“ sagte Jaken noch immer schwer atmend. Misaki konnte diesen Schmerz im Bauch kaum aushalten, biss aber die Zähne zusammen.

,, Warum habe ich mein Schwert durch ihren Bauch gestoßen? Ich hätte sie bestimmt anders umbringen können.“ dachte sie sich und fiel auf die Knie.

,, Misaki…. Was hast du?“ fragte Rin und rannte zu ihr.

,, Ich bin nur leicht verletzt, das wird schon wieder, Rin-chan. Mach dir keine Sorgen.“ Flüsterte sie Rin zu. Lauter konnte sie nicht sprechen, sie war zu sehr erschöpft. Sie schloss die Augen und spürte, wie sie jemand hochhob. Sie öffnete die Augen und sah Sesshomaru. Er schickte Jaken und Rin weg und sah dann zu Misaki, die er immer noch im Arm hielt.

,, Misaki, wo ist euer Heiler?“ fragte er sie sanft. Sie sah zu ihm auf.

,, Ich brauche keinen Heiler, Sesshomaru.“ Sagte sie und schaute beleidigt weg, dann fuhr sie fort:,, Für wie schwach haltet ihr mich?“ Sesshomaru lachte kurz.

,, Ich habe nie behauptet du wärst schwach. Du bist nur sehr stark verletzt und die Wunden würden schneller heilen, wenn sich das ein Heiler ansehen würde.“ Erklärte er und ließ sie von seinen Armen, dann strich er ihr eine störende Strähne aus dem Gesicht.

,, In Ordnung…“ gab sie nach. Sesshomaru lächelte und küsste sie. Dann wandte sich Misaki um und ging, dicht gefolgt von Sesshomaru, zum Heiler des Schlosses.

,, Ah, Misaki, meine Liebe.“ Begrüßte sie ein älterer Man mit einem langen grauen Bart, der bis zum Boden reichte. Misaki zuckte wieder zusammen, als hätte ihr gerade jemand in den Bauch gestochen.

,, Hallo Kenta.“ Brachte sie gerade noch hervor. Sesshomaru nahm sie wieder in seine Arme.

,, Sie ist verletzt.“ Erklärte Sesshomaru und Kenta nickte verständlich. Kenta deutete auf eine Matte. Sesshomaru legte Misaki auf die Matte und drehte sich weg. Kenta sah sich die Wunden an. Zumindest die, die noch zu finden waren. Nur noch die Wunde am Bauch war zu sehen, der Rest war schon verheilt. Kenta nahm sich irgendeine Salbe und strich diese auf die Wunde, bevor er sie verband. Misaki stöhnte einige Male vor Schmerz auf und Sesshomaru musste sich wirklich zügeln, um den Heiler nicht in Stücke zu reißen. Als der Heiler Misaki fertig versorgt hatte, nahm Sesshomaru sie wieder in seine Arme und sie verließen den Raum.

,, Fühlst du dich besser?“ fragte Sesshomaru besorgt. Misaki kuschelte sich an ihn und nickte stumm. Sesshomaru küsste sie auf die Stirn und brachte sie in ihr Gemach. Er legte sie dort auf ihr Bett und sah sich um. Sesshomaru wollte sich gerade vom Bett entfernen und das Zimmer verlassen, als Misaki ihre Hand um sein Handgelenk legte.

,, Bitte, lass mich nicht alleine…“ Sie flehte schon fast. Sesshomaru nickte und setzte sich ans Bett. Misaki versuchte sich aufzurichten, wurde aber von Sesshomaru sanft ins Kissen gedrückt.

,, Du solltest dich ausruhen.“ Sagte er und sah sie an, Misaki lächelte.

,, Wie oft hatten wir dieses Gespräch schon?! Außerdem fängt die Wunde schon an zu heilen, mir geht es gut.“ Sagte sie, während sie sich aufrichtete und ihm dann einen Kuss stahl. Lächelnd sah sie ihn an, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

,, So um die 2 bis 3 Mal, aber da warst du nicht verletzt.“ Beantwortete er ihre sarkastische Frage.

,, Nun ja, dennoch bin ich eine Yokai. Ich muss mich nicht ausruhen.“ Sie küsste ihn erneut, er schlang die Arme um sie und zog sie näher zu sich. Beinahe hätte er sie verloren, wegen dieser Hibiko. Er schloss sie fester in die Arme. Nie würde er zulassen, dass sie stirbt.

,, Ich lasse nicht noch einmal zu, dass dir jemand etwas antut.“ Flüsterte er ihr ins Ohr.

,, Ich weiß…“ sagte sie, seufzte und fuhr dann fort:,, Und genau das macht mir Sorgen.“

,, Warum macht dir das Sorgen?“ fragte er leicht verwirrt.

,, Ich weiß du bist stark, aber… aber ich möchte nicht, dass dir was zustößt.“ Er musste lächeln.

,, Du musst dir keine Sorgen um mich machen.“ Erwiderte er und küsste sie. Ihre Zungen lieferten sich einen kleinen Kampf. Misaki lächelte, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

,, Habe ich dir gesagt, wie sehr ich dich liebe?“ flüsterte er in ihr Ohr. Sie lächelte verschlagen.

,, Ja, nur nicht oft genug.“ Schnell hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange.

,, Dann sollte ich das jetzt wohl nachholen. Ich liebe dich.“ Hauchte er ein paar Millimeter entfernt von ihren Lippen, bevor er sie küsste.

,, Ich liebe dich auch.“ Flüsterte sie, zog ihn zu ihr ins Bett und kuschelte sich an seinen Körper. Er küsste ihr Haar. Wenige Minuten später war sie eingeschlafen.

Kapitel 16

Als Misaki erwachte, spürte sie seinen regelmäßigen Atem in ihrem Nacken. Sie grinste, er war eingeschlafen. Er hatte noch immer die Arme um sie gelegt. Vorsichtig um ihn nicht zu wecken, drehte Misaki sich zu ihm. Vorsichtig hauchte sie ihm einen Kuss in den Nacken. Langsam öffnete er die Augen und sah sie an. Gold traf auf Gold.

,, Ihr seid eingeschlafen, My Lord. Ich dachte ich sollte euch wecken.“ Sagte sie leise kichernd.

,, Ihr habt richtig gehandelt, Hime. Ich hätte mir kein besseres Erwachen vorstellen können, als neben euch aufzuwachen.“ Antwortete er ihr. Sie lachte, dann küsste sie ihn.

,, Ich finde es besser, wenn ihr mich Misaki nennt, euer Lordschaft.“

,, Und ich finde es besser, wenn ihr mich ebenfalls bei meinem Namen nennt, Misaki.“ Flüsterte er und küsste ihren Hals.

,, Ok genug der Albereien. Was ist mit deiner Wunde?“ sagte er schließlich ernst und sah sie besorgt an.

,, Ist bereits verheilt.“ Gab sie ihm als Antwort und näherte sich seinen Lippen, wenige Millimeter von den Seinen entfernt, hielt sie inne.

,, Ich mag es, wenn du besorgt um mich bist.“ Hauchte sie und küsste ihn kurz.

,, Und warum?“ hauchte er genauso leise wie sie.

,, Weil du dich dann noch besser um mich kümmerst, als du es überhaupt schon tust.“

,, Hm, da hast du vielleicht Recht. Ich sollte dich immer so behandeln, damit du nicht auf die Idee kommst, dich in Gefahr zu begeben.“

,, Ja, dass wäre wohl besser.“ Sagte sie lächelnd und sah ihn an. Sie kuschelten noch eine Weile, bevor Sesshomaru die Stille unterbrach.

,, Wir sollten aufstehen.“ Sagte er schließlich und stand auf. Widerwillig stand Misaki auf. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag zusammen gekuschelt mit ihm im Bett geblieben, aber sie musste aufstehen. Sie würden noch einiges zu erledigen haben, jetzt da die Katzen weg waren. Sie ging an ihren Kleiderschrank und holte einen schwarzen, mit roten Blumen verzierten Kimono, aus Seide heraus. Sesshomaru war in sein Gästezimmer gegangen, dass ihm zugewiesen wurde. Das Gästezimmer Sesshomaru´s war das Beste, das sie auf dem Schloss hatten. Misaki ging in ihr Bad und wollte erstmal baden. Sie würde sich ihren Lieblingskimono nicht anziehen, wenn sie dreckig war. Als sie fertig war, zog sie ihren Kimono an, band diesen mit einem roten Obi zusammen, steckte die Schwertscheide Raidon´s samt Raidon und Taiki in ihren Obi und machte sich die Haare. Ja, sie machte sich ihre Haare selber. Sie mochte es nicht, wenn Diener an ihr herumwerkelten. Sie ließ so etwas nur zu, wenn sie auf einen Ball musste, sonst nicht. Sie nahm ein schwarzes Haarband und band ihr Haar an der Seite locker zusammen. Ihr Lippen, sowie ihre Lider schminkte sie leicht. Ihre Lippen schminkte sie zart und hell rosa und ihre Lider leicht Silber, sodass es unauffällig glänzte. Zufrieden verließ sie ihr Gemach und ging zum Zimmer ihres Vaters. Vorsichtig klopfte sie an der Tür und hörte auch schon ein ,,Herein“ von drinnen. Sie betrat den Raum.

,, Guten Morgen, Misaki.“ Sagte ihr Vater und sah sie lächelnd an.

,, Guten Morgen, Vater. Wie fühlst du dich?“

,, Das sollte ich wohl eher dich fragen. Mir geht es gut. Ist die Wunde an deinem Bauch verheilt?“

,, Aber natürlich, Vater. Was glaubst du denn? “ Antwortete Misaki ihrem Vater und sah durch das große Fenster, welches das Zimmer aufhellte. Prüfend schnupperte Misaki´s Vater und musste unwillkürlich lächeln.

,, Na ja. Ich habe wenigstens alleine die Nacht verbracht.“ Sagte er grinsend. Misaki wurde rot wie eine Tomate.

,, Es ist nicht so wie du denkst. Er lag nur neben mir.“ Erklärte Misaki ihrem Vater.

,, Ich habe doch nichts behauptet, oder?“ fragte er noch immer grinsend.

,, Das habe ich nicht gesagt, Vater“ sagte Misaki und verließ das Gemach ihres Vaters. Misaki ging zum Schlosshof, wo sie auf Kayane und ihren Bruder Akeno traf.

,, Hey Leute“ begrüßte sie die beiden. Kayane und Akeno kamen auf sie zu gerannt und umarmten sie. Überrascht erwiderte Misaki die Geste der Beiden.

,, Wofür war das denn?“ fragte Misaki, nachdem sie sie aus ihrer Umarmung entließen.

,, Na für deinen Sieg. Außerdem wärst du fast gestorben.“ Erklärte Akeno. Misaki verdrehte die Augen. Ihr Vater konnte seine Klappe einfach nicht halten.

,, Ich bin aber nicht gestorben. Warum regen sich nur alle so auf?“ sagte Misaki genervt.

,, Hey, schon gut. Wir haben uns doch bloß Sorgen um dich gemacht, Misaki.“ Beruhigte Kayane seine beste Freundin.

,, Schon in Ordnung. Nur ihr tut so, als wäre ich aus Porzellan. Dabei kann ich mich gut verteidigen.“ Sagte Misaki jetzt ruhiger. Kayane schloss sie wieder in die Arme.

,, Lust auf Training?“ fragte Kayane Misaki, die sofort anfing zu lächeln.

,, Aber immer doch.“ Gab sie ihm als Antwort und zog Raidon aus dessen Schwertscheide. Sie fingen an zu kämpfen, bis Kayane sich mit seinen Ellebogen stützend am Boden lag und Misaki ihr Schwert auf ihn richtete.

,, Du hast wie immer gewonnen.“ Sagte Kayane lachend. Misaki steckte Raidon weg und half ihm beim Aufstehen.

,, Du hattest auch noch nicht so lange Training wie ich.“ Erklärte sie ihm und lächelte. Misaki´s Bruder Akeno war verschwunden, als ihm der Kampf der beiden zu langweilig wurde.

,, Oke, Akeno ist jetzt weg. Was läuft zwischen dir und dem Lord?“ fragte er grinsend und völlig außer Atem.

,, Woher….?“ Fragte Misaki verwirrt.

,, Also erstmal, man kann ihn noch an dir riechen, zweitens, ich habe gesehen wie ihr euch anseht und drittens ich habe gesehen wie er dich behandelt.“ Erklärte er und Misaki wurde leicht rot. ,, Also, was läuft da?“ fragte er erneut.

,, Wir sind… nun ja… irgendwie.. zusammen.“ Erklärte sie zögernd. Kayane musste unwillkürlich lächeln und umarmte seine überraschte beste Freundin.

,, Ich freue mich ja so für dich.“ Flüsterte er ihr ins Ohr. Misaki musste auch lächeln. Kayane konnte sie einfach alles erzählen. Er verstand sie, er half ihr bei Problemen, er heiterte sie auf, wenn es ihr schlecht ging und noch vieles mehr. Er war der perfekte beste Freund. Sie lösten sich voneinander.

,, Danke…“ flüsterte Misaki noch und ging dann Richtung Hauptgebäude.

Kapitel 17

Misaki wollte gerade das Hauptgebäude betreten, als sie in jemanden hineinrannte. Sie fiel zurück und rieb sich die Stirn. Plötzlich tauchte eine Hand vor ihr auf. Sie griff nach der Hand und sah in türkise Augen. Verwirrt sah Misaki sich ihren Helfer an. Sie hatte ihn hier nie vorher gesehen.

,, Darf ich fragen, wer ihr seid?“ fragte sie und sah ihn an. Er scheint ein Inuyokai zu sein.

,, Oh, Verzeiht. Ich bin Takeru, der Prinz der nördlichen Länder. Ich wollte mich lediglich bedanken. Und wer seid ihr?“ stellte er sich vor.

,, Ich bin Misaki, die Hime des Ostens. Ihr braucht euch nicht zu endschuldigen, immerhin bin ich in euch reingerannt.“

,, Ihr seid die Hime? Ich wollte mich auch bei euch bedanken, immerhin habt ihr meinem Volk geholfen.“

,, Ach, das… Das war nichts, immerhin wurde auch mein Volk bedroht.“

,, Nein, es war keine Selbstverständlichkeit. Ich danke euch, My Lady.“ Sagte er, nahm Misaki´s Hand und küsste ihren Handrücken. Misaki wurde leicht rot, dann zog sie ihre Hand weg.

,, Nein, dass war wirklich keine große Sache. Mein Volk hat gelitten und sie hat mich und meinen Vater verraten. Ich muss dann mal gehen.“ Sie versuchte das ihr unangenehme Gespräch so schnell wie möglich zu beenden.

,, Ich verstehe. Es war mir eine Ehre, die Hime kennen zu lernen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder?!“ Der letzte Satz war eher eine Frage, als eine Vermutung oder Hoffnung.

,, Nein ich denke nicht, ich werde ins westliche Königreich gehen.“ Erklärte Misaki und rauschte an ihm vorbei, um nicht weiter seine Fragen beantworten zu müssen. Fast wäre sie in Sesshomaru reingelaufen, der ihr entgegen kam. Verwundert sah er die durcheinander wirkende Misaki an.

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ wollte er wissen.

,, Ähm.. Nein, nein. Alles in Ordnung. Also, wollen wir dann los?“

,, Willst du dich nicht erstmal von allen verabschieden?“ fragte er noch immer verwirrt.

,, Oh.. Ähm.. Ja. Ich werde mich dann mal verabschieden. Wartest du vorne oder wo willst du warten?“

,, Misaki, ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?“

,, Ja, na klar. Was sollte denn sein? Mir geht es gut. Wirklich.“ Versuchte sie ihn zu beruhigen und küsste ihn kurz auf die Wange, bevor sie ihn anlächelte und zum Gemach ihres Vaters ging.

,, Da stimmt was nicht.“ Dachte Sesshomaru sich und ging zu Jaken, Rin und Ah-Un.

,, Jaken, Rin. Macht euch bereit für die Abreise.“ Befahl er. Rin sah traurig zu ihm hoch.

,, Wird sich Misaki denn nicht verabschieden?“ fragte Rin mit Tränen in den Augen.

,, Sie muss sich nicht verabschieden, Rin. Sie kommt mit.“ Erklärte Sesshomaru und sah wie sich ein fröhliches Grinsen auf Rin´s Gesicht setzte.

,, Wirklich?“ fragte Rin ungläubig und hoffnungsvoll.

,, Ja, Rin-chan.“ Hörten sie Misaki´s Stimme hinter Sesshomaru. Er drehte sich um und sah die fröhlich lächelnde Misaki an. Misaki ging auf Rin zu und hockte sich vor ihr hin. Dann flüsterte Misaki Rin etwas ins Ohr und Rin fing sofort an zu lächeln und loszujubeln.

,, Also? Was hältst du davon, Rin-chan?“ fragte Misaki nun wieder in einer Lautstärke, die alle verstanden.

,, Ich finde das ganz toll, Misaki. Lass uns gehen!“ forderte Rin Misaki auf, diese stand auf und sah zu Sesshomaru.

,, Ihr könnt schon mal losgehen, ich werde mit Rin nachkommen. Wir haben noch etwas zu erledigen.“ Sagte sie zu Sesshomaru und schnappte Rin bei der Hand. Sie ließen einen verwirrten Sesshomaru, einen verwirrten Jaken und einen stillen Ah-Un zurück, den sowieso nichts interessiert. (:-D)

Aber Sesshomaru wollte keinen Streit mit ihr und ging mit Jaken und Ah-Un vor. Als es Abend wurde, legten Sesshomaru, Jaken und Ah-Un eine Rast ein und warteten auf Misaki und Rin. Wenige Minuten nachdem das Lager aufgebaut war, tauchte Misaki mit Rin und einer großen Tasche in der Hand auf.

,, Ich glaube es immer noch nicht, dass du so viel genommen hast, Rin-chan.“ Sagte Misaki lachend und setzte Rin ab.

,, Tut mir ja leid, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Und versprichst, dass du mir noch den Rest mitbringst, wenn du deinen Vater besuchst?“ fragte Rin und sah Misaki mit unschuldigen und flehenden Augen an.

,, Hai, Rin-chan. Nur diesmal war es echt zu viel und dann noch das Neue vom Schlossschneider.“ Sagte Misaki und hielt ein kleines rosa Kleid in die Luft, dann fuhr sie fort:,, Du hattest echt Glück gehabt. Mir hat er immer nur Kleider zu speziellen Anlässen gefertigt, aber ich denke er hat dich einfach direkt ins Herz geschlossen. Immerhin hast du ihm damals nie die ganze Seide geklaut.“ Sagte Misaki und lachte.

,, Ja, aber das nächste Mal bringst du mir alle deine alten Kleider mit, ja? Die waren ja so wunder, wunderschön.“ Sagte Rin verträumt und Misaki grinste nur.

,, Aber erstmal muss ich diese ganzen Kleider zum Schloss bringen.“ Sagte Misaki und deutete auf die Tasche, die sie neben sich abgestellt hatte, dann sagte sie:,, Ok, Rin-chan. Es ist jetzt spät. Geh schlafen.“

,, In Ordnung, Misaki.“ Sagte Rin und legte sich mit ihrer Decke zu Ah-Un und Jaken. Als Rin, Jaken und Ah-Un am schlafen waren, setzte Misaki sich zu Sesshomaru und küsste ihn auf die Wange. Dann kuschelte sie sich an seine Schulter.

