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Zwei Drabbles:

 

Spielball

Zirkusnummer

 

 

Spielball


Man sieht sich als Macher, Gestalter, Player – aber man kommt übers Stadium eines Spielballs nicht hinaus im Stadion des Lebens. Auch ein Extrakick kann einen nicht begeistern. Der Mensch: Spielball der Götter. Besonders beschämend das Eingeständnis, dass man Spielball eigener Launen ist. Die Muskeln spielen lassen – kann man die Gespielin beeindrucken? Gewöhnt sich der Bürger ans Hin- und Hergeschubstwerden? Zudem auch noch ein Spielball der Algorithmen ohne heiße Rhythmen: reines Spielmaterial, ein Spielzeug der KI-Bots. Mit der Zeit fühlt man sich ballaballa. Kann man Karriere machen: vom Pingpongball zum Medizinball? Mit Ecken und Kanten eignet man sich nicht als Spielball?


Zirkusnummer

 

Der Zirkus als Vorbild – aus seinem Leben eine Zirkusnummer machen. Das Spektakuläre mit dem Lächerlichen verbinden. Dompteur, Jongleur, Direkteur, Improvisateur ... Bis zum Malheur. Wie kommt man aus der Nummer wieder raus? Man gewöhnt sich an das Bohei. Ohne Riesenzirkus würde man sich klein fühlen. Gewagt: der Drahtseilakt zwischen "Darf ich das sagen?" und "Wird das missverstanden?". In der Manege des Morgens tritt man auf als Dämonen-Dompteur. Gefühle jonglieren, manchmal sieben zugleich. Die Seele ist schrottreif, aber man bescheinigt ihr Zirkusreife. Man ist Zweifleur, Katastropheur, Panikeur. Haben Sie diesen Zirkus auch eine Nummer kleiner? Ist doch eine Nummer zu groß.

 

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Publication Date: 06-15-2025

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