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Marie und Freundin Evchen ergänzen sich wunderbar. Evchen malt, Marie schreibt und so wurden im Laufe der Zeit Maries Kindergeschichten ganz herzig illustriert.
Evchens Tochter nun ist Pressesprecherin einer Reederei in Hamburg und wurde von einem Mitarbeiter des NDR gefragt, ob sie nicht ein interessantes „Doppel“ für eine Quiz- Show vorschlagen könne.
Sie konnte, denn ihr fielen sofort ihre Mutter und deren Freundin ein, und so wurden Marie und Evchen nach Hamburg zu einem Casting eingeladen.
Frohgemut machten sich die Beiden also auf den Weg. Sicher, je näher sie ihrem Zielort kamen, desto größer wurde ihr Lampenfieber, doch der Spaß an diesem Erlebnis behielt schließlich die Oberhand.
Tja, und dann trafen sie in dem angegebenen Hotel ein und die Augen gingen ihnen über, denn an die achtzig Mitkandidaten warteten ebenfalls.
Um ehrlich zu sein, Marie und ihre Freundin hatten sich vorgestellt, dass sie von ein paar freundlichen Menschen in Empfang genommen würden, man mit ihnen ein nettes Gespräch führen und ihnen einige Wissensfragen stellen würde, und dass sie ihren Show-Auftritt in der Tasche hätten.
Doch weit gefehlt!
Drei sehr junge Menschen baten alle Wartenden, wie gesagt; mehr als achtzig, in einen Raum, pappten ihnen Vornamensschilder an die Brust, drückten ihnen Zettel in die Hand und hießen sie, Platz zu nehmen. Eine junge Frau erläuterte ihnen, was zu tun sei, und dann ging es Schlag auf Schlag.
Die zusammengehörenden Paare hatten der Reihe nach miteinander aufzustehen, etwas im Eiltempo (ca. 30 Sekunden pro Person) über ihre jeweiligen Partner zu sagen und sich wieder zu setzen. Das Ganze nahm ein junger Mann mit einer Videokamera auf.
Anschließend las die junge Frau 25 Fragen vor, gab zu jeder Frage vier Antwortmöglichkeiten bekannt, dazu hielt eine weitere junge Frau Tafeln hoch, und die Kandidaten hatten auf ihrem Zettel die Antworten anzukreuzen.
Das alles im Schnelldurchlauf, so dass zum Überlegen keine Zeit blieb. Nicht zu vergessen, die Warnung einer der jungen Frauen, dass ein Abschreiben beim Nachbarn Konsequenzen nach sich ziehen würde. Jawoll, man sähe schließlich alles!
Nach Beendigung der Fragenaktion hatten alle den Raum zu verlassen, wurden nach etwa zehn Minuten wieder herein gebeten, und von den achtzig Kandidaten wurden vier Paare, also acht Personen aufgerufen.
Die anderen konnten nach Hause fahren oder gehen, sie kamen für die Show nicht infrage und bekamen noch mit auf den Weg, dass sie sich für diese Show nie wieder bewerben dürften. (So ein Quatsch, sie hatten sich ja gar nicht beworben)
Marie und Evchen gehörten dazu und als sie sich draußen ein wenig verwirrt ansahen, sagte die Freundin:
„Gut, dass sie uns nicht genommen haben.“ Marie schaute sie verständnislos an, da ergänzte Evchen lachend:
„Die Herrschaften haben doch soeben erklärt, dass auch die aufgerufenen Kandidaten noch längst nicht für die Show qualifiziert seien, sondern dass es von hundert Leuten gerade einmal ein Paar tatsächlich dorthin schafft. Nee, das müssen wir ja wohl nicht haben, oder?“
Marie lachte mit, nee, das müssen sie tatsächlich nicht haben, also alles Lampenfieber
umsonst?
Nein, umsonst war die ganze Aktion gewiss nicht, denn sie sind wieder um eine Erfahrung reicher und sich sicher, nie wieder Casting, weder für eine Quiz- noch für sonstige Shows.
Apropos Quiz- Show, ob sie vielleicht doch mal bei Günther Jauch...?


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Text: copyright by rosenjule
Publication Date: 11-19-2009

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