,, Du hast Rin deine alten Kleider gegeben?“ fragte er leicht verwundert und sah zu Misaki.

,, Natürlich. Ich hätte sie sowieso nie mehr getragen, immerhin sind sie mir zu klein. Außerdem musste ich sie doch schnell müde kriegen, oder?“ sagte sie und küsste ihn. Er schlang die Arme um Misaki und zog sie auf seinen Schoß. Sie lösten sich voneinander und sie lächelte ihn an.

,, Ich bin ja so froh, endlich bei dir zu sein.“ flüsterte sie und kuschelte sich an ihn.

,, Ich auch.“ Flüsterte er genauso leise, wie sie und drückte sie noch mehr an sich.

Kapitel 18

Misaki wachte in Sesshomaru´s Armen auf. Immer wieder wenn sie bei ihm war, schlief sie ein. Sie lächelte, bei ihm fühlt sie sich geborgen, frei und glücklich. Sie drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange, wodurch er wach wurde.

,, Es wird hell…“ erklärte Misaki und zeigte in den Himmel. Verständlich nickte er und küsste sie noch ein letztes Mal, bevor er sie aus seiner Umarmung entließ. Sie spürte die wärme der Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und sog den wunderbaren Geruch von Wildblumen ein. Als sie merkte, dass Rin wach wurde, setzte Misaki sich auf den Ast eines Baumes. Rin wusste bereits, wie gerne Misaki auf Bäumen saß und sah sich suchend um. Misaki hob währenddessen witternd den Kopf. Sie hatten die Katzen zwar besiegt, aber nicht aus dem Land vertrieben und dennoch konnte sie keine Katzen riechen.

,, Ich hab dich gefunden, Misaki!“ rief Rin fröhlich und zeigte auf einen Baum. Misaki zuckte bei Rin´s Ruf kurz zusammen und gab sich geschlagen. Sie sprang von dem Baum auf den Rin gezeigt hatte. Lachend rannte Rin auf Misaki zu und umarmte diese. Als Rin Misaki losließ, ging Misaki zu Sesshomaru und ging vor ihm in die Hocke.

,, Ich kann gar keine Katzen mehr riechen. Hier stimmt was nicht.“ Flüsterte sie und er nickte.

,, Ich habe es auch bemerkt. Wir müssen aufpassen…“ flüsterte er genauso leise zurück. Sie flüsterten nur, um Jaken und Rin nicht zu beunruhigen. Jaken konnte so gar nicht mit Stress umgehen und Rin wäre auffällig leise, wenn sie es wüsste. Sie durften sich einfach nicht verraten, den Katzen würde das vielleicht auffallen, wenn sie sich anders verhalten würden. Misaki stand wieder auf und packte mit Rin und Jaken das Lager zusammen, dann nahm Misaki die Tasche mit den Kleidern für Rin und befestigte diese irgendwie an Ah-Un´s Sattel. Es würde mehrere Tage dauern, bis sie das westliche Herrscherschloss erreichen würden. Misaki ging das erste Mal seit Tagen wieder hinter der Gruppe her und nicht wie sonst vorne bei Sesshomaru, um auf Feinde zu achten. Lautlos seufzte Misaki und schnupperte unauffällig in der Luft. ,, Immer noch nichts, das kann doch nicht sein!“ fluchte Misaki in Gedanken. Auch Sesshomaru war verwirrt, es war ungewöhnlich, dass es hier so ruhig war. Misaki ging nach vorne zu Sesshomaru.

,, Ich werde mich hier mal umsehen, geht einfach weiter.“ Flüsterte Misaki so leise, dass es nur Sesshomaru mit seinem feinen Gehör verstehen konnte.

,, Ich kann dich doch nicht gehen lassen, was, wenn dir was zustößt?“ flüsterte er genauso leise. Misaki verdrehte innerlich die Augen. Sie hätte ahnen müssen, dass so was kommen würde.

,, Mir passiert schon nichts, geht einfach ruhig weiter und verhaltet euch weiterhin unauffällig.“ Flüsterte Misaki und verschwand im Gebüsch. Sesshomaru schüttelte leicht den Kopf.

,, Misaki, du lässt dich aber auch von nichts abbringen.“ Dachte er und musste leicht lächeln. Wieder einmal wurde ihm klar, wie ähnlich sie sich doch waren.

,, Sesshomaru-sama? Wo ist den Misaki hin?“ fragte Rin, die nun neben ihm herlief.

,, Na super, was soll ich ihr denn jetzt sagen?“ dachte er und sah zu Rin, die ihn wartend anschaute.

,, Misaki holt noch Vorräte für die nächste Rast. Wir haben nicht so viel mitgenommen.“ Log er Rin an und diese nickte lächelnd, bevor sie wieder zu Ah-Un und Jaken ging. Erleichtert atmete er aus. ,, Hoffentlich passiert dir nichts, Misaki.“ Waren seine Gedanken.

 

 

____Währenddessen bei Misaki____

Sie lief durch den Wald und suchte nach irgendwelchen Anzeichen auf Katzen oder andere Feinde, aber fand nichts. Jetzt war sie noch misstrauischer als überhaupt schon. Dass keine Katzen zu finden waren, war schon seltsam genug, aber gar keine Feinde? – Da stimmte eindeutig etwas nicht! Schnell nahm sie sich eine Feder und ein Blatt. Da sie keine Tinte hatte, ritzte sie die Wörter ein:

 

Sesshomaru,

Leider kann ich gar keine Feinde ausmachen. Ich werde weitersuchen, was bedeuten wird, dass wir uns eine Weile nicht sehen können. Dennoch möchte ich, dass du weißt, wie schwer mir das fällt. Aber ich habe meinen Grund weiterzusuchen. Bitte wartet nicht auf mich, ich werde nachkommen. Ich liebe dich.

 

Auf ewig deine Misaki

 

 

Misaki hauchte dem Papier noch einen Kuss auf, bevor sie eine Taube suchte und den Zettel daran festband. Misaki konnte schon seitdem sie ein kleines Mädchen war mit Tauben umgehen und sie dahin schicken, wohin sie sollten. Sie hatte es von ihrer Mutter gelernt. Vorsichtig schickte sie den Vogel in die Höhe. Sie sah der Taube nach, bis diese nicht mehr zu sehen war. Sie machte sich wieder auf die Suche. Das würde das erste Mal sein, dass sie so lange von ihm getrennt war. Sie wünschte sich so sehr, dass er nicht sauer werden würde, wenn er die Nachricht liest. Misaki schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf ihre Suche. Langsam wurde es dunkel.

,, Irgendwo hier muss es doch Anzeichen für Feinde geben, die können doch nicht einfach verschwinden.“ Sagte sie zu sich selbst und blieb an einer Lichtung stehen. Witternd hob sie den Kopf. Sie roch Rauch. Irgendwo hier musste ein Feuer sein. Sie rannte in die Richtung und kam bei einer weiteren Lichtung an. Sie lächelte, als sie sah, wer dort am Feuer saß. Langsam ging sie auf die Personen am Feuer zu. Erschrocken sprang einer der Personen am Feuer auf und sah Misaki an. Misaki musste lächeln und rannte auf eine Frau zu, die sie umarmte.

,, Hey Sango.“ Sagte Misaki und lächelte. Auch Sango fing nun an zu lächeln und erwiderte Misaki´s Umarmung.

,, Was machst du hier, ich dachte du und Sesshomaru seit im Osten?“ fragte Sango, nachdem sie sich voneinander getrennt hatten und am Feuer saßen. Misaki seufzte, als Sango seinen Namen aussprach.

,, Misaki, was ist passiert? Ist mit deinem Vater und deinen Brüdern alles in Ordnung?“ hackte Sango nach.

,, Nein, mit denen ist alles in Ordnung, ihnen geht es gut. Wir haben gewonnen.“ Erklärte Misaki und sah zu ihrer besorgten Freundin.

,, Was ist denn dann passiert?“ mischte sich diese komische Miko ein. Misaki seufzte erneut.

,, Ich fürchte, die einzige, die verletzt wurde, bin ich.“ Misaki lächelte. Sango sog erschrocken die Luft ein. Sie kannte Misaki und wusste, was los war. Schnell zog Sango ihre Freundin zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Misaki nickte und musste lächeln, weil Sango genau wusste, was sie bedrückte. Nur leider wusste sie nicht WER sie bedrückte.

,, Ich wusste es doch. Wer?“ sagte Sango und sah Misaki erwartend an. Misaki wurde rot und senkte den Kopf. Sango wusste jetzt, wen Misaki meinte und musste anfangen zu lachen.

,, Ist das dein ernst? Er?“ fragte Sango nach, nachdem sie sich beruhigt hatte. InuYasha, Shippou, Miroku und Kirara sahen die Mädchen verwirrt an. Kagome schien zu verstehen und hockte sich zu Sango und Misaki.

,, Ist das wirklich so?“ fragte nun auch Kagome. Misaki nickte und Sango nahm sie in die Arme.

,, Nie im Leben, hätte ich das gedacht.“ Sagte Kagome und ließ sich zurück fallen. Misaki löste sich von Sango und lachte hell auf.

,, Meinst du ich?“ sagte sie noch immer lachend.

,, Ich freu mich ja so für dich!“ rief Sango freudig aus. Kirara lief zu Misaki und kuschelte sich in Misaki´s Schoß. Misaki lächelte und streichelte Kirara. Miroku, Shippou und InuYasha waren noch immer verwirrt.

,, Was ist denn bitte los?“ fragte nun InuYasha und sah zu den drei Frauen. InuYasha hatte zwar ein gutes Gehör, hatte aber nicht verstanden, was sie geflüstert hatten.

,, Misaki hat einen Gefährten“ erklärte Sango und Miroku und Shippou nickten verständlich. InuYasha schnaubte nur und drehte den Kopf weg.

,, InuYasha, du bist wirklich unsensibel.“ Sagte Kagome und sah zu Misaki. Diese sah zu InuYasha.

,, Ist euch noch nicht aufgefallen, dass es hier viel zu ruhig ist?“ fragte Misaki eher an InuYasha als an die anderen gerichtet.

,, Pah, natürlich habe ich das bemerkt. Aber da kann man nichts machen.“ Zischte InuYasha.

,, InuYasha…“ warnte Kagome und die Hundeohren des Hanyou´s zuckten, bevor Kagome fortfuhr :,, Mach Platz!“ Der Hanyou küsste den Boden und versuchte, sich wieder aufzurichten

,, Was sollte das Kagome?“ zischte InuYasha wütend und sah Kagome an.

,, Musste das sein?“ zischte Kagome zurück. InuYasha senkte leicht den Kopf.

,, Schon in Ordnung, Kagome. Er kann ja nichts dafür, außerdem wird einer von uns bestimmt herausfinden, was hier nicht stimmt.“ Sagte Misaki so leise, dass Kagome und die anderen sich anstrengen mussten, sie zu verstehen.

,, Wer ist eigentlich dein Gefährte?“ fragte InuYasha und erntete drohende und wütende Blicke von allen anderen außer Misaki. Kagome stand auf und zog den Hanyou an den Ohren in den Wald. Man hörte das Geschreie von Kagome und InuYasha, konnte aber nichts verstehen. Als sie wiederkamen, waren sie ruhig, aber schienen sich vertragen zu haben. InuYasha setzte sich wieder an seinen Platz und Kagome setzte sich direkt neben ihn. Der Hanyou schien seine Frage vergessen, oder eine Antwort bekommen zu haben. Misaki war etwas verwirrt, wieso hatte Kagome ihn zurechtgewiesen. Es war eine gewöhnliche Frage gewesen. Auf diese eine Frage bekam sie jetzt auch eine Antwort.

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ fragte Sango sanft und sah ihre Freundin an. Misaki sah ins flackernde Feuer.

,, Ihr denkt doch nicht ernsthaft, ich würde noch hier sein, wenn es so extrem schwer wäre, nicht bei ihm zu sein.“ Erklärte Misaki die Lage.

,, Hey Sango, als wir Misaki das erste Mal getroffen haben, habt ihr von einem Kayane gesprochen. Was war denn mit dem?“ fragte Kagome, um vom Thema abzulenken und sah Sango an. Diese wurde augenblicklich rot und schaute zu Boden. Misaki lachte.

,, Soll ich, Sango?“ fragte sie ihre Freundin, diese nickte, schaute aber noch immer zu Boden.

Kapitel 19

Alle schauten gespannt auf Sango und Misaki.

,, Dann könnte ich doch gleich noch genauer erklären, wie wir uns kennen gelernt haben, immerhin gehört das ja dazu.“ Sagte Misaki und schaute die noch immer zu Boden schauende Sango an. Misaki wusste, dass Sango rot wurde, sie merkte, dass Sango wärmer als sonst war.

Sango nickte nur stumm. Misaki musste lächeln.

,, Also, dass war so….“ begann Misaki zu erzählen.

 

__vor ungefähr 3 Jahren__

Misaki kämpfte schon seit längerer Zeit gegen diesen niederen, aber großen Dämonen. Lange würde sie nicht mehr aushalten, aber sie hatte ihn mit Absicht noch nicht getötet. Sie wollte gerade an dem Dämon eine neue Attacke ausprobieren, als ein riesiger Bumerang den Dämon in zwei Teile zerteilte. Misaki schnaubte wütend und sah, wie eine Dämonenjägerin aus dem Gebüsch kam.

,, Hey, musste das sein? Ich wollte gerade was an ihm ausprobieren!“ zischte Misaki wütend.

,, Für mich sah es eher danach aus, als würdest du gleich vor Erschöpfung umfallen.“ Sagte die Dämonenjägerin und ging langsam auf Misaki zu. Diese knurrte wütend und richtete ihr Schwert auf die Dämonenjägerin.

,, Ich kann dir beweisen, dass ich noch lange nicht erschöpft bin.“ Rief Misaki und funkelte die Dämonenjägerin böse an. Diese lachte nur und zog ihr Schwert.

,, Wie du willst.“

Die Dämonenjägerin rannte auf Misaki zu, welche zur Seite wich und damit dem Schlag entkam.

,, Soll das schon alles sein?“ fragte Misaki spöttisch und sah zur Dämonenjägerin.

,, Nein, noch lange nicht“ Die Dämonenjägerin stellte sich wieder kampfbereit hin. Es folgten viele Schläge und Abwehrtechniken, bis die Dämonenjägerin völlig außer Puste am Boden gegen einen Baum gelehnt war. Misaki war auch völlig außer Puste und steckte ihr Schwert weg, dann ging sie auf die Dämonenjägerin zu, welche an der Schulter verletzt war. Misaki reichte ihr lächelnd die Hand.

,, Mein Name ist Misaki. Tut mir leid wegen eben und das mit deinem Arm. Nur ich mag es nicht wenn man einen meiner Kämpfe unterbricht. Komm mit, ich bringe dich ins Schloss, dass ist das Mindeste, das ich tun kann, da ich dich verletzt habe.“ 

Zögernd griff die verwirrte Dämonenjägerin nach der Hand der Inuyokai und lächelte.

,, Ich heiße Sango. Als ob die uns in das Schloss lassen würden“ sagte sie, als sie wieder auf den Beinen war. Misaki lachte hell auf.

,, Sie werden uns reinlassen, ich bin die Hime.“ Erklärte Misaki und zog Sango zum Haupttor, wo sich die Wachen vor Misaki verbeugten. Misaki ignorierte diese aber und rannte zum Hauptgebäude, durch die Flure und durch einige kleine Räume, bis sie schließlich vor einer großen weißen Tür zum stehen kamen.

,, Hier drin ist unser Heiler. Er wird sich um deine Wunde kümmern.“ Sagte Misaki, klopfte an der Tür und trat bei einem ,Herein´ dicht gefolgt von Sango, in das Zimmer ein.

,, Hallo, Kenta“ begrüßte Misaki einen alten Mann mit langem Bart.

,, Oh, hallo Misaki. Es ist immer eine Freude dich hier zu sehen.“ Begrüßte der alte Mann sie und verbeugte sich leicht, dann sah er zu Sango.

,, Das ist Sango, ich habe sie an der Schulter verletzt. Könntest du dich um die Wunden kümmern?“ fragte Misaki an den alten Mann gewandt. Dieser nickte und begrüßte Sango.

,, Kenta, ich werde gleich wieder da sein. Ich muss noch kurz zu Kayane. Sango, bitte warte hier auf mich.“ Sagte Misaki und verschwand aus dem Raum. Kenta unterhielt sich die ganze Zeit mit Sango, während er ihre Schulter versorgte.

 

__Bei Misaki__

Suchend sah sie sich auf den Fluren im Hauptgebäude und auf dem Hof um. Schließlich fand Misaki ihren besten Freund in der Trainingshalle am anderen Ende des Hofes. Lächelnd ging sie auf ihn zu, sprang ihm auf den Rücken und hielt ihm mit ihren Händen die Augen zu.

,, Wer bin ich?“ flüsterte sie leise lachend.

,, Misaki!“ Kayane musste gar nicht erst raten. Er roch Misaki und er kannte auch ihre Stimme. Er schmiss sie von seinem Rücken runter.

,, Hey…“ protestierte die am Boden liegende Misaki. Kayane lachte und bot ihr seine Hand an. Dankend ergriff sie seine Hand und wurde von ihm wieder auf die Beine gezogen.

,, Musst du das eigentlich immer machen?“ fragte Kayane seine beste Freundin.

,, Ja. Musst du mich immer wieder runterschmeißen?“

,, Ja. Also, wo warst du und was ist los?“ sagte er und Misaki musste lächeln.

,, Ich habe gerade gegen einen Dämon gekämpft, als so eine Dämonenjägerin aufgetaucht ist und ihn zerstückelt hat, dabei hatte ich das gerade vorgehabt.“ Misaki spielte beleidigt und schmollte. Kayane lachte.

,, Das würdest du nie jemanden durchgehen lassen. Ich kenn dich doch. Also, was ist noch passiert? Wenn es geht die Kurzfassung.“ Bat Kayane.

,, Kurfassung, hm? In Ordnung. Wie haben gekämpft, ich habe gewonnen, sie im Kampf verletzt und sie dann hier zu unserem Heiler gebracht. Ihr Name ist übrigens Sango.“

,, Du hast was?“ Fragte Kayane erstaunt und betrachtete Misaki von oben bis unten.

,, Du hast noch nie jemanden ins Schloss gebracht, wenn derjenige nicht gut war.“ Sagte Kayane und durchbohrte seine beste Freundin förmlich mit seinen Augen.

,, Ja sie ist ziemlich gut für einen Menschen.“ Gab Misaki zu, dann fiel ihr ein, dass Sango ja noch bei Kenta war.

,, Komm doch einfach mit. Ich muss sie jetzt von Kenta abholen.“ Schlug Misaki vor und zog ihren besten Freund mit, ohne auf eine Antwort zu warten.

 

____ Wieder in der Gegenwart___

 

,,Moment, Moment. Du hast Kayane erzählt, ich sei gut für einen MENSCHEN?“ unterbrach Sango Misaki lachend. Misaki zuckte mit den Schultern.

