Cover

Inhalt

Widmungen und Danksagungen

 

Nikolaus

 

Am Nikolaustag fing ein neues Leben an

 

Der Engel der Liebe

 

Adventszauber

 

Christmas Love: Alte Liebe rostet nicht

 

Mein schönstes Weihnachtsfest

 

Advent

 

Carolas Wunsch

 

Das Weihnachtswunder

 

Ein Weihnachtsgedicht

 

Die Kraft der Liebe

 

Neujahrsküsse

 

Winternacht

 

Vita

 

An meine Leserinnen und Leser

 

Meine Leseempfehlungen 1 bis 3

Widmungen und Danksagungen

Dieses Buch widme ich allen Engeln auf Erden, die Gutes bewirken und Liebe unter die Menschen bringen.
Die Geschichten und Gedichte sind auch meinem Sohn und meinem Mann gewidmet, die meine persönlichen Engel sind. Ich liebe Euch sehr!


     Ganz herzlich möchte ich mich bei Phil Humor bedanken, der mich beim Schreiben des Klappentextes unterstützt hat.

 

Des Weiteren möchte ich mich bei Loreley bedanken, die erneut das Lektorat übernommen hat.

 

Auch bei Astrid Dörner und Simone Reuß möchte ich mich bedanken, die mit ihren Adleraugen noch einige Fehler entdeckt haben, die mir und meiner Lektorin entgangen sind.

 

Ein besonderer Dank geht an Ines Wiesner, die erneut eine Vorab-Rezi-Gruppe für eines meiner Bücher erstellt hat. Lieben Dank an alle Damen, die meine Geschichten und Gedichte noch vor der Veröffentlichung gelesen und ihre Meinung dazu mitgeteilt haben.

 

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen meinen Lesern bedanken, die mich mit ihrem Feedback immer wieder motivieren und anspornen noch viele weitere Geschichten zu schreiben.

 

***

♥**♥**♥**♥* Nikolaus *♥**♥**♥**♥

 

Mein lieber, guter Nikolaus,

komme auch zu mir nach Haus´.

Bring´ mir leck´re Süßigkeiten

und so manche Kleinigkeiten.

 

Lass´ im Sack die ganzen Nüsse,

mir sind viel lieber Schokoküsse.

Ich war ganz brav das ganze Jahr.

Glaube mir, das ist wirklich wahr.

 

Meine Stiefel sind schon blitz und blank.

Hol´ sie gleich aus dem Schuhschrank.

Einen Teller mit Keksen stell´ ich Dir hin.

Was ich doch für ein braver Bub bin.

 

Mein lieber, guter Nikolaus,

komme auch zu mir nach Haus´.

Bring uns Deine Gaben,

damit wir uns daran laben.

 

Am Nikolaustag fing ein neues Leben an

Björn war mal wieder völlig überfordert, als seine beiden Kinder Marie und Niclas wegen ihrer verstopften Nasen nicht einschlafen konnten und aus diesem Grund immer wieder zu ihm ins Büro kamen, um sich ein paar Streicheleinheiten oder ein Taschentuch abzuholen.

Es war schon fast Mitternacht, als sie dann endlich eingeschlafen waren und er sich auf die Arbeit konzentrieren konnte.

Seit drei Jahren war er alleinerziehender Vater einer inzwischen vierjährigen Tochter und eines siebenjährigen Sohnes. Seine Frau starb an einer Krebserkrankung, was die kleine Familie nur sehr schwer verkraftet hatte. Noch heute dachte er jeden Tag an seine Liebste. Er vermisste sie und ihre liebevolle Güte, die sie jedem, der sie brauchte, immer selbstlos zukommen ließ. Nie wieder würde er so eine Frau wie Rosalie finden. Nie wieder würde er so glücklich sein, wie in jener Zeit, als sie noch an seiner Seite lebte, dessen war er sich gänzlich sicher.

Sein Dasein als alleinerziehender Witwer, war weiß Gott nicht einfach und er konnte sich kaum an eine ruhige Minute in seinem Leben erinnern. Der letzte Urlaub lag schon lang zurück und er stand permanent unter Dauerstress. Auch wenn er mit seinen 35 Jahren noch in der Blüte seines Lebens stand, zeigten sich schon die ersten Krankheitssymptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel und Magenbeschwerden, weswegen er morgen früh einen Termin bei seinem Hausarzt hatte.

