Prolog
Mein Name ist Kathlene Stempfield, ich habe eine kleine, vier Jahre alte Schwester und reiche Eltern. Alles in allem ein Bild von einer glücklichen Familie, würde ich nur in Kleidern rumlaufen, statt in Hose und Hemd. Außerdem habe ich nicht die Absicht mich in diesem Jahr an einen Mann zu binden, was meiner Mutter nicht sehr behagt. Insgesamt habe ich stolze sechs Punkte, warum ich nicht heiraten sollte:
1.Männer sínd arrogant
2.Sind herablassend dem anderen Geschlecht gegenüber
3.Lieben es mit Frauen zu spielen
4.Sie sind nur an dem äußeren Interessiert
5.Sind nur hinter dem Geld her
6.Kennen keine echten Gefühle
Und da es nur so Männer nicht gab, würde meine Mutter mich nie verheiraten können.
Kapitel 1
"Jetzt halt endlich still Kate!", fauchte meine Mutter, als sie mein Korsett fest zog.
"Ich...ich bekomme keine Luft mehr!", flüsterte ich und versuchte einzuatmen.
"Ach papperlapap, würdest du dich nicht ständig wie ein Mann an ziehen, hättest du gar keine Probleme damit!", sie zog nocheinmal und knotete es fest zu.
"Ach du meine Güte Kate, wie siehst du denn aus!", rief meine kleine Schwester Lizzi, als sie nach der langwierigen Prozedur des Anziehens hinein gerannt kam.
Ihre schwarzen Korkenzieherlocken wippten und in ihren Augen blitzte der Schalk. Ihr kleiner Mund stand offen und ich musste grinsen.
Dann sprang sie mir in die Arme und wir vielen in einem einzigen Knäull von Seide und Spitze zu Boden.
Meine Mutter keuschte entsetzt auf, als sie meine zerwuschelten Haare sah.
Dank des "Vogelgestells" wie ich das Kleid insgeheim getauft hatte, musste Wington unser Butler mir aufhelfen und die Treppe hinauf in mein Schlafzimmer bugsieren, damit ich mir in Ruhe die Haare machen könne, wie meine Mutter mir befahl und das ich ja nicht vergesse, dass wir in einer Stunde abfahren müssten, damit wir pünktlich zum Essen der Geschwister Dartmor kommen würden.
Im Zimmer zog ich erst mal die ganzen Haarnadeln und Klammern aus meinen blonden, leicht gewellten Haar, wo bei mir ein wohliger Seufzer entwisch.
Dann dröselte ich mit geübten Fingern das Kleid auf und schlüpfte aus meinem Korsett, was sich als bedeutend schwieriger heraustellte, da meine Mutter es extra fest verkotet hatte.
Doch dann stand ich nur noch in Unterwäsche in meinem Zimmer und durchforstete meinen riesigen Holzschrank nach passenderer Kleidung.
Letz endlich, als die Stunde fast vorbei war, entschied ich mich für eine schlichte schwarze Hose, ein luftiges weißes Hemd und weiche Lederstiefel.
"Kathlene, wenn du nicht sofort kommst, bekommt Mutter noch einen Wutanfall!", rief Lizzi und starrte mich mit offenem Mund an.
"Mummi wird dich umbringen!", flüsterte sie.
Doch dann grinste sie mich an.
"So bist du aber wirklich, du bist meine Schwester und keine aufgeblasenen Frau wie Ms Witten!", sie grinste mich an und ich nahm ihre Hand.
Kurz vor dem herausgehen packte ich meinen Lieblingshut und piff nach meiner schwarzen Jagdhündin Sam. Laut bellend rannte sie die Stufen nach oben und wuselte mir um meine Beine herum.
Am Fuße der Treppe stand meine Mutter und schlüpfte in ihre langen, schwarzen Spitzen Handschuhe und hatte mich noch nicht bemerkt.
"Ah gut, wir müssen sofort los, sonst kommen wir nicht rechtzeitig zum Abendessen mit den Darmongeschwistern." Sie drehte sich um und erbleichte.
"Kate, wie kannst du!", sie zerrte an meinem Hemd und starrte mich böse an.
"Naja, ändern kannst du es eh nicht, und da du ja mit meiner Anwesenheit fest zu gesagt hast, musst du mich wohl so mit nehmen!", ich trat an ihr vorbei und zog meinen Hut an.
Der Kutscher wunderte sich schon längst nicht mehr über mein Aussehen und begrüßte Sam freundlich.
