Mysterium
Eine unendliche Seele
gefangen
in einem kleinen Körper -
wozu?
Unnötig
Wenn man das Leben genießt,
stellt man ihm keine Fragen.
(c) ulla.u
Das Leben an sich
ist schon eine Kostbarkeit,
noch kostbarer ist es,
wenn wir leben!
(C) Klärchen
Sehnsucht nach Leben
Müssen wir erst sterben um zu leben
oder leben wir um zu sterben ?
Kann der Tod uns geben,
was im Leben wir versäumt ,
steckt in der Sehnsucht nach dem Tod,
nicht auch die Sehnsucht
nach dem Leben,
jetzt und heut`?
(C) Klärchen
Foto Regenbogen (C) Klärchen
Mit dem Erstaunen fängt es an
Einige Gedanken und Betrachtungen über und zum Leben.
Kürzlich fiel mir in einer Buchhandlung ein Lesebüchlein von Hermann Hesse mit diesem Titel auf, der mir wie aus meiner Seele gesprochen vorkam.
Der Satz " Mit dem Erstaunen fängt es an, und mit dem Erstaunen hört es auch auf, und ist dennoch kein vergeblicherer Weg " ist unheimlich stark! und stammt aus einer Betrachtung über uns und unsere Natur aus dem Jahre 1935. Dieser Satz hat mich dazu inspiriert, meine Betrachtungen und Gefühle über das Erstaunen in Worten zu erfassen.
Können wir Mensch, ob Kinder oder Erwachsene, noch staunen in all dem Überfluss und in dieser ach so reizüberfluteten Welt, in der nur noch Kampf, Zerstörung, Herrschsucht, Macht, Reichtum, Konsum und Lieblosigkeit zählen. Können wir noch staunen in einer Welt, in der kein Platz mehr ist für all die schönen großen Dinge, in dem kleinen, noch vorhandenen Rest Natur, die uns noch verblieben ist. Können wir noch staunen über all die noch nicht ausgestorben Lebewesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, die in der immer kleiner und enger werdenden Welt noch leben oder zu überleben versuchen.
Sehr oft kommen in mir Zweifel auf, ob dies noch möglich ist. Wenn man sich aber einmal die Mühe mach, genau hinzuschauen oder hinzuhören, wird man mit Erstaunen feststellen können, dass man noch durchaus fähig sein kann, zu staunen. Manch einer muss vielleicht noch ein bisschen üben, bis auch er dies erfahren darf. Vielleicht hilft da ein wenig eine Rückbesinnung an die eigene Kindheit.
Ja, wir können noch staunen und erstaunt sein! wenn wir uns nur ein wenig vom ganzen Wahnsinn rundherum und von der heute mehrfach falschen Lebensweise loslösen, mehr in uns gehen und die innere Ruhe suchen. Wenn wir wieder ein wenig menschlicher werden und uns mehr auf unsere inneren Grundwerte besinnen, die Leben, Lieben und Glauben bedeuten und nicht Zerstören und Hassen! ja, dann sind wir auf dem richtigen Weg, um diese für uns so wertvolle Erfahrung machen zu dürfen.
Was gibt es schöneres, als wenn wir Pflanzen in ihrer Vielfalt und Schönheit in freier Natur betrachten können. Wir werden rasch feststellen, dass wir ins Staunen geraten. Was gibt es schöneres, als Tiere in ihrer freien Wildbahn beobachten zu können, und wir werden feststellen, dass wir staunen können. Was gibt es schöneres, als in die Natur zu horchen, und wir werden staunen, wie vielfältig diese Musik klingt. Was gibt es schöneres, als dass sich Menschen gern haben und lieben, und wir werden feststellen, staunen, wie schön Liebe und Geborgenheit sein kann. Was gibt es schöneres, als sich in ein schönes Bild oder eine Skulptur, die von Menschenhand entstanden ist, zu vertiefen, und wir werden erstaunt sein, was wir beim oberflächlichen Betrachten alles übersehen haben. Was gibt es schöneres, als einer schönen Musik zuhören zu können, und wir werden erstaunt sein, was wir daraus alles erfahren können und was und gegeben wird.
