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***Prolog***

 

 

 

Ich fixierte den Waldrand. Dort galoppierten sie. Der König, Bellas Vater, und seine Ritter auf ihren Pferden. Als sie die ersten Bäume erreichten rannte ich zurück auf den Hof in unser Geheimversteck auf dem Heuboden. Da saß sie. Bella. Meine beste Freundin. "Die Luft ist rein", flüsterte ich. gleichzeitig standen wir auf und schlichen die Treppe zum Pferdestall hinunter.

Wir waren meister im schleichen denn wir übten jeden Tag wenn wir auf der Jagd waren. Und genau das würden wir jetzt machen. Jagen.

Ich setzte Bella auf den braunen den wir immer ritten und schwang mich hinter sie aufs Pferd. Dann ritt ich aus dem Hof hinaus und galoppierte an. Bella kreischte vor Freude und ich fühlte mich so frei wie immer wenn ich ritt.

Im Wald angekommen band ich den Braunen an und holte meinen Bogen aus der Tasche. Ich legte einen Pfeil ein und wartete.

Da, ein rascheln! Jetzt sah ich zwei Ohren. Ein Kaninchen!

All meine sinne waren nun auf dieses Tier gerichtet. Gleich konnte ich schießen. Ich spannte den Bogen und...

 "nein Liones erschieß nicht den armen Hasen!"

Ich fuhr herum. "Bella kannst du mal still sein! Ich hätte ihn fast getroffen!"

"Aber Liones..."

"nein halt deinen Mund ,nächstes mal nehme ich dich nicht mehr mit! Hätte mir gleich klar sein müssen dass man mit einer 3 jährigen nicht jagen kann, du bist einfach noch zu klein!"

"Nein bin ich gar nicht!"

"Doch genau das bist du!"

"Du bist so dumm!"

Mit diesen Worten rannte sie aus dem Wald hinaus zurück zur Burg.

seufzend zog ich den Pfeil aus dem baum den er getroffen hatte statt das Kaninchen zu töten. Ich versuchte noch eine weile mein Glück aber es war nicht mein tag und so ritt ich am Abend ohne beute zurück.

Auf halbem Weg zur Burg sah ich plötzlich am Horizont eine Ritterarmee auf ihren Pferden. Ich konnte sie nicht so gut erkennen aber sie entfernten sich von unserer Burg.

Dann ging ein paar hundert Meter vor mir das Burgtor auf und der König galoppierte auf seinem Pferd heraus.

Ich konnte sogar auf die Entfernung die Erschütterung sehen, die ihm ins Gesicht geschrieben waren. Und ich ritt schneller, weil ich wusste, dass etwas schreckliches passiert sein musste....

 

 

***1.Kapitel***

„ gib das wieder her, Harry“

„ha das könnte dir so passen, aber versuch's dir doch zu holen“

das ging jetzt schon eine halbe Stunde so. Harry rannte mit meinem Tagebuch in der Hand durch unsere Hütte und ich versuchte es mir zurückzuholen. Aber mein Bruder war 6 Jahre älter und mindestens 30 Zentimeter größer als ich und ich erwischte ihn nicht. Meine Mutter würde mir sofort helfen, wenn sie da wäre, aber sie brachte dem König unsere halbjährige Steuer, 5 Hühner ein Schwein und einen Großteil unserer Erdbeeren. Also würden Harry und ich wohl noch eine weile alleine bleiben.

Aber jetzt hatte ich ihn fast! Noch einen Schritt... da hörten wir die Schreie.sie kamen von draußen. Wir wussten genau was das bedeutete und doch hatten wir es nie wahrhaben wollen. Der König und seine Ritter rückten zum Angriff an. Harry zog mich hektisch unter den tisch.

"Hör zu Schwesterlein du bist die netteste, liebste und beste Person die ich jemals kennengelernt habe und ich werde dich nie in meinem leben vergessen doch jetzt muss ich unseren Nachbarn und allen anderen Leuten in unserem Dorf helfen. Verhalt dich ganz ruhig bis der Kampf zu ende ist und dann wird dich hier schon jemand finden, okay?? Ich liebe dich."

Er küsste mich auf die Stirn und kroch unter dem tisch hervor. Doch gerade als er die Tür aufmachen wollte kam ein feindlicher Ritter herein und da er sein Schwert gerade in der Hand hatte, rammte er es Harry mitten in den Bauch. Harry ging in die knie und stieß einen schreckliches stöhnen aus.