,, Du bist eben ein Mensch.“ Erklärte Misaki ,, Soll ich dann weiter erzählen?“

Sango und die anderen nickten. Dann fuhr Misaki fort.

Kapitel 20

___Vor ungefähr 3 Jahren___

Als die Tür aufging, kam Misaki mit einem Jungen/Mann in den Raum.

,, Hey Kenta! Wo bist du denn?“ rief Misaki durch den Raum und sah sich um.

,, Ich bin hier im Lager, Misaki!“ ertönte eine Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes, der mit einer Trennwand verborgen wurde. Misaki seufzte und sah zu Sango.

,, Wie geht es deiner Wunde?“ fragte Misaki  Sango, die nun zu ihr aufsah.

,, Alles bestens. Danke nochmal deswegen, aber ich sollte vielleicht zurück in mein Dorf und mein Bruder läuft auch noch da draußen mit meinem Vater rum.“ Sagte Sango und richtete sich auf. Misaki nickte enttäuscht und blickte zu Kayane, der Sango wohl nicht aus den Augen zu lassen schien.

,, Na dann komm. Ich bring dich zurück zu der Stelle, an der wir uns getroffen haben. Aber du kommst mal wieder, ja?“ fragte Misaki zu Sango´s Überraschung. Diese nickte allerdings nur und verließ zusammen mit Kayane und Misaki den Raum. Am Tor angekommen, sahen die drei, wie ein Mann und ein Junge von den Wachen aufgehalten wurden. Sango lief auf die beiden Personen und die Wachen zu.

,, Vater, Kohaku!“ rief sie und umarmte die Beiden.

,, Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Normalerweise kommst du immer sofort wieder zurück, da habe ich mir Sorgen gemacht.“

,, Ich hatte mich an der Schulter verletzt und Misaki, die Hime, hat mir geholfen“ log Sango ihren Vater an und löste sich aus der Umarmung. Immerhin hatte Misaki Sango verletzt. Auch Kohaku ließ sie los. Misaki und Kayane waren inzwischen hinter Sango aufgetaucht.

,, Oh… Vater, das ist Misaki, die Hime. Misaki das ist mein Vater und mein kleiner Bruder Kohaku.“ Stellte Sango vor und sah verwirrt zu Kayane.

,, Oh, ich habe vergessen ihn dir vorzustellen. Das ist Kayane.“ Sagte Misaki unschuldig und reichte Sango´s Bruder die Hand.

,, Freut mich dich kennen zu lernen Kohaku. Und euch auch..“ sagte sie und reichte dann Sango´s Vater die Hand.  Verwundert darüber, dass die Hime einfach die Hand zur Begrüßung schüttelte, verneigten sich Kohaku und sein Vater kurz vor Misaki.

,, Das mit dem Verbeugen muss nicht sein. Ich bin nicht so förmlich.“ Erklärte Misaki und lächelte Kohaku freundlich zu. Dann wandte sie sich an Sango.

,, Es dämmert bereits. Wenn ihr möchtet könnt ihr noch bis morgen bleiben.“ Bot Misaki an und Kohaku fing an zu lächeln. Er sah Sango und seinen Vater flehend an.

,, In Ordnung“ stimmte Sango zu, nachdem sie und ihr Vater ein paar Blicke ausgetauscht hatten.

,, Super… Ich werde euch zu den Gästezimmern bringen lassen.“ Sagte sie und wandte sich an eine Frau die gerade an ihr vorbei in das Hauptgebäude gehen wollte ,, Amaya? Wärst du so freundlich und zeigst unseren Gästen die Gästezimmer?“

Die Frau nickte freundlich und winkte die Gäste zu sich. Kohaku, Sango und deren Vater wollten Amaya folgen, aber Misaki hielt Sango fest.

,, Ich würde dir gerne noch das Schloss zeigen und ich denke Kohaku würde sich vielleicht gut mit meinem jüngsten Bruder verstehen.“ Sagte Misaki und lächelte freundlich. Sango nickte nur und sah zu ihrem Bruder, der ebenfalls nickte. Misaki sah zu Amaya.

,, Wäre es möglich, dass du Kohaku zu Aki bringst, wenn du ihnen ihre Gästezimmer gezeigt hast, Amaya?“

,, Aber natürlich, Misaki-sama:“ sagte Amaya und neigte leicht den Kopf ehe sie, dicht gefolgt von Kohaku und dessen Vater, den Hof verließ und in eines der Nebengebäude ging.

,, So Sango. Wie fühlt sich deine Schulter an?“ fragte Misaki und sah zu Sango´s verletzter Schulter.

,, Erstaunlicher Weise, scheint es als sei die Wunde verheilt“ sagte Sango und sah zu der lächelnden Misaki.

,, Kenta scheint dich gut gepflegt zu haben, du kannst das Verband abmachen. Deine Wunde ist bereits verheilt.“ Sagte Kayane an Sango gewandt und sah dann zu Misaki.

,, Misaki, wir haben jetzt Training. Möchtest du, dass ich es absage?“

,, Als ob ich das Training jemals absagen würde, Kayane. Du kennst mich doch! Wir nehmen Sango mit.“ Sagte Misaki und sah zu Sango, die ihr Verband abgemacht hatte und wie versteinert auf ihre Schulter schaute, die keinen einzigen Kratzer hatte. ,, Diese Salbe musste etwas Besonderes gewesen sein.“ Dachte Sango und sah dann zu Misaki.

,, Klar, ich könnte ein bisschen Training gut gebrauchen.“ Sagte Sango schließlich und lächelte.

 

___Wieder in der Gegenwart___

,, Auf jeden Fall, sind wir dann trainieren gegangen, aber Misaki musste ,,PLÖTZLICH“ weg. Kayane und ich waren alleine und trainierten einfach weiter.“ Erzählte Sango und sah zu Misaki, die sich ein grinsen nicht verkneifen konnte.

,, Ich habe euch nicht aus Absicht alleine gelassen. Mein Vater hatte gesagt, ich sollte früher mit dem Training aufhören und mich mit Akeno um die Nachtwache kümmern.“ Protestierte Misaki gegen Sango´s Anschuldigung.

,, Na ja, wer´s glaubt. Wir wahren dann ja alleine und trainierten, bis wir nicht mehr konnten, danach sind wir im Schlossgarten spazieren gegangen und er erzählte mir von seinen Aufgaben im Schloss und als Herrscher eines kleinen Gebietes der östlichen Länder. Wir haben uns nach kurzer Zeit unter einem Baum niedergelassen und irgendwann kam eine friedliche nicht unangenehme Stille über uns.“ Sagte Sango und schaute zu Boden. Misaki verstand, dass es ihr jetzt zu peinlich wurde Weiterzusprechen, also sollte sie wohl weiter erzählen.

,, Sie haben sich danach nur noch angesehen und schließlich hat Kayane sie geküsst. Danach ist er abgehauen und hat mich bei meiner Vorbereitung der Wachen gestört, nur um mir alles zu erzählen. Nachdem ich dann meine Arbeit bei den Wachen getan hatte, hat er mich die ganze Zeit nur über Sango zugetextet: Wie schön sie doch ist, was für eine gute Kämpferin sie ist und so weiter….“ Misaki lachte.

,, Ouh man, damals dachte ich, er hätte verstanden, dass ich nichts von ihm möchte, aber anscheinend hat er vergessen, dass ich den Kuss nicht erwidert habe und ihn auch nicht darauf angesprochen habe. Ich habe nichts gegen ihn, er ist nett und hilfsbereit und wirklich süß, aber einfach nicht mein Typ.“ Erklärte Sango sich, nachdem sich alle Blicke auf sie gerichtet hatten.

,, Du warst auf jeden Fall, mehr als sein Typ. Du warst die erste in die er verliebt war, seit ich ihn kenne.“ Sagte Misaki.

,, Warum hast du deinen Gefährten eigentlich verlassen, Misaki?“ fragte Miroku um vom Thema abzulenken, da das Thema sichtlich unangenehm für Sango war.

,, Ich habe bei uns im Schloss den Prinzen der nördlichen Länder getroffen und er hat, während er mir die Hand geküsst hat, mir einen Fluch auferlegt. Das ich keine Feinde ausmachen konnte, war lediglich ein Vorwand für mich um ihn verlassen zu können, ohne dass er sich Sorgen um mich macht. Aber ich bin auch wegen den ,,stillen Feinden“ unterwegs“ gab Misaki zu.

,, Was für einen Fluch?“ fragte Kagome. Misaki schüttelte den Kopf.

,, Ich weiß es nicht, ich habe mich nur plötzlich so kalt innerlich gefühlt. Es war seltsam, aber er hat mich definitiv verflucht und ich will wissen warum!“ zischte Misaki wütend. Sie war wütend auf diesen Arschloch von Prinzen. ,, Wie konnte ich nur so dumm sein und mich verfluchen lassen?“ dachte Misaki niedergeschlagen.

,, Wir werden dir helfen!“ sagten Sango und Kagome wie aus einem Mund.

,, Moment, wir sind auf der Suche nach Naraku, wir haben keine Zeit für so etwas.“ Sagte InuYasha genervt. Kagome warf ihm einen bösen und warnenden Blick zu. Der Hanyou zuckte kurz zusammen, ehe er wieder anfing zu Protestieren.

,, Wir müssen Naraku finden und ihm die Juwelensplitter abnehmen!“

,, Hast du irgendeine Spur von Naraku, InuYasha? Oder spürt Kagome einen Splitter?“ zischte Sango den Halbdämonen an.

,, Nein“ knurrte InuYasha wütend.

,, Das muss nicht sein, Sango. Ich werde ihn schon finden.“ Sagte Misaki.

,, Nein, ich.. Wir werden dir helfen. Immerhin bist du meine Freundin.“ Widersprach Sango Misaki und lächelte.

,, In Ordnung, dann müssen wir morgen in Richtung Norden gehen.“ Sagte Misaki und gab sich geschlagen.

Kapitel 21

Schon als die ersten Sonnenstrahlen erschienen, hat sich die Gruppe auf den Weg in das nördliche Gebiet gemacht. Noch immer war Misaki wegen der fehlenden Feinde misstrauisch, beachtete das aber nicht weiter. Drei Wochen vergingen, in denen sie bis spät in die Nacht durchgingen und über Nacht rasteten, da ja Miroku, Sango, Kirara, Kagome und Shippou ihren Schlaf brauchten. Als sie schließlich die Grenze überquerten, war Misaki sichtlich erleichtert, dass sie endlich da waren. Mit jedem Tag der verging, vermisste sie Sesshomaru mehr. Sie fragte sich, ob er sie nicht vielleicht schon aufgegeben hat, sie vergessen hat. Schnell schüttelte sie den Kopf und konzentrierte sich auf ihre jetzige Aufgabe: Diesen Mistkerl von Prinzen finden und diesen verdammten Fluch aufheben, egal wie.

,, Noch einen Tag und wir kommen am Schloss an.“ Sagte Misaki und lächelte. Sango trat neben sie und legte ihre Hand auf Misaki´s Schulter.

,, Du vermisst ihn, nicht?“ fragte sie und Misaki nickte stumm, ehe sie den Anderen half, das Lager aufzubauen, da es bereits dunkel wurde. Misaki setzte sich wie jede Nacht auf einen Baum in der Nähe des Lagers. Sie schloss die Augen, aber schlief nicht, sie dachte nach. Was, wenn sie zurückkommt und Sesshomaru sie wirklich aufgegeben hat? Was, wenn er sie nicht mehr liebt? Was, wenn er sauer auf sie ist? Immerhin hat sie ihn für lange Zeit verlassen, dabei war ihre Beziehung gerade erst richtig Fest und öffentlich geworden. Sie hatte die ganze Nacht darüber nachgedacht und hatte dabei nicht bemerkt, dass es hell geworden war und die Anderen das Lager bereits wieder zusammengepackt hatten. Misaki wurde von den Rufen der Anderen aus ihren Gedanken gerissen. Sie schaute zu Boden, da war Sango und sah besorgt zu ihr auf.

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ fragte sie und Misaki sprang vom Baum.

,, Ja, na klar.“ Gab sie ihr als antwort und ging an ihr vorbei zu den Anderen. Misaki führte die Gruppe an, seitdem sie auf dem Weg ins nördliche Gebiet waren. InuYasha hatte das Anfangs natürlich gar nicht gefallen, aber er hatte nach mehreren Tagen endlich aufgehört deswegen rumzumeckern. Kurz bevor sie das Schloss erreichten, hielt Misaki inne und gab den Anderen ein Zeichen, ebenfalls stehen zu Bleiben. InuYasha stellte sich neben Misaki und hob witternd den Kopf. Jetzt bemerkte er es auch. Katzen. In der Luft war ein leichter Katzengeruch wahrzunehmen. Misaki wurde schon bei dem leichten Geruch leicht übel. Angewidert rümpfte sie ihre Nase. Auch InuYasha verzog leicht angewidert das Gesicht.

,, Was ist denn los?“ flüsterte Sango.

,, Katzen.“ Erklärte Misaki und ging weiter. Sie versteckte sich wieder hinter dem Baum, hinter dem sie sich auch versteckt hatte, als sie mit Sesshomaru das Schloss angegriffen hatte. Das Schloss war unter Kontrolle der Inuyokai des Nordens. Verwirrt schaute Misaki zu den Anderen, die sich ebenfalls hinter Bäumen versteckten. Misaki sagte ihnen, sie sollen warten. Sie würde die Lage überprüfen und wenn sie nach 2 Stunden nicht rauskommen würde, sollten die Anderen eingreifen. Sie nickten und Misaki ging auf das Tor zu, wo sich die Wachen verbeugten, als sie merkten, wen sie da vor sich stehen haben. Misaki winkte ab und betrat den Schlosshof, wo auch schon der Prinz böse grinsend auf sie zukam.

,, Ich wusste ihr würdet kommen. Willkommen im nördlichen Reich!“

,, Ihr wisst genau, warum ich hier bin!“ zischte sie wütend. Er lachte.

,, Ich wüsste nicht, was es da zu lachen gibt. Warum habt ihr mich verflucht?“ meckerte sie ihn an. Er hörte auf zu lachen und sah zu ihr.

,, Ihr habt etwas besseres verdient als diesen Lord Sesshomaru.“

,, Ha, und wer wäre das? Ihr etwa?“ sagte sie spöttisch.

,, Ganz genau. Ich würde sagen, wenn ihr mich heiratet, wird der Fluch von euch beiden aufgehoben.“ Sagte er. Misaki stockte der Atem. Hatte er gerade gesagt der Fluch von IHNEN BEIDEN würde sich aufheben.

,, Wir beide? Von wem redet ihr?“ fragte sie verwirrt.

,, Na von euch und Lord Sesshomaru natürlich. Ich gehe davon aus, dass ihr ihn noch geküsst habt, nachdem ich euch den Fluch auferlegt hatte. Der Fluch heißt nicht umsonst Todeskuss.“

Misaki schaute ihn geschockt an. Wieder lachte er.

,, Also, wie entscheidet ihr euch? Wollt ihr den Mann, den ihr liebt sterben lassen, oder wollt ihr mich heiraten und dabei sein Leben retten?“ fragte er sie.

,, Woher soll ich wissen, dass er noch am Leben ist? Immerhin sind bereits 3 Wochen vergangen.“ Fragte sie ihn, obwohl ihre Worte sie selber schmerzten. Wenn er tot ist… Misaki wollte es sich gar nicht erst vorstellen.

,, Er wird nur dann sterben, wenn ihr erneut in seine Nähe kommt, bevor ihr jemanden geheiratet habt.“ Erklärte er ihr die Wirkung des Fluches.

,, Wenn ihr lügt, schlitze ich euch die Kehle auf. Und ihr wisst, dass ich das kann“ drohte sie ihm.

,, Also ist das ein Ja, was die Hochzeit angeht?“ fragte er sie und lächelte erneut. Misaki wurde übel. Sie würde erstmal zustimmen. Danach kann sie sich noch immer etwas einfallen lassen.

,, Ja“ brummte sie wütend und voller Verachtung. Er wollte sich umdrehen, als Misaki ihn aufhielt.

,, Meine Freunde sind noch draußen. Ich werde mich verabschieden.“ Sagte sie ohne auf seine Reaktion zu warten und verließ den Schlosshof.

,, Hey Leute, ihr könnt rauskommen“ flüsterte sie. Sie wusste InuYasha würde sie hören. Und tatsächlich traten sie aus dem Gebüsch und gesellten sich zu Misaki.

,, Und?“ fragte Sango neugierig.

,, Ich werde hier bleiben und ihn heiraten, wenn mir nichts anderes einfällt. Es ist alles meine Schuld.“ Sagte Misaki und Sango sog scharf die Luft ein.

,, Das kannst du nicht machen Misaki? Was ist das eigentlich für ein Fluch?“ versuchte Sango sie von ihrem Vorhaben abzubringen.

,, Er sagte der Fluch heißt Todeskuss. Ich werde das durchziehen, wenn mir nichts anderes einfällt um ihn zu retten. Ich kann ihn einfach nicht meinetwegen sterben lassen.“ Sagte Misaki und sah zu Sango.

,, Todeskuss? Davon habe ich schon gehört… Man bricht den Fluch, indem man einen anderen heiratet. Aber, es gibt auch noch einen anderen Weg.“

,, Und der wäre?“ fragte Misaki und sah zu Miroku, der ihr geantwortet hatte.

,, Du musst dem, den du geküsst hast, sagen dass du ihn nicht liebst.“ Erklärte er und Misaki schüttelte den Kopf.

,, Das könnte ich nie.“ Gab sie zu. Miroku nickte verständlich.

,, Ja, aber du musst es nicht ernst meinen. Du könntest es ihm sagen und dann wäre der Fluch gebrochen. Aber er dürfte vorher nichts davon wissen.“

,, Ich weiß nicht. Ich weiß einfach nicht, ob ich das übers Herz bringe. Wäre es da nicht besser, wenn ich den Prinzen heirate?“ Misaki zweifelte. Was sollte sie tun?

Kapitel 22

Was sollte sie tun? Ja eine berechtigte Frage. Beides war nicht gerade angenehm für sie. Entweder sie heiratet jemanden, den sie nicht liebt und verabscheut, oder sie sagt dem Mann bzw. Yokai, den sie liebt, dass sie ihn nicht liebt, obwohl das gar nicht stimmt. Die zweite Möglichkeit versetzte ihr einen Stich ins Herz. Alle anderen schauten sie erwartungsvoll an.

,, Misaki, ich werde nicht zulassen, dass du ihn heiratest.“ Zischte Sango. Damit nahm Sango Misaki die Entscheidung ab. Na toll und sie wollte den Prinzen heiraten. Sie wusste nicht, wie sie Sesshomaru wegen ihrer Gefühle anlügen sollte. Danach würde er sie hassen und das wollte sie nicht. Aber hatte sie eine andere Wahl? Sie kannte Sango und wusste, sie würde es nicht zulassen, dass Misaki den Prinzen heiratet. Egal was es kostet, sie würde Misaki davon abhalten. Lautlos seufzte Misaki, sie würde es sagen müssen. Obwohl sie genau das verhindern wollte. Er würde sie hassen, er würde sie verachten, wenn sie ihm sagte, dass sie ihn nicht liebt, nie geliebt hat. Dabei stimmte das nicht.

