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Party

Ich trug nur eine Jeans. Das war wahrscheinlich der Grund dafür, weshalb mich alle Mädchen mit offenem Mund anstarrten. Doch das störte mich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht fand ich das sogar ziemlich gut. Schließlich hatte ich für mein Sixpack auch hart arbeiten müssen. Die drückende Hitze ließ mich trotzdem noch schwitzen und da das Bier hier abscheulich schmeckte, konnte ich mich kaum damit erfrischen. Ich sah mich eine Weile nach meinem besten Freund um, doch ich konnte ihn nirgends wo entdecken, weshalb ich alleine nach draußen ging. Der Typ, der die Hausparty gab, hatte einen riesigen Pool im Garten. Er war fast zum überlaufen voll. Egal wo man hinsah, konnte man fast nur Leute in nasser Unterwäsche sehen. Ich beschloss mir ebenfalls eine Abkühlung zu gönnen und zog mir meine Jeans aus, bevor ich mit einem Köpfer in den Pool sprang. Eigentlich wollte ich ein paar Runden kraulen, doch ich kam nicht mal dazu los zu schwimmen, da hatte sich schon ein heißes Mädchen zu mir gesellt.

»Noch nichts am laufen?«, fragte ich sie.

Als Antwort zog sie ihre Lippen zu einem Schmollmund zusammen und schüttelte leicht den Kopf.

»Das kann ich mir kaum vorstellen« Ich legte meine Unterarme auf den Beckenrand, um mich über Wasser zu halten und dabei nicht wie ein Hund herum strampeln zu müssen.

»Ist aber leider wahr.«, sagte sie und betrachtete mich ausgiebig.

»Wir könnten das ändern.« Ich grinste sie frech an.

»Wieso nicht.« Sie kicherte los und hielt sich an mir fest, um ebenfalls nicht unterzugehen.

»Aber nicht hier.« Mit dem Kopf deutete ich in eine etwas abgelegenere Ecke. Sie nickte, als Zeichen, dass sie es verstanden hatte. Ich stütze mich hoch und setzte mich auf den Beckenrand, ehe ich ihr aus dem Wasser half und wir zusammen vom Pool wegschlichen. Demonstrativ legte ich meinen Arm um ihre Taille, um allen anderen klar zu machen, dass sie jetzt meins war. Als ich näher an ihr dran stand, bemerkte ich, dass sie ziemlich viel getrunken hatte. Sicherlich war sie vorher bei ihren Freundinnen gewesen und sie hatten vor getrunken. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, das irgendjemand den Alkohol hier herunter bekam.

Wahrscheinlich würde sie es morgen bereuen. Doch meine Aufgabe war es nicht mir darüber Gedanken zu machen.

 

 

>>Du bist zu spät!<< Ich verdrehte die Augen und ging schnur straks gerade aus zur Treppe. Als ich die erste Stufe erklamm, hielt mich eine Hand fest. >>Wir sagten vor Mitternacht, Tylor!<< Ich drehte mich zu ihr um und blickte sie genervt an, >>Du versaust mir alles, Mum.<< Sie schüttelte frustiert den Kopf. >>Du mein Junge, versaust dir alles!<< Ich schlug ihre Hand von meinem Arm. >>Ich habe Kopfschmerzen und muss ins Bett.<< Sie sah mich traurig an. >>Im Bad im Schrank sind Asperin und morgen hast du Schule, also stell dir ein Wecker.<< Ich stöhnte auf und trampelte nach oben, wo ich eine Tablette schluckte, Zähne putzte, eine kalte Dusche nahm und unter die Decke ins Bett unter der Dachschräge schlüpfte. Obwohl mein Fenster weit aufgerissen war, war die Luft hier auf dem Dachboden zum sterben heiß, sodass ich erst ein paar Stunden später einschlafen konnte.

Als der Wecker klingelte schmiss ich ihn gegen die nächste Wand, sodass er kaputt ging und mir Ruhe gab. Ich drehte mich um und schlief weiter. Allerdings weckte mich meine Mutter eine halbe Stunde später. Genervt und müde stand ich auf. Zum Glück hatte ich keinen Kater, da ich gestern nicht so viel getrunken hatte. Ich styelte meine Haare, putzte wieder Zähne und zog mir eine Jeans und ein weißes T-Shirt an. Dazu noch mein braunes Lederarmband und ich war fertig. Ich schlurfte in die Küche, wo mein Rucksack stand, den meine Eltern immer packten, da ich ihn ansonsten immer zu Hause ließ. Meine Mutter reichte mir einen Kaffe, den ich dankend annahm und austrank. Dann schnappte ich mir meine Tasche und meine Autoschlüssel und verließ mein Haus. Ich schwang mich in mein schwarzes Caprio und düste davon.

Keine fünf Minuten später stand ich vor dem Schultor. Ich suchte mit meinem Blick das ganze Gelände nach meiner Clique ab, fand aber keinen, da die meisten immer erst zur dritten Stunde erschienen, wie ich normaler Weise auch. >>Ty?<<, fragte eine zuckersüße Stimme und ich drehte mich um. Hinter mir stand Zoe, die mich verwundert ansah. >>Du?<< Sie lachte und umarmte mich. >>Deine Mutter?<< Ich nickte betroffen. >>Und bei dir?<<, fragte ich sie. Zoe und ich waren gute Freunde, da wir immer zusammen abhangen. Sie trug heute einen Minirock und ein sehr sparsames Top, dass farblich perfekt zu ihren roten gewellten Haaren und ihren eisblauen Augen passte. >>Ich bin wegen Sam hier, aber er hat gestern wohl doch noch jemanden kennengelernt und noch was getrunken.<< Sie lachte und ich bewunderte sie. Samuel, von allen Sam genannt und Zoe waren seit zwei Monaten zusammen, sahen aber ihre Beziehung ganz locker an. >>Lass schon mal reingehen.<< Ich nickte und wir gingen Seite an Seite durch die Menschenmenge ins Schulgebäude. Alle glotzten uns an, was aber nichts neues war. >>Ich habe Geo und du?<<, fragte sie. Ich zuckte mit den Schulter, >>Ich denke Chemie.<< Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. >>Viel Spaß!<<, sagte sie, während sie mir einmal in die Seite boxte und dann im Gang verschwand.

Ich schlenderte zum Chemieraum und setzte mich in die letzte Reihe. Kurze Zeit später kam unsere Lehrerin herein, dessen Name ich schon lange vergessen hatte. >>Sie?<< Die Lehrerin deutete auf mich..>>Schon hier?<< Sie klatschte begeistert in die Hände und fuhr mit dem Unterricht fort. Ich allerdings gönnte mich eine kleine Pause und schloss die Augen.

In der Pause traf ich schon einige meiner Leute. Wir begrüßten uns mit einem Schlag gegen die Schulter. Bei den Mädchen schlugen wir sachter, obwohl sie nicht gerade harmlos waren. Ich lachte, als ich einen etwas verschlafenen Aaron durch das Schultor schlendern sah. Zoe grinste ebenfalls, die sich an Sam´s Schulter schmiegte. >>Hey, Mann.<<, begrüßte er mich und schlug mir noch leicht an die Schulter. Er machte weiter die Runde und ich wand mich ab. >>Du, Ty?<< Amber stellte sich vor mich und wackelte mit ihren geilem Arsch ud klimperte mit ihren vollen Wimpern. >>..Mhmm?<< Sie kicherte und fragte, >>Kommst du heute zu Abigails Party.<< Innerlich kotzte ich fast. Sie war eine Brünette und die größte Schlampe der Welt und schlecht im Bett war sie dazu auch noch. Nur leider waren ihren Party´s geil und darauf konnte ich nicht verzichten, also bejahte ich die Frage. >>Schön, dann sehen wir uns da.<< Sie ging an mir vorbei und streifte mich bewusst mit ihren Möpsen. Ich grinste.

>>Wie wars gestern noch?<<, fragte ich Aaron, der sich zu mir stellte. >>Heiß!<<, sagte er und ich lachte. >>Wie hieß sie?<< Er verdrehte die Augen. >>Als wenn du das immer noch wüsstest!<<, antwortete mein bester Freund. >>Handynummer?<< >>One Night Stand.<< Ich nickte verständnissvoll. >>Gehst du zu Abigail´s Party?<< Er schluckte, denn er wusste ganz genau, dass sie nicht zu uns gehörte und eine Bitch war. Dann nickte er aber. >>Wen hast du vor aufzureißen?<<, fragte er mich dann grinsend. Ich winkte ab, >>Amber hat mich nur angemacht.<< Er pfiff durch die Zähne. >>Schnapp sie dir, solange sie noch zubeißt.<< Aaron betrachtete Zoe, die gerade auf Zehenspitzen stand und ihre Lippen auf Sam´s legte.

>>Warum lässt er sich nur auf sowas ein?<<, fragte er, während er Zoe auf den Arsch glotzte. Ich prustete los. >>Was?<<, fragte er immer noch abwesend. >>Als wenn du das nicht gut finden würdest.<< Er schlug mich, verfehlte mich aber, da er mich immer noch nicht ansah. >>Halt´s Maul! Einmal ist gut, zweimal okey und dreimal das maximum..dann wird es doch langweilig oder?<<, fragte er mich. >>Sie lassen sich genug Freiraum, denke ich und schlecht zu sein scheint Zoe ja auch nicht.<< Ich betrachtete, wie Samuel seine Finger in ihren Haaren vergrub und der Kuss leidenschaftlicher wurde.

>>Mhmm..scheint so!<<, sagte er, während er sich auf dem Schulhof umsah. >>Was hast du jetzt?<< Ich zuckte mit den Achseln. >>Haben wir nicht Sport zusammen?<< Er nickte. >>Lass uns gehen.<<, schlug ich vor und wir verabschiedeten uns von den anderen, wobei wir Sam und Zoe ausließen.

 

 

Mädchen mit Biss

Ich zog mich um und lehnte mich dann auf der Bank zurück. >>Fertig?<<, fragte ich Aaron, als er seinen Schuh zu gebunden hatte. Er nickte.

Wir gingen in die Sporthalle, die schon gut voll war. Ich blickte mich um und entdeckte ein paar Schüler aus, die ich kannte und Abigail. Schnell drehte ich ihr den Rücken zu und schaute an die Wand zur Bank.

Dort bückte sich gerade ein Mädchen zu ihren Turnschuhen, um sie zuzubinden, wobei sie uns ihren hammer Arsch nur so entgegen streckte. Ihre blonde Mähe fiel ihr über ihr Gesicht, sodass ich sie nicht erkennen konnte. Aaron drehte sich auch in meine Richtung und öffnete sprachlos den Mund. Dann flüsterte er, »Was für ein Arsch« und seufzte. Ich zuckte nur mit den Schultern.

In dem Moment war das Mädchen fertig und blickte uns an. Augen wie der Himmel starrten mich an. Sie schlug nicht einmal mit ihren voluminösen Wimpern, die ihre Augen perfekt umrahmten. Ihre nicht zu fetten, aber ausreichend verlockenden Brüste sprangen ihr nicht aus dem Top, sowie bei jedem anderen Mädchen, was ich bei ihr das erste Mal bedauerte. Aaron pfiff wieder und ich schlug ihn, sodass er strauchelte. Dann ging ich.

Aaron holte mich ein. >>Danke, Mann. Das kommt bestimmt super an, bei der Schnecke.<< Ich grummelte. >>Sie ist neu. Lass sie in Ruhe.<<,giftete ich. Er runzelte verwirrt die Stirn. >>Okey, Mann!<<, sagte er und zu eielte Paige, die gerade den Raum betrat.

>>Tylor!<<, rief jemand. Ich blickte mich um. Abigail trat an mich heran. >>Wollen wir uns zusammen warm laufen?<< Sie betonte es anders. Anders, als wenn sie das warmlaufen des Sportes meinte. Unser Lehrer war da und gab uns auf, zehn Minuten zu laufen. Ich lehnte das Angebot ab und joggte los. Sie wäre eh zu langsam gewesen. Ich war der schnellste von allen und keiner hielt mit mir mit. Außer das neue Mädchen. Es lief neben mir ihre Bahnen und tat so, als wenn sie sich gar nicht anstrengen müsse. In ihren Ohre steckten Kopfhörer und gedämpft drang Musik an mein Ohr.

>>Madison?<<, rief mein Sportlehrer aufgebracht. Das Mädchen neben mir hielt abruppt an. Ich tat es ihr, warum auch immer, gleich. >>Hier sind keine Handy´s erlaubt!<< Sie grinste frech. >>Ich weiß!<< Ich lächelte. >>Dann befolgen sie die Regeln auch.<< Sie klimperte mit den Wimpern und meinte kek, >>Nun, eine Weisheit besagt aber, dass Regeln nur aufgestellt werden, damit sie jemand bricht. Nun, ich bin der jemand.<< Ich brach neben ihr in Gelächter aus. >>Sofort zum Direktor!BEIDE!<< Ich guckte ihn unschuldig an und wir verschwanden in den Gang. >>Respekt!<<, sagte ich, während ich die Jungsumkleide betrat.

(Madison:)

Ich öffnete die Tür der Kabine. Ein Mädchen mit braunen Haaren und blond gefärbten Spitzen tanzte mit dem Rücken zu mir zu Scream&Shout, dass aus ihrem Handy auf der Bank drang. Ich umrundete sie vorsichtig und betrachtete ihr Gesicht. Sie hatte die Augen, geschlossen, sodass sie mich nicht bemerkte. Warte..warte! Ich kenne sie! Oh mein Gott.. >>Chloe..<<, schrie ich und fiel ihr um den Hals. Sie riss erschrocken die Augen auf und ihre Wangen färbten sich rot. >>Wie lange bist du schon hier?<<, war ihre Frage. >>Anscheind nicht lange genug, damit du weißt wer ich bin.<< Ich löste mich von ihr und schaute ihr in die Augen. Sie weiteten sich und Chloe quietschte auf. >>Ach du liebe Güte, Maddy!<< Sie drückte mich an ihre Brust. >>Was machst du denn hier?<< Von meinen Augen lösten sich Tränen. >>Wir..wir sind wieder zurückgezogen..,weil..weil..<<, schluchzte ich und brach danach in Tränen aus. >>Süße!<< Sie knuddelte mich. >>Schhh..Erzähl es mir später!Ersteinmal müssen wir feiern, dass du wieder da bist. Wie wäre es, wenn du heute auf Abigail´s Party kommst?<< Ich verdrehte die Augen. >>Sag nicht die Abigail, die mit uns auf die Grundschule ging..werden wir sie nie los?<< Chloe lachte. >>Sieht so aus..keine Angst, sie hat sich kein bisschen verändert und wird sich mächtig auf dich freuen.<< Ich lachte.

>>Jetzt muss ich leider aber auch los.<< Sie zog die Augenbrauen in die Höhe. >>Wohin?<< Ich senkte gespielt betroffen den Kopf, >>Zum Direk.<< Sie grinste. >>Was hast du jetzt gemacht?<< >>Musik gehört.<< Meine beste Freundin sah mich belustigt an. >>..hats noch jemanden erwischt?<< Ich nickte, als mir ein Bild von ihm durch den Kopf schoss. >>Ja.<< >>Wen?<< Ich überlegte und erinnerte mich dann, >>Tylor.<< Sie riss geschockt die Augen auf. >>Mädchen halte dich bloß von ihm fern. Auf jeden Fall gefühlsmäßig. Gut im Bett ist er schon..und ich mag ihn auch. Aber er ist ein Playboy!<< Ich nickte. Das war mir einleuchtend. Das Chloe allerdings schon mit ihm gepennt hatte, fand ich ein bisschen widerlich. >>Bye.<<, sagte ich und warf noch schnell einen Blick in den Spiegel. Gut..keine roten Flecken und die wasserfeste Wimpertusche hielt auch.