Es zerriss mir das Herz. Ich konnte weder atmen noch mich bewegen, war gelähmt. Ich konnte nicht mahl mehr weinen oder schreien. 

Ich weiß nicht wie ich es geschafft hatte doch ich war unter dem tisch hervorgekrochen und hatte mich neben ihn gesetzt. Bei seinem Anblick fing doch ich leise an zu schluchzen.es war zu schrecklich, ich konnte nicht  mehr hinsehen. 

Dann merkte ich plötzlich dass der Ritter immer noch da war. Und nun legte er mir die schwertklinge an den hals. Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich verspürte so große angst wie ich sie noch nie in meinem Leben hatte.

" Nein bitte nicht töten ich mach auch alles was ihr wollt!"

Ich schrie wie eine wahnsinnige, doch ihm war es egal.

Das letzte was ich sah war mein Bruder der so friedlich am Boden lag als würde er schlafen. Dann wurde alles schwarz.

 

 

 

 

 

 

***2.Kapitel***

Mir war schwindelig. Es drehte sich alles um mich herum und mein Hals tat höllisch weh. Ich versuchte mich aufzusetzen doch ich war zu schwach. Es war dunkel und roch modrig, ich musste in einer Höhle sein.

"Endlich bist du wach!"

Ich erschrak fürchterlich und wollte aufspringen doch der schreckliche schmerz in meinem hals zwang mich mich stöhnend wieder hinzulegen. Ein Gesicht beugte sich über mich. Den kannte ich doch!

"Josh?!?", fragte ich mit heiserer stimme.

"Ja  Bella"

"Wieso bist du hier?"

"Weißt du, mein Vater hat doch euer Dorf angegriffen und er hat mir befohlen die Menschen im osten des Dorfes umzubringen. Ich wusste dass du im osten wohnst und ich wollte dich und deine Familie eigentlich verschonen, doch als ich in euer haus kam,stand dein bruder so plötzlich in der Tür und ich bin erschrocken und..."

 "Du warst der Ritter?!?! du hast Harry umgebracht?!?!"

"Bella es tut mir so leid, ich hatte angst vor meinem Vater und deswegen wollte ich dich auch noch schnell töten bevor dich irgendwer gehört hätte aber... ich habs nicht  über mich gebracht und dann bin ich mit dir in diese höhle hier geflohen. Aber mein Vater wird uns sicher bald finden..."

Ich konnte nicht mehr sprechen. Einerseits war ich so wütend und traurig auf ihn weil er meinen Bruder getötet hatte andererseits war ich ihm aber auch dankbar dass er mich gerettet hatte.

"Also gehen wir", sagte ich tonlos.

"Bella du kannst dir nicht vorstellen wie leid es mir tut, es bricht mir fast das herz wenn ich dich so sehe du weißt dass ich dich mag -"

"Wie bist du überhaupt hergekommen?", unterbrach ich ihn. Ich konnte mir jetzt nicht ernsthaft dieses liebesgeschwätz anhören. Schon gar nicht von einem jungen, der meinen Bruder getötet hatte.

"Mit dem Pferd, wie denn sonst???"

"Was??"

"Ich bin mit dem Pferd hergekommen."

"Du bist geritten, das ist nicht dein ernst oder??!!"Jetzt musste ich doch lachen.

Er sah ein bisschen gekränkt aus. "Natürlich! Ich kann zwar nicht so gut reiten wie du aber ich kanns!"

Ich versuchte mir das lachen zu verkneifen. "Ok, dann reit  aber ab jetzt ich".

Er schaute mich an und sagte leise aber bestimmt: "das schaffst du mit deinem hals nicht."

Normalerweise würde ich jetzt protestieren wie es meine Art ist, weil ich ein Sturkopf bin. Aber weil ich müde war und mein hals wirklich immer noch schrecklich wehtat, seufzte ich nur und sagte: "na gut dann reitest du und ich setz mich hinter dich aufs Pferd."

 

 

 

 

 

***3.Kapitel***

wir galoppierten jetzt ungefähr eine stunde. Durch Wälder über Felder und ab und zu auch durch einen Fluss. Josh ritt wirklich gar nicht so schlecht!