"Kate irgendwann bringt sie ihre Mutter um. Sie möchte nämlich unbedingt dass du Mr. Darmon heiratest, wenn du den Gerüchten glaubst!", er zwinkerte mir zu, als er meine entsetzte Miene sah.
"Na toll, wie viele Männer hat sie mir bis jetzt versucht unter zuschieben?", ich grinste und stieg ein. Kurz daruf kam meine Mutter und ließ sich hinein helfen. Sie schaute mich kurz an, dann sagte sie.
"Naja, dann machen wir das beste raus!", und starrte auf einen mir unsichtbaren Punkt auf dem Boden.
Das nervige Schweigen wurde dank Lizzi wesentlich aufgelockert, und als wir langsamer wurden, musste ich einfach die Vorhänge zur Seite ziehen und hinaus schauen.
Das Haus war weiß und riesig, saftig grüne Wiesenflächen umrahmt von Blumenbeeten säumten den Weg und überall flanierten Adlige und Mitbürger durch den öffentlichen Park.
Mit einam Ruck hielt unsere Kutsche an und Sam fiel von meinem Schoß. Sie jaulte missmutig und rieb sich an meinem Bein.
Es dauerte noch nicht einmal eine Sekunde, ehe die Tür aufgerissen wurde und uns ein Mädchen mit feinen, weißen Gesichtszügen, hellgrünen Augen und schwarzen Haaren, warscheinlich etwas jünger als ich, also 18, anstrahlte.
Sam, die die Gunst der Stunde nutzte sprang heraus und ich eilte ihr hinter her, wobei ich fast das Mädchen vor mir umrannte.
"Sam, bleib sofort stehen!", schrie ich und pfiff zweimal laut. Aprubt blieb sie stehen und trottete auf mich zu. Sie schaute mich mit ihrem Dackelblick an und wedelte mit ihrer Rute.
"Nein Sam, diesmal bleib ich hart!", ich wandte mich von ihr um und blickte in das Gesicht des fremden Mädchens. "Endlich lenre ich mal ein Mädchen kennen, das in meinem Alter ist und nicht nur über Heirat, Männer und Kleider spricht!", sie kniete sich hin und streichelte Sam, was diese mit einem zufriedenene Winseln quittierte.
"Ich hoffe doch, dass sie mich hier häufiger besuchen werden, mein Bruder ist nicht gerade das, was man einen großen Redner nennt!", sie grinste und klopfte sich im aufstehen den Staub vom Kleid.
"Komm, wir wollen meinen werten Bruder ja nicht warten lassen!", sie ergriff meine Hand und zog mich hinter sich her. Mutter und Lizzi standen schon vor dem riesigen Eingansportal und warteten auf uns. DIe Eingangshalle, die wir dann betraten war mit weißen und schwarzen Marmorfliesen ausgestattet und über all standen Butler in steifen Anzügen. -Dieser Mann muss ja wirklich viel verdienen, wenn er sich so etwas leisten kann. Gegen das hier war unser Anwesen ein Häusschen! Schoss es mir durch den Kopf. Selbst meine Mutter konnte ihre Bewunderung kaum verbergen und meine kleine Schwester hüpfte lachend um die Säulen herum. Und auch Sam sprang immer wieder um die Beine der Bediensteten herum, was mir und unserer Gastgeberin ein Lächeln entlockte. "Ich weiß das man so etas ja eigentlich wissen sollte, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung wie du heißt!", das Mädchen starrte mich verdutzt an, dann raunte sie mir zu. "Nathalia Seferone Darmon, nenn mich aber bitte Nata, es wirkt sonst alles so steif! Und du bist Kathlene!", Nata grinste mich an und ich flüsterte zurück: "Kate, auf meine anderen beiden Namen kann ich ebenso verzichten wie du!", wir schauten uns beide an und brachen dann in schallendes Gelächter aus. Mittlerweile standen wir am Fuße eines festlicg gedeckten Tisches, doch den Gastgeber konnte ich nicht sehen. "Ah, Ms Karolin, ich dachte sie wollten mit ihren Töchtern kommen!", sagte eine angenehm tiefe Stimme, bei der mir ein sanfter Schauer über den Rücken lief. "Guten Tag Herr Darmon, und ich bin mit meinen Töchtern gekommen!", meine Mutter knickste und ich blieb aufrecht stehen, angeschaut hatte ich ihn noch nicht. "Ihre kleine Tochter habe ich bemerkt, doch ich bezweifle, dass diese Hündin hier, ihre zweite Tochter ist!", er sagte es so herablassend, dass ich mich im aprubt zu wandte. "Ja, meine Mutter ist mit ihren BEIDEN Töchtern gekommen und die Hündin, von der sie so abwertend gesprochen haben, gehört mir!", ich schaute ihn direkt an und musste mich zwingen, nicht vor erstaunen den Mund auf zu reissen. Der Mann vor mir war an die zwanzig, hatte hohe, scharf geschnittene Wangenknocken, eine gerade Nase, strahlend Grüne Augen, zerwuschelte schwarze Haare und feingeschwungene, volle Lippen.
