Der Bug zeigt auf die Felsenwand
Die Menschheit wird dort enden
Denn keine noch so starke Hand
Kann noch das Ruder wenden
Der Kurs ist durch die Gier fixiert
Die ihr euch selbst gegeben
Weil sie zum Übermaße führt
Das niemand braucht zum Leben
Bald knirscht es heftig unterm Kiel
Und dann bricht er am Riff
Ihr alle endet vor dem Ziel
Versinkt mit eurem Schiff
Der Kapitän:
"Ich führe mit Verstand und Hand
und nicht der Blinker dort am Strand."
Der Leuchtturm:
"Wär' mein Feuer nur zur Zier,
dann stünde ich gewiss nicht hier.
Sicherheit ist kein Gefühl,
denn ohne kommt kein Schiff an's Ziel.
Ich warne dich, mich zu negieren
und dein Schiff allein zu führen.
Jetzt und hier gilt mein Diktat
als Gesetz, nicht nur als Rat."
Der Kapitän:
"Freiheit gilt nicht, auch kein Geld,
wenn mein Schiff am Riff zerschellt.
So leuchte mir den rechten Weg
bis hin zu meinem Landesteg", ...
... so spricht der alte Demokrat
und beachtet das Diktat.
Fremde Raben schreien
Umkreisen drohend Nester
Die spitze Schnäbel zeigen
Sturmerprobt gereift
Sänger flüchten schweigend
Scheckbuch-Elstern starten
Wirtschafts-Krähen warten
Die Gier hat keine Zeit
Bewegung kann es richten
Wer bewegt
Wird auch
Nach seinem Willen schlichten
Lasse mir, was mir gebührt
Was du nicht hast getan
Sag' nicht, ich habe eingeführt
Was viele bei dir sah'n
Sag' nicht, ich hätte uns entzweit
wenn du der Erste warst
Sage nicht, es tät dir leid
Dass es dazu kam
Klage nicht, man ließ dich nicht
Man bremste gar dein Weiter
Wer von dir verspottet wird
Hält dir keine Leiter
Sage nicht, dass viele Wanzen
Heimlich in der dunklen Nacht
Nun in meiner Wohnung tanzen
Wenn du sie mitgebracht
Trompete nicht in alle Welt
Du wärst im Garten Eden
Seine Grenzen heißen Geld
Und das erreicht nicht jeden
Die Erde schließt die Türen
Vor menschlichen Allüren
Und wirft die Schlüssel weg
Weil Gier und Geltung im Gehirn
Nicht fähig sind, zu führen
Es bleibt nur das Gestirn
Mit Wesen, die genesen
Mit Blumen und dem Vieh
Die Schlüssel aufzuspüren
geht nur mit Empathie
(Trinkspruch)
Möge Dir auf allen Wegen
Stets die Sonne scheinen
Dein Pferd sich niemals legen
Der Adressat nie weinen
Die Last erträglich bleiben
Die Treppe nicht so krass
Der Chef Dich nicht so treiben
Prosit, hoch das Glas!
Autos rauschen monoton
Von oben wächst ein Grollen
Die Flugzeugtypen kennt man schon
An ihrem typisch dumpfen Ton
Wenn sie landen wollen
Ein neuer Sound ist plötzlich da
Man ist sofort im Bann
Gefährlich dröhnend kommt es nah
Was man lange nicht mehr sah
Krieg ist nebenan
Nach oben zeigt die Kinderhand
Die Taube flattert fort
Gläser scheppern Rand an Rand
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Publication Date: 12-11-2022
ISBN: 978-3-7554-2721-6
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