EDIT:
Bei mir spinnt Bookrix etwas, weswegen meine Texte komplett falsch formiert werden.
Ich entschuldige mich Schon einmal im voraus für die Lücken oder Fehlenden Teile.
Ich habe versucht es richtig zu formatieren, aber das war nur verschwendete Zeit, leider.
Ich hoffe es gefällt euch und ihr könnt über diesen Fehler hinwegsehen.
Liebe Grüße und viel Spaß, Ultranumb
Diese Geschichte fing so an, wie viele hunderte endeten. Es fing nicht mit einer Liebe oder einem normalen Alltag oder dem Tod an. Es fing mit der Leere an. Die Leere die sich in ihm ausbreitete, jedesmal wenn das Bett unter ihm unter harten Stößen erbebte. Es fing mit dem Geruchlosen Gestank an der in dem Zimmer haftete. Ein Geruch der gar nicht wirklich existierte und doch ständig präsent war.
Man konnte es schon fast Einbildung nennen, doch das änderte nichts daran, das ihn dieser Geruch anwiederte und ihm Übelkeit verursachte. Es roch nach dem Bösen. Aber keinesfalls nach irgendeinem Dämon oder Teufel oder irgendeinem Fabelwesen. Es war die Menschliche Bosheit die ihren ganz eigenen Geruch und Geschmack zu besitzen schien. Er hätte es beschrieben wollen, jedoch hätte er nicht gewusst wie er etwas beschreiben sollte was er selbst nicht wusste. Seine dunklen Augen wanderten ruhelos durch den Raum, stehtig auf der Suche nach irgendeinem Anker an den er sich klammern konnte. Oder wenigstens etwas das ihn ablenkte. Aber da gab es nur eine kahle Wand, ein Sofa und einen Fernseher der erst dreimal seit seiner Existenz benutzt wurde.
Warum auch? Es gab nichts, was seine Aufmerksamkeit hätte fesseln können.
Schließlich fanden seine Augen ein Ziel auf das sie sich fixieren konnten.
Es war das offene Fenster und auch wenn die Aussicht gerade im dunklen der Nacht verborgen lag, so wusste er doch wie alles aussah und konzentriete sich darauf. Er forstete in seinen Erinnerungen, stellte sich den verlassenen Vergnügungspark vor, der seinene Ausblick darstellte. Das verrostete Riesenrad, welches immer wieder jämmerlich quitschte und ächtzte, sobald der Wind stärker wurde. Die halb verfallenen Buden und die Figuren aus Plastik und Metall die überall dort standen, wo früher einmal Blumen wuchsen.
Schon seit langem war der Park verlassen und die Stadt schien sich nie die Mühe gemacht zu haben, ihn ab zu reißen. Er konnte sich noch daran erinnern wie es früher war, als er hierher gekommen war. Als sein Leben noch nicht ganz so schlimm war . Doch das war schon zu lange her als das es in seinem Gedächtnis geblieben wäre und so war seine Vergangenheit nur noch ein verschwommener Fleck in seinem Unterbewusstsein, dass er von Zeit zu Zeit hervorkrammte und darin zu wühlen versuchte. So wie jetzt ebenfalls, nur das es ihm nicht gelingen wollte. Der Schmerz wurde zu groß, als das er einen klaren Gedanken hätte fassen konnte. Verwirrt riss er den Blick vom Fenster los und sah dem fremden Mann über ihm ins Gesicht.
Dieser schien bemerkt zu haben das er sich abgelenkt hatte und versuchte nun scheinbar, seine Aufmerksamkeit wieder für sich zu gewinnen. So sehr es Niall wiederstrebte, aber dies gelang dem Fremden durchaus. Fast hätte er vor Schmerz aufgeschrien, hätte sich nicht vorher eine Hand auf seinen Mund gelegt und ihn tiefer in das Kissen gedrückt. Es dauerte nicht lange und er spürte das Blut an seinem Hintern, was den Mann scheinbar zufrieden stellte denn er wurde wieder etwas sanfter. Niall jedoch, interessierte sich nicht dafür und sah den Fremden einfach mit leeren Augen ins Gesicht während er den Schmerz wie gewöhnlich einfach über sich ergehen ließ.
Nach wenigen Stunden war er wieder allein in seinem Zimmer.
Jedoch hatte er sich seither nicht mehr bewegt und immernoch lag er auf dem Bett und sah nach oben. Nur das es jetzt die Zimmerdecke war, welche er mit leerem Blick anstarrte.
Erst als es an seiner Zimmertür klopfte, schloss er die Augen und drehte den Kopf wieder zum Fenster. Er hörte leise Schritte die näher kamen, jedoch ignorierte er sie.
,,Wie geht es dir?‘‘ kam es voller geheucheltem Mitleid und fast hätte Niall leise aufgelacht. Statdessen nickte er nur leicht und ignorierte die Stimme wieder so gut es ging.
,,Du blutest‘‘ merkte Rayen schon fast erschrocken an und trat näher an ihn herran. Vermutlich deswegen, weil er ihn nicht in diesem Zustand verkaufen konnte, dachte Niall und lachte innerlich leise. Er wusste das Rayen niemals Gefühle zeigte und wenn, dann nur Wut und Hass.