Nachdem er endlich mit seiner Arbeit fertig war, sah er auf die Uhr und fasste sich an den Kopf. Inzwischen war es schon 3:00 Uhr morgens. Da er bereits um 6:30 Uhr aufstehen musste, um die Kinder für die Schule und den Kindergarten fertig zu machen, blieben ihm, wie so oft zuvor, nur 3 1/2 Stunden Schlaf.

Völlig geschafft legte er sich nach dem Zähneputzen ins Bett und schlief sofort ein.

 

Am nächsten Morgen pfefferte er seinen Wecker nach dem ersten Klingelton quer durch den Raum. Sofort bereute er seine Tat und hoffte, dass er ihn nicht kaputt gemacht hatte, denn das wäre schon der dritte in diesem Monat. Er hatte nämlich gar keine Zeit, schon wieder einen neuen Wecker zu besorgen. Nachdem er aufgestanden war und ihn untersucht hatte, stellte er erleichtert fest, dass er noch funktionierte.

Anschließend führte ihn sein Weg unter die Dusche, wo er nur schwer wach wurde. Die Nächte mit viel zu wenig Schlaf, forderten ihren Tribut.

Nach seiner Morgenhygiene, ging er zu seinen Kindern und maß bei beiden die Temperatur. Zum Glück hatten sie kein Fieber, somit konnte er Marie in den Kindergarten und Niclas zur Schule fahren.

Während Björn das Frühstück zubereitete, half Niclas seiner Schwester im Bad beim Zähneputzen und danach auch beim Anziehen. Er war sehr stolz, dass er der Große war und Marie helfen durfte. Sie bewunderte ihren Bruder und himmelte ihn an.

Beide Kinder waren nach dem Tod ihrer Mutter am Boden zerstört gewesen und gingen auch heute noch regelmäßig zu einer Psychologin, die ihnen zum Glück schon sehr helfen konnte. Dieses einschneidende Erlebnis, ihre geliebte Mutter zu verlieren, schweißte die Geschwister ganz eng aneinander. Die Streitigkeiten, die man normalerweise von anderen Brüdern und Schwestern kannte, waren hier nicht gegeben. Sie wussten, dass sie nur noch ihren Papa und einander hatten. Deswegen kam es auch gar nicht erst zu Streitsituationen, in denen Björn hätte schlichten müssen, weswegen er sehr dankbar war. Denn sein Job und der Haushalt kosteten ihn schon unheimlich viel Energie, sodass es schwer gewesen wäre, auch noch Kraft für mögliche Schlichtungen zu mobilisieren.

Die Kids kamen geschniegelt und gestriegelt in die Küche und setzten sich an den Tisch, wo schon ihr Marmeladentoast auf sie wartete. Die belegten Brote waren bereits in den Pausenboxen verstaut. Nur noch die Trinkflaschen mussten gefüllt werden.

Stillschweigend frühstückten Niclas und Marie, während sie ihren Vater beobachteten, der nun Maries Verpflegung für den Tag in die Kindergartentasche packte.

"Papa, ich kann mein Essen und Trinken auch alleine in den Schulranzen stecken", versicherte Niclas, was Björn zum Schmunzeln brachte. Sein Großer wurde immer selbständiger und fing auch schon langsam an, im Haushalt zu helfen. Björn achtete stets darauf, ihm nicht zu viel zuzumuten. Schließlich war er mit seinen sieben Jahren noch nicht alt genug, um ihm wirklich zu helfen, doch er ließ ihn den Tisch decken und abräumen. Am Wochenende erlaubte er ihm auch mal, um die Ecke zum Bäcker zu gehen, um Brot und Brötchen zu kaufen.

"Pappili, ich kann das auch schon alleine", meldete sich nun auch Marie zu Wort.

"Ist schon gut, Prinzessin. Deine Tasche ist gepackt. Wenn Du möchtest, kannst Du morgen Dein Essen und Trinken selbst einräumen."

"Au ja, das mach´ ich", erwiderte seine Kleine kichernd.

"So, meine Lieben, nun zieht mal Eure Jacken und Schuhe an, damit wir losfahren können."

Ohne Widerrede zogen sich Niclas und Marie an, nahmen ihre Taschen an sich und gingen zur Tür, wo ihr Vater schon auf sie wartete.

 

Als erster wurde Niclas zur Schule und danach Marie zum Kindergarten gebracht. Anschließend fuhr Björn zu seinem Arzt und setzte sich ins Wartezimmer, welches gut gefüllt war. Widerwillig nahm er auf einem der wenigen, freien Stühle Platz und zückte sogleich sein Handy, auf dem er eine Lese-App eingerichtet hatte. Auch wenn er selten Zeit zum Schmökern erübrigen konnte, ließ er es sich nicht nehmen, ab und an ein gutes Buch zu lesen.

