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Kapitel 1

Es ist ein schöner Herbsttag an dem die Sonne noch seine letzten Strahlen auf unsere Hausdächern fallen lässt und uns noch einigermaßen wärmt, vielleicht die Blätter an den Bäumen noch mit letzten Nährstoffen versorgt und das kleine Dorf, "Nivana", an den Alpen zum erscheinen bringt. Dafür kommt der Winter aber später als gewöhnlich.

Ich bin in der kleinen Schule die am Rande des Dorfes steht. Sie ist nicht groß, sondern eher klein. Dafür werden auch nicht viele aufgenommen, 10 Stück ist die Höchstzahl. Seltener sind es Über zehn Schüler, denn soviele Leute wohnen hier auch nicht. Dafür ist es aber auch gut, denn so kann man sich alle Namen besser merken, wobei mir die meisten in meiner Klasse egal sind denn manche mobben eine Klassenkameradin von mir. Und sie ist auchnoch meine Freundin! Sozusagen bin nur ich für sie da, und mutige sie auf, sie einfach zu ignorieren. Denn Mobbing ist für mich schließlich eine Straftat! Und je weniger sich die Opfer gemobbt fühlen, desso weniger spaß haben sie daran, die leute leiden zu sehen. Einfach schrecklich sowas!

"Hey, Fenja! Wie gehts dir so?"fragte ich sie. Fenja saß neben einer dichten Hecke wo sie keiner sah. Sie schaute hinauf zu mir und machte ein Zeichen das ich herunterkommen soll und still sein soll. Wo ich mich dann bückte, umarmte sie mich und antwortete:"Mir geht's bis jetzt noch so ziemlich gut!" "So ziemlich? Ist schon was passiert?"fragte ich geschockt. Aber sie sagte nur:" Nein, aber fast... so ein Typ aus der Klasse hätte mich auf den Hinweg fast erkannt, aber ich konnte zum Glück noch zu den Wald abbiegen und dort durchgehen bis hierher. Und es war auchnoch der Klassenclown, Thomas!"sie flüsterte schüchtern. "Was? Thomas? Der hätte wiedermal nur blödsinn über dich erzählt! Ignorier ihn einfach..irgendwann wird ihnen schon der Spaß vergehen. Und wenn, dann bin ich für dich immer da! Ruf mich einfach an, oder komm vorbei. Ok.?" ich lächelte sie an und versuchte sie zu ermutigen und wie es aussah, half es auch. "Ja.. danke das du für mich da bist. Du bist die einzige." jetzt flüsterte sie noch leiser sodass man sie kaum verstand "Aber, wenn meine Mutter bemerkt das ich in der Schule Probleme mit unseren Mitschülern habe, werden wir in eine Stadt oder ein anderes Dorf ziehen! Und dann sind wir getrennt, und du bist meine einzigste Freundin hier."  "Heey, ich finde es auch nicht schön, dich dann zu verlieren. Aber da würde es dir besser ergehen und vielleicht findest du auch neue Freunde? Ich werde dich dann schon besuchen kommen. Jede Woche 2 mal!" Wiedermal erschaffte ich ihr Mut durchzuhalten. "Danke, das du versuchst, das es mir gut geht. Aber ich will keine neuen Freunde. Ich will nur dich als Freundin, und das die anderen aufhören mich so mobben!" Ihr kullerte fast eine Träne, bis ich ein Taschentuch rausnahm und ihr sie wegwischte bevor sie auf die Wange rutschte.

Plötzlich erschrak ich als es dongte. Ich stand auf und hielt Fenja eine Hand hin um ihr hochzuhelfen. Danach zog ich sie mit bis zum Eingang wo sie dann stehen blieb und erschrocken klagte:" Oh nein! Thomas und seine Gang mit Hannes und Elias. Wenn die mich zu sehen bekommen dann werden sie mich wieder..." "Nein." unterbrach ich sie :"Denk sowas nicht, ich werde denen eine Klatschen wenn sie dir zu nahe kommen oder irgendwas sagen. Vielleicht beachten die dich auch garnicht. Wer weiß?" Sie nickte und ich auch. Das dumme war, sie standen genau an der Tür, mit dem Rücken an die Wand und das Gesicht geradeaus gerichtet.

