Pfiffi steht am Fenster und schaut gedankenverloren hinaus. Martin fragt sie etwas, doch sie hört es nicht. Viel zu tief ist sie in Gedanken versunken. Sie denkt an ihre Mutter. Nie wieder wird sie ihre Stimme hören, ihr helles Lachen, und nie wieder wird sie in der Haustür stehen und ihr winken. Jetzt ist es bereits ein halbes Jahr her und sie vermisst sie schrecklich.
Nach der Beerdigung stand plötzlich ihr Vater vor der Tür und forderte einen Teil des Erbes. Doch dazu hatte er kein Recht, denn vor fast zwei Jahren stellte ihre Mutter einen Antrag auf Härtefallscheidung und innerhalb zwei Wochen waren sie geschieden. Es ging so außerordentlich rasch, weil er ihre Mutter schlug und Pfiffi verprügelte er beinahe täglich und vor zwei Jahren versuchte er sogar, sie umzubringen. Seitdem flüchtet er vor der Polizei.
Das Haus hat sie gleich nach der Beerdigung vermietet, sie wollte es nie haben. Ein alter Schulfreund ihrer Mutter kümmert sich um alles. Sie selbst nahm nur ein paar persönliche Sachen ihrer Mutter mit und gestern hat sie endlich den Mut aufgebracht, sie sich einmal genauer anzuschauen. Lange hielt sie das alte Tagebuch in der Hand, um dann einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Sie schlug einfach eine der ersten Seiten auf und las ein paar Zeilen und das, was dort stand, traf sie tief.
Die ganzen Jahre glaubte sie, dass Anja ihre Schwester sei und nun erfährt sie auf diesem Weg, dass ihr Vater sie mit in die Ehe brachte und sie nicht einmal seine Tochter ist. Anjas Mutter war seine Geliebte, die bei einem Unfall ums Leben kam.
Damals kam ihr Vater gerade erst in ihre kleine Stadt. Woher? Das weiß keiner. Pfiffis Mutter bewunderte ihn, ja, sie himmelte ihn geradezu an, weil er sich so hingebungsvoll um das Kind kümmerte.
Durch ein lautes Poltern unsanft aus ihren Gedanken gerissen, zuckt Pfiffi zusammen und dreht sich um. Martin steht hinter ihr und sieht sie verlegen an. Er hält noch einen Teil seiner Bücher in den Händen, der andere Teil liegt auf dem Boden. Wenn er ihr gegenübersteht, wird er immer nervös und dabei passieren ihm dann die schrecklichsten Dinge. Mit rotem Kopf bückt er sich und sammelt seine Sachen wieder ein. Geschwind will Pfiffi ihm helfen, was dazu führt, dass ihm alles erneut aus den Händen rutscht. Mit einem Schmunzeln nimmt sie den ganzen Kram und legt ihn auf den Tisch. Verlegen sieht Martin auf das Buch in seiner Hand. „Ich wollte noch fragen, ob wir morgen weitermachen können.“ Wie ein kleiner Junge steht er vor ihr.
Kurz überlegt Pfiffi. Morgen muss sie einiges erledigen und dann hat sie bereits zugesagt, mit einigen Studenten die Aufgaben für die Hausarbeit durchzugehen. Sie ist noch zu keinem Schluss gekommen, da fängt Martin stammelnd an: „Ich habe doch übermorgen meine Prüfung und da darf ich nicht durchfallen.“
Pfiffi gibt sich geschlagen und nickt: „Also gut, morgen von zehn bis zwölf, aber mehr Zeit habe ich wirklich nicht.“ In Gedanken geht sie ihren Zeitplan noch einmal durch. Von zehn bis zwölf wollte sie eigentlich an ihrer Semesterarbeit schreiben, das wird sie dann halt erst am Abend machen. Aber noch einmal verschieben kann sie es nicht, denn dann schafft sie es wirklich nicht mehr und sie will doch unbedingt in drei Tagen zu Alex fahren. Er weiß noch nichts davon, denn sie will ihn überraschen.
In drei Tagen haben sie einen Auftritt in München und dann hat er einen Tag frei und erst danach geht es nach London. Diesen einen Tag will sie mit ihm verbringen, schließlich konnten sie sich fast fünf Monate nicht sehen.
Mit einem Stapel Bücher unter dem Arm betritt Pfiffi ihr Zimmer. Sie hat gehofft, noch eine Weile allein zu sein, doch Ramona ist bereits da und empfängt sie auch gleich mit unzähligen Fragen.
„Oh Pfiffi, endlich kommst du. Wir haben hier ein paar Aufgaben bekommen und ich hab keine Ahnung, worum es im Grunde genommen geht.“ Mit einem Arbeitsblatt kommt Ramona auf sie zu, noch bevor Pfiffi überhaupt Gelegenheit hat, ihre Bücher abzulegen. Tief holt Pfiffi Luft. „Langsam, lass mich doch erst einmal rein.“ Seelenruhig geht sie zu ihrem Schreibtisch und legt ihre Bücher ab, dreht sich um und nimmt das Blatt entgegen.
Rasch liest sie es durch, dann nimmt sie zwei Bücher aus ihrem Regal und reicht sie Ramona. „Hier steht alles drin.“ Mit weit aufgerissenen Augen sieht Ramona sie an. „Kannst du mir nicht helfen?“, fragt sie mit bittendem Blick. Einen Moment starrt sie Ramona an, doch dann zieht sie resigniert einen Stuhl heran, setzt sich hin und schlägt das erste Buch auf.
Während sie arbeiten, versucht Ramona immer wieder, private Gespräche anzufangen. Doch jedes Mal würgt Pfiffi sie ab, bis es ihr reicht: „Sag mal, willst du quatschen oder arbeiten?“
Beleidigt sieht Ramona sie an. „Du bist ja noch spießiger, als die anderen behaupten.“
„Ach ja, und trotzdem rennen sie mir die Tür ein, damit ich ihnen helfe.“ Ein Schmunzeln zieht über ihr Gesicht. Es stört Pfiffi überhaupt nicht, dass die anderen so über sie reden, sie weiß schließlich genau, warum sie das alles macht. „Hier, lies dir die drei Seiten durch und dann kommst du mit der zweiten Aufgabe klar.“ Pfiffi schiebt ihr das Buch rüber und greift sich gleich das andere Buch.
Nachdem sie eine Weile schweigend gearbeitet hat, hebt Ramona den Kopf. „Ich hab Hunger. Wollen wir was essen?“, fragend sieht sie zu Pfiffi rüber. Diese hebt den Kopf und schaut auf die Uhr. „Scheiße! Schon so spät. Ich muss den Bericht noch fertigmachen.“ Blitzschnell ist sie aufgesprungen und kramt in ihren Sachen nach den Unterlagen.
Ramona verlässt das Zimmer und geht rüber in die Gemeinschaftsküche. Nach einiger Zeit kommt sie mit einem Teller belegter Brote zurück, stellt ihn auf den kleinen Tisch vor dem Fenster und dreht sich zu Pfiffi um. „Los! Mach ’ne Pause und iss was.“ Pfiffi, tief in ihrer Arbeit versunken, hebt den Kopf und schaut zu ihr rüber. Ramona hat eben die Stühle zurechtgerückt und setzt sich hin. Pfiffi wirft noch einen kurzen Blick auf ihren Laptop und den angefangenen Bericht. Ihr Magen knurrt bereits seit einiger Zeit, also erhebt sie sich und setzt sich zu Ramona an den Tisch. Wenigsten hat sie diesmal eine Mitbewohnerin, die ein bisschen Ordnung hält und Rücksicht nimmt.
Beim Essen versucht Ramona erneut, Pfiffi in ein Gespräch zu verwickeln. „Wo kommst du überhaupt her? Das ganze Semester, wo ich jetzt hier bin, warst du noch nicht zu Hause. Wieso eigentlich?“ Erwartungsvoll sieht sie Pfiffi an. Konzentriert schaut Pfiffi auf ihre Schnitte, langsam hebt sie den Kopf. „Weil ich hier bin, um zu studieren, und nicht, um in der Weltgeschichte rumzureisen.“
„Ja, aber du bist ja nicht einmal Weihnachten nach Hause gefahren. Das ist doch das Mindeste.“
Das war das erste Weihnachten, dass Pfiffi allein verbrachte. Alex war bei seiner Mom. Er wollte zwar, dass sie zu ihm kommt, doch sie kennt außer Brian keinen von seiner Familie und da fand sie es unpassend, ausgerechnet Weihnachten dort aufzutauchen. Ohne ein weiteres Wort steht Pfiffi auf und geht wieder an ihre Arbeit. Nachdenklich schaut Ramona ihr hinterher. Während der gesamten Zeit, die sie bereits hier ist, konnte sie nichts über Pfiffis Privatleben erfahren. Doch sie muss unbedingt etwas in Erfahrung bringen, schließlich will sie in die coolste Mädchenclique aufgenommen werden. Carolin, die dort das Sagen hat, machte ihr unmissverständlich klar, dass sie ihnen ein paar Informationen über Pfiffi bringen muss, sonst kann sie es vergessen.
Nachdem Ramona den Tisch abgeräumt hat, legt sie sich schlafen. Sofort nimmt Pfiffi ihre Sachen und setzt sich in die Küche, um zu arbeiten.
Ein Rascheln weckt Ramona und lässt sie aufschauen. Es ist Pfiffi. Sie legt ihre Unterlagen auf ihren Schreibtisch, nimmt ihren Schlafanzug und verschwindet wieder. Kurze Zeit später ist sie wieder da und huscht in ihr Bett, so wie jede Nacht.
Als Ramona am Morgen erwacht, ist Pfiffi bereits weg. Wieder hat sie nichts erreicht und so langsam kommt in ihr der Verdacht auf, dass Pfiffi eine dunkle Vergangenheit hat, die sie vor allen verbergen will.
Den Bericht hat Pfiffi abgegeben und das Seminar ist auch vorbei. Nun wartet sie, dass Martin kommt. Die Bücher sind bereits dort aufgeschlagen, wo sie gestern waren. Aufgeregt läuft sie hin und her. Wo bleibt er denn nur? Er ist doch sonst immer pünktlich. Sie hat schließlich noch anderes zu tun. Genau in diesem Moment stürzt er zur Tür rein. Völlig außer Atem steht er vor ihr und reicht ihr eine Pralinenschachtel. „Tut mir leid, dass du warten musstest, aber ich wurde von Prof. Bauer aufgehalten.“ Mit einem schüchternen Lächeln sieht er sie an.
Es ist kurz vor zwölf und Pfiffi packt ihre Sachen zusammen. Martin, der noch einmal den Absatz durchliest, schaut erschrocken zu ihr auf. „Was, du gehst schon?“ Pfiffi klopft mit dem Finger auf ihre Uhr. „In acht Minuten beginnt meine Vorlesung.“ Und dann ist sie raus.
Gegen 15 Uhr kommt Pfiffi mit einem Apfel in der Hand in den Aufenthaltsraum. Martin und ein paar andere sind bereits da und unterhalten sich angeregt. Erstaunt sieht Pfiffi Martin an. „Ich wusste gar nicht, dass du auch dabei bist.“ Verlegen kratzt sich Martin am Kopf, sagt aber kein Wort. Kurz darauf erscheinen die Letzten und sie können endlich anfangen.
Bei einigen fragt Pfiffi sich, was sie hier wollen. Sie sitzen nur rum und quatschen und hören überhaupt nicht zu, wenn Pfiffi was erklärt. Nur wenn eine Aufgabe erledigt ist, sind sie die Ersten, die sie abschreiben.
Nach einiger Zeit hat es den Anschein, das Pfiffi die Einzige ist, die noch die Aufgaben ausarbeitet. Alle sind in ihre Gespräche vertieft und nur, wenn Pfiffi ihnen ein Blatt reicht, schauen sie kurz zu ihr. Zum Schluss beschließen sie sogar, die Blätter nur noch zu kopieren und nicht mehr abzuschreiben. Wenn Pfiffi nicht von jedem 10 Euro bekommen würde, wäre sie längst gegangen, sie kann ihre Zeit auch sinnvoller verbringen.
Kopfschüttelnd packt Pfiffi ihre Sachen zusammen, wieder einmal hat sie fast alle Aufgaben allein ausgearbeitet. Gerade, als sie gehen will, kommen Martin und ein paar andere auf sie zu. Andreas will ihr den Arm um die Schultern legen. Blitzschnell ist Pfiffi ausgewichen und sieht ihn fragend an. Er hebt entschuldigend die Hände. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten, ich wollte nur fragen, ob du übermorgen zur Party kommst.“ Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „Es gibt da einen, der dich gern einladen würde.“ Sein Blick wandert zu Martin rüber.
Sie sieht Martin an und schüttelt den Kopf. „Übermorgen will ich wegfahren.“ Wieder mischt sich Andreas ein: „Ach, das kannst du doch bestimmt verschieben.“
Energisch schüttelt sie den Kopf: „Nein, das kann ich nicht!“ Noch einmal schaut sie sich um, ob sie auch nichts vergessen hat und dann will sie an ihnen vorbei. Unsicher ergreift Martin das Wort: „Gehst du dann wenigstens morgen mit mir ins Kino?“ Mit einem kleinen Lächeln sieht sie Martin an, er sieht ja nicht übel aus und nett ist er auch, aber an Alex reicht er noch lange nicht ran. „Kein Interesse und außerdem, ich habe bereits einen Freund.“ Immer noch lächelnd dreht sie sich um und geht.
Während der gesamten Zeit standen Carolin und ihre Freundin hinter ihr und beide hören aufmerksam zu. Jetzt macht sich Carolin bemerkbar: „Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Die und ’nen Freund. Das ich nicht lache.“ Sie sagt es so laut, dass Pfiffi, die gerade an der Tür ist, jedes Wort versteht. Mit einem vielsagenden Lächeln dreht sich Pfiffi noch einmal um.
Als Ramona nach Hause kommt, sitzt Pfiffi immer noch über ihre Semesterarbeit.
„Du hast gewaltig für Aufregung gesorgt, so wie du Martin abserviert hast.“ Neugierig sieht Ramona über Pfiffis Schulter. „Hast du wirklich einen Freund?“ Langsam dreht sich Pfiffi zu ihr um. „Kaum vorzustellen, was?! Aber ich habe wahrhaftig einen Freund.“
„Und du willst übermorgen zu ihm fahren?! Haste ein Bild von ihm?“ Voller Neugier sieht sich Ramona um, ob nicht irgendwo ein Bild ist. Doch nur eine Menge Poster von CF – City Freaks – hängen an der Wand über Pfiffis Bett.
Schmunzelnd beobachtet Pfiffi Ramonas Blick und nur mit Mühe kann sie sich das Lachen verkneifen. „Du bist extrem neugierig. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass das unhöflich ist?“ Pfiffi schaut rasch wieder auf ihre Arbeit, damit Ramona nicht ihr Grinsen sieht. Ramona schüttelt den Kopf. „Nee, sie hat immer gesagt, wenn du was wissen willst, dann frag. Und eigentlich könntest du mir ja auch mal eine Antwort geben.“ Jetzt kann Pfiffi nicht mehr und prustet los vor Lachen. „Irgendwie erinnerst du mich an meine Freundin Katrin.“ Ramona reißt die Augen auf. „Du hast ’ne Freundin? Studiert sie auch hier?“
Erneut muss Pfiffi lachen. „Das ist kaum zu fassen, erst habe ich ’nen Freund und jetzt auch noch ’ne Freundin.“ Während sie das lachend sagt, nimmt sie ihren Schlafanzug und geht zur Tür. Ramona sieht ihr hinterher. „Warum ziehst du dich nicht hier um, wie jeder andere auch?“ Doch sie bekommt keine Antwort, denn Pfiffi ist längst verschwunden.
Ramona streckt sich noch einmal genüsslich, bevor sie aufsteht. Pfiffi ist bereits weg und so beschließt sie, einfach mal ein bisschen in ihren Sachen zu schnüffeln. Geschwind geht sie zum Kleiderschrank; mit einer Hand schon an der Tür lauscht sie, ob nicht doch jemand kommt. Vorsichtig öffnet sie die Schranktür, vor ihr liegen ein paar T-Shirts und Hosen und auf einem Bügel hängt eine Jacke. Soeben will sie diese beiseiteschieben.