Wir können noch viel mehr! wir können denken, sehen, fühlen, lieben, reden, lachen und weinen und sind erstaunt darüber, dass wir diese Fähigkeiten in uns haben... wenn wir spüren, wie die Sonne unseren Körper wärmt, wenn wir den leisen Wind in unseren Haaren oder auf unser Haut wahrnehmen, wenn wir im Wald die feuchte Erde riechen, das Gezwitscher der Vögel und das Lachen der Kinder hören, wenn wir unsere Freunde umarmen und fühlen ,wenn wir vor Freude oder aus Trauer weinen , dann wird uns bewusst, dass wir Leben, hier und jetzt. Dann sind wir erstaunt über den Reichtum, den wir in uns tragen und mit der Natur besitzen.
Der Mensch muss wieder lernen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Geld und Reichtum, als Hass und Gewalt, als Mord und Todschlag, als Erniedrigung und Intrigen, als Zerstörung und er wird mit Erstaunen feststellen, dass er die richtige Richtung eingeschlagen und den richtigen Weg gewählt hat und es kommt Freude auf an all den schönen Dingen, die uns die Schöpfung hergibt und für uns noch bereit hält und wir werden aus dem staunen nicht mehr heraus kommen und sind erstaunt darüber ! wie plötzlich das Leben lebenswert ist!
Und letztendlich müssen und dürfen wir feststellen, was bereits Goethe festgestellt und niedergeschrieben hat: < Zum Erstaunen bin ich da! >
© by Hans-Peter Zürcher
Stille
Stille ! hörst du sie auch ?
die Stille
Stille ! fühlst du es auch ?
das Vibrieren
Stille ! riechst du sie auch ?
die Stille
Stille ! siehst du es auch ?
das Vibrieren
Stille ! erlebst du sie auch ?
die Stille
Stille - Ruhe - Glück – Frieden
© by Hans-Peter Zürcher
(c) Katja Kortin
Vielerlei Gesichter
(c) Angelface
Im Leben begegnen uns viele Menschen und nach einiger Zeit erkennen wir vielleicht, ...
dass sie viele Gesichter haben, ein geheimnisvolles, ein unsichtbares, ein erkennbares, eines, das wir gerne vor anderen verstecken.
Das andere Gesicht im Menschen, wir kennen es, wir haben alle zwei, drei oder vier, für jede Gelegenheit das Passende....
Oft wird doch auch gefragt...
Wie wird man, wie man ist?
Menschen haben viele Gesichter, die meisten davon kennt man nicht...
Oft versteckt man gewisse Charaktereigenschaften für lange Zeit in einem unschuldigen Gesicht, doch völlig kann man sie nie verbergen.
An manche Dinge meines früheren Alltags denke ich ausgesprochen ungern zurück.
Zuviel Negatives habe ich damit gesehen, erlebt und musste mich damit auseinandersetzen.
Mal laut mit Pauken und Trompeten, mal still, heimlich und leise, doch immer letztendlich irgendwie schmerzhaft.
Diese Erfahrungen dominierten im Laufe der, für mich heute empfundenen verlorenen Zeit - über all das Schöne und Positive, das ich mit seiner Person verband. Das prägt...
Man erinnert sich und vergisst es nicht.
Höre ich da wieder eine vorwurfsvolle Stimme im Hintergrund, man sollte nicht in der Vergangenheit herumwühlen?
Ach Gott, bitte einmal vormachen und dann vergessen...
und außerdem warum nicht, gehört sie nicht zu uns wie unser atmen, schlafen und essen? Sie ist doch da und wird es immer bleiben, also warum nicht auch mal zurückdenken und zwar mit Freude und Gelassenheit.
Vor Jahren hatte ich einmal einen lieben Freund gekannt, der beschloss, für sich und Andere, in seiner grenzenlosen, unerschütterlichen Selbstherrlichkeit, alles, was für ihn galt, hatte für Andere genauso zu gelten.
Mit anderen Worten, man hatte die Welt, und alles was in ihr geschah, mit seinen Empfindungen und seinem Sehvermögen zu sehen....
Das zeigte sich zwar anfangs nur in langsamen Schritten, die sich aber letztendlich alle in diese Richtung bewegten.
Schritt für Schritt, in mehreren Etappen zeigte er ein Gesicht, das mich mehr als nur erstaunte, ja, glauben konnte ich es anfänglich nicht, dass es das überhaupt gab.
Ich war, gelinde gesagt sprachlos, staunte, wie man sich in solch einer Anmaßung so selbstverständlich und selbstherrlich durch die Welt bewegen kann.
Von ätzender Arroganz , die immer irgendwie leise durchkam, sah er alles nur so, wie er es sehen wollte .Er erwartete, dass Andere sein Sehen der Dinge genauso empfanden und ihn und seine Handlungen sowohl verstanden, akzeptierten als auch respektierten.