,,Ich dachte er würde nicht so hart mit dir umspringen, Niall.‘‘ Jetzt drehte er seinen Kopf doch zu ihm und sah den blondhaarigen an, der sein großer Bruder sein könnte. Zumindest wenn man davon absah das seine eigenen Haare eher dunkel waren.
,,Jetzt sieh mich nicht so mit leeren Augen an, du wirst schon selbst schuld sein.‘‘
Rayen setzte sich neben ihm auf die Matratze um ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Es gab nicht vieles was ihn noch dazu brachte, etwas zu empfinden aber diese geheuchelten Zärtlichkeiten und Sorgen waren wie ein rotes Tuch vor seinen Augen. Mit einem Ruck schlug er die Hand seines Freiers weg und sprang vom Bett auf ,,Du bist nur der Typ der mich vor 5 Jahren zur Hure gemacht hat und nicht mein bester Freund! Also hör auf so zu tun, als würde ich dir auch nur das geringste bedeuten. Du bist nur ein elendes Arschloch das meinen Körper so schnell wie möglich an irgendwelche schmierigen Typen verkaufen will !‘‘
Er wusste das er es bereuen wird, aber die Worte sprudelten einfach aus ihm herraus, von Zeit zu Zeit hielt er es einfach nicht aus alles einfach stillschweigend hin zu nehmen.
Dementsprechend überraschte es ihn auch nicht, als Rayen mit wutentbranntem Gesicht zu ihm ging und ihm mit dem Handrücken eine Ohrfeige verpasste, dessen Schlagkraft ihn gegen die nächste Wand warf.
Er machte sich gar nicht erst die Mühe seinen Aufprall ab zu fangen geschweige den wieder auf zu stehen. Niall hätte auch keine Chance dazu gehabt, denn keine Sekunde später spürte er den Schlag der Peitsche auf seinem Körper. Seine Art zu bestrafen. Rayen zog die Peitsche hervor, die er stehts an seinem Körper trug und ließ sie immer wieder über seinen Körper schnellen.
Niall spürte wie seine Haut unter manchen Schlägen einriss. Andere wiederrum, würden als blaue Flecke oder Blutergüsse enden.
Besonders die Schläge auf empfindliche Stellen wie seine Oberschenkel oder sein Gesicht ließen ihn zusammenzucken, doch er wiederstand dem Drang sich zusammen zu kauern. Das war der größte Fehler den man machen konnte. Früher hatte er es oft getan, aber die Folgen davon, hatten ihn schnell gelehrt das es besser war, es einfach still über sich ergehen zu lassen.
Jedoch konnte er es nicht unterdrücken einen leisen Schmerzensschrei von sich zu geben als die Peitsche zwischen seine Beine schnellte, und aus irgend einem Grund schien Rayen wieder zur Vernunft gekommen zu sein. Denn er ließ die Hand sinken und steckte die Peitsche langsam wieder weg, während Niall seinen Blick deutlich auf sich spürte. Er hob den Kopf und sah zu ihma auf, doch dieser hatte den Blick bereits wieder abgewandt und fast hätte man den Eindruck haben können das er es bereuen würde. Aber er wusste gut genug, das dies nicht der Fall war. Dieser Mann bereute nie etwas, egal wie grausam oder brutal es war. ,,Geh Duschen und zieh dir etwas an. Ich habe da eine kleine Aufgabe für dich. Vielleicht wirst du mich dann besser verstehen, du undankbares Stück Scheiße‘‘ wies er ihn an, ehe er sich einfach umdrehte und das Zimmer verließ. Undankbar dachte Niall spöttisch, das ich nicht lache!
Fassungslos sah Niall ihm hinterher und ließ danach den Kopf gegen die Wand sinken. Was hatte er nun wieder vor? Langsam stand er auf und ging in das kleine Badezimmer um zu duschen. Welches Kapitel würde nun auf ihn warten? Welche Rolle würde er darin spielen und welche Personen würden darin vorkommen?
Während er über diese Gedanken nach sann, wusch er automatisch seinen Körper und ignorierte dabei das Brennen der Wunden.
Besonders sein Hintern bereitete ihm höllische Schmerzen, wegen dem heißem Wasser und der Seife aber er konnte es nicht leisten so eine lächerliche Schwäche zu zeigen. Oder vielmehr war es ihm nicht erlaubt eine solche Art von Schwäche zu zeigen.
Nicht in seiner Position. Als sein Körper von dem Blut und den Spuren seines Besuchers gereinigt war, trocknete er sich ab und zog sich die nächst besten Klamotten an die ihm in die Hände fielen. Danach stieg er die Stufen zum Wohnzimmer hinunter und sah sich um. Irgendwo hier musste er sein. Als er im Wohnzimmer niemanden sah, betrat er auch die anderen drei Räume in diesem Stockwerk und tatsächlich fand er jemanden. Doch war es weder Rayen noch irgendeiner von dessen Geschäftspartnern. Es war ein älterere Mann mit schwarzem Anzug und gegeelten Haaren. Ein leichter Graustich ließ seine Haare stählern wirken, was ihm eine noch furcheinflössendere Aura einbrachte. Niall überlegte kurz, ob dieser Mann ein Mafiaboss oder ähnliches war. Er schien auf jedenfall gute Vorraussetzungen dafür zu haben. Vor allem, da er nicht alleine war. Zuerst wusste er nicht, was diese Leine in seiner Hand zu bedeuten hatte, doch jetzt wo er der Linie mit den Augen folgte, sah er das kleine etwas das sich auf dem Boden zusammengekauert hatte und leise wimmerte. Der Junge sah vielleicht drei Jahre jünger aus als Niall.