Ich stemmte die Tür mit einer Hand auf und hielt sie, ließ Fenja hinein und dann ließ ich die Tür los. Ich sah im Seitenblick, wie Fenja ängstlich die Jungs an der Wand anschaute und ich fühlte wie ihre Hand zitterte als wäre es bitterkalt hier. Aber ich versuchte so auszuschauen wie die Angeberinnen die immer durch die Flure liefen, Hinterteil ausgestreckt und mit einer Hand die Haare im nicht vorhandenen Wind wehen lassen.

Aufeinmal Pfiff Elias und schaute mich prüfend an. "Denk nicht einmal dran, Eli!" ich zwinkerte ihn wiederwillig zu und mir wär fast die Hand ausgerutscht aber Fenja zog mich weiter weg. "Eli?" Fragten die anderen zwei voll mit lachen erfüllt. Elias hasste den Spitznamen 'Eli', das weiß jeder. Er wär mir fast gefolgt und hätte mich getreten, aber er fand mich hinter den anderen Mädels nicht. Auch Fenja hatte niemand beachtet. Nichtmal die Boys. Komisch, hatte er nur Augen für mich? Mich ekelte dieser Gedanke an mit solchen Vollpfosten was zu tun zu haben. Aber irgendwie fand ich es auch belustigend. Wie sollte das dann bitte weitergehen? ´Hey Schatzimausipupsi Katrin´ Oh mein gott.. Plötzlich hatte ich einen totalen Lachanfall und hätte zu Boden fallen müssen. Aber ich hielt mich aufrecht. Ich meine, wie würde das denn bitte aussehen?

Fenja schaute mich misstrauisch an und fragte:"Ist was?" Ich antwortete:" Nein, es ist nichts.. nur.. nur.." ich konnte vor lachen kaum noch sprechen, doch ich musste mich einkriegen bevor sie dachte das ich über sie lachte. "Ich hab nur so einen Lachflash, weil ich mir gerade vorgestellt hatte, wie Elias ... mit mir sprechen würde wenn wir zusammen sind. Oh mein gott, ich würde mich vor Peinlichkeit schämen!" ein schmunzeln erfüllte ihr Gesicht und aufeinmal fing aus sie an zu kichern. Anscheinend stellte sie sich dasselbe vor wie ich.

Kapitel 2

Aber ich habe plötzlich aufgehört zu lachen, denn aufeinmal fiel mir ein Gedanke von vorhin wieder ein, was mich irgendwie wunderte. Warum ist den Jungs eigendlich nicht aufgefallen, das  Fenja bei mir war. Sie war ja direkt neben mir!  Ich sah zu Boden und dann zu den Typen. Sie kamen mir komisch vor, so nett und unschuldig.. Hmmh.. da musste irgendetwas passiert sein!

Aufeinmal kam unsere Klassenlehrerin die mit uns in die Klasse ging und sich danach sofort auf ihren Stuhl gesetzt hatte. "Guten Morgen, Kinder!" wir alle standen gleichzeitig auf, um uns zu begrüßen. "Guten Morgen Frau Niermann" schrieen wir im Chor. Danach setzten wir uns wieder auf unsere Plätze. Ich nahm die Biologiebücher raus, wir hatten am Mittwoch immer Bio in der ersten, und schlug die Hausaufgaben auf. Ab und zu beobachtete ich Fenja, die in der hintersten Ecke neben Elisa und Max saß. Elisa war eine richtige Zicke, und Max ein Draufgänger. Er versuchte immer den großen Helden zu spielen, wobei Elisa ihn immer angefaucht hatte. 'Er seie nicht gut genug für diese Klasse' und 'Er könne ja die Schule verlassen und in Süden ziehen'. Ich fand es übertrieben, aber naja, wenn sie meint. Solang sie Fenja nichts antut ist alles in reinster Butter.

