In trüb blauen Himmeln kreisen drei Gänsegeier.

Heere von Dohlen landen an und heben ab aus felsiger Wand.

Manchmal erkennt man am Kalkfelsen Rand, ein bewohntes ein lebendiges Nest darin ein gefiedertes gedrungenes Junges mit zwei zu brütende Eier!

Und wie ich so träume von weißen Rosen aus Athen, jagt geschwind eine Postkutsche an mir vorbei.

Hoch auf dem gelben Wagen beim Schwippschwager vorn, hält einer die Zügel. Der Beifahrer bläst vor jeder Spitzkurve das Horn. Zugleich flattern die Röcke beider Uniformen im wabernden Wind.
Eh‘ man‘s gesehen, braust die Karosse davon, getragen von Flügel und verschwindet sodann in dichtem und duftendem Tann, dort, dort hinten, jenseits bewaldeter Hügel.

Kleinere Vögel im Verbund ziehen konzentrische Bahnen überm Birkenbaumbestand und werfen ihre matten, kühlende Schatten auf Sträucher am Waldwegesrand.

Im Morgentau, kurz nach Sonnenaufgang, geht eine Träne auf reisen, der Wind bringt sie mir mit den Wolken die bei zunehmender Wärme, einmal auf dem Blattwerk

abgelegt, im Blütenschirm, der Butterblume verschwindet.

Derweil hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, wo bauchige Bierbrauer den braunen Doppelbock Bürgerbräu brauen, braut sich ein Unwetter zusammen.

Weiche, warme vor- Winde wehen herüber und blähen der Eule die Flügel Federn flauschig auf, die sanft meine linke Wange streicheln.

Hmmm, das Federkleid duftet. Jede einzelne Feder!
Gleich dem Bukett von Vanilleiscreme mit Waldmeister Soße an warmen Sommertagen, wenn Zirpen in der Mittagspause bei Zirpengitarrenmusik und Zirpenflöte ihre feurigen frechen Volkslieder singen.

Sich erfreulich unterhalten und auf der Unterholzveranda kalten Lupinen Nektar mit dunkelbrauner Brause schlürfen.

Die Eule verweilt auf meiner linken Schulter und ich gehe voran. Wir schweigen neben einander her. Nach einer Weile, ohne Hast, Rast und Eile flüstert sie in mein Ohr und fragt: „Fremder, was ist der Sinn des Lebens? Weshalb suchen so wenige danach und warum gibt es nur ein paar Versprengte, die ihn finden?“

Ich antworte: „An grauenvollen Orten wie diesen, wo das Geld

einen ganzen Planeten fest im Griff hält, ist mit solch einer Art von Erkenntnis wenig oder nichts verdient!

Wer die Bereitschaft aufbringt, was zumeist vom Entwicklungsstand des Individuums abhängig ist, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen, trägt Sorge, dass es zum Glauben wird.“

Verdutzt erwidert die ratsuchende Eule: „Ist es ein Kompliment an die Menschen, weil überhaupt eine Handvoll unter euch sind, die Suchen und finden, oder ist es eine geistige Bankrotterklärung, weil trotz technologischen Fortschritts nicht mehr Leute auf Erden wandeln, denen die Beantwortung solcher Fragen leichtfällt?“

Abschließend streckt sie schweigend die verspannten Flügel Glieder, hebt von meinem Schulterknochen ab und sagt, „ein andermal komme ich wieder“.

 URL:

www.deanita.de/waldgedichte4.html.

Stand: 25.01.2020.

Allüberall auf den Tannenspitzen ...

Knecht Rupprecht von Theodor Storm.

 URL:

http://www.weihnachtsstadt.de/gedichte/klassisch/knecht-rupprecht.html.

Stand: 25.01.2020.

 URL:

https://www.songtexte.com/songtext/nana-mouskouri/weisse-rosen-aus-athen-1bcf7d34.html.
Stand: 01.02.2020.

 URL:

https://www.songtexte.com/songtext/heino/hoch-auf-dem-gelben-wagen-5bce0b1c.html.

Stand: 26.01.2020.

 URL:

https://www.songtexte.com/songtext/adamo/es-geht-eine-trane-auf-reisen-2bce045e.html.

Stand: 23.02.2020.