Er trug ein Halsband, an welchem auch die Leine hing die Mr. Mafiaboss in der Hand hielt und mit dieser er ihn nun, mit einem kräftigen Ruck zum Schweigen brachte. Erschrocken verstummte der Junge und unterdrückte den typischen Reflex zu würgen.
Der Junge sah komplett verwahrlost und traumatisiert aus. ,,Du bist der Kleine von Rayen oder? Niall wenn ich mich recht entsinne‘‘ die Stimme des Mannes lenkte seine Aufmerksam wieder auf ihn und er nickte misstrauisch.
Dieser Gestank. Er roch ihn wieder, diesesmal jedoch an diesem Typen. Er war keinesfalls einer der Guten und seine nächste Aussage bestätigte dies nurnoch.
,,Wusstest du das dein Name soviel wie Meister bedeutet? Rayen schon, sonst hätte er mich nicht zu dir geschickt.‘‘
,,Ich will nicht unhöflich sein, aber bitte fassen sie sich kurz. Ich hatte eine lange Nacht‘‘ gab Niall leicht erschöpft von sich und merkte das es die Wahrheit war. Sein Körper wollte eigentlich nurnoch ein Bett in dem er sich verkriechen konnte.
,,Oh, sie wird noch länger werden‘‘ versprach der Mann und stand von dem Sessel auf um zu ihm zu gehen. Niall machte sich innerlich bereits auf das Schlimmste gefasst, jedoch geschah nicht wirklich viel. Der Mann nahm nur seine Hand, legte das eine Ende der Leine darin ab und schloss seine Hand dann wieder zur Faust während er ihm tief in die Augen sah.
,,Okay, kurz und knapp. Er gehört jetzt deinem Boss. Aber er sagte mir das du ihn vorbereiten und in seine Geschäfte einführen wirst. Welche Art von Geschäften es sind, interessiert mich nicht aber dennoch wünsche ich dir viel Spaß mit dem ungezogenen Bengel, denn er macht nichts außer Ärger und vergrault meine Kunden‘‘ sagte er, ehe er einfach an Naill vorbeiging und ihn stehen ließ.
Dieser registrierte erst nach und nach, was ihm eben gesagt wurde und drehte sich viel zu spät nach ihm um um ihn zurück zu halten. Er war längst wieder alleine.
Zumindest wenn man von dem wimmernden Etwas absah, das immernoch auf seinem Küchenboden kauerte. Zugegeben, das war wirklich kurz gewesen aber das konnte doch nicht sein Ernst sein. Warum zum Teufel sollte ausgerechnet er sich um einen Neuling kümmern? Das war Rayen’s Job verdammt. Er wollte damit nichts zu tun haben. Eine Bewegung zu seiner linken, erregte seine Aufmerksamkeit und er sah nach unten zu dem Jungen. Dieser hatte sich so klein es ging zusammengerollt und sah ihn mit großen und angsterfüllten Augen an.
Für einen Moment verschwamm das Gesicht des Jungen mit seinem eigenen und er schüttelte den Kopf. Ungefähr so hatte er vor 5 Jahren vermutlich auch ausgesehen. ,,Wie heißt du?‘‘ fragte er den Kleinen, doch dieser schien nicht antworten zu wollen denn er deutete nur mit zitternder Hand auf die Marke an seinem Halsband. Innerlich fluchend, kniete er sich auf den Boden und betrachtete die Marke.
Name: Jack Reagoz
Alter: 16
Benutzt: 7
Gefunden, am: 15.1.2014
Diese Halsbandmarke wurde also extra für ihn gefertigt.
,,Die haben dich von der Straße aufgegabelt, habe ich recht?‘‘ fragte er vorsichtig und der Junge nickte kaum merklich, schien jedoch etwas zu verschweigen. Doch Niall war dies ziemlich egal, er beließ es einfach darauf. Niall griff an seinen Hals und löste erstmal das Halsband und warf es in die nächste Ecke. Wie erwartet normalisierte sich die Haltung des Jungen etwas und er hob den Blick. Niall griff einfach mit einer Hand an seinen Rücken und mit der anderen in seine Kniekehlen und hob ihn kurzerhand hoch. Mit einem überraschenden Laut klammerte er sich an seinen Hals, ließ es jedoch kommentarlos zu als er ihn die Treppen hinauftrug und in das Bad trug. Er wollte einfach nurnoch in sein Bett, der Rest war egal. Jedoch noch nicht jetzt. Vorher musste er auf jedenfall nocheinmal mit Rayen reden. Das hier musste rückgängig gemacht werden, am besten sofort.
,,Willst du dich ersteinmal duschen?‘‘ fragte er wollte Jack gerade in die Dusche stellen, als er merkte das dieser bereits von selbst aus seinen Armen gesprungen war und nun leicht taumelnd halt suchte. Schnell stützte er den Kleinen und sorgte dafür das er nicht umkippte, was ihm einen leicht genervten Blick einbrachte.
,,Okay ist ja gut, wenn du fertig bist geh einfach in das einzige andere Zimmer in diesem Stockwerk‘‘ wies er ihn mit einem leisen Lachen auf den Lippen an und wartete noch auf ein bestätigendes Nicken ehe er aus dem Raum ging und die Tür hinter sich anlehnte.
