Der Sommer ist rum und seit ein paar Monaten sind alle meine Freunde auf ihren Colleges, völlig verteilt im Land. Steve ist wenigstens nur zwei Städte weiter und wohnt sogar noch daheim, aber trotzdem sehe ich ihn kaum noch, weil er ständig lernen oder immer etwas ausarbeiten muss. Jane und Dan sind zusammen gezogen und wohnen ganz in der Nähe von ihrem Campus ein paar Staaten weiter, ja, sie sind sogar auf dem College unzertrennlich aber Glücklich. Debby und Dwayne führen eine Fernbeziehung, da sie auf unterschiedliche Colleges gegangen sind und sehen sich meistens nur am Wochenende, wovon auch ich dann oft profitiere wenn sie in der Stadt sind und sich mit mir die Zeit vertreiben. Dwayne und ich skypen sogar ab und zu und dann erzählt er mir immer alles was er dort erlebt hat und lässt mich so an allem teilhaben, obwohl ich ein paar Stunden von ihm weg bin. Er fehlt mir dann immer am meisten, da unser Plan immer war, zusammen aufs College zu gehen.
Tja und ich, ...ich bin daheim. Immer noch auf der Warteliste vom College in der Stadtmitte, aber habe inzwischen gar keine Lust mehr zu studieren, mir ist es total vergangen mit dieser Warterei und ich wüsste noch nicht einmal was ich studieren soll. Aber da ich mich zu Tode langweile habe ich gestern Neil nach einem Job gefragt, das ich nicht nur Daheim rum sitze, sondern wenigstens ein bisschen was zu tun habe und so kann ich wenigstens ein paar Scheine ansparen. Er sagte mir natürlich sofort zu mit einem freudigen Grinsen, genau das selbe wie Dwayne es hatte und wollte aber erst noch mit meinem Dad reden, er hat bestimmt Angst das sein bester Freund etwas dagegen haben könnte, wenn seine Tochter in einem von seinen Bars oder Clubs arbeiten würde. Aber Neil machte das schon, da war ich mir sicher und ich hab Neil auch erklärt, das ich nur etwas nebenher verdienen möchte, nur als Übergang bis ich weiß was ich machen möchte, was ich studieren oder arbeiten will.
Und TJ, also der ist immer noch in meiner Nähe, aber Momentan sitzt er ständig mit Collin in irgendwelchen Tonstudios und hat sein Collegeplan den er sich mal spontan in den Kopf gesetzt hatte verworfen. Sie sind dabei so ein ganz eigenes Ding aufzuziehen. Irgendwie möchten sie es schaffen Songs zu produzieren, schreiben und zu verkaufen, natürlich an diverse Künstler und Labels auf der ganzen Welt, deshalb sehe ich auch ihn recht selten, aber das Gefühl zu wissen das er in meiner Nähe ist,ist sehr beruhigend für mich, auch wenn es mir so vorkommt das er rund um die Uhr in diesen Tonstudios sitzt.
Jayden war immer noch auf Tournee und ich bekam so gar nichts von ihm mit, außer manchmal aus den Medien, was aber völlig okay so war. Mein Kopf hat ihn ziemlich gelöscht und meine Gedanken drehten sich nur noch sehr seeeehr selten um ihn, es war auch schon bestimmt ein halbes Jahr her als ich ihn das letzte mal gesehen hatte. Die Zeit verging zwar schnell, auch wenn ich wirklich viele schlechte Tage wegen ihm hatte, vor allem wenn der Kummer und die Sehnsucht nach seiner Liebe wieder groß war, aber TJ sowie auch meine Eltern halfen mir da durch, stärkten meinen Rücken und bauten mich immer wieder auf.
Ich hatte mal vor einer Weile einen schlechten Tag und für mich war einfach alles Scheiße, es lief einfach auch alles schief. Dann tauchte Jayden noch in den Nachrichten auf, das sie Rekorde in Stadien knackten, so gut besucht waren ihre Konzerte auf der ganzen Welt. Mir war einfach zum Heulen zumute als ich ihn da im TV sah, alle meine Freunde weg waren und studierten und ich keine Ahnung hatte was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen sollte. Dad kam nach Hause und ich saß einfach nur auf der Veranda und starrte in den Garten. Eigentlich wollte ich lesen, aber mein Buch lag zugeschlagen auf meinem Schoß und ich schaute ins Nichts. Er setzte sich zu mir, direkt gegenüber. »Hey, was ist los?«
Ich fühlte und spürte diesmal selbst meinen leeren Blick und starrte weiter ins nichts. »Alles okay, Dad.«
Er seufzte und wollte mich alleine lassen, aber dann kam er wieder zurück und beugte sich zu mir runter und redete ganz ruhig und mitfühlend. »Weißt du, etwas im Leben zurück zu lassen, bedeutet nicht das man alles vergessen und verdrängen soll, sondern das man alles akzeptiert was geschehen ist und sein Leben weiter lebt! ...Josephine, sieh dich doch an. Du bist doch noch so Jung, dir steht die ganze Welt offen, du hast doch noch alles vor dir!...« Er deutete mit seiner Hand auf mein Buch und redete weiter. »...Du kannst nun mal keine Seite aus dem Buch deines Lebens raus reißen, egal wie sehr du das auch willst, aber du kannst jederzeit ein neues Kapitel beginnen!!!«
Und Dad hatte damals so was von Recht. Von da an ging es wieder Bergauf mit meinen Gefühlen. Ich hatte eigentlich wieder alles im Griff und Jayden auf einer komische Art und Weise nicht mehr in meinem Herzen, wo er sich so lange eingenistet hatte. Dachte ich zumindest.
Neil und Dad wollten dann Abends mit mir reden und ich konnte es kaum fassen, ich bekam tatsächlich einen Job bei Neil. Er wollte mich im Heaven einsetzen und Donnerstag sollte es schon losgehen. Mom war damit nicht ganz so zufrieden, aber sie verließ sich dann doch auf Dad und Neil mit ihren überzeugenden Argumenten.
Ich freute mich darauf, endlich was zu machen und im Heaven wird das alles schon klappen, da war ich mir sicher.
Ich hab ein Job.
Gehen wir was trinken?
Kann nicht.
Donnerstag?
Wenn TJ sich so kurz hielt, war er mehr als beschäftigt.
Da fang ich an und hab keine
Ahnung wie lange das geht!
Wo arbeitest du?
Heaven.
Aha.
Donnerstag! Ich hol dich!
Wir schreiben nochmal!
Donnerstag!!!!
Ja, okay.
Geht doch!
Muss jetzt weiter machen.
Gib mir Bescheid wie
lange es bei dir geht
Bis dann.
Ich war bereit für mein neues Kapitel im Leben, ja es konnte endlich kommen.
Donnerstag war ich dann endlich auf dem Weg zum Heaven, wo der Schichtleiter schon auf mich wartet. Er hieß Ryan, war bestimmt schon um die Dreißig und macht so einen ganz netten Eindruck. Seine Blonden Haare fielen ihm immer wieder vor die Augen, was ihn aber wohl nicht sehr störte. Ryan sah sehr Muskulös aus, was mich auch nicht wunderte, denn als ich kam trug er Getränkekisten von einem kleinen Truck in einen Lagerraum, beim Hintereingang. Nachdem Neil uns vorstellte und er mir noch klar machte, das auf Ryan immer Verlass war und er ihm voll und ganz Vertraute, ließ er mich dann schon alleine mit ihm. Ryan führte mich durch den Club und zeigte mir Raum für Raum, was ich eigentlich alles schon kannte.
»...Hier oben sind wir im VIP-Bereich. Neil meinte das er sich vorstellen könnte, wenn du viel hier oben aushelfen könntest, aber das war eh mein Plan, hier fehlt mir noch Unterstützung und ich denke für den Anfang ist das hier oben nicht ganz so Chaotisch!... Komm ich zeig dir noch die Lounges dahinten...«
»Die kenn ich schon... Ich war schon ein paar mal hier!« Ryan schaute mich unsicher an. »Ah okay, alles klar! ...Dann kannst du mir aber noch mit dem Lager helfen... Komm mit!«
Er erklärte mir beim nach unten gehen, wie lange die Schichten am Abend gingen und wie die Schichten eingeteilt werden, auch das man manchmal komplett durcharbeiteten muss, dazu kam noch das wir Donnerstags immer im Wechsel herkamen um Getränke vom Lieferanten ins Lager zu verstauen. Er erklärte mir auch wie es sich mit Feiertagen abspielte, aber das der Club regulär, seit diesem Jahr, von Mittwoch bis Sonntag morgen auf hat und das ich erst mal nur Gläser und Flaschen abräumen und Getränke hinter der Theke auffüllen werde.
Nach zwei Stunden war ich schon etwas erledigt, aber wir haben alles im Lager und den neuen Lagerbestand auf einem Zettel an der Türe festgehalten. Ryan schnappte unsere Jacken und wir gingen zusammen raus. Er musste noch abschließen und dann verabschiedete er sich bei mir. »Bis Morgen dann, ...und Hey, denk dran den Schichtplan bei Neil abzuholen!«
Es war toll, das ich endlich einen Job hatte und ich fand es auch nicht schlecht etwas Geld zu verdienen. Ich kramte mein Handy raus und ging die Straße entlang. TJs Nummer war schnell gewählt.
»Ich fahr grade nach Hause, sag bloß du bist schon fertig?« Ich erklärte ihm wo ich entlang laufen würde und ein paar Minuten später fuhr schon ein Auto an den Straßenrand. Ich stieg flott bei ihm ein, während er seine Musik leiser drehte.
»Wie war es denn? Was hast du machen müssen?« Ich fand seine Musik im Auto immer entweder total klasse, oder richtig miserabel. Momentan war sie mega miserabel und ich drückte erst mal auf den Radioknopf, was er nicht wirklich leiden konnte, aber trotzdem nie etwas sagte und einfach so hinnahm.
»Anstrengend!... Ach wir haben Heute das Lager gemacht und ich fang morgen schon an mit Gläser abräumen und so...!!« Es klang aus meinem Mund wie lächerliche Arbeit, weshalb ich meinen Satz ziemlich schnell beendete.
»Morgen schon? Wie musst du arbeiten? Wie sind deine Arbeitszeiten?« Mein Blick ging eisern nach draußen während er zu mir fuhr.
»Entweder arbeitet man von Anfang bis Ende oder hat die Frühschicht oder Spätschicht, was bedeutet, entweder arbeite ich von 20Uhr bis 1Uhr oder eben die danach von 0Uhr bis 5Uhr. Er hat auch gesagt, das es je nach Gästen darauf ankommt, das man in der Spätschicht eventuell auch Früher raus kommt!«
TJ stand an einer Ampel und schaut mich fragend an, während sich unsere Blicke trafen. »Er?« Ich fasste es nicht und musste kurz innehalten. Ich erzählte von den Arbeitszeiten und das einzige was er da raus hörte, war das mich ein „Mann“ eingelernt hatte. »Ehrlich jetzt, TJ? ...“Er“ heißt Ryan und ist mein Chef!«
Daraufhin wechselte er das Thema und erzählte wie er mit den Liedern voran kam und das er, mit einem mir nicht bekannten Künstler, ein Song aufnehmen wird. Ich freue mich wenigstens für ihn und TJ fuhr in den Hof von meinen Eltern. »Kommst du mit rein?«
Er zögert. »Ich weiß nicht... Ich kann auch nachher noch vorbei kommen, oder wir telefonieren...«
Ich wollte nicht das er mich nur herfuhr. Ich wollte eigentlich Heute mehr Zeit mit ihm verbringen, also versuchte ich mein übliches Gelaber um ihn umzustimmen. »Wie oft muss ich dir noch sagen, das sie dir nichts tun werden?!« Ich musste grinsen über seinen Unsicheren Blick, wegen meinen Eltern.
»Ich weiß nicht so Recht ob ich dir das glauben kann, deinem Dad würde ich das schon zutrauen!!« Wir mussten darüber lachen und schließlich machte er den Motor aus und stieg auch aus.
TJ wurde noch nie so herzlich von meinen Eltern begrüßt wie Jayden damals immer, aber es strengten sich alle an es mir Recht zu machen und seinen schlechten Ruf schaffte TJ jedes mal ein bisschen aufzubessern. Es war zwar immer etwas eine andere Stimmung wenn er da war, aber sie wussten was TJ alles für mich gemacht hatte und ich hatte wirklich das Gefühl das es immer besser zwischen ihnen wurde.
Ich überredete TJ dann noch, nach dem Abendessen nicht wegzugehen, sondern lieber noch etwas rumzuhängen und einen Film zu schauen. Ich war froh das er sich leicht überzeugen ließ und mit mir den Abend verbrachte. Wir schauten oft Filme oder Serien und vor allem bei Serien, schauten wir dann jede Staffel an und konnten so locker mal ein bis zwei Tage durchschauen.
Mitten im Film bekam ich eine Nachricht von einer Nummer die ich nicht kannte.
Wie geht es dir?
Ich muss immer wieder an dich denken!
Natürlich zeigte ich die Nachricht erst einmal TJ, der mich sofort damit aufzog das mir aus versehen Jemand so etwas schickte. »...Welch ein Trottel! Joe, schreib der Person doch zurück und spiel das Spiel mit... Oder vielleicht ist das auch ein heimlicher Verehrer, man weiß ja nie!«
»TJ...« Er lächelt mich nur an, als ich ihn tadelte und wartete das ich das tat was er vorgeschlagen hatte.
»Und wenn es eine Frau ist?« Er saß neben mir auf meinem Bett und lehnte sich mehr zu mir rüber.
»Gib mal her...« Er hatte so schnell mein Handy in seinen Händen das ich keine Chance hatte zu reagieren. Er tippte drauf rum und gab es mir wieder. »Hier..« und ich las erst einmal was er geschrieben hat.
Wer bist du?
So einfach kann man es also auch machen. Wir überlegten wer da wohl am anderen Ende saß und malten uns die verrücktesten Sachen aus. Zumm-zumm. Gespannt sahen wir beide auf mein Handy und steckten die Köpfe zusammen.
Jayden.
Wie geht es dir denn?
Ich saß wie versteinert da und rührte mich nicht. TJ nahm mir mein Handy wieder weg und legte es auf den Nachttisch.
»Alles okay?« Er fragte ganz vorsichtig nach und schaute mich zaghaft dabei an.
Ich brachte kein Ton raus und meine Gedanken legten los.
Jayden. Wieso schreibt er mir? Wieso? Ist was passiert? Ob ich ihm wohl fehle? Was hat er? Wieso schreibt er? Ob er wieder kommt? Soll ich antworten? Auf keinen Fall solange TJ hier ist. Er würde mich daran hindern. Ich muss ihm schreiben. Ich will wissen wieso. Wieso jetzt? Wieso schreibt er mir denn nach dieser langen Zeit? Was will er denn?
»..Hey...! ...Joey?!« TJ schaute mich mit einer Sorgenfalte auf seiner Stirn an.
Ich schaute zu TJ auf. »Ja? Was?«
»Ich hab dich gefragt ob alles okay ist?« Seine Augenbrauen war zusammengezogen.
»Ja?« Stellte ich ihm da gerade auch eine Frage? Oh Mann, reiß dich zusammen, Joey!!
»Ist alles okay?«
Ich überlegte ob es denn so war. »Keine Ahnung.« Ich war eigentlich immer ehrlich zu ihm.
»Du wirst ihm nicht antworten ...Hast du gehört? Auf keinen Fall!!« Dann atmete er tief ein und stellte sich an mein Fenster. Er ging ein bisschen auf und ab und redet weiter. »Ich weiß du magst das Thema nicht, besonders vielleicht jetzt nicht, Joe, aber kannst du dich noch daran erinnern als wir mal über einen One-Night-Stand geredet haben? ...Vielleicht solltest du dir das wirklich mal überlegen... Ich meine ich sag schon ne ganze Weile das du mal mit einem anderen Sex haben solltest! Setz doch mal den Plan um, dann vergisst du vielleicht Jayden endgültig! ...Es wäre ein Versuch wert oder?« Das Sex-Thema also wieder. Ich nickte ihm nur einmal zu das ich verstanden hab, auf was er hinaus wollte und dann lenkte er mich mit anderen Themen ab. Mich mit Themen abzulenken hatte er inzwischen echt gut drauf und innerhalb Minuten war meine Stimmung wieder besser.
Ja, TJ hatte das inzwischen wohl richtig gut drauf, mich von Jayden abzulenken nur das es eigentlich nicht mehr vor kam, aber bisher hatte ich auch nichts von ihm gehört. Ich dachte nie, wirklich nie, das es mich so sehr schocken würde, wenn sich Jayden bei mir melden würde. Ich dachte wirklich ich stecke es locker und auf eine Freunde-Basis weg. Ich stellte mir schon ein paar mal vor, dass wenn es so weit kommen würde, ich ihm ganz cool und locker antworten würde. Dem war so nicht.
Ich hatte genau zwei Wochenenden meine Schichten im Heaven hinter mir, als ich dann von Freitag bis Sonntag frei hatte. Mir gefiel die Arbeit im Heaven, manchmal war es etwas anstrengend und stressig, aber ich kam mit meinem Schichtleiter Ryan super aus und mit den meisten Kollegen auch. Es gab immer, egal wo, ein oder mehrere Personen, die nicht auf der selben Wellenlänge oder einem unsympathisch waren, aber im Heaven fand ich sogar mit diesen Personen meinen Weg mit ihnen umzugehen. Das Arbeitsklima war Trotzdem super und ich war froh das Neil mir hier einen Job gab.
Genauso froh war ich über mein erstes freies Wochenende und nachdem ich Mittwoch und Donnerstag arbeiten musste, saß ich am Freitag Nachmittag in TJs Auto.
Er hatte davor, als er bei mir im Zimmer stand, nur dazu gesagt »Zieh dich nicht uncool an und putz dich etwas raus... In zehn Minuten fahren wir!« Woraus ich dann schon dreißig machte. Welche Frau schaffte es denn sich in zehn Minuten rauszuputzen und etwas zum anziehen zu finden, ohne zu wissen wohin man ging. Als ich meine Jeans und eine blaue Bluse an hatte, nickte er nur und erklärte mir das es so total okay war. Also nahm ich widerwillig meine schwarze Strickjacke und mein dünnen kakifarbenen Parka unter meinen Arm und stiefelte ihm hinter her. Als wir gehen wollten, grinste meine Mom uns von der Küche aus an. »Viel Spaß euch!« TJ bekam große Augen und mir wurde klar, das sie Bescheid wusste und er in diesem Moment dachte, sie würde verraten was er vorhatte. Ich drückte Mom kurz an mich und sie lächelte ihr ich-weiß-was-ihr-macht-Grinsen uns beiden zu. Dad war noch nicht daheim, bei ihm wüsste ich das ich mit den richtigen fragen alle Infos bekommen würde, die ich wollte.
»Sag mir endlich wohin wir fahren!« TJ war wirklich eine harte Nuss die ich in diesem Fall nicht knacken konnte.
»Niemals. Das siehst du dann wenn wir dort sind!« Er schaute kurz zu mir und musste dann grinsen. Er war eisern was das Geheimhalten anging. Es war schon fast ganz dunkel draußen und ich erkannte immer weniger in der Ferne.
Wir hatten gerade eine kurze Pinkelpause gemacht und sind wieder losgefahren auf die Autobahn und ich hatte immer noch nicht den blassesten Schimmer, was der Plan von ihm war. Die angeschrieben Orte sagten mir auch nichts und wenn ich es vorhin richtig gesehen hatte,waren wir schon in einem anderen Bundesstaat. Es waren schon knapp zwei Stunden in diesem Auto und aus Verzweiflung drückte ich immer wieder die Radiosender durch, bis das nächste schreckliche Lied kam. TJ stöhnte immer wieder aufs neue aus und meinte jedes mal das ich meine Finger von seinem Radio lassen sollte. Er war sogar irgendwann so genervt davon das er es für ein paar Minuten ausmachte. Ich musste erst grinsen, als er wütend den Off-Knopf drückte und verbissen auf die Autobahn schaute, dann unterbrach ich diese Stille. »Wird es mir denn gefallen?« Ich hasste es wenn ich nicht Bescheid wusste was da Heute Anstand.
»Was?« Sein Ernst jetzt????
»Na da wo wir hingehen??« Endlich lächelte auch er wieder, aber bestimmt nur weil er wusste wie sehr mich es nervte nicht Bescheid zu wissen.
»Klar!« TJ halt. Knappe kurze Antworten, darin war er schon immer gut.
»Hmmm. Ist das wo wir hingehen eher laut oder eher ruhig?« Dafür konnte ich gute fragen stellen.
TJ musste kurz lachen. »Wird das jetzt eine Fragerunde?«
»Gib mir einfach eine Antwort.«
»Nein.«
»TJ!« Es regte mich total auf.
Sein Blick ging lässig zu mir. »Joey?«
»Du bist so stur!« Meckerte ich und verschränkte meine Arme.
»Und du leichtsinnig das du mit mir Stunden in ein Auto sitzt, obwohl du nicht weißt wohin ich mit dir fahre!« Er würgte es mir noch rein. Toll.
»Na ja das muss ich ja, weil du so stur und dickköpfig bist!« Dabei wurde ich lauter und er grinste nur frech. Er grinste einfach nur vor sich hin und bog dann von der Autobahn ab und machte nebenher eine CD an und die Musik lauter, das er sich nicht mehr mit mir unterhalten konnte.
Ich drückte den Mute-Knopf »Sind wir bald da?«
»Ja.« Er rollte mit seinen Augen und klang schon wieder leicht genervt, aber wenigstens wusste ich das wir es bald geschafft hatten und die Musik war endlich mal auch okay, also machte ich sie auch gleich wieder an.
Was hat er nur vor? Und wo zur Hölle sind wir hier? Es ist zu dunkel um etwas zu erkennen.
Er machte die Musik noch einmal etwas lauter und fuhr weiter bis wir in eine kleine Stadt kamen. Sie war sehr klein, nur ein paar Häuser und schon kam die nächste kleine Stadt und dann noch eine, die aber wieder etwas größer wirkte. Mein Handy konnte ich Momentan vergessen, da ich absolut kein Netz hatte zwischen diesen Örtchen, also ging mein Blick stur auf die Straße.
Nach fast zwanzig Minuten, meinte ich gelesen zu haben, das da ein Schild mit dem College draußen war, wo Debby studierte, war mir aber nicht sicher und draußen sah es etwas gruselig aus mit dem leichten Nebelwetter. Ich bekam große Augen und drehte mich zu TJ rüber. »Okay TJ, was ist dein Plan? Du kannst mich auch daheim im Wald killen und mich in einem Fluss versenken!...« Ich machte nur Spaß und er schaute hochkonzentriert alle Straßenschilder an, die wir passierten. Der Witz kam diesmal nicht an, weshalb ich tief ein- und ausatmete und mich wieder nach vorne drehte.
Er bog in dieser Stadt mehrere Straßen ein, immer und immer wieder, bis er das Fluchen anfing. »Verdammt,.... es muss hier doch irgendwo sein!...« Wir waren mitten in einem Wohngebiet und ich konnte es kaum erwarten mir meine Beine zu vertreten.