„Was machst du in meinem Schrank?“
Ramona schrickt zusammen und fährt herum. Dicht vor ihr steht Pfiffi und sieht sie eindringlich an. „Ich dachte, du bist längst weg und wollte mir nur mal ein T-Shirt von dir ausleihen.“ Pfiffi nimmt ein T-Shirt und drückt es ihr in die Hand. Rückt ihre Jacke wieder gerade und verschließt den Schrank. Das Mädchen ist ihr eindeutig zu neugierig. „Das nächste Mal frage vorher.“ Rasch geht sie noch zum Regal, nimmt ein Buch raus und verschwindet wieder.
Als die Tür ins Schloss fällt, atmet Ramona erleichtert auf und schaut auf das T-Shirt in ihren Händen. Langsam lässt sie ihren Blick über den Schrank schweifen. Irgendetwas hing hinter der Jacke, doch jetzt wird sie nicht mehr erfahren, was. Deutlich konnte sie sehen, wie der Schlüssel in Pfiffis Hosentasche verschwand und vermutlich wird sie den Schrank auch in Zukunft abschließen.
Kaum sitzt Ramona in der Gemeinschaftsküche beim Frühstück, da tauchen auch schon Carolin und Jessica auf.
Gleich, nachdem Pfiffi gestern den Aufenthaltsraum verlassen hat, ist Carolin zu Ramona geeilt und hat ihr mitgeteilt, dass sie schleunigst rausbekommen soll, ob Pfiffi wirklich einen Freund hat und wer er ist.
„Was hast du in Erfahrung gebracht?“, fragt Carolin ohne Umschweife. Ramona hebt die Schultern. „Über ihren Freund nichts, sie hat aber noch eine Freundin, die Katrin heißt.“ Ungeduldig sieht Carolin sie an. „Wenn du zu uns gehören willst, musst du dir ein bisschen mehr Mühe geben. Konntest du nicht ihr Handy kontrollieren?“ Ramona schüttelt den Kopf. „An das kommt man nicht ran. Das hat sie immer bei sich.“
Carolin verdreht die Augen. „Na dann musst du dir halt was einfallen lassen.“
Provokativ beugt sich Jessica zu Ramona rüber. „Und dann kannst du ihr auch klarmachen, dass sie ihre Finger von Martin lassen soll. Der gehört mir.“ Ramona sieht sie kopfschüttelnd an. „Sie hat doch gestern klargemacht, dass sie kein Interesse an ihm hat.“
„Schau sie dir doch mal an, die in ihren Hip-Hopper-Hosen, dem riesigen T-Shirt und dann erst ihr Basecap, auf normalen Weg bekommt sie doch nie ein Kerl ab. Sie wollte ihn gestern nur ködern.“
Ramona sieht Jessica direkt ins Gesicht. „Aber wenn sie sagt, dass sie einen Freund hat, das ködert nicht, das schreckt ab.“ Ramona mag diese Jessica nicht, sie ist ihr zu eingebildet.
Reichlich spät kommt Pfiffi nach Hause. Sie wollte Ramona nicht über den Weg laufen und so entschied sie sich, in der Bibliothek zu arbeiten. Im Grunde genommen findet Pfiffi Ramona ja ganz nett und sie ist auch die ordentlichste Mitbewohnerin, die sie bisher hatte. Nur ihre ständigen Fragen nerven sie allmählich. Leise öffnet Pfiffi die Tür, um Ramona nicht zu wecken, doch zu ihrer großen Überraschung ist Ramona noch wach. Sie sitzt auf ihrem Bett und schaut sich einen Film an. Still geht Pfiffi zum Schreibtisch und legt ihre Bücher darauf. Ramona sagt kein Wort, doch mit den Augen folgt sie ihr. Pfiffi sucht sich erneut Unterlagen zusammen und setzt sich an den Schreibtisch. Sofort stellt Ramona den Fernseher leiser. Noch eine Weile sieht sie schweigend zu Pfiffi rüber. „Was hältst du eigentlich von Martin?“ Schweigen ist nun einmal nicht Ramonas Stärke.
Langsam hebt Pfiffi den Kopf. „Nun, er ist recht nett, aber viel zu schüchtern und außerdem besitzt er kein Selbstbewusstsein, er lässt sich von jeder unterbuttern.“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich hoffe, er findet eine, die seine Gutmütigkeit nicht ausnutzt. Wieso fragst du? Hast du Interesse an ihm?“ Forschend schaut sie Ramona an, diese schüttelt sofort den Kopf. „Nein, ich hab kein Interesse, obwohl ich sagen muss, dass er total geil aussieht und Geld besitzt er auch genug, aber er ist einfach nicht mein Typ.“ Pfiffi richtet sich auf und sieht sie eindringlich an. „Wenn du dir einen Freund suchst, solltest du nicht nach seinem Geld gehen, sein Charakter sollte dich interessieren. Was nützt dir sein Geld, wenn er dich wie Dreck behandelt?“ Damit ist für Pfiffi die Sache erledigt und sie beugt sich wieder über ihre Arbeit. Ramona beobachtet sie noch eine Weile, dann wendet sie sich wieder ihrem Film zu.
Irgendwann wird Ramona wach, der Fernseher läuft noch und Pfiffi sitzt immer noch am Schreibtisch. Verschlafen schaut Ramona auf ihre Uhr, es ist schon kurz nach vier. „He Pfiffi, willst du nicht Schluss machen?“ Ramona schaltet den Fernseher aus und legt sich wieder zurück. Pfiffi reibt sich über die Augen. „Hab ich dich geweckt? Tut mir leid, das wollte ich nicht, ich geh dann rüber in die Küche und mach dort weiter.“ Rasch will sie ihre Sachen nehmen und verschwinden. „Nee, bleib hier, nur du brauchst auch ein bisschen Schlaf.“
Pfiffi reckt sich. „Schlafen kann ich nachher im Zug noch.“
„Ja, aber erst einmal beginnt um acht dein Seminar und wann geht überhaupt dein Zug?“ Nachdenklich schaut Pfiffi vor sich hin. „Das letzte Seminar geht bis halb drei und um drei fährt mein Zug. Ich habe genau eine halbe Stunde, um zum Bahnhof zu kommen.“ Erstaunt reißt Ramona die Augen auf. „Findest du das nicht ein bisschen knapp?“ Lachend zuckt Pfiffi mit den Schultern. „Dann muss ich halt rennen.“ Und schon beugt sie sich wieder über ihre Bücher und arbeitet weiter.
Das nächste Mal wird Ramona durch ein Poltern geweckt. Erschrocken setzt sie sich auf und sieht sich um. Pfiffi ist gerade dabei, ihren Rucksack zu packen und dabei sind ihr ein paar Bücher runtergefallen. „Entschuldige, ich wollte dich nicht schon wieder wecken, aber ich bin spät daran.“ Bedauernd hebt Pfiffi die Schultern. Obwohl sie die ganze Nacht durchgearbeitet hat, ist sie putzmunter und gut gelaunt, schließlich fährt sie ja auch heute zu Alex.
Ramona schüttelt den Kopf und lässt sich nach hinten fallen. „Wie kann man nur um diese Zeit so gut gelaunt sein?“
Pfiffi wirft ihr noch einen Blick zu und verschwindet lachend zur Tür hinaus.
Zur gleichen Zeit in München:
Alex geht aufgeregt hin und her und packt ein paar Sachen zusammen. „Und es macht euch wirklich nichts aus, wenn ich mich aus dem Staub mache?“ Brian meint lachend: „Wir sind froh, dich mal eine Weile loszuwerden, deine Fans sehen das vielleicht anders, aber wir werden ihnen schon irgendetwas erzählen.“ Jerry klopft aufgeregt auf die Sessellehne. „Beeil dich, dein Zug geht in 20 Minuten.“ Hastig nimmt Alex seine Tasche und los geht’s.
Pfiffi kann sich kaum noch konzentrieren, sie ist vollkommen übermüdet und trotzdem ist sie wie aufgezogen. Alle paar Minuten schaut sie auf ihre Uhr, noch fünfundzwanzig Minuten, dann ist das Seminar vorbei und sie kann endlich zu Alex fahren. Sie hat sich vorgenommen, ihn vom Zug aus anzurufen. Heute haben sie einen Auftritt und Interview bei einem Radiosender und eine Autogrammstunde zum Verkaufsstart für ihr neues Album in einem Kaufhaus. Und morgen haben sie den ganzen Tag frei. Allerdings weiß Pfiffi nicht, ob sie bereits am Abend oder erst am nächsten Morgen nach London fliegen, aber das ist ihr im Moment auch total egal.
Die Zeit ist um und Pfiffi nimmt bereits ihren Rucksack und will gehen, da reicht Prof. Wolf ihr einen Stapel Arbeitsblätter und gibt ihr zu verstehen, dass sie diese verteilen soll. Hastig greift sich Pfiffi ihr Blatt und reicht den Stapel weiter.
„Na, Frau Neubert, heute so eilig?“, verwundert sieht Prof. Wolf sie an.
„Ja, mein Zug fährt in 25 Minuten“, sagt Pfiffi und ist weg.
Alex nimmt sich ein Taxi und fährt zu Pfiffis Wohnheim. Er war noch nie dort und Pfiffi hat auch nie viel darüber erzählt und so ist er doch gewaltig überrascht, als ihm eine junge Frau die Tür öffnet.
„Ich wollte zu Pfiffi.“ Charmant lächelt er sie an. Von seinem Akzent völlig hingerissen, lächelt sie zurück. „Ich bin Ramona, ihre Mitbewohnerin. Pfiffi ist in der Uni, sie wollte aber von dort gleich zum Zug.“ Rasch schaut sie auf ihre Uhr. „In zehn Minuten ist ihr Seminar zu Ende, wenn du dich beeilst, müsstest du sie noch erwischen.“ Geschwind beschreibt sie ihm noch den Weg und schon macht sich Alex los.
Vor dem großen Gebäude sitzen ein paar Mädchen und unterhalten sich.
Carolin sieht ihn als Erste. „Wow, was für eine Erscheinung. Den würde ich nicht von meiner Bettkante schubsen.“ Auch Jessica und die anderen machen ähnlichen Bemerkungen.
Alex sieht sich um, Ramona sagte, dass Pfiffi auf jeden Fall durch das Tor kommen muss. Also beschließt er, genau hier auf sie zu warten. Gemütlich schlendert er zu der Bank in der Nähe der Mädchen und setzt sich. Carolin und Jessica verabschieden sich von den anderen und gehen zu ihm rüber. „Du musst neu hier sein, sonst wärst du mir bereits aufgefallen.“ Carolin setzt sich zu ihm und betrachtet ihn von oben bis unten. Alex schmunzelt vor sich hin. „Ich warte nur auf jemanden.“
Jessica setzt sich auf die andere Seite. „Was, du studierst nicht hier? Aber wir haben heute unsere Semesterparty. Weil du uns sympathisch bist, laden wir dich ein.“ Alex sieht sie erstaunt an. „Na, von mir aus kannst du auch deinen Freund mitbringen.“ Verführerisch zwinkert Carolin ihm zu und dann stehen beide auf. „Wir müssen leider. Bis heute Abend dann.“ Langsam schlendern die beiden davon und drehen sich immer wieder zu ihm um. Nur kurz hat er die beiden angesehen, sein Blick ist immer wieder zum Tor gewandert. Und endlich sieht er sie.
Sie scheint es sehr eilig zu haben, denn sie rennt förmlich die Treppen runter. Ein junger Mann ist kurz hinter ihr. Alex geht auf sie zu.
Weil der junge Mann ihr etwas hinterher ruft, dreht sie sich beim Laufen um „Hab keine Zeit, mein Zug.“ Und schon rennt sie voll in seine Arme. Alex fängt sie auf und zieht sie so fest an sich, dass ihr das Basecap vom Kopf fällt.
Carolin und Jessica haben es gesehen und für sie sah es so aus, als ob Pfiffi nicht aufgepasst hat und mit ihm zusammengerannt ist und er sie aus Höflichkeit aufgefangen hat. „Wenn man sonst keinen abbekommt, schmeißt man sich einfach einem in die Arme“, meint Jessica ironisch und beide gehen lachend ins Gebäude.
Erschrocken sieht Pfiffi auf und will sich auch schon für ihre Unachtsamkeit entschuldigen. Doch dann schlingt sie mit einem Freudenschrei ihre Arme um ihn und küsst ihn ausgiebig. Martin ist hinter ihr stehengeblieben und Entsetzen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Langsam löst sich Pfiffi von Alex. „Was machst du denn hier?“ Lachend schaut er auf sie runter. „Hallo, mein Schatz, ich freue mich auch, dich zu sehen. Das war ja eine stürmische Begrüßung.“ Sanft haucht er ihr einen Kuss auf die Lippen. „Du hattest es eben so eilig. Wohin willst du denn?“ Hektisch schüttelt sie den Kopf. „Nur zum Zug, aber den brauche ich jetzt nicht mehr. Vorausgesetzt, du bleibst noch ein bisschen?“, fragend sieht sie ihn an.
„Pfiffi, ich kann dich schnell zum Bahnhof fahren, dann erreichst du deinen Zug noch“, meldet sich Martin schüchtern zu Wort. Über die Schulter sieht sie ihn an: „Danke, aber das ist nicht mehr nötig.“
Entschlossen nimmt Alex ihr den Rucksack ab, greift ihre Hand und setzt sich mit ihr in Bewegung. „Jetzt verrat mir erst einmal, wo ich ein Hotel finde.“ Pfiffi bleibt stehen und lässt seine Hand los, um ihr Basecap wieder aufzusetzen. „Ich würde sagen, wir gehen zu mir und von dort können wir rumtelefonieren.“ Alex schlingt den Arm um sie und zieht sie an seine Seite. „Ist deine Mitbewohnerin noch da?“ Spitzbübisch lächelt er sie an.
Als sie lachend das Zimmer betreten, ist von Ramona nichts zu sehen. Sofort reißt Alex sie in seine Arme und küsst sie stürmisch. Seine Hände lässt er besitzergreifend über ihren Körper gleiten. Viel zu lange konnte er sie nicht in den Armen halten. Endlich spürt er ihren zarten Körper wieder an seinem und nur ungern löst er sich von ihr. Noch immer hat Pfiffi ihre Arme um ihn geschlungen und hält ihn fest.
„Ich brauche ein Zimmer, dringend“, haucht er ihr stöhnend ins Ohr. Als er sie fest an sich zieht, spürt sie deutlich, wie dringend. Geschwind schaltet sie ihren Laptop ein und lässt sich alle Hotels in der Umgebung auflisten. Mit einem Lächeln schiebt sie ihn zu Alex.
Pfiffi will ihr Handy aus der Hosentasche holen, doch Alex ist schneller und wählt bereits die erste Nummer. Alex lehnt sich gegen den Schreibtisch und zieht Pfiffi mit einem Arm an sich. Sofort schmiegt sie sich an ihn und streicht ihm zärtlich über die Brust. Während Alex krampfhaft versucht, ein Gespräch zu führen, knöpft Pfiffi ihm das Hemd auf und ihre Finger spielen sanft an seiner Brustwarze. Aufstöhnend legt er das Handy weg und nimmt sie fest in seine Arme. Seine Lippen suchen ihre und mit einem leidenschaftlichen Kuss verschließt er ihren Mund. Nachdem seine Zunge ihren Mund gründlich erforscht hat, löst er sich seufzend von ihr. Tief sieht er ihr in die Augen, sie besitzt die schönsten Augen, die er je gesehen hat.
„Ich habe immer noch kein Zimmer. Das Hotel ist ausgebucht und die Dame meint, dass ich auch in der ganzen Stadt keins bekommen werde. Sie sagte irgendetwas von einem Marathon, ich konnte ihr leider nicht mehr richtig folgen.“ Streng sieht er sie an. „Und ich könnte wetten, dass deine Mitbewohnerin jeden Moment wiederkommt.“ Pfiffi nickt und dabei breitet sich ein spitzbübisches Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Langsam streicht sie mit ihrer Zunge über seine Brustwarze. Scharf zieht Alex die Luft ein. „Pfiffi, bitte lass das!“ Sie hebt den Kopf und lächelt ihn frech an. „Gefällt es dir nicht?“ Fest schließt er sie in seine Arme und beugt sich zu ihr runter. „Doch, aber wenn ich dir zeige, wie sehr es mir gefällt und deine Mitbewohnerin kommt rein, könnte es peinlich werden.“
„Für wen?“
Lachend drückt er sie an sich. „Schatz, du hast mir so schrecklich gefehlt.“ Alex will Pfiffi gerade küssen da geht die Tür auf und Ramona kommt rein. „Ach, wie ich sehe, hast du sie gefunden.“ Nur kurz lässt sie ihren Blick über die beiden schweifen, geht zum Tisch, legt ihre Bücher darauf und geht wieder zur Tür. „Bin gleich zurück.“ Mit einem verschwörerischen Lächeln ist sie hinaus. Alex schiebt Pfiffi von sich und zieht sich erst einmal wieder ordentlich an. Seinen Blick lässt er dabei über Pfiffi schweifen. „Ich lasse mir schon was einfallen, mein Schatz. Notfalls miete ich mir ein Auto.“ Hastig zieht er sie erneut in seine Arme und drückt ihr einen Kuss auf den Mund.
