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Man hat es in der heutigen Zeit nicht leicht. Vor allem wenn man ein Jäger ist, so wie ich.
Mein Name ist Mauseru, für alle diejenigen die mich noch nicht kennen.
Mauseru ist der Name den mir meine Mutter gab, aber bei euch Menschen bin ich einer von vielen Felixen.
Heute möchte ich euch Kopfbehaarten etwas über mein Leben als Outsider erzählen.
Ich kann es ja immer noch nicht glauben dass ich einer der wenigen meiner Katzenkollegen bin, der tatsächlich auf Abenteuerjagd gehen kann. Die ganzen Insider sind wirklich nicht zu beneiden.
Anfangs war es nicht einfach, ich musste mir ein Revier erobern. Mittlerweile ist es richtig groß. So groß das ich schon den halben Tag brauche um alle Kontrollgänge zu tätigen. Wenn das erledigt ist, kann ich mich endlich dem angenehmeren Teil widmen. Meinem Hobby. Was denn? Auch ein Kater hat so seine Vorlieben! Ich liebe die Jagd. Eigentlich bin ich ein extrem guter Jäger. Ich bringe meinen Fressnapffüllern regelmäßig Geschenke. Sie freuen sich auch immer und äußern dies mit einem lauten, erfreuten, kreischen. Besonders Sie freut sich immer sehr lautstark darüber. Sie ist dann so glücklich und erfreut, dass sie sich nicht mal traut mein Geschenk auf zu heben. Das macht immer Er.
Jagen ist einfach, man sucht sich ein Mäuseloch und wartet, wie beim angeln. Irgendwann kommt jede Maus nach Haus, dann ganz schnell mit einem Sprung und schon hab ich ein neues, vorübergehendes, Spielzeug. Wenn es langweilig wird bekommen es meine Kraulmaschienen.
Leider sind die Zeiten vorbei. Ich kann das gar nicht erklären, denn ich verstehe den Zweck der ganzen Sache nicht. Jedenfalls kam meine Animateurin auf die glorreiche Idee mir ein verflixtes Glöckchen um den Hals zu binden. Leute, was soll das? Wie soll ich euch denn da noch Geschenke machen und meine Dankbarkeit zeigen? Die Mäuse hören mich von weitem und das schlimmste, sogar die Vögel lachen mich aus. Wenn ihr einen depressiven Kater sehen wollt, schaut mich an. Zum Glück gibt es das Schicksal. Bastet , unsere Schutzpatronin, sei Dank, verhedderte ich mich mit meinem verwunschenen Halsband in einem Strauch. Wenige Pfotenschritte entfernt lachte höhnisch ein Vogel und tanzte dabei auch noch, da er wusste das ich ihn nicht kriege, und da geschah das Wunder- ich riss mich los, stolperte durch das Gestrüpp und dann...dann war das nervende Klingeling weg. Vorsichtshalber schüttelte ich mich noch mal um sicherzustellen das die dumm Glocke sich nicht verklemmt hatte. Aber nichts, es blieb ruhig. Ich wusste gar nicht mehr wie es ist, wenn man nicht dauernd das grelle klingeln hört. Ungläubig drehte ich mich um und sah wie mein Halsband an einem kleinen Ast hing und sich im Wind wiegte und natürlich auch leise klingelte. Beim ganzen Gezerre muss dieser Ast mir das Halsband über den Kopf gestreift haben. Schnell drehte ich mich zu dem Wildfederkeks um, der mich zuvor zum Narren halten wollte. Leider sind die Federbällchen nicht so dumm wie man denkt, schnell begriff die Flugzwischenmahlzeit dass
ich nun in der Lage war es zu fangen und flog angsterfüllt weg. Am Abend, pünktlich zum Abendschmaus brachte ich, das erste Mal seit Wochen, meinen Unterhaltern eine Maus. Wie immer legte ich diese vor die Tür und schwellte meine Brust stolz an, als ich das erfreute Kreischen meiner Kloreinigerin hörte.
Jedoch vermute ich, dass es ein kleines Kommunikationsproblem zwischen mir und meinen Begleitern gibt. Vermutlich glauben sie mir eine Freude zu machen, in dem sie mir Glöckchen Halsbänder schenken. Denn abends auf der Couch, bei einer gemütlichen Massage, banden sie mir ein neues Halsband um. Na ja, werde ich wohl wieder das Gebüsch aufsuchen müssen. Ich hoffe sie nehmen es mir nicht übel, Dinge gehen halt verloren, oder?

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Imprint

Text: Titelbild von Googel
Publication Date: 07-31-2010

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Dedication:
Für den ersten Mauserufan lenajolie

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