Es ist fast 12 Jahre her, seit Du damals in der Gärtnerei, in der ich zu dem Zeitpunkt arbeitete an einem Morgen plötzlich da warst. Pünktlich zur Urlaubszeit und ich dachte, der Katzerich war wohl ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk, das jetzt stört.
Vom ersten Tag an, war ich fasziniert von Dir und da ich ja am Morgen immer als erste im Betrieb war, und die drei Katzen die zur Gärtnerei gehörten fütterte, hast Du ganz schnell mitbekommen, das ich wohl der Dosenöffner bin. Das war gar nicht so einfach, weil Du der stärkste Kater warst und ich immer Mühe hatte, die Näpfe so zu platzieren, das auch die anderen Katzen was vom Futter ab bekamen, so verfressen warst Du.
Angst vor Männern hast Du gehabt und niemand außer mir, durfte Dich streicheln.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht eine Sekunde daran gedacht, Dich mit zu mir zu nehmen, das
kam erst ca. drei Wochen später, als es hieß das Du die anderen Katzen terrorisierst und auf den Tischen die Pflanzen umwirfst und kaputt machst, das sie Dich einfangen wollten um Dich ins Tierheim zu bringen.
Ob es Ernst gemeint war weiß ich nicht, aber es war auch die Rede davon, die Abdeckung des Wassertanks, der sich unter allen Gewächshäusern erstreckte, zu entfernen und Dich ins Becken zu treiben, Du hättest keine Chance gehabt und wärst ertrunken.
Da hab ich dann beschlossen das Du mit zu mir kommst und mir einen Katzenkorb geliehen.
An meinem ersten Urlaubstag bin ich dann mit dem Korb in die Gärtnerei und ich weiß noch das ich mir Gedanken darum gemacht habe, wie ich Dich wohl in den Korb bekomme.
Als Du dann zum fressen gekommen bist, habe ich einfach ein bisschen Trockenfutter in den Korb gelegt und zu Dir gesagt, das Du da jetzt rein gehen musst, wenn Du mit zu mir und nicht ins Heim willst, es war als ob Du mich verstanden hast, Du bist freiwillig in den Korb gestiegen und so konnte ich Dich mitnehmen.
In der ersten Woche habe ich Dich nicht raus gelassen, damit Du Dich an mich und Dein neues Heim gewöhnen kannst und ich hatte bei Deinem ersten Freigang richtig Panik, das Du nicht mehr zurück findest, das war aber kein Problem für Dich.
Zuerst hab ich Dich nur Musch gerufen und dann gedacht das Du einen Namen haben musst und als Du mal draußen auf dem Rasen gesessen hast ist mir durch den Kopf geschossen, das Du wie ein Buddha aussiehst, von da an warst Du Buddah, nur anders geschrieben als der Gott.
Wir hatten viele, schöne Jahre und für einen Kater hast Du Dich etwas seltsam verhalten. Du bist immer sofort gekommen, wenn ich Dich gerufen habe. Wenn ich mit Dir sprach, hast Du immer geantwortet und Du hast mich oft zum Bäcker um die Ecke begleitet und vor der Tür auf mich gewartet, wie ein Hund. Die Nachbarn haben sich immer halb tot gelacht, weil Du draußen immer auf dem Rücken gelegen hast, als wenn Du Dich sonnst.
Du hast die ganzen Jahre nie gebissen oder gekratzt, hat Dich was gestört dann bist Du einfach weg gegangen.
Anfang letzten Jahres bist Du dann immer öfter Krank geworden und wir sind immer zum Tierarzt gegangen, der dann immer gesagt hat, das es ganz typische Altersbeschwerden bei Katzen sind und ich hab ihm geglaubt, weil ja wirklich niemand wusste wie alt Du wirklich warst.
Die Spritzen die er Dir gab, haben ja auch immer geholfen, ich konnte ja nicht wissen das er Dich nur mit Vitaminen voll gepumpt hat.
Kurz vor Weihnachten ging es Dir dann ganz schlecht und ich habe beschlossen den Tierarzt zu wechseln. Die Diagnose war niederschmetternd, Leukose, aber weil die Organe gesund waren, schlug der neue Doc eine Tablettentherapie vor und eine Diät mit Schonfutter für kranke Katzen vor.
Die Therapie schlug gut an, Du hast Dich richtig gut erholt und ich hab mich blenden lassen, ich habe wirklich geglaubt das Du es schaffst und mich an jede Besserung geklammert, obwohl der Arzt immer von noch ein paar schönen, beschwerdefreien Wochen sprach, das wollte ich gar nicht hören.
Am 03.03.10 hast Du Dich am Abend schon ein bisschen komisch verhalten, Du hast Dich unter dem Sessel verkrochen, das hast Du vorher nie getan.
Als ich am 04.03 morgens aufstand, wusste ich sofort das etwas nicht stimmte, Du bist mir nicht entgegen gekommen und als ich runter kam und Dich sah, wusste ich, das der Tag gekommen war um Dich erlösen zu lassen.
Dein Herrchen war schon auf der Arbeit und kam sofort nach Hause, ich hätte gar nicht fahren können und der Arzt warf nur einen Blick auf Dich und sagte das nichts mehr zu machen ist und das jetzt die Zeit gekommen ist um Abschied zu nehmen.
Ich hab Dich gestreichelt und Dir erzählt das ich Dich liebe und das Du der wundervollste Kater der Welt bist, das die Zeit die ich mit Dir verbringen durfte schön war und das wir uns sicher wieder sehen werden, dann bist Du eingeschlafen.
Das ist jetzt einen Monat her und es ist schwer wie am ersten Tag, wir werden Dich nie vergessen.
Paula lebt jetzt bei uns, eine kleine Kätzin aus dem Tierheim, sie ist süß und sie hilft uns auch bei der Trauer, aber Dich mein Budchen, kann und wird sie nie ersetzen, Du warst einzigartig, genau wie Paula einzigartig ist und vielleicht, wer weiß schreibe ich eines Tages ähnliche Zeilen über eine wunderbare Kätzin, die Paula hieß.
Text: Copyright Nachtopal
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Publication Date: 04-04-2010
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Dedication:
Für Buddah, den wundervollsten Kater der Welt.