Andersrum galt das natürlich nicht für ihn.
Was für ihn nicht schlimm war, hatte für Andere auch nicht schlimm zu sein, davon ging er aus und damit erlaubte er sich, Grenzen zu überschreiten, etwas, was für Andere unzumutbar war, war für ihn normal und das nahm er als Alibi, sich nie bei einem Anderen entschuldigen zu müssen.
Das hatte er nicht nötig in seinen Augen...
Lug und Trug, hintergehen und verheimlichen, spionieren und für sich benutzen, gehörten für ihn genauso zum Alltag wie essen und trinken, es war für ihn weder schlimm noch kam es ihm je in den Sinn, dass er mit seinem Handeln einen Anderen verletzen könnte.
Zwar hatte er manchmal, wie durch ein kleines Wunder, einen lichten Augenblick und erkannte, dass er Unrechtes mit einer Lüge oder einem Betrug getan hatte, doch eine Entschuldigung dafür kam ihm nie über die Lippen.
Also fragte ich ihn eines schönen Tages, ob er sich denn nicht mal für das entschuldigen wollte, was er getan und wie er sich benommen hatte.
Seine Antwort, war: er sähe keinen Sinn darin, warum auch, denn das würde ja doch nichts mehr ändern, geschehen wär nun mal geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen und deshalb bräuchte man sich nicht entschuldigen, es wäre Vergangenheit, und damit vorbei.
.....Dass ich oder andere, denn da verhielt er sich ebenso, - eventuell eigene, ganz andere Gefühle hatte und doch mit einer Entschuldigung seinerseits etwas anzufangen gewusst hätte - vielleicht , um ihm dann anders gegenüber zu stehen, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn.
Ebenso schien ihm ein ganz normales Unrechtsbewusstsein völlig zu fehlen, aber meine Gefühle schien er zu kennen, so glaubte und mutmaßte er laut und danach verhielt er sich auch.
Bravo, dachte ich nach einiger Zeit, was will ich mit einem, der die Grenzen Anderer permanent missachtet, nur weil es ihm gerade in den Kram passt, mit einem, der sich anmaßt, meine Gefühle und die anderer zu übernehmen, zu beurteilen und in seinem Sinne zu deuten und wieder zurück zu übertragen?
Das hat doch alles keinen Sinn.
Ich habe die freundschaftliche Beziehung dann irgendwann durchbrochen und letztendlich völlig abgebrochen. Heute denke ich nur noch mit Bedauern daran, ihn näher gekannt zu haben,
... na ja, was heißt schon gekannt,
ich glaubte ihn zu kennen, denn anfangs zeigte er sich völlig anders, erst im Laufe der Zeit, als er sich sicher fühlte, dass ihm keiner mehr durch sein Fangnetz der emotionalen Abhängigkeit und Freundschaft wie er sie sah, rutscht, erlaubte er einen weiteren Blick auf sein anderes zweites Gesicht.
Und das, gefiel mir nicht.
Er steht mit seinen Ansichten, die wahrscheinlich auch bei ihm erst im Laufe der Jahre des Alleinseins entstanden, ganz sicher nicht allein.
Es gibt andere, die ebenso oder ähnlich denken und handeln, wenn es um ihren Vorteil geht. Doch ich werde solche Menschen meiden, wenn ich sie erkenne als das was sie sind.
Menschen, die nur Herrscher und Alphamenschen sind, die Abhängigkeit erzeugen unter dem Mantel der Freundlichkeit, ja vielleicht sogar der Liebe, die sie vorzutäuschen vermögen und dazu imstande sind.
Ich denke deshalb nicht gern daran zurück, denn Spuren sind geblieben, seine Spuren, Spuren des Misstrauens und der Vorsicht im Umgang mit anderen Menschen. Sie haben mich gelehrt, sorgfältiger hinzusehen.
Ich glaube immer noch an das Gute im Menschen, aber meide jene, die mich schmerzhaft daran erinnern könnten, wie Menschen sein können, wenn sie nur ihren eigenen Vorteil wie einen Balken im Auge haben.
Dennoch wäre ich heute froh, diese Erfahrungen nicht gemacht zu haben.
@ Angelface
(c) Katja Kortin
Über Sprachräume
Für dich, für mich und für viele andere ist Sprache ganz sicher so etwas, wie ein unermesslicher Raum, der gestaltet werden kann. Wenn sich Klangsegmente spielerisch oder gewollt verketten, und mit Gefühlsinhalten bestückt werden, weiß ich nicht immer, was dabei herauskommt. Manchmal ist die Wirkung verblüffend, auch auf mich selbst.