»Wenn du mir endlich sagen würdest was wir hier machen, könnte ich dir suchen helfen...« Auf einmal standen immer mehr und mehr Autos am Straßenrand und da stand ein blonder Typ in einem blauen Hemd plötzlich an der einen Straßenseite und winkte uns in eine Parklücke rein. TJ stieg dann sofort aus und als ich meine Türe zumachte und auch zu TJ ging erkannte ich erst den Typ im blauen Hemd. »...DWAYNE!« Ich sprang wortwörtlich in seine Arme, nachdem er sie für mich ausgebreitet hatte und er drückte mich an sich. Ich wusste nun dass das Schild von dem College vorhin, wirklich das von Debby war und hielt schon Ausschau nach ihr, aber hier war weit und breit niemand zu sehen. Die Musik war auch noch viel zu leise, also war die Party bestimmt noch ein Stückchen weg.
Dwayne ließ mich wieder los. »Schön dich zu sehen, Joe!« Dann drückte er mich nochmal an sich, aber nur kurz. »Es fehlt mir wirklich über die Straße zu laufen und mit dir meine freie Zeit zu verbringen!« TJ stand neben uns und grinste nur zufrieden.
»Mir fehlt auch deine Anwesenheit zu Hause! Es ist nicht dasselbe. ...Weißt du mich nervt einfach keiner mehr!« Wir mussten alle Lachen.
Dwayne legte seinen Arm um mich und wir liefen den Gehweg ein Stück weiter, der Musik entgegen. Bass wummerte im Hintergrund und alles wurde langsam lauter. »Aber du hast doch noch TJ! Die größte Nervensäge überhaupt!« Wir beide mussten wieder Lachen und TJ rief hinter uns nur ein »Heeey!« zu uns.
»Ist da eine Party?« Ich schaute Dwayne fragend an, als ich die ganzen jungen Leute schon davor herumlungern sah.
»Also hat TJ ja wirklich die Klappe gehalten?! Respekt, dachte er erzählt dir es bestimmt wenn du ihn mit deinen Fragen bombardierst!« Dwayne hatte es wohl schon zu oft selbst erlebt.
»Nein, er ist echt gut darin mich in so einem Fall zu ignorieren… aber jetzt will ich wissen was wir hier machen!« Eigentlich war ich total Müde von der Stundenlangen Fahrt und gar nicht Party bereit.
Wir kamen in einem kleinen Vorgarten von einem Verbindungshaus an und ich hörte meinen Namen lauthals von Jemanden schreien. »JOEY?...JOEEE?« Debby ging gerade durch den Vorgarten mit ihrem Handy in der Hand auf uns zu. Es sah so aus als hätte sie auf etwas gewartet und ihre Augen leuchteten, als sie mich sah. Ich ging schneller auf sie zu und nahm sie auch in den Arm. »Was machst du hier?« fragte ich sie.
Sie legte auch ihre Arme kurz um mich und kicherte. »Das solltest du mir sagen, ich studiere hier!....» Dann drehte sie sich nach unserer Begrüßung zu Dwayne um mit einem ernsten Blick. »...Und du gehst das nächste mal an dein Handy, wenn ich dir Anrufe, ich hab dich überall gesucht.!« Sie entdeckte TJ und winkte ihm kurz zu, der genauso lächerlich zurück winkte, wobei ich ihm zutraute dass mit Absicht gemacht zu haben.
Dwayne ging zu ihr und nahm ganz liebevoll Debbys Hand in seine, küsste diese und dann ihren Lippen und sie gingen zusammen zur Haustüre, wo eine College Party nun anstand und schon in vollem Gange war. Ich ging hinter TJ her der den beiden folgte, aber hob ihm am Arm fest, als er auch gerade rein wollte. Er blieb stehen und schaute dann irritiert zu mir.
»Also diese ganz Fahrt für eine ….College Party?« Ich war wirklich etwas unsicher, das wir hier nur zum Feiern waren.
TJ steckte seine Hände in die Hosentasche. »Nicht ganz. Das ist so gesehen keine gewöhnliche College Party, Joe! ...Hättest du deinen Plan mit Dwayne und dem College durchgezogen, wärst du jetzt vielleicht mit ihm hier, wahrscheinlich wärt ihr ständig auf irgendwelchen Partys, so wie ich euch kenne...« Er holte noch einmal tief Luft und schaute mir nun in die Augen. »….ich dachte einfach... ich dachte es könnte dir gefallen, eine Party bei deinen Freunden und natürlich mit deinen Freunden, auf einem ihrer Colleges zu erleben! Dwaynes College wäre nur noch länger zum Fahren gewesen, deswegen dachte ich dass wir das auch bei Debbys umsetzen könnten und... ja, eigentlich sind wir nur zum Party machen hier...«
TJ
Joey strahlte so sehr, das sich jeder Kilometer, jede Minute, jede verdammte Stunde in meinem Auto gelohnt haben herzufahren. »Klingt gut! ...Danke TJ, ich weiß das wirklich immer sehr zu schätzen was du für mich machst!« Sie biss sich leicht verlegen auf ihre Unterlippe, als würde sie sich ein bisschen dafür schämen. Das muss sie aber nicht! Nicht vor mir!!!
»Was macht ihr hier? Kommt endlich mit, drinnen steigt die Party!« Dwayne riss uns aus diesem Gespräch und wir folgten ihm durch den Flur in den Wohnbereich. Es waren viel zu viele Leute hier und alle schon auf einem sehr gutem Level, dank dem netten Freund Alkohol. Debby brachte Joey was zu trinken und die beiden gingen tratschend durch den Raum, in Richtung Terrassentür. Auch draußen waren wirklich viele Leute zu sehen, was mich wunderte, ich fand es zwar etwas wärmer als bei uns aber die übliche Herbstbrise ging trotzdem und die war alles andere als warm. Der Bass dröhnte durch das Haus und Debby stellte sich mit Joey neben die Türe, zeigte immer wieder auf ein paar Typen und redete ununterbrochen. Dwayne ging mit mir erst mal nach draußen um eine zu rauchen und ich war froh das er auch hier war, aber sonst hätte ich auch diese ganze Aktion gar nicht gemacht.
»Du hast Joey glaub wirklich eine Freude damit gemacht!« Ich konnte sie und Debby durch die Scheibe sehen, wie sie gemeinsam lachten und wie Joey sich ihre Haare zu so einem ganz wuscheligen Knoten band, was sie immer machte wenn es ihr zu warm wurde.
»Ja, ich denke ich hab auch Debby damit ungewollt eine Freude gemacht!« Klar, Debby war seine Freundin, aber er wusste das wir jetzt nicht unbedingt dicke Freunde waren und werden würden. Er grinste nur und schüttelte leicht den Kopf. Die Türe ging auf und ein paar wirklich sehr sehr seeeehr attraktive Frauen kamen nach draußen. Okay, das war völlig untertrieben, sie waren alle verdammt heiß. Wir schauten ihnen automatisch hinter her und danach traf Dwaynes Blick meiner. »Jetzt, verstehe ich langsam immer mehr die „College-Sache“!! Wenn auf jedem College solche Weiber rumlaufen...« Dwayne gab mir einen leichten Schlag auf meine Brust, während ich mein Rauch ausblies, weil mein Kommentar etwas zu laut für ihn war. Die Mädels die im anderen Eck der Veranda standen schauten her und grinsten. In ihren knappen Jeans-Shorts und Tops, in meinen Augen für das Wetter unpassend gekleidet, standen sie alle da mit verschränkten Armen. Tja, denen war wohl kalt, wenn man so aus dem Haus ging. Zwei von ihnen steckten sich eine Kippe in den Mund und ich hatte meine mit den letzten Zügen zwischen meinen Lippen stecken, als die Blonde von den beiden zu uns kam.
»Entschuldigung, hast du uns ein Feuer?« Sie stand mit der Kippe in der einen Hand vor mir und lächelte.
»Klar!« Ich kramte in meine Hosentasche und holte es raus. Ihre Freundin kam dann auch schnell dazu, als ich es anmachte und ihr hinhielt. Sie hob meine Hand fest, mit der ich das Feuerzeug hob und gab mit der anderen einen Windschutz, bis sie ihre Kippen beide an hatten. Die Blonde blieb bei uns stehen und ihre Freundin ging ohne ein Wort zu ihren Freundinnen zurück. Gern geschehen...!!!!!
»Gehst du auch aufs College?« Ich musste lachen als sie mich das fragte und Dwayne drehte sich leicht weg, natürlich breit grinsend.
»Oh Nein, ich bin nur zu Besuch hier und fahr nachher wieder Heim!« Ich drückte meine Kippe aus.
»Schade, also kann ich dich noch nicht einmal auf einen Drink überreden?« Sie flirtete.
»Sorry, nein, wie gesagt muss ich noch fahren!«
»Okay, schade... Vielleicht sieht man sich nachher nochmal?! ...Ich heiße übrigens Kelly!«
Sie ging schon von uns weg, also nickte ich nur. »Okay!«
Dwayne drehte sich wieder zu mir um als diese Kelly verschwand. »War das eine Abfuhr a la TJ?«
Ich musste kurz lachen. »Ja, so in etwa! ...Ich bin nüchtern und mit Joey hier, da kann ich das einfach nicht so eiskalt durchziehen!«
Dwayne schaute mit hochgezogenen Augenbrauen nach drinnen zu den Mädels. »Also Joey stört so etwas nicht, wenn sie mit dir hier ist!...« Ich drehte mich um und verfolgte seinen Blick durch die Glasscheibe der Türe. Neben Joey stand Debby und Gegenüber von den beiden drei Typische Muskulöse College Typen, die bestimmt nichts im Hirn hatten und nur dank einem Footballstipendium hier waren, dafür konnte ich meinen Arsch verwetten.
Dwayne ging voraus und ich folgte ihm nach drinnen. Die Luft war muffig wenn man von draußen rein kam und am liebsten würde ich gerade draußen bleiben, da war es einfach viel angenehmer und nicht so stickig. Dwayne ging direkt zu Debby, die ihm zwei der Muskel-Typen vorstellte, denn der dritte war mit Joey beschäftigt. Er flirtete ziemlich heftig mit ihr, aber was mich noch viel mehr schockierte war, dass es Joey gefiel. Sie kicherte und grinste ihn ständig an. Ich verdrehte die Augen und bahnte mir den Weg in die Küche. Ich suchte verzweifelt Wasser, bis ich die Suche aufgab, mir einen frischen Becher schnappte und Leitungswasser aus dem Wasserhahn hinein ließ. Dazu musste ich mich an drei Betrunkene Vollidioten vorbei drücken und ein knutschendes Pärchen von der Spüle verscheuchen. Mit meinem vollen Becher machte ich mich auf den Weg zu meinen Freunden zurück. Also zumindest einen Teil davon, denn Joey war nicht mehr da. Debby küsste Dwayne als ich wieder neben ihnen stand und nachdem ich mich ein paar mal umschaute und Joey nirgends entdeckte musste ich die Turteltauben leider stören.
»Hey... Wo ist denn Joey? Und wo sind denn Tick, Trick und Track?«
Debby die wirklich schon leicht betrunken war, lehnte sich an Dwayne vorbei, zu mir rüber. »Du bist ein Spielverderber, weist du das? Gönn Joey doch endlich mal einen anderen Typen!« Sie konnte noch nicht mal meine Augen fixieren und Blickkontakt halten.
»Tu ich!« Eigentlich sollte man mit Betrunkenen das Diskutieren gar nicht anfangen.
»Nein, du willst sie nur für dich! Kapier endlich ,dass da nicht mehr als Freundschaft daraus wird!!«
Jetzt mischte sich Dwayne ein. »Deb, hör auf, was soll das? TJ will nichts von Joey, er macht sich nur Sorgen... aber da ich mich schon um dich kümmern muss, kann ich nicht Joey suchen gehen!«
»Natürlich steht er so was von auf Joey!« Dwayne hob ihren Mund zu und schaute mich entschuldigend an. Ich wusste das er in solch einem Moment genauso nach ihr Ausschau halten würde und so ging ich mal eine Runde durch das Haus, um nach Joey zu sehen. Um die Ecke kam eine Art Bibliothek mit einem riesigen Billardtisch in der Mitte des Raumes, an denen ein paar spielten. Drum herum waren wieder zu viele Menschen für mich, also ging ich weiter und kam wieder im großen Flur und Eingangsbereich raus. Ich streckte beim durchlaufen immer wieder mein Kopf in Höhe und suchte die paar Räume nach ihr ab. Nichts. Im Eingangsbereich ging eine Treppe nach oben, wo ich hoffte Joey nicht zu finden. Idiot. Vielleicht hat sie gerade Sex mit irgendeinem Typen. Ich dachte immer das sie es nie machen wird. Ich dachte das ich das zwar zu ihr sagen kann, das ich das in ihrem Fall zwar so machen würde, aber ich dachte nie das sie es tut. Was tu ich hier dann? Sie hat bestimmt Spaß mit Tick oder Trick, oder vielleicht sogar Track und ich hab kein Recht sie davon abzuhalten. Auch wenn ich nicht daran denken will, aber vielleicht ist es ja tatsächlich der richtige Weg. Ich dachte nur immer das wirklich was an ihrem Gerede wahr ist, das sie es nicht kann, mit einem Fremden schlafen, nur wenn eben Gefühle im Spiel sind. Ich dachte immer sie ist wirklich seltsam das sie so etwas denkt und noch an so eine Traumstory glaubt. Hab mich wohl getäuscht!
Gerade wollte ich durch den Flur zurück zu Debby und Dwayne als mir diese Kelly den Weg kreuzte und mich leicht an die Seite zog. Wir standen mitten im Flur an Wand, wo es gleich dahinter in die Küche ging. »Hey Süßer, ich hab dich schon gesucht...« Sie kam mir näher, zog mich an meinem Krage an sich und drückte mir ihre Hüfte entgegen. Diese Offensichtlichkeit wieder. Eigentlich war es so viel zu einfach für mich Frauen rum zu bekommen, der Reiz fehlte so ein bisschen, aber wenn ich an Joey dachte die bestimmt gerade von einem ran genommen wird, kam das Arschloch leider wieder etwas aus mir heraus und viel Arbeit brauchte ich hier nicht bei dieser Kelly.
Ich hatte Durst und machte mich von draußen auf den Weg zurück zum Haus. Ich sah schon die Haustüre und war auch etwas genervt von Mr. Muskelprotz. Dieser Typ hatte nichts in der Birne. Gar nichts. Sein Hirn bestand nur aus Sport und seinem Auto, das ich mir gerade anschauen musste. Das coolste an der Karre waren die Flügeltüren, aber alles andere was er mir zum Motor oder sonst was erklärte, davon verstand ich einfach kein Wort. Nicht eins. Ich wimmelte ihn ab, indem ich ihm ehrlich sagte das ich Durst hatte und mal zu Debby zurück sollte. Als er mich begleiten wollte sprachen ihn zwei Jungs wegen seines Autos an, weshalb er sofort wieder mit ihnen umdrehte und anfing alles zu erzählen, was ich mir schon anhören musste. Schnell weg hier.
An der Türe war so viel los, das sie gerade offen stand als ich rein wollte und so bahnte ich mir noch den Weg vorbei an ein paar Typen die sich über Sport unterhielten und einem Pärchen das sich gestritten hatte. Ich drehte mich um und wollte in die Küche. Auf halben Weg, entdeckte ich einen mir vertrauten Rücken. Meine besten Freunde würde ich überall erkennen, dazu dann noch die langen schwarzen Haare, die er sich lässig mit der Hand nach hinten strich. Ich sah TJ vor einer Blondine in kurzer Jeans vor ihm stehen. Seine Hand war neben ihrem Kopf an der Wand abgestützt und er redete etwas in ihr Ohr, weshalb sie die Augen schloss und auf ihre Lippe biss. Also bisher kannte ich zwar seine Frauengeschichten, aber so oft ich sie gehört habe, hab ich ihn noch nie oft in Action erlebt. Einmal als wir im Kellerclub waren, aber da hat er dann diese Frau stehen lassen, weil ich sonst dumm rum gestanden wäre. Okay, wir waren nicht alleine hier, aber ich wüsste zu gern wieso es immer eine Tussi gab, die ihn anmachte. Strahlt er das klassische Bild von einem Aufreißer aus? Wie macht er das ohne sich groß Mühe zu geben? Bisher war es immer so das eine Frau auf ihn zu kam, selten das er eine angesprochen hatte. Wie nötig können Frauen es denn nur haben?! Also für mich ist das so billig... Bäääh! Klar, das Männer so etwas dann ausnutzen! Frauen können so dumm sein...
Ich ging vorbei an den beiden, da wurde ich angerempelt als sich ein anderer Muskelprotz an mir vorbei drückte. Ich stolperte auf die Seite und stand kurz auf irgendeinem Fuß, was mir dann ganz arg war und ich mich sofort entschuldigte.
»Pass doch auf!« zischte neben mir eine Frauenstimme und als ich mich dann noch einmal entschuldigte und das Gesicht zur Stimme suchte die so giftig klang, war es TJs Tussi in den knappen Jeans die mich dumm angemacht hatte.
Er schaute mich mit großen Augen an und stellte sich sofort wieder aufrecht hin. Er nahm seine Hand von der Wand und drehte ihr den Rücken zu. Ich ging weiter, weil ich das Gefühl hatte ihn da bei etwas zu stören und ihn von etwas abzuhalten.
»Joey, warte mal...« TJ hob mich an meiner Schulter fest und ich drehte mich zu ihm um. »...Wo warst du denn? Ich hab dich überall gesucht!!«
Ich musste auf das Gerede Lachen, da ich ihn gerade anders erlebt hatte. »Ach ja? Du findest mich aber nicht in ihr, das ist dir doch bewusst!« Ich musste über meinen Konterspruch grinsen. Es war ein Siegessicheres Grinsen, das da über meine Lippen huschte. Dann machte ich mich auf den Weg zur Küche und TJ folgte mir komischerweise.
»Ich hab dich nirgends gefunden!...« Ich suchte etwas trinkbares auf den Küchenflächen, nur stand da so viel Zeug rum das ich nicht sofort fündig wurde.
»Hey, du musst dich deswegen nicht rechtfertigen, ich wollte dir jetzt auch nicht deine Tour vermasseln...! Also schnapp sie dir, Tiger!!« Ich hab das nicht so gemeint! Er soll auch seinen Spaß haben und ich hab ja noch Debby und Dwayne. Mist, ich hab ihm wirklich eine Tour vermasselt!!!
TJ drehte mich zu sich um und hob mich an meinen Schultern fest. Sein Blick war ernst, aber seine hochgezogenen Augenbrauen zeigten auch etwas Sorge darin. »Ich wollte den Abend Heute mit dir verbringen und auf einmal warst du weg! Ich dachte du bist mit einem von diesen Hirnlosen Typen mit auf ihr Zimmer...«
Ich unterbrach ihn. »TJ! Es ist okay! ...Mach was du willst, du musst mich nicht Babysitten!! Du solltest zurück zu dieser Hirnlosen Tussi gehen in den viel zu kurzen Hosen!«
Er grinste mich nun an, bis daraus ein Lachen wurde. »Ja, das war sie wirklich! ...Und Nüchtern ist das ganz schön übel auszuhalten...«
Ich war froh das wir da normal drüber reden konnte, was wir sonst auch immer machten. Ich hab nur immer das Gefühl das TJ sich verantwortlich für mich fühlt, wenn wir zusammen weg waren und sich zu schnell Sorgen um mich macht. Das war jetzt schon öfter so und Heute wieder. Er sorgt sich immer um mich und will sich mit Frauen immer total beherrschen wenn er mit mir Feiern ist. Er wollte nicht das ich nachher alleine herum stehe und ihm dabei zusehe wie er eine klar macht, so hat er es mir mal gesagt. Aber mit dieser Aussage von ihm kam ich sehr gut klar, da ich es wirklich auch kacke finden würde, wenn ich nur mit ihm unterwegs bin und dann tatsächlich auf Alleingang Feiern und eventuell Heim fahren muss. Ich hatte bisher immer bei ihm geschlafen wenn wir in der Stadt Party machten und auch das würde dann wegfallen. Es war ein großer Zug von ihm das er mich bei so etwas Berücksichtigt und vielleicht bin auch ich selbst Schuld das er sich genau so mir gegenüber Verhält. Schließlich war er an meiner Seite, als es mit Jayden vorbei war und da hatte ich sehr arg mit mir zu kämpfen. TJ war an meiner Seite und hatte meine Gefühlsachterbahn, die meistens ihren Tiefpunkt hatte, selbst miterlebt.
Ich hatte gerade aber mal wieder ganz andere Probleme. Ich musste immer überlegen wie ich Flirt versuche abwimmeln konnte, wenn die Männer nicht mein Typ oder unsympathisch waren. Ich brauchte immer ein paar Anläufe oder musste mir erst etwas überlegen, um wieder von ihnen weg zu kommen. Und dieser Mr. Muskelprotz, mir viel einfach sein Name nicht mehr ein, hatte Debby mir angedreht. Sie kannte ihn von einem Kurs auf ihrem College und stellte ihn mir dann vor. Sie sagte dazu auch das wir beide ja Single wären und sie uns nun viel Spaß wünschte, schon stand ich alleine mit ihm da. Daraufhin kam ich nicht mehr zu Wort, er erzählte nur noch von sich und wollte mir dann noch sein Auto zeigen.
Aber jetzt war ich ihn eigentlich endlich los und bereit mit TJ zu feiern, was nun unser Plan war. Etwas sehnte ich mich zwar nach meinem Bett, aber es war viel zu Früh diese Party zu verlassen und eine viel zu lange Fahrt lag da auch noch vor uns.
Ich schlug TJ vor wieder zu Debby und Dwayne zu gehen, doch auf dem Weg dahin stoppten wir auf der kleinen Tanzfläche zwischen den Sofas, weil die Musik einfach gerade zu gut war. Debby und Dwayne winkte ich zu uns und tatsächlich kamen beide her. Ich war überrascht das Debby eine Wasserflasche in der Hand hatte. »Brauchst du schon Wasser zum Nüchtern werden?« Ich war wirklich erstaunt, denn solange war ich gar nicht weg gewesen.
»Ihr Ärsche, ich hatte schon Zwei Stunden Vorsprung mit dem Trinken!« Woraufhin sie wieder einen großen Schluck Wasser trank.
Ich sah wie die Blondine an uns vorbei stolzierte, während TJ mich auf einmal von hinten kurz umarmte. »Nur Kurz... Bis sie weg ist...« Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren und bekam Gänsehaut. Kaum war diese Tussi weg, ließ er mich wieder los und wir grinsten uns nur an. Zu oft haben wir uns schon aus solchen Schlamassel raus geholt und ich würde es jederzeit wieder für ihn machen.
TJ ging mit Dwayne wieder etwas zu trinken holen und Mr. Muskelprotz von Debbys Kurs kam nun zu mir. »Da bist du jaaaa.... Na? Hast du mich und meine Muskeln vermisst?« Furchtbar. Ich starrte Debby an, in der Hoffnung das sie mir da raus half. Aber nein,da kam nur ein grinsen und nicken, das ich mit ihm reden sollte. Die blöde Kuh fordert mich tatsächlich auf, mich auf diesen Affen einzulassen, ihr Blick sagt alles!
»Wie soll ich sagen...?« Meine Hände hatte ich an meine Hüften gestemmt und ich überlegte ein paar sanfte Worte um ihm einen netten Korb zu geben.
»Baby, hier dein Drink!« Die Stimme kam mir sehr bekannt vor und als TJ neben mir auftauchte musste ich Grinsen, so erleichtert war ich ihn zu sehen.