,, In Ordnung, Sango. Aber nur, weil ich weiß, dass es keine andere Möglichkeit gibt, ihn zu retten und weil ich weiß, dass du niemals zulassen würdest, dass ich den Prinzen heirate.“ Zischte Misaki. Sie war schon fast wütend auf Sango, dass sie das von ihr verlangte. Sango seufzte erleichtert und wandte sich um zum gehen, auch die anderen folgten. Nur Misaki blieb noch kurz stehen und hob witternd den Kopf. Sie hatte es sich also nicht eingebildet. Der Katzengeruch war hier im Schloss und um das Schloss stärker, viel stärker. Sie versteckten sich hier. Von wegen Katzen hätten das nördliche Gebiet eingenommen. Die Inuyokai des Nordens schienen sich mit dem Katzen verbündet zu haben. Misaki folgte der Gruppe zurück zu ihrem alten Lagerplatz. Dort angekommen, dämmerte es bereits. Misaki setzte sich wieder auf ihren Baum. ,, Ich kann ihm das nicht antun, aber ich kann ihn auch nicht sterben lassen. Gibt es den wirklich keine andere Möglichkeit, um den Fluch zu brechen? Wenn es so ist, wünschte ich, ich würde es herausfinden, bevor ich es ihm sage. Bevor ich ihm das Herz breche.“ Dachte sie. Wieder einmal versetzte ihr der Gedanke daran einen Stich ins Herz. Es war als würde sie sich selbst belügen.

,, Du tust das, um ihm das Leben zu retten“ dachte sie in Gedanken um sich zu beruhigen, was nicht sonderlich half.

Ab dem nächsten morgen gingen sie in Richtung Westen. Mehrere weitere qualvolle Wochen vergingen für Misaki, bis sie nur noch einen Tag vom Schloss des Westens entfernt waren. Sie wollte es ihm nicht sagen, aber sie wollte ihn auch nicht sterben lassen. Sein Herz würde heilen, aber sie wird leiden. Dafür wird er leben, sein Leben genießen können. Auch wenn er sie dann wahrscheinlich hasste. Er sie hasste, weil sie ihm sagte sie liebt ihn und es jetzt zurücknahm, er sie hasste, weil sie ihn für so lange Zeit verlassen hatte, ohne ihm zu sagen warum. Würde er sie wirklich hassen? Dachte sie so schlecht von ihm? Misaki war tief in den Wald hineingelaufen, hatte sich weit von dem Lager entfernt und hatte dabei nicht bemerkt, wie sich ihr etwas näherte. Etwas oder besser jemand, den sie nur zu gut kannte, den sie über alles liebte. Plötzlich blieb sie stehen, als sie seine kühle Stimme vernahm. So hatte er sie nur angesprochen, als sie sich nicht richtig kannten, hasste er sie schon?

,, Ich dachte du hättest dich verkrochen.“ Sagte er kühl. Misaki versetzte das einen Dolchstich ins Herz.

,, Ich hatte nie vor, für immer weg zu bleiben“ sagte sie ehrlich und drehte sich zu ihm um. Er schaute ihr nicht in die Augen, vermied den Blickkontakt.

,, Hm. Ach ja?“ zischte er.

,, Ja.“ antwortete sie knapp. Konnte sie es ihm sagen? Einfach so? Als hätte sie ihn nie geliebt? Wie lange würde es wohl dauern, bis das Gift ihn tötete? Immerhin hatte sie sich ihm genähert. Sie musste schnell handeln, auch wenn sie es nicht wollte und ihr der Gedanke daran die Kehle zuschnürte.

,, Was hat es dir die Sprache verschlagen? Dachtest du, ich würde dich hier nicht bemerken? Ich bedaure, dich kennen gelernt zu haben.“ sagte er und Misaki fühlte sich wie betäubt. Sie glaubte nicht, was sie gerade gehört hatte. Sie wurde wütend. Sie standen nur einige Schritte voneinander entfernt.

,, Ich bereue es, das ich geschickt wurde um euch zu suchen, dass ich überhaupt mit euch geredet habe“ sagte sie, auch wenn es ihr innerlich einen Stich versetzte. Er lachte kurz.

,, Ich hatte ehrlich gehofft ich würde dich nicht mehr sehen!“ Misaki hielt den Atem an. Meinte er das wirklich ernst?

,, Ich bereue nur noch eines, undzwar das ich euch gesagt habe, ich würde euch lieben.“ Misaki bereute ihre Worte sofort, spürte aber, wie wärme in ihr aufstieg. Der Fluch war gebrochen. Sie hatte es gesagt und sie bereute es, auch wenn sie ihm das Leben gerettet hatte. Sie trat ein paar wenige Schritte auf ihn zu und sah zu ihm auf, als sich ihre Körper fast berührten.

,, Meintet ihr das ernst?“ fragte sie ruhiger. Auch seine Wut verschwand langsam. Misaki wartete auf keine Antwort, sondern drückte ihre Lippen auf die Seinen. Er erwiderte ihre Geste und zog sie zu sich.

,, Es tut mir ja alles so Leid. Ich meinte das alles nicht ernst. Ich liebe dich!“ flüsterte sie, während er sie fest in seinen Armen hielt. Er sah zu ihr hinunter, besorgt schaute Misaki zu ihm auf. Hatte er ihr verziehen? Liebte er sie noch? Statt ihr zu antworten, hob er ihr Kinn an und verschloss ihre Lippen mit seinen. Als sie sich voneinander lösten, lächelte sie erleichtert. Erleichtert darüber, dass er ihr verziehen hatte, darüber, dass er sie noch liebte. Sie vergrub ihr Gesicht in dem Mokomoko (Wer nicht weiß, was das ist: Es ist das Fell über seiner Schulter) und sog den ihr in den letzten Wochen gefehlten Geruch ein. Misaki zuckte zusammen, als sie die sich nähernden Stimmen von Sango und den Anderen hörte. Die hatte sie ja ganz vergessen. Widerwillig löste sie sich von Sesshomaru, da sie wusste, dass er keine Gefühle anderen gegenüber zeigt. Misaki ging auf die Stimmen zu und rannte fast in Sango, die ihr mit den anderen entgegen kam. Verwirrt sah Sango zu Misaki.

,, Warum warst du so lange weg? Wir haben uns schon…“ sie hielt inne, als sie Sesshomaru entdeckte. Alle außer InuYasha sahen Sango verwirrt an. InuYasha hatte seinen Bruder längst bemerkt und auch die Anderen schienen ihn jetzt zu bemerken, denn die verwirrten Gesichter verschwanden. Sango sah Misaki fragend an, diese aber lächelte nur zuckersüß. Sango und Kagome verstanden sofort. Die Männer und Shippou jedoch waren verwirrt. Anscheinend hatte Kagome es InuYasha doch nicht erzählt. InuYasha knurrte. Misaki schlug ihm auf den Kopf. Geschockt verzog InuYasha das Gesicht.

,, Hör auf zu knurren, InuYasha!“ zischte Misaki ihn an.

,, Und warum sollte ich das tun?“ knurrte er wütend.

,, Weil du es sonst mit mir und ihm zu tun bekommst.“ Erklärte sie ihren Befehl und der Hanyou schwieg, zu jedermanns Überraschung wie ein Grab.

Kapitel 23

Alle außer Kagome und Sango, die genau wussten was los war, sahen Misaki vollkommen überrascht an. Aber Misaki sah Sango und Kagome flehend an, die daraufhin alle anderen von der Lichtung wortwörtlich wegzogen. Misaki grinste und wandte sich dann um, um zu Sesshomaru zu gehen, aber der war plötzlich hinter ihr. Er schlang die Arme um ihre Körpermitte und zog sie zu sich.

,, Also, was war los?“ fragte er sie. Misaki hatte gewusst, dass diese Frage bald kommen würde. Aber jetzt? Darauf hatte sie eigentlich keine Lust, sie wollte ihn aber nicht verärgern.

,, Kurz bevor wir abgereist sind, bin ich mit dem Prinzen der nördlichen Länder versehentlich zusammengestoßen. Dann, und jetzt werd bitte nicht sauer, hat der Typ meine Hand geküsst und mir dabei einen Fluch auferlegt. Danach hatte ich dich ja geküsst und damit praktisch dein Todesurteil unterzeichnet. Wenn ich mich dir nähern würde, wärst du nach mehreren Minuten Tod. Nun, dass musste ich verhindern. Der Fluch wird gebrochen, wenn ich jemanden anderen heirate, oder wenn ich dem den ich geküsst habe, sage, dass ich ihn nicht liebe. Was ich eben leider getan habe, meinte ich auch nicht ernst. Wenigstens musste ich nicht dieses Ekelpacket von Prinzen heiraten.“ Erklärte Misaki in Kurzfassung die ganze Geschichte. Sesshomaru drückte sie noch enger an sich und küsste ihr Haar. Misaki war leicht verwirrt. War er den kein bisschen sauer deswegen? Immerhin hatte sie ihm nicht die Wahrheit über ihr Verschwinden gesagt. Umso besser, dass er nicht sauer ist, denn ohne ihn hätte sie es nicht länger ausgehalten. Misaki lehnte sich gegen seinen Körper. Sie hatte ihn so vermisst. Mehrere Minuten standen sie einfach nur so da, genossen die Nähe des jeweils Anderen. Schließlich entließ er sie aus der Umarmung, Misaki drehte sich zu ihm um.

,, Du hättest es mir sagen sollen. Wir hätten gemeinsam eine Lösung finden können.“ Flüsterte er leise.

,, Ich wusste nur, dass ich verflucht wurde. Erst als ich den Prinzen fragte, warum er mich verflucht hat und was für ein Fluch das ist, hat er mir das mit dir erzählt. Ich wusste nichts von dem Teil mit dir. Aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“ Erklärte sie ihm und schritt auf ihn zu, sodass ihre Körper nur ein paar wenige Millimeter trennten. Sie sah zum ihm auf und sah wieder diese Wärme in seinen Augen, die sie so vermisst hatte, die eben nicht zu sehen war.

,, Verstehe..“ sagte er und erwiderte ihren Blick. Ihre Lippen näherten sich einander, bis sie schließlich aufeinander trafen und daraus ein inniger Kuss wurde, den sie so schnell nicht unterbrechen würden.

,, Was ich aber nicht verstehe, warum du mit der Gruppe von InuYasha reist.“ Sagte er schließlich, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. Und da war das Lächeln Misaki´s, welches er so sehr vermisst hatte. Ihr Lächeln war seine Sonne, sie war sein Halt. Ohne sie, würde er wieder gefühlskalt sein.

,, Ach, die habe ich zufällig im Wald getroffen. Sie haben mir geholfen und ohne sie, wäre ich jetzt wahrscheinlich bei meinen Hochzeitsvorbereitungen mit diesem Arsch von einem Prinzen. Ich wollte es einfach nicht sagen, nur du hast mich eben einfach so wütend gemacht.“ Antwortete ihm Misaki. Überrascht zog Sesshomaru seine Augenbrauen hoch. Sie wollte ihr eigenes Leben aufgeben, nur um ihm das Leben zu retten. Er hatte ihr Unrecht getan.

,, Wo wir gerade von ihnen reden, ich sollte mich wohl bedanken und mich verabschieden.“ Unterbrach Misaki seine Gedanken und er nickte leicht. Misaki löste sich widerwillig aus seiner Umarmung und ging tiefer in den Wald. Sie verfolgte die Spur der Anderen, die sie schließlich auf einer Lichtung antraf. Sango und Kagome rannten auf sie zu, als sie Misaki entdeckten.

,, Und wie war es?“ fragte Sango.

,, Wie hat er reagiert?“ fragte nun auch Kagome. Man, die konnten einem ja auf die Nerven gehen. Aber InuYasha schob die beiden Mädchen zu Seite und sah zu Misaki.

,, Du riechst nach Sesshomaru.“ Stellte InuYasha fest. Misaki nickte. Kagome und Sango schoben ihn bei Seite.

,, Also?“ fragten beide wie aus einem Mund. Misaki seufzte.

,, Ich werde hier bleiben. Ich wollte mich noch bei euch bedanken und mich verabschieden.“ Erklärte Misaki. Es war zwar nicht gerade das, was Kagome und Sango hören wollten, aber dennoch spitzten sie die Ohren.

,, Du willst hier bleiben?“ nun mischte sich auch noch Miroku ein. Misaki nickte nur leicht. Verwirrt sahen InuYasha und Miroku, sowie Shippou auf die Inuyokai. Kagome bemerkte die verwirrten Blicke und seufzte verständnislos.

,, Ihr seid aber auch wirklich blind. Sesshomaru ist ihr Gefährte!“ erklärte Kagome und Miroku, sowie Shippou fiel die Kinnlade runter. InuYasha schaute nur verdutzt.

,, Die ganze Zeit wusstet ihr das und habt nichts gesagt?“ zischte InuYasha die Mädchen an, diese widerrum kicherten.

,, Wir sind davon ausgegangen, dass ihr so viel Feingefühl habt um das selber zu bemerken. Anscheinend haben wir uns getäuscht. Ihr scheint soviel Feingefühl zu haben, wie ein Stein.“ Sagte Sango schließlich.

,, Ganz Genau.“ Stimmte Kagome zu. Misaki musste sich ein lachen verkneifen, ehe sie sich Sango zuwandte.

,, Ich danke euch allen für die Hilfe.“ Sagte sie und umarmte Sango, ehe sie fortfuhr ,, Ich werde dich vermissen, Sango.“

Nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatten, hatte sich Misaki noch von den Anderen, außer InuYasha, mit einer Umarmung verabschiedet. InuYasha ließ nur ein ,, Keh“ hören und wandte sich dann ab. Misaki hatte nur mit den Schultern gezuckt und ist gegangen. Als sie zurück bei Sesshomaru war, hatten sie sich natürlich nicht direkt auf dem Weg zum Schloss gemacht. Wozu den die Eile? Sie genossen ihre Zweisamkeit, die ihnen mehrere Wochen verwehrt blieb. Erst als es dämmerte, hatten sie sich auf den Weg zum Schloss gemacht. Rin hatte sich natürlich gefreut, dass Misaki wieder da war. Jaken hatte eher… na wie soll man das schon ausdrücken? Er hat eher neutral reagiert. E war etwas überrascht gewesen, aber weder erfreut noch traurig oder wütend. Misaki hatte das eher wenig interessiert, sie hatte sich nur darauf konzentriert, dass sie jetzt wieder bei Sesshomaru war. Sie hatten so viel nachzuholen. So lange hatten sie aufeinander verzichten müssen. Auf die Nähe des jeweils Anderen. Es war eine Qual gewesen, aber nun war sie wieder bei ihm. Er zeigte ihr das Schloss, als alle Bewohner und Diener im Schloss schliefen. Am Ende der Führung landeten sie in der Trainingshalle, wo Misaki sich unweigerlich an ihren ersten gemeinsamen Trainingskampf erinnerte. Sie erinnerte sich an den ersten Kuss mit ihm. Sie war damals so verwirrt gewesen. Nie waren ihre Gedanken klarer gewesen als jetzt im Moment. Misaki zog Taiki aus der Schwertscheide und betrachtete es. Sesshomaru trat von hinten an sie heran und beobachtete sie.

,, Kannst du es eigentlich auch führen?“ fragte er sie ruhig. Misaki nickte zur Bestätigung. Dann drehte sie sich um.

,, Ich würde gerne mit euch Trainieren, My Lord.“ Sagte sie und lächelte verschlagen. Sesshomaru war verwundert.

Kapitel 24

Sesshomaru schwieg und Misaki wurde langsam ungeduldig. Geduld war nicht gerade einer ihrer Stärken.

,, Also, was ist? Wollt ihr mit mir trainieren, My Lord oder wollt ihr nur wie angewurzelt dort rumstehen?" fragte sie leicht verspielt. Sie wusste, er würde auf das Spiel eingehen. Dafür kannte sie ihn mittlerweile gut genug.

,, Wie ihr es wünscht, My Lady. Ich werde mit euch kämpfen, aber erwartet keine Zurückhaltung von mir." erwiderte er und Misaki musste lächeln.

,, Das hätte ich auch nie von euch verlangt" gab Misaki zurück und bereitete sich auf einen Angriff vor, der kurz darauf auch folgte. Misaki wich zu Seite. Bakusaiga´s Klinge war gerade mal eine Haaresbreite neben ihr vorbeigerauscht. Dann setzte Misaki zum Angriff an, aber Sesshomaru parierte ihren Schlag und wirbelte Misaki´s Arm samt Taiki herum, um sich aus dem Griff ihres Schwertes zu befreien. Erneut setzte Misaki zum Angriff an. Sesshomaru aber, dachte gar nicht daran weiter zu kämpfen. Er war innerhalb weniger Sekunden hinter Misaki und hielt ihren Schlag auf, indem er die Arme um sie schlang und den Angriff hinter ihr mit Bakusaiga aufhielt. Misaki war überrascht. Er drehte sie zu sich um und Griff nach der Hand Misaki´s die Taiki hielt. Er hielt ihr Handgelenk fest und Misaki ließ Taiki fallen. Taiki steckte nun im Boden und Sesshomaru hatte Bakusaiga weggesteckt.

,, Ich habe keine Lust mehr mit dir zu kämpfen.." flüsterte er und zog sie zu sich. Sein Gesicht vergrub er in ihrem Haar, tief sog er ihren unverwechselbaren und einzigartigen Geruch ein. Er hatte sie so vermisst, aber er würde es nie zugeben, dafür war sein Stolz zu groß.

,, Wonach steht euch dann der Sinn, My Lord?" flüsterte sie fragend. Sanft küsste er ihre Schulter. Misaki seufzte wohlig. Dann küsste er sie sanft und Misaki schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie schien langsam zu verstehen, was er wollte. Ihr Zungen lieferten sich einen Kampf. Sesshomaru´s Hände waren mitlerweile auf Misaki´s Hüften und zogen sie näher zu sich. Mehrere Male lösten sich ihre Lippen voneinander, trafen nach kurzer Zeit aber wieder sehnsüchtig zusammen. So lange hatten sie auf die Nähe des jeweils anderen verzichten müssten. Mehrere Wochen unterdrückter Gefühle kamen jetzt einfach hoch. Diese Yokai brachte Sesshomaru jedes Mal auf´s neue um den Verstand. Die beiden schreckten auseinander, als sie Schritte hörten, die sich der Tür zur Trainingshalle näherten. Die Tür wurde aufgeschoben und Jaken kam herein.

,, Muss diese dämliche Kröte eigentlich jeden romantischen Moment kaputt machen?!" dachte Misaki wütend, ließ sich äußerlich aber nichts anmerken.

,, Sesshomaru-sama!" rief Jaken und fiel vor Sesshomaru auf die Knie. Verwirrt schaute Misaki auf Jaken.

,, Jaken, was ist los?" fragte Sesshomaru ruhig, auch ihm sah man nicht an, dass er wütend war, aber innerlich kochte er vor Wut. Dieser kleine Krötendämon störte jedes Mal.

,, Einer der Bediensteten.... ein Diener Naraku´s.... Rin entführt..." brachte Jaken völlig außer Atem hervor.

