Cover

Freitags freier Eintritt

Es war Freitag.

Ich fuhr gerade die Landstraße entlang, im Kofferraum meines kleinen Autos mein Koffer der für das bevorstehende Wochenende gepackt war. Und obwohl es nur 2 Tage waren, die ich bei Freunden in der Nähe von Rosenheim in einem winzigen Kaff verbringen wollte, drohte er zu platzen. Neben mir auf dem Beifahrersitz lag eine viel zu große Landkarte, die mich dazu zwang, an jeder kleinen Kreuzung anzuhalten, da ich jedes Mal prüfen musste, ob ich auch ja nicht zu weit gefahren war. Mein Navi hatte vor etlichen Kilometern bereits überraschend den Geist aufgegeben. Auf der Autobahn war das ja noch kein Beinbruch gewesen, doch kaum fuhr ich ab, war ich mitten im Nirgendwo gelandet und offenbar war eine ordentliche Beschilderung der Straßen zu viel verlangt. Die Karte hatte ich im Handschuhfach gefunden. Aus Verzweiflung hatte ich hinein gegriffen, da meine Eltern dort auch immer eine Karte aufbewahrten. Tatsächlich fand ich dort eine, die sogar noch original verpackt und außerdem von meiner Mutter mit einem neckischen Spruch auf einem kleinen Zettel versehen war. Gerade drehte ich das Radio lauter, als hinter dem Hügel, den ich so eben hinauf gefahren war, ein Schild auftauchte, welches mir den Weg zu meinem Ziel wies. Dankbar ließ ich die mittlerweile zerknüllte und etwas ramponierte Karte links liegen und versuchte mich wieder an den Schildern zu orientieren.

Die Straße führte mich zwischen Bergen entlang, die mein armes, kleines Auto an seine Grenzen trieben. Nicht selten fluchte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und krallte mich in das Lenkrad um nicht das Gefühl zu bekommen, im nächsten Moment den Berg wieder herunter zu rollen. Natürlich war das alles nur Einbildung, mein Auto war durchaus in der Lage in so steiler Gegend zu fahren, es waren bloß meine Fähigkeiten beim Anfahren, die mich versuchten vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich schwor mir, den Boden zu küssen sobald ich heile angekommen war.

Wenn ich nicht gerade fluchte, schaute ich mir ein wenig die Landschaft an. Da ich langsam immer höher kam, konnte ich ab und an in grüne Täler gucken, in denen sich Häuser zu kleinen Dörfer angesammelt hatten. Hier und da hingen Häuser an den Hängen der Berge und ich kam nicht umhin, die dort lebenden Menschen zu bewundern. Wie fürchterlich musste es sein vom Einkaufen im Dorf dort hoch zu laufen. Wie kam man von dort denn ohne Auto weg? Ohne Kletterausrüstung?

Meine Heimat lag deutlich weiter im Norden von Deutschland, der Berg, auf dem ich dort wohnte war im Vergleich zu hier ein Maulwurfshügel, eine Delle im Boden oder eine leichte Unebenheit, kein Problem für einen Fahrradfahrer aus dieser Gegend also. Ich seufzte, flach war mir deutlich lieber.

Erneut umrundete die Straße meinen Berg, leitete mich durch einen Tunnel und über eine Brücke hinweg, die ewig weit oben über dem nächsten

Imprint

Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Images: Bilder von Pixabay
Publication Date: 01-16-2018
ISBN: 978-3-7438-5096-5

All Rights Reserved

Dedication:
Auch dieses Buch widme ich meinem Freund, dem ich diesen Traum erzählt habe und der ihn für cool befunden hat. Danke das du dir meine Träume immer anhörst und sogar ein bisschen neidisch bist das ich so komisches Zeug träume :) Liebe dich

Next Page
Page 1 /