»Danke...«
TJ reichte mir meinen Becher und reichte dem Typen, der doppelt so breit war wie er seine Hand.
»Hey, ich bin TJ, ...Joeys Freund!!« Er sagte es wirklich nett, aber mit einem leicht ernsten Unterton zu ihm. Dieser Typ schaute verdutzt zu uns und Debby blieb stehen, sie tanzte nicht mehr weiter und wollte gerade etwas dazu sagen, da drückte Dwayne sich vor ihr und schob sie weg.
»Sorry, ich dachte das Debby vorhin meinte sie sei Single!...« Mr. Muskelprotz zeigte auf mich und redete weiter. »...Ich will kein Stress oder so, okay?« Er hat wirklich Angst Stress zu bekommen, dabei sieht er so aus, das er mit einem Schlag TJ vernichten könnte.
»Ja, das macht Debby nur weil sie mich nicht Leiden kann! ...Tut mir Leid, Kumpel, ...aber Hey, ...siehst du die Blonde mit der kurzen Jeans...?« Mr. Muskelprotz nickte. »...Die ist noch Single und steht auf Muskeln wie du sie hast!« Dankend für diesen Tipp ging er zu TJs Tussi von vorhin und TJ drehte sich lachend zu mir um. »Vielleicht haben wir da Heute ein Hirnloses Traumpaar verkuppelt...« Ich musste nun auch Lachen.
Der Abend war wirklich Klasse und ich war TJ so dankbar das er dass organisiert hatte, auch für die lange Fahrt und vor allem das er mir mal wieder mit einer Abfuhr von einem Typen half, dessen Namen ich mir noch nicht einmal merken konnte.
Nach einigen Drinks und nach einem unendlichen Getanze auf der Mini-Tanzfläche entschloss TJ die beiden zu Debbys Wohnheim zu fahren. Dwayne übernachtete bei ihr und nachdem wir die zwei auf einem Parkplatz raus gelassen hatten, wartete TJ noch, bis sie die Türe erreichten hatten und im Haus waren, erst dann fuhr er los.
Es dauerte nicht lange bis ich einschlief und erst als wir in meine Straße einbogen weckte er mich.
»Joe... Hey Joey... Wir sind gleich bei dir!« Als ich wach wurde checkte ich erst mal das ich schon mehrere Stunden geschlafen hatte, während er Auto fahren musste, ich war eine schlechte Beifahrerin. Ich hätte ihn unterhalten sollen und mit ihm wach bleiben, das es nicht müde werden würde.
»Shit, ich wollte nicht schlafen!... Ich weiß das ich eine miese Beifahrerin war!« Meine Stimme klang rau und verschlafen.
»Schon gut. Alles okay! Mach dir kein Kopf, gleich kannst du weiter schlafen...« Er fuhr in unseren Hof und ich schnallte mich aus und umarmte ihn.
»Danke für alles TJ, wirklich! Irgendwann bekommst du deine guten Taten zurück!«
Er musste leicht grinsen. »Viele sind das ja nicht!«
»Es fallen mir genügend ein... Wie viel Spritgeld bekommst du?«
»Nichts!«
»Sicher? Ich verdien doch jetzt Geld...« Ich mochte das eigentlich nicht, aber TJ war da immer sehr hartnäckig.
»Ich hab das gern gemacht und will nichts.« Er wollte nie etwas annehmen.
»Okay, die nächsten Drinks gehen auf mich!«
Dann stieg ich aus und bevor ich die Türe zu machte sagte ich ihm Gute Nacht. »...Schreib wenn du Daheim bist und Schlaf gut.... Nochmal Danke!«
»Hör auf dich zu bedanken.« Nuschelte er und ich verdrehte die Augen und versuchte die Türe leise zu zumachen.
Er fuhr natürlich erst los, als ich im Haus war und ich konnte meine Matratze kaum erwarten. Ich war gerade im Bett und machte die Augen zu, als TJ mir schrieb das er daheim war und er mir eine erholsame Nacht wünschte. Ich antworte schnell und knapp und schloss schnell meine Augen. Ich war binnen Sekunden eingeschlafen und meine Träume begannen.
Meine Schicht im Heaven ging los. Freitag Abend und eine Riesen Schlange vor dem Eingang, weil irgendein bekannter DJ Heute Abend auflegen wird. Ryan und ich waren fast fertig mit Bestücken der Bar im VIP-Bereich, als Raven die Treppen nach oben kam. »Es geht looooos!!!« Raven und Aria, ebenfalls Jobber wie ich die Heute auch da waren gehörten auch zum VIP-Team von Ryan dazu. Sonst gab es da noch Louis, ein wirklich guter und schneller Barkeeper, Sasha einer der lässigsten Typen die ich kennen gelernt hatte und JJ, die meistens mehr am flirten mit Männer als am arbeiten war. Ich kam mit allen sehr gut aus und war froh Heute mit Aria, Raven, Louis und Ryan zu arbeiten. Wir hatten alle die volle Schicht Heute vor uns und ich sah gerade Louis die Treppen hoch springen. »Na Chef, wo sind die Kurzen?« Kaum hatte Louis die Frage ausgesprochen, stellte Ryan ein paar Kurze auf den Tresen. Ich stand neben ihm und er reichte mir gleich einen roten Likör. Louis, Raven und Aria nahmen sich einen weg und wir hoben alle die Gläser hoch. Bei Ryan war es ein Ritual vorher eine Runde Kurze gemeinsam zu trinken und so fing er an uns vorher einzuteilen. »Raven und Aria, ihr werdet Heute dafür sorgen das der Laden sauber bleibt und die VIP-Lounges versorgt sind, also schön abräumen, VIP bedienen und eventuell mal Getränke aus dem Lager holen für die Bar! Louis du bleibst mit mir hinter der Theke und Joey du musst helfen wo es Not am Mann ist, sorry ich meine Frau, ...hahaha ….also du bist Heute unser Springer...« Dann hob er sein Glässchen etwas Höher. »...Auf eine gute Nacht Heute zusammen und das beste Team!!!« Das war sein Standardspruch und jeder von uns trank sein Glas leer. Er räumte die Gläser gleich auf und Louis kam zu ihm nach hinten.
»Und wo soll ich anfangen?« Ich schaute Ryan fragend an.
»Bleib erst mal hier, du bist schnell im Ausschenken, aber wenn Raven oder Aria dich brauchen musst du auch Abräumen helfen!«
»Ja, kein Problem.« Es dauerte nach Öffnung des Clubs immer gut eine halbe Stunde, bis die VIPs kamen und auch eventuell schon die erste Lounge eincheckte. In der größten Lounge waren die meisten Leute mit einem Junggesellenabschied drin. Die Männer waren die ersten und legten gleich ordentlich mit trinken los und wir waren schnell mit den Getränken ausschenken zu dritt. Wenn sie in den Lounges große Flaschen bestellten, wurden diese ihnen gebracht, aber einzelne normale Getränke, mussten sie bei uns an der Bar holen mit ihren Getränkechiparten, die beim gehen dann bezahlt wurden am Ausgang.
Der Junggesellenabschied war relativ schnell gut drauf und die ersten auf der Tanzfläche, als der DJ endlich loslegte. Es kamen noch ein paar weiter Gäste nach oben zu uns, die zwar keine Lounge hatten aber VIP Zutritt und zum Teil auch die Tanzfläche stürmten. Louis blühte mal wieder richtig auf beim ausschenken und ich half inzwischen bei Raven mit abräumen, da hinter der Theke es mit Ryan und Louis gut lief. Es war zwar schon ein bisschen was zu tun, da es voller und voller wurde, aber noch ging es.
»Joey!« Ich hörte meinen Namen durch die dröhnende Musik nur etwas leise rufen, aber wusste genau wer das war. Louis winkte mich zu ihm und ich ging mit ein paar Gläsern zu ihm. »Geh mal nach unten zu Terence, er soll dir einen Caipirinha Stampfer geben! Uns fehlt der Zweite!« Ryan nahm meine Gläser ab, ich nickte ihm zu und machte mich auf den weg nach unten.
In der Mainhall sah es schon ganz anders aus, hier war die Hölle los. Man musste sich richtig durchdrücken bis man an der hinteren Bar bei Terence ankam. Ich musste kurz warten, bis Terence für mich Zeit hatte, aber immerhin war er schon gerade dabei einer jungen Dame Getränke zu geben und ihre Karte in sein kleinen Handterminal zu stecken um die Getränke drauf zu buchen. Danach kam er zu mir und ich erklärte ihm was ich suchte. Terence schickte mich aber in den Kühlraum, weil er bei sich keinen Stampfer übrig hatte. Also ging ich dorthin und suchte und suchte, fand aber keinen. Ich ging wieder an der unteren Theke vorbei, als Terence einen Stampfer hoch hielt um mir zu zeigen, dass er doch einen übrig hatte. So war das immer. Man wurde vom einen Eck ins andere geschickt und schließlich taucht es dann doch immer da auf, wo man eigentlich auch hingeschickt worden war.
Ich nahm Terence den Stampfer ab und der grinste mich nur an. »Hab ihn doch gefunden!« Und ich such ewig im Kühlraum! Ich nahm ihn dankend an und ging wieder nach oben zu Louis, als ich dann auf die Uhr schaute und feststellte das ich gut zwanzig Minuten weg war. »Sorry, wir haben erst keinen gefunden...« Die Tanzfläche war voll und Louis reichte zwei Frauen ihre Drinks. »Kein Problem! ...Deine Freunde sind da, falls du kurz Hallo sagen willst!« Ich schaute mich irritiert um, weil ich von nichts wusste.
»Was? Wer?« Er nahm die Getränkekarte in sein Handterminal und drückte auf dem Touchdisplay drauf rum.
»Keine Ahnung, sie haben nach dir gefragt und gesagt das sie deine Freunde sind!«
Ich steckte mich über die tanzende Menge um schauen zu können, wer von meinen Freunden hier war und entdeckte am anderen Ende zuerst TJ der mit Dan und Jane wild gestikulierte und redete, Dwayne und Debby die sich gerade abknutschten und sogar Steve der sehr ernst mit Kirsten redete und beide in ihr Handy schauten. Ich ging in ihre Richtung und als ich bei ihnen war begrüßte ich jeden einzeln mit einer festen Umarmung. Dan und TJ waren die letzten zwei, bei denen ich dann nachhakte. »Was macht ihr hier alle?«
Dan grinste mich ganz lieb an. »Ja, das war ganz spontan. Vorhin haben ich allen geschrieben wer von uns denn in der Heimat ist und dann hat sich tatsächlich jeder gemeldet, das alle hier sind, dass hat keiner so wirklich gewusst, also echt ein witziger Zufall und da du nicht geschrieben hast, hat Dwayne sein Dad gefragt ob du arbeiten musst und somit sind wir dann alle zu dir kommen!!! Also eigentlich war das hier gar nicht geplant, ….aber erzähl mal, wie geht es dir?« Ich redete mit Dan ganz lang, bis ich ihnen dann wieder erklären musste, dass ich weiter arbeiten sollte.
Auf dem Weg zur Bar, sammelte ich wieder Gläser und Flaschen ein und bahnte mir dann meinen Weg weiter zu Ryan und Louis. Ich ging hinter die Bar und räumte auf der Rückseite die Spülmaschine ein und ließ sie kurz laufen. Bei diesen Industriespülmaschinen dauerte ein Spülgang drei Minuten, weshalb ich gleich den nächsten Korb mit Gläsern vorbereitete, die Raven gerade alle brachte.
»Bist du mit Mr. Staffords Sohn befreundet?« Sie half mir die Gläser in den Spülkorb zu räumen.
»Dwayne? Ja, er ist einer meiner engsten Freunde!!«
Sie versuchte vorsichtig eine andere Frage zu formulieren. »Und der andere... mit den schwarzen Haaren... Ist er dein Freund oder nur ein Kumpel?« Ich dachte zuerst an Dan, weil ich mich mit ihm unterhalten hatte. Als ich so überlegte, stand plötzlich TJ an der Bar hinter uns.
»Joey? ...Kannst du mir noch drei Bier geben?« Ich machte die Bestellung und reichte sie ihm, dann erst gab ich in einem Handterminal die Getränke ein. »Wie lange arbeitest du Heute?«
Ich reichte ihm seine Karte und er zwinkerte mir dankend zu. »Bis Schluss!!!«
»Kommst du nochmal bei uns vorbei...?«
»Klar, so oft es nur geht!«
»Cool... bis dann...« Er nahm die Biere und ging.
Raven zog den gespülten Korb, voll mit Gläsern aus der Spülmaschine und fing an diesen auszuräumen und verstaute alle Gläser wo sie hingehörten.
»Also ist das dein Freund?«
Sie fragte mich wieder weiter aus, aber ich schaute sie entsetzt an. »TJ?«
»Ja, der heiße Typ der gerade da war! ...Ist er Single?« Heiß? TJ?
»Ja. Ich denke das ist er!« Das ist er doch immer!
»Du musst ihn mir vorstellen! Der ist voll mein Typ und sooo heiß!« Sie findet TJ also wirklich heiß?!
»Raven, er ist ein totaler Aufreißer und sucht nur Frauen für eine Nacht!«
Sie räumte weiter Gläser ein. »Ach dann hattet ihr auch...?«
Bevor sie zu ende reden konnte antwortete ich schnell. »Oh Gott, nein! Er ist ein guter Freund!«
Ryan unterbrach uns und stellte ein Getränkekühler mit einer großen Captain Morgan Flasche vor uns ab. »Raven, das geht in die eins!« Damit meinte er die erste, ganz große Lounge. »Joey, kannst du hier weiter machen?« Er meinte das Ausschenken und ich nickte ihm nur zu.
Es war kurz viel los an der Bar und dann hatten wir aber schnell wieder etwas Luft, nachdem wir den kleinen Ansturm abgearbeitet hatten.
»Du willst nicht das sie ihn kennen lernt, richtig?« Ryan hatte mich durchschaut.
»Ja, das klingt Kacke, aber ich weiß das TJ Frauen nur für eine Nacht nimmt. Also wie soll das dann ablaufen? Ich stell sie ihm vor, sie probiert es dann solange bei ihm, bis er sich auf einen One-Night-Stand einlässt und wenn er sie fallen lässt, bin nachher ich diejenige die es ausbaden darf?! ...Ich will eigentlich Geschäft und privates nicht vermischen, vor allem nicht in solchen Fällen… Jetzt sind einmal alle meine Freunde wieder Zuhause und es könnte alles so sein wie Früher und dann daaaaassss!!!!! Ich weiß echt nicht wo mir der Kopf gerade steht! Egal was ich nun mache, es ist Kacke!«
»Nein, das klingt ganz gut was du da sagst! Ich hab den Fehler auch schon mal gemacht und bereue es bis Heute… sag es Raven einfach wie du darüber denkst, vielleicht versteht sie es ja!« Er wirkte etwas traurig, als er von seiner Vergangenheit redete, aber war ein guter Zuhörer.
»Nein, das kommt total Kacke rüber...« Es kommt so rüber, als würde ich ihn nur für mich haben wollen und das will ich einfach nicht! Er ist mein bester Freund, ja okay, aber ich denke ich muss sie ihm vorstellen. ...Ja verdammt, dass muss ich!
»Also stellst du Raven deinem Kumpel vor?« Ryan schaute mich fragend an.
»Ja, ...denke schon!« Ich war zwar unsicher, aber wirklich der Meinung das es so besser war.
Es war fast Ein Uhr und ich räumte langsam leere Gläser und Flaschen bei meinen Freunden ab um dabei nebenher mit ihnen reden zu können. Kirsten berichtete mir ein bisschen von ihrem College Tagen und ich hörte ich aufmerksam zu. Es klang alles sehr aufregend, was mich dann wieder zum nachdenken brachte ob ich es nicht auch tun sollte. Ich hatte auf einmal das Gefühl so viel zu verpassen und nicht auf dem richtigen Weg zu sein, komisch irgendwie was solche Gespräche manchmal in mir auslösten.
Mir tippte jemand auf die Schulter und ich drehte mich um, als ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Raven stand vor mir mit groß leuchteten Augen und ich wusste das es jetzt an der Zeit dafür war.
»Warte kurz...« sagte ich zu ihr und suchte unter meinen Freunden TJ. Raven stand neben mir und ihr Blick ging auch suchend in die Runde, sie wirkte auch etwas aufgekratzt und nervös was ich gar nicht verstehen konnte. Da kam TJ gerade von dem Außenbereich mit Dan zurück, also waren sie bestimmt eine rauchen. Ich winkte ihn her und TJ kam ganz cool zu uns. Als er vor uns stand deutete ich auf Raven, die ihn übertrieben anlächelte. »TJ, das ist Raven, ...Raven das ist TJ!« Er schaute mich nun kurz irritiert an und gab ihr dann aber schnell die Hand, höflich war er ja schon immer. Sie führten klassischen Smalltalk während ich mich dann wieder an die Arbeit machte und alle Stehtisch und Tischchen abräumte, an denen ich vorbei kam.
Nach ein paar Sammelrunden von leeren Flaschen und Gläsern, ging ich hinter die Theke zur Spülmaschine, wo Ryan mich merkwürdig anschaute. Ich schaute ihm kurz in die Augen, machte dann aber weiter und räumte alles in leere Spülkörbe ein, die ich dann in die Spülmaschine lassen konnte.
»Hier!« Er schob einen Kurzen in meine Richtung und ich zögerte erst ihn zu nehmen. Dann schenkte er sich auch einen ein und wir tranken den süßen Likör von vorhin nochmal zusammen. Keine Ahnung wieso mich das so störte mit Raven und TJ, aber nachdem ich alle eingesammelten Gläser von mir gespült und sogar noch alle in einem Korb vorbereitete hatte die Ari mir brachte, stand ich neben Ryan der auch nichts zu tun hatte. Wir schauten beide zu Raven die immer noch versuchte mit TJ zu flirten. »Weißt du was,... du solltest eigentlich da drüben bei deinen Freunden stehen wenn die alle schon mal da sind! Jetzt steht Raven da rum, ist am flirten, ihr macht alles alleine und sie arbeitet nichts mehr. Es ist jetzt ja weniger los, aber ich denke dass dann du um halb zwei Feierabend machen kannst, wenn du willst… natürlich nur ausnahmsweise!«
»Ehrlich jetzt? Oh cooool…. Danke das ist echt klasse, seitdem sie alle studieren ist es wirklich selten, dass wir uns alle sehen!«
Ich schaute auf die Uhr, es war fünf vor halb und ich räumte solange nochmal frisch gespült Gläser auf, konnte die paar Minuten zum Feierabend aber kaum abwarten.
»Ari? Geh bitte Raven holen, sie soll Joey ablösen, das sie Feierabend machen kann!« Ari schaute zwar irritiert zu Ryan, aber machte sich auf den Weg zu ihr und TJ. Ryan zwinkerte mir zu und ich verabschiedete mich von ihnen und ging nach unten zu meinem Spind. Ich hatte dort noch für die Arbeit nur ein schlichtes schwarzes Shirt drin liegen, nur als Ersatz, aber das musste jetzt reichen für den Rest des Abends. Ich zog es schnell an und machte mich kurz frisch, dann ging ich wieder nach oben zu meinen Freunden die alle am Feiern waren. Sie freuten sich total und staunten kurz als ich sagte das ich früher Feierabend machen durfte. Dwayne ging uns daraufhin allen was zu trinken holen und ich merkte mal wieder das ich zu nüchtern für sie alle war. TJ tanzte mich an, nur kurz aus Spaß, dann blieb er stehen um mit mir zu reden. »Was war das denn vorhin? Willst du mich verkuppeln oder was sollte das?!«
Ich musste nur kurz lachen. »Nein quatsch, Raven findet dich heiß! Sie wollte das ich euch miteinander bekannt mache...«
Er zog erstaunt seine Brauen hoch. »Sie steht also auf mich?«
Ich musste komischerweise darüber nochmal laut Lachen, so wie er das sagte. »Ja...«
»Okay… gut zu wissen!« Ich rollte mit den Augen, weil ich wusste was seine Gedanken waren.
Dwayne kam zu mir. »Joe, was machst du morgen? Sag mir das du Zeit hast?!«
»Morgen Abend arbeiten, wieso denn?«
Er kniff etwas seine Augen zusammen. »Sollen wir davor Chillen wie früher… mir fehlt das irgendwie!«
»Chillen klingt gut, da bin ich dabei!« Es freute mich so etwas von Dwayne zu hören.
Dann ging er wieder zu Debby und tanzte mit ihr, mein Herz blühte auf als ich die beiden so glücklich zusammen sah. Sie passen wirklich super zusammen und ich bin froh das ihre Beziehung diese College-Distanz stand hält!!! Entfernungen zwischen den Partnern ist meistens ein Hindernis in einer Beziehung, was auch oft zum Abbruch führt, was ich hin und wieder von anderen mitbekomme, aber ich denke die wahre Liebe hält jede Distanz aus, egal wie viele Kilometer dazwischen liegen, die Liebe ist doch grenzenlos und unendlich weit, nicht einfach, aber das sagt ja auch keiner. Sie ist eine Herausforderung, für jeden von uns, aber das macht es ja auch wieder zum Abenteuer unseres Lebens, mit allen Höhen und Tiefen inklusive!
Der Abend war klasse weil alle meine Freunde einfach dabei waren. Ich musste den Abend zwar arbeiten, aber dadurch das Ryan mich früher gehen ließ, hatte ich doch noch was von ihnen. Die Spontanaktion von ihnen war wirklich eine super Idee und ich war so dankbar jeden einzelnen von ihnen „mein Freund“ nennen zu dürfen.
Auf dem Heimweg gingen wir noch in den Imbiss zwei Straßen weiter, wo wir schon öfter einen Abstecher gemacht hatten. Steve bekam nichts mehr runter, weil ihm so schlecht war, aber der Rest haute nochmal mit Burgern und Pommes rein, natürlich auch ich.
An der Kasse zahlte ich TJs essen, der mich dann genervt anschaute. »Ist okay so… ich bin dir bestimmt schon 1000 Burger schuldig, so oft wie du mich schon zu etwas eingeladen hast!!!« versuchte ich ihm dann zu erklären.
»Du bist mir gar nichts schuldig, weil ich nie etwas von dir zurück haben wollte...« Ich blendete ihn aus, nahm unser Tablett und er folgte mir zu den Tischen in der Ecke, wo unsere Freunde schon verteilt saßen. Dan erzählte uns dann dass Jane Heute seit langem mal wieder viel getrunken hatte, weshalb sie auch in seinem Arm auf der Sitzbank im Imbiss eingeschlafen war. Sie war einfach fertig, aber Dwayne machte sich daraus einen Spaß und bewarf sie mit Pommes was sie im Schlaf natürlich nicht merkte, bis Dan ihm einen bösen Blick zu warf. TJ stocherte immer wieder in meinen Pommes rum, obwohl er eigene hatte und als ich nicht mehr konnte freute er sich über alle Pommes die von mir übrig waren. Er stopfte alles in sich hinein und ich war mir sicher, das er noch mehr essen konnte.
»Alter, was kannst du alles verdrücken?« Steve wurde bei diesem Anblick wieder schlecht, wenn er TJ beim essen beobachtete. TJ grinste nur stolz über seinen Mülleimermagen.
»War klar, das du das als Kompliment aufnimmst!...« Wir mussten alle über Dans Aussage lachen, die mehr als gut zu TJ passte.