Vorsichtig öffnet Ramona die Tür und schaut rein. Alex telefoniert und Pfiffi packt ihren Rucksack wieder aus. Zögernd tritt sie näher zu Pfiffi. „Ich hab gerade Carolin getroffen, sie erzählt überall rum, dass du die Männer umrennst, nur damit sie dich mal in die Arme nehmen. Hast du ihn wirklich übern Haufen gerannt?“, fragend sieht sie Pfiffi an, diese muss laut lachen. Alex blickt auf und sieht zu den beiden rüber. „Du solltest erst einmal wissen, was sie bei unserer ersten Begegnung gemacht hat.“ Pfiffi fährt zu Alex herum. „Das war ein Versehen.“
Alex nickt ihr schmunzelnd zu: „Na klar, deine Reisetasche in meinen Rippen.“ Hektisch schüttelt Pfiffi ihren Kopf. „Meine Reisetasche war nicht in deinen Rippen, das war mein Ellenbogen, die Tasche war in deinem Kreuz.“ Bei der Erinnerung müssen beide lachen.
Ramona sieht sie verwundert an. Pfiffi schüttelt den Kopf. „Eine viel zu lange Geschichte“, und damit geht sie an Ramona vorbei und verlässt das Zimmer. Fragend dreht Ramona sich zu Alex. „Warum war ihr Ellenbogen in deinen Rippen?“ Mit einem nichtssagenden Lächeln hebt er die Schultern. „Wer ist diese Carolin eigentlich?“
Ramona setzt sich auf einen Stuhl und sieht zu ihm rüber. „Sie und ihre Freundin Jessica sind hier die beliebtesten Mädchen und geben überall den Ton an. Tragen immer die teuersten und modischsten Klamotten, jede hat ein Auto von Papa geschenkt bekommen und für die beiden ist Pfiffi minderwertig, weil sie sich nicht so aufdonnert. Allerdings sind sie bei jeder Nachhilfe, die Pfiffi erteilt, dabei.“ Ramona ist noch beim Erzählen, da geht die Tür auf und Pfiffi ist wieder zurück.
Alex sitzt auf der Schreibtischkante und hat aufmerksam den Ausführungen Ramonas gelauscht. Als Pfiffi zu ihm rüberkommt, schlingt er sofort seine Arme um sie und hält sie fest. Tief sieht er ihr in die dunkelbraunen Augen. „Ich glaube, wir gehen heute noch auf ’ne Party.“ Überrascht reißt Pfiffi die Augen auf und schüttelt den Kopf. Grinsend drückt er ihr einen Kuss auf den Mund. „Doch! Ich wurde eingeladen und ich darf auch jemanden mitbringen.“ Kritisch schaut sie ihn an. „Wer hat dich eingeladen?“ Lachend schaut Alex an Pfiffi vorbei zu Ramona rüber. „Hat Carolin blondes Haar?“ Erstaunt über die Frage antwortet sie: „Ja, langes blondes Haar und meistens trägt sie was in Pink und Jessica hat kurzes blondes Haar.“ Ramona will noch weiterreden, doch Alex hat sich bereits wieder Pfiffi zugewandt: „Die beiden waren es.“ Ein spitzbübisches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
„Und die beiden haben gesagt, du sollst mich mitbringen?“, fragt Pfiffi ungläubig. Jetzt lacht Alex richtig los. „Nein, sie haben gesagt, ich soll meinen Freund mitbringen. Vielleicht hätte ich ihnen doch sagen sollen, dass ich auf meine Freundin warte.“
Ramona betrachtet die beiden. „Na, im ersten Moment kann man Pfiffi ja auch für einen Jungen halten.“
Alex runzelt die Stirn. „Wir gehen und wir werden allen zeigen, dass du kein Junge bist.“ Während er das sagt, sind seine Hände mit ihrem Zopf beschäftigt und langsam streift er den Haargummi ab. Mit beiden Händen löst er den Zopf und wühlt hingebungsvoll in ihrem Haar.
Ramona reißt die Augen auf. Sie hat Pfiffi noch nie mit offenen Haaren gesehen und mit so einer Haarpracht hat sie wirklich nicht gerechnet. Fasziniert betrachtet Ramona sie eingehend. Jetzt, wo Pfiffi kein Basecap trägt und ihr das Haar locker über den Rücken fällt, sieht sie ganz anders aus. Sie hat ein bildhübsches Gesicht und jetzt, da sie Alex anlächelt, leuchten auch ihre Augen. Ramona muss schmunzeln, sie freut sich bereits auf die Gesichter der anderen. Na, das kann ein Spaß werden.
Alex zieht Pfiffi dichter an sich ran, plötzlich hört er ihren Magen laut knurren. „Wollen wir essen gehen?“, fragt er schmunzelnd. Pfiffi nickt und im selben Moment ist sie auch schon dabei, ihr Haar wieder zu einem Zopf zu flechten. Alex will ihre Hände festhalten. „Lass doch dein Haar offen.“ Sie schüttelt den Kopf. „Erst heute Abend auf der Party.“ Herausfordernd sieht er sie an. „Dann ziehst du aber auch das Schwarze an.“ Pfiffi starrt ihn an. Lachend nimmt er sie in seine Arme. „Damit beweist du eindeutig, dass du ein sexy Girl bist.“ Bevor sie etwas erwidern kann, verschließt er ihren Mund mit seinem.
Als Pfiffi und Alex am Abend zurückkommen, ist das Zimmer leer. Auf dem Tisch liegen ein Schminktäschchen und ein Zettel: „Falls du was brauchst.“ Pfiffi liest den Zettel und lacht. Alex schaut ihr über die Schulter. „Ich glaube, da freut sich jemand fast so sehr wie ich mich selbst, dich endlich in dem Schwarzen zu sehen.“ Sie dreht sich zu ihm um und schüttelt den Kopf. „Sie freut sich nur auf das Gesicht von Jessica. Jessica hält sich für die Schönste und ist extrem eingebildet. Ich glaube, Ramona kann sie nicht leiden.“
Eine Stunde später stehen sie Hand in Hand an der Tür zum Clubraum. Bereits auf dem Weg haben sich sämtliche Leute nach ihnen umgedreht, sie sind ein traumhaftes Paar. Pfiffi ist in ihr kurzes Schwarzes geschlüpft und ihr Haar fällt in sanften Locken über ihren Rücken bis zum Hintern. Alex trägt seinen weißen Anzug und dazu ein schwarzes Hemd.
Kaum betreten sie den Raum, werden sie von allen Seiten angestarrt. Ramona steht nicht weit von der Tür und hat bereits auf sie gewartet. Doch als Pfiffi dann endlich durch die Tür tritt, verschlägt es ihr fast die Sprache. Hätte sie Pfiffi heute nicht schon mit offenen Haaren gesehen, sie hätte sie nicht erkannt. In dem engen kurzen Kleid kommt ihre erstklassige Figur ausgezeichnet zur Geltung, was nicht nur Ramona, sondern auch sämtlichen männlichen Anwesenden aufgefallen ist.
Als Alex die anerkennenden Blicke über Pfiffi huschen sieht, zieht er sie fest an sich und beugt sich zu ihr. „Bei der Meute darf ich dich ja wirklich keinen Augenblick aus den Augen lassen.“ Lachend geht er mit ihr auf die Tanzflächen und ihm ist bewusst, dass sie während der ganzen Zeit genau beobachtet werden.
Ramona steht am Rand und amüsiert sich köstlich über die erstaunten und neugierigen Gesichter der anderen.
Seitdem Pfiffi und Alex hier sind, befinden sie sich auf der Tanzfläche und werden von sämtlichen Augen beobachtet. Interessiert lauscht Ramona ihren Bemerkungen. Einige der jungen Männer warten darauf, dass Alex sie ein paar Minuten allein lässt, damit sie sich mit der fremden Schönheit bekannt machen können. Und einige Mädchen, ganz besonders Carolin, hängen mit den Augen an Alex. Immer wieder schweift Carolins Blick auch über Pfiffi. „Was sich diese fremde Kuh nur einbildet? Was macht sie überhaupt hier? Die hat doch keiner eingeladen“, murmelt sie ständig Jessica zu. Schließlich hält Carolin es nicht mehr aus, sie geht auf die Tanzfläche und nähert sich vorsichtig Alex.
Endlich ist sie neben ihm, da endet die Musik und eine Pause folgt. Als Alex sie erblickt, begrüßt er sie freundlich. „Hallo, ich hab deine Einladung angenommen und meine Freundin mitgebracht. Vielleicht kennt ihr euch, sie studiert auch hier.“ Alex versucht, ernst zu bleiben und macht ein freundliches Gesicht. Pfiffi muss sich wegdrehen, sonst hätte sie bei Carolins entgeisterter Miene losgelacht.
Nachdem sich Pfiffi wieder gefasst hat, schaut sie Carolin direkt ins Gesicht. „Na, wie war deine Prüfung heute?“ Carolin reißt die Augen auf und starrt sie entsetzt an. Alex sieht, dass sich Pfiffi nur mit äußerster Mühe beherrschen kann, rasch nimmt er ihre Hand. „Komm Schatz, wir gehen was trinken.“ Alex führt sie zur Bar, doch bereits auf halbem Weg muss Pfiffi loslachen. Alex bleibt stehen und schaut sie schmunzelnd an.
„Hast du ihr dummes Gesicht gesehen? Sie weiß überhaupt nicht, wer ich bin und als ich sie auf ihre Prüfung ansprach, war es ganz aus.“ Pfiffi muss sich die Tränen aus den Augen wischen. „Sie ist mit Pauken und Trompeten durchgerauscht und gestern habe ich ihr noch gesagt, dass sie lernen muss, sonst schafft sie es nicht. Ich habe ihr sogar gesagt, was sie lernen soll und genau das ist drangekommen.“ Wieder wischt sie sich über die Augen. „Sie will, dass es niemand erfährt, aber Martin hat es mir gleich erzählt. Er ist so stolz, dass er seine Prüfung geschafft hat.“ Allmählich beruhigt sich Pfiffi wieder und Alex beobachtet sie mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Ist sie genauso grauenhaft wie Simone?“
Pfiffi schüttelt den Kopf. „Nein, sie hat ein bisschen Verstand, nur setzt sie ihn nicht richtig ein. Wenn sie nur ein bisschen Interesse hätte, könnte sie das Studium locker schaffen. Aber ich glaube, sie macht das alles nur, weil ihre Eltern das so wollen.“ Sie greift nach seiner Hand und gemeinsam gehen sie zur Bar.
An der Bar herrscht ein ordentliches Gedränge und so bleibt Pfiffi etwas abseits stehen und Alex holt ihr ein Getränk.
Kaum ist sie allein, gesellen sich gleich ein paar Jungs zu ihr. Pfiffi kennt sie alle, die meisten waren auch schon bei ihr zur Nachhilfe, doch keiner erkennt sie. Andreas versucht sogar, mit ihr zu flirten und Chris will sie ständig in ein Gespräch verwickeln, obwohl er zuvor noch nie mit ihr sprach. Nur Martin steht still da und beobachtet sie. Pfiffi ist sich relativ sicher, dass er sie erkannt hat, nur sagt er nichts. Dafür schenkt sie ihm ein kleines Lächeln. Martin lächelt zurück und schüttelt leicht den Kopf.
Ramona kommt auf sie zu. „Wie ich sehe, amüsierst du dich gut.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht nickt Pfiffi: „Hervorragend!“ Ramona lacht herzhaft. „Wo ist denn dein gutaussehender Freund?“ Wie auf Kommando steht plötzlich Alex neben Pfiffi. Sanft haucht er ihr einen Kuss auf die Lippen und reicht ihr das Glas. Ihm sind eindeutig zu viel Männer um Pfiffi und da muss er deutlich machen, dass sie ihm gehört. Rasch legt er ihr den Arm um die Taille und zieht sie an sich und im Handumdrehen sind alle wieder verschwunden. Martin sieht noch einmal mit einem scheuen Lächeln zu ihr rüber.
Pfiffi dreht sich zu Alex und mustert ihn. Er lacht leise vor sich hin. „Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen, nicht dass nachher noch ein Krankenwagen kommen muss, nur weil du dich verteidigen musstest.“ Pfiffi ist empört. „In Paris musste kein Krankenwagen kommen. Er hat sich selbst zur Tür hinaus geschleppt, ich hab’s genau gesehen.“
Ramona, die immer noch neben Pfiffi steht, holt tief Luft: „Und ich hab die ganze Zeit gedacht, dass du ein ruhiges nettes Mädchen bist.“ Wie auf Kommando lachen Pfiffi und Alex los. Alex wischt sich lachend über die Augen. „Da müsstest du einmal meinen Bruder fragen, der hat schon Gott angefleht …“ Alex kann nicht weitersprechen, denn er hat bereits Pfiffis Ellenbogen in den Rippen, lachend hält er ihr den Arm fest.
„Daran warst du schuld. Warum bringst du mich immer auf solche Ideen?“, gibt Pfiffi murrend von sich und gleich darauf zieht ein betörendes Lächeln über ihr Gesicht. Eindringlich sieht Alex ihr in die Augen. „Das Versprechen steht noch?“ Etwas verlegen nickt Pfiffi. Ramona kann nur mit dem Kopf schütteln, sie hielt Pfiffi für einen Unschuldsengel.
Pfiffi drückt Alex einen Kuss auf die Lippen und dann reicht sie ihm das Glas. „Bin gleich zurück“, flüstert sie und verschwindet in der Menge.
Carolin hat die beiden die gesamte Zeit beobachtet und jetzt will sie die Gelegenheit nutzen und geht geschwind zu Alex. „Na, wie gefällt es dir? Wollen wir mal tanzen?“ Alex sieht sie abschätzend an und schüttelt den Kopf. Nach einem kurzen Schulterzucken sieht Carolin sich suchend um: „Wo ist denn deine Freundin hin? Du hast Recht, ich kenne sie. Aber ich dachte nicht, dass sie einen festen Freund hat, schließlich bietet sie sich doch jeden hier an.“ Sie beobachtet sein Gesicht, doch er zeigt keine Gefühlsregung. Langsam schweift sein Blick zu Ramona, die entsetzt Carolin ansieht und ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Er lässt seinen Blick zu Carolin zurückgleiten. „Hast du einen Moment Zeit?“
Mit einem strahlenden Lächeln nickt sie ihm zu: „Für dich doch immer.“
Sein Lächeln wird breiter. „Gut, dann kannst du ja das Glas halten, während wir tanzen.“ Und schon drückt er ihr das Glas in die Hand und geht auf Pfiffi, die bereits dicht hinter Carolin ist, zu, nimmt ihre Hand und geht mit ihr auf die Tanzfläche. Beim Gehen hört er noch Ramonas lautes Lachen.
Hastig öffnet Pfiffi die Zimmertür und Alex drängt sie sofort hinein, schließt sie fest in seine Arme und küsst sie stürmisch. Sein Verlangen nach ihr bringt ihn fast um den Verstand. Zum Glück ist das Zimmer leer und er will die Zeit nutzen. Seine Hände wandern über ihren Rücken nach unten, fest umschließen sie ihren kleinen, runden Hintern. Pfiffi schmiegt sich zielstrebig an ihn, auch sie will nicht mehr warten. Ihre Finger sind bereits dabei, sein Hemd zu öffnen. Alex löst sich von ihr. „Wie lange wird sie noch bleiben?“ Pfiffi zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, lass uns keine Zeit verschwenden.“ Rasch stellt sie sich auf Zehenspitzen und küsst ihn.