 ,,Naraku? Aber es kann keiner seiner Abkömmlinge gewesen sein, diesen widerlichen Geruch hätte ich sofort bemerkt." dachte er und schaute runter zu Jaken.

,, Ist er bereits weg?" fragte er ruhig, emotionslos. Misaki war geschockt, man sah es ihr aber ebenfalls nicht an.

,, Ja, Herr. Er floh Richtung Norden." erklärte Jaken und richtete sich wieder auf, sichtlich erleichtert darüber, dass Sesshomaru ihn nicht in Einzelteile zerlegte.

,, Richtung Norden? Dann hat dieser Prinz sich nicht nur mit den Katzen verschworen, sondern auch mit Naraku." sprach Misaki ihre Gedanken laut aus. Die Blicke von Sesshomaru und Jaken wendeten sich sofort ihr zu. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Misaki die Trainingshalle.

,, Jaken, du wartest hier." sagte Sesshomaru, ehe er Misaki folgte. Er holte sie kurz nach dem Tor ein.

,, Misaki, du kannst nicht alleine gehen! Hast du schon vergessen, was das letzte Mal passiert ist, als du einfach gegangen bist? Ich will dich nicht noch einmal Wochenlang nicht sehen." flüsterte er, da Wachen vor dem Tor standen. Die beiden Inuyokai gingen in den Wald, ehe Misaki ihm antwortete.

,, Nein, dass habe ich nicht vergessen, aber ich konnte Jaken ja schlecht sagen, dass ich mit euch gehe, um Rin gemeinsam mit euch zu retten, oder?" sagte sie und küsste ihn kurz, ehe sie sich einige Schritte von Sesshomaru entfernte und in Dämonengeschwindigkeit Richtung Norden flog. Sesshomaru folgte ihr. Einen bestimmten Abstand vom Schloss entfernt, hielten sie an. Witternd hoben beide den Kopf. Misaki und Sesshomaru bemerkten einen widerlichen Geruch. Er konnte diesen Geruch zuordnen, aber Misaki nicht.

,, Kennst du diesen Geruch?" fragte sie leise, um nicht die Aufmerksamkeit, der Wachen auf sich zu ziehen. Immerhin hatten diese ein gutes Gehör, es waren Inuyokai des Nordens. Sesshomaru nickte, ehe er ihr antwortete.

,, Dieser widerlich stinkende Geruch gehört Naraku. Aber er ist wieder weg. Nur noch wenige Katzenyokai und Inuyokai des Nordens sind hier."

,, Naraku?" fragte Misaki verwirrt. Sie erinnerte sich aber daran, das Jaken diesen Namen auch erwähnt hatte.

,, Eine Zusammensetzung mehrerer Dämonen und einem Menschen. Er will unbedingt das Shikon no Tama." erklärte er leise flüsternd.

,, Und was könnte er mit Rin wollen?" fragte sie.

,, Vieleicht benutzt er sie als Köder um mich hierher zu locken. Das hat er schon oft versucht." vermutete er und sah zu Misaki.

,, Verstehe, warum tut er das?"

,, Ich spiele seine dämmlichen Spielchen nicht mit." erklärte er ihr und Misaki nickte.

,, Und was machen wir jetzt?"

,, WIR? Jetzt wo ich weiß, dass Naraku dahinter steckt, werde ich dich sicher nicht mitnehmen."

,, Du hast selber gesagt, dass wir das hier zusammen machen. Ich werde nicht von deiner Seite weichen." zischte Misaki. Sie war enttäuscht, dass er dachte, sie würde ihn alleine lassen. Er schritt auf sie zu.

,, Ich werde dich nicht wie Rin da reinziehen."

,, Du vergisst, dass ich genauso dickköpfig bin wie du." sagte sie lächelnd und küsste ihn.

,, Ich werde mit dir kommen und dich unterstützen. Genauso, wie es sich für eine Gefährtin gehört." sagte sie schließlich und er gab nach. Sie würde nicht nachgeben.

,, In Ordnung. Aber du.." weiter konnte er nicht sprechen, denn Misaki unterbrach sein Gerede mit einem weiteren Kuss.

,, Kein aber." sagte sie und wandte sich um und versteckte sich hinter einem Baum. Sesshomaru schüttelte nur lächelnd den Kopf und versteckte sich hinter dem Baum neben dem Misaki´s. Sie bereiteten sich auf einen Angriff auf das Schloss vor.

 

Genau wie das letzte Mal, als sie das Schloss angegriffen hatten, setzten sie zunächst die Wachen am Tor und auf den Mauern außer Gefecht. Direkt danach herrschte Aufruhr auf dem Schloss, genauso wie es das letzte Mal auch gewesen war. Misaki und Sesshomaru warteten diesmal aber nicht, bis sich alles beruhigt hatte, sondern schlichen unbemerkt zum Hauptgebäude, immerhin können sie Rin während des Aufruhrs schnell befreien. Schnell bemerkten die beiden Rin´s Geruch, aber statt in den Keller, wo sich die Kerker befanden, ging der Geruch von einem Zimmer aus, ausdem man ein lautes und helles Kinderlachen vernahm.

,, Rin.." flüsterte Misaki, Sesshomaru nickte und rannte förmlich zu der Tür, die er ohne zu zögern öffnete und dicht gefolgt von Misaki den Raum betrat. Rin saß hier und spielte alleine.

,,Seltsam.." dachte Sesshomaru. Rin sah auf und bemerkte Misaki und Sesshomaru. Auf die besagte Inuyokai lief sie nun zu und umarmte diese.

,, Alles in Ordnung, Rin-chan?" fragte Misaki besorgt und sah zu Rin hinunter, die sie fest umklammerte und anscheinend nicht loslassen wollte.

,, Misaki? Du wirst uns doch nicht verlassen, oder?" fragte das kleine Mädchen und sah zu Misaki auf, die sehr verwirrt zu sein schien. Wie kam Rin auf so einen Gedanken?

,, Rin-chan, wie kommst du denn darauf? Warum sollte ich dich jemals verlassen?" fragte Misaki noch immer verwirrt.

,, Da war diese Yokai, die in die Zunkunft sehen konnte und sie meinte, du würdest mich und Sesshomaru-sama verlassen, weil du einen Prinzen heiraten wirst." erklärte Rin ihre Frage und ihr lief eine Träne über die Wange, die aber von Misaki sofort weggewischt wurde.

,, Dieser widerwärtige Prinz benutzt jetzt also auch noch Rin gegen mich!" dachte sie wütend, während sie Rin sanft von sich schob und sich dann zu dieser runterhockte. Sie sah dem kleinen Mädchen fest in die Augen. Sesshomaru stand hinter Misaki und beobachtete das Gespräch gespannt.

,, Rin-chan, niemals würde ich einen von euch verlassen. Diese Yokai, wie sah sie aus?" Misaki lenkte vom Thema ab, was Rin auffiel. Sie legte Protest ein.

,, Woher soll ich wissen, dass du mich nicht anlügst?" fragte Rin schließlich, Misaki seufzte unüberhörbar und sah kurz zu Sesshomaru, der Misaki sofort verstand und nickte.

,, Rin, ich werde nicht gehen, da ich mit Sesshomaru zusammen bin." sagte sie schließlich und Rin machte der Sonne mit ihrem strahlenden Lächeln Konkurenz, dann fiel sie Misaki um den Hals. Misaki hielt mit Mühe ihr Gleichgewicht.

,, Ist ja gut, Rin-chan. Sagst du mir jetzt wie diese Yokai ausgesehen hat?" fragte Misaki schließlich und Rin ließ von der Inuyokai ab.

,, Hm, sie hatte dunkelblaue, schulterlange Haare. Eigentlich ziemlich ungewöhnlich für eine Yokai und sie hatte eine dicke rote Strähne im Haar..." Rin musste die Yokai gar nicht weiter beschreiben, Misaki wusste sofort, wer gemeint war.

,, Dieses elende..." Misaki hielt inne, als sie merkte, dass Rin ja da war. Sie würde vor ihr nicht fluchen. Sesshomaru stellte sich neben Misaki, die sich nun aufrichtete und Rin mit sich auf die Beine zog.

,, Du kennst diese Yokai?" fragte er schließlich und Misaki nickte. Eigentlich wollte sie es ihm ja nicht sagen, aber sie wollte ihn einfach nicht belügen.

,, Sie ist meine ältere Halbschwester..." sagte sie schließlich und sah zu Sesshomaru, der geschockt war, man ihm das aber äußerlich überhaupt nicht ansah.

,, Ich dachte du hast keine Schwester?" fragte er dann doch leicht irritiert. Rin war zu geschockt um zu sprechen, jedoch hatte sie sich dieselbe Frage gestellt.

,, Keine leibliche Schwester. Und mir ist es verboten eigentlich von ihr zu sprechen, geschweige denn zu sagen, dass sie meine Halbschwester ist." sagte Misaki.

,, Wir sollten von hier verschwinden." erklärte Misaki und erntete ein zustimmendes Nicken von Rin und Sesshomaru. Misaki nahm Rin in ihre Arme und sie verschwanden im Wald. Misaki setzte Rin ab und wandte sich dann Sesshomaru zu, der sich unter einem Baum niedergelassen hatte, in seiner üblichen Sitzposition, versteht sich. Sie setzte sich neben ihn und lehnte sich gegen seine Schulter. Irgendwie fühlte sie sich erleichtert darüber, dass Rin Bescheid wusste, so mussten sie nicht mehr ihre Gefühle vor dem Mädchen verstecken.

,, Was hat deine Halbschwester mit den nördlichen Gebieten zu tun?" fragte er in die Stille hinein. Rin war bereits neben Misaki eingeschlafen.

,, Sie ist die Fürstin der nördlichen Länder und die Stiefmutter des Prinzen. Mein Vater hat sie nie als Tochter angesehen, da sie unehelich entstand, bevor er selber Fürst wurde. Sie hasst mich, weil Vater mich akzeptiert und sie nicht." erklärte sie. Sesshomaru huschte ein Lächeln über´s Gesicht. Miskai war verwirrt.

,, Was?" fragte sie ihn und er sah zu ihr runter. War er etwa glücklich darüber, dass Misaki´s Halbschwester sie, Misaki, hasste?

,, Ich wüsste nicht, wie dich jemand hassen könnte. Das ist mir Unbegreiflich. Jedoch scheint es da so einige Yokai zu geben, die dich nicht mögen. Sie kennen dich anscheinend nicht so gut wie ich es tue." flüsterte er ihr zu und sie musste unweigerlich grinsen. Vorsichtig legte sie Rin ins Gras und kniete sich vor ihm hin.

,, Tja, ich denke ihr seid der, der mich am besten kennt." flüsterte sie und schlang die Arme um seinen Nacken.

,, Da muss ich euch zustimmen, My Lady." sagte Sesshomaru leicht verspielt. Mittlerweile war dieses Spiel zur Gewohnheit zwischen ihnen geworden.

,, Ich denke ihr solltet endlich eine Gefährtin erwählen, My Lord." sage sie und lächelte verschlagen.

,, Ich sollte das wirklich in Betracht ziehen. Nur ich denke es wird schwer sein jemanden zu finden, der so warmherzig, liebevoll, treu, verlässlich und fast genauso begabt im Schwertkampf und Kampf ist wie ich, wie ihr es seid. Ich ziehe daher lediglich eine Yokai als Gefährtin in Betracht."

,, Und die wäre?" fragte sie leise, um Rin nicht zu wecken und obwohl sie ganz genau wusste wen er meinte. Aber sie wollte es von ihm hören.

,, Ich denke das war offensichtlich genug, My Lady."" flüsterte er und schlang die Arme um ihre Körpermitte um sie näher zu sich zu ziehen.

,, Nun, könnt ihr mir denn auch beweisen, dass ihr mich begehrt?" hauchte sie ihm ins Ohr, gut darauf bedacht, Rin nicht zu wecken. Lächelnd zog er sie noch näher zu sich und versiegelte ihre Lippen mit einem zarten und sanften Kuss, den sie nur zu gerne erwiderte. Der Kuss wurde fordernder, Misaki musste aber widerwillig unterbrechen. Leicht verwirrt sah Sesshomaru sie an.

,, Rin" mehr musste Misaki gar nicht sagen. Sesshomaru verstand und küsste sie nur noch kurz, ehe er sie zu sich zog und sein Kinn auf ihrem Kopf ablegte. So sehr er sich Misaki auch als Gefährtin wünschte, sie war erst seine Gefährtin, wenn sie eine Hochzeit hinter sich hatten. Dämnonische Hochzeiten bestanden jedoch nur aus dem Treueversprechen und einer gemeinsamen Hochzeitsnacht. Momentan war sie leider nur seine Geliebte, aber sie verhielt sich bereits wie eine Gefährtin. Sie wird eine würdige Gefährtin sein. Und wenn er es Recht bedachte, war sie bereits seine Gefährtin, von der Hochzeit mal abgesehen. Sie wich ihm nicht von der Seite, stand ihm bei und andersrum war es genauso. Aber er durfte sie nicht als Gefährtin bezeichnen, solange sie nicht verheiratet waren. Tief sog er ihren Geruch ein. Dieser Geruch, der ihn jedes Mal um den Verstand brachte und ihn Sachen machen ließ, die er später nicht verstand. Er hob Misaki´s Kinn an und küsste sie zuerst sanft, dann aber fordernder. Diese Yokai schaffte es immer wieder, dass er seine Selbstbeherrschung verlor. Misaki grinste in den Kuss hinein, löste sich aber widerwillig, immerhin wollte sie Rin nicht wecken.

,, Wir sollten Rin-chan nicht wecken." sagte sie lächelnd und er nickte, dann vergub er sein Gesicht in ihren Haaren.

,, Ich weiß, nur du bringst mich immer wieder um den Verstand." raunte er und küsste Misaki´s Nacken. Sie seufzte wohlig und musste lächeln.

,, Ich habe nicht einmal damit angefangen es zu versuchen." sagte sie schließlich leise flüsternd. Er erhob den Kopf und sah ihr in ihre goldenen Augen, in denen er, wie jedes Mal, versank.

,, Ich habe nie behauptet, dass du es versuchen musst. Nur ich begehre dich so sehr, dass ich mich selbst kaum beherrschen kann." flüsterte er und küsste sie erneut im Nacken und Misaki konnte sein Grinsen spüren.

,, Damit ist meine vorherige Frage wohl beantwortet." flüsterte sie leise und Sesshomaru hob den Kopf erneut um sie ansehen zu können.

,, Das könnte man so sagen." sagte er schließlich und stahl ihr einen langen Kuss. Sie lösten sich voneinander, als sie merkten, dass Rin wach wurde. Das kleine Mädchen wusste zwar Bescheid, aber mehr als kuscheln wollten sie vor ihr dann aber auch nicht.

,, Gut geschlafen, Rin-chan?" frage Misaki und Rin nickte lächelnd, als sie sah, dass Sesshomaru und Misaki kuschelten.

,, Können wir dann weiter?" fragte Misaki als zweites und wieder nickte Rin. Dann machten sich die Drei auf den Weg zum westlichen Herrscherschloss. Um Misaki´s Halbschwester konnten sie sich auch später noch kümmern.

 

 

Kapitel 25

Namensbedeutung:

Hikari - das Licht

 

 

Sie erreichten das Schloss des Westens gegen Anbruch der Dunkelheit. Sie brachten Rin in ihr Zimmer und verschwanden, die Blicke der Diener ignorierend, im Arbeitszimmer Sesshomaru´s. Misaki breitete auf dem Tisch einen Plan der vier Gebiete aus und überlegte wo sie ihre Halbschwester finden könnten. Es hatte sie nur noch wütender auf das nördliche Reich gemacht, dass sie versucht hatten, Rin gegen sie zu verwenden. Das ging eindeutig zu weit. Sesshomaru jedoch hatte anscheinend keine Lust darauf Misaki´s Halbschwester zu suchen, denn er umarmte Misaki von hinten und küste ihren Nacken, ehe er seinen Kopf auf ihre Schulter legte.

,, Schon irgendetwas gefunden?" fragte er sie und sah über ihre Schulter auf den Plan. Misaki seufzte.

,, Nicht wirklich, sie könnte sich wirklich überall außer hier und im östlichen Gebiet aufhalten." erklärte sie enttäuscht, dann wandte sie ihren Blick zu Sesshomaru.

,, Aber es könnte auch daran liegen, dass ich ständig abgelenkt werde." flüsterte sie und sie konnte sein Lächeln sehen.

,, Das mag sein, aber ich habe im Moment kein Lust darauf, nach eurer Schwester zu suchen, My Lady."

,, Ganz verständlich, My Lord. Ich habe ehrlich gesagt auch gar keine Lust darauf, aber sie hat es gewagt Rin einen solchen Schwachsinn zu erzählen."

,, Natürlich wollt ihr sie nun finden, My Lady, jedoch finde ich, dass ihr das auch später machen könntet.." hauchte er und küsste ihre Schulter. Misaki seufzte wohlig und drehte sich zu ihm um.

,, Ich denke, da könntet ihr richtig liegen, My Lord..." flüsterte sie und er sah ihr in die wunderschönen, glänzenden und goldenen Augen. Langsam schlang sie die Arme um seinen Nacken und der schlang seine Arme um ihre Körpermitte.

,, Ich liege also richtig in der Annahme, dass ihr jetzt keine Lust auf eine Jagd nach meiner Halbschwester habt." flüsterte sie und er nickte stumm, ehe er ihre Lippen mit einem Kuss versiegelte. Sie schreckten förmlich auseinander, als es an der Tür klopfte.

,, Herein.." rief Sesshomaru nur und herein trat Jaken, den Misaki wütend anstarrte.

,, Ich hoffe es ist wichtig, Jaken." drohte Sesshomaru und Jaken schluckte, ehe er nickte.

,, Sesshomaru-sama, vor dem Haupttor steht die Yokai, die Rin entführt hatte und möchte mit Misaki sprechen.." erklärte er sich und hoffte, dass Sesshomaru ihm nicht den Kopf abreist. Dieser jedoch raste mit Misaki an ihm vorbei, durch die Flure zum Haupttor. Mit einem Nicken deutete Sesshomaru den Wachen an, dass Tor zu öffnen, die dies auch sofort taten. Die Yokai vor dem Tor rannte auf Misaki zu und umarmte diese, als sie sie sah. Aber Misaki stieß sie nur von sich.

,, Was willst du hier, Hikari?" fragte sie an die Yokai gerichtet.

,, Kann man jetzt nicht mal mehr seine eigene Schwester besuchen?" Kam die Gegenfrage der Yokai. Misaki schnaubte wütend.

,, Du hasst mich, ich hasse dich. Warum solltest du mich sehen wollen? Außer um vielleicht nach zu sehen, ob ich nicht schon tot bin." zischte Misaki und funkelte Hikari wütend an. Diese aber warf einen Blick auf Sesshomaru und schritt auf ihn zu, aber Misaki versperrte ihr den Weg.

,, Warum sollte ich glauben, dass du tot bist?" fragte sie gespielt verwirrt, nachdem sie den Blick von Sesshomaru gelöst hatte, doch Misaki durchschaute das Spielchen.

