Kapitel 1: Der Beginn
Es war ein sonniger Tag im August des Jahres 1998, als ein junges Mädchen durch ihr Heimatdorf ging, und sich überlegte, was sie in den nun begonnen Sommerferien noch alles unternehmen würde, als ihr ein Mann entgegenkam, der ihr sehr seltsam vorkam. Er schaute sich ständig um, als ob er Angst hätte, beobachtet zu werden. Seine Hand war in einer seiner Hosentaschen, aber das Seltsamste war, dass er eine schwarze Augenmaske trug.
Überrascht rief das Mädchen aus: "Was ist das?"
"Geld her!", schrie der Mann sie nur an und zog eine Pistole aus der Hosentasche, um sie damit zu bedrohen.
Das Mädchen schrie erschrocken auf, obwohl sie eigentlich gar keinen Grund dazu gehabt hätte. Der Mann war weitaus weniger gefährlich für sie, als sie für ihn. Das junge Mädchen, das noch zur Grundschule ging, war nämlich kein gewöhnliches Mädchen. Ihr Name war Sarah, doch sie war auch eine waschechte Sailorkriegerin.
"Verwandlung!", sagte Sarah selbstbewusst, und schon im gleichen Augenblick begann ihre schwarze Halskette zu leuchten. Die schwarzen Ringe wurden größer und hüllten ihren gesamten Körper in gleißendes Licht. Als das Licht aufhörte zu strahlen, konnte man sehen, wer sie tatsächlich war. Und für diejenigen, die es immer noch nicht rafften, sagte sie es laut: "Sailor Sonne".
***
Doch Moment, wie kam es eigentlich dazu, dass Sailor Sonne erweckt wurde, die Kriegerin, die es nach außen hin eigentlich gar nicht gab, denn ihr Planet (obwohl es ja ein Stern ist) war die Sonne, die jedoch zu Helios, dem Priester von Elysion gehörte.
Es war fast genau ein Jahr, bevor unsere Geschichte spielte. Der erste heiße Tag des Sommers. Sarah lag draußen auf der Wiese und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Wohlig warm spürte sie die Strahlen der Sonne auf ihrer Haut. Doch mit der Zeit wurden sie immer heißer und heißer. Sie öffnete die Augen, doch sie sah nichts, das Licht blendete sie zu sehr. Sie dachte, als sie nichts mehr sah, als helles Licht, ihre Netzhaut wäre verbrannt, doch dann sah sie im Licht eine Gestalt, die noch heller war, als das Licht selbst. Es war eine Frau mit sehr langem Haar. Als sie sprach, wusste Sarah, dass sie keine Angst mehr zu haben brauchte.
"Mein Name ist Amaterasu. Ich bin die Göttin der Sonne und des Lichtes. Sei ohne Angst, ich möchte dir eine wichtige Aufgabe übergeben."
"Was für eine Aufgabe denn? Ich hab mit meinen Hausaufgaben schon genug zu tun."
"Hihi, nicht solch eine Aufgabe. Eine viel bedeutendere Aufgabe ist es, für die ich dich auserwählt habe. Königin Perilia hatte eine unbekannte Schwester, die nach dem Tod von Königin Perilia deren Namen angenommen hatte, um damit den Pfad des Todes und des Hasses weiter zu beschreiten und das Böse zu verbreiten. Sie ist genauso machthungrig und gefährlich wie Königin Perilia es damals war. Ihr zur Seite steht eine grausame Kriegerin mit dem Namen Kaorinight. Es ist ein Klon von Kaorinite, der schwarzen Priesterin von Tauron, die den Death Busters gedient hatte. Kaorinite wurde vernichtet, doch Kaorinight existiert weiterhin und möchte mit Perilia alle Sailor Kriegerinnen vernichten und die Erde erobern. Die anderen Kriegerinnen ahnen nichts von dieser Gefahr und ich kann sie nicht mehr erreichen, da Perilia Japan mit einem Bann belegt hat, dass ich selbst nicht in mein Heimatland zurückkehren kann. Dieser Bann besteht solange Perilia existiert. Ich selbst bin die Göttin des Lichts, deshalb kann ich nicht kämpfen, doch glücklicherweise bist du die Reinkarnation einer längst vergessenen Sailor Kriegerin. Du bist Sailor Sonne und ich werde dich durch mein göttliches Licht wieder erwecken."
"Tut mir Leid, aber ich verstehe gar nichts von dem, was sie da gesagt haben..." Doch im nächsten Augenblick durchfuhr Sarah soviel Energie, dass es ihr kleiner Körper kaum aushalten konnte. Und dann fühlte sie die Kraft. Sie fühlte sich so mächtig wie noch nie zuvor. Sie war ein kleines Kind, ein Mädchen noch dazu. Doch nun hatte sie das sichere Gefühl, dass sie trotz allem etwas bewirken konnte. Ihr Hals brannte und als sie die Hand daran hielt, merkte sie, dass es nicht ihr Hals war, der brannte, sondern ihre Kette.
"Durch diese Kette fließt nun die kraftvolle Energie der Sonne.", sagte Amaterasu. "Mithilfe dieses Kleinodes wird es dir nun möglich sein, deine Sailor Kräfte zu erwecken und dich zu verwandeln."
"Ich verstehe zwar immer noch nicht viel mehr, aber ich finde es voll geil.", grinste Sarah nun.
"Mit der Zeit wirst du verstehn.", antwortete die Frau gütig lächelnd. "Und nun sieh dich vor. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die dunklen Mächte werden dich ausfindig machen um dich zu töten, doch du bist das Licht, das sie alle verbrennen wird. Denke immer daran."
Und so plötzlich wie sie erschien, so verschwand sie wieder.
Schnell stand Sarah auf und lief zu ihrer Mutter hin: "Mama, Mama! Stell dir vor, was passiert ist! Die Göttin des Lichts war da und sie hat meine Kräfte erweckt und ich muss gegen böse Leute kämpfen und die Welt retten! Das ist ja so cool!"
"Oh Kind, ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht so lange in der Sonne liegen. Jetzt hast du einen Hitzestich. Leg dich jetzt lieber in den Schatten, sonst müssen wir noch zum Doktor."
"Aber, Mama..."
"Nichts, aber Mama. Jetzt hörst du mal auf mich."
Sarahs Mutter verstand nicht, was soeben mit ihrer Tochter geschehen war. Woher auch? Sarah selbst konnte das Ausmaß dieses Ereignisses zu diesem Zeitpunkt noch nicht begreifen. Erst als erste Monster und Dämonen erschienen und sie angriffen und sie ihre Kräfte einsetzen musste, um sie zu vernichten, da begann sie zu verstehen, dass dies kein lustiger Kinderspaß war, sondern dass es um Leben und Tod ging.
***
Doch nun zurück zur Gegenwart unserer Geschichte. Gerade hatte Sarah ihre Sailor Kräfte genutzt, um sich zu verwandeln, da rief sie: "Aufhören!", eine Aussage, die sie nur zu gern benutzte, wenn sie Bösewichte dabei erwischte, wie sie Unrecht taten.
"Was willst du denn, Kleine?", entgenete der Gangster und lachte.
"Dich bestrafen.", war die kesse Antwort des Mädchens.
"Ach ja? Von wegen!"
Mit einem Geräusch wie das Zerreißen von Fleisch und Sehnen verwandelte sich der Verbrecher in einen Dämon. Zwei spitze Hörner zierten nun den roten Kopf, aus dem zwei glühende Augen Mordlust ausstrahlten. Das schwarze Teufelsmahl prangte auf der Stirn und auch aus seinen Schultern wuchsen Hörner.