Ich betrat umgezogen das Schulgebäude und traf Tylor im Sekäteriat. Ich ließ mich neben ihm auf den Stuhl fallen, wandte aber desinteressiert den Blick ab. Mit einem Playboy gab ich mich nicht ab. >>Schicker Rock, aber kürzer würde er mir noch mehr gefallen.<<, sagte er und starrte meine untere Regio an. Ich hätte ihn am liebsten geschlagen, denn mein Rock war schon äußerst freizügig. >>Ich bin aber nicht deine Nutte und du hast mir gar nichts zu sagen.<< Das saß anscheind, denn er hielt die Klappe.

>>Madison Evans und Tylor Clarks.<<,rief der Direktor und wir betraten seinen Raum. >>Bei dir Mr. Clarks halten wir es kurz. Lachen über unangebrachte Sachen ist verboten und da du nicht gerade ein unschuldiger Mensch bist, darfst du nachsitzen.<< Er wand sich an mich. >>Mrs. Evans. Halten sie es nicht für etwas unangebracht die Regeln schon am ersten Schultag zu brechen.<< Ich winkte lässig ab. >>Kommen sie schon. Sie müssen ja wohl sagen, dass ihnen das schon recht gut gefällt, so hüpsche Mädchen in ihrem Büro sitzen zu haben. Ansonsten würden sie wohl kaum solche Regeln austellen.<< Ich lehnte mich etwas zu ihm herüber, sodass er einen kurzen Blick in meinen Ausschnitt hatte und hauchte ihm ins Ohr, >>Oder?<<

Als ich mich wieder zurücklehnte sah mich Taylor mit gerunzelter Stirn an. Ich sah es an der Jeans von dem Direktor, dass meine Aussage stimmte, er es allerdings nicht zugeben konnte. >>Das ist doch Quatsch!<< Ich lachte und fuhr mit der Zunge über meine Lippen.

>>Taylor? Mögen sie uns bitte alleine lassen..<<, sagte der Direktor. Taylor sah ihn eher unwohl an. Er nickte aber trotzdem und verließ den Raum.

Als sich die Tür hinter ihm schloss, kam der Direk auf mich zu. Oh, dass war jetzt nicht ganz geplant gewesen. Ziemlich widerlich, aber es war nicht zu übersehen, dass mein Direktor erregt war. Er packte mich unsanft am Arm und zog mich dicht zu ihm. Hilfe. Wie konnte ich das jetzt wieder retten? Eigentlich wollte ich nur am ersten Tag nicht nachsitzen müssen. Als er Anstalten machte mich zu begrapschen, versuchte ich ihm den Ellenbogen in den Bauch zu rammen, doch es gelang mit nicht.

»Lassen sie mich verdammt nochmal los.«

Doch ihm schien meine Aussagen völlig am Arsch vorbei zu gehen, denn er fing an sich eine Haarsträhne von mir um den Finger zu wickeln. Bah. War das eklig. Auch wenn es eigentlich unter meiner Würde war nach Hilfe zu rufen, wollte ich in diesem Moment nichts anderes, als hier weg. Deshalb drehte ich meinen Kopf zur Seite, um meinem Direktor nicht ins Ohr zu schreien und rief Tylors Namen.

Doch es geschah nichts. Verdammt. War er schon weg? Nein. Nein. Nein. Bitte nicht. Denn mein Direktor schien es plötzlich sehr eilig zu haben und lehnte sich vor, um mich zu küssen.

In diesem Moment knallte die Tür gegen die Wand und jemand riss mich von ihm weg.

Ich atmete erleichtert auf. Zwischen uns stand Tylor. >>Geh, Madison.<< Ohne zu zögern huschte ich raus. Ich hörte ihn schreien. Dann kurze Zeit später trat er hinter mir in den Gang. >>Lass nächstes mal einfach deine Spielchen. Hier bist du nicht sicher!<< Dann hastete er vor mir um die Ecke und als ich sie erreicht hatte, war er schon weg.

 

>>Tschüß, Chleo! Bis heute Abend!<<, rief ich meiner besten Freundin zu und steuerte dann den Bus an.  >>Wen haben wir denn hier?<< Die Stimme klang tief, aber auch warm. Ich drehte mich um und sah in schokoladenbraune Augen. >>Madison.<< Er grinste. >>Schöner Name. Ich bin Noah.<< Noah war groß. Ein halben Kopf größer als ich. Er trieb eindeutig viel Sport und seine braunen Haar hatte er sich hochgeegelt. Ich lächelte ebenfalls. >>Wo gehts denn hin?<< Ich warf meine Haare zurück und nannte ihm die Adresse. Er packte meine Hüfte und zog mich zu sich. Dann raunte er mir ins Ohr. >>Da muss ich auch vorbei.<<

Er schliff mich zu seinem Motorrad und gab mir seinen Helm, den ich aufsetzte. Dann schwang ich mich hinter ihm aufs Gefährt und umfasste seine Hüften. Der Motor jauelte auf und wir rasten los.

Als wir ankamen verabschiedete ich mich mit einem Küsschen auf seine Wange und er fragte, ob er mich zu Abigail´s Party abholen solle. Da ich nichts dagegen hatte, nahm ich es gut gelaunt an und ging zur Wohnungstür. Ich schloss sie auf und betrat den Flur. >>Und wie war dein erster Schultag?<<, fragte mich meine Mum aus der Küche. Langsam schlich ich in die Küche und setzte mich an den Tisch. >>Super!<< 

Meine Mutter drehte sich kurz zu mir um, >>Hast du neue Freunde gefunden?<< Ich strahlte sie an. >>Ja, Chleo.<< Sie lachte. >>So wie deine alte beste Freundi?<< Ich lachte. >>Nein. Meine beste Freundin.<< >>Oh, wie schön.<<, sagte sie und rief dann meinen Bruder zum Essen.

>>Mum, darf ich heute zu Abigail´s Party?<< Sie sah mich erstaunt an, >>Die Abigail?<< Ich nickte. >>Dass ist ja schön, dass ihr euch vertragen habt. Natürlich.<< Ich stopfte mir eine Kartoffel in den Mund. >>Wer war der Junge, der dich hier her gebracht hat?<<, fragte Ben. Kleiner Spion. >>Noah..aus meinem Kurs!<<, nuschelte ich. So gelogen war es ja nicht. Er hieß wirklich Noah und einige Kurse hatte ich noch nicht, dass heißt er könnte wirklich in einem von mir sein. Meine Mutter sagte dazu nichts und ich bedankte mich innerlich bei ihr. >>Ich muss Hausaufgaben machen..<<, sagte ich, während ich mich vom Tisch erhob. Dann stellte ich den Teller in die Spüle und rannte die Treppen hinauf in mein Zimmer.

Ich ließ mich in meinen Sessel fallen und checkte meine Nachrichten bei Facebook. Die Freundschaftsanfragen, die ich bekommen hatte nahm ich alle an. Gleich danach erhielt ich eine Nachricht von einer Amber: Lass bloß die Finger von Tylor. Oh gott. Das fing ja gut an. Ist ja wohl meine Sache, schrieb ich zurück. Das hätte ich an deiner Stelle nicht gemacht, schrieb Amber. Ich tickte mir mit meinem Zeigefinger an die Stirn und schaltete mein Handy auf stumm.
>>Amber und Abigail..fangen eigentlich alle Bitch´s mit `A` an?<<

>>...Ich hatte da eher an was anderes gedacht.<<

(Tylor:)

Ich betrat die Wohnung und mir wurde gleich ein Küsschen von Abigail auf die Wange gedrückt. >>Freut mich, dass du kommst, Ty. Vielleicht sehen wir uns ja später nochmal.<< Sie wand sich an Aaron und ich hastete davon.

Ich sah mich um und erkannte sofort die roten Haare von Zoe und schlenderte zu meiner Clique hinüber, die sich auf den Sofa´s bequem gemacht hatten. Aaron folgte mir inzwischen. Ich ging durch die Reihe und begrüßte jeden. Dann blieb ich abrupt stehen. Neben Chloe saß Madison, die in ihren äußerst knappen Sachen, noch hinreißender als sonst aussah. Zoe bemerkte meinen Blick und sprang sofort auf.

>>Darf ich dir vorstellen, Madison. Sie ist eine gute Freundin von Chloe und mir.<<, sie lachte und trat an mir vorbei, da sie Samuel entdeckte. >>Die Ehre hatte ich schon.<<, sagte ich in die Runde. >>Ich aber noch nicht!<<, mischte sich Aaron ein und begrüßte Madison. >>Hey.<<, sprach sie zu ihm und ich verdrückte mich lieber ans andere Ende. Sofort rutschte Zara zu mir hinüber. >>Na.<< Ich grinste sie an. >>Was gibts?<< Sie verdrehte die Augen und rutschte an mich heran, sodass wir uns berührten. Dann rieb Zara, natürlich ganz ausversehen, ihre Brüste an meinen Bauch. >>Was hast du heute noch so geplant?<<

>>Ein Date mit mir!<<, mischte sich Amber ein. Sie trug nur einen Bekini, der ihre Rundungen äußerst hervorhob und sie eindeutig sexy machte. Zara schnaubte und klammerte sich verzweifelt an mich, als ich mich erhob. Mit zwei Schritten war ich bei Amber und legte meine Hände um sie. Sie legte ihren Kopf an meine Brust. >>Gehen wir.<<, hauchte ich ihr zu. Dann zwinkerte ich Aaron noch kurz zu, der bei Paige saß und flirtete. Er grinste und ich schob Amber vor mir nach draußen. >>Schwimmen wir?<<, fragte ich, doch sie sah mich nur an und schüttelte den Kopf. Dann schleifte sie mich den Schatten der Bäume und löste ihr Bekini-Oberteil. >>Ich hatte da eher an was anderes gedacht.<<

Ich lächelte. »Aber nicht so hastig. Lass uns lieber zum Schuppen gehen.«

Sie lächelte mich ebenfalls an. »Okay.«

 

(Madison:)

Ich könnte schreien, als ich sah, wie Tylor eine Schlampe abführte und als mir Chloe ihren Namen zuraunte hätte ich sie am liebsten auf der Stelle umgebracht, wäre da nicht Noah gekommen. Nun saß ich hier schon seit einer Ewigkeit fest, denn er laberte ununterbrochen und saufte. Ich trank nur eine Cola mit Wodka. >>Ich brauche frische Luft.<<, sagte ich und rannte nach draußen. Dann unternahm ich einen Spaziergang und erkundete Abgigail´s Garten. Als ich zwei Silhouette im Schatten ausmachen konnte, blieb ich abrupt stehen. Ich hörte ein Stöhnen und dann die Stimme von Taylor, die, >>Nicht so hastig. Lass uns lieber zum Schuppen gehen.<<, raunte. Ich unterdrückte einen Würglaut und eielte davon.

"Was hattest du denn gedacht? Chloe hat dir doch gleich gesagt, dass er ein Playboy ist. Aber du kannst ja nicht hören!", redete ich mir im Stillen zu.

>>Maddy?<<, es war Zoe, die nach mir rief. >>Ja?<<, sagte ich und trat zu ihr. >>Wo hast du denn gesteckt?<< Ich deutete mit dem Kopf in Richtung Pool. >>Achso..Lass uns einen trinken gehen!<<, sagte sie und wir schlenderten zur Bar.

>>Zwei Cola mit einem ordentlichen Schuss Wodka bitte!<<, bestellte sie. >>Ist was?<< Sie zog die Augenbrauen zusammen und winkte ab. >>Ne ne..<< Ich legte meine flache Hand auf ihren Arm. >>Was ist los?<< Sie schluchste kurz. >>Nichts..Sam schleppt nur gerade wieder eine nächste Tussi ab.<< Ich sah sie geschockt an, doch ihr Gesicht verriet keine Trauer oder sonstigen Gefühle mehr. Eine sehr starke Maske musste sie haben, denn jeder, der etwas in der Birne hatte, musste doch bemerken, dass sie darunter litt. Ich meine wer leidet nicht, wenn sein Freund immer Nutten abschleppt?

Ich umarmte sie und flüsterte, >>Ich bin immer für dich da.<< Sie nickte. >>Ich weiß.<<

Der Kellner kam und gab uns unsere Drinks, die wir in einem Zug runterschütteten. >>Auf die Arschlöcher.<<, rief ich und sie stimme, >>Auf die verschissenen Playboy´s...<<, mit ein. Wir lachten und tratschten noch eine Ewigkeit. Inzwischen hatten wir bestimmt fünf Gläser Cola-Wodka und drei Flensburger intus.

>>Na, was läuft so?<<, fragte ein Typ mit blonden Haaren und blaue Augen. >>Noch nichts,Kyle.<<, sagte Zoe munter. Ich lachte. Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Taille. >>Habt ihr nicht ein bisschen viel getrunken..morgen ist Schule, Barbie´s!<< Zoe grunste. >>Ich kann das ab.<< >>Ich weiß.<<, sagte Kyle und blickte mich dann fragend an, >>Aber du auch, Madison?<< Ich nickte, obwohl mir gerade ein bisschen schwindelig war und ich beinahe vom Hocker gekippt wäre, wäre da nicht Kyle gewesen. Er zog die Augenbrauen in die Höhe. >>Ich bringe dich besser nach Hause.<< Ich schüttelte den Kopf. >>Das macht Noah. Ich gehe ihn suchen.<< Er wirkte zuerst nachdenklich nickte dann bloß. >>Bis morgen.<< Ich verabschiedete mich von den beiden und torkelte dann nach draußen.

Uiii, war das heute windig. Oder warum wankte ich so? Ich beschloss mich ein bisschen mehr zu beeilen und suchte die Gegend ab. Doch dann blieb nur noch die Sauna übrig. Also machte ich mich auf den Weg. Es wurde immer dunkler und mein Magen rebellierte, wegen des Alkohols schon. Meine Beine, wollten langsam nicht mehr und meine Sicht wurde noch vernebelter. Dann kippte ich um.

Doch zwei starke Arme fingen mich auf und hielten mich. Ein Lachen ließ mich Erschaudern.

Dann schlief ich ein.

 

Mein Wecker klingelte und ich stellte ihn genervt aus. >>Aufstehen, Süße!<<, rief meine Mutter und ich setzte mich auf.Sofort fing mein Kopf an zu brummen. Arggh. Wie war ich überhaupt letzte Nacht hierhergekommen? Das letzte an was ich mich erinnern konnte, war..Oh nein!

Ich stürmte die Treppe hinunter. >>Mum?<< Sie schaute mich an. >>Du hast noch deinen Schlafanzug an, Süße.<< >>Mum..wer hat mich hierhergebracht?<< Ich trat von einem Bein aufs andere, denn das letzte was ich wahrgenommen hatte, war der Geruch von,>>Tylor!..ja. Er meinte er hieß Tylor!<<

Das war einer der Momente, wo ich am liebsten abgetaucht wäre. Bitte liebe Erde tue dich auf und verschlinge mich!

>>Ich mach mich dann mal fertig!<<, sagte ich und schlich ins Bad. Ich bezweifelte, dass ich den heutigen Schultag überleben würde. Doch wer nicht kämpft, hat schon verloren.

(Tylor:)

>>Tylor! <<, Amber drückte mir einen Kuss auf die Wange. >>Es war echt schön mit dir. Wollen wir nächstes mal nicht weiter gehen?<< Mein äusserst mageres Frühstück drohte wieder herauszukommen. Ich blickte zu Madison, die neben Chloe und Zoe stand und mich ignorierte. Ich stieß Aaron an und fragte ihn nach Paige. Er lächelte nur. Keine Antwort, ist auch eine Antwort.
Es gongte. Die Pause war beendet.
Ich verabschiedete mich und eielte Zoe, Chloe und Madison hinterher.
>>Zo?<< Sie und ihre Freundinnen blieben stehen. Ich holte sie ein. Madison wand den Blick ab und tat so, als wenn sie das schwarze Brett sehr interessiere. >>Steigt heute irgendwo eine Party oder treffen wir uns im Koloss?<<
Zoe warf die Haare in den Nacken und antwortete,>>Koloss ist heute for free.<<
Sie lächelte. Ich pfiff durch die Zähne. >>Gut. Wir werden nicht fehlen. Stimmts, Madison?<<
Sie zuckte zusammen. Tat dann aber auf cool und meinte, >>Ohne mich wäre es auf jeden Fall langweilig. Auf dich... << Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Dann ging sie mit Chloe im Schlepptau weg. Ich hörte sie nur noch kichern, dann bogen sie um die Ecke.
Ich seufzte und sah Zo an. Sie lachte nur und boxte mir in die Seite. >>Du wirst dich an sie gewöhnen müssen. Sie ist mit meine beste Freundin.<< >>Mädchen.. <<, seufzte ich erneut. Dann schlenderten wir den Gang entlang zu Kunst. Als es klingelte betraten wir den Raum. Wir setzten uns in die letzte Reihe und fingen an zu arbeiten.