Weggerissen aus meinen Gedanken wendete ich mich wieder mit den Blick zur Lehrerin die gerade einen Text vorlas der ziemlich kompliziert schien. Da ging es um das Herz und Blutzellen und sowas. Muskulaturen an Armen und Beinen hatten wir zum Glück gerade erst fertig durchgenommen, es war mein Hassthema! Das leichteste daran war, wann wir sie anwenden. Denn schließlich mache ich in der Woche ja einmal Sport. Manchmal auch mehrmals.. aber soweit ich diese Woche gezählt habe, bisher nur einmal und das Montags - Wo wir 4. und 5. Stunde immer Sport haben.

Gelangweilt ließ ich den Kopf auf den Tisch senken und sah mich um, bis eine Stimme mich zum gehorchen brachte "Dreh dich um,sonst darfst du die Schulordnung abschreiben!" Es war Hannes der klagte, und er durfte uns dies aufgeben sobalt wir Klassenregel zerstoßten. Er war ja immerhin Klassensprecher. Ich schaute ihn verstört an und guckte dann wieder zum Lehrer. Diese erklärte immernoch was das Herz für Aufgaben hatte. Blut pumpen... Bla.. Ich hatte es doch schonmal in der Grundschule durchgenommen! Ich legte mich wieder auf den Tisch und schloss die Augen. Von einer Sekunde auf der anderen war ich wie weggetreten.. nichtmehr bei bewusstsein! Denn ich hatte einen Traum - War ich wirklich sofort von Sekunde an eingeschlafen? Das konnte ich mir nicht vorstellen, denn ich brauchte sonst immer lange bis ich einschlief. Hoffendlich schnarchte ich nicht, das wäre wirklich peinlich!

Ich sah in diesen Traum wie ein Mann in den Himmel sah und dort womöglich die Wolkenformen betrachtete. Er zeigte manchmal auf die ein oder andere Wolke. Doch da war auch eine Wolke die viel zu schnell war und garnicht in die richtige richtung raste. Sie stürmte von Norden nach süden und nicht wie die anderen Wolken von Westen nach Osten. Ziemlich ungewöhnlich. Würde ein Sturm oder sowas in der Art aufkommen? Plötzlich sah man noch etwas im Himmel rasen. Es kam von Oben nach unten. Es stürmte nur so zur Erde, wie ein Meteorit. Vielleicht war es auch einer? Nein, das kann nicht sein! Er wäre sonst von Feuer umrandet, und wär nicht weiß. Nichtmal Schneeweiß! Also kam ich zum Entschluss das es kein Meteorit oder dergleichen war. Es kam immer tiefer und wurde immer schneller. Der Mann zitterte und bekreuzigte sich mehrmals, danach wurden seine Augen so groß wie Äpfel. Er beetete immernoch und verbeugte sich. Dabei blieb er beim Beugen, ging nicht hoch. Wo ich wieder nach oben sah war das Ding vielleicht gerade mal nurnoch 3 Kilometer weit entfernt. Auch ich wurde von der Angst gepackt und beobachtete es. Jetzt habe ich es erkannt was es war! Ein Flugzeug?! dachte ich. Und es bestätigte es von selber als ich die Schnauze sah und die Flughilfen. Ich hüpfte einen Schritt zurück, aber es war zu groß es würde mich selbst noch bei zwei Schritten treffen. Und es war vielleicht nurnoch ein paar Meter entfernt. Plötzlich stürzte es auf mich und den Mann..

"AHHH!" ich schrie und wachte auf. Alle beguckten mich und zuckten zusammen. Selbst die Lehrerin schrie kurz auf. "Es war nur ein Traum.. zum Glück!" ich war ziemlich erleichtert als ich wieder in die Gegenwart zurückgekehrt war. Bloß, es fühlte ich so real an.. es war so wahr, so lebendig.. Alles hatte Leben dort.. vielleicht war es ja garkein Traum sondern... eine Vision? ich erschrak bei den Gedanken , konnte ich wirklich Visionen sehen?