Es drängt mich zu erobern, zu erkunden, zu gestalten und auszuschmücken. Kniffelig und spannend wird es, wenn es an die eigenen Grenzen geht. Ein Labyrinth, in dem man den eigenem roten Faden trauen sollte, um sich nicht verloren zu gehen. Ich vergleiche die Sprachlandschaft gern mit einem großen Garten:
ordentliche Beete und Wildwuchs unter der Hecke. Brennesselecken und Komposthaufen dürfen ebenso wenig fehlen, wie verwunschene Lauben, Streuobstwiesen und - ganz wichtig - Brachflächen.
Immer sind es Gedanken aufgeschrieben oder gehört, die zum weiteren Ausgestalten der Sprachräume geradezu auffordern, neue Impulse geben, andere Blickwinkel - quergedacht - ermöglichen.
@findevogel
raumverloren
und wenn ich mir nah - und bei mir angekommen bin, fließe ich mit den Quellen, verschenke mich dem Wind und tanze feuerflirrend mit der Sonne - bis auf dem Gipfel der Welt unter meinen Füßen die Erde bebt.
Oben auf den Höhen senkt sich der Himmel samtblau - mit Sternen geschmückt - über mein zerstreutes ICH - und Stille wird sein in einer magischen Nacht - wenn ich mich zusammensetze und zentriere - jenseits aller Zeit.
@findevogel
Ursprung
Wo kommen wir her, wo wollen wir hin?
Die Frage nach dem Ursprung
wird uns ein Leben lang begleiten.
Wir wollen wissen, wo unsere Wurzeln liegen,
die Wurzeln der Menschheit,
wollen wissen wie alles begann.
Die Frage, die Suche nach Wahrheit,
nach dem Sinn des Lebens,
die Hoffnung auf Antwort.
Wir werden keine Antwort finden,
nur unsere eigenen Erklärungen,
uns damit auseinander setzen und trösten.
Wir, als Individuum,
werden unsere eigene Wahrheit
in uns finden,
es hält uns am Leben,
die Frage nach dem Sinn,
immer wieder.
(c) Klärchen
(c) Katja Kortin
Innere Gestalten - Schlüsselerlebnisse
Es sind ja oft innere Gestalten, die neue Räume in uns öffnen, wenn wir ihnen eine Stimme gewähren. Ob das nun Anima und Animus, Rapunzel, Findevogel, Dornröschen, Undine oder Mona, Marie und Luzia heißen - in ihrer differenzierten Ausgestaltung bereichern sie uns und differenzieren unsere innere Landschaft. Neben den Lichtgestalten gibt es selbstverständlich auch ihre Gegenspieler.
Was tut ein Dichter? Er gibt diesen Prozessen Worte, Farben, Rahmen - verdichtet - schreibt alles nieder und versucht es unter die Menschen zu bringen. Manchmal muss man den inneren Gestalten ja lediglich zuhören und die Geschichten spinnen sich von selbst. Unglaublich, was da aus den inneren Quellen alles hervorsprudelt.
Niemals werden wir alle unsere inneren Räume kennenlernen. Einige Türen darf man nicht öffnen. Wie man aus den Märchen weiß, hindert das Verbot allerdings nicht daran, diese Türen neugierig zu öffnen und oft liegt gerade darin die Entwicklungsaufgabe - andere sind so verborgen und versteckt, dass wir selbst sie nicht finden können. Letzlich sind die inneren Räume ein gigantisches Labyrinth, in dem man sich verirren kann, wenn der Ariadnefaden verloren geht.
Und dann gibt es ja noch die Schlüssel:
welcher Schlüssel passt zu welchem Schloß;
wo habe ich bloß den Schlüssel gelassen - verlegt, verloren, vergraben, versteckt
Oder hat ihn jemand weggenommen - nicht zurück gegeben, zerstört.
@findevogel
Text: Die Rechte an den Texten und an den Aquarellen, sowie an den Fotografien liegen allein bei den genannten Autoren.
Angelface,
Findevogel,
Hans-Peter Zürcher,
Klärchen,
Katja Kortin,
Ulla.U
Publication Date: 03-05-2009
All Rights Reserved
Dedication:
Die Anthologien der Autorengemeinschaft "Zeitlos"
sind der Freude an gemeinsamer kreativer Gestaltung und Teamarbeit gewidmet.