Als wir dann nach fast einer Stunde mit essen fertig waren, nahmen wir Taxis nach Hause. Ich saß mit Debby, Dwayne und TJ in einem, den wir zuerst in der Stadt bei seiner Wohnung raus ließen und dann erst fuhr das Taxi endlich Heim zu uns, wo wir nach Ewigkeiten dann auch mal ankamen. Wir teilten den Preis auf und ich sehnte mich nach meinem Bett wie schon lange nicht mehr. Es war eine tolle Nacht mit meinen tollen Freunden und ich schlief wirklich sehr zufrieden und auch glücklich, mit dem Gedanken tolle Freunde zu haben, schnell ein.
Ich wurde von lauter Nachrichten geweckt da ständig mein Handy vibrierte. Als ich dann davon aufwachte beantworte ich Nachricht für Nachricht.
Gib Bescheid wann ich kommen kann.
Dwayne
Sorry, bin jetzt erst wach!
Komm wann du willst!
Dann war da noch eine von Jane.
Es war so schön dich mal wieder zu sehen.
Grüße auch von meinem Schatz! Schade das
wir heute Abend wieder fahren, aber wir
melden uns wenn wir wieder in der Stadt sind.
Ja, mich hat es auch gefreut
das ihr da wart! Vielleicht schaffen
wir es das nächste mal wieder
einen Mädelsabend zu machen?
Joey
Und dann war da natürlich noch eine Nachricht von TJ.
Mir ist schlecht…
Wundert mich nicht mit
deinem Mülleimermagen!
Hey! :)
Und dann zeigte es mir noch eine unbekannte Nummer an mit einer ungelesenen Nachricht.
Du fehlst mir ...sehr!
Mein Herz raste und ich war Hellwach. Ich dachte sofort an ihn. Ja, es konnte nur Jayden sein, seine Nummer hatte ich bei den letzten Nachrichten nicht abgespeichert, sondern sofort gelöscht. So löschte ich auch diese eine Nachricht sofort und legte dann wieder mein Handy weg. Ich stand auf, ging duschen und versuchte mich abzulenken.
Als Dwayne dann kam erzählte ich ihm von Jaydens Nachrichten.
»...Er hat dir einfach so geschrieben? Wow! ...Was will er denn?«
»Keine Ahnung ich hab ihm noch nicht einmal geantwortet!... Und bitte sag das niemanden, vor allem Debby nicht!« Ich will nicht das es die Runde macht, wenn ich selber keine Ahnung habe, was ich nun machen soll! Ich muss mir jetzt selber mal wirklich Gedanken machen, wie ich nun mit dem Thema Jayden weiter mache...
»Weiß nur ich darüber Bescheid?« Er konnte solche bitten nicht immer für sich behalten, also hoffte ich das er Debby nichts erzählte.
»TJ war bei den ersten Nachrichten dabei und hat mir dort verboten ihm zu antworten.«
Dwayne musste darüber lachen. »Er hat es dir verboten?«
»Ja, er kam dann wieder mit dieser One-Night-Stand-Sache… ach es ist alles so kompliziert!« Die Aussagen von TJ zu diesem Thema kannte er schon, das hatte ich ihm mal beim Skypen erzählt.
»Nein, ist es eigentlich gar nicht! ...Du musst nur das machen was du für richtig hältst, auch wenn es in dem Moment eben Jayden zu antworten ist!«
Es brachte mich kurz zum Nachdenken. »Keine Ahnung… ich hab eventuell einfach nur Angst das alles was ich mir da jetzt aufgebaut hab, ...dass es ….alles wieder wie ein Kartenhaus zusammenbricht!«
»Ach dein Kartenhaus ist eh scheiße...« Er lachte über meine tolle Metapher. Klar, ich wusste wie ich es zu nehmen hatte, wie ich es bei ihm immer wusste und bewarf ihn dann mit einem Kissen aus meinem Bett. Es tat mir gut mal wieder mit Dwayne über alles so ausgelassen zu reden und mit ihm ein paar Stunden zu verbringen. Zum Abendessen musste er aber zu Debby gehen und ich mich langsam fertig machen zum arbeiten. Zum Abschied nahm er mich nur ganz kurz in den Arm und versprach mir das er Sonntag vor der Abfahrt erst richtig Tschüss sagen wollte. Er gab mir sein Wort und ging über die Straße zu seinem Elternhaus.
Vielleicht hat Dwayne damit recht, das mein Kartenhaus wirklich scheiße ist. Vielleicht geh ich alles falsch an. Jayden meldet sich jetzt schon zum zweiten mal und ich hab wieder nicht geantwortet, aber vielleicht hätte ich es tun sollen? Vielleicht sind wir ja doch füreinander bestimmt. Vielleicht ist er doch der Richtige und mein eigenes Abenteuer des Lebens. Es kann ja sein dass das Schicksal uns auf eine irre Weise nun wieder zusammenführen möchte, oder? Es kann ja sein! Vielleicht mussten wir den Weg bisher so gehen, vielleicht war das von Anfang der Plan für uns. Wenn ich so an ihn denke, kribbelt es ganz komisch in mir, aber gleichzeitig ist diese große Enttäuschung und Verletzlichkeit in mir drin, die das schöne Gefühl wieder unterdrücken. Und ja, er schafft es meine scheiß Kartenhaus, das ich mir Monate nach unserer Trennung wieder aufgebaut habe, langsam zum einstürzen zu bringen. Aber wer sagt mir denn jetzt was ich machen soll? Was ist der richtige Weg? Mein Kopf sagt das ich ihn weiterhin vergessen soll, er ist viel zu berühmt geworden und dann wäre es ein Leben mit ihm, das ich so nie haben und ertragen könnte. Und mein Herz sagt, ...ja was sagt mein Herz eigentlich? Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Es tut weh wenn ich so über ihn nachdenke, ...richtig weh!! Ich brauch eventuell doch noch etwas mehr Zeit, bevor ich ihm antworten kann. Der furchtbare und hässliche Schmerz in mir überwiegt einfach und jetzt spuckt Jayden wieder durch meinen Kopf, fuck! Ich muss arbeiten und ich hoffe ich kann da abschalten. Es ist komisch wie das Leben manchmal so spielt, entweder läuft alles super oder es lässt dich ständig über etwas stolpern. Mein Leben lässt mich einfach immer ordentlich auf die Fresse fliegen. So kommt es mir vor. Ich muss jetzt los, sonst komm ich noch zu spät. Tschüss Gedanken, lasst mich bitte Heute Abend in Ruhe. Bitte!
Nur noch ein paar Wochen dann war Weihnachten und der erste Schnee lag sogar auch schon. Die letzten Wochen waren wie im Flug vergangen und ja, ich hatte Jayden geantwortet, was ich danach natürlich bereut hatte. Er schrieb mir das dritte mal und diesmal wollte musste ich einfach zurück schreiben, ich musste ihm meine Meinung sagen.
Ich hab an Früher denken müssen, als ich dich noch hatte.
Irgendwie fehlt mir die Zeit die wir zusammen hatten.
Geht es dir auch so?
Jayden
Ich hab die Hölle durch gemacht und jetzt meldest du dich?
Ich will das nicht hören Jayden, nicht nachdem ich dich so
gut aus meinem Leben gelöscht habe! Und versuch auch
gar nicht bei mir anzurufen. Ich bin über dich hinweg!
Mir geht es also gut!
Leb wohl Jayden.
Tut mir Leid. Ich werde mich nicht mehr melden.
Vergiss das ich dir geschrieben hab.
Jayden
Wem machte ich da was vor, ich hatte mit jedem Wort gelogen. Ich war nicht über ihn Hinweg, im Gegenteil, ich musste seit seiner ersten Nachricht nur noch an ihn denken. Ich dachte an alles was wir erlebt hatten und was wir füreinander empfunden hatten. Es schmerzte so sehr an ihn zu denken das ich mich erst einmal ausheulen musste und mich in meinem Zimmer einsperrte.
Ich hatte ihn doch so gut verdrängt.
Das war wahrscheinlich das Problem, was auch TJ mir immer wieder versucht hatte zu erklären. Ich hab ihn nur verdrängt! Ich muss aber endgültig mit ihm abschließen und vielleicht sollte ich dann wirklich einfach so mit einem Mann schlafen um ihn zu vergessen.
Als meine anderen Freunde davon hörten, unterstützten auch sie zum Teil TJs Vorschlag immer mal wieder, dass ich ihn umzusetzen sollte. Sobald ich mal mit einem von ihnen Kontakt hatte, kam immer wieder die Frage ob ich es endlich gemacht hatte. Nein, natürlich nicht.
♪♫♪♫♪♫♪
Meine Mädels waren am Wochenende da und ich hatte frei bekommen im Heaven, was mich total freute. Ryan war wirklich echt super als Chef und versuchte allen wünschen der Angestellten gerecht zu werden.
Draußen hupte es wild und ich krallte mir meine Tasche und rannte die Treppen runter. Sie waren da. Kirsten, Jane und Debby. Alle drei waren endlich mal ein Wochenende da und wir wollten um die Häuser ziehen, wie wir das früher schon so oft machten. Ich hatte mir vorgenommen Heute Abend den One-Night-Stand in Angriff zu nehmen, aber wollte das mal noch niemanden wissen lassen, sonst würde sich jeder einmischen und mir einen Typen andrehen wollen, das wüsste ich.
Jane kam auf eine sehr gute Idee, denn da ich jedes Wochenende im Heaven arbeitete, schlug sie vor anstatt in einen Club zu gehen, eine Art Bar-und-Pub-Tour zu machen und wir anderen waren sofort damit einverstanden. Im Heaven stand ich mittlerweile fast nur noch hinter der Theke um auszuschenken, was mir sogar wirklich Spaß machte, ich ging gern zum arbeiten hin.
»...Ach und noch etwas... Dan hat Angeboten uns dann abzuholen, wenn wir genug haben, das wir kein Taxi bestellen müssen!« Jane lächelte zufrieden und wir fuhren in die Stadt. Jane wollte ihr Auto einfach bis morgen stehen lassen und wir fingen mit der ersten Bar an. Es war dort aber nicht wirklich prickelnd, weshalb wir nur zwei Kurze tranken und dann schnell weiterzogen. Wir waren in Pubs und Bars wo ich noch nie von gehört hatte, oder mal drin war, aber zum Teil war es echt wirklich witzig und wir tranken mehrere Runden oder Öde, das wir gleich weiterzogen.
So vergingen Stunden und umso mehr Alkohol ich hatte, umso mehr dachte ich wieder nach und meine Gedanken kreisten sich wieder um Jaydens Nachrichten.
Es war schon spät, hatten locker sechs oder sieben Pubs und Bars besucht und nun saßen wir in der letzten Bar, somit die letzte Möglichkeit für mich endlich meinen One-Night-Stand durchzuziehen. Danach war der Aufbruch nach Hause, so hatten wir es zumindest besprochen. Wenigstens spielte hier endlich mal eine Band, die zwar nicht ganz so meine Musikrichtung trafen, aber trotzdem war es eine ganz andere Atmosphäre in dieser Bar, nur durch eine Band die live spielte.
Meine Mädels hatten sich einen Platz an der Theke ergattert und flirteten mit dem Barkeeper. Der Typ war süß, zwinkerte ihnen zu und gab uns erst einmal eine Runde aus.
»Lasst uns tanzen….« schlug Jane vor und tanzten sich durch die paar Menschen bis ganz nach vorne zu dieser kleinen Band, bestehend aus drei alten Männern die sich freuten endlich mal jemanden mit ihrer Musik erreicht zu haben. Debby winkte mich zu ihnen, da ich immer noch an der Theke war, aber ich zeigte ihr ein Time-out Zeichen das ich raus war beim tanzen. Sie lächelte und tanzte ausgelassen weiter und es war schön meine Freundinnen so glücklich zu sehen. Zumm-Zumm.
Wo bist du?
TJ hat mir gerade noch gefehlt. Ich dachte er ist mit Steve Heute unterwegs und wird bestimmt ein paar Mädels aufreißen, so hatte es Kirsten vorhin erzählt, das Steve sein Wingman sein sollte oder so etwas in der Art. Bei solchen Gesprächen um TJ schaltete ich total ab, denn ich wollte nicht wissen das er gerade dabei war eine Frau aufzureißen oder sie flach zu legen. TJ bekam ich so einfach nicht in meinen Kopf. Er war für mich nicht so ein eigennütziges Arschloch wie er immer von sich behauptete, wie auch die ganzen Frauen die er schon hatte, auch über ihn sagten.
Meine Antwort sollte kurz und knapp sein, immerhin hat er mich in diese Lage gebracht, dass ich hier in einer Bar sitze und versuchte mein Vorhaben durchzuziehen.
Meinen One-Night-Stand suchen!!
Ich machte die Displaysperre in meinem Handy wieder rein und schob es in meine Hosentasche, dann setzte ich mich auf einen Barhocker und wollte mein Plan endlich mal in die Wege leiten. Ich drehte mich von meinen Freundinnen weg und spielte an meinem Glas mit dem Röhrchen und den Eiswürfeln herum und ließ mein Blick durch die Menschen gleiten. Katastrophe. Hier waren sie entweder zu alt, nicht mein Typ oder echt abstoßend für mich.
Ich wurde aus meinem Radarblick gerissen von einer sehr netten und leicht rauen Stimme.
»Alles okay bei dir?« Es war der süße Barkeeper von vorhin und er war mir auf Anhieb sympathisch. Er strahlte diese Vertrautheit in seinen braunen Augen aus und diesem witzigen Lächeln.
»Ja, klar...«
Er lehnte sich etwas weiter vor, in meine Richtung, um mit mir zu reden. »Du kannst einen Barkeeper nicht anlügen! Ich kenne sie alle, jeden einzelnen, wenn sie kommen und so schauen wie du!... Es ist nichts okay bei dir, das sehe ich!«
Er brachte mich zum Lächeln, weil er mich so gut deuten konnte, obwohl er mich nicht kannte.»Ich weiß, bin aus der selben Branche! ...Ist es denn so offensichtlich das mich was bedrückt?!« Ich schaute ihn fragend an und er zwinkerte wieder zu mir.
Ein Mann ein paar Hocker weiter bestellte etwas und dieser nette Typ machte die Bestellung nebenher, redete weiter mit mir und bediente die Leute, er war gut darin.
»Mein Leben ist scheiße, weißt du das?« Ich stocherte im Eis mit meinem Röhrchen rum.
Er lächelte smart. »Sag jetzt aber nicht wegen deinem Job!«
Er brachte ein schiefes Lächeln hervor und ich musste kurz auflachen. »Nein...« Er reichte einem Mann wieder zwei Bier über die Theke und kam dann wieder zu mir.
»Dann geht es um die Männer!« Er hatte es schnell raus.
»Ja.« Ich schaute auf mein Glas.
»Der Ex?« Er zog eine Braue fragend nach oben.
»Ja.« Das Spiel lag ihm wohl und ich schaute auf zu ihm in seine Braunen Augen die mir so vertraut vorkamen.
»Kann er nicht los lassen?« Ich lächelte weil es nicht ganz Stimme und er korrigierte sich sofort. »Ooooh, du kannst nicht los lassen?!« Ich überlegte ob es dem Thema exakt entsprach, während er mich nur siegessicher angrinste. »Aha! Also, was genau ist denn los, wenn man fragen darf?«
Ich holte Luft und es sprudelte einfach so aus mir heraus. »Eigentlich nichts! ...Ich sollte mir heute nur endlich mal einen aufreißen und einen One-Night-Stand haben, weil ich auf eine kranke Weise nicht von meinem Ex weg komm, so wie das anders rum wohl auch ist, ...aber weißt du wie schwer das für mich ist?! Ich kam lange mit dem Gedanken noch nicht einmal klar, einen völlig Fremden zu verführen ...jetzt hatte ich es mir vorgenommen und ganz ehrlich...« Er unterbrach mich und vollendete meinen Satz.
»...die Auswahl ist scheiße?« Seine Mundwinkel schossen nach oben und ich musste daraufhin lachen und hob nur kurz mein Glas hoch. »Noch einen.«
»Meinst du das schön trinken da etwa hilft?« Er machte mir ein Cocktail und stellte ihn vor mich hin.
Ich nahm einen großen Zug durch mein Röhrchen. »Vielleicht. ...Ich muss das Heute durchziehen!«
»Wieso brauchst du einen One-Night-Stand um auf andere Gedanken zu kommen? So etwas plant man ja eigentlich nicht wirklich, die passieren normal einfach so!«
Meine Gedanken sortierten sich kurz und ich versuchte dem sympathischen Barkeeper alles zu erklären. »Meine Freunde haben mich auf diese Idee gebracht, sie meinen das ich so endgültig meinen Ex vergessen kann. Es sei die beste Methode! ...Aber das bin ich nicht. Weißt du ich kann nicht mit irgendjemand einfach so Sex haben. Ich kann das nicht. Und wenn ich mich umschaue, macht es die Situation nicht besser. Im Gegenteil es schreckt mich nur ab mit diesen Männern hier Sex zu haben!« Nur durch TJ hat sich mein Umgangston etwas verändert und ich wurde direkter in diesem Thema beim reden.
»Dann mach es nicht! Ich meine ich seh es zum Teil auch so, Sex kann schon ablenken mit gewissen Ansichten und Gefühlen, aber wenn du dir so unsicher bist, dann mach es nicht!!«
Ich nahm auf seine Aussage einen weiteren großen Schluck von meinem Cocktail und meine Zunge wurde wieder etwas schwerer. »...Ist doch Scheiße, ich muss es echt einfach hinter mich bringen!... Gibt es dazu keinen Plan B, wie ich Sex mit einem anderen Mann haben kann, ohne Gefühle für ihn haben zu müssen?«
»...Ähm doch, ich hätte dir eine Alternative...« Ich schaute ihm mit großen erschrockenen Augen an und er konnte wohl meine Gedanken lesen, weil er gleich meine Frage im Kopf selber beantwortete. »...Oh nein, nicht mir mir, keine Angst...haha…. Ich meine nur: In jeder Clique, in jedem Freundeskreis oder sonst wo, gibt es einen Macho, Aufreißer-Typ oder so etwas ähnliches, was dem eben am nächsten kommt... Schnapp dir diesen einen Typen, den „Aufreißer-Typen“!!!... Er wird das als keine große Sache sehen und dir wird es nicht so unangenehm sein wie mit einem völlig Fremden, da du ihn ja auf irgendeine Art schon kennst!!!«
Ich dachte tatsächlich kurz darüber nach. Aber dann musste ich einfach nur noch lachen. Ich konnte mich kaum mehr beruhigen, bei diesem Gedanke mich in meinem Freundeskreis dafür umzuschauen.
»Wieso Lachst du jetzt so? Ich mein das wirklich so...« Der nette Barkeeper wartete bis ich mich beruhigt hatte.
Ich holte tief Luft und wischte mir an meinen Augen kleine Lachtränen weg. »Das ich darüber überhaupt Nachdenke… geht absolut gar nicht!«
»Und wieso?« Er zuckte mit den Schultern dabei und stand lässig vor mir.
»Dieser „Aufreiß-Typ“ ist mein aller bester Freund und das möchte ich eigentlich nicht aufgeben durch so eine dumme Idee! ...Der Gedanke das ich... mit ihm... Nein,oh nein...!!!«
»Ach, für Männer ist es bloß Sex! Lass deine Gefühle dabei weg und verschwinde gleich danach wieder. ...und wenn es dein bester Kumpel ist, noch besser! Denn umso wohler fühlst du dich und kannst es ja vielleicht auch irgendwie richtig genießen, so ganz ohne Gefühle die du ja sonst wohl dazu brauchst!« Diese Aussagen waren doch nur Lächerlich.
»Und wenn es sich nicht richtig anfühlt? Wenn er es gar nicht möchte? Wenn ich zu schlecht für ihn bin, weil er schon so viele hatte? Es kann sich auch für ihn nicht richtig anfühlen! Was wenn er einen ekeligen Penis hat und ich einfach Panik bekomme? Was wenn-...« Er unterbrach mich indem er dabei seine Hand hochhielt.
,»...-Manchmal sollte man einfach nicht zu viel Nachdenken. Wenn es sich richtig anfühlt dann ist es auch so! ...Und Männer denken nicht so sehr über Sex nach!«
Er hatte damit ja Recht. Aber TJ und ich. Sex. Niemals. Viel zu peinlich und unangebracht.
Neben mir setzte sich Jemand hin und ich bemerkte diese Person erst als der Barkeeper ihn anschaute und seiner Arbeit dann nachging.
»Hi! Bist du alleine hier?« Es war ein junger ganz nett aussehender Mann und so fing der Smalltalk mit ihm an und der Abend hatte hier seine Wendung.
Das dachte ich zumindest. Ich dachte wirklich kurz er könnte mein One-Night-Stand sein. Aber er erzählte mir seine halbe Lebensgeschichte und ich nahm fast nichts davon auf, weil es mir zu langweilig war. Ich kann noch nicht einmal jemand abservieren und ihm klar machen, das ich keine Interesse an ihm und seine Langweiligen Geschichten hatte, weil ich dafür ein viel zu schlechtes Gewissen hatte und meine Freunde schlugen mir einen One-Night-Stand vor. Keine Ahnung wie ich das schaffen sollte. Mein Kopf war voll mit Problemen und Sorgen und ich fand diesen jungen Mann überhaupt nicht Sex-Attraktiv umso mehr er redete und es harmonierte absolut nicht zwischen uns. Manchmal hat man einfach die Momente wo man merkt das es einfach Null passt, egal auf welcher Ebene. Dies war hier auch der Fall. Ich verfluchte innerlich den ganzen Alkohol, die Männer und meine Freunde für diese bescheuerten Ideen.
Der Mann verschwand nach einer Weile wieder, da ich total gelangweilt von ihm war und man mir das wohl anmerkte und kaum war er weg stellte mir der Barkeeper ein Getränk hin. Ich wollte nichts mehr trinken. Ich schob den Drink von mir weg. »Das ist nett, aber ich verkrafte jetzt echt nichts mehr...«
Er zwinkerte kurz und schob ihn wieder her. »Ist alkoholfrei!« Er war sehr aufmerksam, solche Männer sollte es viel öfter geben.
TJ
Ich war gelangweilt und mich würde es brennend interessieren was die Mädels jetzt machten. Ich würde gerne wissen was Joey macht. Ob sie einen Typen aufgerissen hat, ob sie wieder in ein Loch gefallen ist, ob sie gerade Spaß hat, ob sie betrunken ist, ich musste nur an sie denken. Ich hatte ehrlich gesagt Angst um sie. Ich wollte sie nicht wieder aufbauen und neu motivieren müssen, eigentlich war sie so gut wie über Jayden hinweg, bis er sich mit dieser einen Nachricht bei ihr gemeldet hatte und wenn alles wieder von vorne anfangen würde, wäre es mein Untergang. Ich hoffte das es ihr gut ging. Sehr gut. Es wäre mir lieber ich könnte selbst nachschauen gehen. Wieso schreibt sie mir denn nicht zurück?
»TJ, was ist los bei dir? ...Die Kleine steht total auf dich…!« Steve gab mir einen Schubser und ich kippte meinen Whiskey weg, bestellte noch einen und war langsam raus, meine Gedanken spielten verrückt und ich wollte nur noch ins Bett. Wir hatten hier viel zu viel Whiskey, aber ich musste zum Glück nur ein paar Straßen weiter laufen, dann war ich schon daheim.