Sarah hatte sich doch gleich gedacht, dass da was faul war, als sie dieser Gangster bedrohte. Wenn jemand Geld braucht, überfällt er doch garantiert kein Kleinkind, und das auch noch am hellichten Tag!
Was war dieser Dämon doch nur für ein krasser Gegensatz zu unserer holden Sailor Kriegerin! Sailor Sonne war ein hübsches junges Mädchen mit fast schulterlangen schwarzen Haaren. Auf ihrer Stirn prangte statt des schwarzen Teufelsmahles ein goldenes Diadem mit dem Emblem der Sonne in der Mitte. Sie trug rote Schuhe und ein goldgelbes Kleidchen. Der untere Saum war hellgrün, genauso wie die Schleife auf ihrer Brust in deren Mitte sich eine sonnenförmige Brosche befand. Der Kragen des matrosenanzugähnlichen Kleides war lila, während die Schultern rot und blau umrandet waren. Das Sonnenemblem schmückte ebenfalls ihr goldenes Halsband und als Ohrring ihr Ohr. Passend dazu trug Sailor Sonne einen goldenen Lippenstift und goldene Fingernägel.
Doch der Dämon ließ sich von soviel Schönheit nicht beeindrucken, sondern lachte nur mordlüstern.
"Regenbogenpeitsche!", rief die junge Kriegerin und es formte sich eine Peitsche aus Licht, die immer grobstofflicher wurde und sich schließlich in einer Peitsche materalisierte, die alle Farben des Regenbogens beinhaltete. Mit dieser Peitsche schlug Sailor Sonne zu und sie legte sich wie ein Lasso um den Hals des Dämons, sodass dieser nur noch wehrlos schreien konnte. Als nächsten Schritt ihres Kampfes nahm sie ihre Brosche ab. Auf ihren Befehl hin "Macht der Sonne!", ergoss sich ein gleißender Laserstrahl aus der Brosche auf den Dämon. Dieser wurde nun, da er dem göttlichen Licht ausgesetzt war, zu einem Schatten und zerfiel zu Staub, welcher im Wind verwehte. Diese Schlacht hatte Sailor Sonne gewonnen, doch der Krieg war noch nicht vorbei.
Dies bewies auch das sofortige Auftauchen eines weiteren Dämons.
"Was passiert?", war die überraschte Reaktion von Sailor Sonne auf dieses Ereignis. Doch der Dämon, dessen Hautfarbe unnatürlich neongrün war, ebenfalls das schwarze Teufelsmal auf der Stirn und zwei schwarze Hörner auf der Stirn trug, lachte nur und streckte die Hand nach dem Mädchen aus. Der Arm wurde immer länger und länger, sodass die Klaue sich um Sarahs Hals schloss, die erschrocken aufschrie.
In Todesangst, denn die Angst zu ersticken ist Todesangst, konnte sie nur einen Gedanken fassen, den sie leise aussprach: "Ich muss mein Pferd rufen."
Sailor Sonne griff sich eine Panflöte, die sie erscheinen lassen konnte, setzte sie an die Lippen an und blies mit letzter Kraft eine bestimmte Melodie hinein.
Diese Panflöte war kein gewöhnliches Musikinstrument. Es war verzaubert. Sarah hatte es von einem geflügelten Einhorn bekommen und konnte dieses mithilfe dessen herbeirufen. Kaum waren die letzten Töne verklungen, stürzte das Pferdewesen im Sturzflug vom Himmel und nahm Sailor Sonne mit sich, nachdem es durch Huftritte auf den dämonischen Arm Sailor Sonne aus der Gewalt des nackten grünen Dämons befreit hatte. Der Dämon war im Übrigen zwar nackt, hatte aber keinerlei Geschlechtsorgane. Das Mädchen jedenfalls saß nun auf dem Rücken des weißen geflügelten Pferdes und erhob sich in die Lüfte. Triumphierend rief sie: "Und tschüss, du Monster!"
Leider hatte Sailor Sonne sich zu früh gefreut. Der Dämon schrie, um seine dämonische Kraft ansteigen zu lassen und ihm wuchsen vier riesige schwarze Flügel. Nun konnte er selbst in die Lüfte aufsteigen und die Verfolgung aufnehmen.
Erschrocken schrie Sarah auf. "Oh nein!" Doch einen Augenblick später hatte sich die junge Kriegerin wieder gefasst und ergriff Maßnahmen. Sie sagte: "Sonnenstab!", woraufhin dieser erschien. Er sah aus wie ein Textmarker. Sie nahm die Kappe des Stabes ab, zielte auf den Dämon und rief: "...siege!" Ein gleißend helles Licht wurde aus dem Sonnenstab abgefeuert und verwandelte den fliegenden Dämon unter dessen Todesgeschrei in Staub.
"Geschafft." Die hübsche Sailor Kriegerin war erleichtert, dass sie den Kampf überstanden hatte. Nun wollte sie zu ihrer Heimat aus ihrem früheren Leben zurückkehren. "Fliege zur Sonne!", befahl sie dem Pferd. Dieses wieherte zum Zeichen dafür, dass es einverstanden war.
Da sie mit Lichtgeschwindigkeit flogen, waren sie nach nur wenigen Minuten auf der Sonne. Das geflügelte Pferd verließ sie daraufhin. Sarah fühlte sich auf der Sonne sehr wohl. Es erinnerte sie an früher. Normalerweise würde man unter der Hitze der Sonne sofort verdampfen und da es ein Flammenball aus Gas ist könnte man normalerweise nicht darauf herumgehen. Doch Sarah konnte es. Denn das Element dieses Mädchens war die Sonne, sie gab ihr Kraft und konnte ihr keinen Schaden zufügen. Auch der Pegasus war, als Diener von Sailor Sonne, immun gegen die ansonsten tödliche Hitze der Sonne.
An einem geheimen Ort jedoch hatte jemand nicht ganz so gute Laune wie unsere kleine Kriegerin. Es war Königin Perilia. Ihre Augen glühten vor Wut gelb auf. Zornerfüllt fragte die große grüne Frau im blauen Kleid, schwarzen Haaren und einem Zepter, dessen Knauf an einen Totenkopf erinnerte: "Wieso lebt sie noch?" Und anstatt auf eine Antwort zu warten, befahl sie sofort: "Kaorinight, töte sie!"
Die Dienerin der dämonischen Herrscherin gehorchte. "Ja, Perilia."
Kaorinight hatte bis weit über den Boden reichendes blutrotes Haar und trug ein grünes langes Kleid. Sie lachte finster, als sie ihre Dämonenkräfte erweckte und sich ihr Gesicht in die Fratze eines Teufels verwandelte. So hatte sie die volle Kraft. Plötzlich war sie schon bei Sailor Sonne und schoss einen orangen Energieball ab. Dieser traf Sailor Sonne und sie schrie vor Schmerzen auf. Die orange Ernergie hielt sie gefangen, doch die Sailor Kriegerin reagierte geistesgegenwärtig. Sie ignorierte die Schmerzen, nahm die Panflöte zu Hilfe und spielte eine Melodie, die ein Schutzschild erzeugte. So wurde die dämonische Energie abgewehrt und erlosch.
"Mist.", ärgerte sich Kaorinight, doch sie ärgerte sich zu früh, denn jetzt bekam sie erst wirklich einen Grund, sich zu ärgern. Sailor Sonne nahm ihr Diadem von der Stirn und rief, während sie ihn warf: "Sonnenstein, siege."
Das Schmuckstück wurde zu einem Lichtdiskus und durchschoss Kaorinight, welche laut schrie. Sie leuchtete, als sie ihre Lebensenergie verlor, zerfiel, zu einem Schatten wurde und sich schließlich in Staub verwandelte. Kaorinight war tot, sie existierte nicht mehr. Ein weiterer Sieg für Sailor Sonne.