 

(Madison:)
Ich schnaufte, als ich mich in Bio auf meinen Stuhl fallen ließ. Chloe setzte sich in die letzte Reihe. Ich musste vorne neben Kyle sitzen.
Er lächelte mich an und ich grinste zurück. >>Hast du gestern Noah noch gefunden?<<
Ich schluckte. Sollte ich es ihm erzählen? Was war mein Problem? Es war doch nicht besonders. Nicht schlimm.
Ich konnte es ihm trotzdem nicht erzählen und schwieg, bis unsere Lehrerin kam. Ich wusste nicht, was Kyle jetzt von mir dachte, aber ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht.
Nach der Stunde flüchtete ich auf die Toilette. Ich hatte weder Lust auf Kyle' s Fragen oder auf Tylor oder Amber. Ich schloss mich ein und schrieb Chloe und Zoe wo ich war.
Sie kamen und gesellten sich zu mir.
Ich war froh darüber, dass sie nicht fragten, warum ich hier war. Sie stellten gar keine Fragen dazu und ich fragte mich, wie ich die Zeit ohne sie überlebt hatte.
Ich drückte sie und wir verabredeten uns fürs Koloss, bevor wir zur letzten Stunde schlenderten.
Sie verging viel zu langsam, aber sie verging.
Ich sah Tylor am Schultor mit Aaron quatschen und schlich mich möglichst unauffällig um sie herum.
Dann rannte ich zum Bus, der gerade hielt. Ich verpasste ihn knapp und beschimpfte den Busfahrer.

>>Na! Wo willst du denn so eilig hin?<<, fragte eine tiefe, vertrauliche Stimme.

Och nee oder? Jetzt habe ich es schon geschafft ihm den ganzen Schultag aus dem Weg zu gehen, aber er begegnet mir trotzdem noch? Wie schafft er das?

Ich lächelte ihn an, als ich mich umdrehte. >>Was machst du denn noch hier?<<, fragte ich zuckersüß. Seine Smaragdaugen sahen musterten mich. >>Ich habe auf dich gewartet!<<

Ich verdrehte innerlich die Augen. Trottel!

>>Und warum?<< >>Na ja. Sagen wir ich hatte so eine Vorahnung, dass du den Bus verpasst!<<

Arsch!                                                                                                                                                 >>Ah!<< Ich drehte mich um und ging. Er hielt mich natürlich auf. >>Wenn Noah dich überzeugt, mit ihm zu fahren, dann schaffe ich das erst Recht!<<, sagte er grinsend.

Und plötzlich packten zwei starke Hände mich an der Hüfte und schmissen mich über seine Schulter. Ich quiekte auf. >>Was fällt dir eigentlich ein?<<, schrie ich ihm direkt ins Ohr, doch das störte ihn nicht im geringsten.

>>Keine Angst,Barbie.Alle sind schon längst gegangen!<<

Also um alles in der Welt, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet!

Ich strampelte und schrie ihn weiter an, doch ich erreichte natürlich gar nichts. Er hob mich auf sein Motorrad und wir fuhren los. Eigentlich wollte ich protestieren und absteigen, doch dann entdeckte ich Amber am Straßenrand und schmiegte mich an Tylors Körper. Ich glaube wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt schon toter als tot. Ich lächelte sie an und dann bogen wir schon ab.

Sofort danach rutschte ich wieder ein bisschen zurück. Ich hörte Tylor, >>Mädchen.<<, flüstern und grinste.

Ja, so waren wir nunmal!

 

 

>>Wetten?<< >>Logo!<<,sagte ich und schlug ein.

>>Zoe?<<, rief ich durch den ganzen Klub. Die Luft hier drinnen war zum erwürgen. Überall qualmten die Leute ihre Zigarretten. Meine Füße hatten wahrscheinlich schon hunderte Blasen, da meine High-Heels mir zwei Nummern zu klein waren. Leider hatten sie sie nicht größer. Mein Minikleid aus Leder war mir hier drinnen schon viel zu viel Stoff am Leib. Das mir ständig irgendwer an den Hintern grapschte, machte das Ganze auch nicht besser.

Es war jetzt schon um eins und ich hatte kein Bock mehr. Morgen müssten wir eh zur Schule. Leider war ich mit Zoe gefahren und hatte jetzt kein Geld mehr für ein Taxi. Und meine Mum konnte ich auch nicht anrufen, die würde ausflippen, wenn sie merken würde, dass ich noch weg bin. Zum Glück ist sie heute zu einer Freundin gefahren.

>>Madison?<<, fragte mich Kyle sichtlich erstaunt und schlängelte sich jetzt durch die Massen zu mir hindurch. >>Was machst du denn noch hier?<< Er umfasste meine Taille und wir wiegte unsere Körper im Takt der Musik. >>Was wohl?<< Ich verdrehte die Augen. >>Chloe ist vorhin mit Jared abgezischt. Zoe hat sich Sam gekrallt. Selbst Aaron ist mit Zara schon weg. Und Tylor ist schon längst mit Scarlett von dannen gezogen. Und du?<< Ach war das alles zum Heulen! An was für eine Bande war ich nur geraten? Ich zuckte mit den Schultern. >>Komm.<< Er führte mich nach draußen und ich sog gierig die frische Luft ein.

>>Du bist schön, Maddy.<<, hauchte Kyle mir hinters Ohr und ein wohliges Schaudern überflog meinen Körper. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich lehnte meinen Kopf einfach an seine Brust. Seine Hände wanderten zu meinem Arsch und umklammerten ihn. Seufzend vergrub ich meine Hände in seinen Hosentaschen und blickte zu ihm auf. Er sah sichtlich zufrieden zu mir hinab. >>Siehst du die Sterne da oben?<<, fragte er mich. >>Nein.<<, antwortete ich ohne einmal in den Himmel zu blicken. >>Du hast Recht, sie leuchten ja auch viel mehr hier unten.<< Er beugte sich zu mir hinab und ich schloss meine Augen bevor seine Lippen die meinen berührten. Sichtlich zögernd erfroschte er meine Lippen. Zur Einwilligung öffnete ich leicht meinem Mund. Seine Zunge fuhr langsam über meine Zähne in Richtung Zunge und umschlang sie. Ich vergrub meine Hände tiefer in seinen Hosentaschen und erwiederte den Kuss.

Am liebsten hätte ich ihm sofort die Kleider vom Leib gerissen, doch ich beherrschte mich und lehnte mich einfach nur gegen ihn. Doch er schien nicht wirklich anders zu denken, als ich, denn er nahm meine Hand und zog mich wieder ins Innere des Clubs.

»Ich kenne hier einen kleinen Raum.«, hauchte er an mein Ohr und führte mich durch die Massen von Menschen. Vielleicht wäre ich nicht mit ihm gegangen, wenn ich nicht so viel getrunken hätte. Und vielleicht auch nicht, wenn ich mich nicht so einsam gefühlt hätte. Wahrscheinlich hätte ich dann erkannt, dass ich es eigentlich nicht wollte. Doch ich erkannte es nicht.

 

 

>>Du hast waass??<<, hätten meine alten Freundinnen gefragt und mich schockiert angesehen, wenn ich ihnen die Sache mit Kyle erzählt hätte. Zoe hingegen kaute weiter auf ihren Fingernägel und sah die ganze Zeit Samuel an, der am anderen Ende des Schulhofes mit den Jungs abhang. Sie wartete schon seit gefühlten zwei Stunden darauf, dass er hinüber kam oder sie wenigstens ansah. Chloe sagte nur zu mir, >>Phff..Ich hätte mir an deiner Stelle Noah geschnappt, der ist immer noch besser als Kyle.<< Nun..Dieses Mal waren es nicht meine Freundinnen denen die Kinnlade hinunterfiel, sondern ich. Ich wusste ja, dass sie hier etwas `abgedreht` waren, aber so schlimm hätte ich das nicht erwartet.

>>Und wieso habt ihr mich sitzen lassen?<<, fragte ich die beiden vorwurfsvoll. Zoe quietschte auf. >>Ich glaube er hat hinüber gesehen!<< Ich verdrehte die Augen.Ein normales Paar sah sich ständig an und unternahm was zusammen. Aber hier lief das ja anders! >>Jared war gestern so hinreißend.<<, murmelte Chloe als Entschuldigung. Dann zeigte sie auf Zoe, die ganz gefasst Sam anstarrte..>>Und sie hat endlich mal Aufmerksamkeit von ihrem Freund bekommen.<< Ich seufzte. >>..Aber ihr habt mich allein gelassen.<< Chloe suchte mit den Augen den Schulhof ab. >>Ach was! Du hattest doch Kyle!<<, entgegnete sie. Ich schnaubte. >>Wars denn wenigstens gut mit Jared?<<,zickte ich sie an. Sie blickte traurig drein. >>Nein..Am besten ist immer noch Tylor!<< Zoe blickte sie kurz an und runzelte die Stirn..>>Erstens wollen wir mal klarstellen, dass Sam es am besten macht und zweitens..mach die Augen auf Süße. Er ist vergeben!<< Chloe seufzte und ich starrte Zoe an. >>Waaass?<< Doch die Beiden hatten sich schon längst von mir abgewand.

 

(Tylor:)

>>Noch unaufälliger gehts wohl nicht.<<,sagte Aaron und nickte mit dem Kopf in Richtung Zoe, die bei Madison und Chloe stand und Samuel die ganze Zeit anglotzte. >>Los Mann, geh zu ihr!<<, sagte ich zu Sam und schubste ihn in ihre Richtung. >>Ne lass mal.<<, sagte er und wand sich an Noah. >>Er checkts nicht.<<,seufzte ich.. >>Aber du, du Frauenheld!<<, lachte Aaron. >>Klar, ich kann jede haben.<<, gab ich an. Obwohl ich mir da nicht so sicher war. >>Ach ja?..Leute Tylor behauptet er kann jede haben.<< Alle Köpfe schnellten zu uns herum. Zum Glück waren die Mädels nicht da. Sonst wäre das noch peinlicher geworden. Ich nickte, weil mir nichts anderes einfiel. >>Wetten du schaffst es nicht in zwei Wochen mit Maddy zusammen zukommen!<<, protzte Jared. Ich sagte nichts, obwohl es in mir brodelte. Maddy war eine Schwachstelle und das wusste er. >>Wetten?<<, stimmte Aaron mit ein und ich sah meinen Freund grimmig an, doch kneifen ging nicht mehr. >>Logo!<<,sagte ich und schlug ein. Innerlich jedoch stürtzte meine Welt zusammen. Zwei Wochen um einen Engel zu verführen, bei dem man es nicht vermasseln darf und möchte. Eigentlich unmöglich. Doch was half es. Ich hatte es mir ja selber eingebrockt.

Doch wenn es dick kommt, dann besonders dick. >>Hey, um was wettet ihr denn?<<,mischte sich Noah ein. Ich verrehte die Augen, dass musste ja sein. >>Um unser Motorrad.<<, sagte Jared und hob herausfordernd die Augenbrauen. Mir blieb die Luft weg und ich musste loshusten. Was hatte der Typ denn für Probleme? Er wusste genau, das mir das Motorrad mein Opa geschenkt hatte, der immer wie ein Vater für mich war. Da ich bei einem One Night Stand entstanden bin. Nun war er tod. Und dieser Junge, der sich als mein Freund betrachtete, wollte draum wetten. Ich schluckte den riesigen Kloß in meinem Hals runter und röchelte fast, >>Logo!<<,sagte ich und schlug ein.

Das einzige was ich bereute war, mal wieder so ein großes Ego zu haben, um mich nicht einfach drücken zu können. Jeder andere hätte den Kopf eingezogen. Nur ich Dummkopf nicht. Nun starrte ich Madison´s Hinterkofpf schon die ganze Mathestunde lang an. Ab und zu streckte sie ihren eleganten Arm in die Höhe, um kurz danach mit ihren süßen warmen Stimme etwas zu sagen, dass ich meistens nicht verstand. Stopp! Warte mal! Was dachte ich da gerade für ein Blödsinn! Ich schlug meine Stirn auf den Tisch. Meine Lehrerin sah mich verwundert an. >>Tylor, es ist doch nicht so schlimm, dass du die Aufgabe wohlmöglich falsch gerechnet hast.<< Ich schaute sie verdattert an, woraufhin alle in der Klasse anfingen zu lachen. Sogar Aaron und..Maddy! Ihr Lachen würde ich überall..Moment! Fing ich schon wieder damit an? Wegen diesem Mädchen würde ich noch in die Psychatrie eingewiesen werden.

Nach der Stunde verließ ich im Laufschritt das Gebäude. Aaron folgte mir. >>Schwänzen wir den Rest?<< Ich nickte und schwang mich auf mein Motorrad. Wir sausten zu unserem Lieblingscafè und bestellten uns ein Latte Macchiato. Mein bester Freund räusperte sich. >>Sag mal..war das nicht etwas schwachsinnig von dir..die Wette meine ich?<< Ich stöhnte genervt auf und nuschelte, >>..du kennst mich doch.<< In dem Moment kam zum Glück die Bedienung und unterbrach den peinligen Moment. Ich nahm sofort den warmen Pappbecher in die Hand und fing an den Latte in mich hineinzuschütten.

>>Hast du es etwa eilig?<<,fragte mich eine sehr wohl vertraute Stimme. Dann legten sich zwei ziehrliche Hände auf meine Schultern und massierten sie. Ich stöhnte auf. >>Was für eine Ehre, Zoe.<< Sie lachte und warf ihre Haare in den Nacken. >>Gibst du uns einen aus?<<, fragte sie und schubste mich weiter zum Fenster, sodass sie sich mit auf die Bank setzten konnte. Ich hatte jetzt eigentlich erwartet, dass sich Sam zu uns gesellen würde. Doch als Maddy neben Aaron Platz nahm..musste ich mich schon anstrengen nicht dumm aus der Wäsche zu gucken. >>Du wirst ein Tadel kriegen, Madison?<< Sie zog die Stirn kraus und legte ihren Kopf schief. >>Seit wann interessiert dich das ein Dreck?<< Zoe seufzte neben mir auf. >>Daran müssen wir noch arbeiten, Süße. So bekommst du keinen Drink spendiert.<< Aaron grinste von einem Ohr bis zum anderen. >>Oh doch! Nur nicht von dem, von dem ihr es erwartet.<< Dann lachte er und winkte die Bedinung zu uns heran.

(Madison:)

Ich verdrehte genervt die Augen und bestellte mir einen Eiscafé, weil es so warm war. >>Und was habt ihr so schönes gestern auf der Party gemacht?<<, fragte ich die Jungs. Aaron schmunzelte, >>Nichts besonderes!<< Zoe schnaubte. >>Du weißt ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn man so über meine Mädchen spricht.<<, rief sie empört. >>Ach Zo.. Dann solltest du ihnen vielleicht lehren, wie man richtig guten Sex hat.<<, sagte jetzt Tylor. Ich verschluckte mich und prustete alles was ich im Mund hatte auf Tylor. Was fiel ihm ein die Mädchen in unserer Clique so schlecht zu reden und Zoe so etwas zu sagen! Jedem Menschen gefiel der Sex anders besser. >>Bäh!<<, schrie Tylor und sprang auf. Er warf mir einen grimmigen Blick zu und verschwand auf der Jungs Toilette. Zoe seufzte. >>Maddy..? Hast du eigentlich jemals vor bei einem der cooleren Typen im Bett zu landen?<<, fragte sie ernst. Ja sie meinte das wirklich so. Sie war die nächste, die geduscht wurde. Ich sprang empört auf. >>Nein! Mit so billigen Playboy´s gebe ich mich doch nicht ab.<<, schrie ich und stolzierte dann aus dem Café.