Ich saß hinter ihm und hatte den Kopf auf seinen rücken gelegt und die arme um seinen bauch geschlungen. Der wind wehte mir ins Gesicht und zerzauste meine langen haare. Obwohl ich wirklich müde war konnte ich nicht schlafen. Ich musste immer an Harry denken. Ob er jetzt schon mit allen anderen Menschen, die dem angriff zu Opfer gefallen waren, unter der erde lag??? Und meine Mutter??? War sie auch umgebracht worden??? Wahrscheinlich. Vielleicht gab es unser Dorf ja schon gar nicht mehr. Kein einziger überlebender. Meine Augen füllten sich mit tränen. Ich schluckte sie hinunter, ich durfte jetzt nicht weinen. Auch nicht wütend auf Josh sein. Er rettete mir schließlich gerade mein leben. Wieso eigentlich?? Wir kannten uns gar nicht richtig, nur in der schule sahen wir uns manchmal. Aber er war 3 Jahre älter als ich und fühlte sich als Königssohn viel zu cool um mit uns Dorfkindern rumzuhängen. Vielleicht war er wirklich verliebt in mich wie meine Freundinnen immer sagten. Das glaubte ich aber irgendwie nicht.

"Wieso kannst du überhaupt reiten??", unterbrach Josh meine Gedanken

"Ich hab doch Falbala"

"Ja schon aber Dorfkinder haben normalerweise keine eigenen Pferde woher hast du sie eigentlich??"

Darüber musste ich nachdenken. Ich wusste es gar nicht mehr, solange hatte ich meine Stute schon. Da fiel mir plötzlich ein dass sie ja auch noch im Dorf war und wahrscheinlich schon längst tot.

"Josh, aber Falbala ist ja..."

"Bella, hast du eigentlich schon mal geguckt, auf welchem Pferd wir reiten???"

Ich beugte mich nach vorne und schaute über Joshs Schulter. Schon als ich die grau blonde Mähne sah wusste ich sofort dass es mein Pferd war.

"Falbala!!", rief ich glücklich und meine Stute stellte kurz die Ohren auf.

Ich war so glücklich dass sie da war.

"Danke dass du sie mitgenommen hast, Josh", flüsterte ich.

Plötzlich war ich so glücklich dass mein Körper sich entspannte und ich so müde wurde dass ich meine Augen nicht mehr offen halten konnte. Ich hörte noch dass Josh mir irgendwas zuflüsterte, dann fiel ich in einen tiefen schlaf.

 

***4.Kapitel***

irgendwas kitzelte mich an der Nase. Davon wachte ich auf. Es war ziemlich dunkel, doch nach einer weile sah ich Falbala die ihr Gesicht über mich gebeugt hatte und mich durch ihre Nüstern anblies.

„Ach du bist das nur“seufzte ich erleichtert. Dann sah ich mich um. Ich lag unter einem großen baum. Seine Blätter rauschten wegen dem wind. Ein paar Meter von mir entfernt saß Josh vor einem Feuer und hielt wahrscheinlich wache. Der Mond schien von dem wolkenlosen Himmel. Er war fast voll und ziemlich hell. Vielleicht war morgen Vollmond Ich stand langsam auf damit mein hals nicht wieder anfing zu schmerzen, doch es ging schon besser. Ich ging zu Josh hinüber und setzte mich ans Feuer

„Hi“

„Hey,gut geschlafen??“

„Ja, einigermaßen, willst du dich nicht mal hinlegen?? Ich kann so lange wache halten“

„Nein, geht schon, leg dich nur wieder hin“, gähnte er

So was ärgerte mich. Traute er mir das wache halten etwa nicht zu??

„Jetzt leg dich hin! Ich schaff das schon!“

„Aber dein Hals...“

„Geh, sonst werd ich wütend!“

Da ging er tatsächlich und ich setzte mich ans Feuer. Jetzt bloß nicht einschlafen! Ich schaute hinauf in den pechschwarzen Himmel. Die unzähligen Sterne leuchteten hell auf mich herab. Sie sahen so nah aus! Ich bräuchte nur die Hand auszustrecken und ich könnte sie berühren. Vielleicht waren Harry und meine Mutter jetzt da oben. Dann schauten sie auf mich herab und ich sähe für sie genau so nah aus wie die Sterne für mich. Zum greifen nahe. Dieser Gedanke tröstete mich irgendwie. Sie hatten dort sicher ein ganz schönes leben, ohne einen König, der sie unterdrückte. Sie konnten alles haben was sie wollten. Nie brauchten sie zu arbeiten. Und sie warteten auf mich, wollten mich an ihrem glück teilhaben lassen. Wieso war ich überhaupt noch auf dieser erde??? Was hielt mich hier fest??? Ich wusste es nicht. Doch ich wusste, dass ich jetzt noch nicht gehen konnte. Ich musste etwas schaffen, damit ich der Menschheit in Erinnerung blieb. Zumindest den Leuten, die mich kannten. Ich musste ihnen helfen. Sie aus der Herrschaft dieses schrecklichen Königs befreien.

