S T I M M E N
Am Abend, als die Sonne fiel
und alle Lüfte wurden kühl,
zog es mich scheu zum Weiher.
Hier öfter harrt in stiller Stund
ein alter, grauer Reiher.
Das hohe Schilf bewegt sich kaum,
und sirrend, wie in einem Traum,
klingt ’s auf vom Wasserspiegel.
Es perlt und kräuselt dann herauf,
- fast wie ein heimlich Siegel.
Vor staunenden Augen entfalten sich
durchsichtige, glänzende Flügel
und ein Leib, aus der Zeit gefallen,
- funkelnd aus abertausend Kristallen…
Schmal wie ein Harfenbügel.
Seitdem bin ich geblendet
und flehe, dass es endet.
Die Stimmen des Wassers
ziehen magisch mich an.
Doch haftet Verderben nur daran.
© Nibiru
Text: by NIBIRU
Images: by NIBIRU
Publication Date: 10-05-2015
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