Einmal da habe ich im Garten Blumen gegossen, so um 9 Uhr muss es gewesen sein. Sie gifteten mich an, die Blumen, als ich mich nach vorn beugte, denn sie wussten genau wie ich, dass er es sah. Er sah es und ich wollte ihn sehen lassen, so viel steht fest.
Ich glaube, viele Frauen würden ihn sehen lassen wollen, wenn sie könnten; ich konnte.
Er war kein unattraktiver Mann, wirklich, immer wenn er redete war da so etwas, so ein Knistern hinter seinem Wohlwollen. Ich goss die Blumen, bis ich dem Rot und Gelb das Gift genommen hatte, um dann wieder ins Haus zu treten. Er stand dann einfach so da, als ich hineingekommen bin.
Er hatte inzwischen einen Vorwand gefunden und lächelte sanft. Irgendwie wusste ich, was das bedeutete und ließ ihn lächeln, ließ ihn bestehen. Als er mich berührte, war es immer noch ein kleines Zittern, obwohl ich es ja erwartet hatte, ohne dass ich es je zugegeben hätte. Wir gingen in dieses Zimmer, das nur ihm gehörte, im Anbau, weit fort von den Kindern und seiner Frau, die immer so freundlich blieb, wenn ich einen Fehler machte.
Sein Griff wurde etwas fester, und ich hatte für einen Moment das Gefühl, genau das würde mich erfüllen. Aufblühen im Schraubstock.
Wir waren dabei, doch das Erblühen wich dem Fehler in einer Art, die sich von ganz weit unten nach oben grub, mir ins Gesicht schrie und dann wieder nach unten in die Lendengegend zog. Gezwungen hat er mich nicht, aber jetzt war es Zwang und es war auch Einsamkeit. Ich hielt meinen Mund geschlossen, die ganze Zeit, während ich so dalag und er wie eine Dampflokomotive schnaubend über mich hinüberrollte. Sein Atem roch nach Benzin. Der Gipfel war ein Stöhnen und nach Luftschnappen, dann war es vorbei.
Jetzt redete er mit mir, genauso freundlich wie vorher, aber die Behaglichkeit und die Bestätigung in mir fehlte. Ich wusste nun warum. Das Knistern war weg, was ich zuvor immer hinter ihm gewähnt hatte. Seine Stimme troff nur so von Benzin, so glatt und glänzend und stinkend und gemein. So gut gewählt hat er ohne viele Worte mich für schön befunden, hat er mich zum bleiben überreden wollen. Doch kein Knistern, kein Krächzen, keine Kante, kein Menschsein war in ihm, was mich überzeugen konnte. Er war wie ein Auto, das fuhr.
Ich zog mich wieder an, an meinem Hemd fehlte ein Knopf. Ich ballte die Fäuste und ging mit wahrscheinlich hochrotem Kopf aus dem Anbau zurück in das alles. Als ich an den Blumen vorbei stakste, gifteten sie mich an, trotz der Dunkelheit sah ich ihren Abscheu. Es roch nach dem Gift. Widerlich, aber ich wusste nun was das bedeutete, warum ich mich einsam fühlte, denn wenn ich ein Kind bekäme, war ich es.
Panik, frühe Nacht oder später Abend und ich falle in mein Bett, das Unbequeme. Nicht das andere, welches lärmgeschützt im Anbau stand, wenn die Kinder am nächsten Morgen erwachten.
Publication Date: 01-30-2011
All Rights Reserved