''So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft''.
1. Korinther 2, 1-5
Wenn wir von Jesus Christus sprechen und an ihn denken, sollte für uns die entscheidende Tatsache seiner Kreuzigung und Auferstehung im Mittelpunkt stehen. Dies verkünden wir ja auch im Abendmahl wie in Lukas 22, 19-20 steht: ''Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird''. Jesus hat sicherlich sehr vieles getan und alles war göttlichen Ursprungs und von ewiger Tragweite. Wir wissen vieles nicht. In Johannes 21,15 steht: ''Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären''. Aber was wir wissen und auch wissen müssen als Nachfolger Jesu Christi, ist der tiefe Sinn und Zweck der Mission des Sohnes Gottes auf dieser Erde. Wir verkünden das Evangelium und leben auch unser tägliches Leben auf der Grundlage der Vergebung der Sünden, die auf Golgatha geschehen ist. Wir machen aus Jesus keinen humanistischen Weltverbesserer, sondern sehen in ihm das Lamm Gottes, welches zur Schlachtbank geführt wurde. In Jesaja 53,7 lesen wir das: ''Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut''. Diesen Jesus wollen viele nicht sehen und ertragen. Aber unsere Sünden haben das nötig gemacht und es ist nichts als unverdiente Gnade und himmlische Barmherzigkeit, die uns aus der Finsternis zum Licht gebracht hat. Die Vergebung der Sünden durch den Glauben an Tod und Auferstehung von Gottes Sohn Jesus Christus an meiner Stelle ist das Evangelium! Darin leben, bestehen und laufen wir wenn wir uns Erlöste nennen dürfen. Und das dürfen wir wissen, weil Gottes Geist es unserem eigenen Geist offenbart - wir sind und bleiben Kinder Gottes (Römer 8,16)! Es ist letztlich das Geheimnis Gottes - seine Menschwerdung - wir können das nicht wirklich ergründen und verstehen. Wir können die Ewigkeit nicht denken und den ewigen Heilsplan nicht durchleuchten. Aber wir können von Herzen daran glauben und für uns persönlich in Anspruch nehmen. Das ist der Wille Gottes. Der Satz in Johannes 6,29 bringt es auf den Punkt: ''Das ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat''. Und was konkret sollen wir glauben? Petrus sagte in Apostelgeschichte 10, 42-43: ''Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen, daß Er der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und der Toten ist. Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, daß jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt''. Darum geht es. Wir glauben nicht an Gott als einen Flaschengeist und Wünscheerfüller oder als letzte Option, wenn mir in meinem Leben nicht viel gelingt. Auch nicht an seinen Namen in Form eines nebulösen Beschwörungsrituals, um Dinge in Bewegung zu setzen, die meinem Willen entsprechen, aber nicht dem von Gott. In 2. Timotheus 3, 2-5 werden wir ausdrücklich vor einer ganz verkehrten Glaubenseinstellung gewarnt - denn hier müssen (leider) auch Gläubige angesprochen werden: ''Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab''! Ein Atheist hat noch nicht einmal einen Schein von Gottesfurcht. Wenn wir Jesus als den Gekreuzigten sehen, wahrnehmen und so an ihn glauben, bewahrt uns das auch vor Oberflächlichkeit, Leichtgläubigkeit und Überheblichkeit in jeder Form. Gott wurde Mensch und hat sich für dich und mich erniedrigt bis zum Tod (Philipper 2, 5-8). Das ist der Grund und Boden unseres Heils - und deine einzige Rechtfertigung vor dem heiligen und ewigen Gott.
''Denn unsre Seele ist gebeugt zum Staube, unser Leib liegt am Boden''.
Psalm 44,26
Was gebeugt ist (körperlich und seelisch) hat ein offensichtliches Defizit im Fleisch und im geistlichen Sinne, ein Defizit sein Haupt zu erheben und nach oben zu schauen. Wer gezwungen ist ständig nach unten zu sehen, sieht nicht viel und ist darauf angewiesen, daß ihn jemand leitet und erklärt was oben zu finden und zu erkennen ist. Es gibt eine körperliche Komponente dieses Sachverhalts, die nicht jeden betrifft, aber auch eine seelische Komponente, die jeden betrifft, der einmal auf dieser Welt geboren wurde. Entsprechend steht in 1. Korinther 2,14: ''Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden''. Diese geistliche Beurteilung kann nur jemand vornehmen, der gerade und nicht krumm ist. Der natürliche Mensch ist geistlich krumm und gebeugt und kann mangels geistlicher (gerader) Sicht, weder sich selbst noch Gott erkennen, verstehen und daraus einen Nutzen ziehen. Es ist ihm ''eine Torheit'' - nicht zwangsläufig immer aus Bosheit oder Hochmut, sondern weil ihm der Gedanke an den Himmel sprichwörtlich reines Wunschdenken zu sein scheint, da seine gebeugte Perspektive ihn nichts anderes glauben lassen kann. Er ist sozusagen ein Knecht der Sünde, die ihm das helle Licht des Evangeliums nur zu einem undurchsichtigen Nebel werden lässt. Nun gibt es auch für Christen manchmal eingeschränkte Sichtweisen, die uns fragen lassen, welchen Vorteil wir gegenüber den gebeugten Seelen der Ungläubigen haben? Das Volk Israel beschwerte sich damals in der Wüste lautstark und sehnte sich zurück nach Ägypten weil es dort scheinbar doch lebenswerter war? Auch das ist eine gebeugte Sichtweise, weil sie anstatt Gott in der Höhe zu glauben, und IHM zu vertrauen, nur immer den langweiligen Sand auf dem Boden sahen während ihrer Wüstenwanderung. Auch wir als Christen haben einen Weg zu gehen. Und nicht immer gefällt uns das oder scheint uns sinnvoll und gangbar oder erfreulich. Es ist Gottes Werk, wenn wir unsere gebeugten Seelen nach oben ausrichten dürfen und Hoffnung haben, wo andere nur grau sehen und verzweifeln müssen. Das ist ein gewaltiges göttliches Privileg, für das wir Gott unendlich dankbar sein sollten. Diese Welt ist kaputt, verzweifelt, krank, blind und auf dem Weg in die Verdammnis - in jeder Hinsicht. Es ist schlimm am Leben nervlich, körperlich, seelisch und moralisch zugrunde zu gehen - das ist die Hölle. Es ging uns im Prinzip wie der Frau, von der in Lukas 13, 11-13 geschrieben steht: ''Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott''. Wer von Gott körperlich wie geistlich aufgerichtet wird, der will und kann Gott auch loben. Manchmal geschieht beides gleichzeitig wie bei jener Frau. Auch als Christen haben wir Momente und Lebensphasen, in denen wir eher gebückt statt aufrecht unseren Weg gehen. Auch dann brauchen wir eine veränderte Sichtweise. Schon allein dadurch, daß wir in solchen eher schwachen, verzagten und traurigen Momenten, trotzdem wissen dürfen, daß Gott lebt und uns sieht, werden wir getröstet und können uns daran erinnern, was Gott uns in jeder Situation zusagt: ''Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht'' (Matthäus 11, 28-30). Gott kennt den Weg, den wir zu gehen haben - ER ist der gute Hirte und wird uns führen - Jesus ist in allen unseren Lebensmomenten (auch den schwierigen) des Vertrauens wert!
''Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem
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ISBN: 978-3-7438-1061-7
Meiner innigst geliebten Frau und besten Freundin Inga Göde.