„Mama, Harry, ich werde kommen, doch noch nicht jetzt“, flüsterte ich

Eine weile saß ich still da. Irgendwann wurde es heller und die Sterne begannen zu verblassen. Am Horizont sah ich die ersten Sonnenstrahlen. Es würde ein schöner tag werden.

Langsam stand ich auf um Josh zu wecken

 

 

 

 

 

 

***5.Kapitel***

So ritten wir jeden tag weiter von unserem Dorf weg; und jeden Abend saßen wir am Lagerfeuer. Dann spielte er auf seiner Mundharmonika und ich sang dazu. Er sagte  immer ich hätte so eine schöne helle klare stimme, doch ich wusste nicht ob er das ernst meinte. Meinem hals ging es auch von tag zu tag besser und manchmal gab es sogar schon Momente wo ich die schmerzen gar nicht mehr spürte.

Doch vor allem begann ich Josh mit der zeit zu mögen, wir verstanden uns einfach, obwohl er ganz anders war als ich. Oder vielleicht genau deswegen.

Ich war ungeduldig, wurde schnell wütend und wollte immer meinen willen durchsetzen, was ich eigentlich auch immer schaffte. Er war ruhig geduldig und immer freundlich zu mir. Manchmal hatte ich ein schlechtes gewissen weil er so nett und ich so aufbrausend zu ihm war. Aber er schien das ganz gelassen zu nehmen.

Jetzt konnte ich auch endlich wieder selbst reiten und josh saß hinter mir.

 

Es wurde langsam Abend  und Josh wollte einen Rastplatz suchen.

„Bella lass uns schlafen gehen“

„Ach Josh reiten wir noch ein bisschen weiter, dann...“

Da hörten wir Huf Getrappel hinter uns. Josh drehte sich um

„Bella dahinten kommt mein Vater mit seinen Rittern, reit schneller!

Versuch ich doch, aber...“

„Okay ich weiß schon ich bin zu schwer, ohne mich könntest du viel schneller reiten, tut mir leid, Bella“

„Nein Josh...“

„Doch glaubst du ich bin so blöd und merk das nicht?! Ich weiß wie gut du normalerweise reiten kannst“

 

Es stimmte, er behinderte mich beim reiten. Nicht weil er so schwer war, sondern einfach weil ich allein besser reiten konnte. Aber das konnte ich ihm nicht so sagen.

„gut, pass auf, Josh, da hinten bei der nächsten Biegung  vor dem großen Felsen springst du ab und rennst so schnell du kannst in den Wald rein. Ich reite weiter und versuche deinen Vater abzulenken. Wenn ich ihn dann abgelenkt habe, komm ich so schnell wie es geht zu dir zurück“

„okay, aber pass gut auf dich auf, Bella“

„du hast selbst gesagt dass du mich reiten gesehen hast, Josh, ich bin so schnell weg das sehen die nicht mal.“

„Gut“

„Okay jetzt sind wir gleich beim Felsen ,und dann springst du ab           eins......zwei........dr-“

Dann bohrte sich ein Pfeil in Joshs rücken und er stürzte vom Pferd

 

 

***6.Kapitel***

 

„nein,josh!!! „

Ich war so schockiert, das konnte nicht sein. Es konnte nicht jeder sterben, den ich liebte. Für den ich lebte.

Ich sprang vom pferd und ein Pfeil verfehlte haarscharf meine Schulter

Vor josh kniete ich nieder

„Bella, ich-“,flüsterte er

„Josh, schnell, wir müssen hier weg!!!“

Ich sah mich um, hinter uns sprangen die Ritter von ihren Pferden. alle hatten ihre bogen gespannt

Sofort sprang ich auf nahm falbala am Zügel und wollte  josh hochziehen

Er stieß einen schrecklichen Schmerzensschrei aus

„Es geht nicht, Bella, ich schaff es nicht.“

„Josh, du musst, ich weiß dass du es kannst!!“

Mit einem kräftigen ruck schaffte ich ihn schließlich hochzuziehen

Wir versuchten so schnell es ging in den Wald zu flüchten

In diesem Augenblick war ich für all die Momente in meinem leben, in denen ich Pech hatte dankbar, denn heute hatten wir verdammt viel glück. Sie schossen bestimmt zehn Pfeile auf uns und wie durch ein wunder verfehlten alle ihr ziel

Dann waren wir endlich im Wald und konnten zwischen den bäumen untertauchen

Jetzt brach josh endgültig zusammen. Ich konnte ihn gerade noch in eine kleine felshöhle schleifen, dann wurde er bewusstlos

Die höhle war gut geschützt durch die bäume die sie von allen Seiten umwuchsen.