Nach mehr als einer Stunde, wurde er dann endlich aufgerufen. Zunächst musste er zur Blutabnahme. Direkt im Anschluss kam er in einen Untersuchungsraum, wo ein EKG und eine Lungenfunktion durchgeführt wurden. Erst danach durfte er zum Arzt, der ihm den Puls und den Blutdruck maß. Dabei stellte dieser fest, dass beide Werte erhöht waren.

"Herr Hofmann, wenn das so weitergeht, müssen Sie bald Blutdrucksenker einnehmen. Ihr Schwindel und der Kopfschmerz können durchaus vom erhöhten Blutdruck kommen. Wie ist denn inzwischen Ihre Situation zu Hause und im Job? Haben Sie noch immer so viel Stress?", fragte ihn sein Arzt mit besorgtem Unterton.

"Ja, natürlich Herr Doktor! Seit meine Frau gestorben ist, weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht", erwiderte Björn.

"Besteht denn keine Möglichkeit, eine Haushaltshilfe einzustellen?", wollte er nun wissen.

"Dafür fehlt mir leider das nötige Geld. Ich muss mit meinem Gehalt das Haus abbezahlen und meine Familie ernähren", teilte er seinem Arzt die gleichbleibende Situation mit.

"Wie wäre es denn, wenn sie Verwandte oder Freunde um Hilfe bitten würden?"

"Meine Eltern leben nicht mehr und meine Schwiegereltern sind nach dem Tod ihrer Tochter so stark gealtert, dass ich froh bin, dass sie sich überhaupt noch um sich selbst kümmern können. Außerdem wohnen sie zu weit entfernt. Wir sind vor einigen Jahren hierher gezogen und haben leider noch keine Freunde gefunden, die ich um Unterstützung bitten könnte, nur Bekannte, die ich damit nicht behelligen möchte", erklärte Björn mit trauriger Stimme.

"Und wie wäre es, wenn Sie sich ab und an einen Babysitter bestellen würden? So junge Studentinnen verlangen gar nicht so viel und sie könnten Ihnen auch parallel ein wenig im Haushalt helfen. Sprechen Sie doch bitte mal meine neue Arzthelferin, Frau Schilling, an. Sie kann Ihnen bestimmt jemanden empfehlen", schlug sein Arzt ihm vor.

"Vielen Dank, Herr Doktor! Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit."

"Keine Ursache, Herr Hofmann! Und nun machen Sie bitte ihren Bauch frei, damit ich die Sonografie durchführen kann."

Nach dem Ultraschall und dem Abtasten, sowie nach Björns Beschreibungen seiner Magenbeschwerden, diagnostizierte ihm sein Arzt eine Gastritis, die sehr häufig stressbedingt vorkam. Er empfahl ihm zunächst einen entsprechenden Tee, da er ihm nicht sofort Tabletten verschreiben wollte. Wenn seine Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht zurückgehen sollten, könne er gerne noch einmal in die Praxis kommen.

An der Anmeldung entdeckte er die neue Arzthelferin, die ihn freundlich anlächelte und fragte: "Kann ich noch etwas für Sie tun, Herr Hofmann?"

"Tatsächlich können Sie das vielleicht. Herr Dr. Maier hat mir eben erzählt, dass Sie mir eine gute Babysitterin, die auch ein wenig im Haushalt mithilft, empfehlen könnten."

"Das kann ich gerne machen. Ich bin alleinerziehend und dadurch auf jede Hilfe angewiesen, die ich bekommen kann. Hier ist die Telefon-Nummer von Jennifer Stahl. Sie ist 22 und ein echtes Goldstück. Da sie Medizin studiert, weiß ich meine Kinder bei ihr immer in Sicherheit. Ich vertraue ihr vollkommen", versicherte ihm die junge, hübsche Sprechstundenhilfe.

"Vielen Dank, Frau ..." Björn ließ seinen Blick hinunter zum Namensschild gleiten, welches an ihrem Oberteil befestigt war. "Ähm, Frau Schilling!", stotterte Björn.

Lächelnd erwiderte sie: "Aber gerne doch, Herr Hofmann!" Dann zwinkerte sie ihm noch zu und wünschte ihm einen schönen Tag.

"Den wünsche ich Ihnen auch!", erwiderte Björn.