(Tylor:)

Ich wischte mir gerade den letzten Caféfleck vom T-Shirt, als Kyle rein kam. Er sah mich belustigt an. >>Maddy!<<, gab ich zu verstehen und spülte mein Gesicht mit Wasser. >>Ich habe von eurer Wette gehört.<<, meinte er dann. Ich blickte fragend auf. >>Ich wollte nur sagen, dass sie sich echt lohnt. Ihr Sex ist göttlich.<<, schwärmte er. Was hatte er da gerade gesagt? Er war schon mit ihr in der Kiste gewesen? Was war sie nur für eine billige Schlampe und er ein Verräter? Ehe er sich noch entsinnen konnte landete meine Faust schon in seinem Gesicht. Er schnappte nach Luft. >>Das hast du davon, wenn du dich an Neuen vergreifst!<<, lachte ich. Doch dann traf mich ein Tritt ans Schienbein und ich fluchte. Dann schlugen wir beide auf uns ein. >>Aufhören!<<, schrie Zoe und schmiss sich zwischen euch. >>Was seit ihr nur für dumme Macho´s?<<, fragte sie und scheuchte uns außeinander. >>Jemand fährt mich jetzt zur Schule! Madison ist schon mit meinem Motorrad weg.<< Sie hob eine Hand. >>Ich habe es ihr aber erlaubt! ..und jetzt zügig. Wir verpassen den Schulschluss.<< Sie schnappte sich meinen Arm und zerrte mich raus. Aaron hob entschuldigend die Schultern. >>Sie wollte nicht mit mir fahren.<<

 Ich verdrehte die Augen und wir verließen das Café. Ich schwang mich auf mein Motorrad und überreichte Zoe den Helm, den sie sich überstülpte und sich zu mir gesellte. Dann startete ich den Motor und wir sausten zur Schule. Dort angekommen verabschiedete sie sich und ich schlenderte zum Schulgebäude. Ich entdeckte Madison an ihrem Schließfach und ging zu ihr. Sie bemerkte mich nicht, also packte ich sie an der Taille und drehte sie zu mir um. Sie kreischte kurz auf, bevor sie mir tief in die Augen blickte und verstummte. Ich konnte ihr nicht in ihre himmelblauen Augen sehen, da ich mich sonst wahrscheinlich in ihren verloren hätte also starrte ich ihr auf den Mund. >>Was willst du Tylor?<<,fragte sie mich abeweisend und wendete sich ab. Ich fasste ihr Kinn und drehte ihr Gesicht wieder zu mir um. >>Dich.<<, hörte ich mich antworten ohne das ich es realisierte. Ich wollte es eigentlich nicht sagen, doch es tat gut einmal nicht zu lügen. Sie lächelte kurz und ihre Wangen färbten sich leicht rosa. Sie sah so süß aus, dass ich dem Drang sie zu küssen nicht widerstehen konnte. Ich senkte meinen Kopf und legte meine Lippen ganz sachte auf ihre. Sie trat einen Schritt auf mich zu und lehnte sich an meine Brust. Ich nahm das als Zustimmung und liebkoste ihren Mund mehr. Doch dann auf einmal trat sie einen Schritt zurück, gab mir eine Backpfeife und ihr Gesicht verfinsterte sich. >>Fass mich ja nicht noch einmal an, du eingebildeter Arsch!<<,schrie sie mich an und trat mir in meine Weichteile. Ein Schmerz durchzuckte mich innerhalb weniger Sekunden, sodass ich aufstöhnte und mich krümmte. Sie lachte ein finsteres Lachen und verschwand durch das Haupttor und ließ mich hier ganz verdattert mit schmerzverzerrtem Blick stehen.

(Madison:)

Ich rantte über den Schulhof und dann den Weg entlang nach Hause. Tränen rannen mir übers Gesicht. Was bist du nur für ein dummes Mädchen, dass du auf so etwas hereinfällst? Ja meine innere Stimme hatte recht. Ich war echt blöd. Wie konnte ich nur eine einzige Sekunde glauben, dass mich Tylor wirklich wollte? Das er Gefühle für mich hatte? Das war bestimmt eine reine Mädchenangelegenheit gewesen. Wenn ein Junge dir unerwartet gesteht, etwas für dich zu empfinden, schmilzt doch jedes Mädchen dahin, wie Eis in der Sonne oder nicht? Eigentlich hatte ich gedacht nicht so ein Mädchen zu sein, dass auf alles reinfällt, doch da hatte ich mich wohl getäuscht. Ich war kein Stück besser. >>Maddy? Alles ok?<<, erklang es plötzlich von der Straße. Ich nickte. >>Kl..ar!<<,schniefte ich. Dann hielt ein Motorrad neben mir, doch ich lief weiter. >>Bleib stehen!<< Doch ich dachte erst gar nicht daran. Doch er holte mich ein und schloss mich in seine Arme. Er streichelte mir übers Haar und ich schmiegte mich an seine Brust. >>Ich verschmiere noch dein ganzes T-Shirt.<<, meinte ich und wollte zurücktreten, doch Noah dachte wohl nicht daran mich loszulassen. >>Sag mir Schätzchen, was ist los.<< Ich sah ihn an und schluchtzte. >>Du kannst mir vertrauen, Kleine. Ich bin nicht so wie die anderen.<< Ich lachte kurz auf, doch mein Lachen erstarb unter einem Schluchzer. >>Ok..ja ich bin auch so. Aber bei dir ist das anders! Du bist zwar schon richtig sexy und ich streite nicht ab, dass ich mit dir nicht gerne schlafen würde, doch mir liegt mehr daran dich für immer zu haben, als dich jemals zu verlieren.<< Ich schlang meine Arme um ihn. >>Danke!<<, hauchte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. >>Ich mag dich auch, Noah.<< Er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und reichte mir den Helm. >>Nach Hause?<<, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Er grinste. >>Dann weiß ich schon, was ich dir zeige!<<

Ich ließ mich auch wenn nicht ganz freiwillig zu dem Ort hinfahren. Die Landschaft flog nur so an uns vorbei und ich klammerte mich an Noah. Er grinste frech. Wir waren schon längst aus der Stadt heraus und fuhren übers Land. Ich lachte, weil es sich mal so befreit anfühlte nicht von Hochhäusern eingeengt zu sein. >>Wir sind gleich da.<<, schrie Noah mit dem Fahrtwind und gab noch einmal richtig Gas. Oh Gott, wie ich dieses Gefühl liebte. Ich glaube ich sollte meine Mum auch überreden mir ein Motorrad zu holen.

Dann hielt er plötzlich mitten auf der Straße an. Es war eine große Straße auf der wir fuhren, doch wir waren die einzigen gewesen. Niemand trollte hier herum. Die Straße war von Feldern, Bäumen und Seen umgeben. Kein Haus war weit und breit zu erkennen keine Menschenseele. Man hörte nur den Wind, der über die Felder pfiff. Das plätschern eines Baches ganz in der Nähe und das singen der Vögel. Ich lachte und setzte den Helm ab. Noah half mir vom Motorrad. Ich reichte ihm dem Helm und lief auf die Wiese vor uns, die mit den wünderschönsten Blumen, die ich je gesehen hatte überseht war. Ich schrie voller Freude und ließ mich ausgestreckt auf der Wiese fallen. Noah kam auch herbeigelaufen und grinste über beide Ohren. Ich stellte ihm ein Bei, sodass er neben mir ebenfalls zu Boden ging. Er funkelte mich an und kurz darauf kugelten wir uns wild lachend über die Wiese. Schließlich gewann er und lag oben. Ach was das für ein befreiendes Gefühl war einmal nicht groß, stark und erwachsen sein zu müssen. Wie er so auf mir lag, wäre es die leichteste Sache der Welt gewesen mich zu küssen oder sonstiges zu machen stattdessen grinste er verschmitzt und sagte, >>Gewonnen!<<,bevor er mich durchkitzelte.

Er ließ erst nach, als ich vor lachen schon Bauchschmerzen hatte und nicht mehr richtig atmen konnte. Er legte sich neben mich und dann lagen wir einfach nur da und sonnten uns.

Nach einer ganzen Weile sagte Noah, >>Danke!<< Und ohne nachzufragen wusste ich wofür und er wusste, dass ich ihm auch dankte. Mit keiner anderen Person hätte er dies machen können und für mich war es einfach einmal befreiend und wunderschön gewesen und augenblicklich fragte ich mich, warum Tylor nicht auch so romantisch sein konnte und vorallem, warum er immer so grausam zu mir war.

Plötzlich überschwappte mich eine Menge kaltes Wasser und ließ mich aufkreischen und hochfahren. Ich blinzelte gegen die Wassertropfen an und erkannte Noah mit dem Motorradhelm in der Hand. Ich sprang mit einem Satz auf die Beine und schrie, >>Na warte!<< Da rannte er schon weg und ich hinterher. Es war lustig sich wie kleine Kinder zu benehmen und schließlich landeten wir beide in einem kleinen See und ich tauchte Noah unter. Danach schwommen wir eine Runde und gingen dann klitsch nass wieder zur Straße. Nicht einmal meine teuren pinken Chucks hatte ich ausziehen können. Ich musterte mein Top und musste mit Erschrecken feststellen, dass es hellblau war und man deshalb jetzt meinen BH durchsehen konnte, aber auch durch Noah´s weißes T-Shirt, konnte man jetzt eindeutig die Konturen seines Sixpacks erkennen. Allerdings war Noah noch viel mehr ein Gentlemen, als ich erwartet hatte, denn er schaute mir stets nur in die Augen und nicht irgendwo anders hin. Dann schloss er den Sitz auf und holte ein schwarzes T-Shirt raus und reichte es mir. Ich zog es dankend über und dann fuhren wir wieder nach Hause. Er setzte mich vor meiner Haustür ab und ich bedankte mich nochmal und küsste ihn zum Abschied auf die Wange, dann schloss ich die Wohnungstür auf und rief, >>Bin wieder da!<<

Meine Mutter trat aus der Küche und musterte mich. >>Wo bist du denn reingefallen und warum kamst du nicht pünktlich zum Mittagessen?<< >>Sorry, Mum. Ich..es war spontan. Mein Freund Noah, hat mich an einen See eingeladen. Ich konnte nicht nein sagen und außerdem wollte ich nicht.<< >>Sie haben sich geküsst.<<,schrie mein Bruder von oben und ich verdrehte nur die Augen. >>Nächstes Mal rufst du an und jetzt zieh dich um und iss dann was.<< Ich nickte und zog mich tatsächlich schnell um und setzte mich dann in die Küche, wo mir meine Mutter einen Teller mit einer kalten Pizza hinstellte. Ich verzog das Gesicht. >>Mum. Das muss ich jetzt doch nicht essen oder?<< Sie nickte. >>Und ob, mein Fräulein!<< Ich seufzte und fing an mir die Pizza reinzuquälen. Meine Mutter setzte sich mir gegenüber und kurz danach kam auch mein Bruder herein gestürmt. >>Ich habe es gesehen, Mutter. Sie haben sich vor der Haustür geküsst.<< Meine Mutter hob fragend eine Augenbraue und ich schüttelte nur den Kopf. >>Auf die Wange, du Trottel! Er ist mein bester Freund.<< Meine Mutter strahlte. >>Du hast einen neuen Freund? Das freut mich und jetzt geh wieder spielen Ben..<< >>Aber..<<, fing er an, doch meine Mum blieb eisern, >>Frauengespräche gehen dich nichts an.<< Ich seufzte während Ben ging..dass konnte ja jetzt was werden!

 

(Tylor:)

Es war Abend. Lauter sexy Mädchen machten mich an. Neben mir saß Aaron, der gerade mit einer Stripperin flirtete. Die Luft im Koloss war heute mal wieder stickig. Ich wieß alle Girls ab. Heute hatte ich keine Lust auf einen Fick, obwohl ich schon von Entzug sprechen konnte, denn ich hatte seit drei Tagen keine mehr flachgelegt. Wow. Wenn ich das jemandem erzählen würde, würde er es mir nicht abkaufen. Ich sprang von der Couch auf und verließ den Club. Die Bitches die mir folgten hängte ich locker ab, da sie auf ihren High-Heels und mit soviel Alkohol im Blut nicht mal mehr gerade laufen konnten.

Ein Bild schoss mir durch den Kopf. Wie Maddy auf ihren silbernen Stöckelschuhen und dem so verführerischen schwarzen Kleid, plötzlich umgekiptt ist und ich sie aufgefangen habe. Ihre wunderschönen Augen hatte sie geschlossen gehabt. Ihre Lippen waren so verführerisch gewesen, dass ich kurz überlegt hatte sie zu küssen, doch das empfand ich als unfair, da sie nicht mehr bei Bewusstsein war.

Doch heute hatte ich es tatsächlich getan. Oh mann, ihr Kuss war so berauschend gut gewesen, dass ich fast vergessen hätte zu Atmen. Dieses Gefühl..Halt mal, sowas darf ich gar nicht denken!

Ich trat gegen ein Fahrrad und ließ mich an der Wand entlang auf den Boden gleiten. Dieses Mädchen machte mich noch verrückt. Scheiße verdammt!

Arschloch auf halbsieben!

(Madison:)

Ich fingerte mein Handy aus der Hosentasche. Endlich das Display zeigte Freitag an. Nur noch den letzten Schultag überstehen. Ich seufzte und packte meine Sachen bevor ich mich auf den Weg machte. Ich wählte Chloes Nummer. Nach einiger Zeit ging sie ran. >>Was los, Süße?<<, meldete sie sich verschlafen. Ich verdrehte die Augen. >>Kommst du zur ersten? Wie lange hast du wieder gemacht?<< Ich hörte es rascheln. Sie stand wahrscheinlich gerade auf. >>Zu lange! Ich versuche zu mitte der Stunde zu kommen. Bye Baby!<< Dann legte sie einfach auf. Warum mussten hier alle nur so abnormale Schwänzer sein?

Zum Glück hatte ich gestern das Gespräch überstanden. Sie hatte mich einfach nur nach meinen Freunden, deren Noten, wobei ich da hatte lügen müssen und sowas gefragt.

Noah hielt neben mir uns nahm seinen Helm ab. >>Mitfahrgelegenheit fällig?<< Ich lachte und setzte den Helm auf, den er mir reichte. Dann schwang ich mich auf sein Motorrad und umschlang seinen Körper mit meinen Armen. Er grinste und startete.

Warum war er nur der einzig Vernünftige hier. Ich seufzte. Zum Glück hatte ich ihn. Auf ihn war wenigstens Verlass. Nicht so wie auf Tylor. Hä? Wie komme ich denn jetzt darauf? Schnell verbannte ich ihn aus meinen Gedanken und genoss die Fahrt.

Auf dem Schulhof verabschiedete ich mich von Noah, da er leider kein Sport hatte. Ich ließ mich in der Umkleidekabine auf die Bänke fallen. Ein paar Mädchen starrten mich an. >>Was?<<,bluffte ich. Gott! Ich schlug die Hand vor den Mund. Früher in der Grundschule war ich nie so gewesen. Zwar waren Chloe und ich schon dort beste Freunde, doch wir waren halt kleine Kinder und gut erzogen. Selbst als ich umgezogen bin, was mir sehr schwergefallen ist, hab ich mich immer gut benommen. Dad. Ich schniefte. Wir waren wegen der Arbeit von unserem Dad umgezogen und auf so ein Scheiß Strebergymnasium gegangen, bis..

Ich sprang auf und schleuderte meine Tasche von mir weg. Meine Mitschülerinnen sahen mich erschrocken an. Ich stürmte nach draußen und rannte.  Rannte was das Zeug hielt. Als wenn es um Leben und Tod ginge. Tränen rannen mir übers Gesicht und verschleierten meine Sicht. Ich wusste nicht genau wo ich hinrannte nur weg. Einfach weit weg.