In der Basis des Bösen kommentierte Perilia, die alles beobachten konnte, das Geschehen kühl mit: "Wir sind nur noch dreißig." Dreißig Monster gehörten, Perilia eingeschlossen, zu der Gruppe der Dämonen. Und der nächste Dämon sollte schon in den Startlöchern stehen: Perilia befahl: "Erscheine, Yasakawa!"
Yasakawa erschien. Er war ein blauer Dämon mit schwarzen Hörnern, doch diese Gestalt behielt er nicht lange. "Ich töte sie... mit einer List.", erklärte er seiner Herrscherin, während er transformierte und das Aussehen des Pegasus annahm, der Sailor Sonne zu Diensten war. Voller Vorfreude lachte der Dämon auf.
Sarah hatte es gut getan, wieder einmal ihre Heimat aus dem Vorleben zu besuchen. Das Zellgedächtnis ihres Körpers war mit der Energie der Sonne gefüllt, wodurch es ihr auch möglich war, überhaupt die Metamorphose zu Sailor Sonne durchzuführen. Doch auch anderen Wesen war es möglich, auf der Sonne zu überleben. Ihr einhörniger Pegasus war dadurch, dass er ihr Diener war, durch ihre Energie geschützt. Doch auch die Bösewichte, also Perilia und ihre Gefolgschaft, waren immun gegen die Hitze und das Licht der Sonne, außer wenn Sailor Sonne das Licht als Waffe einsetzt, denn dann ist es durch die Kraft von Amaterasu geheiligt. Perilia hat ihre Basis auf der Sonne. Diese Perilia hatte sich mit der Kraft von Metallia, einem Dämon der in der Sonne wohnte und mit der eigentlichen Königin Perilia (oder Queen Beryl, wie sie eigentlich hieß) verbündet war, aufgeladen. Der letzte Rest von Metallia war in Perilia gespeichert, die eigentliche Metallia wurde vernichtet. Perilia war es möglich, durch ihre dämonische Energie die Fähigkeiten, gegen die materielle Sonne resistent zu sein, auf ihre Gefolgschaft zu übertragen.
Sarah wollte nun wieder auf die Erde zurück. "Hallo, Pferd!", begrüßte sie den weißen Vierbeiner, der passenderweise erschien, als hätte er es geahnt. Sarah spielte auf der Panflöte die Melodie, die dem Pferd den Befehl gab, zu Sarah zu kommen und sie auf ihrem Rücken reiten zu lassen. Doch Sarah war unaufmerksam, sie verspielte sich. Das Pferd jedoch kam trotzdem, als ob es dies nicht bemerkt hätte und nahm Sarah auf seinen Rücken. Sailor Sonne wunderte sich, warum es trotzdem kam. Dies ließ eigentlich nur einen Rückschluss zu, den sie sofort vehement äußerte: "Du bist nicht mein Pferd!"
Das Pferd antwortete daraufhin mit unheilschwangerer Stimme: "Pech, dass du es herausgefunden hast." Es bäumte sich auf und warf Sailor Sonne von seinem Rücken. Daraufhin trat es mit den Hufen aus und traf das Mädchen am Kinn. Schmerzerfüllt schrie sie auf und fiel zu Boden. Sarah fuhr sich an die betroffene Stelle und dachte, dass dies garantiert einen großen blauen Fleck geben würde, wenn nicht gar der Kiefer gebrochen war. Doch darum könnte sie sich später sorgen machen, jetzt ging es erst einmal darum, zu überleben. Das Pferd bäumte sich auf und wollte mit seinen Hufen Sarahs Kopf zerquetschen. Sarah konnte nicht mehr schnell genug reagieren, doch im entscheidenden Moment blitzte ein Licht auf...
Das echte Pferd tauchte aus der Dunkelheit auf und entpuppte sich als Sarahs Lebensretter, denn im letzten Moment nutzte es sein Horn als Waffe und stach dem falschen Pferd sein Horn in den Unterleib. Das Horn drang tief ein und Blut floss in Mengen. Das falsche Pferd schrie auf, leuchtete, als seine Lebensenergie aus ihm floss, und löste sich in Staub auf. Es war vernichtet.
"Du hast mich gerettet!", rief Sarah erleichtert, das Herz schlug ihr noch bis zum Halse, denn jetzt erst wurde ihr bewusst, wie knapp sie dem Tode entronnen war. Sie streichelte ihr Pferd über die Schnauze, was dieses sichtlich genoss.
Perilia, die dieses Geschehen von ihrer Basis aus beobachtet hatte, kochte vor Wut. Dieses dumme Kind hatte wahrlich mehr Glück als Verstand, dachte sie boshaft. Doch sie plante schon den nächsten Schritt, um Sailor Sonne zu töten.
Dass Sailor Sonne trotz allem noch ein Kind war, zeigte sich nun überdeutlich, als sie sich lautstark über ihren Sieg freute. Vergessen waren die Schmerzen, sie hatte gewonnen und jubilierte. Sie wusste nicht, was für ein großer Kampf noch auf sie zukommen würde. Genieße die letzten Augenblicke der Ruhe vor dem Sturm, kleines Mädchen, er beginnt schneller, als du es ahnen kannst, und das mit einer Überraschung...
Kapitel 2: Sailorkrieger gegen Sailorkrieger
Perilia hatte ein Ass im Ärmel, von dem niemand etwas wusste. Eine ihrer Dienerinnen war eine sehr mächtige Frau, sehr viel mächtiger als Kaorinight es gewesen war. Und deshalb sollte diese Kriegerin den nächsten Angriff ausführen, sodass Perilia sicher sein konnte, dass Sailor Sonne schon bald der Vergangenheit angehörte. Einen Vorteil hatte Perilia: "Wir wissen, wer Sailor Sonne ist. Sie ist ein Grundschulmädchen und heißt Sarah. Ich kann sie beobachten, tötet sie meine Diener! Ich möchte, dass diese Angelegenheit schnellstmöglich erledigt wird. Sailor Dämonera, kümmere dich darum!"
Eine schwarzhaarige Sailor Kriegerin in einem schwarzen Matrosenanzug antwortete: "Ich tarne mich als harmloses Schulmädchen." Kaum hatte sie dies gesagt, hatte sie sich in ein junges Mädchen transformiert. Doch der Schein trog, sie war noch immer eine gefährliche Killerin.
Ja, und sie war tatsächlich eine Sailorkriegerin. Wie sich normale Menschen für das Gute oder Böse entscheiden können, haben auch Sailorkrieger diese Wahl. Und sie hatte sich schon vor langer Zeit für den dunklen Pfad entschieden. Das Ziel von Sailor Dämonera war Macht, sie wollte herrschen und beherrschen. Sie glaubte, mit Perilia im Bunde würde es ihr möglich sein, über die gesamte Galaxie zu herrschen. Und für dieses Ziel würde sie über Leichen gehen und sogar ihre eigenen Schwestern, die Sailorkrieger, verraten und ermorden. Ihre Macht basierte auf einem schwarzen Kristall, der von Dämonen der Unterwelt angefertigt worden war. Diesen hatte sie mit ihrer Sailorenergie verbunden, sodass sie mächtiger wurde. Sie nutzte ihre dunkle Energie, um sich direkt auf die Erde nach Deutschland, ins Saarland, zu beamen, dahin, wo sich Sarah befand...