Kurzerhand verschwand er in seinem Zimmer und riss das blutige und verschwitzte Bettlacken von der Matratze, ebenso wie den gesammten Bettbezug. Es ging ihm gegen den Strich aber irgendwo musste der Junge ja schlafen und er würde ihn sicher nicht auf dem Boden schlafen lassen. Er musste sowieso gleich wieder weg, denn er musste unbedingt nochmal mit Rayen darüber reden. Ihm wurde übel, als er das Blut auf dem Bettlacken sah, jedoch versuchte er es weitgehend zu ignorieren und bezog das Bett neu, in einer Geschwindigkeit die an einen Weltrekord erinnerte. Es dauerte nicht lange und der Junge kam zu ihm herrein. Mit einem vielsagenden Blick sah Niall auf das Bett und Jack folgte zögerlich seiner stummen Anweisung und legte sich hinein. ,,Du bleibst jetzt hier und schläfst, okay?‘‘ langsam kam er sich vor wie ein Vormund oder sonst irgendetwas und als Jack eingeschütert nickte, kam er sich eher wie eine böse Stiefmutter vor. Für den Jungen war es sicher keinen Deut besser- vermutlich eher im Gegenteil. Sanft strich er dem Jungen über die Wange und deckte ihn dann zu. Er betrachtete den Jungen eher wie ein kleines Kätzchen das ihm nachhause gefolgt war und nun eine Nacht bei ihm schlief. Dabei würde es definitiv auch bleiben. Er würde auf keinen Fall selbst zum Freier oder sonstigem werden.
Scheiße, er war ja nichtmal selbt freiwillig hier.
Gerade als er sich umdrehen wollte um zu gehen, spürte er wie sich eine kalte zittrige Hand um sein Handgelenk schloss und einen jämmerlichen Versuch wagte, ihn zurück zu halten.
Überrascht blieb er stehen und sah das Jack sich aufgesetzt hatte und ihn flehend ansah.
,,Bitte‘‘ flüsterte er immer wieder leise und schien ihn nicht gehen lassen zu wollen- zog ihn sogar leicht an sich. Niall wollte sich gerade losreißen, als er die Tränen auf den Wagen des Jungen sah.
Dies ließ ihn innehalten und dem Wunsch nachgehen.
Er setzte sich auf das Bett und strich die Tränen sanft von seiner Wange. ,,Bitte,was?‘‘ fragte er in flüsterndem und sanftem Tonfall und sah dem Kleineren dabei tief in die Augen.
Dieser sagte nichts sondern küsste ihn einfach nur. Überrascht erwiederte er den Kuss und spürte bereits zwei Hände die über seinen Körper strichen. Der Junge war wie ausgewechselt.
Wo er ihn vor wenigen Minuten noch ängstlich mit großen Augen zu ihm aufgesehen hatte, so betrachtete er ihn nun mit einem verlangendem und anziehendem Blick dem er kaum wiederstehen konnte.
Nur der Schmerz seines Körpers der durch die Hände von Jack verstärkt wurde, hielt ihn davon ab sich der Verführung hinzugeben. ,,Dir ist klar, das du das nicht machen musst oder?‘‘ fragte Niall vorsichtig, denn ihn ließ das Gefühl nicht los das er dies hier eher machte, weil man es ihm eingeprügelt hatte und nicht weil er es wollte. Doch zu seiner Überraschung nickte der Junge und biss minimal in seine eigene Unterlippe.
,,Ich weiß das ich es nicht machen muss, aber du bist nicht wie die anderen habe ich recht?‘‘ erwiederte Jack und zum ersten Mal merkte Niall wie rau seine Stimme eigentlich klang, vor allem wenn er flüsterte wie jetzt. Es klang irgendwie verführerisch. Kurz nickte er und nahm dann den Kuss wieder auf. Es war komisch, es auf diese Weise zu machen. Ganz ohne Zwang oder Gewalt. Einfach nur weil sie beide es wollten. Das Gefühl war für ihn fremd, jedoch fühlte er dafür alles intensiever als sonst.
Die heiße Haut von Jack und seine Hände auf seinem Körper die seine Haut zu versengen schienen und ihn sogar seinen Schmerz vergessen ließen. Doch dazu trugen nicht einfach nur die Hände bei, die über seinen Körper strichen.
Vielmehr lag es an der Art wie er ihn berührte und wie er ihn ansah. Sanft und fast schon zärtlich aber auch leicht schüchtern.
Er wusste nicht wieso, aber diese unschuldigen Augen die ihn sanft unter gesenken Wimpern ansahen, faszinierten ihn und ließen ihn alles andere vergessen.
Zumindest alles bis auf die Erregung die von seinem Körper besitz ergriff und auch Jack scheinbar nicht verschont ließ. Zumindest ging er davon aus, denn warum sollte er sonst Jack’s hartes Glied an seinem Körper fühlen? Niall legte selbst Hand an und massierte mit geschickten Fingern seine Härte. Jacks Antwort bestand daraus, das er sich in das Kissen sinken ließ während sein leises Stöhnen die Stille des Raumes erfüllte.
