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Beim studieren unseres Wochenblattes fiel mir folgende Anzeige auf:
Wochenend-Trip nach Paris - noch Plätze frei!
"Ich war noch nie in Paris, das wäre doch mal die Chance!" Erklärte ich euphorisch meinem Mann.
"Ein wenig anstregend - oder?" War seine lakonische Antwort.
Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass es klappen würde.
Am nächsten Morgen stand ich in der Redaktion und dem Reisebüro der Werbezeitung und buchte für sechs Personen.
"Damit wäre der Bus jetzt voll besetzt!" Strahlte mich die Dame an der Rezeption an.

Zwei Wochen später ging die Fahrt um 22 Uhr los. Mein Mann und ich, mein Väterchen und unsere drei nöligen Kinder bewaffnet mit Sofakissen, Decken und Kühltaschen.

Am nächsten Morgen, gegen acht Uhr erwachten wir auf dem Gare-du-nord.
Dort gab es erst mal ein Sektfrühstück.
Das hatte für mich verheerende Folgen, denn ich lief den Rest des Tages mit einem "Brettchen" herum.
Unsere "Kleinen" hatten - im Gegensatz zu mir - einen Großteil der Fahrt verschlafen.
Mein Daddy auch. Der konnte sogar im Stehen schlafen.

Der Bus fuhr durch eine verglaste Vorstadt - die mich zunächst ein wenig enttäuschte.
Hatte ich mir doch ein romantisches Paris mit alten Häusern, Notre-Dame und dergleichen vorgestellt.

Schließlich standen wir - zumindest für mich - überraschend vor dem Eifelturm.


Nun gab es zwei Optionen:
Mit dem Lift, den Eifelturm hinauffahren und Paris von oben zu bewundern oder mit dem Bus weiter zu fahren und die Stadt von unten anzuschauen.
Tatsächlich standen - schon zu dieser noch recht frühen Morgenstunde - sehr viele Menschen in der Schlange vor dem Lift und da ich ohnehin unter Höhenangst leide, entschied ich mich für die Busfahrt.

Die "Höhe" blieb mir jedoch nicht erspart. Schließlich fanden wir uns auf dem Dach eines der höchsten Hochhäuser der Stadt wieder.

Die Aussicht war, soweit ich es wagte meine Augen zu öffnen, grandios.

Auf diesem Dach befand sich eine Wasserpfütze in der Größe des Bodensees.
Was dann geschah, kannn ich nur mit dem Sektfrühstück erklären oder entschuldigen.
Anstatt, wie alle anderen, um diesen Teich herumzulaufen, lief ich mitten hindurch. Mein zweiter Sohn nickte mir aufmunternd zu und ich fühlte mich richtig heldenhaft dabei.
Meine Lieblingsturnschuhe konnte ich daraufhin entsorgen.

Anschließend ging die Fahrt zum Champs-Elyseé. Wir fuhren an dem Arc-de-Truimph vorbei.
Dann setzte uns der todmüde Reiseführer ab und erklärte, dass wir bis 15 Uhr die Stadt alleine erkunden könnten und wir uns dann beim Moulin-Rouge wieder treffen würden.
Wir beschlossen zunächst, das bekannte Kaufhaus La-Fayette (für die Rechtschreibung der französischen Namen übernehme ich keine Garantie)zu besuchen.
Da ich ohnehin nicht der Shopping-Typ bin und meine immer noch klitschnassen Schuhe bei jedem Schritt erbärmlich knatschten, hielten wir uns nicht sehr lange in diesem Einkaufsheiligtum auf. Opi hatte sich ohnehin schon längst mit einer flotten älteren Dame agbegesetzt.

Wir machten uns Richtung Sacre-Coer auf. Diese weiße Kirche schien über der Stadt zu schweben. Einfach märchenhaft.
Wir blieben dort recht lang. Straßenmaler, Gaukler und die "farbigen" Straßenhändler, die alles als "noch saubilliger" anpriesen fesselten uns einige Zeit.
Schließlich machten wir uns auf die Suche nach Moulin-Rouge.
Dank meiner - leider spärlichen, Französisch-Kenntnisse waren wir recht pünktlich dort. Immerhin mussten wir noch etwa zwei Stunden auf den Rest der Reisegruppe warten.
Allerdings fanden wir die "Rote Mühle" einigermassen enttäuschend. Wahrscheinlich lag es an der Tageszeit.

Die anschliessende Bootsfahrt auf der Seine war einfach nur wunderschön. Vorbei an Notre-Dame, die nicht annähernd so schön wie Sacre-Coer ist.
Bis dahin wußte ich nicht, dass es in Paris auch eine "Freiheitsstatue" gibt.

Unser letzter Eindruck - zumindest von dieser Fahrt - war der Eifelturm, der beleutchtet und angestrahlt irgendwie unwirklich wirkte.

Total übermüdet und mit Eindrücken überladen machten wir uns auf die Heimfahrt!

Seither waren wir noch einige Male in Paris.
Allerdings haben wir uns für diese wunderschöne Stadt mehr Zeit und Ruhe genommen!

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Publication Date: 12-30-2011

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