,, Weil dein Ach-ich-bin-der-beste-Stiefsohn mir einen verdammten Fluch auferlegt hatte. Wolltest du mich eventuell als Schwiegertochter?" Misaki verschrenkte ihre Arme vor der Brust.

,, Ach, das meintest du... Nun ich denke das ist Nebensache. Du hast mich noch gar nicht deinem reizenden Begleiter vorgestellt." versuchte Hikari vom Thema abzulenken und lächelte Sesshomaru an. Misaki reagierte auf diesen Themawechsel nicht gerade erfreut und knurrte Hikari an.

,, Ich wüsste nicht, was dich das angeht.." zischte Misaki, doch Hikari zuckte nur mit den Schultern und wandte sich um zum Gehen.

,, Hey, du feiges Stück bleib hier!" rief Misaki ihr noch hinterher, aber Hikari achtete gar nicht auf ihre kleine Halbschwester und verschwand im Wald. Misaki schnaubte und folgte Sesshomaru in sein Arbeitszimmer zurück. Dort ließ sie ihrer Wut freien Lauf.

,, Wie konnte sie es wagen.... Und dann fragte sie auch noch nach dir... Feiges Stück.. Das sich so etwas überhaupt eine Yokai nennen darf!" Sesshomaru ignorierte ihr Gefluche und umarmte sie einfach. Misaki beruhigte sich in seinen Armen und schwieg. Sanft strich er ihr über´s Haar.

,, Du solltest dich nicht so aufregen. Vorallem nicht was mich angeht..Niemals würde ich dich freiwillig verlassen." flüsterte er und sie sah zum ihm auf.

,, Ich weiß, ... nur ich fürchte da ist die Eifersucht so mit mir durchgegangen, dabei hast du nichts gemacht." erklärte sie leise flüsternd. Ein kurzes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, bevor er sie in einen sanften Kuss hineinzog. Lächelnd löste sich Misaki von dem Kuss.

,, Ich werde dich auch nicht freiwillig verlassen..." flüsterte sie und küsste ihn erneut. Ihre Lippen trennten sich mehrere Male, nur um in Sekundenbruchteilen wieder sehnsüchtig aufeinander zu treffen. Mittlerweile war es dunkel draußen und nur noch die Sterne und der Mond erhellten die Nacht. Es würde wohl eine lange Nacht für die beiden werden...

 

Am Morgen wachte Misaki in den Armen Sesshomaru´s auf. Sie setzte sich vorsichtig auf, um ihn nicht zu wecken, wenn er denn schlief. Leicht verwirrt sah sie sich um, ehe sie bemerkte, dass sie in seinem Gemach waren, dass an das Arbeitszimmer grenzte.

,, Morgen, Schlafmütze“ sie schreckte kurz zusammen, ehe sie bemerkte, dass es Sesshomaru war, der sie angesprochen hatte.

,, Erschreck mich doch nicht.“ zischte sie gespielt beleidigt. Plötzlich wurde sie von ihm hinunter gezogen, ehe er sie küsste.

,, Was bitte verstehst du unter: Erschreck mich nicht?“ flüsterte sie und er grinste.

,, Verzeih, aber ich hätte meine Gefährtin gerne bei mir.“ Hauchte er und küsste ihren Hals. Misaki genoss seine Aufmerksamkeit.

,, Wir müssen dich bekannt machen..“ flüsterte er. Misaki schien zunächst verwirrt.

,, Bekannt machen?“

,, Ja, man muss doch wissen, welchen Posten du hier hast.“

,, Och nein, lass und einfach hier liegen bleiben“ protestierte sie und Sesshomaru musste leise lachen. Er zog sie näher zu sich.

,, Das geht nicht, wir müssen aufstehen..“ flüsterte er ihr ins Ohr. Widerwillig stand Misaki auf, zog ihren Lieblingskimono an. Dann verschwand sie unbemerkt durch die Flure zu ihrem Gästezimmer. Dort ging sie an den Schrank und staunte, als sie die ganzen Kimonos sah. Einer der Kimonos hatte sogar dasselbe Muster wie der von Sesshomaru. Genau diesen nahm sie raus und ging ins Bad, um sich zu baden. Als sie fertig war und die verschiedenen Schichten des Kimonos anhatte, klopfte es plötzlich an der Tür. Misaki bat die Person herein und rein kam eine weibliche Inuyokai. Sie neigte den Kopf.

,, Mein Name ist Arisu, Lord Sesshomaru schickt mich. Ich bin ab jetzt eure persönliche Dienerin.“

Misaki war erstaunt, dass Sesshomaru ihr eine eigene Dienerin schickte.

,, Mein Name ist Misaki. Könntest du mir bitte bei meinen Haaren helfen, Arisu?“

Arisu war erstaunt, dass die Gefährtin des Lords das komplette Gegenteil von dem war, was der Lord ist.

,, Aber natürlich, My Lady“ sagte sie und machte sich auch sofort an die Arbeit.

,, Es reicht wenn du mich Misaki-sama nennst.“ Sagte Misaki und Arisu lächelte freundlich. Sie war sichtlich erfreut darüber, dass die neue Fürstin so nett war. Außer zwei Strähnen vorne und dem Pony steckte Arisu die restlichen Haare von Misaki zu einem Dutt zusammen. Danach half Arisu noch beim Schminken. Misaki bekam goldenen Lidschatten und zarte rosa Lippen. Allerdings verzichtete Misaki auf einen Lidstrich. Zufrieden wurde Misaki von Arisu zum Saal gebracht, indem das Essen stattfand. Langsam aber sicher war Misaki aufgeregt.

Zwei Wachen vor der Tür öffneten diese und Misaki trat, gefolgt von Arisu in den großen Saal ein. In dem Saal stand ein riesiger Tisch, an den Wänden hingen ganz viele Bilder und einen großen Kronleuchter hing über der Mitte des Tisches. Am Ende des Tisches saß Sesshomaru und links von ihm saß Rin. Der Platz rechts von ihm war frei. Alle Gäste schauten Misaki an, als sie den Saal betrat. Misaki fühlte sich unwohl, von so vielen Leuten angestarrt zu werden, jedoch sah man es ihr nicht an und sie ging ganz normal zu dem Platz neben Sesshomaru. Sie kannte die Bräuche und Sitten, immerhin war sie selber die Hime der östlichen Länder. Als sie ihren Platz erreicht hatte, neigte sie kurz den Kopf vor Sesshomaru und nahm dann Platz.

,, Du siehst toll aus“ flüsterte Rin und schenkte Misaki ein Lächeln, welches Misaki erwiderte.

Nach dem Essen wurde den Gästen mitgeteilt, dass Misaki nun die neue Gefährtin von Sesshomaru sei. Alle Gäste hatten angefangen zu klatschen und Misaki hätte im Boden versinken können. Jaken hatte nur nach Luft geschnappt und war ohnmächtig geworden. Er wurde in sein Zimmer bei den Dienern gebracht. Sie mochte es eigentlich ganz und gar nicht, wenn so viel Aufwand um sie betrieben wurde.

,, Du hast dich bis jetzt gut geschlagen“ flüsterte Sesshomaru Misaki zu, diese lächelte.

,, Ich weiß…“ sie seufzte lautlos ,, Ich mag es nur nicht, wenn ich so viel Aufmerksamkeit habe. Abgesehen von deiner Aufmerksamkeit, versteht sich.“ Flüsterte sie und er musste ein Lächelnd unterdrücken.

 

Nach dem ganzen Gequatsche, das nach dem Essen stattfand, stand Misaki schließlich auf.

,, Entschuldigt mich, ich werde mich zurückziehen“ sagte sie, ehe sie sich kurz verneigte und  gefolgt von Arisu den Saal verließ. Als sie draußen waren seufzte Misaki.

,, Wie ich diese Feiern hasse…“ zischte sie lautlos. Schnell verschwand sie in Sesshomaru´s Gemach und entließ Arisu für den heutigen Tag. Völlig fertig ging sie ins Bad. Auch wenn sie bereits ein Bad hatte, sie brauchte jetzt dringend noch eins. Vorsichtig entfernte sie alle Nadeln aus ihren Haaren, die den Dutt zusammenhielten und streifte sich den Kimono ab, ehe sie sich in das heiße Wasser gleiten ließ. Nach dem Bad zog sie sich ihren Yukata an und ging zurück ins Gemach. Dort wurde sie von Sesshomaru umarmt.

,, Du hast dich wirklich gut geschlagen und das obwohl du solche Feste hasst.“ Sagte er und sie musste lächeln.

,, Was ich nicht alles für dich mache…“ flüsterte sie und er musste lächeln.

,, Du musst doch nicht gleich übertreiben…“ hauchte er, ehe er sie küsste.

,, Ruh dich aus..“ flüsterte er, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. Schnell schüttelte sie den Kopf.

,, Ich bin nicht müde. Ist mit Jaken eigentlich alles wieder in Ordnung?“

,, Ja, er hat sich wieder gefangen. Und du bist so stur wie eh und je, hör auf mich und ruh dich aus. Du siehst erschöpft aus.“

,, Diesmal gibst du nicht auf, was?“

,, Nein, außerdem sollte eine Gefährtin ihrem Gefährten gehorchen..“ erwiderte er und sie schüttelte den Kopf, gab aber nach.

,, In Ordnung, ich werde mich ausruhen“ flüsterte sie. Schließlich löste er die Umarmung und Misaki legte sich hin. Sesshomaru legte sich zu ihr, schlief aber nicht. Misaki jedoch schlief nach mehreren Minuten ein.

,, Von wegen nicht erschöpft..“ flüsterte er leise und küsste ihre Stirn, ehe er sie vorsichtig zu sich in eine Umarmung zog.

 

Kapitel 26

Es war noch dunkel, als sie erwachte und sie lag in Sesshomaru´s Armen. Sie grinste, als sie seinen regelmäßigen Atem in ihrem Nacken spürte. Er schlief.

,, Ich war also nicht die einzige, die Ruhe brauchte…“ flüsterte sie.

,, Ja, aber ich gebe es wenigstens zu“ hauchte er und küsste ihren Nacken. Misaki zuckte bei seinen Worten kurz zusammen.

,, Wie oft habe ich schon gesagt, dass du mich nicht erschrecken sollst?!“ zischte sie gespielt beleidigt und drehte sich zu ihm um.

,, Verzeiht, My Lady. Ich wollte euch lediglich antworten.“

,, Ich habe aber gar keine Frage gestellt, My Lord.“

,, Das ist wohl wahr…“ flüsterte er ein paar wenige Millimeter von ihren Lippen entfernt, ehe er sie küsste. Sie grinste in den Kuss hinein.

,, Ich liebe dich“ hauchte er ihr ins Ohr und ihr grinsen wurde breiter.

,, Ich dich auch…“ Sie küsste ihn erneut, ehe sie sich widerwillig voneinander lösen mussten. Irgendwann müssten sie ja aufstehen. Die beiden standen (widerwillig) auf. Mittlerweile waren Misaki´s Kimonos in diesem Gemach untergebracht worden. Sie nahm sich einen schlichten lila Kimono heraus, den sie mit einem schwarzen Obi zusammen band. Sie nahm auch ein schwarzes Haarband und band damit ihre Haare an der linken Seite locker zusammen. Als sie fertig war, trat Sesshomaru hinter sie und umarmte sie von hinten.

,, Du weißt gar nicht, wie sehr du mich um den Verstand bringst“ hauchte er ihr ins Ohr und Misaki konnte sich kein Grinsen verkneifen. Sesshomaru trug sein übliches Outfit, anscheinend hatte er wer weiß wie viele davon. Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn kurz.

,, Wir sollten heute aber wirklich nach meiner Halbschwester suchen.“ Sagte sie und er nickte.

,, Wir gehen auf Reisen…“ flüsterte er, küsste sie auf die Stirn und ließ sie aus der Umarmung. Kurz bevor er das Zimmer verließ, wandte er sich nochmal kurz um.

,, Bereite dich darauf vor“ sagte er, ehe er ging. Misaki seufzte fröhlich. Sie mochte es hier im Schloss, aber draußen fühlte sie sich irgendwie wohler. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und steckte sich einen hellblauen Kimono mit dunkelblauem Obi ein. Dann packte sie noch einen dunkelbraunen Yukata ein. Sie verschwand über die Flure und wartete auf dem Schlosshof.

Auch wenn er es nicht gesagt hatte, sie wusste bereits, wo sie sich treffen würden. Nach mehreren Minuten tauchte auch schon Sesshomaru auf. Zu Misaki´s Überraschung kam er alleine und nicht in der Begleitung von Rin, Jaken und Ah-Un. Leicht verwirrt sah sie ihn an.

,, Reisen wir alleine?“ fragte sie und sah zu ihm auf, als er kurz vor ihr stehen blieb.

,, Ja, freust du dich nicht?“ Kam überrascht die Gegenfrage von Sesshomaru.

,, Doch, nur als du gegangen bist, bin ich davon ausgegangen, dass du Rin und Jaken, sowie Ah-Un holst.“ Sagte sie fröhlich lächelnd. Sie freute sich, dass sie alleine waren, sie hätte aber auch nichts dagegen gehabt, wenn Rin, Jaken und Ah-Un mitgekommen wären.

,, Gut, sonst hätten wir sie noch mitnehmen können“ sagte er. Die beiden hatten gar nicht gemerkt, dass sie bereits das Schlossgelände verlassen hatten und nun im Wald waren.

Die beiden durchsuchten in Dämonengeschwindigkeit das westliche Gebiet ab. Immerhin ist das der letzte ihnen bekannte Aufenthaltsort von Hikari. An der Grenze zum östlichen Gebiet hielten sie an. Es war dunkel geworden. Hikari jetzt zu suchen, wäre sinnlos. Auch wenn die Beiden gute Augen hatten, im Dunkeln hatte Hikari bessere Chancen sich zu verstecken.

An einer Lichtung rasteten sie, obwohl sie es ja eigentlich gar nicht nötig hatten. Sesshomaru ließ sich unter einem Baum nieder. Er hielt Misaki seine Hand hin, die Misaki ohne zu zögern ergriff. Wenige Sekunden saß sie auf seinem Schoß. Überrascht sah sie ihn an.

,, Erschreck mich doch nicht so!“ zischte sie ihn an.

,, Ich dachte du wusstest, was ich vorhabe…“ Er lächelte sie unschuldig an.

,, Nun gut..“ knurrte sie ,, Mach das bitte nie wieder!“

,, In Ordnung… Aber ich würde jetzt gerne die Zeit mit meiner Gefährtin verbringen“

Misaki nickte, nachdem sie sich an ihn geschmiegt hatte. Tief sog sie seinen Geruch ein und er tat es ihr gleich. Wie jedes Mal benebelte ihr Geruch seine Sinne. Sanft liebkoste er ihren Hals, was Misaki ein wohliges seufzten entlockte. Eins wusste sie jetzt schon, sie würde sich wohl diese Nacht nicht ausruhen können…..

 

Die Nacht war schneller vorüber als gedacht. Misaki wachte wie seit kurzem immer, in Sesshomaru´s Armen auf. Obwohl er regelmäßig atmete, ging sie diesmal nicht davon aus, dass er schlief. Es war möglich, aber sie hielt es auch nicht für unwahrscheinlich, dass er diesmal, wie immer, nicht schlief. Langsam und vorsichtig, falls er doch schlafen sollte, versuchte sie sich aus seiner Umarmung zu lösen, um aufzustehen, aber der Griff wurde fester und zog sie wieder an ihn.

,, Wieso denn so eilig?“ fragte er leicht verspielt und seine Lippen zierte ein leichtes Lächeln, als er die Augen aufschlug.

,, Ich wollte nur aufstehen, immerhin ist es hell und wir machen diese Reise ja eigentlich nicht zum Vergnügen“ gab sie ihm als Antwort.

,, Du wusstest, dass ich wach war?“ fragte er, ohne auf ihre Antwort einzugehen.

,, Nicht wirklich, aber ich bin diesmal nicht fest davon ausgegangen“ gab sie zu. Er küsste sie nur, ehe sie aufstand und er sich ebenfalls erhob. Wieder machten sie sich auf die Suche nach Hikari. Wohin war sie bloß verschwunden?

,, Ich  verstehe das nicht, der Geruch von Hikari endet da, wo wir sie zuletzt gesehen haben, am Anfang des Waldes vor dem Schloss. Wie hat sie das gemacht?“ sprach Misaki ihre Gedanken laut aus, Sesshomaru zuckte als Antwort nur mit den Schultern. Misaki seufzte, aber plötzlich spürte sie eine ihr bekannte Präsens. Vor ihr erschien Hikari umhüllt von Nebel, der sich nach wenigen Sekunden zurückzog.

,, Hikari…“ knurrte Misaki und ein verschmitztes Lächeln erschien auf Hikari´s Gesicht.

,, Hallo, Schwesterherz. Wie ich sehe, bist du wieder in Begleitung dieses gutaussehenden Yokai“ erwiderte Hikari, was Misaki ein lautes Knurren entlockte.

,, Was willst du von mir?“ zischte Misaki.

,, Ich hätte schwören können, dass du mich suchst, sonst wärst du ja wohl kaum hier, oder nicht?“ gab Hikari zurück, nachdem sie ihren Blick von Sesshomaru auf Misaki gerichtet hatte.

,, Gib mir eine Antwort, Hikari“ forderte Misaki und Hikari lachte.

,, Als ob du das nicht wüsstest“ war alles was sie als Antwort gab, ehe sie wieder verschwand. Sesshomaru trat neben Misaki.

,, Wie meint sie das?“ fragte er sie. Misaki schluckte, sie wusste, was Hikari meinte. Diesmal war nicht das mit ihrem Vater gemeint. Sie meinte etwas, dass nichts mit ihrem Vater zu tun hatte.

,, Ihr damaliger Verlobte hatte ein Auge auf mich geworfen und hat deswegen die Vermählung der Beiden abgesagt. Ich wollte aber nichts von ihm und er hat sich deswegen umgebracht, Klingt ziemlich hart, ist es auch, aber ich konnte daran nichts ändern. Sie behauptet ich sei Schuld an seinem Tod und dass er sie verlassen hat“ erklärte Misaki. Sesshomaru sah sie leicht verwundert an.

,, Desto mehr Yokai ich aus deinem Land kennen lerne, desto verwirrender finde ich diese.“ Sagte dieser und sah Misaki aus dem Augenwinkel an.

,, Und wieso?“

,, Weil sie dich alle nicht mögen.. Diese Yokai scheinen nicht ganz bei Sinnen zu sein, oder dich gar nicht zu kennen“ gab er als Antwort und stellte sich vor sie. Misaki senkte ihren Kopf.

,, Sie hat aber Recht, was seinen Tod angeht. Ich war dabei, nur ich war so geschockt, dass ich mich nicht rühren konnte.“ Sagte sie. Sesshomaru hätte von anderen Yokai oder von Menschen jetzt einen Gefühlsausbruch oder tiefe Traurigkeit erwartet, aber sie tat nichts dergleichen.

,, Du bist nicht Schuld, komm wir kehren auf das Schloss zurück“ war alles was er sagte, ehe er die Umarmung löste. Misaki nickte nur und ging hinter ihm her. Zurück Richtung Schloss. Dort angekommen rannte Rin auf Misaki zu und umarmte diese. Misaki erwiderte sofort die Umarmung. Nun kam auch Jaken aus dem Hauptgebäude gerannt und lief auf seinen Meister zu.

