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Verwandlung

Es dauerte einige Tage, bis ich den Termin zur glorreichen Übergabe des gewonnenen Fahrrades erhielt.

 

In der Zwischenzeit ließ ich noch einmal diesen Püree von Gefühlen des Tages, der Erreichung der Mitteilung des Gewinns, Revue passieren.

 

Da ich eher eine Mimose bin, welche nicht gerne im Rampenlicht steht oder gar abgelichtet wird, versuchte ich mehr als hingebungsvolle Argumente zu finden, um mein Kind zu überzeugen, dass so ein Fototermin vielleicht ein Sprungbrett ins Modellleben sein könnte, ohne zu antizipieren, dass dies der größte rudimentäre Unsinn des Universums ist.

Kleinkariert und durch nichts zu Angeln, lehnte das Kind diesen rudimentären Versuch rigoros ab.

 

Mit lauter Schmetterlingen im Bauch bereitete ich mich auf diesen Tag vor. FotoShooting, Presse, all das war nicht das Meine.

Keine Schilddrüsenunterfunktion oder ein zu erwartender Tischtennisarm konnte mich retten, so machte ich mich kurz vor der angegeben Zeit auf den Weg zum Supermarkt.

Am Treffpunkt empfing mich ein bekanntes Gesicht, er hatte mich bereits sehr oft bedient, nur wusste ich bis dato nicht, dass er der Abteilungsleiter der Käseabteilung war.                                                                                   Wir unterhielten uns ein wenig und er erklärte mir, dass bei der Übergabe nur Fotos gemacht werden sollten.

 

Erleichtert atmete auf.

 

Einige Minuten später lernte ich auch den Filialleiter, einen netten aufgeschlossenen Mann, des Supermarktes kennen. Während wir auf den Vertreter, welcher etwas im Verkehr fest hing, warteten, witzelten wir über allerlei Dinge des Alltags unseres Universums.                                                                                                                      Als Erstes gratulierte mir der Vertreter der Käsefirma, welche die Verlosung veranstaltet hatte, zu meinem Hauptgewinn und wir unterhielten uns sehr locker.

Fotos wurden unter Lachen vor einer gestalteten Käsetheke gemacht und im Anschluss erhielt ich noch ein Stück von dem leckeren Käse.

 

Vor dem Supermarkt wartete mein Kind, als ich mit dem Filialleiter herauskam und wollte gleich Besitz von dem Rad nehmen, um es ja nach Hause fahren, aber vorher drehte ich aber selbstverständlich noch eine kleine Runde über den Parkplatz.

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Text: Schnief
Images: Schnief
Publication Date: 07-16-2014

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