"Bist du verrückt?!?" Frau Niermann wäre fast ausgerastet und schrie voller Wut. Jetzt saß ich da wie ein Häufchen Elend, alleine Zurückgelassen mit einer Vision.. hätte ich davon erzählen sollen, das ich von einer Sekunde auf die andere eigendlich nicht einschlafen konnte? Naja, vielleicht ja doch. es kannn ja auch sein das  ich einfach sehr gestresst war .. Ich zuckte zusammen als Frau Niermann noch Lauter als vorhin schrie:" Bist du des Wahnsens, hier einzuschlafen, den Untericht zu stören und Gleichzeitig jeden zu erschrecken? Soll ich das mal Nachmachen, dann wirst du fühlen, wie ich mich gerade erschrocken habe!" Oh Gott.. Die Lehrerin konnte einen Angst einjagen, aber nichts zum Vergleich zu den Traum.. der Vision.. das war ja noch heftiger. Ich putzte mir ersteinmal den Schweiß von der Stirn und seufzte. Ich weiß was jetzt gleich kommen wird. 3x die Schulordnung die 3 Seiten lang sind, und dann noch alles von meinen Eltern unterschreiben lassen.. "Jaja, ich schreibe die Schulordnung dreimal ab. Es tut mir leid." Das 'es tut mir leid'  war nur zur tarnung. Ich meine, was sollte ich sonst sagen? Sorry das ich Visionen von einen Mann habe, der bei einen sturz von einem Flugzeug zum Opfer wurde? Ne, niemals! Das würde sich wieder bescheuert anhören also verschwieg ich das, wie sonst auch immer alles.

Kapitel 3

Als ich mir auf meinen Arm noch schnell aufgeschrieben hatte '3 Mal die Schulordnung +US' Us hieß Unterschrift,stellte sich die Frau Niermann wieder hin. Dann nahm sie aus ihrer Tasche eine Wasserflasche ohne Kohlensäure und trank diese bis zur Hälfte leer. Jetzt seufzte sie und nahm den Zeigstock wärend die versuchte ihre Wut zu beherschen, weil im Klassenraum jetzt gelächter herrschte. Offensichtlich bin ich wiedermal Gesprächstehma Nummer eins!

Ich senkte meinen Blick nach unten und versuchte die Ganzen Stimmen auszuschalten bis ich etwas weißes um mich herumfliegen sah. Es lag jetzt so auf meinen Tisch und ich starrte es an. Es war ein Zettelchen der zerknödelt war. Das war unsere Art uns im Unterricht zu helfen und zu komunizieren. Ich versuchte den Knödel ohne Risse aufzureißen und schaute mir die Innenschrift an. Auf dem Zettel stand klein geschrieben "Was ging denn mit dir gerade ab? Und warum bist du so schnell eingepennt, hast nichtmal geschnarcht oder so. Hast du irgendwas zu dir genommen!?" Mein Blick wurde finster. Es war die Schrift von Hannes. Zu mir genommen, ist der des Wahnsinns?!

Ich riss den auseinander und ließ die kleinen Fetzen fallen. Dann drehte ich mich, immernoch mit gesenkten finsteren Blick, um und blieb so sitzen für ein paar Sekunden. Dann blickte ich auf und machte ein Gequältes Gesicht und hob die Hand die ich zur Faust geballt hatte an. "Etwas zu mir genommen?!" fragte ich mit drohender Stimme , "Etwas zu mir genommen?! Bist du irgendwie dumm oder so!? Wenn dann hättest du es mir verabreicht, oder bin ich etwa Lebensmüde!? Was kann ich dafür das ich so schnell mal einschlafe, achja, ich habe nicht geschlafen! ES WAR EINE VISION!!" jetzt schrie ich schon fast und die ganze Klasse war still und starrten mich an. Wie dumm konnte ich denn nur sein? Mich über soetwas unsinniges aufregen und gleich sofort alles verraten?! Ich muss mal wieder das Lügen erlernen. Ich stand jetzt auf und hätte Hannes fast eine geklatscht bis mich aber die Stimme von Elisa erweckte. "Vision?" sie schaute mich Misstrauisch an und danach konnte sie ihr lachen nichtmehr halten. "Hahaha! Du bist ja sowas von lustig. Ich wusste es, ihr seit alle nicht gut genug für mich. Alle hier sind verrückt! Hahahahaa!!" sie konnte sich nicht einkriegen und jetzt verfinsterte sich mein Blick umsomehr. Ich lächelte düster und böse. Sie kam lachend zu mir an. Jetzt ballte ich meine Fäuste noch mehr und schlug trotzdem noch mit Flacher Hand zu. Sie fiel zu Boden und jeder sah mich erschrocken an.