Schleunigst, um ja keine Zeit zu verlieren, ziehen sie sich aus. Als Pfiffi splitterfasernackt vor ihm steht, zieht er sie in seine Arme, er muss ihren himmlischen Körper spüren, sie fest an sich drücken. Aufstöhnend senkt er seinen Mund auf ihren und ihre Zungen vollführen einen hemmungslosen Tanz. Stöhnend klammert sich Pfiffi an seine Schultern. Ohne den Kuss zu unterbrechen, hebt er sie hoch und legt sich mit ihr ins Bett.
Zärtlich erkundet er jeden Zentimeter ihres Körpers, erst mit den Händen, dann mit dem Mund. Mit einem erregten Stöhnen krallt sie ihre Hände in seinen Nacken und ihr Körper erbebt unter seiner Berührung. Alex schiebt sich über sie, mit einem lustvollen Aufstöhnen dringt er in sie ein und beginnt, sich langsam in ihr zu bewegen. Da geht plötzlich die Tür auf und Ramona kommt rein. Wie vom Blitz getroffen bleibt sie stehen.
Alex hebt den Kopf und starrt sie an.
„Oh, scheiße! Ich glaube, ich komme in ’ner Stunde wieder.“ Mit einem lauten Knall schließt sie die Tür und ist verschwunden.
Alex senkt den Kopf wieder und lacht leise. „Ich glaube, in ihren Augen ist dein Ansehen heute gewaltig gesunken.“ Pfiffi zuckt mit den Schultern. „Ich habe ihr nie erzählt, dass ich ein Engel bin und dass du keiner bist, das wissen ja alle.“ Sanft haucht sie ihm einen Kuss auf die Lippen und schlingt ihre Beine um seine Hüfte.
Vorsichtig klopft Ramona an. Keine Antwort.
Langsam öffnet sie die Tür einen Spalt. „Seit ihr noch wach?
Wieder keine Antwort.
Sie öffnet die Tür etwas weiter und schaut hinein. Alles ruhig.
Leise geht sie rein und schaut auf Pfiffis Bett. Alex liegt auf dem Rücken und Pfiffi hat sich fest in seine Arme geschmiegt. Beide scheinen tief und fest zu schlafen. Blitzschnell huscht Ramona in ihr Bett.
Etwas streicht sanft über Pfiffis Wange, verschlafen öffnet sie ihre Augen.
Alex hat sich auf einen Ellenbogen gestützt und lächelt sie an. „Guten Morgen“, und schon senkt sich sein Mund auf ihren. Als er langsam den Kopf hebt, schlingt Pfiffi sofort ihre Arme um ihn, sie will ihn noch nicht hergeben. Rasch zieht sie ihn wieder zu sich runter, mit ihrem Mund verschließt sie seinen und ihre Zunge bittet drängend um Einlass. Hingebungsvoll erwidert er ihren Kuss.
Als er sich erneut von ihr lösen will, hält Pfiffi ihn immer noch fest. Ein Lächeln des Bedauerns breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Schatz, wir sind nicht allein.“ Auch auf ihrem Gesicht erscheint ein wehmütiges Lächeln und mit Widerwillen lässt sie ihn los. Alex legt sich auf den Rücken und zieht sie in seine Arme, nur noch eine kleine Weile will er sie festhalten.
Sanft haucht er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Brian holt mich nachher ab, wir müssen heute noch nach Berlin.“ Bestürzt schaut Pfiffi ihn an. „Hast du heute nicht frei?“ Liebevoll streicht seine Hand über ihre Wange. „In Berlin ist ein Rock-Festival und da treten wir heute Nachmittag auf, das hat sich kurzfristig so ergeben und abends geht es dann nach London.“ Fest schmiegt sich Pfiffi an ihn. „Ich dachte, wir könnten den Tag gemeinsam verbringen.“ Alex sagt nichts, nur seine Hand streichelt sie zärtlich. Plötzlich hebt Pfiffi den Kopf und schaut ihm in die Augen. „Nimm mich mit nach Berlin, dann haben wir unseren Tag.“ Erstaunt sieht er sie an. „Du weißt, ich würde dich überall mit hinnehmen, aber du wärst dann allein in Berlin.“
Inzwischen liegt Pfiffi auf seiner Brust und sieht ihm tief in die Augen. „Ich nehme mir ein Zimmer und dann fahre ich morgen zurück.“ Ein Schmunzeln überzieht sein Gesicht. „Mit dir ein paar Stunden allein in einem Zimmer, da kann ich doch gar nicht nein sagen.“ Pfiffis Gesicht erstrahlt und stürmisch küsst sie ihn, bis sie durch ein nervendes Geräusch abgelenkt wird. Lauschend hebt sie den Kopf „Das ist dein Handy“, raunt sie ihm zu. Alex hat seine Arme fest um sie geschlungen und hat keine Lust, sie loszulassen. „Das ist garantiert Brian, nur er ruft zu den unmöglichsten Zeiten an“, damit ist für ihn die Sache erledigt und das Handy klingelt weiter. „Alex, du musst rangehen, sonst wird noch Ramona wach.“ Mühsam windet sich Pfiffi aus seinen Armen und angelt auch gleich nach Alex’ Hose.
Ramona setzt sich auf und schaut zu ihnen rüber. „Was ist denn das für ein Geräusch?“
Alex liegt auf der Seite mit dem Rücken zur Wand und Pfiffi liegt auf dem Rücken, mit einer Hand drückt sie die Decke auf ihren Körper und mit der anderen versucht sie, Alex’ Hose zu greifen. Alex macht keine Anstalten ihr zu helfen, im Gegenteil, er hält sie fest, damit sie nicht rankommt. Mit gerunzelter Stirn sieht er zu Ramona rüber. „Leg dich hin und schlaf weiter.“ Sofort gilt seine Aufmerksamkeit wieder Pfiffi.
Ramona starrt zu den beiden rüber, deutlich kann sie die lange Narbe auf der Innenseite von Pfiffis Oberarm sehen. Abrupt verstummt das Handy. Durch die plötzliche Stille wieder zu sich gekommen lässt sich Ramona nach hinten fallen. Sie hört Pfiffi lachen. Wie ein geölter Blitz springt Ramona aus dem Bett, sucht ein paar Sachen zusammen und ist bereits auf dem Weg zur Tür. „Ich geh duschen“, sagt sie hastig und dann fällt die Tür auch schon zu.
Alex sieht Pfiffi in die Augen. „Hoffentlich lässt sie sich viel Zeit.“ Eh sie sich versieht, senkt er seinen Mund auf ihren.
Bereits vor der Tür hört Ramona die beiden reden, trotzdem klopft sie an, bevor sie eintritt. Pfiffi, nur mit einem T-Shirt und String bekleidet, packt soeben Alex’ Anzug ein. Alex, nur in Jeans, sucht ein paar Sachen zusammen und geht an Ramona vorbei zur Tür hinaus. Ramona sieht ihm hinterher. „Wow, hat der einen Body.“ Pfiffi sieht sie kurz von der Seite an. „Der gehört mir!“
Geschwind sucht Pfiffi noch ein paar Sachen zusammen und packt ihren Rucksack. Gerade will sie mit einem Bündel unter dem Arm zum Duschen gehen, da klingelt Alex’ Handy erneut. Kurzentschlossen nimmt sie das Handy und will das Gespräch annehmen. Erstaunt sieht sie auf das Display. In diesem Moment kommt Alex vom Duschen zurück und Pfiffi reicht ihm das Handy: „Wo kommt das Bild her?“ Er grinst nur und dreht ihr den Rücken zu. Pfiffi bleibt hinter ihm stehen und wartet, bis er das Gespräch beendet hat.
Lächelnd sieht Alex Pfiffi an. „Das war Brian, er ist bereits unterwegs und wird in etwa einer Stunde hier sein.“ Pfiffi geht nicht darauf ein, es interessiert sie vielmehr, woher das Bild kommt. „Ich wusste gar nicht, dass an dem Tag überhaupt ein Bild gemacht wurde.“ Langsam kommt er auf sie zu und zieht sie in seine Arme. „An dem Tag ist das beste Bild, das ich je gesehen habe, entstanden.“ Ein verlegendes Lächeln zieht über ihr Gesicht. Sie macht sich aus seiner Umarmung los und nimmt ihm das Handy aus der Hand. Noch einmal schaut sie sich das Bild an.
An dem Tag hat er sie das erste Mal geküsst. Auf dem Bild sitzen alle vier vor ihr und sie sitzt auf dem Boden und zeichnet sie. Als sie an diesen Tag zurückdenkt, erscheint ein verträumtes Lächeln auf ihrem Gesicht.
Pfiffi hat nicht mitbekommen, dass Ramona hinter sie getreten ist und ihr über die Schulter schaut. Voller Neugier betrachtet Ramona das Bild. Es dauert nur einen Augenblick, dann fällt ihr Blick auf die Wand über Pfiffis Bett und dann wieder auf das Bild. Mit dem Finger zeigt sie auf das Bild und dann starrt sie erst Pfiffi und dann Alex an. „Das ist … Das bist … Du … Du …“
Alex grinst und Pfiffi schmunzelt vor sich hin. „Ramona, bleib ganz ruhig und hol erst einmal Luft.“ Doch Ramona starrt nur von einem zum anderen. „Das … Du … Du bist Alex? Der Sänger von CF? Und du hast sie gezeichnet?“ Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie Pfiffi an. „Du hast das Bild gezeichnet, das bei jedem ihrer Konzerte auf der Leinwand im Hintergrund zu sehen ist?“ Zaghaft nickt Pfiffi. „Ja, aber du erzählst keinem was davon.“ Ramona schüttelt den Kopf. „Wer würde mir das schon glauben?“
Alex zieht Pfiffi kurz in seinen Arme. „Während du duschst, werde ich was zum Frühstück organisieren.“ Zärtlich haucht er ihr einen Kuss auf die Lippen und schiebt sie von sich. Rasch greift Pfiffi ihre Sachen und verschwindet zur Tür hinaus.
Kaum ist die Tür zu, nimmt er sein Handy und telefoniert. Ramona beginnt, den Tisch zu decken. Als sie vorhin duschen war, hat sie bereits Kaffee angesetzt und jetzt braucht sie ihn nur noch holen.
Als Pfiffi vom Duschen kommt, zieht Alex gerade einen Stuhl für Ramona an den Tisch. Ramona ziert sich ein wenig. „Ich will euch nicht stören.“ Alex muss lachen. „Du hast den Kaffee gekocht und den Tisch fast allein gedeckt, da kannst du auch mit uns frühstücken.“ Anschließend rückt Alex einen Stuhl für Pfiffi zurecht.
Alex nippt an seinem Kaffee und sieht schmunzelnd zu Pfiffi rüber. Fragend erwidert sie seinen Blick. „Ich habe bereits ein Zimmer in Berlin besorgt.“
Noch bevor Pfiffi etwas sagen kann, platzt Ramona los. „Was, ihr wollt nach Berlin? Wie lange bleibt ihr da? Und Pfiffi, wann hast du nun eigentlich deine Abschlussprüfungen? Du wolltest doch vorher noch ein paar Tage wegfahren.“
Alex reißt die Augen auf. „Ich denke, du hast erst in fünf Monaten deine Abschlussprüfungen?“ Kopfschüttelnd sieht Pfiffi zu Ramona rüber und tut beleidigt: „Danke, jetzt hast du mir die Überraschung verdorben.“ Doch gleich wendet sich Pfiffi schuldbewusst an Alex: „Ich hab halt immer ein bisschen mehr gemacht und einige Arbeiten und Prüfungen vorgezogen, nun hab ich alles und kann die Abschlussprüfungen bereits in drei Wochen und nicht erst im August machen. Eigentlich wollte ich dich damit überraschen. Und das mit dem wegfahren, das war gestern.“ Neugierig beobachtet sie Alex, sie will wissen, wie er darauf reagiert.
„In drei Wochen hast du deine Prüfungen?“ Sein Gesicht erstrahlt. „Dann kannst du ja auch noch mit nach London kommen.“ Er greift nach ihrer Hand. „Morgen London, übermorgen Frankfurt und dann habe ich einen ganzen Tag frei.“ Mit einem Lächeln schaut er zu ihr rüber. „Und in drei Wochen werde ich dich hier abholen.“ Spitzbübisch sieht Pfiffi ihn an. „Und was, wenn ich durch die Prüfungen falle?“ Jetzt schaut selbst Ramona sie skeptisch an und Alex meint grinsend: „Das kannst du nicht, schließlich hab ich im Sommer vier Wochen frei.“ Pfiffi sieht ihn nachdenklich an. „Ja, das ist wahrhaftig ein Argument.“ Und dann lacht sie los. Alex zieht sie von ihrem Stuhl auf seinen Schoß. Lachend schlingt sie ihm die Arme um den Hals.
Durch ein Klingeln schrecken alle auf. Ramona hebt die Schultern. „Das ist mein Handy.“ Hastig greift sie danach. „Oh scheiße, ich hab Claudia vergessen. Sie wollte doch das Buch und die Aufzeichnungen haben. Ich bring sie ihr rasch. Bin gleich zurück!“ Schon springt sie auf und ist zur Tür raus. Alex ruft ihr noch hinterher: „Lass dir ruhig Zeit.“
Pfiffi klammert sich an seine Schultern und kann kaum noch vor Lachen. „Du machst das Mädchen ganz wuschig.“ Sie schmiegt ihr Gesicht an seinen Hals und beginnt ihn zärtlich zu küssen. Alex zieht scharf die Luft ein. „Pfiffi, bitte komme mit. Nach Frankfurt habe ich einen Tag frei und dann haben wir erst am Abend ein Konzert in Köln.“ Er fleht sie regelrecht an. Pfiffi hebt langsam den Kopf und schaut ihn tief in die Augen. „Na gut, aber ich muss meinen Laptop und einige Bücher mitnehmen, damit ich mich auf die Prüfungen vorbereiten kann.“ Er zieht sie fest an sich und verschließt ihren Mund mit einem langen, innigen Kuss.
Ein kurzes Klopfen ertönt und dann geht auch schon die Tür auf. Brian steht da und sieht die beiden kopfschüttelnd an. „Ist ja klar! Egal wo ich hinkomme, immer das gleiche Bild.“ Lachend kommt er auf sie zu. Pfiffi will von Alex Schoß rutschen, doch er hält sie fest. Brian meint im ernsten Ton: „Hallo Pfiffi! Wird der Kerl aufdringlich?“
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht schmiegt sie sich fest an Alex’ Brust. „Lass ihn ja in Ruhe.“ Brian macht ein enttäuschtes Gesicht. „Da mach ich extra den weiten Weg, um dich aus seinen Klauen zu befreien und dann dieser Undank.“
Siegessicher grinst Alex ihn an. „Tja, sie weiß halt, was sie an mir hat.“ Zögernd gibt er Pfiffi frei. Als sie fest auf ihren Beinen steht, zieht Brian sie in seinen Arme. „So, jetzt begrüß mich erst mal richtig.“ An Pfiffi vorbei grinst er seinen Bruder frech an. Nur kurz erlaubt sie ihm diese Umarmung, dann macht sie sich frei und packt noch ein paar Sachen zusammen.
Alex sieht seinen Bruder warnend an: „Übertreib es nicht. Sie kommt für ein paar Tage mit und in drei Wochen hol ich sie dann für immer zu mir.“ Verständnislos sieht Brian ihn an. „Und was ist mit ihrem Studium?“
„Sie ist in drei Wochen fertig!“ Alex strahlt übers ganze Gesicht. Endlich kann er sie mit nach Amerika nehmen und dann hat er sie jederzeit bei sich.
Brian staunt nicht schlecht und dann meint er völlig gelassen: „Ich wusste doch immer, dass Pfiffi ihr Studium vorzeitig abschließt, sie ist halt pfiffig.“ Kurz hält Pfiffi beim Packen inne und sieht die Zwillinge an. „Hat euch schon mal jemand gesagt, dass ihr spinnt?“
Alex grinst sie glücklich an. „Ich kann mich schwach erinnern, dass du das bereits ein- oder zweimal erwähnt hast.“ Er geht auf sie zu und nimmt sie in seine Arme. Brian sieht die beide an und verdreht die Augen. „Nicht schon wieder!“, damit dreht er sich um und schaut sich erst einmal das Zimmer an. „Sag mal, du hast einen Mitbewohner?“ Erstaunt sieht er sie an. „Und wo hat Alex letzte Nacht geschlafen?“ Nur mit Mühe kann sich Brian ein Lachen verkneifen.
