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Chapter 1


„Düt... düdüt... düdüt... düdüt... düdüdüt... düdüdüt... düdüdüdüt.... düdüdüdüdüt... DÜDÜDÜDÜDÜDÜDÜT!“ Ich gab meinem Wecker eins auf den Deckel. Augenblicklich verstummte er und ich warf mich zurück in mein Kissen. Ich kniff die Augen zu. Ich wollte nicht aufstehen. Brian hatte mit mir Schluss gemacht. Mit mir, Megan, dem coolsten Mädchen der Schule. Ich wollte nicht gehen. Dennoch stand ich auf und ging in die Küche, wo eine Tasse Kaffee auf mich wartete. „Danke Mom“, sagte ich zu meiner Mutter, welche gerade in der Küche eine weitere Tasse zubereitete. „Kein Problem, Schatz“, lächelte sie. Ich denke sie würde mich nicht Schatz nennen, wenn sie wüsste, was für eine Bitch ich in der Schule bin. Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, ging ich wieder ins Zimmer, um mich anzuziehen. Dann schminkte ich mich sorgfältig. Ich trug immer total viel Make-up, weil ich irgendwie fand, dass ich dezent geschminkt wie ein bekiffter Schimpanse aussah. Schlussendlich betrachtete ich mein Werk im Spiegel. Ich trug hochgeschnittene Jeans-Hotpants, ein weisses Fledermausshirt und weisse High Heels. Dazu passend eine lange Kette mit einem Herzanhänger. Mein langes schwarzes Haar ging mir bis zur Taille. Mit einem letzten Blick auf mein Spiegelbild verliess ich das Zimmer und ging in die Garage, um mit meinem Mini Cooper – Cabrio zur Schule zu fahren. Cool setzte ich mir meine silberne Pilotenbrille auf und fuhr los. In der Schule angekommen, seufzte ich. Als erstes Fach hatte ich Geschichte. Was für ein Scheiss. Ich parkte, stieg aus und knallte unsanft die Tür zu. Ich stöckelte cool auf das Gebäude zu, als mein Blick auf Brian fiel, welcher neben dem Fahrradständer stand. Mit einem Mädchen. Schnell liess ich den Blick senken und ging so unauffällig wie möglich an ihnen vorbei. Dabei knallte ich voll in jemanden rein. „Pass doch auf“, fauchte ich und guckte die fette Streberin vor mir böse an. „T... tut mir leid“, stotterte sie und sah mich angsterfüllt an. „Besser für dich“, zischte ich. Ich warf mein Haar zurück und ging zu meinem Zimmer. Dort angekommen, öffnete ich die Tür. Die halbe Klasse war schon da und redete angeregt miteinander. Unser Lehrer war noch nicht hier. Ich zog alle Blicke auf mich, als ich den Gang zu meinem Platz ganz hinten entlang ging. Ja, mich gafften immer alle so an. Die Jungs, weil sie mich so geil fanden, und die Mädchen, weil sie mich immerzu Bitch nannten. Mit einem mitleidigen Lächeln ging ich an Zoe, meiner Erzfeindin, vorbei. Ich setzte mich elegant auf meinen Stuhl und nahm die Brille ab. Die Jungs gafften mich immer noch an und ich fuhr mir verführerisch durch mein Haar. Ich konnte es geradezu sehen, wie ungefähr die Hälfte der Jungs es in ihren Gedanken bereits mit mir trieben. Ich grinste. Der Rest der Klasse tröpfelte langsam herein, mit dabei Cece, meine beste Freundin. Da wir eine Sitzordnung hatten, konnte sie sich leider nicht neben mich setzen... Ich warf ihr einen Luftkuss zu und sie zwinkerte mir lässig zu. Sie war meine beste Freundin, meine Seelenverwandte... wir waren genau gleich. Der Platz neben mir blieb wie immer leer... Niemand ausser Cece wollte sich neben mich setzen, und dies verhinderte mein Lehrer. Genau, als die Schulglocke ertönte, kam der Lehrer herein. Mit einem Jungen an seiner Seite. Und was für einer... „Hey Leute. Das ist Niall, er ist gerade aus... äh... Mullingar, Irland, hier nach London gezogen und... äh... ja... Bitte behandelt ihn mit Respekt und... öh... seit nett zu ihm. Nun, wo, hm, wollen wir dich denn... hinsetzen?“, murmelte Mr Rose und liess den Blick durch die Klasse schweifen. Unglücklicherweise war kein Platz mehr frei, ausser der neben mir. Ich verdrehte die Augen. Jetzt setzte sich also diese Tunte neben mich? Na super. „Es tut mir leid, du musst dich neben Megan setzen. Wenn es Probleme mit ihr gibt, sag es mir bitte sofort, okay?“, sagte Mr Rose zu Niall. Dieser guckte mich an, und seine Augen weiteten sich, wie sie es bei jedem Jungen tun, der mich sieht. Ich grinste abfällig und der Blonde kam auf mich zu. Widerwillig nahm ich meine Tasche vom Stuhl neben mir. „Hi, ich bin Niall“, lächelte der Ire und streckte mir seine Hand entgegen. „Schön für dich“, sagte ich zuckersüss und wandte mich ab.
Mr Rose beäugte uns kritisch. Ich guckte ihn mit einem „Was willst du, du alter Sack“ – Blick an und er wandte sich ab. „Nun... ähm... Kinder... wir ... werden heute... mit einem neuen Thema beginnen... nämlich... äh... der französischen Revolution. Ich... möchte dass ich zu zweit einen Vortrag über... bedeutende... ähm ... Personen oder Ereignisse... während der französischen Revolution macht...“ Mein Blick flitzte zu Cece und sie guckte mich an. Sie reckte beide Daumen in die Höhe und ich grinste. Wir würden den besten Vortrag ever machen. „... mit... ääääh... eurem Banknachbar“, fuhr Rose fort und ich erstarrte. Ich drehte mich um und guckte Niall an, als ob er etwas Ekliges im Gesicht hätte. Er grinste mir unsicher zu und guckte dann schnell auf die Tischplatte. Toll. Ich guckte zu Cece. Sie verzog den Mund, deutete auf Niall und tat so als müsste sie würgen. Ich musste laut lachen. „Dürfen wir mitlachen... Me... Megan?“, fragte Mr Rose verärgert. „Nein. Da dürfen nur Insider lachen“, sagte ich cool und erntete ein paar Lacher. Mein Blick huschte kurz zu Niall, welcher mich mit offenem Mund anstarrte. „Was glotzt du so, Loser?“, fragte ich ihn leise. Er sagte nichts. Er wandte nur den Kopf ab und tat so, als wäre er verletzt. Okay, vielleicht war er es wirklich. Mir scheissegal.

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Publication Date: 01-08-2013

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