Geflüstere ging durch den Raum. "Oh mein Gott, das ging zu weit!", "Arme Elisa, das tat bestimmt weh...", "Die hat's echt verdient!", "Pah, der Schlag war ja leicht.. das kann ich besser!", "Nocheinmal! Bitte, erschlag sie!". Alle hatten jetzt wieder Spaß am tratschen. Aber ich blieb immernoch wie angewurzelt und düster stehen. Man hätte schon sagen können, ich wäre von einen Monster besessen, was ich ja anscheinend auch war. Ich habe mich noch nie so doll gewährt. Gewährt vor mich selbst. Ich wusste ja, das sich das verrückt an hörte, aber es war auch so. Wortwörtlich Verrückt. Ich, und der ganze Sinn der Vision waren verrückt! Ich schaute wieder auf und schien wohl zu weit gegangen zu sein. Zugleich sah ich viele erschrockene aber auch frohe Gesichter. Ich selber konnte nicht lächeln. Ich hatte jemanden erschlagen, ich meine... was für ein Monster bin ich denn?

Selbst Fenja staunte und trotzdem zog sie kein erfreutes Gesicht. Ich rannte also dann hinaus zur Tür, öffnete sie und lief weiter. Ich hatte meinen Blick wieder gesenkt und achtete nicht, wer oder was ich in den Fluren begegnete. Ich sah nur die Hellbraunen Fliesen die so abgehärtet waren, das man garnichtmehr auf ihnen rutschen konnte.

Plötzlich quiekte ich gequält weil ich gespürt hatte das ich jemanden gerammt hatte. Ich sah auf und sah die wunderschönen Kristallblauen Augen  und den Blonden glitzernden Haare. Sie funkelten in den Licht. "T...tschuldigung.." flüsterte ich. Es war Leon der mich erschrocken anstarrte. "Was machst du denn hier?!" fragte er erschrocken. "Ich.. ehm.. naja.. Ich habe.. jemanden...." ich konnte kein Wort mehr sprechen. Meine Lippen waren wie eingefrohren und genauso guckte ich auch. Dann schaute ich auf die Gegenüberliegende Uhr und sah das es nurnoch 15 Minuten bis Schluss der Stunde waren.

Ich schaute ihn mir nocheinmal genau an und danach hinterließ ich eine Träne auf den Boden als ich davonlief. Er schaute mich immernoch so komisch an und dachte sich warscheinlich jetzt auch ich seie verrückt. Erst jetzt ist mir aufgefallen das er mir noch etwas sagen wollte. Ich war bloß zu schnell davon gerannt.

Kapitel 4

Als ich draußen ankam musste ich kurz Luft holen. Ich war zu schnell gelaufen, und mir war der Atem dabei ausgegangen. Ich sah zurück und danach wieder nach vorne. Im innersten wusste ich, das Elisa den festen Schlag zustand, bloß das äußerste von mir dachte sich "Ich bin so ein böses Monster!". Ich dachte mir, das ich jetzt von der Schule fliegen würde, und müsste Fenja alleine mit den Mobbern da lassen. Ich schüttelte den Kopf, aber ich wollte auch nichtmehr hinein ins Klassenzimmer um mich nocheinmal zu entschuldigen. Ich sah meine Hand, mit der ich zugeschlagen habe, an und sah ein bisschen Blut an dieser. Hatte ich ihr etwa wirklich Nasenbluten gemacht?

