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Der Himmel soll warten


Das Geräuch quietschender Reifen und ein verbrannter Gummigeruch rissen mich aus meinen leeren Gedanken und weckten alte Erinnerungen. Das nächste was ich mitbekam war, dass ich auf dem Boden lag und mein Kopf unglaublich schmerzte. Bunte Sterne tanzten vor meinen Augen und als ich blinzelte stach es in meinem Kopf. "Ach verdammt!" Langsam hob ich meine Hand und legte sie mir über die Augen. Warum passiert das immer mir?

"O man, verdammt! Shit, warum musst du verdammtes Gör auch einfach vor mein Auto laufen!?"

Ich wurde gepackt und hoch gezerrt. Erst jetzt bemerkte ich, wie etwas Blut an meiner Schläfe herunter lief.

"Kannst du nicht aufpassen?!" 

Liebe dein Leben und dein Leben liebt dich



Mike:

"AHHHHHHHHH!"
Ich schreckte auf als ich den Schrei hörte. Unser Bio-Lehrer Mr. Howard sah mich abschätzend an. "Mister Miller, warum schlafen sie in meinem Unterricht? Ist er ihnen zu langweilig oder haben sie eine andere Vorstellung von lernen?", fragte er mich mit hoch rotem kopf. Resignierd schüttelte ich leicht meinen Kopf. Für Mr. Howard's Geschmack schlief ich viel zu oft bei ihm im Unterrich ein, für meinen zu wenig. Ich stand schnell auf und sagte als ich zur Tür raus ging, dass ich auf die Toilette müsste. Mit gesenkten kopf joggte ich in Richtung Toiletten und kam nach ein paar Minuten auch dort an. Ich drückte die Tür der Mädchentoilette auf. Was ich dort sah ließ mir das Blut in den Adern gefriehren. Ich sah wie ein Blondes Mädchen am Hals einer Schwarzhaarigen hing. Wenn ich das so auf dem Flur gesehen hätte, hätte ich das lustig gefunden. Doch jetzt wo ich ganz eindeutig den Blutgeruch roch und sah wie der Schwarzhaarigen das Blut in strömen über den Hals und die Stirn lief, wusste ich sofort das diese Situation nicht einfach zu lösen war. Die Blondine löste sich langsam von dem Mädchen mit den schwarzen Schulterlangen Haaren und was jetzt geschah werde ich wohl nie wieder vergessen. Die Blonde schrie schmerzerfüllt und fing an zu qualmen. Ihre Fangzähne, die noch ausgefahren waren, zogen sich zurück und plötzlich stiegen Brandblasen von ihrer Haut auf. Sie schrie und schrie und ich hatte schon Angst, dass sie die ganze Schule zusammen schrie, was dann zum Glück nicht der Fall war. Es sah aus, als würde sie in der Sonne gebrutzelt, was natürlich nur ein Mythos ist. Die Schreie erstarben und die Blondine fiel in sich zusammen und übrig blieb nur ein kleiner Aschehaufen. Ich hatte zwar schon oft Vampire sterben sehen, aber so etwas zu sehen nachdem ein Vampir sich genährt hat ist schon irgendwie komisch. Erleichtert sah ich, dass die Schwarzhaarige wieder zu Bewusstsein kam und als sie ihre Augen öffnete sah ich in die schönsten Augen die ich jeh gesehen hatte. Sie waren katzengrün mit goldenen Sprenkeln und funkelten gefährlich. Sie versuchte sich auf zusetzen, war aber noch zu schwach weswegen ich auf sie zu lief und ihr half sich aufzustehen. Ich roch ihr Blut, dass einen metallich-süßen Geruch hatte, aber da war noch etwas anderes, es roch nach Schokolade. Ja, nach Schokolade. Ich spürte wie meine Eckzähne ein wenig länger und spitzer wurden bis sie gegen meine Unterlippe stießen. Mit endsetztem Blick wich sie vor mir zurück. Ich hielt abwerend die Hände vor mich und sah sie verständnisvoll an. Es ist doch klar das sie nach einem Vampirangriff verstört ist wenn sie dann auch noch einen Vampir sieht. "Ich tue dir nichts! Versprochen!", flüsterte ich ihr leise zu. Sie erstarrte mitten in ihrer Bewegung, dann nickte sie kaum merklich. Ich streckte eine Hand nach ihr aus und ergriff ihre. Ich sog sie naher an mich heran und fragte: "Wie heißt du?" "Mia und du?", antwortete sie mit einer starken Stimme. "Mike",sagte ich leise.

