Die Geschichte Chinas ist geprägt von der Demütigung durch die Vertragsmächte und des japanischen Imperialismus. Mit dem Ende der Qing Dynastie endete auch die Monarchie in China und eine neue Ära sollte eingeleitet werden. Der Übergang zur Republik unter Sun Yatsen. Doch die junge Republik muss sich gegen den Oberbefehlshaber der Beiyang Armee Yuan Shikai wehren, der die Monarchie wiedereinführen will und es sollte noch schlimmer kommen! Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und Nationalisten, Weltkrieg und der zweite sino-japanische Krieg und erneuter Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und Nationalisten!
Hinweis zur Schreibweise von Namen
Bei chinesischen Personennamen wird der Nachname zuerst angegeben. Bei der Schreibweise wird darauf geachtet, dass der Name einfach zu lesen ist. Bei nicht gängigen chinesischen Namen wird die Pinyin-Umschrift, das offizielle System der Volksrepublik China, verwendet.
Ich nutzte z. B.: Sun Yatsen, obwohl in der Volksrepublik und in der Republik China der Staatsgründer als Sun Zhongshan oder Sun Yixian bekannt ist.
Bei Ortsnamen gilt dasselbe Umschriftsystem, ausgenommen bei Peking, Kanton und Taipei(h).
Das chinesische Reich wurde durch die Stärke der europäischen Mächte hart getroffen. In Folge der Opiumkriege gegen die Briten mussten Häfen und Gebiete den Neuankömmlingen abgetreten werden. Außerdem bewogen die Opiumkriege den östlichen Nachbarn Japan sich sehr rasch zu reformieren und zu einem Gegner in Asien aufkommen.
Durch die Aufstände der Taiping, Nian und Boxer-Aufstand, sowie durch den ersten sino-japanische Krieg wurde die Schwäche des Reiches offenbart. Reformen wurden zu zögerlich eingeleitet, bis das Kaiserhaus gestürzt wurde. Aber der Reihe nach.
Der Nian Aufstand
Woher kamen die Nian?
Die sogenannten Nian stellten sich aus den Überlebenden der „Weiße Lotus“ Rebellion zusammen. Nur fehlte dem Nian Aufstand die religiöse Komponente. Durch Misswirtschaft kam es zu Hungersnöten in den Gebieten Henan, Anhui und Jiangsu. Auch waren diese Provinzen gegenüber anderen Landesteilen unterentwickelt und es zogen Banditen und desertierte Soldaten durchs Land. Diese bildeten Banden und die Beamten der Staatsmacht nannten diese Banden Nianzi oder kurz Nian.
Durch Heirat kam es zu Verbindungen zur Obrigkeit und auch zu den Gemeinden. Die Gemeinden lebten von den Nian Tätigkeiten und viele Mitglieder führten zwei Leben. 1851 ruinierte eine Flut die Ernte und eine Hungersnot brach aus und noch dazu veränderte der Gelbe Fluss seinen Lauf. Die schlimmste Katastrophe ereilte die Gegend mit der Ankunft der Taiping Truppen. Durch diesen Umstand mussten die Nian sich zu einer Einheit zusammenschließen, um ihre Gemeinden gegen die Taiping schützen zu können. Unter Zhang Lexing konnte eine starke Nian Allianz gebildet werden. Die Qing erkannte die militärische Gefahr und forcierte den Angriff auf die Nian. Der Bund zerbrach und musste 1855/56 erneut geschlossen werden.
In der Allianz ernannte sich Zhang Lexing zum „Großen Han-König mit Mandat des Himmels“. Doch die anderen Anführer folgten ihm kaum. Außerdem hatte er wenig Kontrolle über die Nian Allianz, da er meist außerhalb tätig war und mit Taiping Unterstützung Städte erobert und auch hielt.
Die Nian selbst hatten keine religiöse Komponente und richteten sich nicht gegen Qing-Dynastie. Jedoch übernahmen sie die Symbolik der „Weißen Lotus“ Sekte, der Taiping und anderer Gruppierungen. So sicherten Sie sich die Unterstützung der anderen Rebellen. Durch die Allianz mit den Taiping konnte Nanjing nach Norden abgesichert werden.
Der Nian-Krieg
Der Krieg gegen die Nian war schwierig, sie versagte in den 1850ern und frühen 1860ern wegen der multiplizierten und untauglichen Führung. Die Administration probierte unter Zeng Guofan in Henan und unter Yuan Jiasan in Anhui die Hilfsmittel der angrenzenden Gemeinden gegen die Nian zu nutzen, jedoch wurden die aufgestellten Truppen schnell geschlagen und man benötigte reguläre Truppen. Doch zum Leidwesen der lokalen Führung änderten die Defensiv-Gemeinschaften gegen die lokale Regierung und forderten die Steuerlast zu senken.
Weil die Nian nicht einheitlich vorgingen, tat sich die lokale Regierung schwer gegen sie vorzugehen. Denn Zhang Lexing war mit den Taiping verbündet und eroberte sukzessiv Städte im Huai Gebiet und im nördlichen Anhui. Andere Nian zogen raubend durch Henan. Dabei waren viele Städte in Gefahr wie Kaifeng und Luoyang. Die Tätigkeiten der Nian förderten den Aufstand nicht ethnischer Chinesen in den Provinzen Henan, Anhui und Shandong. Somit kämpfte die kaiserliche Verwaltung gleichzeitig gegen mehrere Kräfte.
Durch die immer stärker werdende Gefahr entsandte der kaiserliche Hof weitere Truppen unter dem mongolischen General Senggerinchin. Dieser General stoppte
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Text: Rene Schreiber
Cover: Rene Schreiber
Publication Date: 11-16-2022
ISBN: 978-3-7554-2535-9
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