Ich nahm meinen Hut von meinen Haaren und blickte ihn herausfordernd an. Seine Lippen verzogen sich zu einem herablassenden Grinsen, dass mich schier zur weißglut trieb. "Bevor meine Schwester jetzt auch noch wie ein Mann herum läuft, setzt euch!", er wies auf den Tisch und trat neben mich. "Ist ihr Körper etwa so schrecklich, dass sie ihn unter Jungenkleidung verbergen müssen?", er lachte spöttisch. "Kann sein, etwas anderes werden sie aber eh nie an mir sehen, als dass sie sich eine Meinung darüber bilden könnten!", ich beschleunigte meine Schritte und ließ ihn verdattert zurück. "Weißt du, was die Frauen hier in der Stadt geben würden, um auch nur in seine Nähe zu kommen!", sagte Nata spöttisch, sie legte mir einen Arm um die Schulter und setzte sich neben mich an den Tisch. Das Essen schmeckte vorzüglich und außer einigen Anmerkungen von ihrem Bruder, über mein Aussehen, war es perfekt. LAngsam aber sich fing ich an ihn zu hassen, nachdem er über Sam einen abfälligen Kommentar zu machen. "Was hast du eigentlich für ein Problem!", fauchte ich ihn an. "Kate, wir sind hier zu Gast, nicht zu Hause!", fuhr meine Mutter mir über den Mund. "Ich wette mit ihnen, dass sie sich nicht trauen, mit Nata und mir, als Begleiter am nächsten Ball, hier in der Stadt zu kommen!", er grinste mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich komme, darauf kannst du dich verlassen!", ich grinste und fütterte Sam mit einem Stück Fleisch, was der arrogante Widerling geflissen übersah. Nach weiterem, belangslosen Gepläkel erhob sich Mr. Darmon und führte uns in den Saloon. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als wir uns auf dem äußerst bequemen Sofa nieder ließen und er stehen bleiben musste. Ich konnte nicht an mich halten und fragte ironisch: "Ist es nicht entspannend so stehen zu können?" Aus den Augenwinkeln sah ich wie Nata's Mundwinkel nach oben gingen und Mr. Darmon seine Hand zu einer Faust ballte. Er überging meine Frage und bat Nata uns etwas an dem Klavier vor zu spielen. Ihre schlanken und flinken Finger huschten nur so über das Klavier und schon bald verlor ich mich ganz im Rausch der Musik. Als es aufhörte kamen mir fast die Tränen, so schön war es gewesen. "Das war wundervoll!", sie grinste mich dankbar an und setzte sich wieder hin. Meine Mutter verabschiedete sich erst als meine kleine Schwester müde gähnte und sich auf dem Sofa zu sammen rollte. FÜr mich hatte Mr. Darmon nur ein kühles und ziemlich arrogantes Nicken übrig, doch Nata umarmte mich herzlich und fragte mich, ob sie mich am nächsten Tag besuchen könne. Ich stimmte zu und freute mich riesig. Als wir wieder in die Kutsche stiegen reichte er mir die Hand und half mir ein zu steigen. Seine Hand war kühl und glatt. Aprubt drehte er sich um und ging davon, seine rechte Hand ballte er zur Faust. "Ja, eine treffliche Wahl!", murmelte meine Mutter vor sich hin. "Wie bitte Mutter?", ich starrte sie entsetzt an. "Nichts...nichts!", sie fächerte sich ein wenig Luft zu und gab dem Kutscher order uns nach Hause zu bringen. Nach kurzer Zeit schon fing es an zu donnern und Lizzi wachte auf. Ängstlich presste sie sich gegen meine Brust und ich beruhigte sie in dem ich ihr leise ihre Lieblingslieder zu summte. Nachdem ihr zittern sich gelegt hatte, wickelte ich sie in meinen Mantel und wiegte sie solange, bis sie eingeschlafen war. Sam hatte sich neben mir auf dem Sitz zusammen gerollt und jaulte immer wieder ängstlich auf. Als wir endlich angekommen waren, sprang Sam eilig auf und rannte ins trockene. Ich brauchte ein wenig länger, weil ich noch Lizzi zu tragen hatte und