Ich wollte nicht nach Hause, weil ich nicht wollte das meine Mutter sich Sorgen macht, was geschehen sei. Ich hätte ihr es sowieso nicht erzählen können. Ich schaute die Schule nochmal von ganz oben , bis nach ganz unten an und rannte dann in einem Gebüsch um mich vor meinen Klassenkameraden zu verstecken. Sie sollten mich nicht nocheinmal an diesem Tag zu Gesicht bekommen.

Ich wartete dort im Gebüsch, der nur aus Blättern und Ästen bestand, ab, bis die Schulglocke klingelte und manche nach Hause durften. Ab dann musste ich leise Atmen, sonst würden sie mich alle entdecken.

Es klingelte schrell und ich zog mein Kopf ein, damit mich auch wirklich niemand entdecken konnte. Ich holte noch einmal tief Luft, und das immer wieder, aber leise. Zwischendurch schob ich ein paar Äste beiseite um gucken zu können ob gerade jemand sehr nahe bei mir stand, aber niemand war zu sehen. Ich wartete noch 10 Minuten und dann kam ich wieder aus den Gebüsch herraus und zog mir die verbliebenden Äste und Blätter von meinen Haaren raus. In der Zeit wurde mir so müde, das ich mich gleichsofort strecken und recken musste. Doch dann erblickte ich wieder die Kristallblauen Augen. Ich erstarrte. Hatte er wirklich solange nach mir gesucht?

Er schaute mich verwundert an und kam näher. Danach fragte er ob es mir gut ginge. Ich antwortete "... Aber natürlich, weil ich gerade eine unschuldige geschlagen hab, vor der ganzen Klasse! Da geht es mir doch immer Super!" Leon guckte mich erstaunt an und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich rief auf "Pass bloß auf, sonst wird das Monster dich auchnoch holen..!" Er antwortete lächelnd:"Nein, das wird es schon nicht." Danach ließ er die Hand von der Schulter ab und legte sie mir auf die  Wange. Mein Herz schlug schneller, und schneller. Ich glaubte ich würde in Ohnmacht fallen. Leon sagte leise, fast im Flüsterton:"Mir würdest du doch nicht wehtuhen, oder?" Ich hatte die Augen weit aufgerissen und war ganz sicher knallrot im Gesicht und schüttelte verwirrt den Kopf hin und her. Danach sagte ich :" Nein... niemals.." die Worte waren so leise, das selbst ich sie kaum verstehen konnte. Er grinste und sagte:"Na dann, wieso sollte ich mich vor dich fürchten? Du bist kein Monster! Elisa hatte es verdient. Das hat die davon, wenn sie ihren Mund zu weit öffnet - damit trägst du also auch keine Schuld!" "aber..."ich wurde ein wenig lauter "Ich bin...." "Nein!" er redete fast wie ein Mann der im Krieg war, kräftig und dizipliniert..."Nein, nichts aber und ich bin! Du bist kein Monster! Egal was andere sagen, für mich, und für viele andere, bist du kein Monster. Elisa brauchte nur auchmal etwas schlagkräftiges, was sie dazu zwang, ihren Mund zu halten. Es ist ihre Schuld, süße. Also nichts aber!"

 

Kapitel 5

Am nächsten Tag wachte ich um pünktlich 6:00 auf und fühlte mich sofort schlecht. Ich hatte die Sache von Gestern immernoch nicht richtig verdaut. Und dazu kam auchnoch, das ich meiner Mutter die Strafaufgabe noch nicht gezeigt habe. Sofort tat es in meinem Herzen weh weil Elisa mir letztendlich doch leid tat, auch wenn die es eigendlich ja verdient hätte.

Ich stand aus meinem Bett auf und zog mich schnell um, ging danach kurz ins Wohnzimmer um zu gucken, ob meine Mutter da ist. -Leider ja- Also musste ich mir eine Ausrede überlegen, zuhause zu bleiben. Aber immerwieder diese 'Mama, ich habe kräftige Bauchschmerzen' Ausrede zieht warscheinlich nicht mehr. Also rannte ich schnell ins Badezimmer und nahm mir Mama's rötlichen Lippenstift, schmierte mir einen kräftigen Punkt auf die Nase und zwei kleinere Auf die Wangen und verrieb diese so, das es aussah, als wäre ich stark erkältet. Danach benutzte ich noch einen Concealer der dunkler als meine Hautfarbe war, und malte mir damit Augenringe. "Hoffendlich geht das gut.." dachte ich mir.