Plötzlich trat ich auf einen riesigen Stein, den ich nicht gesehen hatte und mein Fuß knickte um. Ich presste meine Lippen aufeinander um nicht zu schreien. Dann fiel ich...in starke Arme. Hä?

Ich ließ meine Lieder geschlossen und unterdrückte meine Schluchszer. Niemand sollte sehen, dass ich geweint hatte, obwohl es dafür wahrscheinlich schon längst zu spät war. Ich wartete darauf, dass mich der Typ losließ und ich weiterlaufen konnte. Doch es passierte nichts. Er hielt mich und ich lag in seinen Armen. Nach gefühlten fünf Minuten blinzelte ich und blickte auf.

Mein Kiefer klappte nach unten. Er sah mich an und schmunzelte. Ich befreite mich hektisch aus seinen Armen und trat ein Schritt zurück. Autsch! Hölle. Das tat vielleicht weh. Ich fiel wieder um. Er hielt mich erneut. Scheiße. Albtraum. Ein angeknackster Fuß und ich befinde mich Kilometer weiter weg von der Schule. Mal abgesehen davn, dass ich es wahrscheinlich nie alleine wieder zurück schaffen würde, wusste ich nicht einmal wo ich bin. Dazu kommt noch, dass mein Handy natürlich in meiner Tasche war, die ich in der Umkleide gelassen hatte. Und jetzt dürft ihr dreimal raten wer mich gerade hält und mein Herz gefühlt zehn mal schneller schlagen lässt. Tylor.

Ich atmete tief ein und wieder aus. Dann blickte ich ihn an. Dieses mal sah er gerade nicht zu mir, sondern in die Ferne. Die Kerbe in seinem Kinn lockte mich gerade tierisch an mit meiner Zunge sie nach zu fahren. Sein markantes Gesicht strahlte mit seinen jadegrünen Augen. Seine Lippen..ein Traum.

Was? Nein. Er war hässlich. Ein Arschloch und ich lag in seinen sehr muskulösen Armen. Okay?! Hatte ich eine Gehirnerschütterung oder was war jetzt los?

>>Du kannst mich loslassen.<<,sagte ich Tylor kalt ins Gesicht. Er grinste. >>Klar.<<, sagte er und sah mich an. Seine rechte Augenbraue fuhr in die Höhe, aber seine Arme bewegten sich keinen Zentimeter.

>>Lass deine Finger von mir du Arschloch.<< Sein Gesicht verfinsterte sich, als wenn ihn das getroffen hätte. Pah! Ihm machte das wahrscheinlich einen Dreck aus.

>>Ein Danke hätte auch genügt.<<,sagte er und irgendwas undefinirbares schwang in seiner Stimme mit. Dann ließ er abrupt von mir los und ich ging langsam zu Boden. Er sah mich nicht an und drehte mir den Rücken zu. Er ließ mich einfach hier zurück und verschwand. Scheiße, so hatte ich das nicht geplant!

Ich sah mich um, doch keine Menschenseele war in Sicht, die mir helfen konnte. Ich fluchte. Der Asphalt war hart und ungemütlich. Mein Fuß schmerzte. Meine Tränen drangen wieder hervor und ich bibberte. Ich zog meine Knie an und bereute es sofort. Jede Bewegung tat tierisch weh. Ich schluchste, während meine Sicht verschwamm. Schließlich brach ich einfach irgendwo im nirgendwo zusammen.

 

(Tylor:)

Ich kam nicht weit. Gerade mal um die Ecke, da holte mich mein schlechtes Gewissen ein. Ich ließ Madison da einfach liegen. Mit einem vielleicht gebrochenem Fuß. Ich war so ein Arsch. Ich drehte um. Sie konnte ja nicht wissen, nicht mal ich wusste, was und warum ihre Wörter in mir Gefühle auslösten die ich seit Jahren verdrängt hatte. Als sie wieder in meine Sicht kam blieb ich geschockt stehen. Wie ein zusammengerolltes Kind lag sie auf dem Bürgersteig. Ich riss mich zusammen und sprintete zu ihr. Tränen zierten ihr Gesicht. Ihre Lieder waren geschlossen. Ich fühlte ihren Puls. Er war stabil. Ich verfluchte mich und hob sie sanft aus meine Arme. Dann trat ich den Rückweg an. Lauter Fragen schwirrten mir im Kopf, doch am lautesten beschimpfte mich eine Stimme. Ich gab ihr Recht.

 

(Madison:)

Ich nahm eine schüttelnde Bewegung war. Dann fühlte ich zwei starke Arme die mich trugen. Bald darauf nahm ich war, dass wir gingen. Stechende Kopfschmerzen setzten ein und ich verzog mein Gesicht schmerzverzerrt. Ich blinzelte und sah Tylor. Ich hatte nicht die Kraft mich aufzuregen oder gar etwas zu sagen. >>Schlaf. Wir sind bald da.<<, sagte er sanft und schob meine Lieder sanft zu. Keine drei Sekunden schlummerte ich wieder ein.

Als ich wieder aufwachte trug Tylor mich gerade die Treppen zur Eingangshalle hoch. Er bemerkte, dass ich mich regte und sah mich liebevoll an. >>Augen zu habe ich gesagt.<<, sagte er, aber es klang kein bisschen unfreundlich. Ich schloss meine Lieder wieder gehorsam und fiel wenn auch unfreiwillich in den tiefen Schlaf.

Ich nahm ein paar Stimmen war. Sie stritten. Dann spürte ich die Wärme, die ein Körper nah an meinem ausstrahlte. Bald darauf begriff ich, dass ich immer noch in Tylor´s Armen lag. Ich wollte mich bewegen und die Augen auf machen, doch es gelang mir noch nicht. >>Was hast du dir dabei gedacht?<<, zischte ein Mädchen. Es war Zoe. >>Was soll den der scheiß. Was hab ich denn damit zu tun?<<, grummelte Tylor. Eine Person stapfte wie wild durch den Raum. >>Das weißt du genau, Ty.<<, knurrte Zo jetzt. Ich verstand nichts mehr. Ich allein war doch schuld gewesen, dass ich weg gerannt war. Klar Tylor hatte mich alleine gelassen, aber das konnte man ihm doch nicht verübeln. >>Zo..beruhig dich Süße.<<, versuchte Sam es sanft. >>Ach und du findest das also okay?<<, schrie sie. >>Wow. Das hab ich nicht..<< >>Halt dein Mund.<<, zischte sie und es knallte. Zoe wurde handgreiflich. Tylor lachte auf, verstummte allerdings schnell wieder. Was war da los? Mit meiner ganzen Kraft versuchte ich meine Augen aufzumachen. Ein unglaublich gewaltiger Schmerz raubte mir innerhalb binnen von Sekunden den Atmen. Mein Mund öffnete sich und ein gepresster Schrei kam hervor. Meine Hand krampfte sich um Tylor´s Arm. Sofort brach Hektik aus. >>Oh Gott.<<, sagte Zoe geschockt. >>Alles wird gut.<<,sagte Sam. Ich hörte Zoe seufzen. Er hatte sie wahrscheinlich in den Arm genommen. Tylor grummelte etwas wie, >>Maddy hat Schmerzen und ihr habt nichts anderes zu tun..<< Aber ich verstand es nicht so genau. Dann stach etwas Spitzes in meinen Arm. Der Schreck war größer als der Schmerz und mehr konnte ich nicht denken, denn ein Nebel umhüllte meine Sinne und zog mich wieder in das schwarze Nichts zurück.

Jemand berührte meinen Fuß. Ich schrie auf und öffnete meine Augen. Das Licht blendete mich. Ich blinzelte und erkannte Chloe, die sich gerade tausend mal bei mir entschuldigte. Tylor war weg. Zoe und Samuel auch. Nur meine beste Freundin saß an meiner Krankenliege. >>Was ist passiert?<<,flüsterte ich mit rauer Stimme. Sie zuckte mit den Schultern. >>Hast du vielleicht zu viele Drogen genommen?<<, sie lachte. Ich verzog mein Gesicht. Gleich darauf sah sie wieder besorgt aus. >>Tut mir leid. Ich hätte da sein sollen.<< Sie nahm mich in den Arm. Ich seufzte. >>Du kannst ja nichts dafür.<< Sie schüttelte den Kopf. >>Die Ärzte sagen, du musst deinen Fuß schonen. Der Knochen ist angebroche doer sowas. Ach Ärzte, wenn sie einem etwas erklären wollen versteht man erst recht nichts.<< Wir lachten beide. >>Wo sind die anderen?<<, fragte ich. Chloe fischte ihr Handy aus ihrem Minirock. >>Die sind im Koloss. Sich besaufen. Du sahst echt übel aus. Kein Wunder, dass sie jetzt erstmal was brauchen.<< Ich sah sie verwundert an. >>Wie spät ist es denn?<< Sie sah nochmal auf ihr Handy. >>Um elf.<< Ich blickte mich um und erkannte jetzt erst, dass ich gar nicht im Krankenzimmer lag. Dieses kleine Zimmer ähnelte eher einem Krankenhaus. >>Wer hat mich denn hier her gebracht?<< Chloe sah mich an und grinste. >>Ich war echt geschockt, als Ty ankam und dich blass wie eine Leiche ins Sanitätszimmer brachte. Als du wohl starke Schmerzen hattest, hast du eine Spritze bekommen und er hat dich noch bis ins Krankenhaus getragen.<< Sie grinste.  >>Was?<<, fragte ich leicht angepisst. >>Das sah echt süß aus. Dein Retter in Not.<<, sie lachte. Ich grummelte und erhob mich. Chloe sprang auf und drückte mich wieder ins Bett. >>Du sollst liegen bleiben. Deine Mutter holt dich morgen ab und du kannst wieder zur Schule, aber über Nacht bleibst du noch hier.<< In dem Moment kam eine Krankenschwester herein und teilte Chloe mit, dass sie jetzt verschwinden müsse. Die Besucherzeit währe um. Ich trennte mich schweren Herzens von ihr und versuchte danach vergebens wieder einzuschlafen.

(Tylor:)

Noah stürmte auf mich zu und sah mich vorwurfsvoll an. >>Was hast du gemacht, Alter?<<, er klang wütend. Ich stand vom Barhocker auf und torkelte in Richtung Ausgang. Ich hatte schon einiges intus und dieses Bild, wie Madison auf meinem Schoß lag und schrie und sich ihre Hand verkrampfte wollte mich einfach nicht loslassen. Es war schrecklich gewesen sie leiden zu sehen. Ich hatte auch Schmerzen, weil sie welche hatte und das war einfach komisch. Es war.. ich konnte damit einfach nicht umgehen. Noah hielt mich an der Schulter fest. Ich schlug sie weg. >>Wasch..willschte?<<, nuschelte ich blau. Er verdrehte die Augen, denn er wusste, dass ich in diesem Zustand zu nichts zu gebrauchen war. Deshalb drehte er sich weg und sagte, >>Lass gut sein Mann.<<

 

Als Madison morgens in die Klasse kam trug sie ein pinken Verband um den Fuß und humpelte durch die Klasse. Außerdem hatte sie ein grünes Top und eine wirklich knappe Hotpan an. Ich weiß nicht wieso, aber sie sah richtig süß aus... Natürlich nur wegen dem rosa Verband! Am liebsten hätte ich meinen Kopf jetzt auf den Tisch gehauen, aber das wäre komisch rübergekommen.

Also blickte ich einfach Aaron an, der irgendwas auf seinem Handy zockte. Als unsere Lehrerin in die Klasse kam und strahlte sie über beide Ohren. >>Nun. Ich darf euch heute etwas ganz besonderes verkünden. Da wir bald ein Drama lesen werden, habe ich die Erlaubnis bekommen vorher mit euch selbst ein Theaterstück vorzuführen.<< Einige stöhnten auf, die anderen jubelten. Ich stöhnte. >>Wir spielen Julia und Romeo.<< Jetzt stöhnte ich lauter und verdrehte die Augen. Aaron blickte vom Handy auf. Er sah sich verwundert um. >>Was ist los, Mann?<< Ich seufzte. >>Wir spielen Romeo und Julia.<< >>WAS?<<, schrie er durch die Klasse und zog alle Aufmerksamkeit auch der Lehrerin auf sich. Sie legte ihren Kopf schief und musterte uns. >>Du darfst natürlich auch für Romeo vorspielen, Aaron.<< Er lachte los. Die Lehrerin sah ihn finster an. >>Gut. Du spielst Romeo, jetzt ist es fest.<< Jetzt brach Madison in schallendes Gelächter aus. Chloe neben ihr kicherte. >>Und du mein Fräulein, spielst Julia.<< Sie sah Maddy an und mein Gesicht verfinsterte sich. In dem Stück mussten sie sich küssen. Ich sprang auf. Alle sahen mich verdattert an und ich selbst war etwas verwirrt. >>Ähmm..Ich..ich muss kurz weg.<<, sagte ich und ging zügig aus der Klasse.

 

(Madison:)

Was ist denn mit dem los? >>Hast du das gesehen?<<, flüsterte Chloe. Als wenn man das hätte übersehen können. >>Ich wette, dass ist, weil du Julia spielst.<< >>Ich bitte dich.<<, lachte ich. Doch Chloe blieb ernst. >>Nein, ehrlich.<< Ich kicherte. >>Träum weiter, Prinzesschen.<<, lachte ich. Chloe nickte zu Aaron herüber, der immer noch verwirrt auf die offene Tür starrte, durch die Tylor soeben verschwunden war. Unsere Lehrerin fing an die restlichen Rollen und die Texte zu verteilen. Ich seufzte. Julia war die Hauptrolle. Aaron war Romeo. Gott steh mir bei! Das werde ich nicht überleben.

>>Ich bin deine Mum, Maddy.<<,Chloe lachte.  Nachdem jeder seine Rollen bekommen hatte wurden wir entlassen und sollten zu morgen schon einmal die Texte lesen. >>Tylor ist der Priester Lorenzo. Wird das affig.<< Sie lachte immer noch, während wir uns aus die Steinmauer pflanzten und auf Zoe warteten. >>Hey.<<, begrüßte mich Noah und ich drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. Chloe verdrehte die Augen. >>Na welche Rolle hast du?<<, wollte sie sofort wissen. Er grinste. >>Ich darf um die Hand der Julia anhalten. Ich bin Paris.<< Jetzt konnte Chloe nichts mehr halten. Sie kugelte vor lachen immer noch auf dem Boden, als Zoe Hand in Hand mit Sam antrudelte. Ich lächeltte. Die beiden passten perfekt zusammen. Ich hoffte, dass Samuel das irgendwann begreifen würde.

>>Wie gehts dir?<<,fragte Sam und setzte sic neben mich, bevor er Zoe auf seinen Schoß zog. >>Den Umständen entsprechend.<<,winkte ich ab. Er gab sich damit zu Frieden und fing an Zoe zu küssen. Ich gönnte es den zwei Turteltäubchen. Zur Pause hin kamen immer mehr Leute zu uns. Erst Kyle, dann Jared, dann Paige und Zara und schließlich Aaron. Ich wollte aufspringen und ihm entgegen laufen, doch Noah hielt mich zurück. >>Glaub mir uns interessiert es auch alle blendend, wie es deinem Romeo geht, Juliet, aber die paar Sekunden wirst du noch ohne ihn aushalten können.<< Er fing an zu lachen. Einige stimmten mit ein. Ich nicht. Es reichte, dass ich die Deutschstunden überleben musste, dann jetzt nicht auch noch meine Freizeit. 