»Ich Pack es jetzt! Mir ist nicht nach flirten und Frauen Heute...« Der Gedanke das Joey Heute einen One-Night-Stand haben wird, lässt mich nicht an einen eigenen Denken. Es gibt inzwischen einfach schon zu viele kranke Typen auf dieser Welt und was wenn genau sie an einen falschen gerät, der weiß der Teufel was mit ihr anstellen wird.
Steve war sprachlos und verabschiedete mich vor der Türe, dann stieg er in ein Taxi ein und fuhr Heim, aber es war wirklich schon spät und wir waren beide betrunken genug, es reichte nun einfach. Ich konnte mein Bett kaum erwarten, um mein Rausch auszuschlafen.
Was ist los mit dir?
Normal nimmst du doch
alles was du bekommst an Frauen!
Du bist Heute echt komisch gewesen!
Die Nachricht war von Steve und ich überflog sie nur kurz und ließ mich gar nicht drauf ein. Natürlich hatte ich schon eine Frau nach der anderen, aber ehrlich gesagt erinnere ich mich noch nicht einmal an die Letzte Frau. Ich wusste auch gar nicht mehr, wann ich meinen letzten One-Night-Stand überhaupt hatte.
Ach, ich war zu betrunken um darüber nachzudenken und gerade Heute hatte ich keinen freien Gedanken für fremde Frauen, wenn ich nicht wusste ob bei Joey alles okay war. Ich schickte ihr noch eine Nachricht.
Bist du okay?
Falls was ist, ich bin Daheim!
Pass bitte auf dich auf!
Es kam wieder nichts und ich hatte endlich meine Wohnung erreicht.
Ich machte Macklemore in meiner Anlage leise an und ging ins Bad, putzte meine Zähne und zog nebenher mein Shirt aus. Ich hasste mein Spiegelbild momentan, ich hasste mich. Ich war viel zu erbärmlich für die Welt auf eine dumme Art und Weise und ich war selber Schuld daran. Welchen Sinn hat mein Leben? Wie soll so meine Zukunft aussehen? Joey will mir immer mitteilen das sich alles um die Liebe dreht, aber was soll das überhaupt bedeuten? Was bringt mir die Liebe? Sie tut weh und man wird nur verletzt. Ich würde mich nie binden wollen und eine Frau heiraten, warum auch? Wieso sollte ich mich festlegen wenn es doch so eine große Auswahl an Sexpartnern gibt? Wie kann Joey behaupten das man den besten Sex hat, wenn Liebe im Spiel ist? Das tolle an Sex ist doch gerade das es eigentlich völlig egal ist ob man Gefühle hat, Sex ist Sex. Ich glaube ich war noch nie verliebt, das wird mir auch nie passieren. Ich bin nicht gemacht für Beziehungen, für so etwas wie verliebt sein und all dem Partner Zeugs was man dann so macht. Ich hasse Rummachen und knutschen, ich hasse dieses kindische Händchenhalten, ich hasse es jedem zeigen zu müssen wenn man sich Liebt. Wen juckt denn das? Mich nicht. Ich weiß das ich keine Kinder möchte, keine Hochzeit und keine Partnerin fürs Leben. Dafür bin ich nicht gemacht und viel zu verkorkst. Ich bestehe nur aus Fehler, aber das ist was für Anfänger, denn eigentlich bin ich eine große Katastrophe. Unsere Fehler haben uns zu dem gemacht was wir jetzt sind und da ich eine Katastrophe bin, kann man mich eh vergessen. Ich bin ein Scheißkerl gegenüber Frauen. Ein Arschloch. Ich hab kein glückliches Leben verdient, oder? Es gibt nur eine bei der mir nicht egal ist was sie von mir denkt. Meine beste Freundin. Joey.
Mein Dad hat früher immer gesagt, “Wenn es dir Angst macht, könnte es doch ein Versuch wert sein. Nicht alles ergibt Sinn im Leben…. Noch nicht, Thomas!” Keine Ahnung was genau er damit meinte und nachdem er weg war hat mich das auch nicht mehr interessiert. Aber dann kam Joey wieder in mein Leben und Joeys Art hat mir wirklich erst Angst gemacht, weil alles so vertraut war, wir über alles geredet hatten und ich einfach nur ich selbst sein konnte. Galt das schon als der Versuch, den mein Vater in diesem bescheuerten Zitat erwähnte? Bestimmt!
Ich spuckte meine Zahnpasta aus und spülte mein Mund mit Wasser aus, mit dem Scheiß klassischen Blick in den Spiegel. Ich klatschte mir noch kaltes Wasser ins Gesicht und ging zu meinem Bett um die Ecke. Ich zog mir eine lange Pyjamahose an, aber konnte Obenrum einfach nichts brauchen. Ich lag noch ein bisschen wach und hörte einfach der Musik zu, doch bei mir drehte sich einfach alles, sobald ich lag.
Musik ist das schönste Geräusch der Welt. Sie schafft es meine Gedanken auszuschalten und Dinge zu fühlen. Dinge zu fühlen die ich so nie fühlen würde. Vielleicht hat mein Leben doch noch ein Sinn. Musik. Sie erfüllt mich doch eh immer.
Es klingelte an der Türe und ich war unsicher wer jetzt noch vorbei kam. Wenn es Steve war, würde ich ihn wieder rausschmeißen. Ich wollte nur noch alleine sein Heute. Ich ging an die Sprechanlage, auch wenn sich noch alles andere bei mir etwas drehte.
»Ja?« Meine Stimme war rau, weshalb ich mich noch kurz räuspern musste.
Es brauchte einen Moment, bis von der Türe eine Antwort kam. »Kann ich hoch kommen?«
»Joey?« In meinem Kopf spielten sich tausend Situationen ab, was los sein könnte und ich ging vom schlimmsten aus.
»Ja?« Sie antwortete ganz ruhig und leise.
»Ja.« Was rede ich denn da? Wie dumm! Drecks Alkohol!!
Ich drückte den Türöffner für die Haupttüre und lehnte die Wohnungstüre an. In der Zeit bis sie oben war hatte ich zwei Gläser raus geholt und Wasser eingeschenkt. Ich hörte das leise quietschen der Türe und danach wie sie ins Schloss fiel. Ich drehte mich um und da stand sie. Ihr Blick war kurz auf mich gerichtet, auf meinen nackten Oberkörper geheftet und ich musste lächeln, als ich sah, das sie nicht in Tränen ausbrach und normal aussah. Okay, vielleicht etwas durch den Wind, wie immer wenn sie getrunken hatte, aber sie sah nicht fertig aus.
Ich fuhr mir durch dir Haare und deute auf das Glas Wasser, was sie nahm und sofort leer trank. »Von wo kommst du jetzt noch?« Es war mitten in der Nacht.
Sie stellte ihr Glas weg, zog ihre Jacke und Schal aus, sogar ihre Schuhe streifte sie ab, wo ich mir dann schon denken konnte, das sie hier Übernachten würde, ich musste nur meine Sachen aus meinem Bett holen, dann konnte sie sich gleich hinlegen.
»Wie machst du das TJ? ...Wie?... Wie kannst du fremde Frauen einfach so flach legen? ...Also entweder hatte ich heute einfach nur Pech, das Vollidioten in dieser Bar waren, oder das wirklich keiner mit mir schlafen möchte?! Bin ich zu wählerisch? ...Wie machst du das denn nur?« Sie war ja mal total betrunken. Ich spürte zwar auch noch den Rausch, aber sie übertraf mich Heute einfach.
»Die sind alle dumm, wenn sie nicht mit dir schlafen wollen!« Ich versuchte dabei zu Lächeln und sie schaute mich überlegend an. Ihr Blick wanderte von meinen Augen, über mein Körper und dann hatten wir wieder direkten Blickkontakt, der mich total fesselte.
War das eine Anmache von ihm? Ich dachte wieder darüber nach was der Barkeeper alles gesagt hatte.
»Ich kann nicht mit fremden Männern schlafen, TJ...« Ich ging auf ihn zu und sein Gesicht spannte sich leicht an und seine Augen wurden etwas schmaler. Ich hab noch nie so einen langen und ausführlichen Blick auf seinem Oberkörper werfen können, aber ich war überrascht, wie attraktiv ich ihn doch fand.
Ich blieb vor ihm stehen und meine Hand lag nun auf seiner warmen Brust. Ich konnte spüren das er schneller atmete und sein Herz schlagen spüren. »Ich bin verkorkst, nicht du, oder? Ich stell mich an, was?« Er stand nur da und schaute zu mir herunter und als ich mal kurz nach oben zu ihm schaute, trafen mich seine vertrauten Braunen Augen, die ich den ganzen Abend irgendwie vermisst hatte. Aber unser Blick löste sich wieder zu schnell.
»Nein, das stimmt nicht, Joe. Du bist ein viel besserer Mensch als ich und nur du lässt mich auch ein besserer Mensch sein! Du bist nicht verkorkst,... das ist doch schon meine Rolle!...« Seine Stimme war leise und etwas Rau, ich konnte dabei sein Ausatmen auf meinen Haaren spüren. »...Aber wenn es dich beruhigt, mein Abend war auch scheiße!«
Sein Blick entspannte sich, als ich wieder zu ihm auf sah und er legte seine Arme um mich und drückte mich an seine warme Brust. Genau das brauchte ich jetzt, das wusste er. Ich konnte während seiner Umarmung sein Herz schlagen hören und meins ging jetzt im Gleichklang zu seinem. Ich schaute dann wieder zu ihm auf und seine Umarmung wurde dabei locker. Er ließ mich wieder los.
»Aber was stimmt dann nicht mit mir?« Ich war kaum zu hören so leise redete ich.
Er lächelte mein Lieblingslächeln, dass was mich immer aufmunterte und er strahlte dabei diese Wärme von seinen Augen aus, sie beruhigten mich und ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Er legte auf einmal seine warme Hand auf meine Wange. »Wieso denkst du nur das was mit dir nicht stimmt? Was hast du denn? Ist alles okay?« Ich war froh das es nicht sehr Hell bei ihm, da meine Wangen etwas erröteten. Ich schaute ihn verzweifelt an, brachte kein Wort mehr raus, dachte wirklich daran mit ihm… ja wirklich… es war eine Option… und irgendwas ließ es ausbrechen. Ich streckte mich etwas hoch und küsste ihn, ganz langsam, immer darauf eingestellt das er gleich seinen Kopf zurück ziehen und mich ausbremsen würde. Er war doch irgendwie der Vernünftige Heute Abend, ich war zu Betrunken um genau zu Verstehen, was ich da machte. Ich kam seinen Lippen näher, in Zeitlupe und küsste ihn ganz vorsichtig.
Er reagiert nicht.
Er erwidert ihn nicht.
TJ erwidert meinen Kuss nicht!
Ich ging langsam zurück und spürte immer noch seine warmen Lippen, aber das war es auch schon. Wie peinlich! Wie konnte ich nur? Ich hätte es mir denken können, das TJ zwar jede nimmt... aber nicht mich! Er kennt mich zu gut, dass ist das Problem! Ich bin soooo dumm!!! Ich muss weg hier!!! SOFORT!
Ich wollte mich nun ganz von ihm lösen, aus Scham und das ich schnell verschwinden konnte, da legte er plötzlich seine Hände auf meine Wangen und beugte sich leicht zu mir runter. Er küsste mich wild und unsere Zungen spielten miteinander, was mich nun völlig verwirrte. Mein Puls schoss in die Höhe und ich keuchte total auf, wenn ich Luft holen wollte.
Ich hielt inne und machte kurz Stopp, starrte ihn an und hatte die Möglichkeit es mir nochmal anders zu überlegen. Was tun wir hier? Was macht er denn da? Er hasst küssen! Scheiße verdammt!!! Was mach ich denn jetzt?
TJ sah nun unsicher aus, sogar leicht erstaunt oder eher schockiert. Wir standen uns gegenüber, keiner sagte etwas. Es war alles etwas angespannt, weil keiner von uns wusste, was genau das jetzt war und was wir hier machten und vor allem wie es jetzt weitergehen sollte.
Ich hatte mich einfach nicht unter Kontrolle, im Gegenteil, ich machte einen Schritt zurück, umfasste auf einmal den Bund von meinem Oberteil und zog es mir über den Kopf. Ich ließ es neben mir auf den Boden fallen, stand im BH vor ihm und wartete wieder ab. Wie ging er das Normal alles an? Er war doch viel Erfahrener als ich und muss das Tempo angeben. Oder hat er es sich anders überlegt? Okay, er hat es sich anders überlegt, ich bin zu weit gegangen! Fuck!
Sein Mund war leicht offen und sein Blick etwas erstaunt, seine Lippen feucht und er atmete schnell und gleichmäßig. Die Brauen waren zusammengezogen und er wirkte etwas ängstlich.
Ängstlich? Das war eher ich.
Ich wollte gerade wieder mein Oberteil aufheben, da kam er langsam auf mich zu und mit jedem Zentimeter wo er mir näher kam, spannte sich mein Körper an, weil ich nicht wusste was passieren würde. Ich rechnete damit, das er mir bestimmt gleich sagen würde, das es besser wäre wir lassen es, das es keine gute Idee sei und er es auch gar nicht möchte.
Aber er kam mir weiter näher und vor mir blieb er dann stehen, ich konnte seine Körperwärme schon spüren, obwohl wir uns noch nicht berührt hatten, dann Strich er mir sehr ruhig und lieb eine Haarsträhne hinter mein Ohr und vergrub seine Hand in meinem Nacken und in meinen Offenen Haaren. Sein Daumen Strich über meine Wange und er hielt inne, sein Blick wanderte über mein ganzes Gesicht, schaute mir dann schließlich nur noch in die Augen, als müsste er es erst noch einmal verdauen was hier passierte, dann schluckte er nochmal schwer.
Es ging alles so schnell. Er küsste mich diesmal von sich aus. Erst küsste er ganz ruhig, presste vorsichtig seine Lippen auf meine. So warm, so lecker, so TJ. Er gab mir nochmal einen einfachen Kuss, dann hob er mich plötzlich begierig nach oben, ich umschlang seine Hüfte mit meinen Beinen, er packte seine Hände an den richtigen Stellen an und so ging er mit mir um die Ecke zu seinem Bett, während wir wieder unsere Zungen wild einsetzten. Er ließ mich vor seinem Bett runter, Knöpfte nebenbei meine Jeans auf und ich zog sie während dem küssen aus. Er stand dann auch nur noch in Boxershorts vor mir und da war wieder sein enger Griff, der mich total antörnte. Unsere Hüften wurden dadurch enger aneinander gepresst und er legte mich so sanft in die Mitte der Matratze hin, dass er selber direkt über mir war. Er fing an seine Zunge wilder ins Spiel zu bringen und liebkoste meine noch mehr. Seine küssen waren sehr sanft und genussvoll, als würde er sie wirklich genießen, auch wenn ich wusste das Küssen nicht sein Ding war, er hasste es eigentlich total, das hatte er schon so oft gesagt. Seine eine Hand blieben an meiner Wange und mit der anderen stützte er sich ab. Und es passierte alles was ich mir von einem One-Night-Stand eigentlich erhofft hatte. Nur das es mit TJ war und keinem fremden Mann.
Ich drehte mich um, es war so Hell und ich brauchte kurz um zu Verstehen was genau passiert war. FUCK! Nun saß ich senkrecht im Bett. Hatte ich Sex mit TJ? Nein! Oder doch?! War das nur ein Traum? Was ist nur los mit mir? Wieso bin ich hergekommen? Vielleicht war es doch ein Traum, schließlich liege ich alleine im Bett!
Ich hörte Geräusche die wohl aus der Küche kamen und zog mich schnell wieder komplett an. Meine Klamotten waren ordentlich über einem Stuhl im Eck des Zimmers gelegt. Ich beeilte mich wirklich, weil ich immer dachte er würde gleich ums Eck kommen, was aber nicht der Fall war.
Leise schlich ich vor an die Ecke wo es in sein Wohnbereich ging und versuchte zu sehen wo er war. Er stand in Boxershorts am Balkon, rauchte wohl sehr erholt und gelassen eine. Ich ging vor und mein Plan war es hier total schnell zu verschwinden. So schnell wie nur möglich. Ich wusste nicht mehr genau was passiert war, vor allem nicht wieso ich hier war. Dunkle Erinnerungen hatte ich zwar, aber halfen mir nicht auf die Sprünge. Ich wollte einfach nur weg. Solch eine Scham hatte ich noch nie.
Ich stand am Ende des Sofas und räusperte mich, um auf mich aufmerksam zu machen. TJ drehte sich ruckartig zu mir um und blies seinen Rauch aus, der nun in die Wohnung ging. »Ausgeschlafen?« Er war so wie immer, locker und cool. Seinen Oberkörper hatte ich noch genauso in Erinnerung und es machte mir Angst, das ich mich so gut an seinen Körper erinnern konnte. Ich musste es einfach genau wissen, klar hatte ich schon eine Ahnung und Vermutung, aber ich musste es von ihm hören ob das alles Wirklich passiert war, hatte aber keine Ahnung wie ich fragen sollte, was letzte Nacht wirklich los war. Ich war etwas Nervös und Unsicher und das ihm gegenüber. Ich dachte nie das ich ihm gegenüber mal so sein könnte.
»TJ?.... Ähm…. Ha-Haben… Haben wir...« Er kam wieder rein und machte die Balkontüre zu, ging in die Küche und als er mir den Rücken zuwendete antwortete er mit einem lässigen. »Japp!«
»Fuck...« Ich sagte es lauter als ich dachte, denn er hörte es auch. »...okay…. Hör zu TJ, ich… das war nicht… ich wollte nicht….« Er drehte sich um und ich bekam kein Wort mehr raus als sich unsere Blicke trafen. Seine Augen konnte ich das erste mal nicht richtig deuten, es war so komisch zwischen uns. TJ sah angespannt aus, redete aber für mich weiter, um dieses Unangenehme Gespräch zu Ende zu führen.
»Schon okay, wir waren beide betrunken… Wir müssen da nicht drüber reden, wir können es einfach vergessen!«
TJ
Ich hasste mich für diese Worte.
Einfach vergessen? Das ist nicht einfach. Es war viel zu guter Sex mit ihr. Keine Ahnung was sie anders gemacht hat, als die vielen anderen davor, aber es war so krass anders. Ich kam viel schneller als sonst und als sie ihren Höhepunkt hatte und mein Namen dabei stöhnte war es bei mir auch sofort so weit. Ich Verstand die Welt nicht mehr wie das alles letzte Nacht nur passieren konnte, aber es war so verdammt gut. Sehr gut!
Als ich ihre roten vollen Lippen so sah und sie sich ihre Jacke und Schal anzog, dachte ich an die wilde Knutscherei von Gestern, was ich so auch noch nie gemacht hatte.
Ich hasse normal so Knutschereien, es ist normal gar nicht mein Ding, aber das mit Joey war so anders. Alles war anders. Ich wusste sie brauchte das alles, sie hatte schließlich ein One-Night-Stand geplant, aber bestimmt nicht mit mir. Ganz sicher nicht mit mir! Sie war betrunken und ich Idiot habe letzte Nacht alles erlaubt und zugelassen. Ich hatte mich nicht im Griff, ich wollte sie ganz sicher nicht ausnutzen, nie im Leben, das könnte ich Joey gar nicht an tun! Fuck! Fuck! Fuck! Ich hab echt Scheiße gebaut! ...Aber verdammt, war sie gut im Bett, das hätte ich nie im Leben gedacht, das war mit Abstand der beste Sex den ich je hatte und ich kann mich wirklich an jede Einzelheit erinnern, an jede Stelle von ihrem Körper! Verdammt, wenn ich nur an ihren kurvigen heißen Körper und ihre Brüste denke, wird mir ganz heiß davon. Ich könnte mir selbst eine reinhauen, das ich so etwas zugelassen habe. Sie war verletzt und verzweifelt und ich hab sie noch auf diese scheiß One-Night-Stand Sache gebracht und hasse mich nun selber dafür. Wieso kam sie zu mir? Joe, wieso kamst du zu mir mit solchen Absichten? Das ändert doch jetzt alles, oder? Das wird nie wieder wie Früher, ich weiß jetzt wie sie nackt aussieht und wie sie verdammt nochmal meinen Namen gestöhnt hat, immer und immer wieder, ich kann das nicht einfach so vergessen! So etwas darf aber eigentlich nicht zwischen uns stehen, sie ist mein Anker, meine Seelenverwandte, mit ihr rede ich doch immer über alles, sie ist verdammt nochmal meine beste Freundin! Verfickte Scheiße wieso hab ich mich darauf nur so schnell eingelassen? Ich hätte sie Heute Nacht daran hindern müssen, ….fuck, aber als sie da vor mir stand, mich geküsst hatte und dann auf einmal im BH vor mir stand, schaltete sich auf einmal mein Verstand aus. Ich wollte sie so sehr haben, ...ich wollte in diesem Moment nur sie und ich Arschloch wusste, dass sie das alles nur machte um ihren Ex zu vergessen. Ich kann es jetzt nicht mehr Rückgängig machen, was ich sofort tun würde... Okay, würde ich das wirklich tun? ...Es war zu gut um es zu Bereuen!!! Viel zu gut. So gut wie noch nie!
Da steht sie nun vor mir schaut mich von oben bis unten an und bereut wahrscheinlich alles was letzte Nacht passiert war. Sie schämt sich und kann mir nicht mal in die Augen schauen und wenn sich unsere Blicke treffen, werden ihre Wangen sofort Rot. Ich würde so gerne zu ihr rüber gehen, ihre Hand nehmen und ihr sagen, das sie sich nicht vor mir schämen muss. Nicht vor mir. Das bin doch nur ich!
»Ich muss los…« Ihr Blick ging auf den Boden, wich meinem aus und ich nickte trotzdem bloß. Sie zog ihre Schuhe an und war Geh bereit. Joey ging an die Tür und schaute nochmals zu mir, wobei ihre Wangen wieder leicht Rot wurden. Ich ging nun auf sie zu und wusste nicht ob ich sie in den Arm nehmen konnte, ohne das es komisch rüber kam, aber normal machten wir das immer wenn sie ging und sich verabschiedete.
»Melde dich bei mir….« Was für eine Scheiß Aussage das auch noch von mir war?! Das unterstreicht diesen beschissenen Ausrutscher nur noch mehr und ich würde diesen Satz am liebsten wieder zurück nehmen.
Sie erzwang sich ein Lächeln, dann umarmten wir uns doch kurz und lösten uns schneller als sonst. »Klar. Bis dann« murmelte sie und sie verschwand sofort mit hochrotem Gesicht. Es war so komisch. Scheiße!!!!!
Diese Nacht verdrängte ich sehr gut, auch wenn mir im Nachhinein immer wieder neue Sachen einfielen und ich Erinnerungen zurück bekam.
Ich war Donnerstag dran mit dem Getränkelager im Heaven und Ryan brachte noch einen neuen Jobber mit. Er hieß Brad. Brad sah sehr gut aus, aber dementsprechend eingebildet war er auch. Ich schätzte ihn auf mein Alter, womit ich gar nicht so schlecht lag. Brad machte mir das Leben schwerer um ehrlich zu sein. Er war so eingebildet und während dem arbeiten nur damit beschäftigt mit Frauen zu flirten.