Ich ließ falbala vor der höhle grasen und holte unseren Schlafsack aus der satteltasche.in den wickelte ich josh ein, nachdem ich seine wunde am rücken notdürftig mit einigen Kräutern und einem verband verarztet hatte.

 

Hoffentlich verheilte die wunde auf diese weise in ein paar Wochen. Und wenn nicht?!?! Wenn man für so eine wunde ganz bestimmte Heilmittel brauchte!?! Ich wusste nicht, was ich dann machen würde. Mein hals war nichts gegen das hier gewesen. Aber ich musste jetzt einfach auf mich vertrauen. Ich konnte ja eh nichts anderes tun.

 Also kroch ich zu josh in die höhle und legte mich neben ihn in den Schlafsack. Hier waren wir erst mal in Sicherheit, so schnell würde uns keiner finden.

Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

 

 

 

***7.Kapitel***

mitten in der Nacht wachte ich auf. Das prasseln des regen auf den blättern hatte mich geweckt. Zum glück gab es keine ritzen oder spalten in der höhle,denn so blieben wir trocken. Josh würde es sowieso nicht merken, er schlief wie ein stein. Oder war immer noch bewusstlos.

Ich versuchte wieder einzuschlafen doch je länger ich es probierte desto wacher wurde ich. Es half alles nichts. Ich musste einfach immer an josh denken, vielleicht war er schon halb tot?!? Vielleicht hatte sich seine wunde schon längst entzündet und er würde jede Minute sterben können?!? Das würde ich nicht verkraften. Dann würde ich mich umbringen. Aber so durfte ich nicht denken. Ich war doch früher immer so optimistisch. Schlimmer konnte ich es mit meinen Kräutern ja kaum gemacht haben. Außerdem atmete josh auch ganz ruhig und gleichmäßig.

Aber einschlafen konnte ich trotzdem nicht.

Also stand ich leise auf um josh nicht zu wecken und setzte mich an den höhleneingang.

 Von dort aus betrachtete ich unsere Umgebung. Die höhle lag etwas erhöht auf einem Fels Plateau und darunter floss ein kleiner Bach, der durch den regen zu einem Fluss angeschwollen war. Auf der wiese hinter dem Fluss lag falbala und schlief. Sie musste ziemlich erschöpft sein denn normalerweise schlief sie im stehen wie fast jedes Pferd. Ihr Fell war vom regen tropfnass doch es schien sie nicht zu stören.

Hinter der wiese fing der Wald wieder an, er umschloss unsere höhle  und die wiese. Der Fluss schlängelte sich  durch die wiese in den Wald hinein.

 Dort konnte ich morgen unsere Wasserflaschen auffüllen denn die waren schon ziemlich leer. Und vielleicht schaffte ich es auch ein paar fische zu fangen. Ich hatte meinen bogen dabei und fische fangen konnte ich genauso gut wie jagen. Woher wusste ich nicht. Ich konnte es einfach schon immer, obwohl es mir nie jemand beigebracht hatte. Oder ich konnte mich nicht mehr dran erinnern. Genauso wenig wie ich wusste woher ich falbala hatte. Sie war einfach schon immer da.

Irgendwann wurde mir das denken zu anstrengend und ich schaute nur noch dem regen zu. Jetzt durchzugten auch manchmal blitze die Nacht und gleich darauf ertönte ein ohrenbetäubendes donnergrollen.

Es wurde schon langsam hell als ich endlich in einen unruhigen schlaf fiel.

 

 

 

***8.Kapitel***

 

als ich wach wurde war es bestimmt schon Nachmittag. Die sonne schien mir warm und hell ins Gesicht und für einen kurzen Moment war alles perfekt.

Bis ich mich wieder erinnerte wo ich war.

Ich lag immer noch da, wo ich eingeschlafen war

langsam setzte ich mich auf und versuchte mir mit den fingern meine langen haare zu kämmen, aber sie waren zu verfilzt.