wurde von meiner besten Freundin Anne, einem unserer Dienstmädchen empfangen. "Na wie war es?", sie wusste von meiner Abneigung Männern gegen über. "Schrecklich, er ist arrogant und denkt der einzige Platz wo Frauen hin gehören ist das Nähzimmer oder das Bett eines Mannes. Doch seine Schwester Nata, ist sehr nett und sie spielt unglaublich gut das Klavier, sie kommt uns morgen besuchen, dann können wir etwas zusammen unternehmen!", ich legte meine Beine auf den Coachtisch, was Anne mit dem hochziehen der Augenbraue quittierte. Sam sprang auf meinen Schoß und Anne setzte sich mir gegenüber. "Meine Mutter will mich mit ihm verheiraten!", murmelte ich und streichtele Sam. "Na da viel Glück!", Anne grinste und trank einen Schluck Tee. "Er sagte, ich würde mich nicht trauen, am nächsten Ball mit ihm zu tanzen! Und ich blödes Schaf habe zu gesagt!", ich trank meine Tasse in einem Schluck aus und wischte mir die daneben gegangenen Tropfen weg. "Da musst du wohl oder übel durch, aber ich komm auf jeden Fall mit, ich muss mir schließlich ein Bild von ihm machen!", sie grinste und schüttete mir etwas Tee nach. "Weißt du wenn mein Vater wieder kommt?", ich trank einen kleinen Schluck. "Leider nicht, heute ist noch kein einziger Brief gekommen!", sie wusste wie schrecklich ich es fand, nicht genau zu wissen, wo mein Vater war. Er war oft unterwegs, schickte uns aber immer wieder einen Brief, der von diesem Monat, war schon lange überfällig. Ich verdrängte aber erst mal die Gedanken an das mögliche und widmte mich wieder dem Gespräch mit Anne. "Der Ball, auf den du anscheinend gehst, wird von einem Gewissen Darbisher veranstaltet, der ein sehr guter Freund von Mr. Darmon ist. Er verdient zwar nicht annähernd so viel wie Mr. Darmon, dennoch ist sein Vermögen beachtlich. Er hat für den Sommer die alte Residenz der Rosens gepachtet.", erklärte mir Anne und riss mich somit aus meinen Gedanken. "Ahja, na dann!", ich stand auf und warf mich auf mein Bett. Die dreckigen Stiefel schleuderte ich in die hintere Ecke und vergrub mein Kopf in das Kissen um das laute Heulen des Sturmes zu dämmen. Ich hörte wie Anne die Tür hinter sich schloss und mich alleine ließ. Ganz langsam glitt ich in einen leichten Dämmerzustand und wachte am nächsten Morgen schon sehr früh auf. Ich hatte schlecht geschlafen und das merkte ich. Erst stieß ich mein Bein an der Komode, danach trat ich in meine dreckigen Schuhe und schließlich zerstörte ich das neue Kleid mit meinen nun dreckigen Schuhen. "Na so was, du bist ja schon wach?"; fragte Anne als sie die Fenster öffnete. "Habe schlecht geschlafen!", brummelte ich verdrießlich und schlüpfte in neue Anziehsachen. "Ich glaub ich nehme lieber reis aus, deine Laune so früh am Morgen möchte ich nicht ertragen!", sie verschwand, nachdem sie Sam noch einmal gestreichelt hatte. Ich stapfte die Treppe hinunter und eilte in den Speisesaal. Ohne zu klopfen rannte ich hinein und ließ mich schwung voll auf meinen Lieblingsplatz neben dem Fenster nieder. Ohne die anderen am Tisch an zuschauen, wollte ich nach dem Weißbrot packen, als mir eine äußerst männliche Hand zu vor kam. -Mann??? Wieso saß hier ein Mann am Tisch? Ich schaute auf und ich riss wütend die Augen auf. Kein geringerer als Mr. Darmon saß mir gegenüber und betrachtete mich spöttisch. "Guten Morgen!", meckerte ich und starrte Mutter wütend an. Die schaute mich ganz unschuldig an und trank ungerührt ihren Tee weiter. "Da bist du ja Kate, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr!", ich drehte mich zu meiner rechten und schaute in das Gesicht von Nata. "Na immerhin ein erfreulicher Anblick heute Morgen!", murmelte ich und erwiderte ihre Umarmung. "Wieso ist der