,, Meister Sesshomaru, ein Diener aus den südlichen Ländern ist hier, sie möchten das Bündnis erneuern, da dieses bald abläuft“ sagte Jaken völlig außer Atem. Sesshomaru nickte nur und betrat das Hauptgebäude dicht gefolgt von Jaken. Misaki wurde von Rin in den Garten gezogen. Das kleine Mädchen pflückte Blumen und machte Blumenkränze daraus. Misaki saß unter dem großen Kirchbaum und sah dem kleinen Mädchen dabei zu. Dann kam Rin angelaufen und hielt ihr einen Blumenkranz hin.

,, Hier, setzt ihn auf“ bat das kleine Mädchen und Misaki nickte lächelnd. Sie nahm Rin den Kranz ab und setzte sich ihn auf den Kopf. Rin wandte sich, der Sonne Konkurrenz mit ihrem strahlenden Lächeln machend, den Blumen zu. Misaki schloss die Augen und entspannte sich. Sie genoss den Geruch von Blumen, es erleichterte ihre Seele. Misaki bemerkte nicht wie es dunkel wurde, auch nicht, dass Rin bereits rein gegangen war. Was sie auch nicht bemerkte war, wie sich jemand neben sie setzte. Erst als sie seine Stimme hörte, machte sie die Augen auf.

,, Was hast du?“ fragte Sesshomaru und musterte sie.

,, Nichts, ich habe mich nur entspannt. Hikari hat mich wieder mal ziemlich wütend gemacht“ gab sie zu. Er nickte verstehend.

,, Aber doch nicht wegen dem, was sie über mich gesagt hat, oder?“ hackte er weiter nach. Misaki schüttelte den Kopf.

,, Ich war schon sauer deswegen, aber dass sie wegen einer Sache, die mehr als 200 Jahre her ist, Rin mit reinzieht, macht mich wütender, als ich es überhaupt schon bin“ erwiderte Misaki. Er lächelte.

,, Also warst du eifersüchtig?“ Sesshomaru ging gar nicht auf den Rest ihrer Antwort ein.

,, Ja, ist das nicht normal, als deine Gefährtin?“ zischte sie gespielt wütend.

,, Doch, aber ich würde dich niemals verletzen wollen, dafür liebe ich dich zu sehr, meine wunderschöne Blüte. Wir finden sie“ flüsterte er und zog sie zu sich auf den Schoß. Misaki kuschelte sich an ihn. Sesshomaru war sich sicher, dass sie Hikari finden würden, die Frage war nur, wann sie sie finden würden.

,, Ich dich auch..“ war alles was sie erwiderte, ehe sie ins Land der Träume verschwand.

 

Kapitel 27 - Hikari´s Gedanken

Diese verdammte Misaki, immer hat sie Glück. Zuerst verachtet Vater mich, verbannt mich aus seinem Gebiet und dann zeugt er diese Misaki. Sie darf alles, sie ist sein kleines Prinzesschen. Sie wird geliebt und verehrt, warum ich nicht? Nur weil ich unehelich entstand? Deshalb verachtet mich mein eigener Vater?

Ich werde es ihr schon zeigen, sie wird leiden. Leiden, so wie ich leiden musste. Sie wird verachtet werden, so wie ich verachtet wurde. Sie wird verbannt, so wie ich es wurde. Und sie wird ihre Liebe verlieren, so wie sie es mir angetan hat. Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass ihr dir Qualen widerfahren, sie auch mir geschahen. Dieser Sesshomaru interessiert mich nicht die Bohne, aber ich kann Misaki so leiden sehen. Diese Eifersucht in ihren Augen ist wunderbar. Dieses Gefühl zeigt mir, dass sie leidet, so richtig leidet. Und genau das will ich. Nur leider ist das nicht genug. Ich habe noch viel mehr gelitten, genauso wie sie leiden wird. Wenn ich mit ihr fertig bin, hat sie mit dem Lebenssinn abgeschlossen.

Sie wird sich wünschen, mit dem Tod erlöst zu werden, aber ich werde sie nicht erlösen. Ich werde sie quälen. Sie hat mir meine wahre Liebe genommen und meinen lieben, verehrten Vater. Wäre sie nicht da, wäre ich die Hime. Niemand sonst wäre dazu berechtigt.

Mein lieber Ehemann hat ja keine Ahnung davon. Er weiß nicht, dass ich ihn nicht liebe. Er weiß nicht, dass ich eine Halbschwester habe. Er weiß nicht, wie ich gelitten habe. Er weiß nicht, dass mein eigener Vater mich verachtet. Er weiß nichts, rein gar nichts!

So jemand kann sich nicht Ehemann nennen, aber nur so kann ich meinen Status als Fürstin behalten. Am liebsten würde ich ihn auf der Stelle töten, aber ich würde sofort eingesperrt werden. Allein wegen Misaki hatte ich solche Gedanken. Sie war an allem Schuld. An Allem, was mir widerfahren ist, an allem was mir noch widerfahren wird. Diese verfluchte Misaki, niemals wird meine Wut auf sie verblassen. Niemals werde ich ihr verzeihen. NIEMALS!

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Misaki schreckte auf. Dieser Traum… es war grauenvoll. Sollte Hikari so etwas wirklich erreichen?

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ fragte Sesshomaru, als er merkte, dass sie aufgeschreckt war. War es wirklich so schlimm gewesen? Misaki ließ sich, außer von ihm, da er ja so leise war, nicht so leicht erschrecken.

 Misaki nickte nur zur Antwort.

Sesshomaru glaubte das jedoch nicht ganz, zu Recht. Aber er wollte Misaki nicht weiter darüber ausfragen und zog sie zu sich in eine Umarmung. Sofort kuschelte sie sich an ihn. Niemals würde sie zulassen, dass Hikari das erreicht. Vorher würde sie lieber sterben, für alles und jeden, der ihr wichtig ist. Aber sie wusste, dass Hikari genau das versuchen würde, was sie geträumt hatte.

Sie kannte Hikari, sie war rachsüchtig, gierig nach Macht. Anders konnte man Hikari´s Charakter nicht beschreiben.

Schon schlief Misaki wieder ein, mit dem Wissen, dass Sesshomaru sie beschützt und über sie wacht.

Kapitel 28

Am nächsten Morgen waren Sesshomaru und Misaki wieder aufgebrochen, um Hikari zu suchen. Beim letzten Mal hatten sie ja nicht den größten Erfolg gehabt. Sie hatten Hikari zwar gefunden, aber sie war wieder verschwunden. Misaki war darüber nicht gerade froh gewesen und hatte sich ziemlich aufgeregt. Nun hatten sie vor, für längere Zeit zu suchen. Wieder reisten die beiden Inuyokai ohne Rin, Jaken und Ah-Un, damit sie schneller vorankamen.

Erneut durchsuchten sie das komplette westliche Gebiet. Danach durchsuchten sie auch noch die östlichen Gebiete. Schließlich wurde es dunkel und in der Dunkelheit konnte Hikari sich hervorragend verstecken.

Misaki ging der Albtraum von letzter Nacht nicht aus dem Kopf. Diesen Traum hatte Hikari ihr geschickt, dazu war sie in der Lage. Würde Hikari das wirklich schaffen?

,, Misaki!“ rief Sesshomaru.

,, Du musst doch nicht so schreien!“ zischte sie.

,, Wenn du nach drei Malen nicht antwortest und stehen bleibst schon“ erklärte er und ging auf sie zu.

,, Alles in Ordnung, Misaki? Du bist schon seit letzter Nacht so seltsam. Ist irgendwas passiert?“ fragte er nur wenige Schritte von ihr entfernt.

,, Ja.. Ja, klar. Alles in Ordnung.“ Redete sie sich raus. Sesshomaru glaubte ihr nicht. Da war etwas und Misaki wollte es verheimlichen. Es muss etwas schlimmes sein, Misaki war ihm gegenüber sonst nie so verschlossen.

,, Bist du dir sicher?“ hackte er erneut nach.

,, Ja, warum sollte ich dich anlügen?!“

,, Ja, du hast Recht.“

Misaki ging an Sesshomaru vorbei und setzte sich auf den Ast eines Baumes. Sesshomaru folgte ihr auf den Ast. Die Nacht durch schwiegen sie. Langsam machte Sesshomaru sich mehr Sorgen, Misaki war nie so still, selbst als sie sich kennen lernten. Da war sie nur still gewesen, weil sie sich geküsst hatten, aber sonst hatten sie immer miteinander gesprochen. Er hatte nichts gegen das Schweigen, er selber war immer schweigsam. Nur durch Misaki hatte er angefangen, soviel zu sprechen. Aber dieses Schweigen Misaki´s bereitete ihm Sorgen. Am Morgen brachen sie dann in den Norden auf. Im Norden war es eher unwahrscheinlich, dass sie sich dort aufhielt, da sie dort Fürstin war und jeder sie kannte. Dennoch, sie suchten Hikari überall. Misaki hatte eindeutig genug. Dass sie sie selber angreifen, fand sie in Ordnung, aber dass sie Andere wie zum Beispiel Rin benutzten um ihr zu schaden, brachte das Fass zum überlaufen. Aber auch im Norden fanden sie Hikari nicht. Misaki war verzweifelt. Dieser Traum ließ ihr einfach keine Ruhe und Hikari war nicht aufzufinden. Misaki lehnte sich gegen einen Baum und sank auf den Boden. Verzweiflung. Das war das passende Wort für ihre Lage.

,, Misaki, was ist in letzter Zeit mit dir los? Du bist vollkommen verwirrt und redest kaum noch mit mir“ sagte Sesshomaru.

,, Es ist nichts mit mir“ gab sie zurück.

,, Misaki, ich hab mich zwei Mal zurückgehalten. Du hast mich zwei Mal belogen und ich habe nichts gesagt. Aber langsam mache ich mir Sorgen! Also, was ist los mit dir?“

,, Es ist nichts!“

,, Misaki!“

,, Na gut, ich habe vorletzte Nacht etwas geträumt, wegen Hikari. Sie hat mir einen Traum geschickt. Sie hat mir gezeigt, was sie vorhat. Und wenn wir sie nicht finden…“

Sesshomaru setzte sich neben sie an den Baum.

,, Warum hast du nichts gesagt? Was hat sie dir gezeigt?“

,, Ich wollte dich nicht beunruhigen. Es ist nicht wichtig, was es war. Was wichtig ist, dass es schlimm war“ erwiderte sie. Sesshomaru hackte nicht nach, er wollte, dass sie es ihm freiwillig erzählt. Wann war sie nur so verschlossen geworden? Wann hatte sie aufgehört ihm alles zu erzählen?

,, Wenn du das sagst…“ sagte er und zog sie zu sich in seine Arme. Zögernd kuschelte sie sich an ihn. Zögernd, weil sie Angst hatte. Angst vor dem was Hikari vorhatte. Sie würde die verletzen, die ihr nah stehen. Wenn sie sehen würde, wie sie mit Sesshomaru zusammen ist…

Sie hatte die Beiden schon zusammen gesehen, sollte sie ihn verlassen, um ihn zu schützen? Schon wieder? Nein, diesmal nicht. Sollte Hikari sie finden, würde sie es ihm sagen. Innerlich hoffte Misaki, sie würden sie nie finden, hoffte, Hikari würde sie nie finden.

Kapitel 29

Überall war Feuer, alles brannte. Das gesamte Schloss brannte, die Nebenhäuser, sogar die Dörfer. Verzweifelt versuchten die jeweiligen Bewohner die Flammen zu löschen. Warum? Womit hatten sie das verdient?

Alles war zerstört, mehrere Menschen und Yokai waren verletzt und Einige sogar tot. Sie war alleine. Er hatte sie verlassen, vor mehreren Wochen, als all das begann. Davor hatten sie ihre Schwester gesucht. Er hatte sich ihrem Bann ergeben und war mit ihr gegangen. Sie hatte ihn unter Kontrolle. Er hatte ihr, Misaki, gesagt er würde sie nicht lieben, er hätte sie nie geliebt. Das hatte ihr das Herz gebrochen. Deswegen war sie so zu Grunde gegangen. Selbst ihr Vater war gegangen. Er hatte sie nicht unterstützt als Sesshomaru sie verlassen hatte. Er war ebenfalls bei ihrer Schwester.

Womit hatte sie das verdient? Sie war immer nett und hilfsbereit gewesen. Sie hatte ihre Schwester nie verachtet, egal was sie getan hatte. Wie konnte sie auch? Immerhin war es ihre Schwester, oder nicht?

Und nun hatte ihre Schwester ihr den Mann den sie liebte genommen und auch ihren Vater. Beide waren bei ihrer Schwester Hikari.

Sie war alleine, für immer. Ihr Herz blutete, sie war am Ende. Ihre Schwester hatte es wirklich geschafft. Alle hatten sich gegen sie gewendet. Alle die sie liebte waren unter Hikari´s Kontrolle.

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Misaki schreckte hoch und brachte Sesshomaru so dazu, sie loszulassen und die Augen zu öffnen. Besorgt sah er sie an.

,, Alles in Ordnung, Misaki?“ fragte er sie mit besorgtem Blick.

,, Ja.. ehm Nein. Nein verdammt, es ist nichts in Ordnung! Ich halte es nicht mehr aus! Wir müssen Hikari einsperren! Wir müssen sie daran hindern!“

,, Woran müssen wir sie hindern?“

,, Sie wird dich mir weg nehmen! Sie wird mir Vater nehmen! Sie wird mir alles und jeden nehmen, der mir wichtig ist!“ schrie sie und richtete sich auf. Sesshomaru stand ebenfalls auf. Misaki war sonst nie so, sie hatte nie Angst gehabt. So kannte er sie gar nicht. Das musste Hikari sein. Sie hatte Misaki wieder einen Traum geschickt. Freiwillig würde Misaki so etwas nicht träumen. Beruhigend nahm er sie in seine Arme und strich ihr über den Rücken.

,, Beruhige dich… Ich werde dich nie verlassen. Dafür liebe ich dich zu sehr, meine wunderschöne Blüte. Hörst du?“ flüsterte er und sie nickte.

,, Freiwillig nicht, aber wenn du unter ihrem Bann stehst…“ Misaki war am Ende ihrer Zurückhaltung der Angst. Ihre Schwester hatte es geschafft ihr Angst zu machen. Misaki hatte vorher noch nie Angst gehabt. Aber Hikari versuchte sie seelisch zu zerstören und nicht wie es Misaki gewohnt war, körperlich.

,, Warum sagst du so etwas, Misaki? Ich werde dich nie im Leben verlassen, verstehst du?“

,, Ja..“ flüsterte sie und schmiegte sich an ihn. Am liebsten hätte sie ihn gar nicht mehr losgelassen. Hikari würde alles versuchen um diesen Traum Realität werden zu lassen. Und genau dann wäre Misaki am Ende. Sie würde ihren Kampfgeist verlieren, wenn sie niemanden mehr um sich haben würde. Das war ihre Schwachstelle. Einsamkeit. Misaki würde es nicht aushalten, ohne ihre Lieben. Ohne die Leute, die sie liebt, würde Misaki nicht mehr wollen. Hikari hatte es geschafft, Misaki zu verunsichern.

,, Ich danke dir“ hauchte Misaki und Sesshomaru schob sie sachte ein Stück von sich.

,, Wofür? Dafür dass ich dich liebe? Dafür habe ich doch dich und deine Liebe als Endschädigung.“ Flüsterte er aufmunternd. Er wollte sie wieder lächeln sehen, er mochte es nicht, wenn sie traurig war. Und tatsächlich erschien ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen.

,, Ja, das stimmt. Ich liebe dich“ flüsterte sie und küsste ihn. Nur zu gerne erwiderte er den Kuss und zog sie wieder zu sich. Dieser Traum hatte Misaki ja vollkommen verunsichert. Sie hatte ernsthaft gedacht, er würde sie verlassen. Er könnte sie nie verlassen, dafür liebte er sie zu sehr. Der Schmerz der Trennung wäre einfach zu groß. Schon allein diese paar Wochen in denen sie getrennt gewesen waren, hatten noch nicht einmal Qualen geglichen. Es war viel schlimmer als jede Qual für ihn gewesen, so lange, von ihr getrennt zu sein. Was Hikari ihr wohl gezeigt hatte? Er wollte es gar nicht so genau wissen. Wenn es Misaki verunsicherte, muss es etwas Schlimmes gewesen sein. Ob Hikari es wirklich schaffen wird?

Kapitel 30

Wieder waren Sesshomaru und Misaki auf der Suche nach Hikari. Langsam ging es Misaki auf die Nerven jeden Tag ihre Schwester zu suchen. Sie wollte sie nicht finden und sie wollte nicht, dass Hikari sie findet. Am liebsten hätte sie Hikari für immer verschwinden lassen.

Aber leider ging das nicht. Sie musste Hikari finden und dafür sorgen, dass dieser Traum niemals Realität wird.

Die beiden Inuyokai fanden, wie zu erwarten, nichts. Hikari war einfach nicht auffindbar. Misaki ärgerte es mit jedem Tag mehr, das sie sie nicht fanden. Die Beiden bemühten sich jeden Tag und versuchten Hikari zu finden, aber sie fanden sie einfach nicht. Verstecken konnte Hikari sich gut. Aber Misaki fand das nur feige.

,, Hey Schwesterherz“ hörte Misaki eine ihr nur zu bekannte Stimme. Misaki und Sesshomaru, welcher neben ihr stand, wandten sich zu der Stimme um.

,, Hikari, lässt du dich auch mal blicken?“ sagte Misaki.

,, Aber ich kann euch doch nicht suchen lassen, ohne euch eine Belohnung zu geben. Obwohl ich zugeben muss, es ist keine Qual“ Bei dem letzten Satz sah sie zu Sesshomaru, was Misaki

ein Knurren entlockte.

,, Schweig, Hikari. Ich will deine Stimme nicht mehr hören, ich will, dass du mit diesen Träumen aufhörst und ich will, dass du endlich eingesperrt wirst!“ zischte Misaki wütend und Hikari wandte den Blick von Sesshomaru ab um zu Misaki zu schauen.

,, Du hast mir nichts zu befehlen! Und du wirst weder verhindern, dass dieser Traum Realität wird, noch wirst du mich einsperren“ fauchte sie wütend.

,, Du hast Recht, ich habe dir nichts zu befehlen, aber einsperren werde ich dich trotzdem“ sagte Misaki und zog Raidon. Mit Taiki hatte sie lange nicht gekämpft und hatte auch nicht so viel Übung mit dessen Techniken und Fähigkeiten.

,, So so, du benutzt also das Schwert das mir zustehen würde?“ zischte Hikari. Misaki lachte nur kurz.

,, Das Schwert wird an die Nachfahren meiner Mutter vererbt. Du hast mit meiner Mutter nichts zu tun“ gab Misaki zurück, Hikari grinste breit.