Ryan wies ihn erst einmal überall ein und Heute Abend hatte ich schon eine Schicht. Das Heaven hatte das erste mal seitdem ich dort arbeite an einem Donnerstag offen und ich wurde zu einer Doppelschicht eingetragen, da Ryan Brad einarbeiten musste. Ich war immer mit Ryan im Team an der Bar, oben im VIP-Bereich. Sehr selten musste ich schon mal unten aushelfen mit ausschenken oder Gläser abräumen. Eigentlich war ich immer hinter der Theke ausschenken und hin und wieder mal Gläser einsammeln, aber nur im VIP-Bereich. Meine Kollegen waren Klasse. Bis auf Brad. Er war der Pascha und trödelte rum um sich vor der Arbeit zu drücken, oder er versuchte mit allen weiblichen Personen zu flirten die ihm über den Weg liefen, dazu war er noch ein Arschkriecher und so etwas nervte mich total.
Ich bestückte die Bar mit Ryan zusammen und Brad schaute uns zu. Ryan alberte gerne rum und bevor er mit arbeiten anfing, gab er immer eine Runde Kurze aus, mit einem ganz süßen Likör. Es war einfach sein Ritual auf einen schönen Abend und den hatten wir meistens. Er war echt ein cooler Boss, besser hätte ich es nicht erwischen können.
Wir kamen gerade mit ein paar Flaschen aus dem kleinen Lager von oben und nebenher fragte ich ihn noch, wegen einer Schicht zum tauschen. »...Also kann ich Samstag frei haben? Da hat mein bester Freund Geburtstag und ich wollte ihn damit überraschen...« Wollte ich das wirklich? Ich hatte seitdem nicht mehr wirklich viel mit TJ zu tun gehabt. ...Vergess diese Nacht, Joey, reiß dich zusammen, schließlich ist er dein bester Freund!!!!
Ryan stellte seine paar Alkoholflaschen ab und holte den Schichtplan aus seiner Hosentasche. Er warf einen kritischen Blick drauf und rechnete ein bisschen hin und her. »Ja, müsste gehen, ...aber kannst du Morgen dann die erste Schicht machen? Eigentlich hattest du die am Samstag, aber mir wäre es Recht du könntest morgen dafür kommen?!«
Ich freute mich das es klappte und morgen hatte ich noch nichts vor. »Klar, gar kein Problem, ...danke dir!!«
Der Abend war sehr entspannt, da nicht ganz so viel im VIP-Bereich los war. Eine Lounge war belegt, aber so war kaum was bei uns oben los. Brad wurde ins Lager geschickt um Getränke zu holen und kam Ewigkeiten nicht mehr. Da mir wirklich bald der Havanna ausging, gab ich Ryan Bescheid mal kurz nach Brad zu sehen, der mir lässig zunickte. Ich ging in das kleine Getränkelager in dem Gang, wo auch die Toiletten waren und machte die Türe mit einem Code auf. Als ich das Licht anmachte, traf mich der Schlag. Da stand Brad und vor ihm auf ein paar Bierkisten saß eine Brünette junge Frau, mit der er wild rummachte. Ihre Beine waren um seine Hüften geschlungen und sie erschreckten sich als ich rein kam und Brad lächelte mich dann auch noch frech an.
»Wo bleibst du denn?...Wir warten schon!!« Diese Frau lachte Leise in Brads Armen und schaute mich so was von eingebildet an, woraufhin ich mich an sie wand. »Und du, ...Raus hier! Das ist nur für Personal!!!« Sie sprang von den Kisten und stolzierte an mir vorbei. Ich ging auf Brad zu, der sich über seine Lippen fuhr um die Spuren der Frau abzuwischen. »Geht's dir eigentlich zu gut? ...Willst du deinen Job riskieren oder was wird das hier?« Ich war wirklich gereizt.
»Ach komm, am liebsten wärst doch du jetzt auf diesen Kisten gesessen!!! ..Ich wette dich hat noch keiner in einem Lager rangenommen! Joey Süße, es gibt immer ein erstes mal!« Angewidert krallte ich mir einen Karton Havanna und verließ das Lager so schnell und wütend wie ich nur konnte.
Als ich an der Theke so wütend ankam, schaute Ryan mich fragend an, woraufhin ich dumme Kuh, Brad in Schutz nahm. »Er hat den Code für die Türe nicht mehr gewusst!«
Neben mir kam ein lautes. »Genau!« Von Brad selber der mit zwei anderen Getränkekartons vor uns stand. Ich hasste dieses eingebildete Arschloch.
Als wir mal eine kleine Stille an der Theke hatten, warf ich ein Blick auf mein Handy.
Wie lange musst du Heute arbeiten?
Ich freute mich über eine Nachricht von TJ und mir fiel ein, das ich mich wirklich noch nicht bei ihm gemeldet hatte. Seit diesem Ausrutscher sind wir uns ganz schön aus dem Weg gegangen. Ich werde ihm nie wieder in die Augen sehen können. Nie wieder! Ich hab keine Ahnung wie das jetzt mit uns weitergeht. Will er jetzt etwa Reden oder wird er so tun als sei nichts gewesen?! Klar fällt ihm das leichter als mir, das er so etwas regelmäßig machte... Und schon widerte mich dieser Gedanke an, das er so viele andere Frauen hatte und eigentlich alles immer so ablief bei ihm, ohne jegliche Bedeutung. Es hatte für mich diesmal auch keine Bedeutung, aber eigentlich ist das ein Akt der Liebe und nicht des reinsten Vergnügens für mich. Ich war betrunken und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie das alles passieren konnte.
Die ganze Nacht!
Schade, wollte fragen ob du
was trinken gehen willst.
Sorry.
Gehst du mir aus dem Weg?
Ich war froh von ihm zu hören, auch wenn ich so doof und knapp antwortete, aber meine Scham war einfach immer noch vorhanden. Ich würde am liebsten in einem Loch verschwinden, mich verkriechen.
»Hey Süße, kannst du mir das mal abnehmen?« Brad kam an die Theke mit einer Box voller Gläser.
»Nenn mich nicht so!« Ich nahm sie ihm ab und ignorierte ihn für den weiteren Abend.
Ich war so froh als die Nacht um war und Brad schon nach der ersten Schicht Feierabend hatte und dann verschwand. Nachdem alle feiernden Gäste gegangen waren, räumte ich mit Ryan die Bar auf, der mir dabei immer witzige Geschichten aus seinem Leben erzählte. Manche von uns Angestellten tranken auch oft noch einen Absacker an der unteren Bar, aber ich wollte eigentlich nur Heim weil ich so müde war, also verabschiedete ich mich und ging durch den Personaleingang raus. Ich ging an Jamal vorbei und klatschte bei ihm mit einem High-Five ab. »Bis Morgen.«
Er wand sich dann aber noch kurz seinem Kollegen ab und antwortete mir schnell. »Da vorne steht schon dein Taxi!« Dann drehte er sich wieder dem anderen Türsteher zu und die zwei redeten weiter.
Wieso „dein“ Taxi? Was meint er denn damit? Ich wollte eigentlich den Bus nehmen. Ich ging also über den Parkplatz in Richtung Hauptstraße, als ich dann erst kapierte was Jamal mit „dein Taxi“ meinte. TJs Geländewagen erkannte ich sofort und da stand er schon in seiner offenen Türe und schaute in meine Richtung, leider konnte ich seinen Blick nicht richtig deuten.
»Was machst du denn hier?« Ich war fast an seinem Wagen.
Er grinste mich etwas verschlafen an. »Ich konnte nicht schlafen und hab noch Hunger, da dachte ich, ich hol dich ab, wir essen irgendwo etwas und dann fahr ich dich Heim, dann musst du nicht auf den Bus warten bei dem Wetter.« Schnee lag Momentan fast keiner mehr, aber kalt war es trotzdem.
Mit einem. »Cool!« stieg ich ein und freute mich über die warme Heizung im Auto. Unsicher war ich mir trotzdem. Auf der Fahrt fing er dann mit reden an und mein Blick ging nach draußen.
»Du hast mir vorhin nicht mehr geantwortet...«
Ich überlegte was seine letzte Nachricht war und sie schoss mir dann sofort in den Kopf. „Gehst du mir aus dem Weg?“. Ich hab ihm ganz vergessen zurückzuschreiben. Wusste aber auch gar nicht was ich dazu sagen sollte, denn ich ging ihm natürlich aus dem Weg!
»Ich geh dir nicht aus dem Weg, wenn du das meinst...«
TJ bog die nächste Straße ab. »Kommt mir nicht so vor!«
»Ich hatte viel zu tun!« Was vollkommen gelogen war.
Er fuhr zu einem Schnellimbiss der die ganze Nacht offen hatte und ich fand sein Plan jetzt etwas zu essen, echt toll, mein Magen knurrte. Das tollste daran war aber, das es auf einmal wie immer zwischen uns war. Wir hatten Spaß und alberten etwas rum, klopften Sprüche, zogen uns mit etwas auf und redeten über alles wie früher, vor unserem Ausrutscher. Ich erzählte von Brad und er lachte nur dabei und schüttelte immer wieder seinen Kopf, weil er mich so sehr bei der Arbeit aufregte.
»Klingt nach Unterhaltung und keiner Langeweile am Arbeitsplatz...«
Ich stöhnte genervt auf. »Ganz ehrlich, aber darauf kann ich verzichten! Der raubt mir echt meine Nerven...« Er musste wieder lachen und futterte ein paar seiner Pommes und danach wieder meinen Rest, den ich wie immer nicht schaffte.
Dwayne stand in meiner Zimmertüre und redete weiter auf mich ein. Er war spontan übers Wochenende gekommen, so sagte er es zumindest und schaute mir zu, wie ich mich schminkte und mich für meine Arbeit richtete.
»...Nein, ich muss arbeiten! Es geht nicht!!« Ich lehnte wieder ab.
Dwayne war fassungslos. »Es wird eine Überraschungsparty!!! Du kannst nicht fehlen! ...Ich kann mit meinem Dad reden, wenn er das hört, dann kannst du bestimmt deine Schicht tauschen!«
»Nein das tust du nicht. Er ist was mein Job angeht mein Boss und so etwas kläre ich wenn selber!... Ich hab dafür Samstag frei und diese Schicht hab ich schon getauscht!« Ich hatte von dieser spontanen Party nichts gewusst, keiner hatte mir etwas gesagt, ich wäre wirklich gerne dabei gewesen, aber wollte nicht wieder meine Schicht zurück tauschen.
»Joe, bitte, TJ hat Geburtstag und du arbeitest?! Dein Ernst jetzt?...Ist doch kacke wenn wir im Heaven feiern, eine Lounge haben und du springst da rum weil du arbeiten musst!«
Ich diskutierte noch eine Weile mit ihm und schaffte es dann endlich irgendwann ihn wieder loszuwerden. Ich musste arbeiten gehen und hatte keine Zeit endlos zu diskutieren und Dwayne und ich konnten das wirklich manchmal sehr sehr seeeeeehr gut. Ich packte noch ein paar Klamotten zum umziehen ein und Neil nahm mich mit ins Heaven, was er schon öfter gemacht hatte und Heute schaute er selbst mal wieder nach dem Rechten in seinem Club.
Auf der Fahrt fing er dann an zu erzählen. »...Dwayne hat erzählt das TJ Heute Abend reinfeiert! Wieso hast du nicht mit Ryan geredet, er hätte da bestimmt was machen können das du mitfeiern kannst!« Ich verfluchte Dwayne in meinen Gedanken, das er wirklich zu seinem Dad damit gegangen ist.
»Hat er das sooo gesagt? ...Oh Mann, das stimmt so ja gar nicht, Neil. TJ weiß noch nicht mal von der Party die Dwayne Heute spontan organisiert hat und ich hab meine Schicht schon getauscht, das ich Samstag frei habe und das passt alles so, ich will das gar nicht anders!«
»Okay, aber wenn irgendwas ist, dann kannst du jederzeit zu mir kommen, Joey!... Ach so, willst du Heute wieder mit Heim fahren?«
»Hmm, ich weiß noch nicht wie lange wir Heute Nacht unterwegs sind, aber falls ich doch mitfahr, geb ich dir Bescheid!« Und ich war froh als wir endlich dort waren. Ich ging in die Umkleidekabine und verstaute meine Tasche in meinem Spind.
Brad der das alles beobachtete stellte dann seine dummen Fragen. »Was hast du denn Heute noch vor?« Er betrachtete sich im Spiegel und schaute dann über diesen wieder zu mir.
»Ein guter Freund Feiert heute Geburtstag, da hoff ich nachher noch mitfeiern zu können!« Somit war das Thema für mich durch.
»Also falls du mal eine Übernachtungsmöglichkeit suchst, bei mir würdest du auch ein Platz im Bettchen finden!« Brad zwinkerte mir zu und ich musste Lachen, weil es so lächerlich war, was er da sagte.
»Danke Brad, aber ich schlaf vorher ganz sicher bei meinem Kumpel!« TJ... Ich dachte sofort wieder an unsere letzte „Übernachtung“. Verdränge es, Joey! Verdräääänge es!!!
»Also ist er denn „mehr“ als ein Kumpel?« Konnte er meine Gedanken lesen? Oder fragte er das auf gut Glück.
»Nein!«
»Also wenn es der selbe Typ ist von Gestern, steht der aber auf dich, sonst würde er dich Nachts nicht einfach so abholen!« Er hatte uns gestern wohl gesehen, aber ich dachte er war nicht mehr da, er war doch schon weg.
»Was? Woher...«
Brad ließ mich gar nicht zu Ende reden. »...Woher ich das weiß? Ich war mit einer Frau in meinem Auto, auf dem Parkplatz,... den Rest kannst du dir denken! ...Dachte ja nie dass so Jemand dein Typ ist, er passt gar nicht zu dir...! Absolut nicht!!«
Ich wurde etwas sauer. »Er ist nur mein bester Freund, das ist alles!« Ich durfte mich gar nicht auf ihn einlassen mit solchen Sprüchen und diesem nervenden Gelaber.
Brad machte seinen Spind zu. »Wie gesagt, bei mir hast du immer einen Platz frei!« Er grinste und verließ den Raum. Dieses eingebildete Arschloch!!!
Ryan teilte uns alle ein und ich durfte ihm dann wieder helfen die Bar oben zu bestücken, Früchte für die Cocktails zu schneiden und die VIP Lounges vorzubereiten zusammen mit Brad und Raven.
Ich richtete mit Ryan die kleine Lounge hin. »Die ist Heute für Neils Sohn, er kommt wohl einen Geburtstag feiern, von einem Kumpel oder so...!« erklärte er mir.
»Ich weiß, ein Kumpel von uns feiert Heute rein, er weiß zwar noch nichts davon, aber Dwayne hat ihm hier eine Überraschungsparty organisiert!«
Ryan hielt inne und reimte sich kurz alles andere an Details zusammen. »Aaah, ich verstehe... Hab mich schon gewundert wieso Neil dich ab und zu mitnimmt! Du bist also im Freundeskreis von seinem Sohn?«
»Ja, er ist einer meiner engsten Freunde, wir sind quasi zusammen aufgewachsen und mein Dad ist Neils bester Freund! Wir wohnen auch genau Gegenüber!«
Ryan bekam kurz große Augen. »Wow, krass okay... Gut zu wissen ...haha! ...Ähm, feierst du mit ihnen dann Heute gar nicht mit? Also ist das gar kein sooo wichtiger Freund von dir?«
Ich stellte ein paar Snacks auf die kleinen weißen Tischchen. »Doch einer meiner Besten, aber alles halb so wild, er hat erst um Mitternacht Geburtstag und meine Schicht geht bis eins, das ist okay!! Ich wollte ja deswegen Morgen frei um mit ihm den Tag zu verbringen.«
»Wir können ja mal schauen wie der Abend wird, vielleicht kannst du wieder früher Schluss machen! Du bist Heute eh nur zum abräumen eingeteilt, aber ich denke wenn Raven und Brad auch da sind und Ari nachher für dich kommt, kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit früher Feierabend machen….« Ich freute mich schon mit einem Grinsen. »...Ich kann es aber noch nicht versprechen, je nachdem wie viele Gäste kommen! Der VIP Bereich ist komplett ausgebucht, so voll wie schon lange nicht mehr! Neil schickt mir extra noch einen Barkeeper aus dem Golden her!« Hörte sich dann auf einmal doch nicht mehr so gut an. Er holte, bevor man aufmachte, wieder alle aus seinem Team an diesem Abend zusammen, um mit ihnen einen Kurzen zu trinken. Wie immer bei Ryan. »Auf einen guten Abend und ein gutes Team!«
Ryan war ein cooler und lässiger Chef, aber wenn es mal stressiger wurde konnte er auch schon ganz schön streng mit seinem Ton werden, was ich aber erst einmal bei Brad erlebt hatte. Ryan hatte eine unglaubliche Ausstrahlung und ich empfand ihn eigentlich auch immer als Stimmungskanone unter uns, er war immer gut drauf und sah dazu noch echt gut aus, was ihm einige Flirts jeden Abend brachte, aber dabei war er immer ganz cool und nutze so keine Frauen aus, wie Brad das schon gemacht hatte. Ich hab Ryan auch noch nie mit einer Frau irgendwo gesehen. Er hat noch nie eine abgeschleppt, zumindest nicht offensichtlich, hier vor uns, aber das passte so auch gar nicht zu ihm. Brad strahlte das ja schon aus, dieses eingebildete ich-bekomm-jede-die-ich-will-Ausstrahlung.
Der DJ kam und bereitete sich auf dem DJ-Podest vor, bevor sie offiziell aufmachten. Ryan versammelte das ganze komplette Team noch einmal an der unteren Bar, vor einem Tablett Kurze und verteilte diese an alle. Er machte zuerst eine nette Ansage. »Erst einmal auf uns, ich finde wir sind ein tolles großes Team inzwischen geworden, es passt zwischen uns wirklich super und ich hoffe das bleibt alles so! Auf uns!...«
Pitt, einer der Barkeeper von der unteren Bar, rief ihm zum. »Nein, auf dich, Mann! Der beste Chef den man haben kann!« Ryan respektierte hier einfach jeder. Ihm stimmten alle zu und wir hoben unsere Kurze hoch und tranken wieder diesen widerlichen süßen Likör. Danach teilte er uns ein. »...So und jetzt zum Abend! Der VIP ist heute komplett ausgebucht, von Mr. Stafford der Sohn kommt mit einer Geburtstagsfeier um Mitternacht in der kleinen Lounge, was für Raven bedeutet das Geburtstags-Spezial vorzubereiten! In der großen Lounge ist irgendein reicher Typ mit seinen Leuten und in der mittleren ist wieder ein Junggesellen Abschied mit vielen betrunkenen Männern! Das heißt wir haben Heute oben zwei Gogos, die für Stimmung sorgen! Louis und ich an der Bar, Brad und Joey zum abräumen, Raven du musst Helfen wo du kannst im VIP, aber das sag ich dir dann ...Aria kommt dann zur zweiten Schicht Joey ablösen! Raven du musst auch eventuell pendeln zwischen oben und unten, unten ist nämlich nur Hanna bis die zweite Schicht kommt, dann Teil ich da noch jemanden dazu ein! ...Der Rest ist ebenfalls unten und zur Zweiten Schicht kommt noch ein Barkeeper aus dem Golden zur Unterstützung dazu, wie gesagt, heute wird es voll!!! Jeder muss anpacken wo er kann, das heißt für die Abräumer eventuell auch mal Getränke auffüllen und Nachbestücken!.... Also, dann legen wir mal los! ...JAMAL, du kannst aufmachen!«
Jeder ging an seinen Arbeitsplatz und ich ging mit Raven nach oben. Louis stellte in jede Lounge noch zwei Champagner Kühlbehälter auf ein Tischchen und der zweite DJ bei uns oben fing mit der Musik an. Ryan kam dann auch oben an mit Brad neben ihm. Er erklärte ihm irgendwas und rief uns dann durch den noch leeren Raum zu. »Auf einen guten Abend!« Ich stand noch hinter der Bar und holte mir eine Cola, die stellte ich mir hinter der Theke auf die Seite, wo wir immer unser Kram abstellten.
Der Junggesellen Abschied traf als erstes ein mit circa 25 Personen und kurz danach der reiche Typ mit den ersten Leuten im Schlepptau, die aber noch lange nicht die Lounge ausfüllten. Angekündigt waren bei ihm um die 30 bis 40 Leute und bei Dwayne circa 15. Ich konnte es kaum abwarten meine Freunde zu sehen, aber sie waren immer noch nicht da. Wo bleiben sie denn?
Der Junggesellen Abschied war schon gut drauf und die ersten erfüllten das Klischee des klassischen Besäufnis auf der Tanzfläche, indem sie die leeren Tanzfläche füllten und leicht torkelnd und quatsch machend tanzten. Es kamen noch ein paar weiter Gäste nach oben zu uns, die zwar keine Lounge hatten aber VIP Zutritt. Louis blühte richtig auf, wie immer beim ausschenken und Ryan strahlte wieder mit seinem Lächeln über die Bar. Brad und ich konnten ab und zu etwas abräumen, es wurde zwar voller und voller aber wirklich viel war noch nicht zu tun.
»Joey!« Louis winkte mich zu ihm. »Kannst du das hier kurz Terence oder Pitt bringen?« Er reichte mir einen Cocktailshaker, ich nickte und machte mich auf den Weg in die Mainhall.
Ich reichte es an der unteren Bar Pitt, der mich dann noch fragte ob ich ihm kurz zwei Flaschen Jacky aus dem Lager holen könnte, er hat gerade niemanden. Natürlich machte ich das und schlängelte mich lässig zwischen den Leuten zum Lager. Hier unten war es schon viel voller mit Menschen und wärmer als oben.
Im Lager suchte ich kurz nach dem Jacky und gerade als ich fündig wurde, ging die Tür sehr schnell auf und plötzlich kam Brad rein, wild knutschend mit einer jungen, viel zu knapp gekleideten Frau. Sie bemerkten mich erst gar nicht, bis ich mich räusperte und ein paar Schritte aus der Ecke machte. Brad grinste mich wieder so an wie beim letzten mal und die junge Frau schaute mich total abwertend an. »Spinnst du jetzt total Brad?« Ich hasste diesen Typen noch mehr. Wie kann er denn jedes mal so eine Scheiße abziehen?
»Wieso denn?« Er brachte etwas Abstand zwischen sich und der Frau rein.
Ich ging ein Schritt auf die beiden zu und zeigte auf die Brünette zu knapp gekleidete Frau. »Raus hier, sofort!« Sie ging und Brad lachte mich an.
»Vertreib mir meine Frauen nicht immer, sonst musst du mal her halten!«
»Brad, ich rette dir gerade deinen Arsch, wenn das einer sieht bist du raus hier! ...Und keine Angst, das nächste mal geh ich persönlich zum Chef und sag was hier los ist, ich acker mir hier nicht den Arsch ab für zwei, das du dich amüsieren kannst!«
Dann ließ ich ihn stehen und ging wieder zu Pitt und brachte ihm seine Getränke. Er grinste und nahm sie mir ab »Danke dir!«. Als ich wieder oben war, drehte ich gleich eine Runde um Gläser und Flaschen einzusammeln, sah dann sogar Brad mit ein paar Getränkekisten, wohl vom unteren Lager hoch kommen und in unser kleines Lager bringen. So ein eingebildetes Arschloch! Ich sollte mich einen Dreck um ihn scheren und Hoffen das er mal mit einer Tussi im Lager oder sonst wo erwischt wird!!
Ich ging weiter zu den Lounges und sah das in allen Leute waren, was bedeutete das meine Freunde auch endlich da waren. Ich brachte alle Gläser und Flaschen kurz an die Theke, streckte mich nochmal in die Länge um zu sehen wer alles da war und bahnte mir dann vorsichtig den Weg zu ihnen.