>>Hey Leute.<<,begrüßte uns Aaron und stellte sich neben Jared. >>Hast du nicht vor Julia ein Kuss zu geben?<<,fragte dieser und grinste. Ich sprang auf und fluchte, weil mein Fuß anfing wie Hölle zu schmerzen. Trotzdem eielte ich so schnell es ging davon. Das war zwar nicht schneller als kriechen mit schmerzverzerrter Miene, aber wenigsten war es etwas. Noah holte mich trotzdem ein und hielt mich fest. Er nahm mich in den Arm und hielt mich so fest, dass ich mich nicht wehren konnte. >>Was sollte das?<<,blaffte ich ihn an. Er entschuldigte sich. In dem Moment kam Tylor aus dem Schulgebäude. Seine Augen schweiften über den Pausenhof und ich betete, dass er uns nicht sah. Vergebens. Seine Augen blieben bei meinen hängen und sahen mich..vorwurfsvoll? Warte..ich blinzelte. Doch dann hatte er sich schon abgewand und schlenderte in Richtung Turnhalle. Dort stand Amber, die ihn herzlich drei Küsschen auf die Wangen drückte und ihm einen schönen Blick in ihren Ausschnitt gönnte. Eine Eifersucht flammte in mir auf, die ich schon lange nicht mehr zu spüren bekommen hatte? Aber warum nur war ich eifersüchtig? Er war ein Playboy. Ein Arsch. Der mieseste Lügner auf der Welt und unglaublich sexy. Gott! Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn. Noah sah mich verwirrt an. >>Was zum Teufel machst du da?<< Ich hatte keine Lust ihm irgendwas zu erklären und humpelte deshalb wieder zu Chloe zurück. Sie war gerade damit beschäftigt Aaron auf den Arsch zu starren und nebenbei Kyle irgendwas auf italienisch zu erklären. Ich seufzte. Warum hatte mich Tylor nur vorwurfsvoll angesehen? Das war alles viel zu absurd für mich. Ich musste hier weg und doch wusste ich, dass ich damit fertig werden musste.

>>Heute Party bei mir.<<, rief ich, sodass es alle hörten. Chloe wand ihren Blick von Aaron ab und sah mich verwundert an. >>Was ist mit deiner Mutter?<< Ich lächelte. >>Ich werde sie überreden mit Ben zu meiner Oma zu fahren das Wochenende und wenn du mir hilfst das Chaos zu beseitigen wird gar nichts auffallen.<< Chloe nickte einverstanden. Den Rest der Tages plante ich die Party und vergaß dabei fast Tylor. Fast.

 

Am Abend, es war so gegen siebzehn Uhr kam Chloe, während meine Mutter und mein kleiner nerviger Bruder das Haus verließen. Wir beide räumten alle wichtigen Gegenstände in eine Kammer und schlossen ab. Auch das Schlafzimmer und Bürozimmer, sowie der Raum von Ben verschlossen wir. Dann schmückten wir und bauten die alte DJ-Anlage auf. Noah hatte mir in der Schule versprochen sie zu bedienen. Um Sechs waren wir fertig und machten und fertig. Erst duschen, dann Haare föhnen. Dann zog ich mir ein enges knall pinkes Kleid an. Es hatte keine Träger und endete weit über den Knien. Es stand mir wie angegossen und betonte meine Figur besonders gut. Danach schminckte ich mich und machte mir eine Steckfrisur. Auch meine beste Freundin warf sich ordentlich in Schale. Danach kauften wir nochmal ein. Snacks, Alkohol, den wir nur bekamen, weil Chloe den Kassierer kannte und ein paar Getränke. Wir verteilten den Einkauf im Haus und stellten Pappteller und Becher auf. Wenn eines der Gläser meiner Mum kaputt gehen würde, würde sie austicken.

Um Punkt acht Uhr klingelte es und wir ließen die ersten Gäste herein. Es waren drei Jungs. Sie waren relativ groß und auch nicht schlecht gebaut. Chloe drückte ihnen Küsschen auf die Wange und begrüßte sie herrlich. Da ich diese Leute nicht kannte winkte ich sie einfach mit einer Handbewegung ins Haus. Sie pfiffen, als sie mich sahen und spazierten ins Wohnzimmer. Ich schloss die Tür und wollte Chloe gerade auch hinein folgen, als schon der nächste klingelte.

Ich öffnete. Es waren zwei Mädchen. Mittelschön, wie ich nach einer kurzen Musterung feststellen musste. Ich blickte nach draußen und entdeckte schon die nächsten, die auf mein Haus zusteuerten. Ich ließ die Tür einfach auf und folgte den Mädchen zu Chloe, die gerade angeregt mit den Jungs sprach.

Kurze Zeit später war mein Haus schon rappel voll mit fast nur fremden Teenagern. Noah stand schon hinter der DJ-Anlage und legte Musik auf. Die meisten standen an den Tischen und besauften sich. Noch tanzte keiner. Wahrscheinlich waren sie dazu zu nüchtern. Ich goss mir ein Glas Wodka ein und trank es aus. Dann ging ich zu Noah herüber. >>Na.<<,schrie ich gegen die Musik an. Er grinste. >>Keine Angst, wenn die voll sind läuft die Party erst richtig.<< Ich verkniff mir mein Kommentar, dass ich mir das schon gedacht hatte und lachte einfach.

 Wir sollten Recht behalten. Nach zwei Stunden tanzten alle wie wild herum.

Ich quetschte mich durch die panzenden Paare hindurch und machte mir ein Cocktail fertig. Ich schüttete ihn in einem Zug herunter. Dann entdeckte ich Zoe am anderen Ende und schlängelte mich zu ihr hindurch. >>Wie gehts wie stehts?<<, fragte ich. Sie lachte. >>Super. Geile Party Maddy. Die sind ja noch besser als Abi´s. Schon um zehn ist hier die Hölle los.<< Sie lachte wieder. >>Sam, Aaron und Tylor..<< >>WAASS?<< Sie blickte sich im Raum um. >>Lass mich doch einfach ausredem. Sie wollen sich entschuldigen.<< Ich seufzte erleichtert. >>Sie kommen erst um elf.<< >>WAASS?<< Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. >>Hast du es jetzt akustisch nicht verstanden oder wie?<< Ich lachte und winkte ab. Dann trank ich drei Gläser Wodka auf ex. Ich bezweifelte, dass ich diesen Abend noch überleben würde.

 Chloe tanzte jeden Jungen an. Ab und zu sah ich wie sie mit einem knutschend in ein anderes Zimmer verschwand. Kurz darauf machte sie den nächsten an. Ich seufzte und trank noch fünf Gläser.

Irgendwann, ich hatte schon längst mein Zeitgefühl verloren, raunte mir jemand von hinten zu, >>Arschloch auf halbsieben.<< Ich kniff die Augen zusammen, um eine etwas klarere Sicht zu bekommen. Als ich es endlich geschafft hatte, war der Typ schon weg. Dafür entdeckte ich Tylor mit Aaron im Rahmen der Wohnzimmertür. Ich drehte mich hastig um und ging in die entgegengesetze Richtung. Plötzlich fing der ganze Raum an zu wanken. Ich stützte mich an einzelnen Personen und schaffte es durch die andere Tür in den Flur. An der Wand entlang stolperte ich zum Badezimmer. Das ganze Haus schwankte. Meine Hand zitterte, als ich die Türklinke hinunterdrückte. Ich blinzelte und erkannte zwei Personen die Sex hatten. In MEINEM Badezimmer. In einem Haus, dass jeden Moment zusammenstürtzen konnte. >>Raus!<<,schrie ich, doch ich bezweifelte, dass sie es gehört hatten.

Dann wurde mir schlecht. Die Wand drehte sich schon fast um 360 Grad. Ich stolperte und fiel fast in die Badewanne. Zwei Arme hielten mich. Galle stieg meinen Hals hinauf. Ich beugte mich über die Badewanne und kotzte. Ich kotzte was das Zeug hielt. Am Rande nahm ich wahr, dass die zwei Turteltäubchen das Bad verließen und mir jemand die Haare aus dem Gesicht hielt. Ich war dankbar dafür.

Als nach einer gefühlten halben Stunde endlich mein ganzes Essen und der Alkohol draußen war, ließ ich mich seufzend auf den Boden gleiten. Der Kerl sah mich besorgt an. Ganz verschwommen nahm ich wahr, dass er lachte. >>So viel Alkohol ist nichts für Barbies.<< Zuerst dachte ich es wäre Kyle, da er mich immer Barbie nannte, doch dann erkannte ich die dunkle Stimme. Scheiße. Tylor.

Sofort wurde mir wieder übel. Ich beugte mich hastig über den Badewannenrand, bevor mich weitere Mahlzeiten verließen. Tylor stand geduldig daneben und hielt meine Haare. Warum zum Teufel nochmal machte er das? Er könnte sich genauso gut jetzt mit einer anderen vergnügen und in meinem Zimmer Sex haben. Bei dem Gedanken schauderte ich, aber so war es. Stattdessen saß er neben mir und sah mir zu.

Als ich fertig war stolperte ich zum Waschbecken und säuberte mein Gesicht. Wankend fiel ich in Tylors Arme. Er fragte nicht, sondern hob mich einfach hoch und trug mich die Treppen hinauf in mein Zimmer, dass zum Glück leer war. Er legte mich auf meinem Bett ab, zog mir die High-Heels aus und deckte mich zu. Dann gab er mir einen Kuss auf den Scheitel und murmelte, >>Schlaf schön, Prinzessin.<< Danach verschwand er und meine Sinne. Ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, dröhnte mein Kopf. Ich schlug die Bettdecke auf und schlüpfte ersteinmal aus meinem Kleid. Dann ging ich duschen. Nach und nach kehrten meine Erinnerungen wieder. Ich seufzte und trocknete mich ab und zog mir dann eine Jogginghose und ein Top an. Ich trampelte die Treppen hinunter und entdeckte Chloe hinter dem Tresen. Sie kochte gerade Kaffee. Ich blickte mich um. Alles sah blitz und blank aus. Ich stemmte die Hände in die Hüften. >>Chloe.<< Sie sah zu mir. >>Wir wollten zusammen aufräumen. Du hättest doch nicht alles alleine machen müssen!<< Sie blickte zur Uhr. Es war um sechszehn Uhr. >>Die Party war sau geil..Aber mal dazu. Ich hab hier nicht aufgeräumt. Das waren die Jungs, bevor sie gegangen sind.<< Sie zog die Stirn kraus. >>Als ich aufgewacht sind, haben Noah, Kyle, Aaron, Jared und Tylor gerade den Rest weggeräumt. Dann sind sie gegangen.<< >>Na toll.<< Chloe grinste. >>Wieso ist doch alles perfekt?<< Ja. Bis auf..nein! Ich darf Tylor einfach nicht gut finden.

 

(Tylor:)

Als ich aufwachte schlief Aaron noch neben mir. Ich war zu ihm gegangen, da bei mir die Hölle losgewesen wäre, wenn ich erst dann nach Hause gekommen wäre. Meine Gedanken schweiften zu Madison. Ich fing an wie blöd zu grinsen. Ich wollte damit aufhören, doch ich konnte es nicht. Dieses Mädchen ist einfach zu bezaubernd. >>Morgen.<<, murmelte Aaron verschlafen und räkelte sich. Er setzte sich auf und wühlte in seiner Hosentasche nach seinem Handy. >>Was hast du gestern eigentlich gemacht, Alter? Ich hab dich gar nicht gesehen.<< >>Die Frage ist, was du gemacht hast.<<, antwortete ich nur. Er lachte. >>Ein paar Mädchen gefickt.<< Ich verdrehte die Augen und sein Gesicht verfinsterte sich. >>Sag mal, mit dir stimmt doch irgendwas nicht. Wie lange ist dein letzter Sex her?<< >>Ein paar Stunden.<<,nuschelte ich, doch es klang genauso falsch, wie es war. Mein bester Freund seufzte. >>Du bist ganz schön spießig in letzter Zeit. Klar, du solltst Madisons Freund werden, aber das heißt doch nicht, dass du nebenbei, wenn sie es nicht sieht Mädchen flachlegen darfst. Tut mir leid Mann, dass mit Romeo war nicht gewollt, dass weißt du aber.<< Ja. Das wusste ich und trotzdem machte es mich jedes mal etwas agressiv. Ich verstand mich ja selbst nichtmehr. >>Du hast Recht. Ich sollte heute mal richtigen Sex haben. Bestellen wir uns eine oder gehen wir ins Koloss?<< Aaron lachte und schlug mir spielerisch auf den Rücken. >>Ich sehe den alten Tylor. Darauf trinken wir einen.<< Er erhob sich und verließ nur mit Boxershort sein Zimmer. Ich seufzte und verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte die Decke an. Was war nur los mit mir?

 

(Madison:)

Als ich am Montagmorgen den Pausenhof betrat, war keiner da. Wahrscheinlich hatten sie gestern alle noch gefeiert. Ich war brav zu Hause geblieben und hatte gelernt. Aber nur, weil das der Deal mit meiner Mutter gewesen war. Ich seufzte. Wo sollte ich mich hinstellen? Zu den Strebern? Den Cheerleadern? Ich schüttelte den Kopf. Nein. Deshalb ging ich einfach schon in die Schule. Als erste betrat ich den Klassenraum. Mathe, Chemie, Biologie und dann Doppelstunde Deutsch. Haleluja, warum war ich nicht zu Hause geblieben?

Die Zeit verging schleppend. Erst in der großen Pause kreuzten Chloe, Zoe und die anderen auf. Ich begrüßte sie, doch sie waren zu sehr damit beschäftigt mit den anderen etwas zu besprechen. Als ich mit daran teilhaben wollte, schickten sie mich weg. Sogar Noah.

Ich wand mich ab und stolzierte ins Schulgebäude. In meinen Augen brannten Tränen. Dieses Leben war nichts für mich. Dorgen, Alkohol und Sex an Mass. Das war nicht meins. Ich rannte in die Mädchentoilette und pflanzte mich auf den Klodeckel. Meinen Kopf vergrub ich in meinem Schoß, dann fing ich an still vor mich herzuweinen. Niemand kam. Niemand wollte mich haben. Niemand liebte mich.

So verharrte ich noch die gesamte Biologiestunde. Dann rappelte ich mich auf. Heulen brachte mein Leben nicht wieder in Ordnung. Ich wusch mein Gesicht und wartete, dass die roten Augen weggingen. Dann schminkte ich die paar roten Tupfer auf meinen Wangen über und verließ die Toiletten. Pünktlich zur Deutschstunde trat ich in die Aula, in der wir ab heute proben würden. Chloe rannte auf mich zu und umarmte mich. Sie drückte mir zwei Küsschen auf die Wange und hielt mich fest. Sie entschuldigte sich tausend mal bei mir. Sie kannte mich halt zu gut und wusste wie verletzt ich war, deshalb erwartete sie auch nicht, dass ich ihr das verzieh. Meine Freundin wollte nur klarstellen, dass es ihr leid tat.

Unsere Deutschlehrerin kam und fing an uns zu erklären was wir machen sollten. Unsere Hausaufgabe war es gewesen, die Texte auswendig zu lernen. Ich konnte mich nur knapp an ein viertel meiner Texte erinnern.

Zum Glück bin ich den ganzen Tag noch nicht dran. Auch Tylor hat noch nichts zu tun. Nur die anderen aus meiner Klasse und Aaron und Noah stottern sich einen ab oder erfinden ihre Texte.

Als Aaron das erste mal auf die Bühne kommt, da ihn unsere Lehrerin dahin schubst, spricht ein Junge aus unserer Klasse gerade, der Benvolio spielt, >>Guten Morgen, Vetter.<< Ich gucke auf mein Skript. Normalerweise müsste Aaron jetzt sagen, >>Ist der Tag noch so jung?<< Dabei inprovisiert er und sagt: >>Hey, Alter. Was geht?<< Unsere Lehrerin stürmt verzweifelt auf die Bühne, wir anderen fangen an zu lachen. Aaron zuckt nur mit den Schulter und fragt sich wahrscheinlich, was er denn falsch gemacht hat.