,, Mag schon sein, aber wenn du nicht wärst, würde ich die Hime sein und da deine Mutter sonst keine Töchter hatte, würde das Schwert mir in die Hände fallen, es gibt niemanden, der das Schwert fordern würde. Ich muss schon zugeben, Raidon und Taiki sind beeindruckende Schwerter. Viel zu Schade für dich“ sagte Hikari, woraufhin Misaki ein Knurren hören ließ.

,, Was? Hat die kleine Misaki etwa ihre Stimme verloren?“ spottete Hikari. Kurz darauf griff Misaki sie an. Mit wenig Mühe wich Hikari ihrem Angriff aus. Misaki verfluchte sich innerlich selber für diesen schlechten Angriff. Es muss in einem Kampf gegen Hikari jeder Schlag sitzen. Und gerade hatte sie den ersten Schlag vergeigt. Was war nur los mit ihr? Sonst saß bei ihr jeder Schlag. War es wegen Hikari? Weil diese sie verunsichert hatte? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie jetzt angreifen muss. Erneut schlug Misaki zu und traf diesmal. Hikari blutete an der rechten Schulter, das schien sie jedoch wenig zu stören, denn nun zog sie ihr Schwert und griff an.

Natürlich war dieses auch ein Yokaischwert, sonst könnte es Raidon unmöglich standhalten.

,, Du vergisst, dass ich immer besser als du im Kampf war, Misaki“ flüsterte Hikari, während Hikari Raidon mit ihrem Schwert aufhielt.

,, Ich hatte in den vielen Jahren eine menge Training, wir werden sehen, wer besser ist…“

Sagte Misaki und griff erneut an. Aber diesmal wich Hikari erfolgreich aus und sie setzte zum Angriff an. Sie traf Misaki am Unterarm, man sah deutlich, wie tief der Schnitt ging. Sesshomaru wollte gerade in den Kampf eingreifen, als Misaki die Hand hob um ihn zu stoppen. Kurz sah sie ihn an, wandte den Blick aber schnell wieder Hikari zu.

,, Du wirst sehen, wenn ich dich brauchen sollte…“ flüsterte sie und er nickte widerwillig. Ihr jetzt zu widersprechen würde Misaki ablenken. Aber irgendwie fühlte er sich wie das fünfte Rad am Wagen (bzw. Kutsche, es gab ja damals keine Autos), was erwartete Misaki? Das er einfach tatenlos daneben steht, während seine Gefährtin verletzt wird?

Seine Gedanken schob er schnell beiseite, als er bemerkte, dass Hikari Misaki am Bein verletzt hatte. Man sah schon den Knochen in der Wunde, aber Misaki schien keine Schmerzen zu spüren, oder sie zu ignorieren. Sesshomaru tippte eher auf letzteres, denn im Kampf gegen Hibiko hatte sie mehrmals vor Schmerzen aufgestöhnt. Ok, es waren wesentlich schlimmere Verletzungen als diese jetzt gewesen, aber trotzdem.

Misaki indes verfluchte sich selber, dass sie nicht besser aufgepasst hatte. Sie unterdrückte einen schmerzvollen Aufschrei. Sie biss die Zähne zusammen und ging zum Gegenangriff über. Nur leider erwischte sie Hikari nicht. Andauert wich ihre Halbschwester aus. Anscheinend wollte Hikari sie müde machen, darauf würde sie sich nicht einlassen. Gerade als Misaki zum erneuten Angriff ansetzen wollte, verlängerte sich Hikari´s rote Strähne und umschloss Misaki´s Körper. Mit einem Schnitt von Raidon war sie wieder befreit, aber kurz darauf war sie erneut von Haaren umschlossen.

Sesshomaru zog Bakusaiga, als er sah, dass das Abtrennen der roten Haare nichts brachte. Bakusaiga zerstörte das, was zu dem ,,Teil des Körpers“ gehört und den dazugehörigen Körper. Wenn er ihre rote Strähne erwischen würde, wäre Hikari dran und Misaki wieder frei. Er lief auf Hikari zu und durchtrennte die rote Strähne. Sofort reagierte die Macht des Schwertes Bakusaiga und Hikari stöhnte kurz einmal vor Schmerzen auf. Aber es passierte nichts mehr. Vielleicht sollte er sie am Arm oder wo anders treffen? Bei den Haaren bzw. der roten Strähne funktionierte es nicht.

Misaki versuchte währenddessen sich aus dem roten Haarknäuel zu befreien. Sie wusste nicht, dass ihre Halbschwester so etwas konnte. Deswegen wäre es wohl besser gewesen, wenn sie vorher zu ihrem Vater gegangen wäre, um ihn über Hikari auszufragen. Ja, wenn sie doch nur gegangen wäre. Nun ja, ändern konnte man das jetzt sowieso nicht mehr. Anscheinend wusste ihr Vater, wie man die rote Strähne am wachsen hindert, denn Hikari hatte sie vorher nie vor Misaki´s Augen im Kampf gegen ihren Vater eingesetzt.

Sesshomaru indes kämpfte mit Hikari, er hatte sie vorhin beinahe an der Schulter erwischt. Aber eben nur beinahe. Jetzt hatte er eine Idee. Er lenkte Hikari mit seiner Giftklaue ab und schlug mit Bakusaiga zu. Er erwischte sie an der Schulter und den Rest würde Bakusaiga´s Macht erledigen. Schnell lief Sesshomaru zu dem roten Haarknäuel, das sich langsam lockerte, als Hikari zu Boden sank. Sesshomaru half etwas mit Bakusaiga nach, um Misaki zu befreien. Als sie schließlich frei war, fing er sie auf, da sie zusammenbrach. Es war wohl zu viel für sie gewesen. Vorsichtig hob er sie hoch und küsste ihre Stirn. Hikari indes stöhnte und krümmte sich vor Schmerzen.

,, Was… Was hast du… mit… mit mir gemacht?“ brachte sie gerade noch so heraus.

War das nicht offensichtlich? Er hatte sie besiegt. Sesshomaru jedoch, gab darauf keine Antwort und setzte sich mit Misaki im Arm an einem Baum nieder, von dem aus er Hikari im Blick hatte. Er wollte persönlich davon überzeugt sein, dass sie auch wirklich tot wäre. Er würde warten. Misaki war zwar verletzt, aber die Wunden fingen bereits an zu heilen, Fieber hatte sie auch keines, also waren ihre Wunden nicht verdreckt. Stolz und erleichtert, dass ihr nichts Ernsthaftes passiert war, sah er auf seine Gefährtin hinab.

Vor Misaki war alles schwarz. Mehrmals versuchte sie die Augen zu öffnen, aber ihr Körper streikte regelrecht. Anscheinend sollte sie sich noch ausruhen, aber sie dachte gar nicht daran. Nach dem fünften Versuch gelang es ihr schließlich auch die Augen zu öffnen und sah in goldene, liebevoll schauende, erleichterte Augen.

,, Wie fühlst du dich?“ fragte Sesshomaru sanft und strich ihr eine störende Strähne aus dem Gesicht.

,, Ziemlich gut. Was ist mit Hikari?“ antwortete sie und stellte gleich darauf eine Frage.

,, Na ja, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, wir sind sie los“ sagte er lächelnd und küsste ihre Stirn.

Ein breites Grinsen schlich sich auf Misaki´s Gesicht.

,, Ach und wo ist sie?“ sagte sie und sah sich um. Dann fiel ihr auf, dass sie auf Sesshomaru´s Schoß und sein Mokomoko gebettet war und dass von Hikari nur noch ein Kopf und Staub übrig war, welcher nicht weit von ihnen entfernt lag. Schlagartig wandte sie den Blick zu Sesshomaru und sah ihn fragend an.

,, Was hast du mit ihr gemacht?“ fragte sie dann und er unterdrückte ein Grinsen.

,, Ich habe sie an der Schulter mit Bakusaiga verletzt. Egal wo ich jemanden verletze, die Macht Bakusaiga´s geht durch den gesamten Körper meines Gegners, wenn ich es so möchte.“ Erklärte er ihr.

,, Verstehe, ich habe zwar die mächtige Aura deines Schwertes bemerkt, aber damit habe ich nicht gerechnet“ sagte sie und sah auf Bakusaiga.

Sanft küsste er sie und sie lächelte in den Kuss hinein.

,, Du hast nicht damit gerechnet?“ fragte er belustigt.

,, Ja“ sagte sie gespielt beleidigt und drehte sich weg. Er umarmte sie von hinten und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

,, Sei doch nicht immer so schnell beleidigt“ flüsterte er in ihr Ohr und küsste ihre Schulter kurz, nur um kurz darauf seinen Kopf wieder darauf zu legen.

,, Bin ich gar nicht. Das war doch nur Spaß“ sagte sie und drehte sich zu ihm um, ehe sie fortfuhr:,, Gehen wir jetzt nach Hause? Ich hab langsam die Nase voll vom Wald.“

,, Ja, lass uns gehen…“ sagte er, löste die Umarmung und wandte sich zum Gehen. Dicht gefolgt von Misaki ging Sesshomaru Richtung Westen.

Letztes Kapitel

Die Beiden reisten mehrere Tage durch, bis sie schließlich das Schloss des Westens erreichten.

Nach schließlich einer Woche, in denen die kleine Rin die beiden Inuyokai mit ihrer Bitte nicht von der Seite gewichen war, gaben die Beiden dann doch schließlich nach. Rin´s Bitte? Na, eine Hochzeitsfeier für Misaki und Sesshomaru, natürlich. Die kleine Rin war immerhin unter Menschen aufgewachsen und wollte schon immer eine Hochzeit mitfeiern. Vielleicht sogar das Blumenmädchen sein?!

Wie gesagt hatten Sesshomaru und Misaki dann schließlich doch zugestimmt, da Rin einfach nicht nachgegeben hatte. Misaki hatte daraufhin mit den Vorbereitungen begonnen, während Sesshomaru seiner Arbeit nachging. Immerhin hatte er eine Menge als Fürst der westlichen Länder zu erledigen.

Rin wich während der Vorbereitungen nicht von Misaki´s Seite, es sei denn, sie musste zum Unterricht oder schlafen. Den Unterricht wollte das kleine Mädchen eigentlich auch sausen lassen, aber Sesshomaru hatte gesagt, würde sie nicht beim Unterricht erscheinen, würde er sich das mit der Hochzeitsfeier noch einmal überlegen.

Also besuchte Rin, den für sie langweiligen, Unterricht und war in ihrer gesamten Freizeit bei Misaki um ihr zu helfen.

Misaki kannte sich selber nicht so gut mit den menschlichen Hochzeiten aus, daher empfand sie es als nützlich, dass Rin über alles Bescheid wusste und ihr bei der Vorbereitung half. Irgendwie war das auch selbstverständlich für Misaki gewesen, dass Rin ihr half, immerhin war es Rin´s Idee gewesen, dass die Beiden eine Hochzeitsfeier veranstalten sollten.

Misaki seufzte lautlos. So eine Hochzeitsplanung war eine menge Arbeit, wer hätte gedacht, dass die Menschen soviel für ein Fest machten? Sie auf jeden Fall nicht.

,, Misaki-sama, wie weit bist du den gekommen, als ich weg war?“ hörte Misaki Rin´s Stimme hinter sich und wandte sich kurz um, ehe sie stehen blieb.

,, Hallo, Rin-chan. Ich habe die Einladungen bereits gestern verschickt, die Festhalle dekorieren lassen, dem Koch Bescheid gegeben, dem Schmied aufgetragen zwei Ringe zu fertigen und ich habe die Sitzordnung gemacht. Was fehlt noch?“

,, Du hast dem Koch doch wegen der Hochzeitstorte und dem Festessen Bescheid gegeben oder? Außerdem fehlt noch dein Hochzeitskleid!“

,, Hai, habe ich… Moment, mein was fehlt? Ich muss ein Kleid tragen?“

,, Aber natürlich, ein wunderschönes weißes langes Kleid mit Schleier.“ Erwiderte Rin sofort und lächelte.

,, Rin-chan, du weißt doch wie sehr ich Kleider hasse“ gab Misaki zurück.

,, Keine Frau hasst ihr Hochzeitskleid!“ meckerte Rin. Misaki musste lächeln.

,, Schon gut, ich werde es dir zuliebe tragen. Also müssen wir jetzt zum Schneider, richtig?“

,, Hai, Misaki-sama. Lass uns zum Schneider“ sagte Rin und zog Misaki hinter sich her. Man, das kleine Mädchen war ja aufgeregter als Misaki.

Misaki musste also ein Kleid tragen. Sie würde sich wohl nach dieser Hochzeitsfeier die Traditionen der Menschen ansehen, damit sie nicht wieder überrascht wird, wenn Rin etwas plant.

Der Schneider schneiderte auf Rin´s Befehl hin, ein langes weißes Kleid. Obenrum waren viele Stickereien und es war enganliegend. Untenrum wurde es immer breiter und über der normalen weißen Seide glitzerte ein netzartiger Stoff. Der Schleier war mehrere Meter lang und an einem kleinen unauffälligen Diadem befestigt. Eines musste Misaki zugeben, das Kleid war wirklich schön. Dennoch hasste sie Kleider.

,, Nicht vergessen, du tust das hier für Rin..“ dachte sie, um sich zu beruhigen. Übermorgen würde die Hochzeit stattfinden. Misaki verstand die menschlichen Traditionen nicht.

Was ihr und Sesshomaru wirklich nicht gefiel, war das sie 24 Stunden vor der Hochzeit nicht zusammen sein durften.

Zuerst hatten die Beiden sich geweigert, aber schließlich hatten sie auch in dieser Sache nachgegeben. Rin hatte sogar einen noch größeren Dickschädel als Misaki und Sesshomaru zusammen.

Misaki hatte Rin auch schon vor mehreren Tagen, wie Sesshomaru, adoptiert und Rin war nun ihre Tochter. Irgendwann, wollte Misaki eigene Kinder, aber dafür hatten sie ja noch mehr als genug Zeit.

Die Ringe waren mittlerweile auch fertig. Rin hatte den Schmied auch noch heimlich beauftragt, in Sesshomaru´s Ring ein M einzugravieren und bei Misaki ein S. Eigentlich wollte sie, dass die Namen komplett eingraviert werden, aber das würde viel zu lange dauern.

Seitdem die Ringe fertig waren, passte Rin wie ein Adler auf diese auf. Misaki und Sesshomaru durften sie nicht sehen, Rin hatte es verboten.

Die beiden Inuyokai konnten sich keinen Reim darauf machen, warum Rin die Ringe versteckt hielt. Aber Rin wusste es natürlich, sie hatte den Auftrag mit dem Eingravieren der Buchstaben hinter dem Rücken von Misaki und Sesshomaru gegeben. Sie wollte den Beiden eine Überraschung bereiten.

Rin hatte den letzten Tag vor der Hochzeit damit verbracht, Misaki alle Traditionen zu erklären: Der Brautstrauß wird nach der Trauung über den Kopf in die Menge geworfen und von den Gästen aufgefangen, die Hochzeitstorte wird von dem Ehepaar gemeinsam angeschnitten und serviert und das Ehepaar beginnt den Tanz alleine, danach stoßen die Gäste dazu.

Misaki indes redete sich zu, dass sie das Alles nur für Rin tat. Sie hasste solche Feiern einfach. Sie konnte nichts dafür.

 

Als es dann endlich soweit war, hatte Misaki das Brautkleid an, einen Strauß Rosen in der Hand und hatte ein freundliches und glückliches Lächeln auf den Lippen, als sie vor dem Eingang des Saals stand. Rin wartete mit ihr vor der Tür und hatte eine Art Korb mit Blütenblättern darin. Nach einer kleinen Bitte hatte Misaki Rin erlaubt Blumenmädchen zu sein. Groß Überreden musste Rin Misaki deswegen eigentlich nicht, denn Misaki hätte sie kein besseres Blumenmädchen vorstellen können. Das kleine Mädchen trug einen Kimono mit bunten Blumen, die sich über den gesamten Kimono verteilten.

Misaki hatte es geschafft, dass InuYasha und Sesshomaru sich vertrugen und sogar miteinander auskamen. Daraufhin war InuYasha auch Sesshomaru´s Trauzeuge geworden. Misaki´s Trauzeugin war Sango (Keine Ahnung, ob es damals schon Trauzeugen gab, aber ich wollte Misaki einfach nicht alleine dastehen lassen :D)

Kagome hatte Misaki weiße Absatzschuhe aus ihrer Zeit mitgebracht. Zuerst war Misaki etwas wacklig auf den Beinen gewesen, später hatte es dann aber geklappt. Misaki fand es eigentlich sinnlos diese Schuhe zu tragen, da man sie unter dem Kleid sowieso nicht sah, aber Kagome hatte darauf bestanden.

Misaki ließ sich echt viel gefallen, aber sie kannte ja die Traditionen der Menschen nicht. Sie würde sich diese wirklich mal anschauen müssen.

Miroku würde die Trauung übernehmen und Shippou würde die Ringe tragen. Eine typische Hochzeit halt.

Nach der Trauung waren Misaki, sowie Sesshomaru erleichtert, dass es vorbei war. Sie verstanden die menschlichen Traditionen einfach nicht und sie fanden das gut so. Nachdem Misaki den Blumenstrauß geworfen hatte und ihr kleiner Bruder Aki diesen gefangen hatte, waren alle Gäste zum Buffet gestürmt und Sesshomaru und Misaki schnitten die Hochzeitstorte an.

Schließlich folgte der Tanz von Misaki und Sesshomaru, wonach alle Anderen auch anfingen zu tanzen.

Als es Abend wurde, schmiss Misaki sich erschöpft ins Bett und starrte an die Decke. Die Schuhe hatte sie ausgezogen und auf Kagome´s Wunsch hin behalten. Aber das Kleid hatte sie noch an, Misaki hatte einfach keine Lust es auszuziehen.

Als Sesshomaru das Zimmer betrat, setzte sie sich auf und sah ihn an. Seine Lippen zierte ein leichtes und verführerisches Lächeln. Er trat auf sie zu und reichte ihr seine Hand, welche sie sofort ergriff und von ihm auf die Beine und schließlich zu ihm gezogen wurde. Misaki drückte sich an ihn und sog seinen einzigartigen Geruch tief ein. Dann hob er ihr Kinn sanft an und küsste sie fordernd.

,, Ich liebe dich..“ hauchte er ihr ins Ohr und sie grinste.

,, Ich dich auch“ flüsterte sie und er zog sie noch näher an sich ran. Als er ihren Geruch einsog, bemerkte er, dass sich dieser verändert hatte. Er schob sie ein Stück von sich und sah auf ihren Bauch. Prüfend sog er erneut die Luft ein.

,, Und ich dachte, ich könnte dich überraschen…“ sagte Misaki kichernd, während Sesshomaru verdattert in ihre Augen sah, bis auch er anfing zu lächeln. Schnell zog er sie wieder in seine Arme. Sie war schwanger, von ihm. Sie trug sein Kind, sein eigen Fleisch und Blut. Er liebte diese Frau wahrlich und er wusste, dass diese Liebe nie vergehen würde, denn wenn ein Yokai sich verliebte, dann für immer.

Imprint

Publication Date: 05-03-2013

All Rights Reserved

Dedication:
Die Charaktere aus InuYasha gehören Rumiko Takahashi. Ich verdiene hiermit kein Geld und leih mir die Figuren nur mal eben für diese Story aus.

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