Beschwingt verließ er die Praxis und erwischte sich selbst dabei, wie er das erste Mal nach dem Tod seiner Frau feststellte, dass ihm eine Andere gefiel. Frau Schilling war nicht nur hübsch, sie schien auch sehr freundlich zu sein. Ob er sie zu einem Kaffee einladen sollte? Schnell verwarf er dann aber doch diesen Gedanken. Er wusste nämlich gar nicht mehr, wie man sich bei einer Verabredung verhielt. Rosalie war immer die einzige Frau in seinem Leben gewesen. Recht jung wurden sie ein Paar und heirateten schon mit Mitte 20. Von daher kannte er sich mit Frauen nicht wirklich aus. Vom Flirten hatte er auch keine Ahnung. Und blamieren wollte er sich vor Frau Schilling sowieso nicht. Schließlich wollte er auch nicht den Hausarzt wechseln, wenn es schief laufen sollte.

 

Bei der Arbeit angekommen, holte sich Björn erst einmal einen Kaffee und ging danach in sein Büro. Er ließ seinen Rechner hochfahren, lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, nahm einen Schluck Kaffee und ließ das Gespräch mit Frau Schilling noch einmal Revue passieren.

Hatte sie vorhin, als sie ihn angezwinkert hatte, etwa versucht, mit ihm zu flirten? Doch dann schüttelte er den Kopf und schalt sich selbst. Wahrscheinlich war sie zu allen Patienten so nett. Er sollte sich lieber nichts darauf einbilden.

Als sein Computer hochgefahren war, widmete er sich seiner Arbeit. Er war einer der IT-Spezialisten in seiner Firma. Zum Glück hatte er einen sehr verständnisvollen Chef, der ihn oft auch von zu Hause aus arbeiten ließ. Rosalie war vor ihrer Erkrankung ebenfalls eine Mitarbeiterin der gleichen Firma gewesen, sodass ihr gemeinsamer Vorgesetzter, Herr Richter, das damalige Drama mitbekommen hatte. Daher wusste er, wie Björns familiäre Situation war.

Nachdem er drei Stunden gearbeitet hatte, eigentlich gerade in eine verspätete Mittagspause wollte, klingelte sein Handy. Es war eine der Erzieherinnen aus Maries Kindergarten, die ihm berichtete, dass Marie inzwischen Fieber bekommen hätte. Sofort rief er seinen Chef an, um ihm mitzuteilen, dass er leider seinen Arbeitsplatz verlassen müsse, um seine Tochter wegen Krankheit eher abzuholen. Er würde heute für den Rest des Tages von zu Hause aus arbeiten, versicherte er. Herr Richter wünschte ihm für Marie eine gute Besserung und bot ihm an, so lange zu Hause bleiben zu können, wie es nötig wäre.

Im Kindergarten angekommen, fand er seine Tochter auf der kleinen Couch liegend vor. "Pappili, mir geht´s gar nicht gut!", sagte sie mit weinerlicher Stimme.

"Ich weiß, mein Engel! Darum hole ich Dich auch jetzt schon ab. Schau mal, hier ist Deine Jacke. Ziehst Du sie bitte an?", forderte er sie auf. "Derweil suche ich Deine Erzieherin und melde Dich ab."

Folgsam zog Marie sich langsam an, während Björn Bescheid gab, dass er seine Tochter nun mit nach Hause nehmen würde.

An der Tür lief ihm Frau Schilling, mit einem Jungen und einem Mädchen, über den Weg. Offensichtlich gingen ihre beiden Kinder in den gleichen Kindergarten, wie seine Tochter.

"Hallo, Herr Hofmann! Nett, Sie wiederzusehen. Hallo, Marie!", begrüßte sie beide lächelnd.

"Guten Tag, Frau Schilling! Ich freue mich auch, Sie wiederzusehen. Leider müssen wir uns aber beeilen. Marie hat Fieber und ich möchte sie so schnell wie möglich ins Bett stecken", entschuldigte sich Björn für seinen abrupten Abgang.

Frau Schilling beugte sich zu seiner Tochter herab, streichelte ihr über den Kopf und sagte: "Oh je, Du arme Maus! Ich wünsche Dir eine gute Besserung!"

Wie aus einem Munde antworteten Vater und Tochter: "Vielen Dank!" und gingen nach einem kurzen Abschiedsgruß weiter zum Auto, während Frau Schilling ihnen hinterher sah.

Ein wirklich sympathischer und gutaussehender Mann, dachte sie und überlegte, wie sie ihn auf sich aufmerksam machen könnte. Sie war eine sehr kreative Frau und fing schon an, Pläne zu schmieden. Der Nikolaus-Tag lag gar nicht mehr so fern. Vielleicht ließe sich da etwas für den Witwer und seine Kinder zaubern. Spitzbübisch lächelnd schnallte sie ihre Kinder in ihren Sitzen fest und fuhr heim.