Er wusste nicht wie es geschehen war aber ehe er sich versehen konnte, kniete er ebenfalls nackt über Jack und bewegte seine Faust weiter an dessen Glied auf und ab. Überrascht gab auch er ein leises Stöhnen von sich, als er spürte das Jack es ihm gleich tat und die andere Hand auf seinen Rücken legte und ihn näher an sich zog. Niall sah an ihnen nach unten konnte es nicht lassen ihre beiden Glieder aneinander zu reiben, was beiden ein lautes Stöhnen entlockte. Jack wich leicht nach oben aus und Niall sah ihn kurz verwirrt an, ehe er begriff was er von ihm wollte. Unter gesenkten Wimpern warf er Niall immer wieder verlangende Blicke zu, bis dieser nichtmehr wiederstehen konnte und sich in dem Jüngeren versenkte. Dieser bog den Rücken durch und schien es weit mehr zu genießen, als Niall angenommen hatte.
Mit einem lauten Stöhnen warf er den Kopf in den Nacken, als er den Rest seines Schwanzes mt einem harten Stoß in den Kleinen stieß und ein lautes Aufstöhnen dabei selbst kaum unterdrücken konnte.
Doch er musste es auch nicht, nicht mit ihm. Zuerst ging er zurückhaltend vor, bewegte sich nur langsam und zaghaft.
Doch bald hatten sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden uns ihr Stöhnen erfüllte den Raum und ließ sie alles um sich herrum vergessen.
Erst als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont erleuchteten, waren sie erschöpft ineinander zusammengesunken. Nach einer Vielzahl an Orgasmen konnten sie sich nur noch mit großer Mühe bewegen und so schien es schon einer fast unmöglichen Aufgabe zu gleichen, sich aus Jack zurück zu ziehen und sich neben ihn fallen zu lassen. Es war ungewohnt sich derart zu verausgaben.
Aber immerhin hatte Niall eine Ausrede, auch wenn er sie niemals zugeben würde.
Es war das erste Mal gewesen, das er aktiv gewesen war. Scheinbar schien er dafür sogar ein gewisses Talent zu besitzen, denn Jack sah alles andere als unzufrieden aus, wie er da so mit verschwitzem Körper und zersausten Haaren lag und schwer atmete.
Er wusste nicht ob er ihn einfach so lange beobachtet hatte, oder ob er kurz eingeschlafen war, jedenfalls war es bereits 7 Uhr Morgens als er das nächste mal auf den kleinen Wecker neben dem Bett sah. Aber ja, scheinbar war eingeschlafen denn als sein Blick zu Jack wanderte, lag dieser zusammengerollt unter der Bettdecke und schlief wie ein Murmeltier.
Unwillkürlich musste Niall leise lachen. Er wäre noch länger liegen geblieben und hätte dem Kleinen beim Schlafen zu gesehen, doch er hatte das dringende Gefühl dass, wenn er länger liegen bleiben würde, ein Unglück passieren würde. Also stand er so langsam und lautlos wie möglich auf und suchte das Badezimmer auf.
Jedoch nicht lautlos genug wie es schien, denn als er zurück in das Zimmer kam sahen in zwei verschlafene Augen an und ein leises Gähnen ertönte als sich das kleine Bündel im Bett streckte und sich dann wieder in die Decke einrollte. Mit einem leisen Lachen legte sich Niall wieder neben ihn und schlang die Arme schützend um ihn. Diese Geste erstaunte sowohl in selbst, als auch Jack doch war dieser davon keines falls negativ überrascht. Er hob die Decke an und legte sie ebenfalls über ihn und schmiegte sich Körper an Körper an ihn.
Kuscheln. Ja, genau so nannte man das, was sie hier gerade machten.
Komisch irgendwie, wenn man so darüber nachdachte.
Man lag einfach nebeneinader, spendete sich gegenseitig Wärme und genoss einfach die Zweisamkeit. ,,Warum bist du eigentlich hier? Du siehst nicht aus wie jemand der sich freiwillig gefangen halten lässt‘‘ setzte Jack vorsichtig an und unterbrach somit die Stille und Unbehagen kehrte in Niall’s Geist zurück.
Er wandte den Blick ab und schwieg, denn es gab darüber nichts großartiges zu berichten. Jack legte die Hand auf seine Wange. ,,Bitte‘‘ flehte er und sah Niall direkt in die Augen. ,,Ich habe eine Reihe von schlechten Entscheidungen getroffen. Ich war damals noch sehr jung und verdammt Naiv. Es war ein leichtes für Rayen, mich ein zu fangen und zu versklaven‘‘ flüsterte er und weigterte sich, ihm in die Augen zu sehen.
Er redete nicht gerne über vergangenes.
Schon gar nicht wenn es sein eigenes Leben betraf.
Also wandte er das Thema um, indem er die selbe Frage stellte
,,Warum bist du hier?‘‘
Jack zuckte mit den Schultern ,,Mein Vater hatte sich viel zu Schulden kommen lassen bei den falschen Leuten. Er stand kurz vor dem vollständigem Bankrott also habe ich mit den Typen geredet bei denen er Schulden hatte. Einer von ihnen machte mir ein Angebot, ich nahm an und hier bin ich.‘‘ Niall hob anerkennend eine Augenbraue. Das hatte er dem Kleinen gar nicht zugetraut, aber scheinbar gab es tatsächlich solche Leute .