"Endlich Ferien!", freute sich Sarah immer noch darüber, dass sie nicht lernen musste und Freizeit hatte. Es war nun drei Tage her, seit sie Kaorinight, Yasakawa und die anderen Dämonen vernichtet hatte. Sie hatte sich wahrlich Erholung verdient und freute sich darauf, mit Freundinnen ins Schwimmbad zu gehen oder auf dem Spielplatz zu schaukeln. Doch leider hatte sie sich zu früh gefreut, es war noch nicht die Zeit dafür, sich zu erholen. Als sie über die Straße ging, sah sie ein Mädchen, das seine Schulsachen dabei hatte. Wieso hatte dieses Mädchen einen Ranzen an? Es waren doch Ferien... Sarah ging auf das Mädchen zu, um sie danach zu fragen und hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Dieses Mädchen war ihr nicht geheuer. Und schon im nächsten Augenblick wurde auch klar, warum.
Das Mädchen erkannte in Sarah sofort ihre Gegnerin. Sie rief: "Macht des Bösen, wach auf!" Dabei warf sie ihre totenkopfähnliche Brosche in die Luft, welche sich öffnete und den schwarzen Kristall zeigte. Durch seine dunkle Macht verwandelte sie sich in eine Sailorkriegerin. "Sailor Dämonera.", stellte sie sich bei ihrer Kontrahentin vor.
Sarah zögerte auch nicht lange und rief: "Macht der Sonne! Verwandlung!" Ein helles Licht, aus Ringen bestehend, hüllte ihren Körper ein und verwandelte sie schließlich. "Sailor Sonne.", stellte auch sie sich vor.
Doch wie kam es nun dazu, dass sich eine Sailorkriegerin für das Böse entschied? Alles begann vor langer Zeit.
***
Sailor Dämonera hatte das Aussehen einer jungen Frau, doch tatsächlich war sie schon einige Jahrhunderte alt. Als sie ungefähr Anfang zwanzig war, wurde ihre Familie von einer Horde Dämonen angegriffen und getötet. Dies war im 14. Jahrhundert geschehen. Die Wesen kamen auf die junge Frau zu und wollten sie schließlich ebenfalls auslöschen, als sie ein Licht sah. Eine Stimme sprach aus dem Licht: "Du bist eine Sailor Kriegerin. Erinnere dich. Du hast die Macht, die Wesen der Unterwelt zu besiegen. Erinnere dich."
Und sie erinnerte sich. Sie war eine Kriegerin gewesen und als sie dies realisierte wusste sie sofort, wie sie sich verwandeln musste. Sie erweckte die Kraft und wurde zur Sailor Kriegerin. Sie tötete ohne Probleme den Anführer der dämonischen Horde. Die restlichen Dämonen zitterten vor Angst.
"Was seid ihr doch für ein jämmerlicher Haufen!", entfuhr es ihr. "Ohne euren Führer seid ihr ein Nichts! Verachtenswert."
"Bitte verschont uns...", jammerten die Wesen der Finsternis, als ihnen ihre Unterlegenheit klar geworden war.
"Wieso sollte ich? Nennt mir nur einen Grund."
"Wir könnten eure Diener sein."
Sie lachte laut auf. "Was soll ich mit einem Haufen voll Schwächlingen? Gibt es niemanden, der es wert ist, mir zu dienen?"
"Oh, es gibt sehr viele mächtige Wesen in der Hölle..."
"Dann führt mich in euer Reich, ich will mir meine Diener selbst aussuchen."
"Ihr wollt was? Ihr wollt in die Hölle hinabsteigen?"
"Ja, oder seid ihr schwerhörig? Los, führt mich in euer Reich!"
Die Dämonen taten, wie befohlen. Unterwegs gab es mehrere Wachen, die sie nicht passieren lassen wollten, doch die junge Frau erledigte sie gnadenlos und ohne Probleme. Schließlich kamen sie in einem Schrein an, in dem der Herrscher jener Unterweltregion residierte, der diese Dämonen angehörten.
"Wie könnt ihr es wagen, dieses Reich zu betreten? Ihr seid kein Dämon! Dafür werdet ihr mit dem Tode bezahlen.", rief der schwarze zwei Meter große muskulöse Teufel und schleuderte schwarze Energie nach ihr. Die neu erwachte Kriegerin wich geschickt aus. Sie sah, dass der Teufel mit der einen Hand die tödliche Energie ausschickte, während er in der anderen Kralle einen schwarzen Kristall hielt, der dunkel leuchtete. Sie wusste nun, dass er von dort seine Kraft bezog. Sie tötete einen Dämonenkrieger neben sich, nahm dessen Schwert, sprang hoch und schlug dem Teufel den Unterarm ab. Es war der Arm, dessen Klaue den Kristall hielt. Gierig griff sie nach ihm und spürte sofort die schwarze Energie in ihr Herz fließen. Noch nie war sie so mächtig gewesen. Mit einem Energiestrahl zerfetzte sie den Teufel. Unter wahnsinnigem Lachen schrie sie: "Seht nur her, ich habe euren Herrscher getötet! Von nun an soll ich Sailor Dämonera genannt werden, die dämonische Sailorkriegerin!"
"Heil unserer neuen Herrscherin!", sprach eine der Wachen.
"Lachhaft! Ich habe, was ich wollte. Was soll ich mit solchen Schwächlingen?" Und sie tötete jeden einzelnen Dämon im Raum. Danach verließ sie die Unterwelt und zog dabei erneut eine Spur aus Leichen hinter sich her. "Heute das Dämonenreich, morgen die gesamte Welt.", sagte sie machthungrig vor sich hin.
"Halt!", rief die Stimme, die ihre Sailorkraft erweckt hatte. "Wie kannst du deine Kräfte nur so schändlich missbrauchen? Sie sind da, um das Böse zu bekämpfen und das Gute zu schützen. Ich bin Izanami no Mikoto, die Urgöttin. Wenn du deine Kräfte gegen das Gute einsetzt, werde ich dich vernichten."
"Ach, sei doch still!", entgegnete Sailor Dämonera und griff die Göttin mit einem Energiestrahl an. Dieser hatte jedoch keinerlei Auswirkungen.
"Du willst deine Energie gegen mich richten? Damit hast du dich selbst ins Verderben gestürzt. Ich werde mich nun zurückziehen, doch deine Kräfte sollen gegen keinen gewöhnlichen Menschen mehr wirken."
Und dieser Bann wirkte. Von nun an konnte die Sailorkriegerin ihre Macht nur noch gegen Übernatürliche einsetzen. Sie suchte jahrhundertelang nach einem Weg, den Bann der Urgöttin zu brechen. Eines Tages traf sie auf Perilia. Diese schlug ihr einen Deal vor. Wenn sie mit ihr zusammenarbeiten würde, würden sie gemeinsam die Galaxie erobern und genug Macht sammeln, um Izanami auszulöschen. Dann würden sie die neuen Götter sein.
Die einzigen die ihnen momentan im Wege standen, waren die Sailorkrieger, die hübschen Beschützerinnen der Erde und des Universums...
***
Dies war der erste Kampf Sailor Dämoneras gegen eine andere Sailorkriegerin. Sie freute sich schon darauf, den hübschen Körper zu entstsellen und zu töten. Sie konzentrierte die dunkle Energie in sich und rief: "Schatten!" Sie lachte finster, als dunkle Energie aus ihren Händen schoss und Sailor Sonne traf, die sichtlich Schmerzen hatte.
Sailor Sonne nahm schnell ihre Panflöte heraus und spielte die Melodie, die das Schutzschild errichtete.
"Mist.", grummelte Sailor Dämonera in sich hinein. Doch der Kampf hatte erst begonnen.
