Endlich dämmerte es und die beiden Freundinnen machten sich zu der Nacht ihres Lebens bereit. Ronnja Eltern brachten beide noch ins Bett nicht ohne ihnen zu sagen, dass die Terrassentür offen bleiben würde und wenn es doch mit den schlafen nicht ginge sie jederzeit hereinkommen könnten.
»Ja Papa, das hast du uns nun schon so oft gesagt, wir wissen das nun. Brauchen wir aber nicht, wir bleiben die Nacht hier oben.« Beide Mädchen schauten Selbstbewusst die Erwachsenen an.
»Was soll auch schon passieren? Es gibt keine Geister oder Monster. Hier im Garten sind wir sicher.« überzeugte Luzi sich eher selber als Ronnjas Eltern
»Na gut, ich meinte ja nur. Dann Gute Nacht euch Beiden, bis Morgen zum Frühstück.«
»Gute Nacht und habt keine Angst so alleine, ich bin ja nicht weit weg.« beruhigte Ronnja ihre Eltern.
Kaum waren die Eltern von Ronnja im Haus verschwunden, fingen die beiden Mädchen an zu kichern. Sie konnten es gar nicht glauben, dass es nun wirklich soweit war. Sie beratschlagten, was sie nun als erstes machen sollten. Sie einigten sich eine Gute-Nachtgeschichte vor zu lesen. Luzi war als erstes dran. Sie knipste ihre Taschenlampe an und las vor. Danach bekam Ronnja das Buch und sollte lesen. Doch die hörte ein komisches Geräusch und horchte auf.
Gerade als sie anfangen wollte zu lesen wurde sie von einem „huhu“ unterbrochen. Luzi riss die Augen auf.
»Was war das?« suchend blickte Luzi hin und her. Da raschelte es in den Blättern und es ertönte wieder dieses schaurige „huhu“.
Luzi umklammerte den Arm von Ronnja, in der selber Angst aufstieg.
»Ronnja, das ist ein Geist. Die Geister kommen und wollen uns holen.«
Ronnja schluckte und straffte ihren Körper. Sie wollte mutiger rüber kommen als ihr Zustand war.
»Nein, das glaube ich nicht.« wieder hörte man das „huhu“ und rascheln in den Blättern. Luzi rückte noch näher zu Ronnja.
»Komm wir sehen mal nach.« Ronnja wollte selber nicht glauben was sie gerade gesagt hatte. Sie wollte doch auch keinen Geist verärgern. Auf der anderen Seite wollte sie aber auch nicht ihren Eltern recht geben und ins Haus zurückkehren.
Ronnja stand auf und riss Luzi mit in die Höhe, die ihre Freundin auf keinen Fall loslassen wollte. Ronnja hielt ihre Stabtaschenlampe ganz fest und knipste sie an. Der Lichtkegel wanderte durch die Blätter.
Wieder ein „huhu“ diesmal langgezogener.
In der Baumkrone dann leuchteten ihnen etwas entgegen. Zwei große runde Augen. Beide Mädchen schrien leicht auf und zuckten zusammen. Beinahe hätte Ronnja die Taschenlampe fallen gelassen.
Die Augen starrten weiter in den Lichtkegel, sie bewegten sich kaum. Keiner der Beiden wusste so recht, was sie nun machen sollten. Das entschieden die Augen selber. Sie drehten sich aus dem Lichtkegel. Die Äste fingen an zu wackel...
Images: Mareike Kerstner
Publication Date: 04-14-2017
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