Leute dennen das Wort Selbstaufopferung nicht fremd war.
Er ließ sich zurück in das Kissen fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Noch immer spürte er diese komische innere Ruhe in sich. Wie die Ruhe die vor einem gewaltigen Sturm herrschte. Nur das es diesesmal nicht daran lag, es war eher wie eine Art Seelenfrieden. Es irritiere ihn zunehmend, also atmete er langsam ein und ließ die Luft ebenso langsam wieder aus seinen Lungen entweichen.
Er wiederholte dies einige Male und versuchte so wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
,,Du bist nicht für so etwas hier geschaffen, das weißt du oder?‘‘ er warf einen Blick zu Jack hinüber und auch wenn er es zu verstecken versuchte - Niall sah ganz genau das der Kleine kein zehntes mal aushalten würde. Jack sah ihm kurz in die Augen und fixierte seinen Blick dann scheinbar völlig willkürlich auf das offene Fenster, durch das mittlerweile ziemlich viel frische Luft herreinströmte. Es dauerte eine Weile bis er reagierte, aber schließlich zuckte er mit den Schultern und ließ seinen Kopf kreisen.
,,Ich weiß das es dir nicht egal ist. Es kann dir garnicht egal sein‘‘ warf Niall ein und war überrascht wie ruhig und gleichgültig er reagierte. Er selbst war damals die reinste Kratzbürste gewesen.
,,Es ist mir aber egal. Weißt du auch warum?‘‘ Jack wandte den Blick wieder zu ihm und sah ihm nun direkt in die Augen.
Niall schüttelte verneinent den Kopf und erwiederte den Blick fragend.
,,Ganz einfach. Weil ich weiß das ich hier nicht rauskommen werde‘‘ der Tonfall mit dem er diese Worte aussprach, versetzte ihm einen Stich in der Magengegend. Es klang so hoffnungslos und verloren, fast so als wenn ihm alles egal wäre. Aber das, was vor wenigen Stunden passiert ist, zeugte vom genauen Gegenteil. Er schien sich wohl einfach damit abgefunden zu haben das er allein niemals wieder herrauskommen würde.
Allein…
Mit einem Mal zeigte sich ein kleines Grinsen auf Nialls Lippen und er grinste Jack leicht an ,,Was wäre aber, wenn dir jemand helfen würde hier raus zu kommen?‘‘ fragte er scheinheillig und sah wie er den Kopf schief legte.
Kurz konnte man deutlich sehen, wie er eingehend darüber nachdachte.
,,Natürlich würde ich gehen wenn ich die Chance dazu haben würde. Immerhin ist mein Vater nun aus der Sache raus. Aber ich würde es nur tun, wenn mein Retter mit mir gehen würde.‘‘ Er sah ihn wieder unter gesenkten Wimpern an und Niall stockte kurz der Atem. Er wollte das er mit ihm ging. Aber warum? Das war doch dumm, immerhin verringerten sich so seine Chancen auf eine erfolgreiche Flucht. Unwillkürlich dachte Niall intensiv über seine heutigen Termine nach. Er würde erst am Abend wieder gebraucht werden.
Hieß sie hätten wenn denn, genug Zeit um über die nächste Stadtgrenze zu kommen.
Aber warum sollte er mit ihm gehen?
Oder warum sollte er ihm überhaupt zu einer Flucht verhelfen?
Immerhin kannten sie sich so gut wie garnicht. Aber nicht einmal Niall war dumm genug, zu übersehen das zwischen ihnen irgendetwas war. Sein Inneres mag abgestumpft worden sein, aber sein Herz war immernoch das gleiche wie eh und je, denn er hatte es gut gesichert gehabt.
Nur irgendwie schien dieser Junge all das zu nichte gemacht zu haben.
Vielleicht mag es eine Dumme und Naive Aussage sein, aber er spürte das sie etwas verband. Er wusste nicht ob er so weit gehen konnte, um von Liebe auf den ersten Blick zu sprechen - denn immerhin hielt er dies bis jetzt für einen Mythos, aber andererseits hätte er auch nie die Gelegenheit gehabt sich auf jemanden einzulassen. Wen den auch? Auf einen seiner Freier oder Vergewaltiger? Nicht wirklich.
Aber eines wusste er genau. Dies hier war seine Geschichte und er würde das Ende selbst bestimmen.
Es gab kein vorherbestimmtes Ende. Nichtmehr.
Nun lag es ganz an ihm, wie er es enden ließ. Entweder er würde dabei sterben, oder er würde es überleben und niemals wieder in seinem Leben bereuen. Oder aber, er machte einfach so weiter wie es jetzt war und wurde vielleicht spätestens mit 23 Drogenabhängig und würde sich zu dem passenden Zeitpunkt den goldenen Schuss setzten. Vielleicht mit 25, oder schon früher.
Das kam ganz darauf an, wie lange Rayen noch Verwendung für ihn finden würde.
Nein, so wollte und konnte er sein Leben nicht Enden lassen.
Das war viel zu armselig.
Viel zu vorhersehbar für eine gescheiterte Existenz wie er es war. Und jetzt hatte er endlich einen Grund gefunden, dies zu ändern und es selbst in die Hand zu nehmen.
Auch wenn viele andere wahrscheinlich sagen würden, das er unfassbar naiv war- das sie es alle beide waren.
Aber es war ihm egal, sogar mehr als das.