Ich entdeckte zuerst Dan und Jane die vor der Lounge standen und während sie redeten mit der Musik leicht mit wippten, aber beide. Ich kam direkt vor Jane, zwischen den ganzen Leuten raus und sie schaute mich erst irritiert an, als ich da vor ihr stand.
»Hiiii Süße, da bist du ja!« Sie nahm mich in den Arm und erklärte mir, das sie mich erst gar nicht erkannt hatte und dann drehte ich eine Begrüßungsrunde um allen Hallo zu sagen. Es waren wirklich alle da, sogar Collin und seine Freundin, aber TJ war nirgends zu sehen. Debby war sogar dabei, nicht gerade bestens gelaunt, aber sie war dabei und das obwohl es TJs Geburtstagsfeier war. Dwayne ließ mich von seinem Champagner einen Schluck trinken und ich fragte ihn nach TJ.
»Er wollte nur kurz an die Bar!«
Kaum ausgesprochen kam TJ die zwei Stufen in die Lounge hoch und stellte die neuen Champagner Flaschen ab und ich ging kurz zu ihm. »Heeey!«
Er drehte sich zu mir, hatte mich bisher gar nicht wahrgenommen, strahlte mich an und seine Arme umschlossen mich kurz fest. Er hatte einen wirklich guten Duft an sich und ich fand es dann echt schade, das er mich wieder los gelassen hatte. Er roch so verdammt gut. »Hey!.... Hast du etwa von der Party gewusst?«
Ich nickte und musste Lächeln. »Ja, seit vorhin...« Hinter ihm standen zwei junge hübsche Frauen, die gerade zusammen sehr offensichtlich über TJ redeten. Ich schaute kurz an TJ vorbei um einen besseren Blick auf sie zu bekommen. Eine hübscher als die andere in ihren kurzen Partykleidern. Sie hatten aber auch die perfekte Figur für solche Kleidchen, nicht so wie ich. TJ drehte sich kurz um und verfolgte meinen Blick, keine Ahnung was ich damit ausgedrückt hatte, aber er stellte sich direkt in meinen Gafferblick.
»Das sind Freundinnen von Cece... Und Cece ist die da drüben, Collins Freundin!« Also ging mein Blick zu dieser Cece und sie war noch viel Hübscher als die anderen beiden, es haute mich total um, was diese drei Frauen an Schönheit ausstrahlten, da fühlte ich mich wieder wie ein kleines Vorstadtmädchen oder besser gesagt wie ein Dorfkind.
»Wie lange musst du denn arbeiten?« TJ riss mich aus meinen Gedanken und er wollte mir ein Champagner Glas reichen, das ich dann ablehnte.
»Nee, lass mal, Danke! ...Meine Schicht geht bis eins!...«
Sein Augen wirkten unsicher und kurz traurig. »Aber ich hab um zwölf Geburtstag!« Das funkeln in seinen vertrauten und warmen Braunen Augen war schon fast verschwunden.
»Da komm ich dann kurz, okay? ...Ich sollte jetzt weiter machen, es ist echt viel los!«
Ich musste wieder an die Arbeit und räumte ab. Als ich die Gläser in dir Spülmaschine räumte kam Raven mit ihren Gläsern auch her. »Hey, TJ ist ja da?!«.
»Ja.« Was will sie denn schon wieder von ihm?
»Ist das der Typ der um Zwölf Geburtstag hat?« Fuck, wo kommt Brad denn jetzt her? Er stand wie aus dem nichts neben uns an der Theke und reichte weitere Gläser und Flaschen rüber. Die Gläser nahm ich zum spülen entgegen, stellte sie ab und fing an ein paar Früchte für die Cocktails zu schneiden, was Ryan mir eigentlich als Aufgabe gab. Raven verstaute die Flaschen in leere Kisten und machte dann an der Spülmaschine für mich weiter.
»Er hat Geburtstag? ...Cool, ich darf sein Geburtstags-Spezial bringen! ...Meinst du es wird zu aufdringlich, wenn ich ihm dann eventuell mit einem Küsschen gratuliere??« Waaaaaas? Autsch. Den Schmerz spürte ich erst gar nicht, sondern sah erst das Blut neben der Orange tropfen. Fuck, tut das weh! Aus Reflex nahm ich meinen Daumen in den Mund und der widerliche Geschmack von Blut überflutete meinen Mund. Ich ging zu Ryan, der mir ein Pflaster geben musste. Er musste einfach darüber lachen, da er auch das Gespräch mitgehört hatte und als wir etwas abseits von den anderen standen, sagte er endlich was er dachte, während er unter dem Thekenlicht meinen Daumen besser begutachten konnte. »Auch wenn du gleich alles Abstreiten wirst, aber Früher oder später wird es dir bewusst werden... Joey, du hast Gefühle für deinen Kumpel!«
»NEEEIN!!!!« Ryan lachte nur.
TJ
Collin betrat gerade den VIP mit drei Frauen im Schlepptau und ich winkte ihn zu mir. Er stellte mir alle drei vor, darunter auch seine Hübsche Freundin Cece und ich freute mich für ihn, das er sie endlich als seine feste Freundin bezeichnen konnte, nach ihren unzähligen Dates, von denen er mir immer wieder berichtet hatte. Er sah wirklich sehr glücklich aus, mit ihr an seiner Seite.
Als Joey kurz hier war und ein paar Gläser abräumte, schaute sie die Frauen kritisch an und ich wusste gar nicht wieso. Ihr Blick war Filmreif, eine nach der anderen wurde beäugt, vom Haaransatz bis zu den Zehen. Keine Ahnung was genau ihr Problem, aber irgendetwas passte ihr nicht an ihnen und ihrer Anwesenheit. Natürlich sind sie nicht in unserem engen Freundeskreis, vielleicht fand sie das dann so komisch, aber Collin hatte gefragt ob er sie mitbringen könnte, also war das okay für mich solange er mir keine andrehen wollte. Joey arbeitete schnell weiter und ich hoffte das sie nachher um Mitternacht auch hier war. Sie musste um Zwölf einfach hier sein zum anstoßen.
Ich gab ihnen allen zu trinken und drehte und streckte mich wieder kurz zu Joey um, sie stand jetzt hinter der Bar und flirtete mit diesem blonden Affen, der anscheinend ihr Chef von ihr war. Idiot.
Was macht sie denn da?
Er stand neben ihr und legte den Arm um sie.
Ich könnte kotzen. Der soll die Leute an der Theke bedienen und die Finger von ihr lassen! Was will sie von dem Idioten denn.
Sie betrachtete beide ihren Finger, starrten drauf und fummelten daran rum und zum Schluss tätschelte er ihren Rücken und drückte sie leicht an sich.
Sie merkt es einfach nie, wenn Jemand auf sie steht. Sie ist immer so naiv und mich macht es wirklich etwas wütend, dass sie es nie blickt. Nieee!
»Hallo Geburtstagskind!... Lust auf ein Geburtstagsdrink?« Es war eine von Ceces Freundinnen, ich glaube das sie einen kurzen Namen hatte, wusste ihn aber nicht mehr, aber sie riss mich aus meinem Beobachtungsmodus und hob mir ein volles Glas entgegen. Sie war mit mir auf Augenhöhe und starrte mich mit ihren Eis-blauen Augen total komisch an. Ich konnte es wirklich nicht deuten.
»Ich hab noch nicht Geburtstag! Erst um Zwölf!« Ich fand ihre Augenfarbe wirklich krass. Es hatte etwas ganz erotisches aber gleichzeitig auch etwas Horror mäßiges an sich. Richtig Crazy.
Sie fuhr über meine Schulter und ließ mich dann wieder los. »Dann bekommst du da erst dein Geburtstagsküsschen von mir...« Sie zwinkerte mir sexy zu.
What the Fuck? Was hat die denn vor? Jetzt dachte ich sie will Smalltalk führen und dann kommt so etwas dabei raus. Ich hab eigentlich echt kein Bock auf ein „Küsschen“ von ihr!
Manchmal stand ich wirklich drauf, wenn Frauen es nötig hatten, weil sie leichte Beute für mich waren, aber ich wollte Heute nur feiern mit meinen Freunden und mich nicht auf Flirts konzentrieren.
Also Süße, das wird Heute nichts!
Ich hatte diese Eis-blauen Augen schon in Gedanken abgehakt, da ging mein Blick jetzt wieder hinter die Bar zu Joey zurück die gerade auflachte, sehr fröhlich, sehr glücklich, dieses Strahlen und leuchten in ihren Augen hatte und dann noch diesem blonden Typen um den Hals fiel, dann verschwand sie wieder in der Menschenmenge zum arbeiten und ich verlor sie aus meinem Blickfeld.
Na gut, dann doch ein Gläschen mit der Eis-blauen-erotischen-Horro-Lady trinken.
Sie stand immer noch neben mir und wollte gar nicht mehr von mir los kommen, sie wirkte wie eine Klette, total komische Situation.
Shit! Aber egal... Sie steht auf mich!
Ich hatte wieder ihren Namen herausgefunden und mit dieser Tia angestoßen, einen Schluck Champagner getrunken und malte mir eine Nacht schon mit ihr zusammen aus, auch wenn das Heute nie mein Plan wär, da tippte mir Jemand auf die Schulter. Ich sah zuerst das leuchten und das funkeln in ihren Braunen Augen, dann überkam mich sofort das angenehmste Gefühl das ich Jemanden gegenüber haben konnte und fühlte mich so wohl wenn sie da war. Joey nahm sich ein leeres Glas vom Tisch, schenkte sich ebenfalls ein und hob es mir zum anstoßen entgegen. »Ich wäre jetzt auch da! ...Hab früher Schluss machen dürfen!« An ihrem Finger war ein Pflaster und ein kleiner Blutfleck schimmerte hindurch.
»Was ist passiert?« Ich nahm ihre Hand in meine und schaute mir es nochmal aus der Nähe an. Sie entzog mir mit rollenden Augen ihre Hand wieder und hob mir ihr Glas entgegen, nochmal zum anstoßen. Wir tranken diesmal auch beide einen Schluck, wobei nein, nur ich trank einen Schluck, Joey leerte sofort das ganze Glas in einem Zug und grinste frech zu mir als sie es leer hatte. Es brachte mich zum Grinsen.
»Echt cool, das du frei bekommen hast! Find ich Mega cool!« Ihre Anwesenheit brachte so viel entspanntes mit sich, es war einfach wie immer, endlich waren alle da und wir konnten in Ruhe feiern. Zusammen.
»Ja, Ryan ist echt Klasse, was dass angeht!«
Ryan... Dieser Blonde Affe! Idiot! Süße, der steht doch nur auf dich, check das doch endlich mal!! ...Fuck, was? Wie komm ich denn auf „Süße“ bei Joey...? »Du solltest nicht immer so viel flirten, Joey! Männer machen sich schnell Hoffnungen und wollen dich dann nur rumkriegen!« Sie lachte nur auf diese Aussage von mir, ging in die Lounge nach hinten und redete etwas mit Jane.
Fuck sah sie Geil aus Heute.
Ich betrachtete sie von oben bis unten und keine Kurve an ihr entging mir und ich wusste einfach genau was unter dieser Kleidung so alles steckte.
Verfluchte Scheiße!!! Ich muss das vergessen, ganz schnell... Es ist nun mal Joey!!!
Sie kam mit einem weiteren vollen Glas zurück zu mir und sah besorgt aus. »Oh Sorry, ich konnte mich nicht ganz so schick machen Heute! Ich hab mich nur kurz umgezogen!« Shit! Starrte ich sie etwa so sehr an? Uups, Erwischt!
»Du siehst gut aus!« Das war auf keinen Fall gelogen. Es war mir peinlich das sie mich beim glotzen erwischt hatte und es falsch aufnahm. Sie sah doch immer gut aus.
Diese Tia stand wieder hinter mir und räusperte sich nun kurz. Ich hatte sie total vergessen und drehte mich zu ihr um. Schwupp, verwickelte sie mich schon in ein Gespräch, aus dem ich wohl so schnell nicht mehr raus kam, außer ich wollte mit Absicht sehr unhöflich sein.
Cece und ihre andere Freundin gingen tanzen, als etwas Old School Hip Hop kam und Joey, Kirsten, Debby und Jane folgten ihnen mit ihren Gläsern in den Händen auf die Tanzfläche, direkt vor der Lounge. Der Vorteil war nun das mein Gegaffe nicht mehr so krass auffallen konnte und ich sah wieder Joeys enge Jeans an ihr und konnte meine Augen nicht mehr von ihr lassen, wenn ich ehrlich war. Mir wurde wirklich warm, als ich sie tanzen sah und es fühlte sich irgendwie komisch an. Keine Ahnung was los war, vielleicht der Kreislauf, weil mir so heiß wurde oder sonst was, es war aber sehr merkwürdig, mein Körper spielte verrückt. Tia stand neben mir und laberte mich weiter zu, aber ich hatte nur Augen für meine beste Freundin, denn wie ich es mir schon denken konnte dauerte es nicht sehr lange und die Mädels wurden von ein paar Jungs angetanzt, die sich etwas zwischen die kleine Mädchengruppe drängten. Natürlich waren es welche von dieser Lounge neben uns, dieser Junggesellen Abschied, wo ja schon alle von Anfang an besoffen waren. Ein bisschen amüsiert war ich ja, da Joey einfach weiter tanzte, ohne auch nur einmal den Typen Beachtung zu schenken. Sie tanzte einfach weiter, Kirsten dagegen machte den Fehler sie kurz „nett“ anzugrinsen, bestimmt weil sie höflich sein wollte, damit fühlten die Männer sich aber bestätigt und tanzten weiter um sie herum. Wie Haie die ihre Beute einkreisten waren diese komische Typen auch. Solche Deppen.
»… Hörst du mir überhaupt zu? ...Hallo?! ….Willst du nun tanzen gehen oder wieso starrst du so auf die Tanzfläche?« Tia, du nervst!!
»….ja, ja…. Lass uns Tanzen gehen...«
Ich schnappte mir ein Glas zu trinken und ich ging voraus zu den anderen Frauen, Tia folgte mir natürlich. Als ich tanzend bei ihnen mittendrin ankam, grinste Joey mich kurz an und riss ihre Augen auf, als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen, zeigte mir dann das ich kurz hier warten sollte und sie drückte sich durch die Menschen durch, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Weg war sie. Tia hibbelte neben mir rum, versuchte wohl zu tanzen oder so ähnlich, es sah richtig witzig aus. Sie drückte sich immer wieder in mein Blickfeld und versuchte mir während dem Tanzen Näher zu kommen, dabei nervte sie einfach nur.
Ich hab keine Lust!! Ich will wissen was Joey vorhat!! Wo bleibt sie nur verdammt?
Es dauerte aber keine fünf Minuten, als ich mich beim Tanzen gerade umdrehte und meine süße Beste Freundin vor mir stand, mich stolz anlächelte und zwei Kurze in der Hand hielt. Sie reichte mir einen rüber und ich musste zurück Lächeln. »Woher hast du die denn jetzt?«
»Von Ryan!« Ich mag den Typen nicht!!
Wir hoben die Kurze aneinander und Joey redete weiter. »Auf dich!« Ihr Blick fesselte mich und es durchfuhr mich wieder so komisch durch den ganzen Körper, wie Strom und diesmal raste auch etwas mein Herz, vielleicht hatte ich wirklich etwas mit meinem Kreislauf, oder es war die stickige Luft hier drin.
TJ
Als es kurz nach halb zwölf war, Tia wieder oder besser gesagt immer noch an mir klebte und ständig um mich rumtänzelte, wimmelte Joey gerade schnell und hart einen Typen ab der zum Junggesellenabschied gehörte und ich war wirklich etwas stolz auf sie, meistens half ich ihr da ja immer raus, aber diesmal brauchte sie mich nicht. Er war besoffen und hatte sie von Hinten angetanzt und sie sagte ihm sofort das er das lassen sollte. Ich konnte mir vorstellen das sie durch den Job schon etwas abgehärteter wurde in solchen Situationen und das fand ich wirklich gut.
Mein Blick ging kurz an Tia vorbei und ich sah diesen blonden Idioten, Ryan von der Bar, auf uns zu kommen, der sich von hinten an Joey heranschlich. Er tanzte sie „aus Spaß“ an, sie erschreckte sich zwar erst, aber als sie ihn entdeckte ging sie sofort drauf ein und die beiden tanzten kurz zusammen. Wirklich nur kurz, das war auch besser so. Ganz ehrlich, das steckte mehr dahinter als „aus Spaß“ jemanden anzutanzen unter Freunden. Es nervte mich, ehrlich gesagt ein bisschen.
So hat sie noch nicht mal mit mir getanzt! Läuft da etwas was zwischen denen?
Ich versuchte etwas näher an sie ran zukommen, um einzugreifen falls es ihr nicht passte. Aber sie lachten auf einmal beide los, klatschten sich ab, hörten dann auf mit tanzen und er beugte sich zu ihr vor um mit ihr zu reden.
»...Neil war gerade kurz da! ...Ich brauch jemanden für Sonntag, ich muss das Getränkelager zählen und auf den aktuellen Stand bringen, da passt es gerade vorne und hinten nicht weshalb er etwas verärgert war…. Hättest du denn Lust mir zu Helfen? Er hat vorgeschlagen dich zu fragen, eigentlich hast du ja frei, aber es wären auch nur zwei bis drei Stunden Arbeit...« Wie er ihr in die Augen schaut mit diesem Schleimerblick!! Ich würde am liebsten sofort wieder einen größeren Abstand zwischen den beiden rein bringen!
»Klar! Schreib mir einfach wann, ich komm dann!« Er hat also sogar schon ihre Nummer!
»Danke, Kleine…. Jetzt stör ich mal nicht weiter… Hau rein!« Ja, du Idiot, du störst!!!
Er verschwand wieder in der Menge und Joey tanzte unbeirrt weiter mit ihren Mädels als wäre nichts gewesen und ich war nun wie Luft für sie. Ich wurde mit einem neuen Versuch von Tia angetanzt.
Was ist denn nur los?? Lasst mich doch alle mal in Ruhe! Kann man nicht mehr einfach nur zusammen feiern, ohne diese dummen anmachen immer von solchen „Tias“?
Ich drehte mich genervt um und ging nach draußen, um eine zu Rauchen und runter zu kommen. Es waren nur noch ein paar Minuten bis Mitternacht und Dan folgte mir sofort mit nach draußen. Er musste gesehen haben wie ich ab gedampft bin, sonst wäre er nicht so schnell hinter her gekommen.
Ich lehnte mich draußen an das kalte Gemäuer vom Club und versuchte alle meine Gedanken wieder zu ordnen, wobei Dan mich dann schräg anschaute. »Alles okay bei dir?«
Wir machten beide unsere Zigaretten an und ich blies meinen Rauch aus. »Keine Ahnung, mein Kreislauf spinnt Heut Abend etwas und mich hat einfach alles genervt...«
Dan zog an seiner Kippe und ließ den Rauch als Ringe raus. Dicke weiße Ringe aus Rauch, direkt in mein Gesicht. »Dein Kreislauf? ...Ist dir denn schwindelig? Schafft dich etwa jetzt schon das Alter?« Er musste grinsen.
»Fühlt sich halt alles komisch an...« Aber nicht schlecht. Anders. Irgendwie sogar Gut.
»Okay... Gib Bescheid wenn was ist!... Oder wenn du auch nur Reden willst.« Dan war immer ein guter Zuhörer und er war auch von der Art her so, das er merkte wenn mit einem etwas nicht stimmte, das rechnete ich ihm schon immer hoch an dass er dafür so ein Gespür hatte. Ich nickte ihm nur zu und er warf mir einen Blick zu, der mich wissen ließ, dass es Zeit war wieder rein zu gehen.
Gerade so Eine Minuten vor zwölf waren wir wieder in der Lounge und Joeys Kollegin die auf mich stand, kam mit einer großen Flasche Champagner und Wunderkerzen zu uns. Der DJ gratulierte Punkt Zwölf durch das Mikrofon und Joey war einfach nirgends zu sehen.
Zwölf!!!! ...Und sie ist weit und breit nicht zu sehen!
Es kam noch eine Flasche die wild leuchtete und in der Lounge abgestellt wurde. Meine Freunde gratulierten mir und sogar Debby nahm mich dabei kurz in den Arm. Sie gab sich verdammt viel Mühe dabei.
Zum Schluss kamen noch Collin, Cece und die andere Freundin von ihr, deren Name ich nicht wusste, auf mich zu und gratulierten mir kurz und knapp. Dann standen da nur noch Tia-die-Klette und Joeys komische Kollegin lächelte mich auch schon die ganze Zeit an. Als würden diese Raven und Tia beide darauf warten, das die andere mir zuerst gratulierte, stand die eine rechts und die andere links vor mir. Jane reichte mir zwischen drin ein weiteres volles Glas in meine Hand und schaute dabei irritiert zwischen den beiden Frauen hin und her und dann wieder zu mir. Mit rollenden Augen drehte sie sich wieder weg und ich hatte keine Ahnung was hier gerade abging und was diese beiden nur vorhatten. Jane dafür wohl schon, zumindest sagten das ihre Blicke.
Ich bekam plötzlich einen Kick an meine Wade und drehte mich um. Joey!
Sie hatte zwei Longdrinkgläser in der Hand und als sie mir in die Augen schaute und versuchte lieb zu Lächeln, erstarrte ich kurz. Sie hatte leicht rötliche Augen und auch ihre Wangen glühten etwas.
Was hat sie nur? Ob alles okay ist? Hat sie etwa geweint? Wie gern ich sie einfach mit zu mir nehmen würde um mit ihr darüber zu reden, was sie denn so bedrückte und warum sie so fertig aussah.
Ihr Blick tat etwas weh, weil ich ihn nur zu gut kannte, ja und ihre Fassade versuchte sie so was von aufrecht zu erhalten, aber jeder sah ihr doch an, das etwas nicht mit ihr im Moment stimmte. Joey wartete kurz mit dem Blick auf Raven und dann auf Tia gerichtet vor mir und komischer Weise reichte Raven mir endlich kurz und knapp ihre Hand hin. Es war total strange. »Happy Birthday!« Dann tätschelte sie Joeys Schulter kurz im vorbeigehen, die sie nur leicht anlächelte, es zumindest versuchte und Raven verschwand dann sofort wieder in der Menschenmenge. Ich drehte mich zu Tia um und ihr angekündigtes Küsschen viel mir dann plötzlich wieder ein. Ich will kein Kuss oder sonst was... Sie nahm mich komisch in den Arm, weil ich von der Körperhaltung und meiner knappen Wortwahl gar nichts anderes zuließ und auch sie gratulierte dann nur ganz schnell und knapp, wirkte aber etwas sauer. »Alles Gute, TJ!«
Na endlich konnte ich mich voll und ganz auf Joey, die etwas verletzt und traurig aussah, konzentrieren. Sie hatte die Gläser kurz neben sich abgestellt und so wie sie mir ein Schritt näher kam, war ich schon zwei auf sie zugegangen. Sie fiel mir in die Arme und legte ihre um meinen Hals und ich konnte ihre Last spüren, die in meinen Armen von ihr abfiel. Ihre Umarmung war fest und auch ich drückte sie wirklich fester an mich und für einen kleinen Moment hatte ich sie kurz hoch gehoben. »Happy Birthday, Thomas!! Bleib so wie du bist, okay??« Ich ließ den Griff um sie etwas lockerer, um mich wieder etwas aufzurichten und um ihr in die verheulten Augen sehen zu können und nickte ihr zu. Wir schauten uns in die Augen, es kam mir Ewig vor, waren aber bestimmt nur ein paar Sekunden. Das Funkeln in ihren dunkelbraunen Augen war erloschen und ich war nun wirklich komplett davon überzeugt das sie geweint hatte.