Mia:

"Was ist passiert?", fragte ich den Vampir vor mir. Ich weiß nicht, warum, aber ich konnte ihm vertrauen. Mein Blick, den ich anfangs auf den Boden geheftet hatte, flog wie von selbst zu seinem Gesicht und ich schaute ihm in die Augen. Sie waren blau. Wie bei einem Husky. "Naja, ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll, aber du wurdest von einem Vampir angegriffen. Ich wars aber nicht!", versuchte er mir zu erklären, was aber nicht sonderlich gut gelang, weil ich aufsprang, mich vor den Spiegel stellte und meinen Hals ab suchte. Erleichtert stellte ich fest, dass ich nur noch zwei winzig kleine weiße Prunkte, die kaum zu sehen waren, spürte. "Mir gehts gut!", rief ich aus und drehte mich zu Mike um. Er war mit einem mal auf den Beinen und griff nach mir.

Lügen sind süßer als die Wahrheit




"Oma! Oma, ich bin wieder da!"
"Mia, ich habe gehört, dass du einen Unfall hattest. Du wurdest verletzt und deine Wunde schloss sich wieder, stimmt dass?", fragte meine Oma als ich ins Wohnzimmer kam und sie am Fenster sitzen sah.
"Ja, Oma. Es stimmt."
"Also bist du wie er?"
"Wie wer, Oma?"
"Wie. . . wie dein Vater, kleines. Wie dein Vater."
"Wieso sollte ich wie er sein? Wie ist er überhaupt?"
"Was ist er überhaupt?", fragte Mike. Meine Oma drehte sich zu uns um.
"Ihr Vater ist ein Dämon!", knurrte meine Oma. Mir entglieten meine Gesichtszüge.
"Machen sie sich nicht lächerlich! Es gibt keine Dämonen!", rief Mike lachend.
"Es gibt nicht nur Vampire und Werwölfe, junger Vampir!", fauchte meine Oma.
"Also bin ich ein Halbdämon?", fragte ich entsetzt.
"Nein. Es ist komplizierter", antwortete meine Oma sanft.
"Wie komplitizierter?", fragte Mike neugierig.
"Ihr Vater ist nicht nur ein Dämon sondern er ist der Dämon.", flüsterte meine Oma.
"Dass heißt?", fragte ich eben so leise.
"Dein Vater ist der Teufel!", stieß Mike hervor. Meine Oma nickte unheilverkündend und murmelte: "Ganz recht!"
"Nein, mein Vater ist vor einem halben Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen!", schrie ich. Meine Oma schütellte den Kopf.
"Dein Vater lebt noch, er ist Teufel! Sieh es ein!", knurrte meine Oma. Kaum hatte sie das asgesprochen, stieg auf einmal Nebel auf und ein fast zwei Meter, in schwarz gekleideter Mann kam aus dem Nebel auf meine Oma zu. Neben ihr blieb er stehen. "Mariane, schön dich mal wieder zu sehen!" "Von schön kann keine Rede sein!", erwiederte meine Oma, "ich war froh als ihr euch getrennt habt!" Der Mann tat die Bemerkung mit einem Schmunzeln ab und wand sich mir zu. "Meine Kleine, wie ich dich vermisst habe!", sagte er und breitete die Arme aus. Wie von selbst ging ich auf ihn zu, schlang meine Arme um ihn und flüsterte: "Dad!" "Ich hab dich vermisst!", murmelte er immer wieder und fuhr mir über das pech schwarze Haar. Mike, den ich ganz vergessen hatte, räusperte sich und mein "Dad" drückte mich noch fester an sich. Ich kuschelte mich aus irgendeinem Grund noch näher an ihn. Eins war klar, loslassen wollte ich meinen DAD auf jeden fall nicht! "Lass sie Los!", sagte meine Oma. "Dad" knurrte und ich auch. Meine Oma die auf uns zu gekommen war blieb stehen und sah mich schockiert an. Ich klammerte mich an meinen Vater, wie eine Ertrinkende an einen Rettungsring. "Mia", flüsterte meine Oma fassungslos, "Du hast doch mehr von deinem Vater, als ich dachte."
"Was?", fragte Mike.
"Wenn sie ihn wieder erkennt, wenn sie ihn nur sieht, dann heißt das, dass sie eine stärkere Verbindung haben als ich dachte. Sie hat ihre Mutter warscheinlich schon vergessen!", flüsterte meine Oma.
"Nein, das habe ich nicht!", erwiederte ich bissig.

Imprint

Publication Date: 05-30-2012

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Dedication:
Ich widme dieses Buch jedem meiner Freunden und allen die es lesen

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