Pfiffi sagt kein Wort, öffnet den Schrank und holt ihr rotes Kleid heraus. Vorsichtig packt sie es ein. Die dazu passenden hochhackigen Schuhe hat sie auf den Stuhl gestellt, die will sie auch mitnehmen. Gerade will sie den Schrank wieder schließen, da nimmt Alex das schwarze Kleid und will es in ihren Rucksack stecken. Sofort nimmt sie es wieder raus und will es zurück in den Schrank hängen. Alex hält sie zurück. „Wir sind in London, da werde ich bestimmt mit dir ausgehen.“
Brian grinst. „Wird er nicht.“ Alex wirft einen strafenden Blick zu Brian rüber. „Doch werde ich, dafür habe ich gewiss Zeit.“
Brian sieht Alex an. „Das ist ja nicht auszuhalten. Du hast keine Zeit.“
Alex sieht Pfiffi bittend an. „Dann zieht es wenigstens für mich an, wenn wir auf unserem Zimmer sind.“
„Pah, da hättest du sie doch am liebsten ohne was.“
Alex greift einen Schuh und wirft ihn nach Brian, der kann sich gerade noch ducken und der Schuh segelt über ihn hinweg und landet genau vor Ramona, die soeben zur Tür reinkommt.
Starr vor Schreck steht sie da und schaut sich um. Pfiffi und Alex halten beide das schwarze Kleid fest und Brian steht vor ihr und meint: „Hallo, ich bin Brian.“ Charmant lächelnd winkt er ihr zu.
„Ich … Ramona …“, kommt es stockend über ihre Lippen. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie Brian an. Pfiffi grinst. „Ich glaube, das war jetzt zu viel für sie.“ Pfiffi geht zu ihr, nimmt sie an den Schultern und führt sie zu einem Stuhl. „Setz dich und hol tief und langsam Luft, ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung.“
Ramona starrt sie an. „Weißt du überhaupt, wer sie sind? Das sind die Zwillinge!“ Nur mit Mühe kann Pfiffi ein Lachen unterdrücken. „Glaube mir, ich weiß, wer sie sind. Und soll ich dir was verraten, Brian sucht ’ne Freundin.“ Sie hat ihren Blick auf Ramonas Augen gerichtet. Ramonas Blick springt zwischen Pfiffi und Brian hin und her. „Ist das wahr? So ein Typ sucht ’ne Freundin?“
Brian ist hinter Pfiffi getreten, nimmt sie an den Schultern und schiebt sie zu Alex rüber: „Hier, nimm mal!“ Dann schaut er Ramona an. „Ich bin nicht ‚so ein Typ’, er ist vielleicht ‚so ein Typ’.“ Mit dem Daumen zeigt er über seine Schulter zu Alex. „Ich bin der Gewinnertyp, der Bessere von uns beiden.“ Alex lacht los. „Das glaubst aber auch nur du. Du bist ein Blödmann!“ Pfiffi hält Alex den Mund zu. „Psst! Du hast selbst gesagt: Wenn er träumt, lass ihn träumen.“ Alex schlingt seine Arme um sie und zieht sie fest an sich. „Der Typ braucht wirklich dringend eine Freundin, die ihn mal zu Vernunft bringt.“ Pfiffi schmiegt sich schmunzelnd an Alex.
Brian grinst von einem Ohr zum anderen und sieht die beiden an. „Na klar und ich wüsste auch bereits, wer das sein könnte. Wenn Pfiffi das bei dir geschafft hat, schafft sie es doch bei mir mit Leichtigkeit.“ Alex funkelt Brian an. „Das würde dir gefallen, was?“ Brian nickt begeistert und will auch schon Pfiffi aus Alex Arme ziehen. Pfiffi sieht von einem zum anderen. „Hey, ich werde nicht verschachert.“ Und zu Alex meint sie streng. „Ich bin nicht dein Eigentum.“ Entsetzt schaut Alex sie an. „Ich würde dich doch nie verschachern, dafür kuschle ich doch viel zu gern mit dir.“ Mit seinem treusten Hundeblick sieht er sie an.
Vergnügt lacht Brian los. „Sie hat dich ganz gut im Griff. Jetzt weißt du, warum ich keine Freundin haben will.“ Brian dreht sich um und nimmt Pfiffis Rucksack. „Ich will euch ja nicht antreiben, aber wir müssen los.“ Kurz winkt er Ramona zum Abschied.
Hastig packt Alex das schwarze Kleid in seine Tasche und Pfiffi schaut sich noch einmal um. Langsam geht sie zu Ramona rüber. „Würdest du für mich den Abwasch machen? Ich mach es wieder gut, wenn ich zurück bin.“ Ramona nickt. „Na klar, mach dich los, lass die beiden nicht so lange warten.“
Während Brian das Auto neben den Tourbus parkt, streichelt Alex Pfiffi zärtlich die Wange. „Schatz, wir sind da.“ Kurz vor Berlin ist sie eingeschlafen und jetzt blinzelt sie ihn verschlafen an.
Gerade als Pfiffi ihren Rucksack nehmen will, kommt eine Truppe lachender junger Männer auf sie zu. Erst als sie dicht bei ihnen sind, erkennt sie unter ihnen Jerry und Robby. Beide stürmen auf sie zu und reißen sie in ihre Arme, sodass ihr das Basecap vom Kopf fällt. Von diesem Ansturm völlig überrascht steht Pfiffi wie angewurzelt da.
„He Alex, sieh mal, wer auch hier ist“, wendet sich Jerry um. „Die Jungs von BC“, und dann bricht ein wahrer Tumult aus. Jeder begrüßt jeden und lachend klopft einer Alex auf die Schulter. „Ist das deine kleine Freundin? Jerry hat gar nicht erzählt, dass sie auch herkommt.“ Seinen Blick lässt er musternd über Pfiffi schweifen.
„Darf ich euch erst einmal bekannt machen?“ Alex ist der Blick nicht entgangen und fest zieht er Pfiffi an seine Seite. „Das sind die Jungs von BC: Benji, Rick, Barry und Paul.“ Er haucht Pfiffi einen Kuss auf die Wange. „Und das ist meine Pfiffi.“
Noch eine Weile machen sie lachend ihre Späße, dann meint Benji: „Wir müssen, sonst verpassen wir noch unseren Auftritt. Wir sehen uns nachher!“ Und schon sind sie verschwunden.
Alex nimmt Pfiffis Hand und zu den anderen gewandt meint er. „In zwei Stunden sind wir zurück.“ Brian sieht ihn scharf an. „Sei ja pünktlich!“ Lässig winkt Alex ab: „Bin ich doch immer.“ Grinsend geht er mit Pfiffi davon.
Gemütlich schlendern sie durch die Menschen von einer Bühne zur nächsten, insgesamt gibt es drei Bühnen. Vor der einen Bühne stehen viele sehr junge Mädchen, fast noch Kinder. Alex will schon weitergehen, da entdeckt er Benji. Sofort steuert er auf ihn zu. „Was ist denn bei euch los? Seit wann macht ihr Musik für den Kindergarten?“ Benji verdreht die Augen. „Die sind nicht unseretwegen hier, sondern wegen irgendeiner ‚Kinderband‘. Das sind vielleicht ein paar Spinner. Ich musste da weg, sonst würde ich den Typen den Hals umdrehen.“ In diesem Moment kommt Rick. „He Benji, komm, wir sind gleich dran.“ Abwertend schaut er auf die kreischenden Mädchen. „Ihr müsst nicht hierbleiben, kommt lieber mit nach hinten.“
Alex, der immer noch Pfiffi an der Hand hält, folgt ihnen. Kaum haben sie einen Platz am Rand gefunden, will sich ein Junge von etwa Pfiffis Größe mit den Worten: „He Lütte, mach mal Platz“, zwischen ihnen durchdrängen. Pfiffi lässt sich nicht wegdrängen und sieht Alex an. „Hat der eben Lütte zu mir gesagt?“ Nickend grinst Alex sie an.
Herausfordernd sieht Pfiffi den Bengel an. „He Wurzelzwerg, wenn dir deine Eierschale hinter den Ohren abgefallen ist, darfst du mich noch mal ansprechen.“ Er baut sich vor ihr auf, was bei seiner Größe lächerlich wirkt. „Du weißt wohl nicht, mit wem du es zu tun hast? Ich bin der Sänger von den Japan Boys.“ Pfiffi zuckt mit den Schultern. „Na und, deswegen machst du auch nur die Knie krumm beim Scheißen.“ Damit ist für sie die Sache erledigt und sie würdigt ihn keines Blickes mehr. Benji und Rick haben schweigend zugesehen, doch jetzt brüllen sie los vor Lachen.
Mit aufgerissenem Mund dreht der Junge sich um und geht.
Auch Alex kann nicht anders und aus seinem Grinsen wird ein lautes Lachen. Benji schüttelt den Kopf. „Jetzt verstehe ich, was Jerry gemeint hat.“ Fragend sieht Pfiffi ihn an. Benji meint grinsend: „Er hat gesagt, dass es nie langweilig wird, wenn du dabei bist.“ Dann gibt er ihnen zu verstehen, dass sie jetzt auf die Bühnen müssen.
Den ersten Song hören sie sich noch an, dann zieht Alex Pfiffi mit sich. „Wir müssen, sonst verpass ich noch unseren Auftritt.“
Kaum nähern sie sich dem Tourbus, kommt auch bereits Brian angerannt. „Los Beeilung, du bist ja noch nicht einmal umgezogen und wir sind gleich dran.“ Alex grinst ihn an, dreht sich zu Pfiffi, küsst sie innig und steigt dann langsam in den Tourbus, um sich umzuziehen.
Brian steht da und schüttelt den Kopf. „Der Typ macht das mit Absicht, er weiß ganz genau, dass ich Unpünktlichkeit nicht ausstehen kann.“
Still steht Pfiffi da und ihre ganze Aufmerksamkeit gilt den Jungs, insbesondere Alex. Keine Bewegung entgeht ihr, sie ist fasziniert von ihnen.
Tief in ihre Betrachtung versunken bemerkt sie nicht, wie sich Rick und Benji zu ihr stellen. Erst als die Musik endet, erschrickt sie über ihre Anwesenheit.
Benji grinst sie an. „Los, lass uns zu ihnen nach hinten gehen.“ Nichts lieber als das und Pfiffi geht ihnen voran. Kaum steht Alex vor ihr, fällt sie ihm auch schon um den Hals. „Ihr wart spitze!“, säuselt sie ihm ins Ohr. Robby steht hinter Alex und meint: „Wenn wir alle spitze waren, musst du uns auch alle drücken und ein Küsschen, bitte hierhin.“ Mit dem Finger zeigt er auf seine Lippen. Alex wirft ihm einen strafenden Blick zu. „Zieh ab!“
Kopfschüttelnd geht Robby zu Benji rüber und murmelt: „Das ist nicht fair.“ Benji sieht lachend von einem zum anderen. „Ach übrigens, Pfiffi, du hast den armen Jungen ganz schön aus der Fassung gebracht, er hat zweimal seinen Einsatz verpasst und das Mikro hat er auch fallen lassen.“ Unschuldig sieht Pfiffi zu Benji rüber. „Dafür kann ich doch nichts.“
Inzwischen haben sich Jerry, Robby und Brian um sie gedrängt. „Was hat unsere Maus schon wieder angestellt?“ Entsetzt sieht Pfiffi Jerry an. „Wie kommst du darauf, dass ich was angestellt habe? Ich habe gar nichts gemacht.“ Rick, Benji und Alex lachen los. Sanft zieht Alex sie in seinen Arm. „Nein du hast nichts gemacht. Er hätte dir ja auch aus dem Weg gehen können.“ Mit funkelnden Augen sieht Pfiffi ihn an. „Noch mal für dich zum Mitschreiben. Er hat mich belästigt und ich habe ihm nicht mal die Nase gebrochen.“ Sie versucht, ernst zu bleiben, doch als sie in Alex’ Gesicht sieht, ist es vorbei und sie lacht genauso laut wie die anderen.
Alex sieht Pfiffi an und nimmt ihre Hand. „Sag Tschüss, wir gehen.“ Und damit setzt er sich bereits in Bewegung. Pfiffi dreht sich zu den anderen um und sagt: „Tschüss, wir gehen“, dann meint sie zu Alex: „Wohin gehen wir denn?“ Von der Seite sieht er sie mit einem spitzbübischen Grinsen an, sagt aber kein Wort. Brian ruft ihnen hinterher: „Seid aber pünktlich am Flughafen.“
Im letzten Moment treffen Pfiffi und Alex am Flughafen ein und Brian kommt ihnen bereits aufgeregt entgegen. „Wird ja Zeit! Hättest ruhig ein bisschen eher kommen können.“ Alex meint mit einem verwegenen Grinsen im Gesicht: „Ging nicht, war beschäftigt.“ Dann ist er auch schon mit Pfiffi an der Hand an ihm vorbei.
Kaum sind sie im Flugzeug, kuschelt sich Pfiffi an Alex und schläft ein. Brian betrachtet sie einen Moment. „Das arme Mädchen ist ja fix und fertig. Was hast du die ganze Zeit mit ihr gemacht?“ Alex bleibt vollkommen ernst. „Das, was ich schon in Kiel machen wollte. Willst du auch noch Einzelheiten wissen?“ Jerry lacht leise vor sich hin, nimmt Brian an den Schultern und drückt ihn in seinen Sitz. „Hinsetzen, wir starten!“
In London wartet bereits ein Auto auf sie und bringt sie gleich ins Hotel. Noch bevor Alex mit Pfiffi im Zimmer verschwinden kann, ruft Brian: „Alex, lass ja die Finger von Pfiffi. Schlaf lieber ein bisschen, wir müssen früh raus.“
Lachend meint Jerry: „Wie lange hast du jetzt keine Freundin? Gönn doch wenigstens Alex seinen Spaß.“ Brian winkt ab und geht in sein Zimmer.
Schwungvoll wirft sich Pfiffi aufs Bett und lacht. Alex legt sich zu ihr. „Warum lachst du so?“ Immer noch lachend dreht sie sich auf den Bauch und schlingt einen Arm um Alex. „Weil du mich in Ruhe lassen musst, aber Brian hat nicht gesagt, dass ich dich auch in Ruhe lassen soll.“ Im Nu schiebt sie ihre Hand unter sein T-Shirt und sucht seine Brustwarze. Zärtlich spielen ihre Finger an ihr herum. Alex stöhnt auf und schlingt seine Arme um sie. Rasch schiebt Pfiffi seine Arme zurück. „Du sollst deine Finger von mir lassen, sonst muss ich Brian rufen.“ Lachend schiebt sie ihm das T-Shirt hoch, aufreizend streifen ihre Lippen über seine Brust, bis sie sich sanft um seine Brustwarze schließen.
Nachdem sie ausgiebig seine Brustwarzen liebkost hat, gleiten ihre Lippen langsam über seinen Bauch nach unten. Mit einer Hand öffnet sie seine Hose und lässt ihre Hand hineingleiten. Ganz zärtlich streicht sie über ihn und beginnt, ihn sanft zu massieren. Alex stöhnt auf und will erneut nach ihr greifen. Doch sie schiebt seine Hände abermals beiseite und versucht, ihm die Hose auszuziehen. Hastig hilft er ihr und streift auch gleich sein T-Shirt ab.
Bewundernd betrachtet Pfiffi seinen Körper und hingebungsvoll lässt sie ihre Hände über ihn gleiten. Alex greift nach ihrem T-Shirt und will es ihr über den Kopf ziehen. Pfiffi wehrt seine Hände ab und drückt sie aufs Bett. Spitzbübisch lächelt sie ihn an. Tief zieht Alex die Luft ein. „Pfiffi, du bist gemein“, kommt es gepresst über seine Lippen. Lachend schiebt sie sich über ihn und haucht einen Kuss auf seine Lippen. „Gemein wäre es, wenn ich jetzt sagen würde, ich hab Migräne.“ Blitzschnell und mit einem verschlagenen Grinsen im Gesicht dreht er sich mit ihr um und eh sie sich versieht, hat er sie ausgezogen und sein Mund erkundet ihren Körper.