Ich ging wieder mit einem Schnieftuch ins Wohnzimmer und kränkelte vor mich hin, bis Mama mich bemerkte. Ich hustete meiner Meinung nach schon so lautstark, das es sich künstlich anhörte. Aber solange Mutter das nicht merkte, war alles Okay.

"Hey, Schätzchen, alles Ok?" fragte Mama mich. Ich antwortete mit einer heiseren Stimme:"joa... Bis auf, das mein Hals, meine Nase, meine Ohren und mein ganzer Körper weh tut, und ich ziemlich verschnupft und heiser bin. Ja. Sonst ist alles prima!" "haha.. das war ein guter Witz!" sagte Mama lächelnt "Soll ich dich etwa zuhause lassen?". Ich guckte Mama unwissend an und antwortete:" Wenn du nicht willst, das ich noch mehr angesteckt werde, oder sogar womöglich umfalle wegen meinem Kreislaufproblemen. Meinetwegen. Ist ja nicht meine Entscheidung!"  "Ok. Aber wehe du hast dir alles nur aufgetuscht und willst mal wieder einfach nur Blau machen!" sie sagte es in einer Befehlenden Stimme, und ich kriegte schon Angst, das alles auffliegt. Aber zum Glück sagte sie zu und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und schickte mich wieder ins Bett mit einem Tee und meinem belegten Brötchen. "Mit vollem Magen, wirds dir nichtmehr so schlecht gehen, glaub mir!" sagte sie und gang aus meinem Zimmer.

Ich zog mein Handy aus meiner Handyhülle die ich selber genäht hatte, und schrieb in meiner Klassengruppe auf Whatsapp eine Nachricht. Ich schrieb:"Sorry wegen Gestern, Elisa, aber du hast mich echt zum Nervenzusammenbruch gezwungen, und da musste es ja passieren! Und Achja, ich bleibe heute daheim, mir gehts nicht gut. Sagt unserer Lehrerin einen Schönen Gruß von meiner Mutter, sie findet nämlich so einige Sachen die sie einfach stumpf durchgehen lassen ziemlich schlecht und hätte es Besser gemacht. Hmmh.. guten Schultag noch, Bye!"

Ich versuchte mich irgendwie wieder bei meinen Mitschülern einzuschleimen, damit ich nacher nicht gemobbt werde. Alles nur zu meinem Wohl!

Kurz danach Antwortete Elisa im Gruppenchat :"Ich finds ziemlich dumm was du gestern abgezogen hast, das ist echt nicht zu verzeihen! Wir werden uns wenn es öfters vorkommen sollte das du mich so behandeltst, gerichtlich bei euch melden, und ja , dies ist eine VORDROHUNG also lass es lieber sein! So machst du dir auch keine Freunde, wobei... hast du überhaupt welche? Jetzt warscheinlich nichtmehr weil es alle richtig für Mist empfunden haben! Und bleib doch dein Leben lang zuhause! -.-'"

 

Kapitel 6

Am nächsten Tag ging ich wie immer zur Schule. Alles war mir so fremd, als wäre an einem Tag die ganze Welt anders. Ich konnte mir in diesem Moment schon vorstellen, wie die Stunden vergehen würden. Ich würde gemobbt werden, und fast weinend am Boden liegen. Ich hatte schon Angst davor, als ich die Schule vor mir sah. Mein Herz sagte, das ich weggehen will, aber mein Verstand riet mir, egal wie schlimm es wird, der Tag ist immer wie jeder andere. Immer eine herausforderung! Aber irgendwann müsste ich ja auch wieder zu Schule gehen, dann würde es noch schlimmer werden. Also ging ich einfach weiter und dachte mir , zumindest, hätte ich ja noch Fenja, die würde immer hinter mir stehen, egal was für n Mist ich gebaut habe. Sie ist halt meine Beste Freundin! - Dachte ich...