Dann ging ich zu josh. Er schlief immer noch, aber er atmete unregelmäßig und auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen. Josh hatte Fieber, das sah ich, auch wenn ich kein Arzt war. Ich überlegte hektisch, was ich machen sollte. Schließlich riss ich im ein fetzen von seinem Hemd ab machte ihn im Fluss nass und legte ihn josh auf die Stirn. Ich beschloss dass wir heute noch hier bleiben konnten, also ließ ich josh schlafen und ging zu falbala hinunter. Als sie mich sah, wieherte sie erfreut und trabte auf mich zu.

„Na falbala, wie geht’s dir?“, fragte ich leise

Sanft stupste sie mich mit ihrem Kopf an

„Hey, ich hab nichts zu essen für dich“

Ich musste lachen, falbala war einfach das süßeste Pferd auf der ganzen Welt

Dann packte ich meinen bogen aus und fing an fische zu fangen

Aber ich musste immer an josh denken, hoffentlich war die wunde an seinem rücken nicht schlimm. Aber er hatte ja Fieber und dass hieß ja, dass sich sein Körper wehrte. Ermutigt von diesem Gedanken kletterte ich mit meinen gefangenen fischen wieder in die höhle hinauf um mir die wunde anzusehen. Eigentlich konnte sie gar nicht schlimmer geworden sein, denn ich hätte mich beim verarzten seines Rückens schon fast übergeben. Josh schlief immer noch tief und fest, also krempelte ich ihm sein Hemd so leise wie möglich hoch, damit er nicht aufwachte. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Dann öffnete ich langsam ein Auge.

Und hielt mir die Hand vor den Mund. Erstens um mich nicht zu übergeben und zweitens um nicht zu schreien. Was ich sah war hundert mal schlimmer als ich es mir je hätte vorstellen können. An der stelle wo der Pfeil getroffen hatte sah man die Wirbelsäule, die haut hing nur noch in fetzen runter. Die wunde hatte sich auch entzündet, fast der ganze rücken war rötlich und glänzend. Und ich sah kleine rote streifen, die sich den rücken entlangzogen. Blutvergiftung. Schlimmer konnte es wirklich nicht kommen. Ich musste doch geschrien haben, denn in dem Moment wachte Joshi auf

„Josh, es-“

 „ich weiß dass es nicht gut aussieht, Bella, glaubst du ich spür die schmerzen nicht?!?ich weiß dass ich sterben werde“

„Du wirst nicht sterben, josh“

„Bella, ich weiß auch was eine Blutvergiftung ist und dass man so schnell wie möglich behandelt werden muss, weil man sonst keine Chance hat!!!“

„Josh, es tut mir so leid“,  flüsterte ich

„Es brauch dir nicht leid zu tun du kannst ja nichts dafür“, sagte er sanft

„Doch, ich hatte die Idee mit dem abspringen und ich wollte unbedingt reiten, denn wenn-“

In dem Augenblick küsste josh mich

 

***9.Kapitel***

ein schauder durchzuckte mich und erschrocken zog ich den kopf zurück

was ist denn, bella?

Nichts, ich denke nur dass wir jetzt weiterreiten sollten,josh

Schnell drehte ich mich um und ging zu falbala hinunter

Jetzt bloß nicht umdrehen sonst sah josh noch mein Gesicht das in dem Moment sicher einer Tomate glich

Als wir alles eingepackt hatten ritten wir los. Ich trieb falbala zu ihrer Höchstleistung an, denn wenn josh überhaupt noch eine Chance hatte, brauchte er sehr bald einen Arzt.

Doch in Gedanken war ich noch bei dem Kuss

Wieso hatte josh mich geküsst?? Vielleicht empfand er was für mich. Aber wenn, dann wusste ich nicht, ob ich diese Gefühle erwidern konnte. ich wusste nicht ob ich in ihn verliebt war oder nicht. Eigentlich wusste ich in dem Moment gar nichts mehr .der Kuss hatte mein Verhältnis zu ihm völlig verändert. Vor einem tag hatte ich es noch völlig normal gefunden, als er beim reiten, die arme um meinen bauch legte. Jetzt verkrampfte ich mich total und traute mich nicht mich zu bewegen

"Bella jetzt guck doch mal!!" riss Josh mich aus meinen Gedanken

"Was ist denn??"

Ich blickte nach vorne und sah in der ferne eine Burg. Unsere Rettung!! Auf der Burg gab es sicher einen Arzt oder Medizinmann

"Josh, wir sind gerettet!!"

"Ja, Bella!!"