Vorsichtig will Alex sich aus Pfiffis Umarmung befreien. Sie hat sich so fest an ihn geschmiegt, dass es fast unmöglich erscheint. Sanft versucht er, ihren Arm, den sie um seine Taille geschlungen hat, zu lösen. Kaum hat er den Arm beiseitegeschoben, schiebt sich ihr Bein über ihn und ihren Kopf bettet sie auf seine Brust. Behutsam will er unter ihr hervorrutschen, da greift eine Hand nach ihm. Zwei schwarze Augen schauen ihn an und verschlafen murmelt sie: „Wo willst du hin?“ Alex beugt sich zu ihr und haucht ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Schlaf ruhig weiter. Ich muss zur Autogrammstunde. Komm um eins in die Einkaufspassage, dann gehen wir essen.“ Rasch noch ein Kuss und dann ist er aus dem Bett.
Vom Bett aus beobachtet Pfiffi, wie Alex seine Sachen zusammensucht und dann ins Bad verschwindet. Ohne Alex hat sie auch keine Lust mehr, im Bett zu bleiben und so springt sie kurzentschlossen auf und folgt ihm ins Bad.
Alex steht bereits unter der Dusche. Pfiffi schiebt die Tür auf und sieht ihn mit einem betörenden Lächeln an.
„Warum schläfst du nicht?“
„Weil ich dich viel lieber einseifen würde.“ Eh er sich versieht, steht sie unter der Dusche und ihre Hände gleiten zärtlich über seine breite Brust. Alex weiß genau, dass er eigentlich keine Zeit hat, aber er kann und will sich ihrer zärtlichen Berührungen nicht entziehen.
Langsam lässt er seine Hände über ihren Körper gleiten. Sein Mund sucht den ihren und in einem innigen Kuss verbunden zieht er sie an sich. Sie fest in seinen Armen haltend löst er seine Lippen kurz von ihren. „Brian wird sich wieder mörderisch aufregen.“ Doch sofort versinkt er erneut in einen leidenschaftlichen Kuss.
Alex hat Pfiffi auf den Armen und trägt sie eben zum Bett, da klopft es an der Tür. Vorsichtig legt er sie hin und drückt ihr noch schmunzelnd einen Kuss auf die Lippen. Rasch zieht er seine Hose an und öffnet die Tür.
Brian stürmt herein. „Du bist ja immer noch nicht fertig.“ Sein Blick ist strafend auf Alex gerichtet. Dieser hebt bedauernd die Schultern. „Ich habe sie nicht angerührt, aber vielleicht hättest du ihr sagen sollen, dass sie mich nicht anrühren soll.“ Grinsend zieht Alex sich an.
Brian sieht zu Pfiffi rüber. Sie liegt im Bett, die Decke fest an sich gedrückt, und sieht ihn mit einem unschuldigen Lächeln an. Nur mit Mühe kann Brian sich ein Lachen verkneifen. Er dreht sich zu Alex. „Du hast das Mädchen ja total verdorben.“ Alex feixt vor sich hin. „Glaube mir, es ist fantastisch, so ein verdorbenes Mädchen zu haben. Solltest du vielleicht auch mal probieren.“ Brian nimmt ein Kissen vom Sofa und wirft es nach Alex. „Du gibst sie mir ja nicht.“ Alex duckt sich und lachend geht er zu Pfiffi rüber. Geschwind küsste er sie noch einmal. „Bis um eins.“ Und dann verlassen beide das Zimmer.
Pfiffi hört sie noch auf dem Flur lachen. Kurz entschlossen springt sie aus dem Bett und entscheidet sich für einen Stadtbummel.
Als Pfiffi die Einkaufspassage entlang geschlendert kommt, sieht sie schon von weitem die Menschenmasse. Sie ist eine halbe Stunde zu früh, aber nach vier Stunden Stadtbummel reicht es ihr und so beschloss sie, den Jungs Gesellschaft zu leisten. Doch mit so vielen Menschen hat sie nicht gerechnet und sie verspürt auch keine Lust sich in das Gedränge zu stürzen. Suchend schaut sie sich nach einer ruhigen Sitzgelegenheit um. Nicht weit von ihr entdeckt sie eine Bank, auf der zwei Mädchen sitzen. Pfiffi geht rüber, grüßt kurz und setzt sich dazu.
Das größere der beiden Mädchen, sie ist gut einen Kopf größer und auch mindestens doppelt so breit, wie ihre Freundin, die auch nicht gerade klein ist. Sie zeigt ihr gleich das Autogramm, das sie von Alex bekommen hat. Freudestrahlend teilt sie ihr auch mit, dass sie heute Abend auf das Konzert geht. „Hast du dir auch schon ein Autogramm geholt?“ Fragend sieht sie Pfiffi an. Diese schüttelt den Kopf. „Nein, heute noch nicht.“ Ein kleines Lächeln huscht dabei über ihr Gesicht. Entsetzt reißt das Mädchen die Augen auf. „Dann musst du dich beeilen, sie machen gleich Schluss. Komm ich zeige dir, wie man am besten vordrängeln kann.“ Pfiffi überlegt einen Moment, dann nickt sie. Es wird bestimmt lustig, wenn Alex sie in der Menge sieht und vor allem, wenn sie dann ganz nett nach einem Autogramm fragt.
Das Mädchen nimmt Pfiffis Hand und zieht sie hinter sich her, ihre Freundin folgt. Vorsichtig schiebt sie die ersten Leute zur Seite, dann dreht sie sich kurz zu Pfiffi um. „Bleib dich hinter mir.“ Und dann drängt sie wie eine Dampfwalze vorwärts. Ihre Freundin ist dicht hinter Pfiffi und passt auf, dass sie nicht verloren geht.
Pfiffi kann es kaum fassen, sie schiebt die Leute, überwiegend Mädchen, einfach zur Seite und durch ihre imposante Erscheinung wehrt sich auch niemand. Pfiffi kann nichts tun, als den breiten Rücken vor ihr zu folgen. Sie weiß überhaupt nicht mehr, wo sie ist. Plötzlich bleibt das Mädchen stehen und Pfiffi wäre fast gegen sie gestoßen.
Alex sitzt neben Brian und gibt ein Autogramm nach dem anderen. Kurz blickt er auf, senkt sofort wieder den Blick und verdreht die Augen. Nicht die schon wieder. Brian sieht Alex mit einem Grinsen an und flüstert ihm zu. „Was hast du denn? Sie ist doch erst das fünfte Mal hier. Ich glaube, sie mag dich.“ Alex funkelt Brian an, dann macht er ein freundliches Gesicht und hebt erneut den Blick zu dem Mädchen. Er reißt den Mund auf und glaubt, seinen Augen nicht zu trauen. Pfiffi schaut an dem Mädchen vorbei und schenkt ihm ein zauberhaftes Lächeln.
Das Mädchen schiebt Pfiffi vor. „So, jetzt hol dir dein Autogramm.“ Pfiffi sieht kurz das Mädchen an und dann schaut sie lächelnd zu Alex. „Ich bin ein großer Fan von dir, na ja von euch anderen auch.“ Kurz schweift ihr Blick zu Brian rüber, der sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen kann. „Könnte ich bitte ein Autogramm mit einer persönlichen Widmung haben?“ Mit einem verheißungsvollen Lächeln sieht Alex sie an und zwinkert ihr zu. Er nimmt eine Autogrammkarte und schreibt, mit einem spitzbübischen Lächeln reicht er ihr die Karte. Als Pfiffi sie nehmen will, hält er sie einen Moment fest. Pfiffi strahlt übers ganze Gesicht und noch einmal zwinkert er ihr zu. Rasch drückt sie mit beiden Händen die Karte an ihre Brust und zwinkert ihm ebenfalls zu.
Mithilfe der beiden Mädchen verlässt Pfiffi das Gedränge. Alex schaut ihr sehnsüchtig hinterher. „Muss du jetzt schon in aller Öffentlichkeit flirten?“ Brian sieht ihn mit einem breiten Grinsen von der Seite an. Alex schmunzelt nur.
Wieder an der Bank angekommen lässt sich Pfiffi gleich darauf sinken. „Oh Gott, der hat ja mit dir geflirtet!“ Die Mädchen können es nicht fassen und setzen sich erstaunt zu Pfiffi. Doch Pfiffi will endlich lesen, was Alex ihr geschrieben hat und so rückt sie etwas zur Seite, damit die beiden sie nicht stören. Mit jedem Wort, das sie liest, wird das Leuchten ihrer Augen intensiver.
Das größere Mädchen ist neugierig und macht einen langen Hals, um mitlesen zu können. Plötzlich schreit sie los. „Ich glaub das nicht!“ Pfiffi hat überhaupt nicht mehr auf sie geachtet und schrickt gewaltig zusammen. Voller Neugier reckt das andere Mädchen den Hals. „Was steht denn da?“ Bevor Pfiffi sich versieht, greift sie nach der Karte und liest laut vor: „Du hast die schönsten Augen, die ich je gesehen habe, in ihre Tiefe könnte ich mich verlieren. Treffen wir uns in 15 Minuten in dem kleinen Restaurant über der Boutique. In Liebe Alex.“
Mit weit aufgerissenen Augen starren beide Pfiffi an. „Das gibt’s nicht! Er will mehr als nur flirten. Wir begleiten dich, nicht dass er nur ein billiges Abenteuer mit dir sucht. Du bist ihm doch nicht gewachsen.“ Aufgeregt schüttelt Pfiffi den Kopf. „Ihr glaubt doch nicht etwa wirklich, dass er hinkommt. Er wird sich nur ein Spaß erlaubt haben.“ Sie will auf keinen Fall, dass die beiden mitkommen, krampfhaft sucht sie nach einem Ausweg. „Und außerdem werde ich nicht hingehen, ich bin bereits verabredet.“
Ungläubig starrt die Größere sie an. „Na dann sag ab. So einen Typ wie Alex darf man nicht versetzen.“ Verzweifelt nimmt Pfiffi ihr Handy und schickt Alex eine SMS mit kurzem Inhalt: „Komm nicht!!!“
Kaum hat sie die SMS abgeschickt, zieht das größere Mädchen sie hoch. „Los komm! Wir gehen, sonst muss er noch auf uns warten.“
Jerry, Robby, Brian und Alex sind auf dem Weg zum Restaurant, als plötzlich Alex’ Handy eine SMS meldet.
Überrascht schaut er auf und meint: „Das war Pfiffi. Sie will nicht, dass wir kommen.“ Da Brian völlig ungläubig guckt, hält er ihm das Handy hin, damit er sich selbst überzeugen kann.
Brian überlegt kurz. Das große, kräftige Mädchen hat Pfiffi durch die Menge bugsiert, vielleicht wird Pfiffi sie nicht mehr los. Eindringlich schaut Brian seinen Bruder an. „Was hast du ihr geschrieben?“ Alex zuckt mit den Schultern. „Nichts Besonderes, nur, dass ich sie hier treffen will.“ Völlig außer sich brüllt Brian los: „Sag mal spinnst du? Bist du jetzt völlig durchgeknallt?! Ist dir jetzt das letzte bisschen Verstand auch noch in die Hose gerutscht? Du Idiot, meinst du nicht, dass die Dicke das gelesen hat und glaub mir, die ist viel zu scharf auf dich, als das sie jetzt Pfiffi auch nur für eine Minute aus den Augen lässt.“
Jerry grinst Alex an. „Ich hätte da einen Vorschlag. Ich zieh mit Pfiffi los und du kannst dich in Ruhe um die Dicke kümmern und ihre Freundin kann Brian übernehmen.“ Jerry grinst noch selbstsicher vor sich hin, da klopft ihm Brian auf die Schulter. „Bist ein kluges Kerlchen, nur dass du nicht mit Pfiffi losziehst, sondern Alex und wir werden die beiden beschäftigen.“
Robby prustet los vor Lachen. „Hast wohl gedacht, du kriegst ’nen Sahnetörtchen, dabei ist es nur ’ne olle Schwarte.“ Robby hält sich den Bauch vor Lachen. Brian lächelt ihn charmant an. „Dir wird auch gleich das Lachen vergehen, denn du bist mit von der Partie.“ Robby reißt die Augen auf. „Nee, das ist nicht dein Ernst!“
„Doch!“, und zu Alex gewandt: „Glaube mir, das kostet was. Warte hier, wir schicken Pfiffi runter und komm ja nicht zu spät zur Probe.“ Brian schiebt Jerry und Robby vor sich her zur Treppe. Jerry wendet sich noch einmal an Alex: „Das kostet dich ’ne Menge!“
Kaum sind sie oben und haben das Restaurant betreten, springt auch schon das große Mädchen von ihrem Stuhl und kommt ihnen entgegen. „Wo ist denn Alex? Er wollte doch auch kommen.“ Brian geht, an ihr vorbei, auf den Tisch zu. Pfiffi sitzt wie ein Häufchen Elend neben dem anderen Mädchen. Brian lässt sich auf einen freien Stuhl fallen. „Alex kommt nicht, er hat was anderes vor.“ Unbemerkt zwinkert er Pfiffi zu und mit einem Wink weist er Jerry und Robby an, die beiden abzulenken.
Sofort begreift Pfiffi, was hier gespielt wird und lächelt den Jungs dankbar zu. Schnell springt sie auf. „Hier, meinen Platz könnt ihr haben. Ich habe noch eine Verabredung.“ Und schon ist sie auf dem Weg nach unten, wo Alex sie schon sehnsüchtig erwartet.
Völlig außer Atem kommt Alex angerannt. Eine halbe Stunde zu spät und von den anderen ist noch keiner zusehen. Er hat zwei wunderschöne Stunden mit Pfiffi verbracht und wollte sie nur noch schnell zum Hotel bringen. Was kann er dafür, dass die Straßen so voll sind? Wäre er nicht das letzte Stück gelaufen, wer weiß, wann er dann angekommen wäre.
Erschöpft lässt er sich auf einen Stuhl fallen. Durch lautes Gepolter wird er sofort wieder aufgeschreckt. Laut diskutierend kommen die anderen herein.
Alex baut sich vor ihnen auf. „Na auch schon da? Wie lange muss ich denn noch auf euch warten?“ Brian dreht sich zu Jerry. „Hör dir den an. Keucht immer noch vor sich hin, aber schon die große Klappe.“ Robby streckt sich gähnend. „Wollen wir diskutieren oder proben?“ Brian grinst. „Na los, frisch und munter, wie wir alle sind, wollen wir natürlich proben.“
Leise betritt Alex das Hotelzimmer. Pfiffi sitzt mit dem Rücken zu ihm am Tisch. Vor ihr steht ihr Laptop und daneben liegen offene Bücher. Sie ist vollkommen in ihre Arbeit vertieft und bekommt Alex erst mit, als er ihr einen zärtlichen Kuss auf den Nacken haucht.
Sie zuckt zusammen und schreit vor Schreck auf. Mit wild klopfendem Herzen dreht sie sich zu ihm um. „Mach das nie wieder!“ Alex zieht sie schmunzelnd in seine Arme. „Ist es so schrecklich, wenn ich dich küsse?“ Mit den Fäusten trommelt sie auf seine Brust ein. „Ich war gerade mit Spinnen und ihrem Paarungsverhalten beschäftigt. Bei einigen Arten schleichen sich die Männchen auch von hinten an. Und glaube mir, die Weibchen finden das gar nicht lustig, deswegen überleben das die meisten Männchen auch nicht.“
„Dann kann ich mich ja glücklich schätzen, dass du keine von diesen Spinnen bist.“
Lachend schlingt sie ihre Arme um seinen Hals, stellt sich auf Zehenspitzen und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich bin eine, die ihr Männchen anlockt und dann vernascht.“ Leidenschaftlich küsst sie ihn und genauso leidenschaftlich antwortet er. Sanft löst sie sich von ihm. „Warum bist du schon wieder hier? Ihr wolltet doch proben.“
„Wollten wir auch.“ Und schon sucht sein Mund wieder ihren. Nur einen kurzen Kuss, dann entzieht sie sich ihm und schaut ihn fragend an. Alex gibt ein kleines Schniefen von sich, er würde sie jetzt viel lieber küssen, als von der Probe zu reden. „Wenn unser Konzert so läuft wie die Probe, wird es eine Katastrophe.“ Wieder versucht er ihren Mund zu erwischen, doch sie will jetzt alles wissen.
Langsam erkennt Alex, dass es keinen Sinn hat, er muss ihr erst alles erzählen. Erschöpft lässt er sich auf den Stuhl auf dem bis vor kurzem noch Pfiffi saß fallen, nimmt ihre Hand und zieht sie auf seinen Schoß. „Erst mal haben wir mit Verspätung angefangen.“
„Weil du zu spät gekommen bist.“ Pfiffi sieht ihn strafend an.