Als ich nämlich in die Schule ging, und meine Schultasche an einer Wand abstellte, so wie ich es immer machte, wartete niemand dort auf meine Anwesenheit. Ich machte eine 360° Drehung und schaute mich genau nach Fenja oder meiner Klasse um. Niemand zu sehen, bis Fenja um die Ecke schoss. Sie spielte mit Elisa ticken und schien glücklicher als je zuvor. Ab den Moment an, wusste ich schon, meine und Fenjas Freundschaft wäre vorüber. Und das war sie auch. Denn als sie mich sah, kam sie auf mich zu und sagte :" Ich will nichts mehr mit so einer gewaltätigen zu tun haben! Ich kündige unsere Freundschaft, denn jetzt gehts mir viel besser! Ich habe mehr Freunde und bin viel beliebter, was man von dir ja nicht sagen kann! Tschüß!"

.. natoll.. Soviel zu beste Freunde.

Als es zur ersten Stunde gedongt hatte, gingen wir alle wie ganz normal durch den Flur in die Klasse hinein und setzten uns auf unsere Plätze. Als dann aber Frau Niermann hereinkam, und nachdem wir uns begrüßten, setzte sie uns alle um. Ich freute mich eigendlich überhaupt nicht, denn die ganze Klasse war jetzt gegen mich, bis auf Leon, der begrüßte mich, wie immer! Zum Glück kam aus Frau Niermanns Munde auch laut und deutlich heraus, das ich neben Leon sitzen sollte, bloß vor Leon dann halt Elisa und neben Elisa war Hannes. Das bedeutete, eine Lästerzicke und ein Störungsproblem zugleich... das wird noch lustig!

Ich setzte mich dann sofort um und drehte mich mit meinem Gesicht zur Wand, wo niemand saß, bis Leon mich auf die Schulter tickte und mich wieder begrüßte. Ich drehte mich um, und schaute in seine wunderschönen Augen, dann schaute ich aber wieder weg, und sagte dann verdutzt "Hey..." und schwieg die ganzen 2 Stunden lang bis die Pause kam, da nahm Leon mich an die Hand und sagte:" Wollen wir diese Pause zusammen verbringen? " Ich spürte wieder wie mein Herz zu schnell schlug und ich kriegte mal wieder kaum ein Wort raus. Aber ganz zuletzt sagte ich :"Okay... wenn du nicht auch so Freundelos sein willst, wie ich. Dann bitte.." Aber er sagte nur :" Ok. Dann werde ich halt Freundelos, ich kann auch alleine klar kommen.!" Und er riss mich von meinem Platz nach draußen hin.

Wir gingen ziemlich lange ohne etwas zu sagen, um den Schulhof herum. Aber ganz zuletzt sagte er wieder "Hallo." Ich musste schmunzeln, weil er mich jetzt schon so oft begrüßt hatte. Ich antwortete :" Hallo.. zum vierten Mal , oder so." "Ich weiß, aber solange du dann etwas lächelst, dann mache ich es sogar 20 mal!" Ich dachte mir nur so:"oh man... ich fühle mich gerade echt dumm hier.." bis er fragte :" Willst n' Getränk? Ich geb dir eines aus!" "Ok. Wenn du genug Geld hast?" "Ja, klar!" Also gingen wir sofort zum Kiosk und holten uns eine Vanillemilch, saßen uns auf eine Tischtennisplatte hin und redeten. Es war eigendlich garnicht so schlimm mit ihm zu reden, er ist eigendlich richtig nett! Erst nach 10 Minuten bemerkte ich, das hier nichts los war.. und das schon seit anfang an nicht! Warum hat er mich zu so einem ruhigen Ort geschleppt?

Ich schaute mich um, bis Leon wieder meine Hand griff und fragte:" Ich muss dich mal etwas persönliches fragen... darf ich?"  "hmmh? ehm... o-okay.. mach ruhig!" Ich wusste das ich schonwieder knallrot war. Er schaute mich an und ...

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Publication Date: 08-02-2013

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