Sailor Sonne rief ihre Regenbogenpeitsche herbei und warf sie in Richtung ihrer Kontrahentin aus. Die böse Kriegerin setzte eine Attacke namens "Klingenangriff." ein. Sie ließ scharfe Klingen erscheinen, welche die Regenbogenpeitsche zerfetzten. Sailor Dämonera lachte siegessicher auf.
Sailor Sonne hingegen war geschockt. "Oh nein...", entfuhr es ihr.
Sailor Dämonera schickte schon gleich mit "Aura des Bösen!", den nächsten Angriff hinterher. Erneut schoss dunkle Energie aus ihrer Hand und traf Sailor Sonne schmerzlich. Sailor Dämonera spielte mit ihrer Gegnerin. Es machte ihr Spaß, denn sie wusste, dass sie überlegen war. Ob sie es ihrem Diener überlassen sollte, Sailor Sonne zu töten? Das wäre die größte Demütigung für ihre Gegnerin. Sie entschied sich dafür und rief: "Totko, erscheine."
Ein weißer Dämon, der an ein Skelett erinnerte, und so dumm war, dass er nur seinen Namen "Totko!", blöken konnte, erschien. Sailor Sonne nahm ihr Diadem von der Stirn und rief, während sie es warf: "Sonnenstein, siege!" Das Schmuckstück wurde zur Lichtscheibe und schoss durch Totko hindurch. Unter Schreien zerfiel der Dämon zu Staub. Ein Teilsieg war errungen.
Voller Euphorie nahm Sailor Sonne ihren Sonnenstab und rief: "Sonnenstag, siege!" Ein heller Lichtstrahl floss aus dem Stab heraus. Sailor Dämonera setzte wieder ihren "Klingenangriff!" ein. Die Klingen ließen das Licht abprallen und zerstörten den Sonnenstab, welcher in hellem Licht explodierte. Die Klingen flogen weiter auf Sailor Sonne zu, die in der Not ihre Panflöte zu Hilfe nahm und eine Melodie spielte, welche die Klingen zerstörte. Dann warf sie den Sonnenstein, doch die Lichtscheibe prallte einfach an Sailor Dämonera ab, welche höhnisch lachte.
"Das soll alles sein, was die große Kriegerin Sailor Sonne draufhat? Es ist zum Lachen. Du bist es nicht wert, meine Stiefel zu küssen."
Langsam befiel Sailor Sonne die Panik. Regenbogenpeitsche und Sonnenstab waren zerstört, der Sonnenstein war nutzlos. Wie konnte sie ihre Feindin nur zerstören?
Gerade als Verzweiflung sie zu befallen begann, hörte Sailor Sonne telepathisch die Stimme einer guten Freundin. "Ich bins. Sailor Herz. Nimm diesen Sonnenkristall. Setze ihn in den Sonnenstein ein."
Plötzlich erschien der Sonnenkristall in Sailor Sonnes Hand. Sie wusste, dass dies ein Geschenk der Sonnengöttin Amaterasu war. Sie hatte sie nicht vergessen. Tränen der Erleichterung bildeten sich in Sarahs Augen. Sie setzte den Sonnenkristall ein und das Diadem wurde zur Kristallscheibe. Die junge Kriegerin nahm das Diadem, warf es und rief: "Kristallscheibe, siege!"
"Was...", sprach Sailor Dämonera, weiter kam sie nicht, als die Lichtscheibe ihren Körper durchbohrte und hinten wieder austrat. Blut floss aus dem Loch in ihrem Bauch. Mit einem Schlag wurde ihr klar, dass der Sonnenkristall von Amaterasu stammte. Amaterasu war die Nichte von Izanami, so hatte diese ihrer Tante geholfen, die Welt vor Sailor Dämonera zu schützen, da sich Izanami große Vorwürfe machte, Sailor Dämonera soviel Macht gegeben zu haben. Sailor Dämonera schrie auf. Die Zeit holte sich die Lebensjahre zurück, da sie über die Jahrhunderte nicht gealtert war. Sie wurde zu einem Schatten ihrer selbst und löste sich in Staub auf. Die Totenkopfbrosche zerbrach, der schwarze Kristall ebenfalls und auch ihr Sailordiadem, welches zu Boden fiel.
Der Kampf war vorbei und Sailor Sonne hatte sich als rechtgmäßige Siegerin herausgestellt. Sie freute sich tierisch. "Jippieh!", rief sie und machte mit den Fingern das Victory-Zeichen.
Perilia war außer sich vor Zorn. "Nein!", schrie sie. In ihrer rasenden Wut schickte sie sogleich den nächsten Diener in den Kampf. "Greif an, Sonnenmonster!", befahl sie.
"Ja.", bestätigte ein gelber Dämon mit je zwei Hörnern unten und oben am Kopf und beamte sich auf die Erde. Er sammelte Feuer in seinen Händen. "Hitzewelle!", beschwor er den Angriff herauf.
Sailor Sonne hörte telepathisch eine Nachricht einer anderen guten Freundin. "Ich bins, Sailor Sonne-Mond. Ich schenke dir den Sonne-Mond-Spiegel."
Der Spiegel transformierte sich vor Sailor Sonne. Die Feuersbrunst, die vom Sonnenmonster ausgesandt wurde, wurde vom Spiegel absorbiert und reflektiert. So verbrannte das Sonnenmonster unter seinem eigenen Feuer. "Ich brenne!", rief er, als ob man das nicht sehen würde. Und nur Asche, die im Wind verwehte, blieb übrig.
Perilia in ihrer Basis auf der Sonne steigerte ihre Wut. "Oh nein. Wir sind nur noch 26 Monster... Mit mir." Vor Zorn schrie sie auf und setzte ihre stärkste Waffe ein, die sich in ihrer Basis befand, nämlich den "Todesstrahl!"
Ein roter Strahl schoss von der Sonne auf die Erde zu, doch Sailor Sonne reagierte wie beim Sonnenmonster: Sie reflektierte den Strahl zurück zur Sonne. Der Strahl traf die Basis von Perilia. Eine gewaltige Explosion zerstörte alles. Noch während alles einstürzte und zerfiel, schrie Perilia: "Das büßt sie!" Und zu ihren verbliebenen Monstern gewandt sagte sie: "Der Todesstrahl hat die Basis zerstört. Wir greifen alle auf einmal Sailor Sonne an!"
Perilia hatte nur noch einen Gedanken: Sie wollte den Tod von Sailor Sonne. Und so sollte der große Kampf schon früher beginnen, als irgendjemand geglaubt hatte...
Kapitel 3: Der große Kampf
Sailor Sonne hatte sich gerade wieder zu Sarah zurückverwandelt. Der Kampf gegen Sailor Dämonera hatte sie einerseits an ihre Grenzen getrieben, andererseits war sie auch gestärkt aus ihm hervorgegangen, denn sie war nun so mächtig wie nie zuvor. Dass sie ihre neue Macht nun so schnell wieder unter Beweis stellen musste, hatte sie nicht geahnt.
Vom Himmel her flogen Monster um Monster heran. Darunter auch Perilia, die wie ein Todesengel mehrere Meter über der Erde schwebte und mit einem Blick, der durch Mark und Bein ging, auf Sailor Sonne herabschaute.
"Oh nein...", flüsterte Sarah. Doch sie hatte keine Wahl. "Macht der Sonne, Verandlung!", rief sie und die Transformation zur Sailor Kriegerin vollführte sich. "Sailor Sonne.", stellte sie sich vor, während sie gleichzeitig einem langhaarigen lila Dämon ins Gesicht trat und mit dem anderen Fuß einem blauen beinlosen Monster auf den Kopf stieg. Sie sprang von dem blauen Monster herunter und warf die Kristallscheibe. Diese fuhr durch das Monster hindurch, welches unter seinen eigenen Todesschreien zu einem Schatten wurde, der sich auflöste. Doch Sailor Sonne bemerkte, dass sie trotz ihrer Kraft Probleme haben würde, mit so vielen Dämonen und Monstern gleichzeit fertig zu werden. "Ich brauche Hilfe.", sagte sie verzweifelt mehr zu sich selbst, als zu jemandem Bestimmten.