Noah ist allerdings auch nicht besser. Als Jake, ein Footballer als, Capulet mit ihm und jemand anderem, auf die Bühne kommt spricht Jake, >>Montague ist so gut gebunden als ich; er hat die nemliche Straffe zu befürchten; und für alte Leute wie wir sind, sollt' es nicht schwer seyn, Frieden zu halten.<< Paris würde jetzt sprechen, >>Ihr seyd beyde rechtschaffne Männer, und es ist recht zu bedauren, daß ihr so lang in Mißhelligkeit gelebt habt - - Aber nun, gnädiger Herr, was sagt ihr zu meiner Anwerbung?<< Aber Noah versucht erst gar nicht schlau rüberzukommen und spricht, >>Was laberst du für Scheiße Jake? Kannst du das nicht vielleicht mal auf deutsch sagen?<< Ich grinse. Die anderen schlafen schon vor sich hin, denn mit dem Stück kommen wir fast gar nicht vorran. Aaron lässt sich seufzend neben Tylor auf einen Stuhl fallen. >>Du glaubst ja gar nicht, wie anstrengend das mit der Alten ist.<<, seufzt er und wischt sich nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn. Ich lächele vor mich hin, doch als ich mir den meinen Text nocheinmal anschaue vergeht mir das Lächeln. Wer hat sich bitte so einen Scheiß ausgedacht?

Alle Schüler sind erleichtert, als die Stunden und damit auch die Schule zu Ende ist. Wir verabschieden uns und ich verabrede mich mit Chloe. Wir wollen uns um drei im Freibad treffen. Noah nimmt mich mit nach Hause und ich bedanke mich bei ihm. Ich schließe dich Haustür auf und knalle sie hinter mir ins Schloss. Meine Beine knicken weg und ich gleite zu Boden. Meine Mum kommt aus der Küche und sieht mich fragend an. >>Das Leben ist scheiße.<<, sage ich und sie zieht die Augenbrauen hoch. >>Es gibt Essen.<<,antwortet sie und verschwindet.

 

Ich rief Chloe an und sage ab,da ich meine Tage bekommen hatte. Da ich keinen Bock auf Hausaufgaben hatte, ging ich shoppen. Als ich mit drei Tüten voller Klamotten gerade aus Vero Moda herauskam, sah ich Tylor. Er stand nicht weit weg von mir neben einer Bank. An seinen Lippen hing eine Brünette oder sollte ich es anders ausdrücken: Er küsste sie. Mir klappte die Kinnlade hinunter. Ich ließ meine Sachen fallen und lief weg. Lief durch das ganze center und weiter. Über die Straßen und Wege. Irgendwann ließ meine Kraft nach und ich fiel zu Boden. Ich blieb dort liegen. Tränen rannen mir über das Gesicht. Was für ein Arsch war er nur? Und warum machte mir das überhaupt etwas aus? Warum musste ich ausgerechnet mein Herz an Tylor verlieren. Er war der größte Arsch den ich kannte und trotzdem liebte ich ihn. Wie mein Vater.

Es war vor vier Monaten gewesen. Im April. Ich war mit Isabella, einer guten Freundin aus meiner Schule, shoppen gewesen. Ja ich war genauso shoppen gewesen, wie heute. Da stand er. Mein Dad. Nein, er saß. In unserem Lieblingscafè. Wir wollten gerade hineingehen, als mich Bella zur Seite gezogen hat und zu mir meinte, ob dass nicht mein Vater wäre. Ich verneinte und sah dann erst genauer hin. Er war es gewesen. Neben ihm hatte eine andere Frau gesessen und trotzdem hatte ich mich überreden lassen hineinzugehen und uns in die hinterste Ecke zu setzen, um ihn zu belauschen. Es war ein Fehler gewesen, denn er hatte diese fremde Person geküsst. Ja, er hatte sie geküsst. Das war so widerlich gewesen, dass ich auf die Toilette gestürmt war und mich übergeben musste. Als ich wieder gekommen war, war er weg gewesen.

Natürlich hatte ich meiner Mutter alles erzählt. Einen Monat später war es dann soweit. Mein Dad zog aus. Und da nie nur ein Unheil kommt, kam keinen Tag später eine noch erschreckendere Nachricht. Mein Vater war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und ich hatte mich gestritten. Das letzte was ich zu ihm sagte, war >>Ich hasse dich. Du bist der scheißeste Dad der Welt!<< Und trotzdem liebte ich ihn. Ich liebe ihn immer noch. Nur habe ich ihn verloren.  Für immer.

Jemand zog mich in seine Arme und riss mich aus den schmerzhaften Erinnerungen. Ich blickte in Noah´s Augen. Er sah sehr besorgt aus und streichelte mein Haar. >>Tut mir leid.<<,wisperte er. Doch ich verstand ihn nicht. Ich schmiegte meinen Kopf an seine Brust und versuchte erst gar nicht die nächste Welle von Tränen zu unterdrücken.

 

(Tylor:)

Ich küsste sie, doch sie konnte lange nicht so gut küssen wie Madison. Doch daran, dass sie es nicht war, konnte ich nichts ändern. Ich streifte ihr T-Shirt von den Schultern und bedeckte ihren Hals mit Küssen. Sie seufzte und zog mein Hemd aus. Mit ihren Fingernägeln fuhr sie meine Muskeln nach, während ich sie bis auf die Unterwäsche auszog. Meine Gedanken schweiften zu Maddy. Wahrscheinlich hatte sie auch gerade Sex mit einem Typen. Das machte mich auf einmal so wütend, dass ich ein paar Schritte von dem Mädchen weg trat. Sie sah mich leicht verwundert an. Ich schloss die Augen und ballte meine Hände zu Fäusten. Diese Schlampe. Diese Hure. Dieses Miststück. Es half nichts. Sie zu beleidigen machte es eigentlich nur noch schlimmer. Mein Herz oder was das auch immer war zog mich zu ihr hin und trotzdem blockte sie mich ab. Es war ein Schmerz den man nicht beschreiben konnte. Er war nur verdammt stark.

Als ich am nächsten morgen in die Schule kam beachtete ich  Madison nicht. Ich verkraftete das nicht. Ich? Ich bin so dumm. Eigentlich bin ich stark, kalt. Nur dieses Mädchen schafft es in mein Inneres hineinzudringen und mich fertig zumachen. Sie machte mich schwach. Dafür hasste ich sie.

Eigentlich wollte ich die Schule schwänzen, nur hatten wir Deutsch und ich konnte auf keinen Fall zulassen, dass jemand meine Julia küsst. Was? Nein. Mir war es scheißegal was diese Bitch machte.

Aaron stubste mich an. >>Was ist los Alter? War dein Fick gestern nicht gut?<<, fragte er etwas zu laut nach meinem Geschmack, denn Madison ging nicht weit vor uns. Ich sah ihn nur finster an und er verstummte. Er hob die Arme und sagte überdreht, >>Sorry, man! Ich kann ja nichts dafür..<< >>Lass gut sein.<<,grummelte ich und öffnete die Tür zur Aula. Unsere allerliebste Lehrerin erwartete uns schon ungeduldig. Ich seufzte und ließ mich in der hintersten Reihe auf eine der Stühle fallen. Madison stolzierte auf die Bühne. Ein künstliches Lächeln schmückte ihre Lippen.

 

(Madison:)

Er hatte sie gefickt. Eine Wut ballte sich in mir auf. Zum Glück war Noah da und drückte meine Hand. Auf ihn war wenigstens ein bisschen Verlass. Er hielt zu mir, war da wenn ich ihn brauchte. Nur dieses Arschloch hatte mal wieder nichts besseres zu tun gehabt, als eine Nutte flach zu legen.

Choe´s Stimme rief mich wieder zurück in die Gegenwart. >>Amme, wo ist meine Tochter? Ruffe sie zu mir heraus.<<, sprach sie als Lady Carpulet. >>Nun, bey meiner Jungferschaft, (wie ich zwölf Jahre alt war, meyn' ich;) ich sagte ihr, sie möchte kommen; wie, Schäfchen - - he! Mein Däubchen - - daß uns Gott behüte! Wo ist das Mädchen? he! Juliette!<<, sagte ein Hel Mädchen aus meiner Klasse. Ich trat hervor. >>Was ists? Wer ruft?<<, diese Fragen aus meinem Mund klangen so unwirklich, aber es war nunmal der Text und ich keine wirklich tolle Schauspielerin. Hel antwortete, >>Eure Frau Mutter.<< Ich verdrehte die Augen, weil das so altmodisch klang wie eh und je. Ich ging zu Chloe und fragte, >>Madam, hier bin ich, was ist euer Wille?<< Sie brach in schallendes Gelächter aus und auch ich konnte mich nicht mehr am Riemen reißen. Wir krümelten uns auf dem Boden. Selbst unsere Lehrerin konnte uns nicht zur Ruhe bringen. Nur als Tylor sich erhob und auf uns zu kam, verging mir das lachen. Er sah mich nicht an, wie schon den ganzen Tag. Es verletzte mich nochmehr. Ich hatte Angst ihn zu verlieren, obwohl er mir nichteinmal gehörte. Ich wusste nur, dass bald mein ganzes Herz zerstört sein wird, wenn er mich weiterhin wie Luft behandelte.

Noah stürmte auf mich zu und versperrte mir die Sicht zu Tylor. >>Komm. Wir haben Pause.<<, sagte er uns zog mich nach draußen. Ich holte tief Luft und unterdrückte meinen Frust. >>Danke.<, sagte ich und wir schlenderten zu unser lieblings Mauer.

 Es gesellten sich schnell noch weiter Leute hinzu. Wir unterhielten uns über die neusten Partys, wobei ich mich lieber zurückhielt. Es klingelte und alle verschwanden. Die meisten gingen nach Hause und schwänzten. Übrig blieben Tylor,Aaron, Paige, Chloe, Noah und ich. Paige fasste Aaron zögerlich am Arm. In ihrem Gesicht stand ihre Verunsicherung dick und fett geschrieben. Ich wusste was das bedeutete und lächelte nur, als sie bat Aaron entführen zu dürfen. Mein Lächeln starb, als Chloe und Noah verschwanden. Tylor lehnte lässig neben mir an der Mauer und starrte in den Himmel. Ich wendete mich ab und wollte gehen, als er mich an der Schulter fasste und wieder zurückdrehte. >>Wo willst du denn so eilig hin?<<, fragte er und sah mir genau in die Augen. Sein Blick ging mir bis unter die Haut und ich fing an zu stottern, >>Ich..ähmm..die Stunde hat doch..ähm..weiß nicht..ähmm..wieso?<< In diesem Moment hätte ich mir selber eine klatschen können. Wie doof war ich eigentlich vor einem Jungen zu stottern. Das stärkt doch nur sein Ego.

 

(Tylor:)

Ich versank in ihren himmelblauen Augen, die mich anstrahlten, als wäre ich ein Engel. Ihre Wangen wurden leicht rosa, was sie unglaublich süß aussehen ließ. Wie sie nervös wurde hatte ich das Bedürfniss ihre Wortschwall mit einem Kuss zu ersticken, doch ich traute mich nicht. >>Darf man nicht fragen?<<, antwortete ich etwas zu scharf. Sie wurde wütender und stotterte zischend, >>Wass..fällt..dir ein..du..<< Dieses Mal konnte mich kein Mensch, kein Tier, einfach niemand davon abhalten, mich zu ihr hinunterzubeugen und meine Lippen sanft auf ihre zu drücken. Ich fasste sie an der Taille und zog sie ein Stück zu mir heran. Trotz, dass ich meine Lieder geschlossen hatte, merkte ich, wie sie mich anstarrte. Ihre Lippen bewegten sich kein Stück. Ich versuchte es sanft und tatsächlich entspannte sie sich und erwiderte den Kuss. Ich glaube in diesem Moment war ich der glücklichste Junge auf der ganzen Welt. Ich hielt mein Mädchen fest und wollte sie nie wieder los lassen. Als ich ganz leicht mit meiner Zunge nach Einlass verlangte, ohne das es fordernd war, öffnete sie ihren Mund. Als meine Zunge ihre berührte hinter ließ sie eine heiße Spur aus Flammen. Noch nie hatte mir ein Kuss so dermaßen den Atem geraubt.

Als unsere Lippen sich voneinander lösten, kam es mir vor, als würde mir mein Herz entrissen werden. Wir schnappten beide nach Atem, wobei ich darauf achtete, dass sie es nicht mitbekam. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust und ich hielt sie.

Nach einer Weile entzog sie sich mir und sah mir in die Augen. >>Tylor.<<,wisperte sie. >>Es tut mir leid.<<, hauchte sie dann. Ihre Augen blitzten. Dann drehte sie sich um und eielte davon. Ich jedoch ließ mich auf die Mauer fallen und seufzte. Sie war kompliziert, doch ich würde alles dafür geben hinter ihr Konzept zu steigen und sie für immer für mich zu gewinnen.

 

(Madison:)

Ich schüttelte meinen Kopf zum gefühlten fünfzigsten Mal und strich mit meinem Finger über meine Lippen. Noch zu deutlich spürte ich die feurige Spur seiner Lippen, die mir alles geraubt hatten. Mein Herz, mein Verstand und meinen Atem. Verzweifelt versuchte ich dem Matheunterricht zu folgen. Tylor war nicht mehr erschienen. Wahrscheinlich gab er gerade damit an, mich rumgekriegt zu haben. Mein Groll wuchs gegen ihn, doch trotzdem musste ich mir eingestehen, dass ich begann mein Herz ganz langsam an ihn zu verlieren.

>>Maddy?<<, Zoe kam auf mich zu gestürmt und ließ sich in meine Arme fallen. In ihren Augen brannten Tränen. >>Pshh..<<, flüsterte ich und streichelte ihr über den Kopf. Dann verließen wir das Klassenzimmer und zogen uns aufs Mädchenklo zurück. >>Was ist denn los Hasii?<<,fragte ich und hielt sie fest in meinen Armen. Sie weinte nicht, dafür war sie zu stark, doch es war eines der wenigen Male, wo man ihr ansah, wie beschissen es ihr wirklich ging. Wo sie es nicht schaffte ihre Fassade aufrecht zuhalten. Ich bewunderte ihr Stärke und hatte deshalb mehr denn je Angst um sie, denn sie ließ sie nicht sehr schnell fallen. >>Er..<<, sie brach ab und ihre Augen starrten die weiße Wand vor uns an. Sie entfernte sich von uns, zog sich in ihre Welt zurück. Zoe war nicht so ein Mensch, der ihren Frust loswerden wollte, sie fraß ihn lieber selbst auf und das machte sie verdammt krank. Ich klammerte mich an sie in der Hoffnung sie würde es mir sagen. >>Ich bin bei dir, Zoe. Du kannst mir alles sagen. Ich bin für dich da.<< Sie blinzelte und drückte mich dann ganz fest. >>Ich weiß Maddy, danke.<<, hauchte sie.

Dann wurde die Tür von außen aufgerissen und Chloe stürmte zu uns. Sie drückte uns beide ganz fest und murmelte, >>Es tut mir so leid. Es tut mir soo unendlich leid.<< Ich sah sie verwirrt an. Chloe näherte sich meinem Ohr und wisperte, >>Sam hat Schluss gemacht..<< Ich sprang sofort auf. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Zoe und Chloe sahen mich von unten an. Überrascht zogen sie ihre Augenbrauen hoch. >>Niemand tut meiner Freundin weh!<<, grummelte ich voller Hass. Ich trat die Tür mit voller Wucht auf und stürmte hinaus. >>Wo ist der Arsch? Dem werde ich es zeigen.<< Zoe wollte mir nachrennen, doch Chloe hielt sie zurück. Sie sagte etwas zu ihr und Zoe nickte. Wahrscheinlich erzählte sie gerade, dass es nichts brachte mich aufhalten zu wollen. Nein. Das war wirklich zwecklos. Wenn ich mir einmal was in Kopf gesetzt hatte, dann zog ich das auch durch.