hier?", murmelte ich ihr zu und sie erwiederte ebenso leise: "Er will mich nicht deinen unfräulichen Händen überlassen, er wird alles genau bewachen!", sie lachte als sie meinen leidenen Gesichtsausdruck sah. "Außerdem möchte er sicher gehen, dass sie auch mit ihm heute auf dem Ball aufkreuzen!", sie zwinkerte mir zu und schmierte sich ihr Brot. "Ich habe meine Freundin gebeten, ob sie mit kommt!", Nata strahlte. "Je mehr desto besser, dann langweilen wir uns heute Abend ja nicht allzu sehr!", ich griff nach einem Stück Schwarzbrot, da das Weißbrot ja netterweise von Mr. Darmon geleert worden war. Ich wollte Nata gerade etwas fragen, als Anne eintrat und verkündete, dass mein Vater eingetroffen sei. Ohne mich an irgendwelche Etiketten zu halten sprang ich auf und eilte meinem Vater in die Arme. "Na das nenne ich mal eine überschwängliche Begrüßung!", er küsste mich liebevoll auf die Stirn und drückte mich fest an sich, dann umarmte er seine Frau und gab ihr einen Kuss, als letztes nahm er Lizzi auf den Arm und drückte sie an sich. "Hast du mir was mit gebracht Papa?", sie klang so niedlich, dass ich lachen musste. "Dein Geschenk habe ich, wie das von Kate draußen!", er wollte sich setzen, da zerrte ihn Lizzi mit hinaus. Für eine vierjährige war sie äußerst bestimmend, vor allem was Geschenke betraf. Auf dem Hof angekommen sah sie erstmal gar nichts, dann jedoch kamen zwei junge Stallburschen, die einen großen Kasten trugen. Jubelnd eilte Lizzi ihnen entgegen und wartete nervös darauf, dass sie endlich die Kiste geöffnet hatten. Dann hörte man nur noch ein lautes Lachen und einen wust aus bunten Stoff, als sie zu Boden ging. Meine Mutter neben mir umklammerte meine Schulter, als sie das ruinierte Kleid sah. "Kate, komm mal, schau was Paps mir mitgebracht hat!", rief Lizzi und ich wand mich aus Mutters umklammerung. Auf ihrem Schoß saß ein kleiner, hellbrauner Hund, der mich aus großen runden Augen anschaute. "Oh ist der niedlich!", ich kraulte sein Nackenfell, als Sam sich empört zwischen uns drängte. "DU brauchst doch nicht neidisch sein!", ich umarmte sie und half Lizzi auf. Ganz stolz zeigte sie Nata und ihrem Bruder ihr Geschenk, Nata war außer sich vor entzückung, die Miene ihres Bruder hätte nicht herablassender sein können. "Kate, kommst du?", mein Vater packte mich am Arm und zog mich über den Hof zu den Stallungen. Vor der Tür hielt er mir die Augen zu und bugiserte mich an den Stallungen vorbei, dann ließ er sie sinken und ich warf mich an seinen Hals. Ein wunderschöner, Rappe stand dort und kaute genüsslich Stroh. "Mr. Stempfield, dass kann doch nicht ihr Ernst sein, ihrer eigenen Tochter ein solches Pferd zu schenken!", gebährte meine Mutter auf, doch ich hatte schon die Tür geöffnet und war hinein geschlüpft. Die Miene von Mr. Darmon sagte nur, dass ich ins Nähzimmer gehöre, wie meine Mutter es auch meinte. Der Hengst schaute mich aus vertrauensvollen Augen an und ließ es zu, dass ich ihn streichelte. Er wiehrte zu Frieden und rieb seinen Kopf an meiner Brust. "Meinen sie nicht, dass ihre Tochter ihre Zeit eher im Haus verbringen solle?", fragte Mr. Darmon und blickte mich herablassend an. "Wieso, sie liebt es draußen zu sein und ich weiß sowieso, dass man sie nicht bändigen kann, also warum es versuchen!", erwiderte mein Vater lachend und ich stimmte mit ein.
Text: Alle Orte, Charaktäre und sonstiges gehört alleine mir
Publication Date: 04-30-2010
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Dedication:
Allen, die meine Bücher lesen :D