Doch ihre Gebete wurden erhört. "Wir helfen dir.", ließ sich eine bekannte Stimme vernehmen. Es war... Sailor Herz. Und auch Sailor Sonne-Mond erschien. Die beiden hatten gespürt, dass Sarah Hilfe brauchte und hatten sich mithilfe des Sailor-Teletransportes hergebeamt.
Sailor Herz hatte schwarze lange Haare und ein rosa Matrosenkostüm mit einigen Accesoires in Herzform. Sailor Sonne-Mond hatte lange blonde Haare, ein gelbes Matrosenkostüm und Accesoires in Mondform. Gemeinsam waren diese drei Sailor Kriegerinnen: "Die Sonnenschwestern!"
***
Es war vor etwa einem halben Jahr vor diesem Kampf gewesen, als Amaterasu erneut zu Sarah sprach. "Höre mich, Mädchen. Für den Kampf gegen die böse Königin Perilia benötigst du Hilfe. Diese Aufgabe ist für dich allein zu schwer. Tut mir Leid, dass ich dies nicht bedacht habe. Auch Götter wissen nicht alles. Aber ich weiß, dass du Verbündete brauchst. Ich gebe dir zwei reine Sailor Kristalle. Sie sind mit Sailorenergie gefüllt, aber stehen nicht mit einer anderen Sailor Kriegerin in Verbindung. Diese Kristalle ermöglichen es, dass sich ein Mensch in eine Sailorkriegerin verwandeln kann, auch wenn sie es nie zuvor in einem ihrer früheren Leben gewesen war. Ich bitte dich, höre gut auf dein Herz. Ich vertraue sie dir an. Bitte gib sie zwei Menschen, denen du vollkommen vertraust und auf die du dich verlassen kannst, egal was passiert. Bedenke, die Kristalle bergen große Macht in sich."
"Aber Amaterasu, wieso soll ich das entscheiden? Ich bin doch nur ein kleines Mädchen."
"Innere Größe ist wichtiger als die Äußere. Zeit und Alter sind nur eine Illusion. Ich vertraue dir und ich weiß, du wirst die richtige Entscheidung treffen."
Und dann verschwand die Göttin der Sonne wieder.
Sarahs erster Impuls war es, zu ihren beiden besten Freundinnen zu laufen und sie zu ihren Gefährtinnen zu machen, doch sie musste sich sicher sein. Als Erstes griff sie zum Telefon und wählte Louisas Nummer. Louisa war eine Freundin aus der Zeit, als sie zusammen im Kindergarten in einer Gruppe gewesen waren. Gemeinsam haben sie dort gegen Jungs gekämpft, die ständig Mädchen geärgert hatten.
"Koch.", meldete sich eine zaghafte Stimme.
"Hey, Louisa, ich bins. Sarah. Hast du gerade Zeit, dann würde ich zu dir kommen."
"Ja, komm ruhig vorbei."
Sarah steckte die Kristalle in ihre Hosentasche und machte sich auf den Weg. Eine Viertelstunde später war sie bei ihr. "Louisa, ein Mann verfolgt mich."
"Was?", erschrak das blonde dürre Mädchen. "Oh nein. Hast du das deiner Mama schon gesagt?"
"Ja, aber sie glaubt mir nicht. Ich weiß, das ist irgendein Verbrecher, da bin ich mir sicher...."
"Oh nein. Und jetzt?"
"Ich glaube, er will mich morgen entführen, wenn ich zur Schule gehe.", meinte Sarah und schaute Louisa ängstlich an.
"Was ist mit der Polizei?"
"Die wird mir wohl kaum glauben. Ich bin doch nur ein kleines Mädchen. Ich hab Angst."
"Ich kriege auch langsam Angst. Was willst du tun?"
"Ich weiß, wo er wohnt. Ich möchte in sein Haus einbrechen, um nach Beweisen zu suchen, dass er mich verfolgt. Fotos oder so. Ich weiß, er hat Fotos von mir gemacht."
"Oh mein Gott. Er will dich bestimmt umbringen, wie die Kinder, von denen sie manchmal im Fernsehen berichten."
"Bitte hilf mir, ich trau mich alleine nicht.", sagte Sarah mit einem flehentlichen Blick.
Louisa überlegte, dann sah sie Sarah ins Gesicht und sagte: "Gut, ich werde dir helfen."
"Schleich dich heute abend um zehn Uhr aus dem Haus, wir treffen uns vor seinem Haus, ich zeig dir gleich, welches ich meine."
"In Ordnung."
Am Abend, es war stockdunkel, stand Sarah vor einem fremden Haus und wartete. Louisa war ein Angsthase, ob sie tatsächlich kommen würde? Der Minutenzeiger näherte sich der zwölf, es würde gleich zehn Uhr sein. Dann hörte Sarah ein Geräusch und drehte sich erschrocken um.
Es war Louisa...
"Du bist tatsächlich gekommen.", strahlte Sarah.
"Natürlich.", sagte Louisa ernst. "Du bist meine beste Freundin. Du hast mir so oft beigestanden, wenn die Jungs mich geärgert und an den Haaren gezogen haben. Ich würde fast alles für dich tun. Und ich werde dich beschützen, auch wenn ich gerade vor Angst sterbe. Lass uns in das Haus von diesem Dreckskerl gehen..."
"Oh, Louisa..." Sarah umarmte froh ihre Freundin. "Es tut mir Leid, es war nur ein Test, ob ich dir mein Leben anvertrauen könnte, und das kann ich. Es gibt keinen bösen Mann, doch es gibt eine böse Frau, und die ist noch viel gefährlicher. Doch gemeinsam können wir sie besiegen."
"Ich verstehe nicht. Was meinst du damit?"
Sarah erklärte es ihr, doch Louisa konnte diese unglaubliche Geschichte nicht glauben.
"Du veralberst mich doch.", meinte sie. "Das kann nicht wahr sein."
"Doch, Louisa, glaub mir." Lächelnd nahm sie einen Kristall aus der Hosentasche und gab ihn Louisa in die Hand. Diese war von der warmen Energie schier überwältigt, welche sie plötzlich durchfloss. Und da spürte sie, dass Sarah die Wahrheit gesprochen hatte.
"Du hast deine Wahl weise getroffen.", vernahmen beide plötzlich Amaterasus Stimme. "Doch nun wartet eine zweite Entscheidung auf dich. Du kannst dir eine zweite Gefährtin aussuchen."
"An wen denkst du?", fragte Sarah, als sie sah, dass Louisa in Gedanken versunken war.
"Lana", sagte sie. "Sie ist mutig und stark und man kann sich auf sie verlassen."
"Ich habe auch an sie gedacht. Doch nun brauchst du noch einen Namen. Wie willst du heißen?"
"Du heißt Sailor Sonne, richtig? Dann möchte ich gerne Sailor Sonne-Mond heißen."
"Ein schöner Name.", fand auch Sarah. Lass uns morgen Sarah besuchen.
Als sie beide am nächsten Tag Lana besuchten, leuchtete der verbliebene Kristall in Sarahs Hosentasche strahlend hell.
"Was ist da?", wollte Lana wissen.