Spontan packte er Jack am Arm und zog ihn hoch ,,Wir gehen, jetzt.’'
Ohne auf irgendwelche verwirrten Blicke oder Fragen einzugehen, zog er Jack mit sich in Richtung des Schranken.
Er hatte auch schon eine ungefähre Vorstellung wie es ablaufen würde.
Um Punkt Mittag ging er mit langsamen und vorsichtigen Schritten aus der Bank herraus. Er wusste das es verrückt war, aber es war der einzige Weg.
In seiner linken Hand hielt er Jack, der ihm so dicht folgte wie es überhaupt möglich war und in seiner rechten Hand hielt er einen weißen Umschlag. Darin war alles was er besaß - zumindest finanziell gesehen.
,,Das ist verrückt, wir schaffen das nie‘‘ flüsterte Jack leicht hysterisch und klammerte sich an ihn. Niall nickte zustimmtend ,,Das stimmt, mit dieser Einstellung sicher nicht. Sei optimistisch. Immerhin bin ich es ebenfalls.‘‘
Nun optimistisch traf es eigentlich weniger. Er hatt einfach nur rein garnichts zu verlieren. Er besaß weder Freiheit noch Würde oder sonst irgendetwas. Er war nur ein verrückter, 19 jähriger der eine ungefähre Vorstellung von seinem weiteren Leben hatte. Und das würde sicher nicht weiterhin unter irgendwelchen ekelerregenden Arschlöchern sein, die sich mal eben genug Geld aus den Rippen geleiert haben.
Aber so genau musste er es ihm ja nicht schildern.
Er steuerte mit Jack die U-Bahn Station an und sah sich auf dem Fahrplan nach dee nächstbesten Bahn um, die sie aus dieser Stadt bringen konnte oder zumindest aus diesem Stadtviertel herraus. Schließlich entschied er sich für einen, der sie wenigstens an das andere Ende der Stadt bringen konnte. Seine Kleidung war optimal gewählt, niemandem würde es leicht fallen ihn zu erkennen und auch bei Jack hatte er darauf geachtetet. Es war immerhin nichts ungewöhnliches in einer großen Stadt, das zwei junge Männer mit einem dunkeln Trenchcoat und einer Kapuze die tief in ihr Gesicht reichte in einer U-bahn saßen.
Mit jedem Schritt, mit dem sie sich der Durchgangstür der Bahn näherten, schlug sein Herz schneller und er stellte fest das sein ganzer Körper zu kribbeln begonnen hatte. Auch als sie auf ihren Plätzen saßen, wurde es nicht besser. Er musste sich unaufhörlich beherschen, um nicht auf seinem Sitz hin und her zu rutschen. Das wäre weit zu aufällig gewesen und hätten ihnen nur Ärger beschert.
Erst als Jack seine Hand leicht drückte und ihn glücklich anlächelte, konnte er sich auf etwas anderes konzentrieren. Auch auf seinen Lippen breitete sich ein freudiges Lächeln aus und er hatte wirklich das Gefühl ,dass diesesmal alles gut laufen würde. Die Bahn hielt zwischenzeitlich ein paar Mal und Leute gingen ein und aus, kein einziges Mal schienen sie beachtet zu werden. Fast so als wären sie unsichtbar.
Das gleiche war auch, als sie ausstiegen und kurz darauf die Station verließen und wieder nach oben gingen.
Das sie hier auf irgendjemanden von denen trafen, war so gut wie unmöglich. Doch Niall wollte kein einziges Risiko eingehen, also rief er kurzerhand ein Taxi und gab zielstrebig eine bestimmte Adresse an, die ausserhalb dieser Stadt lag. Sein Geld würde reichen, zumindest für die nächsten zwei Wochen. Was sie danach taten, war zu überlegen aber irgendwie schafften sie es schon. Immerhin hatte er das gesammte Geld abgehoben das er noch besessen hatte und hatte sogar sein Handy liegen lassen. Es wäre viel zu riskant gewesen, es mit zu nehmen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, stieg er wieder aus dem Wagen und gab dem Fahrer das Geld das er wollte, woraufhin dieser wieder so schnell wie möglich aus dieser Gegend floh. Was ihm auch nicht zu verübeln war. Immerhin war dies nicht gerade die Gegend in der man jemanden wie ihn vermutet hätte und wahrscheinlich dachte der Fahrer das sie hier gleich irgendjemanden ausrauben würden. Es war das Bonzenviertel dieser Stadt. Der Ort wo man reiche Gören und arrogante Arschlöcher vermutete. Und keine Jungs mit unheimlichen Trenchoats und abgewetzten Turnschuhen. ,,Was wollen wir hier?‘‘ fragte Jack erstaunt und sah sich um.
Vermutlich hatte er noch nie eines dieser Häuser von innen gesehen, aber dies würde sich bald ändern. Er betrat das naheliegendste Grundstück und stieg einfach über den verwilderten Rasen hinweg, blieb jedoch auf dem eigentlichen gepflasterten Weg den man vor einigen Jahren noch gut hatte sehen könnnen. Zumindest damals als er noch ein Kind war. Unwillkürlich tauchten Bilder in seinem Kopf auf. Kindheitserinnerungen und Zukunftsvisionen.
Er fischte einen schlichten Schlüssel aus seiner Jackentasche, den er bei sich in einer alten Keksdose versteckt hatte und schloss die Tür auf.