 

Zu Hause angekommen, brachte Björn seine Tochter gleich ins Kinderzimmer, wo er ihr beim Umziehen half.

Nun lag sie in ihrem Lieblingsschlafanzug im Bett und sah ihn aus glasigen Augen an. Sofort nahm er das Fieberthermometer zur Hand, um nachzusehen, wie hoch die Temperatur angestiegen war. Da ihr Fieber inzwischen schon bei 39,0°C lag, verabreichte er ihr gleich ein Zäpfchen. Dann holte er seiner Kleinen eine Apfelsaftschorle, denn nun war es wichtig, viel zu trinken. Durch das Halsweh konnte Marie aber leider nicht so gut schlucken, weswegen er das halbvolle Glas neben ihrem Bett auf dem kleinen Nachtkasten abstellte.

"Süße, versuche aber bitte immer wieder ein paar Schlucke zu trinken. Das ist jetzt ganz wichtig bei Deinem Fieber", versuchte er seiner Tochter gut zuzureden.

"Mach´ ich, Pappi!", versprach die Kleine mit schwacher Stimme. Daraufhin schloss sie die Augen und schlief ein.

Schlaf war die beste Medizin, dachte er und ging hinunter in die Küche, um sich eine Kleinigkeit zu essen zu machen. Ein paar Sandwiches sollten reichen. Nachdem er sich gestärkt hatte, fing er an, Suppengrün für eine Hühnersuppe zu putzen. Eine heiße Brühe würde ihnen allen gut tun.

Nachdem er die Suppe aufgesetzt hatte, ging er zu seiner Tochter, um nachzusehen, ob sie noch schlief. Während sie im Traumland war, legte er voller Sorge seine Hand auf ihre Stirn. Das Fieber schien zum Glück gesunken zu sein.

Erleichtert ging er in sein Büro, um sein Tagewerk weiterzuführen. Während sein Computer hochfuhr, dachte er erneut an Frau Schilling. Sollte er sie vielleicht doch einmal auf einen Kaffee einladen? So schrecklich würde er sich hoffentlich nicht anstellen. Vorhin hatte er den Eindruck, dass sie Interesse an ihm gezeigt hatte. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein, weil er es sich wünschte, eine Frau wie diese in seinem Leben zu haben.

Er würde in den nächsten Tagen sowieso noch einmal in die Praxis müssen, um seine Blutergebnisse mit seinem Arzt zu besprechen. Bis dahin hatte er noch Zeit, sich zu überlegen, ob er sie zu einem Kaffee einladen sollte oder nicht.

Björn saß nun schon seit zwei Stunden an seinem Schreibtisch, als er Niclas nach Hause kommen hörte. Wieder einmal hatte er über der Arbeit sitzend gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war. Nun wunderte er sich, dass er noch nichts weiter von Marie gehört hatte und ging schnell zu ihr ins Zimmer, um zu schauen, wie es ihr ging.

Er legte seine Hand auf ihre Stirn und stellte fest, dass diese glühte. Als er ihr erneut die Temperatur maß, musste er erschrocken feststellen, dass das Fieber inzwischen schon auf über 40°C angestiegen war. Schnell zog er ihr den Schlafanzug aus, holte ein paar Tücher, die er nass machte und legte ihr kalte Wadenwickel um. Inzwischen war Niclas oben in Maries Zimmer angekommen.

"Was macht Ihr denn da?, wollte er erstaunt wissen.

"Deine Schwester ist krank. Sie hat hohes Fieber und nun versuche ich es mit den Wadenwickeln zu senken, weil ich ihr noch kein weiteres Zäpfchen verabreichen kann", erklärte Björn seinem Sohn.

"Kann ich Dir helfen, Papa?", fragte Niclas besorgt.

"Nein, danke, mein Junge. Hast Du in der Betreuung alle Hausaufgaben erledigt?"

"Hab´ ich!", versicherte er.

"Gut, dann kannst Du Dich bis zum Abendessen noch ein wenig selbst

Imprint

Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Text: Kurzgeschichten und Gedichte: Nova Cassini
Images: Pixabay
Cover: Nova Cassini
Editing: Loreley
Publication Date: 11-19-2017
ISBN: 978-3-7438-4247-2

All Rights Reserved

Dedication:
Impressum: Nova Cassini c/o Autorenservice Gorischek Am Rinnergrund 14/5 8101 Gratkorn Österreich nova_cassini@web.de

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