»Danke, Joe. ...Sagst du mir denn was ist los? Ist was passiert?« Anstatt mir zu antworten, reichte sie mir unsere Gläser und ich roch sofort, das es irgendein Drink war, den wir nach Mr. Staffords Regeln nicht offiziell trinken durften. Ich vermutete irgendetwas mit Wodka und spielte Joeys ich-ignorier-die-frage-mal-Spiel mit. »Ich will gar nicht wissen wie du an die Drinks gekommen bist...« Sie lächelte endlich wieder und ich redete weiter. »...ich hoffe nur, du hast Niemanden deine Titten zeigen müssen.« Ich konnte sehen wie sie es sich gerade Bildlich vorstellte und dann loslachen musste. Es tat gut, sie zum Lachen zu bringen.
Wirklich verdammt gut.
Dwayne war wirklich am besten von uns allen drauf und als ich ihm einschenken wollte stiefelte er mit leicht schrägen Blick an mir vorbei und hatte vor sich Joey stehen. Er zog sie plötzlich, wobei sie erst erschrocken schaute, in die Mitte auf die Tanzfläche und tanzte mit ihr und Joey lachte endlich wieder so sehr das ihre Augen das warme Funkeln bekamen und alberte dort auf der Tanzfläche mit Dwayne rum. Ich konnte beide immer nur wieder Lachen sehen, aber eine gute Sicht hatte man einfach nicht bei den vielen Leuten um sie herum. Es war aber trotzdem schön zu sehen das die beiden so viel Spaß zusammen hatten und das Dwayne und ich es einfach immer schafften sie auf andere Gedanken zu bringen, machte mich etwas stolz als einer ihrer besten Freunde. Ihre Augen sahen schon Müde aus, aber das kam bestimmt vom weinen, aber sonst sah sie wirklich super aus und man sah ihr den Schmerz kaum mehr an. Ich muss noch raus finden was sie hat! So leicht wimmelt sie mich nicht ab!
Collin stand auf einmal neben mir und laberte mich leicht betrunken voll. »Alter, was ist los bei dir? Tia steht den ganzen Abend neben dir, bereit zu vögeln und du ignorierst sie mal total! Was stimmt nicht mit dir?«
»Sie ist nicht mein Typ!« Ich schielte kurz zu ihm und schaute dann wieder zu meinen zwei tanzenden Freunden.
Collin lachte nur kurz auf. »Nein Mann, du hast doch gar kein Typ! ….Du bist echt merkwürdig Heute! So kenn ich dich gar nicht, normal nimmst du doch Jede...«
»Kann sein...« Seine Meinung war mir wirklich Egal. Ich klopfte ihm auf die Schulter, grinste ihn frech an und bahnte mir meinen Weg auf die Tanzfläche, ohne genau zu wissen, was ich da wollte. Ich tanzte mich durch die Leute und kam direkt hinter Joey raus. Sie stolperte kurz über meinen Fuß und prallte Rückwärts gegen meinen Körper. Wir lachten beide kurz darüber und tanzten weiter. Dwayne entdeckte mich und erklärte uns dann, das er an die Bar wollte und schon war er verschwunden. Dafür kam Joeys Kollegin zu uns. Sie hielt drei Kurze in den Händen und gab uns je einen. Nach dem anstoßen und Trinken lächelte sie mich an und knüpfte an unserem Smalltalk vom letzten mal an.
Was hat sie jetzt vor? Will sie sich jetzt echt an ihn ran machen? Jetzt? Hier? Fuck it!!!!
»Auf dich!« sagte Raven zu TJ, ohne mich zu beachten. Wir exten die Shots die sie uns besorgt hatte und TJ bedankte sich bei ihr mit einem Smarten Lächeln, wenn er wollte konnte er wirklich höflich sein und gerade konnte er es sehr gut. Sie redeten kurz und ich hibbelte etwas zur Musik weiter, bis Raven ihm etwas ins Ohr flüsterte und dann mit einem Zwinkern verschwand. Sie hatte mit ihm geflirtet und mich nervte das gewaltig.
»Hey, willst du noch was trinken?« Seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken die ich an Raven verschwendete, er redete so laut in mein Ohr, das ich erst einmal meinen Kopf zurück ziehen musste. Ich nickte und folgte ihm vor an die Bar, wo Ryan und Louis waren und wen fanden wir da über die Theke gelehnt, natürlich Dan, der gerade Getränkebestellungen aufgab. Er redete danach kurz mit TJ, als dieser ihm auf die Schultern Klopfte, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Die beiden plauderten und ich verstand kein Wort, während sie immer wieder grinsten und schließlich über etwas Lachen mussten. Ich stellte mich enger zu ihnen, dass ich nicht so schräg hinter TJ stand. Dan stützte sich auf meiner Schulter ab und lächelte. Er war super gelaunt und bekam nun seine Flaschen über die Theke gereicht. Bevor aber Dan wieder in die Lounge ging, beugte er sich leicht zu mir. »Letzte Runde, dann brechen wir auf!« Und weg war Dan mit beiden Flaschen unter den Armen. Ich schaute TJ fragend an, zuckte kurz mit den Schultern und lächelte Kopfschüttelnd. TJ musste daraufhin Lachen und ich wusste nicht ob er wegen Dan oder ob er wegen mir lachen musste. »Lachst du mich aus oder an?«
»Joey, du solltest langsam wissen das wahre Freunde sich nieee anlachen, sie lachen sich immer aus! Grundsätzlich!!« Ich gab ihm einen leichten Schucker und endlich kam mal wieder sein bestes grinsen über seine Lippen gehuscht, das mir verdammt gut tat. Wir gingen auch wieder zu den anderen und setzten uns zu Jane, Dan, Collin, Cece und ihren Freundinnen zurück in unsere Lounge. Steve tanzte heiß und innig mit Kirsten vor der Lounge und Dwayne war mit Debby anscheinend auf der Toilette, dass sie nicht alleine gehen musste.
TJ
Sie gab mir einen Schubser und ich sah ihre funkelnden Augen die auf mich gerichtet waren. Es tat so gut Joey so Lächeln zu sehen und ich musste selber fett Grinsen, weil es ihr wieder besser ging.
In der Lounge saß ich neben Joey, ganz hinten im Eck und erst schräg gegenüber waren Collin und Cece, die gerade die Finger nicht voneinander lassen konnten. Neben Joey saßen Jane und Dan die sich unterhielten und das gute an der lauten Musik war in so einer Lounge, das wenn man sich zu zweit Unterhält, kein anderer versteht was geredet wird. Man redet sich laut gegenseitig ins Ohr und niemand anderer kann einfach so mithören. Da ich einfach nicht bis Zuhause warten konnte um sie zu Fragen, nutze ich die Lautstärke um uns herum. Ich drehte mich ganz zu Joey um, die gerade auf ihr Handy schaute und wieder ihre Tastensperre reinmachte, als ich ihr meine Aufmerksamkeit schenkte. »Was war da vorhin eigentlich los? Sagst du mir das mal?!« Ich lehnte mich mehr zu ihr rüber und stützte mich mit meinem Arm an der Rückenlehne des Sofas ab.
»Alles gut, Thomas! ...Mach dir keine Sorgen um mich, heute ist dein Geburtstag!« Ich hasste solche Aussagen von ihr.
»Sag mir was war….!!« Unsere Blicke waren sich ganz nah und ich konnte mich fast in ihren Augen verlieren. Ihre Blicke fesselten mich in letzter Zeit immer mehr. Reiß dich zusammen TJ! Komm schon, das ist deine beste Freundin!!!
Joey wich meinem Blick kurz aus und fing an zu erklären. »Ich bin einfach nur übermüdet und Fertig, ich bin Momentan nicht ich selbst, okay?« Ich wusste das es nicht nur dass war, was sie so fertig machte, aber sie wollte wohl gerade nicht darüber reden und ich hoffte einfach es war nicht wegen mir.
»Du weißt das du mit mir über alles reden kannst?!« Ich redete wieder, ganz nah, in ihr Ohr.
»Aber nicht Jetzt! Du hast Gäste und solltest dich mal um die anderen kümmern, wir haben morgen noch genug Zeit zum quatschen!« Was?
Ich warf ihr einen irritierten Blick zu und schaute sie fragend an. »Wie meinst du das?«
Als sie mich dann anlächelte,wurde mir wieder ganz komisch. Ich konnte es gar nicht erklären, aber es fühlte sich ungewohnt an. Nicht schlecht, nein, aber fast so als wäre ich High und könnte kaum mehr klar denken. »Ich hab meine Schicht auf Heute getauscht, das ich Morgen frei habe, ich wusste nichts von dieser Party und dachte ich überrasche dich mit nem freien Tag an deinem Geburtstag!!!«
Ich legte meine Hand auf meine Brust, circa auf Herzhöhe und versuchte einen Dackelblick rüber zu bringen. »Wow Joe, das bedeutet mir echt viel.« Sie gab mir auf meine Schulter einen Klapps und ich nahm meine Hand wieder von meiner Brust. »Nein, jetzt wirklich, dass ist echt Cool! Du hast dir also extra auf Morgen frei genommen?«
Ihre Augen hatten das tolle strahlen und sie blühte etwas auf. »Ja, ich dachte je nachdem wie lange wir bleiben, penn ich vielleicht bei dir, sonst fahr ich mit den anderen Heim!... Ach und du musst dann einfach noch Bescheid geben, wann du Besuch bekommst oder so, je nachdem können wir dann den Tag planen! Vielleicht können wir dann Frühstücken oder Abendessen...« Oh Mist. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Meine Mom und alle anderen aus der Familie, ich habe nichts mit ihnen geplant! Gar nichts!
»Puh, da hab ich noch gar nichts ausgemacht, aber du kannst bei mir Pennen, kein Problem!« Den Geburtstag verdrängte ich erst mal mit meiner Familie, darüber machte ich mir Morgen noch genug Gedanken, das wusste ich einfach.
Jayden. Wieso immer so unpassend? Wieso schreibt er mir an TJs Geburtstag wieder? Macht er das mit Absicht um uns den Abend zu vermiesen? Oder ist das jetzt nur ein Scheiß Zufall?! Ich muss mich jetzt Zusammenreißen! Für TJ! Meine schlechte Laune hat er nicht verdient, nicht Heute!!!
Dan schenkte wieder jedem etwas ein, auch Gläser aus denen nur etwas raus getrunken wurde, machte er bis oben wieder voll. Wir stoßen gelassen auf TJ an, der kurz verlegen tat und uns damit zum Lachen brachte und schwuppdiwupp war diese große Tussi bei ihm die schon den ganzen Abend an TJ klebte. Tia. Wenn Sie mit ihm redete legte sie ganz elegant ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn so näher an sich. Die beiden trennten einfach nur noch ein paar Millimeter und ich konnte diese Tussi überhaupt nicht leiden. Dan tippte mich an, lehnte sich über Janes Schoß zu mir herüber, die genau neben mir saß. Ich schaute zu ihm, wie er sich versuchte lang zu machen, nur um zu sagen »Komm mal mit!« und er deutete dabei mit dem Kopf an, das ich ihm folgen sollte. Er schob sich durch die Menschenmenge und bahnte uns einen Weg zum anderen Ende des Raumes. Das ich nicht abgedrängt wurde, hob ich mich an seinem Shirt fest und tatsächlich half es wirklich, weil Dan beim durchdrücken nichts kannte und sich durch die engsten Stellen hindurch schob. Wir kassierten böse und vor allem angepisste Blicke von den Menschen, denen Dan zu dicht auf die Pelle rückte, aber endlich stoppte er an der Bar, redete über die Theke gelehnt mit Ryan und dieser stellte uns kurz danach Longdrinks und Shots hin. Ryan wusste genau das Neil eigentlich vorschrieb uns nur Champagner und Bier auszuschenken, weshalb Dan große Augen bekam und sich dann zu mir drehte.
»Dein Job bringt langsam wirklich Vorteile... haha...« Wir tranken die Shots und ich nahm gleich einen guten Zug aus dem Longdrink. Dan lehne sich zu mir rüber. »...Also Joe, irgendwas liegt doch in der Luft, sagst du es mir oder muss ich dich erst betrinken um es zu erfahren?«
Ich musste lachen. »Was kann ich dafür wenn diese große Tussi in unserer Lounge Blähungen hat!«
»Jooooe,..haha…« Mein Witz kam an und auch ich musste darüber Grinsen.
»...nein, jetzt mal ehrlich, was ist los mit dir?« Sein Blick wurde ernster.
»Ich weiß nicht was du meinst?!« Ich hatte keine Ahnung was er jetzt von mir hören wollte.
»Hast du wegen TJ vorhin geheult? Geht da doch was zwischen euch?«
Er fixierte meinen Blick, der eigentlich nicht viel Aussagen konnte, da ich versuchte keinerlei Mimik zu zeigen. Mir war nicht klar was er wusste oder ob er eine Ahnung hatte. »Waaaas?.... Nein, wie kommst du da drauf?«
»Weil ihr euch fast wie ein Pärchen verhaltet!« Er sagte das zu mir und ging weder zurück um zu trinken und mich dabei zu mustern wie ich reagieren würde.
»Oh mein Gott, ist das gerade dein ernst Dan? TJ ist nur mein bester Freund!«
»Es sah vorhin einfach so aus als wärst du sauer auf ihn und er auf dich, ihr habt euch mal kurz so gemieden das man die Spannung total merken konnte, dann warst du weg und dann kamst du wieder um Zwölf und hattest verheulte Augen… TJ hat mir auch nichts gesagt als wir rauchen waren, deswegen wollte ich mal mit dir reden!«
Keiner von uns beiden sagte etwas auf seine tolle Vermutung. Ich nahm einen großen Schluck und überlegte kurz was ich überhaupt sagen könnte. Dann erzählte ich ihm wirklich was der Grund für meine Tränen war.
»Jayden hat versucht mich anzurufen und mir dann wieder die üblichen Nachrichten geschickt, nur er kann mich so aus der Bahn werfen und das macht mich echt fertig! Ich habs TJ nicht gesagt, weil er dann wieder sauer wird und sich unnötig aufregt und weil es sein Geburtstag ist, da hab ich kein Bock mit so einer Scheiße zu ihm zu kommen! Ich wollte es mir eigentlich nicht anmerken lassen...«
Dan bekam kurz wieder große Augen und redete wieder in mein Ohr. »Jayden hat Kontakt mit dir? Das ist nicht ganz so gut, oder?«
»Dan, ich hab keine Ahnung was ich davon halten soll. Es ist die reinste Gefühlsachterbahn und ich komm nicht mehr mit was ich jetzt gut oder schlecht finden soll. Aber kannst du das für dich behalten und TJ nicht erzählen? Ich will nicht an seiner Party mit dem Thema „Jayden“ anfangen und hab es ihm deswegen auch nicht gesagt.«
»Ja, klar. Ich sag es keinem! Versprochen!«
»Gilt das Angebot trotzdem noch, mich betrunken zu machen? Vielleicht schaff ich dann den Abend ohne an Jayden zu denken?!« Dan lachte, nahm mich kurz in den Arm und ich schluckte mal wieder meinen Kloß im Hals runter.
»Denk an etwas anderes... was auch immer dir bisher aus diesen Jayden-Phasen raus geholfen hat, bring dich einfach selbst auf andere Gedanken!!!« TJ! ...TJ hat mich bisher immer abgelenkt und nach unserem sogenannten One-Night-Stand dachte ich auch eigentlich das war es jetzt ganz mit den Gedanken an Jayden, so hatten es doch alle gesagt. Ich soll mit einem anderen schlafen und vergesse dabei Jayden. ...Nach dieser Nacht mit TJ war das auch so, ...bis jetzt!
Wir redeten noch noch über sein Studium, ihm und Jane. »….sie ist es einfach! Ich würde alles für sie tun und das bekommt sie auch immer zu hören. Sie ist mein perfektes Gegenstück und ich liebe sie wie niemand anderen! Sie ist so perfekt für mich, das ich froh bin meine beste Freundin im Leben gefunden zu haben. Ich liebe sie so sehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Jane ist einfach diese eine Frau, mit der ich mein restliches Leben mal verbringen will!« Es war schön so etwas von meinem Kumpel zu hören. Es tat gut so etwas von einem Mann zu hören, auch das so viel Liebe da in ihm drin steckte. Doch tat es auch weh, weil kein Mann so von mir redete und was er da sagte, wünschte sich doch jede Frau.
»Das klingt gut, Dan. Was sag ich da, das klingt Perfekt, wirklich!!!! Ich bin echt neidisch das ihr so etwas gefunden habt und hoffe so was passiert mir auch mal! Ihr seit meine Vorbilder was Liebe angeht!« Ihre Liebe war schon immer sehr stark, aber wenn er das so sagte, wurde es mir noch mehr bewusster, dass sie füreinander geschaffen waren.
Wir mussten kurz auflachen und nahmen nochmal einen Schluck von unseren Drinks. Mein Blick ging kurz über die Theke und Ryan zwinkerte mir lässig zu, als er neben uns Drinks raus gab. Dan riss mich aber von meinen Kollegen hinter der Bar los.
»Gehen wir zu den anderen?«
»Ja klar.« Ich wollte ihm gerade folgen, da drehte er sich nochmal um. »Und Hey, diese Tussi nervt mich auch total. So eine Klette, das ist ja echt gruselig! Aber wenn TJ das will, dann ist das halt so.«
»Ach, wahrscheinlich ist er eh schon am ekelhaften Speichelaustausch mit ihr angekommen.«
»Und wenn schon Joe, dann ist es eben so. Ihr seit nur Freunde und in diesem Fall musst du ihm auch so etwas gönnen, auch wenn es dir nicht passt und du diese Tussi nicht magst!« Was sollte diese Anspielung wieder? Wusste er doch etwas mehr?
»Ja, mir doch egal.« Ich winkte dem Thema ab.
»Eben nicht! ...Ihr seit so fixiert aufeinander das ihr total vergesst andere Leute kennen zu lernen und euch gegenseitig Niemanden gönnt. Deswegen hab ich gefragt ob da was zwischen euch läuft. Es ist so komisch das zu Beobachten wie ihr euch benehmt!«
»Gehen wir jetzt zurück oder nicht? Er bekommt ja was er will, OK? Ich misch mich da schon nicht ein.« Schon kapiert, ich lass ihm die Chance Tia zu vögeln!!!
»So meine ich das nicht...« Dan schaute kurz um sich und dann wieder zu mir.
»Egal jetzt, Dan. Lassen wir einfach das Thema, ich hab andere Sorgen. ...Ähm, noch was anderes, falls er die Tussi abschleppt, kann ich dann mit euch nach Hause fahren?«
»Als ob wir dich zurück lassen!...«
Dann wurden wir auf einmal unterbrochen, weil TJ genervt zu uns kam. »Ich musste da weg! Hab gesagt ich hol was zu trinken…« Er sah total gestresst und fertig aus.
»Also wir haben hier gerade schon was geholt und wollten wieder zurück!«
»Dan, ich kann jetzt nicht zurück, ich geh jetzt an die Bar und bestelle mir irgendwas! Am besten mehrere Sachen!!!« TJ drückte sich an uns vorbei und Dan deutete dann wieder mit dem Kopf in TJs Richtung. »Redest du mit ihm oder soll ich?«
Ich folgte TJ an die Bar, genau dahin wo eben noch Dan und ich standen, nur diesmal setzte ich mich auf einen Barhocker der neben TJ noch frei war. Während TJ bestellte kam neben mir ein Typ hin, der sich ebenfalls hinsetzte und ich drehte mich zu TJ um, der sich genervt an die Theke lehnte.
»War denn etwas?« Ich versuchte herauszufinden was mit ihm los war.
»Nein, eigentlich nicht… ich Brauch einfach ein Bier, wolltest du auch noch eins?« Ich nickte ihm zu und er rief Ryan zu das er noch eins wollte.
Ryan reichte uns die Biere über die Theke und nahm TJs Bezahlkarte entgegen und tippte es in sein Handterminal ein. »Heute bekommt ihr nicht genug, oder? Gebt ihr dem ganzen Club Runden aus, oder was?« Ryan grinste frech und arbeitete weiter, bevor wir antworten konnten. Er gab dem Kerl neben uns einen festen Handschlag und bediente ihn dann. »...alles Klar bei dir? Kann ich dir was bringen?« Sie mussten sich also kennen.
»Machst du mir ein Wodka Maracuja?! Danke dir….« Dann quatschte Ryan kurz mit ihm, während er sein Drink machte und diesen ihm dann gab. TJ exte sein Bier fast weg, bestellte schnell noch eine Sektflasche mit Saft zum mischen, während ich gerade mal ein bisschen was aus der Flasche getrunken hatte.
»Warst du vorhin nicht auch hier hinter der Theke?« Der Kerl neben mir quatschte mich an und drehte sich zu mir um.
»Genau, ja! Aber mein Kumpel hier feiert Geburtstag, deswegen hab ich Feierabend machen dürfen!«
»Hab doch gewusst das ich dich von irgendwoher kenne! Du stehst also unter Ryans Kommando?«
Mir huschte ein Grinsen über die Lippen. »Ja so kann man es auch sehen… ist Ryan etwa dein Kumpel oder so was in der Art?«
»Einer meiner engsten!..« Er lächelte mich an und dann redete er weiter. »...Du bist echt total süß!«
»Ist das ein Standard Spruch? Wenn ja würde ich mir was neues überlegen, echt schlecht.« Ich mochte diese Sprüche nicht, sie waren so klischeehaft und so langweilig.
Der Typ musste lachen. » Nein, normal bin ich für so was zu schüchtern, heute spricht der Alkohol für mich!«
TJ räusperte sich kurz. »Joe? Gehen wir?« Ich bemerkte seine Flaschen in der Hand und hatte vor lauter Reden gar nicht gemerkt das er schon fertig war.
Ich drehte mich zu ihm um. »Geh doch schon mal vor, ich komm auch gleich nach! Und außerdem wartet eh diese eine Freundin von Cece auf dich, also lass nix anbrennen!«
Sein Blick wurde ernster und er wirkte angespannt. Hab ich was falsches gesagt? Was passt ihm denn nicht? Dan machte mir doch klar, das ich ihm die Chance bei Tia lassen sollte.
TJ stapfte davon und ich drehte mich wieder zu diesem netten Kerl um. Wir hatten noch eine nette Unterhaltung bis Dan zu mir kam und mich kurz unter vier Augen sprechen wollte.
»Also wir fahren jetzt, TJ meinte du pennst bei ihm, er hat Tia Heim geschickt und steht alleine an der Lounge hinten. Wäre cool wenn du jetzt nach eineinhalb Stunden ihn nicht alleine lassen würdest. Er hat ziemlich viel Getrunken und ich konnte ihn nicht überreden mit uns zu kommen. Er lallte ein paar mal, das er noch mit dir ein Trinken muss und ihr dann zu ihm geht! Soll ich warten? Soll ich Helfen ihn Heim zu bringen?«
Publication Date: 05-29-2016
All Rights Reserved