,,Wo hast du den Schlüssel her?‘‘ stieß Jack leicht hysterisch herrvor und Niall entkam ein leises Lachen während er das rießige Gebäude betrat das an eine kleine Villa erinnerte. Es roch nach alten Möbeln, stickiger Luft und nach Staub, aber das konnte man ändern. Ebenso wie den Zustand des Hauses der nicht gerade besser war als der Geruch. ,,Ich habe den Schlüssel, weil all das hier mir gehört‘‘ lachte er leise und zog Jack mit sich in das Haus ehe er die Tür hinter ihnen wieder schloss. Sie konnten auch genau so gut hier drinnen reden. Denn wenn andere sie sehen würden, würden sie sich vielleicht die gleichen Fragen stellen wie Jack oder der Taxifahrer und innerhalb weniger Sekunden würde die Polizei vor der Tür stehen und freundlich klingeln. Zumindest ehe man sie an den Haaren zum Revier schleifen würde und ihnen dort die Seele aus dem Leib prügeln würde bis sie gestanden hätten das sie den Schlüssel gestohlen hatten.
Ja, ihm war durchaus bewusst das er wohl gerade leicht übertrieb, aber er mochte Polizisten nunmal nicht wirklich. Er warf einen Blick auf Jack, der ihn immernoch ungläubig dreinblickte und sich staunend umsah.
Zu recht, denn das Haus gab selbst in diesem verwaisten Zustand einen sehr ansehnlichen Blick ab. ,,Nunja, eigentlich meinen Eltern. Aber seit meinem 18ten Lebensjahr gehört das hier alles mir‘‘
,,Aber..‘‘ fing Jack an, stoppte jedoch aber Niall konnte sich schon denken was er sagen wollte. ,,Du willst wissen wie jemand wie ich, der offensichtlich aus guten Kreisen kommt, dann derart abrutschen kann das er am Ende in einer Heruntergekommen Bude lebte die wohl wahrscheinlich einmal ein Märchenhaus oder sonstiges war?‘‘ half er ihm daher auf die Sprünge und sah wie er verlegend nickte und ihn entschuldigend ansah. Vermutlich dachte er, er würde es als Beleidigung sehen.
Aber er nahm es ihm nicht übel- eher im Gegenteil.
Zum Teufel, diese Frage hatte er sich auch so oft selbst gestellt.
Aber da er nie eine wirkliche Antwort darauf gefunden hatte, zuckte er schlicht mit den Schultern und drehte sich einmal im Kreis, wobei er den Hut und den Trenchcoat von sich warf. ,,Aber das ist jetzt egal, ich weiß nur das das hier unsere Chance sein wird. Und mir ist zwar vollkommen bewusst wie kitschig sich das gleich anhören wird‘‘ er lachte leise und nahm Jacks Hände in seine ,,Willst du diesen Neuanfang mit mir wagen und entweder mit mir direkt in die Hölle stürzen, oder endlich wieder Frei sein und mit mir das Leben genießen?‘‘ Kurze Zeit hörte er nichts außer seinen eigenen Atem und seinen Herzschlag der wahrscheinlich sogar von den Wänden wiederhallte und hatte schon die Angst das Jack garnichts darauf sagen würde. Doch schließlich kam seine Antwort so überraschend, das es ihn umhaute. Wortwörtlich. Mit einem lauten Rums lag er am Boden und hatte Jack auf sich liegen der ihn stürmisch küsste. Nun, scheinbar stand der Kleine auf solche Ansprachen. Innig erwiederte er den Kuss und ignorierte ein weiteres mal alles um sich herrum. Er wusste nicht ob das das endgültige Ende seiner Geschichte war, oder nur ob dies hier nur ein Abschnitt seiner Gesichte war, der nun zuende war.
Aber er hoffte das er den schlimmsten Teil davon hinter sich hatte.
Seine Psyche würde sich weit nicht so schnell erholen, dessen war er sich sehr wohl bewusst. Diese war immernoch gefangen in seiner Vergangenheit und vielleicht würde sie das auch immer bleiben, aber vielleicht konnte ihm sein Kleiner und ebenso überdrehte Engel dabei helfen, der garnicht genug von seinen Lippen zu bekommen schien. Aber eine letzte Frage stellte er sich noch. Wie sollte er seine Geschichte nennen? Wie sollte er sein Leben nennen?
Diese Frage war schwer und hatte ihn schon so viele Stunden an Schlaf gekostet und bisher war er nie auf einen passenden Namen gekommen. Aber es musste etwas sein, was es im wesentlichen Zusammenfasste. Die Kunst darin, ein einziges Wort zu finden das sein bisheriges Leben beschrieb war schwer. Natürlich hätte er auch mehrere Wörter benutzen können, aber nein. Ein einzelnes musste reichen. Oder vielleicht lag es nur daran, dass ihm ur ein einziges Wort einfallen wollte.
Trapped, also soviel wie Gefangen.
Ja, dieses Wort beschrieb sowohl sein bisheriges Leben, als auch sein jetziges. Denn auch wenn ihn nun keine Ketten und keine Gewalt mehr festhielt, so waren es die Augen von Jack die tief in die seinen blickten und ihn auf’s neue fesselten und faszinierten.
Publication Date: 01-25-2014
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