1.

15.09.2003

"Heute ging es mir wieder schlecht, ich weiß nicht was mit mir passiert, aber es passiert etwas.. etwas schlimmes.

Wow, es regnet. Ich höre alles, wirklich alles. Meine Schwester guckt einen Film, mein Stiefvater geht gerade die Treppen hinunter.. Er hat mich wieder geschlagen, es tat nicht so sehr weh wie sonst, ich glaube ich werde langsam emun dagegen. 

Der Himmel färbt sich allmählich von  Orange in ein tiefes Blau, es ziehen dunkle Wolken auf, es sieht so wunderschön aus. Ich mach' Schluss für heute, muss noch lernen.

Auf Wiedersehen.

xoxo

Jason."

Er nahm den Stift aus der Hand und legte sich auf sein Bett.

Jason Lockwood starrte an die weiße Zimmerdecke.  Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm ins Gesicht.  Jason pustete sich eine nach der anderen aus dem Gesicht und lies einen Seufzer über seine Lippen gleiten.

"Jason!", rief seine kleine Schwester Lucy die in sein Zimmer gerannt kam.

"Was ist?", fragte er kühl. Jason redete nicht viel, er war eher ein ruhiger Typ..

"Papa sagt wir sollen runter kommen.", Lucy verstummte, sie musste schon oft mit ansehen wie ihr Stiefvater Jason schlug und sie manchmal auch. 

"Sag ihm, ich komme gleich."

"Bitte Jason, ich habe Angst..", ihr kullerte eine Träne über ihre zarte Wange.

Jason stand auf und beugte sich vor. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Alles wird gut."

Er lächelte sie leicht an, nahm ihre Hand und sie gingen gemeinsam die Treppe hinunter.
Unten war es kalt. Nicht direkt kalt, sondern eher so eine 'Sag-was-und-du-bist-tot-Kälte'

Der kalte, emotionslose und gleichgültige Blick von Jasons Stiefvater lies Lucy ein wenig zusammen zucken. Doch Jason lies es kühl. Er strarrte in das eckige und hässliche Gesicht seines Stiefvaters und fragte: "Du hast uns gerufen?"

"Wie war die Schule?", er sah Jason herablassend an.
"Gut.", erwiederte Jason.

"Lucy", fing er an, " wie war die Schule?"

"Ich habe eine 1 bekommen!", sie grinste ihn an und strahlte so viel freude aus.

"Gut", sagte er und lächelte, es war kein richtiges lächeln, " Lucy, geh' bitte in dein Zimmer."

Lucy ging die Treppen runter, sie zitterte. Sie hatte höllische Angst das er Jason wieder schlägt oder schlimmeres. 

"Ah- Dieses Mal nicht vor den Augen von Lucy? Tze- Bist ja doch so ein bisschen rücksichts voll!" Jason musste auf einmal grinsen.

" Grins nicht so blöd!" Er schlug Jason auf die linke Wange.

Jason musste kichern. Er wusste nicht warum, doch er konnte nich anders. Er spürte noch wie er langsam weg trieb. 

"Was gibt es da zu kichern? Willst du noch mehr prügel?" Sein Stiefvater holte zum zweiten Schlag aus, doch Jason war schneller.

Er ergriff das Handgeleck seines Stiefvaters und drehte es um. Sein Blick war leer. Jasons Mundwinkel zuckten immer wieder leicht nach oben.

"J-Jason? Was soll das? Lass mich sofort los! LOS!", schrie er fast.

Doch Jasons Mine veränderte sich nicht.
Er drehte sein Handgelenk ganz um und man hörte ein lautes knacken. Blut, ein Knochen durch stach die Haut seines Stiefvaters, überall war Blut.
Ein krächtsender Schrei, ein weiteres knacken und dann stille. 

Als Jason wieder zu sich kam war überall Blut. Er stand im Wohnzimmer. Zum Fenster gedreht. Als  er sich umdrehte erschrak er. Sein Stiefvater lag auf dem Boden. Seine Augen starrten leer in seine Richtung. Jason schrie.

Überall Blutige abdrücke von Händen. Langsam aber sicher wurde Jason übel. Sein Kopf zerplatze fast vor Schmerzen. Alles drehte sich. Alles war so komisch verzerrt.

Er wankte in Richtung Treppe.
"Lucy?", fragte er leise.

Wenn das selbe mit ihr ... wie mit Ihm....
Jason wollte garnicht mehr denken. Er war benebelt.
Seine Schritte fühlten sich mit jedem Mal schwerer an.

Alles wurde leicht schwummerig vor seinen Augen. Er lief in Ihr Zimmer. Doch dort war sie nicht. Jason schaute wirklich überall nach, doch er fand sie nicht.

Sein Atem wurd langsamer und er bekam wieder einen klaren Kopf. Sollte er die Polizei rufen? Aber was sollte er sagen? Das er völlig benebelt seinen Stiefvater tot aufgefunden hat? Das er nicht mehr weis was passiert ist? Das seine Schwester weg ist?

Jason schossen millionen von Fragen in seinem Kopf herrum. Er wusste nicht genau was er machen solle. Er ging ins Bad, um sich das Blut von seinem Händen abzuwaschen.

Das Wasser war voll aufgedreht. Es lief über die dünnen und abgemagerten Handgelenke eines Jungen, der nicht genau wusste, was in den letzten 30 Minuten passiert war. Er schaute in den Spiegel. Seine Augen hatten zwei verschiedene Augenfarben. Eins ein helles Grün. Das andere ein Blau.
Er fasste sich in sein Gesicht.
"War ich das?"
Er schüttete sich ein wenig Wasser in sein Gesicht und schaute wieder in die Spiegel.
Seine Augen waren wieder Grau. 

Jason ging wieder in das Wohnzimmer, Lucy stand vor ihrem Stiefvater.

"Warst du das?" , sie zitterte. Lucy hatte höllische Angst, ihr liefen Tränen die Wangen hinunter, es wurde immer döller. Sie hatte Angst, Angst um ihren Bruder.

Jason ging zu ihr und Küsste sie wieder auf die Stirn.

"Nein" , fing er an, " wir müssen jetzt aufräumen, holst du bitte einen Eimer mit Wasser?"

Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.

"Hab' bitte keine Angst, ab jetzt wird alles gut. Ich verspreche es."

Lucy ging zum Schrank und holte einen Eimer herraus, sie füllte ihn mit Wasser. Jason hatte inzwischen die Leiche verstaut. 

Lucy nahm den Lappen und wischte den Boden. Sie schluchtze immer noch leicht. Jason war sich nicht sicher, aber er glaubte sie sagen zu hören : " Endlich ist er weg."

Jason zuckte bei den Worten zusammen. Er schloss die Augen und dachte an seine Mutter. Das tat er immer, wenn er Stress oder Probleme hatte.                                                                            

 

2.

Man sah noch einige Kratz Spuren am Boden. Jason ging in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. 

"Ich habe ihn umgebracht, ich bin mir sicher. Ich habe ihn umgebracht... Was soll ich denen sagen? Was soll ich machen? Elterngespräch... was soll ich sagen? Ich habe meinen Vater umgebracht?! 

Hilfe."

Er legte den Stift zur Seite.

Imprint

Text: by Sanni und Lampi
Images: by Sanni und Lampi
Publication Date: 05-25-2013

All Rights Reserved