Sarah nahm den Kristall heraus und reichte ihn wortlos Lana. Kaum hatte sie ihn in der Hand, durchströmte sie Energie und sie fühlte sich so stark wie noch nie. Sarah und Louisa spürten, wie es in ihrer Herzgegend warm wurde. Der Kristall hatte seine eigene Wahl getroffen. Daraufhin erklärten Sarah und Louisa Lana alles.
"Was? Das ist doch unglaublich! Ein Kampf gegen Monster..."
"Sieh es nicht zu locker. Es ist kein Spiel, es ist ein Kampf auf Leben und Tod. Entscheide, ob du dabei sein willst. Wenn du stirbst, werden deine Eltern sehr traurig sein. Es kann geschehen, dass du stirbst."
"Ich mach mit.", grinste Lana gut gelaunt. "Und mein Name wird Sailor Herz sein. Denn eure Herzen haben mich erwählt."
"Das hört sich schön an.", sagte Louisa.
"Wir drei zusammen gegen das Böse. Wir werden für immer zusammen sein.", sprach Lana feierlich. "Eine für alle und alle für einen."
"Genau.", sagten Sarah und Louisa und sie gaben sich gegenseitig die Hände, sodass sie einen Kreis bildeten. Sie spürten, wie die Energie zwischen ihnen pulsierte.
"Ab heute sind wir wie Schwestern. Wir sind die Sonnenschwestern.", sagte Lana und grinste.
***
Als die drei selbsternannten Sonnenschwestern schließlich vereint waren, um den letzten Kampf durchzustehen, fassten sie sich wieder alle an den Händen. Jede von ihnen spürte eine Energie die zwischen ihnen im Uhrzeigersinn pulsierte. Sie schlossen die Augen und konzentrierten sich, während es rund um sie herum nur so von Dämonen und Monstern wimmelte. Ein Licht erschien in ihrer Mitte und die Struktur des Lichtes verdichtete sich, bis es sich schließlich vollständig in der grobstofflichen Welt materialisierte. Es war ein goldenes Schwert. Ehrfürchtig sagten die drei Mädchen wie aus einem Munde: "Das Sonnenschwert!"
Sailor Sonne nahm es in die Hand und köpfte einen Dämon, der sie gerade angreifen wollte. Dieser zerfiel daraufhin zu Staub. "Super!", urteilte Sarah erleichtert. "Dieses Schwert wird mir eine große Hilfe sein. Mit ihm wird es möglich sein, Perilia zu vernichten."
Das Sonnenschwert war ein Geschenk der Sonnengöttin Amaterasu. Sie hatte vor einigen Wochen den drei Mädchen mitgeteilt, dass sie ihnen das Schwert zur Verfügung stellen würde, sobald es an der Zeit war und sie bereit waren, es zu empfangen. Das Sonnenschwert war ein Geschenk von Amaterasus Bruder Kagutsuchi. Kagutsuchi war der Feuergott der Shintō-Religion.
Sailor Sonne war noch ganz glücklich über dieses wertvolle göttliche Geschenk, sodass sie nicht bemerkte, dass sich von hinten ein grüner Dämon mit einem Haken heranschlich und sie aufspießen wollte. "Vorsicht!", schrie Sailor Herz, aber Sailor Sonne konnte nicht mehr schnell genug reagieren. Der männliche Dämon holte schon aus, doch im letzten Augenblick erschien das geflügelte Einhorn und durchbohrte den Schädel des Monsters, welcher daraufhin zu einem schwarzen Schatten wurde und sich auflöste. Wieder einmal war dieser Vierfüßler der Retter in der Not gewesen. Nie würde Sarah den Tag vergessen, als sie ihm zum ersten Male begegnet war.
***
Sarah träumte, doch das war ihr nicht bewusst. Sie wandelte durch einen Wald, einen wie es ihr vorkam, verzauberten Wald. Die Bäume waren alle sehr hoch und dünn. Nebel und Tau auf filigranen Spinnennetzen hüllten diese Welt in ein feenhaftes Weiß. Lichtstrahlen fielen vereinzelt durch das Laub, doch es war nicht dunkel, man konnte alles sehr gut sehen. Sarah sah an sich herunter. Sie selbst trug ein langes goldenes Kleid, welches sich leicht an ihren Körper schmiegte, als ob es aus reiner Seide wäre. In einem großen Tautropfen spiegelte sich ihr Gesicht. Da sah sie, dass sich auf ihrer Stirn, in Höhe des sogenannten dritten Auges, ein goldener Kreis mit einem goldenen Punkt in der Mitte befand, das Symbol für die Sonne.
Sarah lauschte. Sie hatte irgendein Geräusch gehört. Leise vernahm sie das Plätschern von Wasser. Sie ging in die Richtung, wo die Laute herstammten. Das Plätschern wurde immer lauter. Schließlich schob sie ein paar Äste zur Seite und erspähte etwas Wunderschönes. Ein glasklares Bächlein entsprang aus einem Felsen und dort, wo sich das Bächlein zwischenzeitlich sammelte, stand ein wunderschönes weißes Pferd und trank. Es war männlich, wie Sarah sehen konnte, doch etwas anderes zog ihre Aufmerksamkeit mehr an. Auf seiner Stirn prangte ein langes weißes Horn aus Elfenbein. Darüberhinaus wuchsen zwei prachtvolle Flügel aus den Schulterblättern des Rosses. Seine schwarzen großen Augen sahen in Sarahs hellgrüne Augen. Ein friedlicher Ausdruck lag in ihnen. Es hatte keine Angst. Auch schien Sarahs Anwesenheit ihn nicht zu stören. Im Gegenteil, der Hengst schien ihre Anwesenheit erwartet zu haben.
Aus dem Hintergrund kam eine strahlende Gestalt. Eine Frau mit langen Haaren und Gewändern. Es war Amaterasu. Sie strich dem Pferd über die Nüstern und dieser leckte über ihre Hand. "Ich heiße dich willkommen, Prinzessin der Sonne."
"Hallo, Göttin der Sonne. Ich grüße euch.", antwortete Sarah ehrfurchtsvoll. "Wo bin ich hier? Träume ich?"
"Ja und nein.", lächelte die Frau geheimnisvoll und gütig zugleich. "Du hast eine Astralreise unternommen. Das heißt, deine Seele hat deinen Körper verlassen, ist aber noch immer mit deinem Körper verbunden. Du befindest dich hier im heiligen Wald von Elysion. Dem Lande, wo Helios als Priester tätig ist. In diesem heiligen Walde gibt es viele gehörnte Pegasusse. So verwundert es auch nicht, wie er damals auf die Idee kam, diese Gestalt seiner Seele zu geben, als diese aus seinem Körper vor Königin Nehelenia floh. Doch diese Zeiten sind vorbei. Tritt ruhig näher, dieser Pegasus freut sich, dich kennenzulernen. Nur Jungfrauen mit einem reinen Herzen können sich ihm in dieser Welt nähern, ohne dass er die Flucht ergreift."
Zögernd trat Sarah näher heran, dann streckte sie die Hand aus und streichelte dem Hengst über den Hals. Schließlich umarmte sie ihn. Sie fühlte sich sofort bei ihm geborgen.
"Dieser Pegasus war schon dein Gefährte, als du die Prinzessin der Sonne warst.", erklärte Amaterasu. "Er ist quasi unsterblich. Er kann zwar getötet werden, aber er kann nicht altern. Seine Macht geht von seinem Horn aus. Verliert er sein Horn, verliert er seine Unsterblichkeit."
"Was meinst du damit, als ich die Prinzessin der Sonne war?"
"Jede Sailorkriegerin ist auch eine Prinzessin. Dein Reich war und ist die Sonne. Das Kleid, das du gerade trägst, ist die Kleidung, die du als Prinzessin getragen hast."
