Nach Stunden des Vorbereitens, Packens, des ständigen Gefühles doch etwas vergessen zu haben, was mich, meinen Liebsten und unsere vier Kinder einschließt, fuhren wir um 22:00 Uhr am Sonntagabend aus unserer Heimat, dem hohen Norden, los.
Monatelang hatten wir uns auf diesen Tag gefreut, nun konnte der ersehnte Urlaub beginnen.
Auf der Autobahn hatten wir streckenweise den Eindruck allein Richtung Süden unterwegs zu sein. Derweil es sich die Kinder hinten im Pum Pum bequem gemacht hatten. So heißt unser Wohnmobil; der Sohn des Besitzers wollte wohl immer brum brum sagen. So wurde aus Brum Brum, Pum Pum. Gemeinschaftlich grunzten unsere Kinder den Schlaf der Gerechten. Bedauerlicherweise konnte ich meinen Liebsten, nennen wir ihn doch Ralf, am Steuer nicht ablösen, da ich das knapp fünf Tonnen Geschoss nicht fahren durfte.
Gegen 7:00 Uhr morgens hupte uns ein UPS-Fahrer an, sodass wir uns gezwungen sahen anzuhalten. Wir liefen also um unser Fahrzeug herum, stellten jedoch nichts ungewöhnliches fest.
Hmmm ... hatte sich der Fahrer einen Spaß mit uns erlaubt? Wir fuhren weiter. Zwischenzeitlich fragte ich meinen Mittleren, der sich zu uns nach vorne gesellt hatte, ob er daran gedacht hat sein Portemonnaie mitzunehmen. Das verneinte er natürlich und mir zog sich gleich der Hals zu.
Okaaaay ... ruhig Blut ... wird schon schief gehen ... es ließ sich jetzt eh nicht mehr ändern. Er meinte, er brauche es ja eh nicht. Oh man ... Kinder! Aber ich hatte nicht vor mir jetzt schon meine Laune verderben zu lassen, daher schob ich den Gedanken, was könnte alles passieren, ganz weit in die hinterste Ecke meiner Hirnwindungen.
Um circa 8:00 Uhr kamen wir in einer kleinen Ortschaft kurz vor Landshut an. In einer mehr als engen Baustelle wurden wir wieder angehupt, diesmal folgte uns der Fahrer und wies uns darauf hin, dass einer unserer Zwillingsreifen schlaff vor sich hin flatterte.
Der Schreck war groß, als uns bewusst wurde, dass wir nun seit mindestens einer Stunde, mit einem kaputten Reifen über die Autobahn geheizt waren. Der UPS-Fahrer hatte sich doch keinen Scherz mit uns erlaubt. Wir fuhren nun nur noch mit 50 km/h weiter in Richtung der Cousine meines Liebsten.
Auf dem Weg zu unseren hoffentlichen Rettern in der Not, gab dann auch noch mein geliebtes Nüvi den Geist auf.
Na prima! Ohne das Teil waren wir hier in der großen weiten Fremde, namens Bayern, völlig aufgeschmissen. Aber okay, den Weg zu unseren Rettern würden wir auch so finden.
Endlich dort angekommen, kam uns Ralfs Cousine mit ihrem lädierten Hund unter dem Arm und ihrem noch lädierteren Gemahl im Schlepptau entgegen. Was war denn hier los? Aufgeregt erzählte sie uns, dass sie gerade auf dem Weg in das nächste Krankenhaus wären, denn ihr Göttergatte hatte sich den Rücken schmerzlich gezerrt ... auch das noch ... meine Hoffnung auf Rettung schwand.
Zu unserem Glück war er ein wahrer Edelmann, er ertrug heldenhaft seine Pein und geleitete uns zu den helfenden Händen einer kompetenten Werkstatt. Dort angekommen begegneten wir einem fürsorglichen Werkstattpersonal, dass uns sogleich um 150 Euro leichter machte und uns darauf hinwies, das der TÜV unseres Pum Pums bereits seit einem Jahr abgelaufen war.
Na wunderfein ..., das hatten wir bei den ganzen technischen Dingen natürlich nicht überprüft. Wir taten die gewonnene Information mit einem Lächeln ab und fuhren ohne neue Plakette weiter.
Dank unserer wiederhergestellten Reifenkraft begaben wir uns in den nächsten Elektrofachhandel und besorgten uns ein neues Navigationsgerät. Der Verkäufer tat sein Bestes, um uns gut zu beraten, und bewahrte uns so vor einer Fehlinvestition. Wofür wir ihm sehr dankbar waren, auch wenn er uns mit einem gewitzten Grinsen 120 Euro abknüpfte.
Wir kamen bei einer weiteren Cousine meines Liebsten an, die uns herzlich empfing und aus Mitleid mit kalten Getränken versorgte.
Erfrischt und ein wenig erholt, machten wir uns auf dem Weg zum auserkorenen Campingplatz in Mitterwöhr. Dort angekommen, ging mal alles glatt und wir konnten das Pum Pum sachgerecht parken und unser Lager aufschlagen.
Zum Abendessen gab es Penne a la Bolognese frisch aus der Tüte. Mit einer sprudeligen
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
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Publication Date: 08-09-2017
ISBN: 978-3-7438-3290-9
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Meiner tollen Familie