Für eine zeit vergaß ich den Kuss und versuchte noch schneller zu reiten, damit wir  nicht zu spät kamen

 

***10.Kapitel***

nachdem wir ungefähr eine halbe stunde über eine großes Feld galoppiert waren, kamen wir völlig außer Atem an der Burg an. Die wache vor dem Burgtor sah uns skeptisch an, als ich mich vom Pferd schwang und danach Josh hinunter half.

"Was wollt ihr hier??"  fragte der Mann barsch

"Mein Gefährte ist schwer verletzt und brauch dringend ärztliche Hilfe. Können wir bitte eingelassen werden??"

Der stämmige Mann kratzte sich am Kopf und murmelte irgendwas

Dann sagte er schließlich: "meinetwegen, aber wenn das eine falle ist und ihr uns angreifen oder berauben wollt, dann hat euer letztes Stündlein geschlagen!!"

"Der ist auch nicht meister im denken, ein 15 jähriges Mädchen und ein 18 jähriger junge wollen eine Burg überfallen, sicher doch"  flüsterte josh mir zu als die wache das Burgtor herunterließ

Ich musste das lachen unterdrücken und gemeinsam gingen durch das Tor in den Burghof. Dort herrschte geschäftliches treiben, es war ein ganz normaler Arbeitstag. Die wache ging voraus und zeigte uns den königlichen stall, wo wir vorrübergehend unsere Pferde abstellen konnten

"Stalljunge, komm her,"  rief die wache

Ein junge in zerfetzten Klamotten rannte aus dem stall und blieb vor dem Mann abrupt stehen. Er schien ziemliche angst vor der wache zu haben

"hier ist ein Pferd von neuen Gästen, bring es in den stall, sofort!!" fuhr die wache den jungen an

"jawohl, Herr" murmelte dieser, nahm falbala am Zügel und ging mit gesengtem Haupt rückwärts zum stall. Uns hatte er überhaupt nicht angesehen.

Erst als er fast im stall war blickte er auf und sah uns an. Er hatte stechend blaue Augen. Ich kannte sie. Ich wusste zwar nicht, woher, aber irgendwoher kannte ich diese Augen. Als der junge mich sah, riss er die Augen auf und konnte den blick gar nicht mehr abwenden. schnell schaute ich weg

"Gaff sie nicht so blöd an, sondern geh jetzt endlich!!"  brüllte die wache

Sofort drehte sich der junge um und ging mit falbala am Zügel in den stall

Als die wache weg war, machten wir uns auf die suche nach einem Arzt

"Kanntest du den??" fragte josh

"Wen??" Entgegnete ich vorsichtig                                                                                                                          

"Na den jungen"

"Den?? Nein, woher sollte ich ihn kennen?!?" sagte ich so glaubwürdig wie ich konnte

Aber ich kannte ihn, wen ich auch nicht wusste woher. Und er hatte mich auch erkannt.

***11.Kapitel***

gedankenverloren striegelte ich falbalas Fell. Es war falbala, da war ich mir ziemlich sicher. Sie musste es sein, ich hatte noch nie ein Pferd gesehen, das so aussah wie sie. Sie schien mich auch zu erkennen, jedenfalls schnaubte sie erfreut, als ich sie vorhin in den stall führte. Aber konnte das sein?? Erinnerte sie sich wirklich noch an mich??? wir hatten uns immerhin 12 Jahre nicht gesehen und außerdem war sie ein Pferd.

das Mädchen musste dann Bella sein. Meine Bella. Sie hatte sich verändert, aber ich würde sie überall erkennen mit ihren langen blonden haaren und den grün-braunem Augen.  Konnte das möglich sein???Wie war sie hierher gekommen???

Sofort kamen meine Erinnerungen von damals wieder hoch. Ich glaubte, dass ich sie verarbeitet hätte. ich dachte, nachdem ich Jahre lang jede Nacht Albträume gehabt hatte, hätte ich sie verkraftet.

Aber hatte ich nicht.

ich wollte jetzt nicht daran denken. Bella war wieder da. Und ich hoffte dass sie es auch eine weile bleiben würde.

Hatte sie mich auch erkannt?? Ich wusste es nicht genau, aber sie hatte mich länger angeschaut, als es normal gewesen wäre. Bella war damals jedoch erst drei Jahre alt, und ich war mir nicht sicher ob sie sich noch erinnern konnte. Aber weil ich schon 8 gewesen waren all meine Gedanken an diesen tag fest in meinem Gedächtnis verankert.

Jetzt dachte ich schon wieder daran!!!