„Nein, ich war der Erste und das mit einer halben Stunde Verspätung.“ Pfiffi kann es nicht fassen. „Das ist nicht wahr! Brian ist zu spät gekommen?!“
Alex nickt. „Das ist aber noch nicht alles. Jerry hat sich die ganze Zeit nur an seiner Gitarre festgehalten, anstatt zu spielen, Brian hat ständig seinen Einsatz verpasst und Robby hat zwei Sticks zerbrochen, nachdem sie ihn bestimmt zwanzigmal aus den Händen geflogen sind. Die waren überhaupt nicht bei der Sache.“
Pfiffi grinst ihn provokativ an. „Und was hast du gemacht?“ Grinsend zuckt Alex mit den Schultern. „Nichts“ Pfiffi sieht ihn direkt in die Augen. „Na ja, ich hab ein bisschen den Text durcheinandergebracht.“ Lachend schlingt sie ihm die Arme um den Hals. „Das hört sich an, als ob ihr total ausgelaugt seid.“
Mit einem treuherzigen Blick sieht er sie an. „Zu dem Schluss sind wir auch gekommen und haben beschlossen, uns lieber noch etwas auszuruhen.“ Seine Hände wandern schon über ihren Rücken hinunter und seine Lippen erkunden ihren Hals. Mit einem Schmunzeln schiebt Pfiffi ihn etwas von sich. „Ich glaube, du solltest dich wirklich etwas ausruhen.“ Sanft haucht sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Alex nutzt die Gelegenheit und zieht sie fest an sich. „Aber nur mit dir.“ Schon hat er sie auf seine Arme gehoben und trägt sie zum Bett. Langsam lässt er sich mit ihr darauf nieder. Er hält sie fest im Arm und sein ruhiger Atem sagt ihr schon nach wenigen Augenblicken, dass er eingeschlafen ist.
Pfiffi steht hinter der Bühne und beobachtet die Jungs. Sie sind heute wirklich nicht gut drauf, ganz besonders Jerry und Brian. Immer wieder werfen die beiden Alex Blicke zu, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Sie haben sogar darauf bestanden, dass gleich vom Konzert aus zum Flughafen gefahren wird.
Eigentlich wollten sie ja noch die Nacht hier bleiben, aber auf einmal wollen die beiden unbedingt weg. Jerry hat sogar schon den Flug umgebucht, bevor er mit Alex gesprochen hat. Als Pfiffi ihn gefragt hat, warum sie bereits abends fliegen, hat er Alex nur einen giftigen Blick zu geworfen und Alex hat nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass er auch nicht weiß, was los ist.
Die Jungs kommen von der Bühne gestürmt. Alex nimmt Pfiffi bei den Schultern und schiebt sie zur Garderobe. Kaum ist die Tür ins Schloss gefallen, will er sie in seine Arme zieht, doch da kommt Brian schon dazwischen und zieht Pfiffi von ihm weg. „Wenn du dich nicht ein bisschen beeilst, werfe ich dich der Dicken zum Fraß vor.“ Brian funkelt Alex an und schiebt Pfiffi sanft zum Sofa. „Setz dich derweil, wir sind gleich fertig.“ Pfiffi versteht nicht, was los ist und an Alex’ Blick kann sie erkennen, dass er auch nicht weiß, was hier vor sich geht.
Knapp zwei Stunden später steigen sie ins Flugzeug. Aufmerksam betrachtet Pfiffi die Jungs. Sie haben die ganze Zeit über kaum gesprochen und Alex hält immer nur ihre Hand. Nur Robby schmunzelt ständig vor sich hin.
Pfiffi richtet sich in ihrem Sitz auf. „Würde mir vielleicht mal jemand sagen, was heute mit euch los ist?“ Brian lächelt Pfiffi zaghaft an, dann wandert sein Blick zu Alex und seine Miene verfinstert sich. „Daran ist nur dein toller Hecht schuld.“ Pfiffi reißt überrascht die Augen auf und sieht Brian fragend an. Doch der sagt kein Wort und dreht sich wieder um.
Jetzt hält es Pfiffi nicht mehr aus. „Hallo! Würdet ihr mich mal aufklären, ich will auch mitlachen.“ Wie auf Kommando drehen sich Jerry und Brian zu ihr um und starren sie an und dann platzt es aus Jerry raus: „Der Idiot verbockt einen Mist nach dem anderen und wir sollen ihn dann wieder rausholen. Dafür wird er diesmal zahlen. Wenn es nicht um dich gehen würde, hätten wir es gar nicht gemacht. Aber du kannst schließlich nichts für seine Blödheit.“
Alex holt tief Luft und will Protest einlegen doch Brian kommt ihm zuvor. „Halt die Luft an! Dass du in aller Öffentlichkeit mit Pfiffi flirtest, ist ja gerade noch hinzunehmen, aber dich dann auch noch mit ihr verabredest und das auf eine Autogrammkarte schreibst, obwohl die Dicke, die dich schon mit ihren Blicken auszieht und dich vor versammelter Meute am liebsten vernascht hätte, danebensteht. Ist doch klar, dass sie die Karte liest, so einen langen Hals, wie die gemacht hat.“
Pfiffi sieht Brian dankbar an. „War ja auch sehr nett vor euch, mich da rauszuholen.“ Brian winkt ab. „Für dich machen wir das doch gern. Aber wer kann denn ahnen, dass wir sie nicht mehr loswerden.“ Pfiffi und Alex starren Brian an. „Wir haben alles, aber wirklich auch alles versucht.“ Verzweifelt schüttelt Brian den Kopf. „Jerry und Robby sind dann einfach abgehauen und haben mich mit den beiden Bestien allein gelassen. Ich hatte keine Chance zu entkommen.“
Jerry sieht ihn belustigt an. „Na mach mal halblang, schließlich bist du der Schnellste von uns. Wir hätten es mit dem Wegrennen nie geschafft.“ Robby muss laut lachen. „Ihr hättet mal sehen sollen, wie er angerannt kam. Aber fluchen konnte er immer noch.“
„Die haben mich fertiggemacht und deswegen ging auch die Probe schief.“ Brian ist außer sich. Jerry klatscht sich lachend auf die Oberschenkel. „Nach der Probe waren wir froh, ins Hotel zukommen und da hat eine Überraschung auf uns gewartet.“
Brian verdreht die Augen. „Die Dicke hat es bis in mein Zimmer geschafft und dann war sie auch noch enttäuscht, weil es mein Zimmer war. Sie wollte zu dir!“ Mit einem Blick, der einem das Mark in den Knochen gefrieren lässt, funkelt er Alex an. „Du kannst nur von Glück reden, das Jerry mit ihrer Freundin ankam und den Vorschlag gemacht hat, dass wir essen gehen, sonst hätte ich sie auch zu dir geschickt.“ Brian dreht sich um und macht es sich bequem. Beruhigend lächelt Jerry Pfiffi zu. „Keine Angst, dir zuliebe würde er das nie machen.“ Dann macht auch er es sich bequem.
Alex sieht Pfiffi betroffen an, legt seinen Arm um sie und zieht sie näher an sich ran. „In der Öffentlichkeit muss ich wohl etwas zurückhaltender sein.“ Mit einem hinterhältigen Lächeln haucht er ihr einen Kuss auf die Lippen und flüstert. „Wolltest du nicht zur Toilette?“ Spielerisch boxt sie ihm in die Seite. „Dann bringt Brian dich heute um.“ Und von vorn ertönt Brians Stimme. „Du solltest zur Abwechslung mal auf sie hören und deine Finger von ihr lassen.“ Grinsend schmiegt sich Pfiffi fest an Alex, dieser wirft einen kurzen Blick auf Brian und murmelt: „Elender Spielverderber!“
Ein leichtes Kitzeln an ihrem Bauch weckt Pfiffi. Als sie die Augen aufschlägt, fällt ihr Blick auf einen dunklen Haarschopf, der sich über ihren Bauch abwärts bewegt. Zärtlich vergräbt sie ihre Hände in sein Haar. Alex schaut lächelnd zu ihr auf. „Ich hab dich doch nicht etwa geweckt?“ Langsam schiebt er sich nach oben, wobei er ihren Körper mit unzähligen kleinen Küssen bedeckt. „Im Flugzeug durfte ich dich ja nicht anfassen. Und dann warst du hier so schnell eingeschlafen und ich war auch so müde.“ Sein Gesicht ist ganz dicht über ihrem und tief schaut er ihr in die Augen. Pfiffi haucht ihm sanft einen Kuss auf die Lippen. „Ich hab nichts dagegen, wenn du mich so weckst.“ Sofort suchen ihre Lippen wieder die seinen.
Sanft bittet Alex’ Zunge um Einlass, den sie ihr nur zu gern gewährt. Immer leidenschaftlicher und drängender werden seine Küsse. Pfiffi schlingt ihre Arme um seinen Nacken und erwidert jeden seiner Küsse mit der gleichen Leidenschaft. Doch plötzlich löst sich Alex von ihr und grinst sie an. Ohne ein Wort greift er nach seinem Handy und stellt es aus, dann nimmt er den Telefonhörer und legt ihn daneben. Mit einem Schmunzeln im Gesicht legt er sich wieder zu ihr. „Jetzt sind wir vor Brian sicher.“ Sanft haucht er ihr einen Kuss nach dem anderen auf die Lippen, über das Kinn und dann den Hals entlang. Seine Hände streichen unablässig über ihren Körper und mit jedem Kuss fällt Pfiffi das Atmen schwerer. Zärtlich schiebt Alex seine Hand zwischen ihre Beine und streichelt sie sanft. Laut aufstöhnend krallt sie ihre Hände in das Bettzeug. Gebannt beobachtet Alex, wie ihr Körper zu beben beginnt und ein Zittern ihn durchläuft. Ihren Körper mit zärtlichen Küssen bedeckend schiebt er sich über sie, um tief in sie einzudringen. Extrem langsam bewegt er sich in ihr.
Brian ist längst fertig. Sie wollten gemeinsam frühstücken und dann gleich zur Probe fahren. Jerry sitzt bereits da und blättert in einer Zeitschrift rum. Auch Robby wird jeden Moment auftauchen, nur Alex ist nicht zu erreichen. Brian hat bestimmt schon zehnmal angerufen, doch immer ist besetzt und sein Handy ist aus.
Noch einmal nimmt er den Hörer in die Hand und wieder ertönt das Besetztzeichen. „Das ist nicht normal!“ Kopfschüttelnd stürmt er aus dem Zimmer und über den Flur. Während er anklopft, öffnet er bereits die Tür und stürmt hinein. Mit weit aufgerissenen Augen bleibt er mitten im Raum stehen, nur für ein paar Sekunden, dann macht er auf dem Absatz kehrt und stürmt in sein Zimmer zurück.
Inzwischen ist auch Robby da und beide fragen zur gleichen Zeit: „Wie weit ist Alex?“ Brian steht wie angewurzelt da, dann meint er grinsend: „Er ist noch lange nicht am Ziel.“ Robby sieht ihn fragend an und Jerry schüttelt den Kopf. „Was soll das heißen: Er ist noch lange nicht am Ziel?“ Brians grinsen wird breiter. „So wie es aussah, war er noch dabei, sie aufzuheizen.“
Jerry reißt die Augen auf. „Soll das heißen, dass sie … Und du bist da rein?“ Brian zuckt mit den Schultern. „Ich habe geklopft und der Idiot hat die Tür nicht abgeschlossen.“ Jerry muss lauthals lachen. „Dann wird er ja gleich hier sein, wenn du ihn so unsanft unterbrochen hast.“ Brian winkt ab. „So, wie der mit Pfiffi beschäftigt war, hat er nichts mitbekommen.“
„Und was ist mit Pfiffi?“
Brian schüttelt den Kopf. „Das arme Ding. Von ihr war überhaupt nichts zu sehen, er hat die kleine Maus vollkommen unter sich begraben.“ Robby meint schmunzelnd: „Vielleicht sollten wir ihm mal eine andere Stellung vorschlagen, sonst zerquetscht er Pfiffi noch.“
Ein hinterhältiges Grinsen erscheint auf Brians Gesicht. „Du kannst ja mit ihm reden, wenn du ihn jetzt „wecken“ gehst.“ Aufgebracht schüttelt Robby den Kopf. „Das kannst du vergessen, ich hol ihn nicht.“ Sein Blick wandert zu Jerry. „Du kannst ja gehen, schließlich wolltest du Pfiffi schon immer mal ohne was sehen.“ Auf Robbys Gesicht breitet sich ein Grinsen aus, während Jerry entsetzt den Kopf schüttelt. „Aber doch nicht in dieser Position, es wäre was anderes, wenn sie in meinen Armen liegen würde.“ Schmunzelnd setzt er noch hinzu: „Dann würde ich sie mal so richtig verwöhnen und ihr zeigen, was ein anständiger Mann ist.“
Lachend schlägt sich Brian auf die Oberschenkel. „Du und Pfiffi? Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Wenn einer ihr was bieten kann, dann bin ich das.“ Robby schreit auf vor Lachen. „Ach, deshalb hast du schon seit einer Ewigkeit keine Freundin mehr.“
„Nein, die Mädchen kommen mit dem, was er zu bieten hat, nicht klar. Das ist zu wenig.“ Jerry krümmt sich vor Lachen.
„Was ist denn mit euch los?“ Alex steht in der Tür und schaut von einem zum anderen. Brian funkelt ihn an: „Wo ist Pfiffi?“
„Lebt sie noch oder hast du sie zerquetscht?“, mischt sich Jerry lachend ein. In diesem Moment kommt Pfiffi zur Tür rein und schaut an Alex vorbei. „Was ist mit mir?“ Alex nimmt ihre Hand und geht mit ihr zum Sofa. „Hör nicht hin, die spinnen wieder mal.“
Robby schüttelt den Kopf. „Wir spinnen überhaupt nicht. Wir machen uns Sorgen um Pfiffi.“ Mit aufgerissenen Augen sieht Pfiffi ihn an. „Ihr braucht euch doch keine Sorgen um mich zu machen.“
„Na vorhin, als ich euch wecken wollte, sah es anders aus.“ Nur mit Mühe kann Brian sich ein Grinsen verkneifen. Erschrocken starrt Pfiffi ihn an. „Keine Angst, von dir hab ich nichts gesehen, nur sein fetter Arsch hat mich angestrahlt.“ Pfiffi errötet bis unter den Haarwurzeln. Fasziniert meint Jerry: „Oh, unsere kleine Maus wird ja noch richtig rot. Wie süß!“
Alex zieht Pfiffi fest in seine Arme und faucht Brian an: „Vor dir ist man nirgends sicher.“ Brian zuckt mit den Schultern. „Hättest ja die Tür abschließen können, bevor du deinen fetten Arsch zeigst.“ Aufgebracht löst sich Pfiffi aus Alex’ Umarmung. „Lass gefälligst Alex’ Arsch in Ruhe. Er ist überhaupt nicht fett.“ Jerry brüllt los vor Lachen. „Jetzt hat sie es dir aber richtig gegeben.“
Schon wieder schaut Pfiffi auf ihre Uhr. Die Zeit will heute überhaupt nicht vergehen und konzentrieren kann sie sich auch nicht. Immer wieder wandern ihre Gedanken sonst wohin und zum Schluss ist sie wieder bei Alex. Sie will ihn nachher von der Probe abholen, aber erst muss sie noch ein bisschen was für ihre Prüfungen machen.
Krampfhaft versucht sie, ein Kapitel durchzulesen, aber bereits nach zwei Zeilen ist sie nicht mehr bei der Sache. Es hat keinen Sinn, sie kann sich einfach nicht konzentrieren.
Verträumt sitzt sie da und schaut aus dem Fenster. Fasziniert beobachtet sie die Regentropfen, die unaufhörlich gegen die Fensterscheibe schlagen. Ihre Gedanken wandern wieder zu heute Morgen, als sie mit Alex unter der Dusche stand und ihm das Wasser über den Nacken gelaufen ist. Sie spürt noch immer seine Haut unter ihren Händen und sie fühlt noch seine harten Muskeln, als sie sanft über seinen Körper gestrichen ist.
Mit Gewalt reißt sie sich aus ihren Gedanken und mit einem lauten Knall schließt sie das Buch. Frische Luft, sie braucht dringend frische Luft.
