Schneefell
Nach dem Märchen Schneewittchen
Es war einmal in einem großen Wald, dort lebte ein großes Wolfsrudel. Die Leitfähe war kinderlos, aber sie wünschte sich so sehr Welpen. Eines Wintermorgens spazierte sie durch den verschneiten Wald und sah in den Himmel. Und in die schneeverhangenen Bäume. Sie seufzte. „Ach, hätt ich doch nur ein Kind, das so weiß ist wie der Schnee und so blau wie der Himmel.“ Kurze Zeit später bekam sie einen Welpen mit weißem Fell und himmelblauen Augen. Sie nannte die Kleine >>Schneefell<<
Allerdings starb die Leitfähe kurze Zeit nach der Geburt und der Leitwolf nahm sich eine neue Fähe. Diese war jedoch vom Herzen aus böse und eitel. Jeden Tag ging sie zu einem See und fragte ihn: „Seelein, Seelein, am großen Rand, sag mir, wer ist die Schönste Wölfin im ganzen Land?“ und immer antwortete der See: „Ihr seid die Schönste im ganzen Land.“
Zeit ging ins Land und Schneefell wuchs zu einer schönen Jungfähe heran. Eines Tages ging die böse Leitfähe wieder an den See und sprach: „Seelein, Seelein am großen Rand, sag mir, wer ist die schönste im ganzen Land?“ Und der See antwortete: „Ihr seid die Schönste hier, aber die Fähe Schneefell ist tausendmal schöner als ihr.“ Da war die Leitfähe erbost und konnte drei Tage lang nicht schlafen. Dann ließ sie den besten Jäger des Rudels zu sich rufen. Sie sagte zu ihm: „Führe Schneefell weit vom Rudel weg und töte sie. Und dann bring mir ihr Herz!“Der Jäger verschwand.
Als er Schneefell weit vom Rudel weggeführt hatte, wurde ihm schwer ums Herz. Also sagte er zu ihr: „Flieht! Die Leitfähe befahl mir, euch zu töten, aber ich kann euch nicht das Leben nehmen. Lauft!“ Schneefell erschrak zuerst, dankte dann dem Wolf und lief. Der Jäger tötete ein Reh und brachte das Herz zu der bösen Leitfähe.
Schneefell rannte und rannte, bis sie an eine Höhle kam. Dort lagen sieben Mäuse und Kräuter. Sie fand auch sieben gruben voll Wasser und sieben Betten aus Farn. Nachdem sie von den Mäusen und Kräutern gegessen hatte und aus einer der Gruben getrunken hatte, legte sie sich in die sieben Farnbetten.
Bald darauf kamen sieben Füchse an die Höhle. Einer rief: „Wer hat meine Maus gegessen?“ Ein anderer Fuchs sagte: „Wer hat von meinen Kräutern genascht?“ Der Dritte quiekte: „Wer hat aus meiner Grube getrunken?“ Da kreischten die Vier anderen Füchse: „Wer liegt da in unseren Betten?“ Von dem Lärm wachte Schneefell auf. Sie schaute sich freundlich um und sah die Füchse ebenso nett an.
Die böse Leitfähe fragte ihren See wieder: „Seelein, Seelein am großen Rand, sag mir, wer ist die schönste Wölfin im ganzen Land?“ und zu ihrer Überraschung sagte der See: „Ihr seid die Schönste hier, aber Schneefell, hinter den sieben Feldmützen bei den sieben Füchsen ist tausendmal schöner als ihr.“ Da wurde die Leitfähe richtig giftig und dachte 6 Nächte lang nach.
Schneefell hatte jedoch ein schönes Leben bei den Füchsen. Wenn die Füchse zur Arbeit gingen, sie hielten den Wald sauber, sammelte sie Kräuter und Mäuse für ihr Essen und Farn für ihre Betten. Die sieben Füchse hatten Schneefell außerordentlich lieb.
Nach sechs Tagen wusste die böse Leitfähe, wie sie Schneefell loswerden würde. Sie beherrschte auch die schwarze Magie und machte einen ledernen und giftigen Rutenschmuck. Sie verkleidete sich als eine alte, weise Wölfin und ging zu Schneefell. „Möchtest du einen schönen Rutenschmuck, mein Kind?“ Schneefell war ganz angetan von dem schönen Lederband. Sie nickte also und die Leitfähe band es ihr an die Rute. Sofort fiel
Schneefell tot um.