Du hörst jetzt sofort damit auf befahl ich meinem Hirn. Dann striegelte ich falbala weiter.

Sie war zwar schon so sauber dass ihr Fell seidig glänzte, aber ich brauchte irgendwas um mich von meinen Erinnerungen abzulenken.

 

 

***12.Kapitel***

unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Dabei ließ ich die Tür nicht aus den Augen.

Der Arzt könnte jeden Moment herauskommen und dann erfuhr ich ob Joshi es schaffen konnte oder .... nein, er musste es einfach schaffen. Ich wünschte es mir so sehr, ich wusste nicht was ich machen würde, wenn der Arzt sagte dass keine Hoffnung mehr bestünde. Wahrscheinlich -

Genau in dem Augenblick wurde die Tür geöffnet. Ich hatte sie einen Moment aus den Augen gelassen und erschrak von dem quietschen total.

Der Arzt stand in der Tür

„Madame, sie können kurz mit hineinkommen“

Zögernd stand ich auf und folgte ihm in das Krankenzimmer

Ich schaute mich um, darauf gefasst josh gleich kreidebleich im krankenbett zu sehen. doch er saß mit dem Kopf an der wand angelehnt in dem kleinen Bett und sah eigentlich ganz gut aus. Als er mich sah lächelte er. Ich lächelte zurück.

„Es geht ihm den umständen entsprechend gut"  fing der Arzt an zu reden

"Er ist jedoch noch sehr schwach und muss sich schonen. Nur wenn er ein paar tage im Bett bleibt kann die wunde wieder einigermaßen verheilen“

Ich atmete erleichtert auf. dann zögerte ich

„Können wir denn solange hier bleiben??“ Fragte ich vorsichtig

„Natürlich!!" Antwortete der Arzt  „dein Gefährte bleibt erst mal ein paar tage hier auf der krankenstation und du kannst dir in einem Gasthof ein Zimmer nehmen“

„Vielen dank, dann geh ich jetzt mal wieder“ sagte ich, drückte josh einen Kuss auf die Wange und ging aus dem Krankenzimmer hinaus.

Als ich die Treppe hinunter rannte merkte ich dass ich seit zum ersten mal seit tagen wieder richtig entspannt war. Wir konnten hier fürs erste unterkommen, joshs vater würde uns hier als letztes suchen und josh würde wieder gesund werden.

Ich ging auf den Burghof hinaus. Die sonne schien von einem knallblauen, wolkenlosen Himmel und es war fast schon so warm dass man ohne Jacke draußen sein konnte. der Winter machte dem Frühling platz. Das erinnerte mich an etwas. Ich rechnete. In genau einer Woche hatte ich Geburtstag!! Dann wurde ich 16. Der erste Geburtstag meines Lebens, den ich nicht mit meiner Familie verbrachte. Sofort verschwand die wärme aus meinem Körper.

Mir wurde eisig kalt und ich fing an zu zittern, als ich an Mama und Harry dachte. Ich hatte so lange nicht mehr an sie gedacht weil ich meine eigenen Probleme hatte und jetzt traf mich die Traurigkeit mit voller Wucht. Was hatte ich in einer der ersten Nächte unserer reise den Sternen zugeflüstert???dass ich die Welt verändern würde. Und was hatte ich getan?? Nichts hatte ich besser gemacht. Nur alles schlimmer. Vielleicht würde josh wegen mir sterben. Ich hatte die Idee mit dem abspringen gehabt und ich hatte seine wunde nicht richtig versorgt.

 Ich zitterte immer mehr und schließlich sackten meine knie ein und ich lag auf dem Boden. Ich kauerte mich zusammen. Nicht weinen, jetzt bloß nicht weinen, Bella  redete  ich mir gut zu. Ich war stark und ich würde auch stark bleiben.

Langsam richtete ich mich auf und ging weiter. ich lief ziellos umher und wollte gerade ein Gasthaus ansteuern, das gegenüberlag, als ich ungefähr10 Meter links von mir stimmen hörte, die miteinander flüsterten. Weil ich neugierig war, schlich ich mich hin und kniete mich hinter einen  Bretter Stapel. Von dort aus lauschte ich und als ich hörte was sie redeten, setzte mein herz kurz aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Imprint

Publication Date: 03-20-2013

All Rights Reserved

Dedication:
ich widme dieses buch allen, die es lesen und denen es gefällt; ein großes dankeschön an euch!! besonders denke ich aber auch an meine schwester und meine freundin, die mich immer unterstützen; danke ihr zwei!

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