Nachdem sie zwei Stunden im Regen durch Frankfurt gelaufen ist, steht sie nun triefend vor Alex. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er sie an. „Pfiffi, was ist denn mit dir los? Du bist ja klitschnass.“ Glücklich lächelnd schlingt sie ihre Arme um ihn. „Ach wirklich?“ Lachend zieht er sie fest an sich. „Komm lass uns zum Hotel fahren, damit du aus den nassen Sachen kommst.“
Während der ganzen Zeit hat Brian die beiden beobachtet und meint jetzt ernst: „Ich komme mit! Euch kann man keine fünf Minuten aus den Augen lassen.“ Drohend sieht er Alex an. „Und erst recht nicht, wenn Pfiffi ihre Sachen auszieht.“ Jerry greift Brians Oberarm und zieht ihn von den beiden weg. „Du kommst mit uns und lässt die beiden eine Weile in Ruhe.“ Protestierend will Brian sich losmachen. „Kommt überhaupt nicht infrage. Einer muss ja auf Pfiffi aufpassen. Wenn man dem Kerl freie Hand lässt, spielt er sie doch kaputt.“ Entrüstet will er Pfiffi von Alex wegziehen. „Glaube mir, wenn es nach ihm geht, würde er dreimal täglich mir dir …“ Mit gespieltem Entsetzen sieht Pfiffi Brian an: „Was? Nur?“ Erschüttert starrt Brian sie an. Als Pfiffi seinen Blick sieht, muss sie lachen.
Lachend schüttelt Brian den Kopf. „Da ist ja Hopfen und Malz verloren und ich habe geglaubt, ich kann dich noch vor dem Typen retten.“ Sanft schiebt er Pfiffi zu Alex zurück. Alex sieht ihn geringschätzend an. „Du willst sie doch nur für dich haben.“ Stürmisch zieht Alex sie in seine Arme. „Kannst du aber vergessen, sie gehört mir.“
Noch immer lachend sieht Pfiffi zu Brian rüber. „Nicht traurig sein. Ich verspreche dir, dass ich dir eine Freundin suche.“ Grinsend zieht Brian die Augenbrauen hoch. „Auch so ein nettes, süßes Mädchen, wie du es bist?“
„Komm, wir gehen, sonst schnappt er noch vollkommen über.“ Lachend zieht Alex Pfiffi mit sich fort. Brian ruft ihnen noch hinterher: „Sei ja pünktlich und denk dran, dass es heute etwas länger wird.“
Bereits auf der Fahrt zum Hotel beginnt Pfiffi zu zittern, obwohl Alex ihr seine Jacke um die Schultern gelegt hat. Sobald sich die Zimmertür hinter ihnen schließt, schiebt Alex sie ins Bad. „Du nimmst erst einmal ein warmes Bad.“ Sofort schlingt sie ihr Arme um ihn und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich brauche aber jemanden, der mir den Rücken einseift.“ Schmunzelnd erwidert er ihren Kuss. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dich da allein reinlasse.“ Noch während er das sagt, zieht er ihr das T-Shirt aus und sanft streichen seine Hände über ihren Körper.
Kurze Zeit später liegt Pfiffi eng an Alex geschmiegt im Whirlpool und ist kurz davor einzuschlafen. Geschwind steigt Alex aus dem Wasser und trägt Pfiffi im Bademantel eingewickelt rüber zum Bett. Fest in seinen Armen geschmiegt flüstert sie: „Was hat Brian gemeint, als er sagte, dass es heute später wird?“ Zärtlich streichelt er ihre Wange. „Bei der Radiosendung wurden zweimal zwei Freikarten für das Konzert heute Abend verlost. Im Anschluss sollen wir uns noch ein bisschen mit ihnen unterhalten, ein paar Fragen beantworten und ein Bild als Andenken soll auch noch gemacht werden.“ Mit lüsternem Blick betrachtet er sie. Pfiffi ist müde, schrecklich müde, aber sie würde ihn nicht abweisen. Sie würde ihn nie abweisen, dazu kennt er sie zu gut. Langsam senkt er seinen Mund auf ihren und zärtlich drängt er seine Zunge in ihren Mund, um ihn in wilder Leidenschaft zu erforschen, während seine Hände über ihren inzwischen erregten Körper wandern. Seine Erregung wächst mit jeder Minute, aber er will sie erbeben sehen, will ihr zittern spüren. Erst wenn sie sich an ihm klammert und diese kleinen Schreie ihrer Kehle entrinnen, erst dann will er sie nehmen und lieben. Er will diese süße Qual bis zur Neige auskosten.
Von ihrem Platz hinter der Bühne kann Pfiffi die Jungs und auch einen Teil des Publikums gut beobachten und sie ist beeindruckt von der Stimmung, die sich in der ganzen Halle verbreitet. Die Jungs sind heute aber auch wirklich gut drauf und durch das begeisterte Publikum lassen sie sich zu mehreren Zugaben hinreißen.
Lachend und scherzend kommen sie von der Bühne. Alex zieht Pfiffi gleich in seine Arme und küsst sie stürmisch. „Das ist heute fantastisch. Fast so gut wie der Sex mit dir“, flüstert er ihr zu. Lachend erwidert Pfiffi seinen Kuss. Brian bleibt dicht neben ihnen stehen. „Kannst du auch noch an was anderes denken?“ Hinterhältig grinsend sieht Alex seinen Bruder an. „Nö, warum sollte ich?“
„Wenn wir Pfiffi in drei Wochen mit nach Amerika nehmen, musst du dich gewaltig zusammenreißen, sonst bekommen wir alle Ärger.“ Kopfschüttelnd geht Brian ihnen voran in die Garderobe.
Pfiffi setzt sich ganz still in einen Sessel und blättert in einer Zeitschrift, während die Jungs sich duschen und umziehen. Vor der Tür werden die Stimmen immer lauter und Steve kommt rein. „Wie weit seid ihr? Die Mädchen warten.“ Dann sieht er Pfiffi eindringlich an. „Du bleibst die ganze Zeit hier hinten“, weist er sie kurz an. Pfiffi nickt nur, sie weiß, dass Steve es nicht mag, wenn sie in der Öffentlichkeit mit Alex zusammen ist.
Alex wirft einen kurzen, warnenden Blick zu Steve rüber. Doch bevor er noch etwas sagen kann, kommt Brian und legt Steve die Hand auf die Schulter: „Komm, lass uns schon rübergehen.“ Beide verlassen die Garderobe und kurz darauf folgen ihnen Jerry und Robby. Alex wartet, bis sich die Tür hinter ihnen schließt und geht dann zu Pfiffi, nimmt ihre Hände und sieht ihr tief in die Augen. „Du kannst ruhig mitkommen, das hat Steve nicht zu bestimmen und außerdem gehörst du zu mir.“ Seinem Blick standhaltend lächelt Pfiffi zu ihm hoch. „Danke, aber es ist schon in Ordnung. Ich bleibe lieber hier.“ Entschlossen zieht sie ihre Hände aus seinen und weist auf die Tür. „Du musst gehen. Sie warten bereits auf dich.“ Zögernd dreht Alex sich um und geht.
Kurz lässt Alex seinen Blick über die vier Mädchen schweifen. Zwei der Mädchen feixen verlegen vor sich hin. Eins der beiden anderen Mädchen bringt stammelnd ein paar Wörter auf Englisch heraus. Jerry und Robby versuchen, mit einem Lächeln den Mädchen Mut zu machen, doch Brians ernste finstere Miene macht sie nur noch unsicherer. Das vierte Mädchen sitzt mit selbstbewusstem Gesicht da und beendet den unverständlichen Satz ihrer Freundin und macht ihn dadurch noch diffuser.
An diesem Mädchen bleibt Alex’ Blick hängen. Sofort erkennt er sie, es ist Carolin. Allerdings hat es den Anschein, dass sie ihn nicht erkennt und das, wo sie ihn in Kiel so schamlos angeflirtet hat und jetzt erkennt sie ihn nicht einmal?! Erstaunt sieht er sie an. Da Carolin ihm soeben eine Frage gestellt hat, die er nicht ganz versteht, antwortet er nicht, sondern schüttelt nur sprachlos den Kopf. Sein verwirrter Blick ist während der ganzen Zeit fest auf Carolin gerichtet. Von seinem Benehmen leicht irritiert schaut Jerry ihn verwundert an. Alex hat sich wieder gefangen und grinst erheitert zurück.
Selbstsicher richtet Carolin eine Frage an Brian. Dieser verzieht keine Miene und an eine Antwort ist überhaupt nicht zu denken.
Eines der feixenden Mädchen bringt zurückhaltend hervor, dass sie Nadine heißt und dann wiederholt sie die Frage von Carolin, aber in einem besseren Englisch. Brian lächelt sie überaus freundlich an und antwortet charmant.
Erneut richtet Carolin eine Frage an Alex. Aufmerksam lauscht er, dann senkt er den Kopf. Nadine beißt sich auf die Lippen, um nicht zu lachen. Auch Jerry und Robby müssen sich zusammenreißen, um nicht laut aufzulachen. Brian sieht zu Alex hin und an dem Beben seiner Schultern erkennt er, dass dieser leise vor sich hinlacht. Bis jetzt hat Brian keine Miene verzogen, doch wenn die anderen sich nicht sofort zusammenreißen, kann er auch nicht mehr.
„Alex, reiß dich zusammen“, faucht er zu Alex auf Englisch rüber. Alex muss schlucken, dann folgt ein kurzes Nicken und mit der Hand wischt er sich über die Augen, aber aufsehen kann er immer noch nicht.
Vorsichtig stellt Nadine erneut eine Frage und Robby beantwortet sie ihr gern. Dann versucht es Carolin abermals. Sie scheint noch nicht gemerkt zu haben, dass ihre Fragen irgendwie keinen Sinn ergeben. Denn die Frage, die sie jetzt an Jerry richtet, verschlägt ihm fast die Sprache. Jerry beißt fest die Zähne zusammen und schüttelt den Kopf. Will sie wirklich wissen, ob er die Schuhe von seinem Hamster trägt?! Wieder muss sich Alex über die Augen wischen. Nun ist er ein weiteres Mal dran und Carolin fragt ihn, ob er sich heute schon bekleckert hat.
Das ist zu viel. Alex springt auf und will verschwinden, doch Brian hält ihn grinsend an der Jacke fest. „Du bleibst! Reiß dich ein bisschen zusammen und beantworte die Frage.“ Resigniert lässt sich Alex wieder auf seinen Platz fallen und verbirgt sein Gesicht in den Händen. Mit bebenden Schultern und kaum in der Lage zu sprechen, presst er mühsam hervor: „Ja, vorhin beim Poppen.“ Jerry und Robby brüllen los vor Lachen und Brian funkelt Alex aufgebracht an, beugt sich zu ihm und verabreicht ihm eine Kopfnuss. „Du sollst dich zusammenreißen.“ Aber auch Brian kann sich nicht mehr beherrschen und ihm entrinnt ein unterdrücktes Lachen.
Da Nadine die Antwort nicht verstehen konnte, fragt sie noch einmal nach. Doch diesmal erhält sie keine Antwort. Alex winkt nur kopfschüttelnd und lachend ab. Nadine beobachtet ihn einen Augenblick und stellt dann eine belanglose Frage, die Alex Zeit gibt, sich wieder zu fangen.
Und dann kommt die Frage, die jedes Mal kommt: „Alex, hast du eine Freundin?“ Nadines Blick ist unbeirrt auf ihn gerichtet. Alex zögert einen kurzen Augenblick und dann antwortet er. „Ja, ich bin in einer festen Beziehung.“ Jerry, Robby, Brian und auch Steve starren ihn mit aufgerissenen Augen an, doch keiner sagt ein Wort. Über Brians Gesicht zieht ein breites Grinsen, als er zu Steve rüber sieht.
Carolin macht abermals auf sich aufmerksam und stellt eine Frage an Robby. Aber Robby weiß nicht, was er darauf antworten soll. Bisher wurde er noch nie gefragt, ob er mit Blumentöpfen ohne Erde wirft. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er zu Carolin rüber. Sie fühlt sich bestätigt und stellt weitere unsinnige Fragen. Von Brian will sie wissen, wie viel Möhren er hat.
Alex senkt den Kopf und lacht vor sich hin. Da von Brian keine Antwort kommt, sieht er kurz seinen Bruder an. Brian sitzt mit total verdatterter Miene da und weiß nicht, ob er lachen oder heulen soll. Alex sieht sich gezwungen, für Brian zu antworten und unter Lachen presst er hervor: „Nur eine und zwei Kartoffeln, aber schon lange nicht mehr benutzt.“
Robby schlägt sich lachend auf die Oberschenkel und Jerry brüllt los. Brian faucht Alex an. Blitzschnell springt Alex auf und ist raus.
Pfiffi sieht Alex überrascht an. Mit Tränen in den Augen steht er vor ihr und zieht sie fest in seine Arme. Sein ganzer Körper bebt noch vor Lachen. „Sagst du mir, worüber ihr euch so köstlich amüsiert, ich würde auch gerne lachen.“ Alex muss erst einmal schlucken. „Über Brians Möhre und seine zwei Kartoffeln.“ Verständnislos schaut sie zu ihm auf. Mit der Hand wischt er sich erneut über die Augen, dann nimmt er ihre Hand. „Los, komm mit!“ Schon zieht er sie mit zur Tür. Grinsend öffnet er die Tür und geht, mit Pfiffi im Schlepptau, zu seinem Platz. Erst, als er sie auf seinen Schoß gezogen hat, sieht sich Pfiffi um und ihr Blick bleibt an Carolin hängen. „Hallo Carolin“, begrüßt Pfiffi sie.
Überrascht reißt Carolin die Augen auf. „Was willst du denn hier?“ Pfiffi zuckt nur mit den Schultern. Alex sieht Carolin schmunzelnd an und antwortet auf Deutsch. „Für uns übersetzen, damit auch wir deine Fragen verstehen. Ach, noch einmal vielen Dank für deine Einladung. Wir haben uns köstlich amüsiert.“
Fragend sieht Pfiffi ihn an: „Und was hat das jetzt alles mit Brians Möhre und seinen zwei Kartoffeln zu tun?“ Alex schlingt die Arme um sie und drückt lachend sein Gesicht gegen ihren Rücken. Brian holt tief Luft. „Könnt ihr jetzt mal meine Intimteile in Ruhe lassen.“ Und zu Carolin sagt er: „Solche Dinge fragt man nicht.“
Verwirrt sieht Pfiffi erst Carolin und dann Brian an. Schniefend meint Jerry: „Sie hat gefragt, wie viel Möhren er hat.“ Schon entrinnt ihm erneut ein lautes Lachen. Nur mit Mühe kann Pfiffi ein Lachen unterdrücken. „Carolin, du solltest auf mich hören und endlich einen Englischkurs belegen.“ Völlig verdattert schaut Carolin von einem zum anderen.
Erstaunt sieht Nadine sich um. „Ihr sprecht alle Deutsch?“ Robby nickt ihr freundlich zu. „Ja, Pfiffi zwingt uns dazu. Du sprichst aber recht gut Englisch.“ Jetzt schweift Nadines Blick zu Pfiffi rüber und eingehend mustert sie diese. Pfiffi schüttelt den Kopf. „Ich zwing sie zu nichts, ich habe ihnen nur klargemacht, dass es besser ist, wenn sie Deutsch können.“
Schmunzelnd schaut Alex zu Nadine rüber. „Das ist übrigens meine Freundin Franka.“ Pfiffi dreht sich zu Alex und schaut ihm in die Augen. Er schenkt ihr ein liebevolles Lächeln und flüstert: „Das war sowieso längst fällig.“
Brian räuspert sich. „Sie ist auch der Grund, warum er sich vorhin ‚bekleckert’ hat.“ Hinterhältig grinst Brian Alex an. „So billig kommst du mir nicht davon.“ Pfiffi sieht erst Brian und dann Alex an. Letzterer versucht, sein Gesicht hinter ihr zu verstecken, doch er hat keine Chance. Pfiffi nimmt sein Gesicht in beide Hände und zwingt ihn, ihr in die Augen zu sehen. Alex setzt seinen treuherzigsten Blick auf. „Brian wollte unbedingt, dass ich antworte und das war die beste Antwort, die mir eingefallen ist. Du hättest sein dummes Gesicht sehen sollen.“ Übers ganze Gesicht strahlend drückt er sie an sich.
Nadine beobachtet die beiden genau und sofort wird klar, dass sie bereits
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Text: Randy C. Möbes
Editing: Klaus Kath
Publication Date: 02-07-2015
ISBN: 978-3-7368-9220-0
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