"Es ist ein wunderschönes Kleid."
"Ja, das ist es.", bestätigte Amaterasu lächelnd. "Dieses Pferd ist dein Diener, Freund und Beschützer. Es wird dich wenn nötig mit dem Leben verteidigen. Es wird dir nun wieder im Kampf zur Seite stehen."
"Vielen Dank." Sarah lächelte glücklich. Irgendwie hatte ihr immer irgendetwas gefehlt. Jetzt wusste sie, was es war. Es war dieser treue Begleiter.
***
Der große Kampf war in vollem Gange. Ein schwarzer Dämon hatte gerade Sailor Herz niedergeschlagen. Schnell stand sie wieder auf: "Na warte!", rief sie und schoss rote Blitze mit der Attacke "Herzschmerz!" aus ihrer Hand. Diese trafen den Dämon, fügten ihm jedoch nur geringen Schaden zu. Dieser wiederum schoss mit schwarzen Krallen aus seiner Hand auf seine Kontrahentin. Sailor Herz wurde in die Seite getroffen und ging zu Boden. Sie bemerkte, dass sie blutete, wo die Krallen sie getroffen hatten, doch es war nicht weiter schlimm. Tapfer stand sie wieder auf, nahm ihr Diadem von der Stirn, warf es und rief dabei: "Herzdiadem, siege!" Das Diadem wurde zur Lichtscheibe und köpfte den Dämon, welcher sich daraufhin in Staub verwandelte.
Sailor Sonne-Mond wollte es ihrer Verbündeten gleichtun. "Sonne-Mondstein, siege!" Die Lichtscheibe, die zuvor ihr Diadem gewesen war, flog auf den langhaarigen lila Dämon zu, doch er wehrte den Angriff ohne Probleme ab. "Das war zuviel!", sagte die blonde Kriegerin entschieden. Sie sammelte ihre Kräfte und bereitete die nächste Attacke vor: "Yin -Yang-Angriff!" Zwischen ihren Händen bildete sich aus Energie das schwarzweiße runde Symbol und ging schließlich auf den lila Dämon über. Als sich die weiße von der schwarzen Hälfte trennte, riss es den Dämon ebenfalls in zwei Hälften. Die beiden Teile zerfielen zu Staub.
Sailor Sonne konzentrierte sich derweil auf ihren schlimmsten Feind: Die böse Königin Perilia selbst. "Ich kann Perilia nur mit dem Schwert besiegen.", resümierte sie vor sich hin. "Dazu brauche ich seine ganze Macht." Das Schwert war mächtig, doch Perilia war es auch. Sie musste die volle Energie einsetzen, um sie endgültig auszuschalten.
Noch lachte Königin Perilia, während sie über dem ganzen Geschehen schwebte. Doch als der letzte Dämon von dem Pegasus aufgespießt war und zu Staub zerfiel, musste sie sich selbst dem Kampfe stellen.
"Alle Monster außer sie sind jetzt tot.", sprach Sailor Herz zu Sailor Sonne-Mond. "Wir besiegen Königin Perilia. Bist du bereit?"
"Ja, wir besiegen sie mit Hilfe unserer Diademe."
Die Diademe von Sailor Sonne-Mond und Sailor Herz verwandelten sich in Diskusse aus Licht und flogen hoch in Richtung der Königin.
"Ach ja?", meinte Perilia nur. "Damit wollt ihr mich besiegen?" Sie strahlte dunkle Energie aus und schoss diese mit ihrer Hand ab. Diese Energie stoppte die Diademe. Schadenfroh lachte die Dämonin ihre Gegnerinnen aus. "Jetzt kommt euer Ende.", sagte sie und schoss mit ihrem Totenkopfzepter schwarze Klingen ab. Diese Klingen schwebten über den beiden Sailor Kriegerinnen und ließen dunkle Energie herabregnen. Die Energie griff die Sailorkräfte direkt an. Erst zerbrach die Herzbrosche von Sailor Herz, dann die Mondbrosche von Sailor Sonne-Mond. In diesen Broschen befanden sich die Sailor-Kristalle, welche nun auch zerstört waren.
"Unsere Kräfte!", riefen sie wie aus einem Munde, als sie sich zurückverwandelten. "Oh nein..."
Louisa und Lana schauten sich an, dann sagte Louisa: "Jetzt sind wir nutzlos geworden. Wir können Sarah nicht mehr helfen. Sie muss es jetzt alleine schaffen."
"Sie ist nicht alleine.", widersprach Lana. "Der Pegasus ist bei ihr."
"Du hast recht."
Sailor Sonne hatte den Moment genutzt, den Perilia mit ihren beiden Freundinnen beschäftigt war. Das Opfer ihrer Sailorkräfte sollte nicht umsonst sein. Sie stieg auf den Rücken des Hengstes, dieser schlug mit seinen riesigen Flügeln und stieg so immer höher in die Lüfte hinauf, bis sie fast auf einer Höhe mit Königin Perilia waren. Das Sonnenschwert hielt das Mädchen fest in der Hand.
Doch Perilia lachte nur. Sie hatte keinen Augenblick daran geglaubt, dass sie verlieren würde, auch als jeder ihrer Diener einer nach dem Anderen versagte. Sie schoss mit ihrem Totenkopfstab einen braunen Strahl Energie ab. Dieser Strahl traf den Hengst in seinem Horn, welches abbrach. Der Pegasus war nun plötzlich schwach und konnte sich nicht länger in der Luft halten. Er begann abzustürzen. Sailor Sonne sprang von seinem Rücken ab und auf Perilia zu. Sie selbst fiel auch nach unten, doch noch im Fallen rammte sie mit ihrer gesamten Kraft Königin Perilia das Schwert in den Leib. Das Schwert setzte seine gesammte Sonnenenergie frei und zersprang. Perilia sah überrascht zu, wie sich ihr eigener Körper von unten nach oben aufzulösen begann. Ihr Knochenstab zersprang und der letzte Rest ihres Körpers wurde zu Staub. Perilia war tot.
Der Hengst und das Mädchen schlugen hart auf dem Erdboden auf. Sailor Sonne glaubte, dass sie sich den Knöchel verstaucht hatte, doch kümmerte sie sich nicht darum, sondern eilte zu dem weißen Pferd hin, welches reglos auf dem Boden lag. Es kniete sich zu ihm hin und Tränen der Verzweiflung stiegen in ihr auf. "Oh nein! Dein Horn ist ab. Ohne Horn wirst du sterben... Was kann ich nur tun?" Dann hatte sie eine verrückte Idee. Schnell zog sie eine Tube Uhu-Alleskleber hervor. "Ich weiß es. Ich klebe es einfach wieder dran."
Gesagt, getan. Das Horn begann, nachdem es geklebt war, zu leuchten und zusammenzuwachsen. Das Pferd stand auf. Es fehlte ihm nichts. Freudig leckte es über Sarahs Hand.
"Das ist schön.", musste sie lachen, da die Zunge kitzelte. "Juchu!"
Sailor Sonne war glücklich. Sie hatte gewonnen, es war vorbei. Louisa und Lana kamen zu ihr und freuten sich mit ihr. Als sie hoch in den Himmel schauten, war es, als zwinkerte ihnen die Sonne zu.
ENDE
Text: Johannes Quinten
Images: 19th century. Signed: ’Shunsai Toshimasa’ (春斎年昌), title: ’Iwato kagura no kigen’ (岩戸神楽之起顕) (Gemeinfrei)
Publication Date: 06-09-2015
All Rights Reserved
Dedication:
Gewidmet allen Sailor Moon Fans auf der ganzen Welt und Naoko Takeuchi