Als die sieben Füchse abends nach Hause kamen, erschraken sie. Schnell fanden sie den vergifteten Schmuck und zogen ihn ab. Schneefell wachte auf und erzählte den Füchsen alles. Die sagten: „Nehme nichts mehr von Fremden an, Schneefell. Es könnte genauso tödlich wie dieser hier sein!“ Mit diesen Worten warf der siebte und älteste Fuchs das Lederband in eine Pfütze. Sie färbte sich giftgrün.
Die Leitfähe fragte Zuhause sofort den See. „Seelein, Seelein, am großen Rand, sag mir, wer ist die schönste Wölfin im ganzen Land?“ Und der See antwortete: „Ihr seid die Schönste hier, aber Schneefell hinter den sieben Feldmützen bei den sieben Füchsen, ist tausendmal schöner als ihr.“ Die böse Leitfähe tobte ganze 9 Tage lang, bevor sie einen neuen Plan hatte.
Schneefell machte gerade die Betten neu, als eine quirlige Jungfähe herbei sprang. Im Maul trug sie eine wunderschöne Blumenkrone. „Möchtest du sie haben?“ fragte diese Schneefell nett und übermütig. Schneefell dachte nach. Da diese Fremde ja fast noch ein Welpe war, sagte sie zu. Was sie nicht wusste: Die böse Leitfähe hatte sich verzaubert und stand ihr gerade gegenüber. Als Schneefell die Krone im Haar hatte, fiel sie tot um.
Als die sieben Füchse am Abend zurück kamen, fanden sie Schneefell wieder tot vor. Auch diesmal fanden sie das Problem schnell und zogen es Schneefell vom Kopf. Als diese aufwachte und Alles den Füchsen erzählt hatte, sagte der siebte Fuchs wieder: „Nimm jeden Fremden ernst, den die böse Leitfähe ist zu allem bereit.“ Schneefell nickte.
„Seelein, Seelein am großen Rand, sag mir, wer ist die schönste Wölfin im ganzen Land?“ fragte die böse Leitfähe ihren See. Und zu ihrem Pech sagte der See wieder: „Ihr seid die schönste hier, aber Schneefell hinter sieben Feldmützen bei den sieben Füchsen ist tausendmal schöner als ihr.“ Sie Leitfähe war ganze 12 Tage nicht ansprechbar. Dann hatte sie einen Plan erdacht.
„Guten Morgen. Wie geht es ihnen?“ Die böse Leitfähe hatte sich in eine junge Füchsin verwandelt. Schneefell schaute sie nur stumm an. „Möchten sie auch einen Bissen von dem Kaninchen?“ fragte die böse Leitfähe und biss in eine Seite des Kaninchens. Sie hatte es geschafft, nur eine Seite zu vergiften. Schneefell schien das zu beruhigen und biss in die andere Seite. Sie fiel tot um, als ihr der Bissen im Hals stecken blieb.
Als die sieben Füchse am Abend zu der Höhle kamen, fanden sie Schneefell ohne Leben. Lange suchten sie nach Schmuck, doch fanden sie nichts. Da suchten sie die schönsten Kiesel und das weichste Moss des ganzen Waldes. Die Füchse betteten Schneefell auf das moos und legten die Kiesel um sie.
Und als die böse Leitfähe ihren See fragte: „Seelein, Seelein am großen Rand, sag mir, wer ist die schönste Wölfin im ganzen Land?“ Und diesmal antwortete der See: „Ihr seid die Schönste im ganzen Land.“ Und da freute sie sich.
Und nach 15 Tagen kam ein junger Wolf zu den sieben Füchsen mit seinen beiden Freunden. Er erblickte Schneefell und war ganz verzaubert. Und so bat er die Füchse: „Oh, so lasst sie mich doch mitnehmen. Wenigstens ihr schönes Antlitz möcht` ich behalten.“ Da dachten die Füchse sieben Tage lang nach.
Und schließlich stimmten sie schweren Herzens zu. Schneefell wurde auf den Rücken der Freunde geladen. Doch während des Marsches stolperte einer. Und da hustete Schneefell das vergiftete Stück Kaninchen aus und schlug die Augen auf. Da beugte sich der Wolf über sie und sagte: „Hallo, schöne Fähe. Ich bin Kaspian, würdet ihr mir die Ehre erweisen und meine Partnerin werden?“ Und Schneefell sagte zu.
Da feierte Kaspians Rudel ein großes Fest, zu dem auch Schneefells Rudel eingeladen wurde. Und natürlich auch die sieben Füchse. Aber als die böse Leitfähe Schneefell sah, fiel sie sofort um.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…
Text: ich habe keinerlei Rechte an den Bildern.
Publication Date: 12-20-2011
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