Ich stürmte auf den Pausenhof und entdeckte Sam mit einer Bitch an den Fersen bei den anderen und ihren Motorrädern stehen. Tylor war auch dabei. Noah sah mich schon von weitem und kam mir entgegen, doch ich ging an ihm vorbei. Schnur stracks lief ich durch die Masse auf Samuel zu und bevor er mich bemerkt hatte, landete meine Faust in seinem Gesicht. Danach folgte mein Knie in die Weichteile. Sofort danach hielten mich Hände von allen Seiten fest. >>Lasst mich los.<<,schrie ich und trat und boxte um mich. Samuel stand gekrümmt vor mir. Die Schlampe neben ihm sah mich fassungslos an. >>Du Arsch!<<, schrie ich und trat Sam gegens Schienbein. Er fluchte, machte aber keinen Anschein sich zu wehren. Ich blickte mich um und erkannte, dass Jared, Kyle, Noah und noch jemand versuchten mich aufzuhalten. Ich ließ locker und ihre Griffe lösten sich. >>Das Mädchen hat vielleicht was drauf.<<, lachte ein Junge, der sich mir als Jeremy vorgestellt hatte. Samuel kam so langsam wieder auf die Beine und baute sich groß vor mir auf. Ich zog beide Augenbrauen in die Höhe. Jetzt holte er doch tatsächlich aus und..eigentlich hatte ich erwartet, dass mich seine flache Hand an der Wange treffen würde, doch sie kam nicht an. Ich sah verwundert zu ihm. Tylor hielt seinen Arm fest. >>Sag mal, was fällt dir jetzt bitte ein Mädchen zu schlagen?<<, fragte er verärgert. Noah stellte sich hinter mich. >>Sam, wag es nicht. Es ist schon schlimm Zoe verletzt zu sehen.<< Samuel lachte auf, >>Sie hat gelacht, als ich mit ihr Schluss gemacht habe und gemeint, ich hätte eh nichts drauf.<< Aaron fing an zu lachen. >>Alter wie blind bist du eigentlich? Sogar ich hab gesehen, dass du ihr verdammt weh getan hast, Mann!<<, prustete er. Er bekam eins von Sam in die Magengrube. Ich wollte auf ihn losgehen, doch Noah hielt mich zurück. >>Madison, es reicht. Sam wird daraus hoffentlich was lernen.<< Er wand sich an die Plastikpuppe, >>Und du wirst jetzt ne Fliege machen, ist schade um das ganze Geld, dass auf deinem gesicht klebt.<< Sie schnaubte und fuhr herum und machte einen sauberen Abgang. Sam sah Noah empört an, >>Sie sollte mein Fick für heute werden.<< Daraufhin folgte ein Tritt von mir in seine Eier. Er krümmte sich. Alle anderen fingen an zu lachen und sogar Sam und mich steckte das Lachen bald an.

 

 

>>Fahr zur Hölle, Tylor.<<

>>Was gibts Mum?<<,schrie ich die Treppe hinunter und beugte mich soweit übers Treppengeländer, dass ich fast hinunterfiel in der Hoffnung ich könnte erkennen, wer geklingelt hatte. >>Hier ist ein junger Mann für dich.<< Oh! Scheiße. Ich sah an mir hinab. Jogginghose, zu weites ausgeleiertes Spiderman T-Shirt. Shit. Shit. >>Ja und?<<, wollte ich lässig sagen, doch es klang schon etwas panisch. Ich blickte mich hektisch im Flur um. Niemals würde ich es schaffen mich umzuziehen und einigermaßen wiederherzurichten. Ich war im Arsch.

>>Ja und was?<<, fragte meine Mum verwirrt. >>Ich schicke ihn hoch.<<, sagte sie. >>Neiin!<<,schrie ich schon fast zu laut und hilflos. Mein Bruder gesellte sich neben mich. >>Es ist, weil sie sich hässlich findet.<<, sagte er betont gelassen. Ich kreischte und jagte ihn durchs ganze Haus. Dabei polterten wir auch nach unten. In die Küche, durch den Flur und ins Wohnzimmer. Schließlich bekam ich ihn zu fassen und schmiss mich auf ihn. Ich fauchte ihn an, bis sich eine Stimme hinter mir räusperte. Scheiße. Wir lagen im Flur fast direkt vor der Eingangstür. Ganz lässig stand ich auf, tat so, als wenn ich mir den Staub von den Klamotten wischte und drehte mich um.

Tylor. Verdammte Scheiße. Da stand wirklich Taylor und musterte mich amüsiert. Ich grinste und wäre vor Scham beinahe im Erdboden versunken.  >>Das wird noch ein Nachspiel haben du Hünchen!<<,rief ich meinem Bruder hinterher, der gerade die Treppen hochlief. Er lachte und kümmerte sich nicht um mich.

>>Ich lass euch dann mal alleine.<<, sagte meine Mutter. Am liebsten wäre ich jetzt flehend vor ihr auf die Knie gefallen und hätte gebettelt, dass sie es nicht tat, aber das wäre noch dämlicher gekommen. >Jo.<<, sagte ich deshalb nur und sie verschwand in der Küche.

>>Also was willst du?<<,fragte ich kalt und starrte an ihm vorbei nach draußen. >>Ähmm..<<, er räuspert sich und schaut irgendwo hinter mich. >>Also..Aaron und ich, wir wollten fragen..<< Ich unterbrach ihn abrupt, >>Und warum ist Aaron nicht gekommen?<< Er stand da wie bestellt und nicht abgeholt und es tat mir auch leid, ihn immer weiter zurecht zustutzen, aber das war nunmal Rache. Schließlich nutze er mich einfach aus. >>Also der..der hatte keine Zeit.<< >>Also etwas besseres zu tun, als mit mir zu reden?<< Ich zog die rechte Augenbraue hoch. >>Nein, dass nicht..<< >>Ja, was dann?<<, fragte ich und sah ihn so an, als wenn er ein Alien wäre. >>Egal.<<, sagt er leicht angepisst und dreht sich um und geht. >>Fahr zur Hölle, Tylor!<<, rufe ich ihm hinterher und donnere die Tür zu.

Beinahe wäre sie ins Schloss gefallen, doch Tylor´s Sneakers verhinderten das. Er riss die Tür auf und baute sich vor mir auf. >>Was hast du gesagt?<<, fragte er grimmig. >>Geh sterben.<<, sagte ich kalt und mein Blick verfinsterte sich. Er sah mich komisch an und grinste dann. Warum lächelte er jetzt so dämlich? >>Habt ihr ein scharfes Messer?<< Völlig verdattert nickte ich ein paar mal. >>Warte ich hole es kurz.<<, brachte ich heraus und eielte in die Küche. Dort am Tresen stand meine Mutter. Sie hielt unser Telefon am Ohr und führte gerade wahrscheinlich eins ihrer Stundengespräche mit ihrer Freundin. Meine Mum schaute mich fragend an, aber ich beachtete sie einfach nicht und nahm unser spitzestes Messer aus einer Schublade. Ich bemerkte, wie mich meine Mutter fragend musterte, doch ich maschierte einfach wieder zurück in den Flur.

>>Hier!<<, sagte ich und reichte ihm das Messer. Er grinste immer noch. Dann legte er es an sein Handgelenk. >>Noch ein paar Abschiedsworte deinerseits?<<,fragte er. Ich sah ihn geschockt an und ich wurde blass wie die Wand. Das war jetzt doch nicht sein Ernst oder? Er..nein. Er würde sich doch nicht hier eigenhändig wegen so einem blöden Spruch umbringen. Deshalb legte ich meinen Kopf in den Nacken und lachte. Als er jedoch nicht miteinstimmte und mich nur fragend ansah, verging mir mein lachen schnell wieder. >>Ähmm...Tylor?<< >>Gut, wars das?<< Er musterte mich und setzte die Schneide an die Pulsader. Oh Gott. Panik ergriff mich. Mein Mund öffnete sich, aber kein Schrei, kein Ton erklang. Ich wollte mich bewegen, jemanden holen, doch meine Körper bewegte sich keinen Zentimeter. Meine ganze Farbe wich aus mir und meine Hände fingen an zu schwitzen. Er setzte mit der anderen Hand leicht an und fing an ganz leicht, ganz langsam den Druck zu verstärken. Vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte. Ich kniff sie zusammen, damit die Pünktchen verschwanden. Wollte das Schicksal mir wieder alles nehmen, was ich hatte? Wollte es, dass ich wieder leiden musste? Nein. Er durfte das nicht tun. Er durfte es nicht. Er war doch mein ein und alles. Ich liebte ihn doch.

Tränen stahlen sich aus meinen Augenwinkeln. Tylor starrte auf das Messer, das gerade eine kleine Hautschicht durchtrennte. Bluttröpchen quollen hervor. Ich würgte und mir wurde schwindelig. >>Tu es nicht.<<, hauchte ich und fiel in seine Arme. Einerseits, weil ich ihn davon abhalten wollte, andererseits, weil ich mein Gleichgewicht verloren hatte. >>Wieso nicht?<<, fragte er uns sah mir in die Augen. Ich schniefte und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. >>Bitte.<<,flüsterte ich. >>Unter einer Bedingung.<< Ich sah ihn mit nassen Augen an. >>Ja?<< >>Küss mich.<< Ich seufzte und stellte mich auf meine Zehen, bevor ich meine Lippen sanft auf seine legte. Das Messer fiel ihm aus der Hand und er legte die eine Hand an meine Taille und mit der anderen streichelte er durch mein Haar. Sein Kuss, berauschte mich und ließ mich wieder auf Wolke sieben fliegen. Meine Sorge um ihn verschwand und ich fühlte mich geborgen und sicher bei ihm. Seine Berührungen prickelten durch meinen ganzen Körper. Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch und es machte sich ein Glücksgefühl in mir breit.

>>Liebespaar, küsst euch mal, auf den Mund, dass ist gesund.<<, gröhlte mein Bruder von der Treppe. Ganz vorsichtig löste ich meine Lippen von Tylors und drehte mich stinksauer zu ihm um. Ich wollte gerade losstürmen und ihn durch das ganze Haus jagen, doch Tylor hielt mich fest und zog mich wieder zu ihm zurück. Meine Mutter blieb zum Glück in der Küche mit ihrer "ach so tollen" Freundin am Ohr und mein Ben verschwand wieder in sein Zimmer. >>Ty?<<, er schaute zu mir hinab. >>Du wolltest etwas fragen.<< Er winkte ab. >>Ist jetzt nicht mehr so wichtig.<< Er lächelte mich an und ich schmolz dahin. Ich gab ihm noch einen flüchtigen Kuss, dann verschwand er schweren Herzens.

Ich stürmte die Treppe hinauf und schmiss mich aufs Bett. Schnell wähtle ich Chloe´s Nummer. Nach einigen Sekunden hob sie ab. >>Was gibts, Schnuckie?<< Ich holte tief Luft, >>Tylor wollte sich eben umbringen. Vor meinen Augen.<<. Meine Stimme zitterte etwas. Aus meinem Hörer drangt Lachen. Chloe lachte. Warum lachte sie denn? Das war doch schrecklich. >>Hat er dich nach einem Messer gefragt?<<,japste sie. Ich holte erschrocken Luft. >>Wollte er sich schon öfter umbringen? Ist er soizid gefährdet?<< Meine beste Freundin prustete los. >>Soizid gefährdet..<<, schnappte sie und lachet weiter. Ich starrte mein Handy verwirrt an. >>Ist noch jemand bei dir oder warum lachst du so?<< Sie lachte noch lauter. >>Du bringst mich um Maddy.<< Oh Gott! >>Nein, bitte nicht du noch.<<, schluchstze ich. Sie wurde leiser und beruhigte sich. >>Nein. Ich gehe nicht von dir, Maddy, versprochen.<< Ich atmete erleichtet ein. >>Aber Madison..<< Ich höre sie tief Luft holen. >>Bitte tick jetzt nicht aus, aber..<< >>Was?<<,frage ich gespannt und lehne mich zurück. >>Lass mich ausreden, versprochen?<< Ich versprach es ihr. >>Du bist nicht die einzige, vor der er sich umbringen wollte.<< Ich schnappte erschrocken nach Luft. Doch suizid gefährdet. >>Allerdings weil..na ja..weil..warte ich kann dir das so nicht sagen. Ich schicke dir mal einen Link per WhatsApp.<<, sagte sie und legte auf.

Kurz darauf kam der Link. Ich klickte hinauf. Das war eine Biologieseite sie zeigte..warte..sie zeigte alle Blutgefäße und Adern..Schnell suchte ich nach der Pulsader. Ich fand sie. Allerdings nicht dort, wo ich sie erwartet hatte. Hass und Wut baute sich in mir auf. Wollte der Scheißkerl mich eigentlich nur verarschen? Wahrscheinlich hatte er es eh nur auf einen Fick abgesehen. Die Pulsader war weit genug entfernt gewesen um sie nicht zu treffen. Er hatte sich jediglich einen Kratzer hinzugefügt. Dieser Mistkerl.

Woher wusstest du das?,schrieb ich. Chloe machte einen verlegenen Smiley und schrieb, Hab ich dir gar nicht erzählt, dass ich mal eine Woche mit ihm zusammen war?..Sorry, Mausie..Ich hoffe du verzeihst mir. Ich dachte ich hätte dich genug gewarnt vor ihm. Er zieht bei jeder die gleiche Masche durch. Versprich mir, dass du ihn nie wieder triffst. Ich sah erstarrt auf mein Handy. Chloe und Tylor? Oh mein Gott. Dieser Arsch. Ich trat gegen meinen Stuhl, der daraufhin umflog. Dieser Playboy! Ich warf Kissen an die Tür. Maus?, fragte Chloe. Versprochen. Diesem Arsch werde ich es zeigen. ,antwortete ich. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Er ist stark. Unterschätze ihn nicht, Süße <3. Ich lachte. Ich bin stärker. You know :D

Dann schmiss ich mein Handy aufs Bett und ließ mich auf den Boden fallen. Mit meinen Händen schlug ich auf den Boden ein, bis ich nicht mehr die Kraft dazu hatte. Tränen strömten mir übers Gesicht. Ich hatte ihn nicht so verloren, wie meinen Dad. Nein. Das hier war viel schlimmer!

 

Am nächsten Morgen quälte ich mich aus meinem Bett. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich bemühte mich um ein halbwegs gutes Aussehen und rannte dann zur Tür, da es gerade geklingelt hatte. Noah stand dort. Ohne das er eine Chance besaß, anders zu reagieren, schmiss ich mich in seine Arme und drückte ihn an mich. >>Ich bin so froh, dass es dich gibt.<< Er schlang seine Arme um mich und erwiderte die Umarmung. >>Das bin ich auch, Maddy..aber was ist los?<< Ich seufzte und schmiegte meinen Kopf enger an seine Brust. >>Tylor.<<,nuschelte ich an sein T-Shirt, doch er verstand es. >>Er hat doch nicht..?<<, er ließ den Satz in der Luft hängen. Sag mal wussten eigentlich alle von der Masche, nur ich nicht? >>Sag nicht, du wusstest auch von seinem "Ich-bring-mich-wegen-dir-um-Trip"!<<, ich sah Noah grimmig an und trat einen Schritt zurück. Er fasste meine Hände und drückte sie. Seine eisblauen Augen bohrten sich in meine. >>Tut mir leid.<<, sagte er und drückte meine Hände kurz, bevor er sie losließ. Ich verzieh ihm. Er konnte ja nichts davon ahnen.

>>Lass uns zur Schule fahren.<<, schlug ich vor und schlüpfte in meine pinken Chucks. Dann schnappte ich mir meine Tasche und einen Apfel und schwang mich hinter Noah auf sein Motorrad. >>Festhalten, my Lady.<<, sagte er und ich legte meine Hände an seine Hüften. Dann startete er seinen Motor und wir sausten davon.

Als wir ankamen, war der Schulhof schon leer. Wir kamen zu spät, aber würden wenigstens noch etwas von der ersten Stunde mitkriegen. Ich lächelte als Noah neben mir gähnte. >>Es ist neu für dich immer so früh auf zustehen ne?<<, fragte ich ihn und piekste ihm in die Seite. Er grinste und gähnte danach wieder herzhaft. >>Für dich mache ich das gerne, my Lady.<<, sagte er und packte mich an den Hüften und hob mich hoch, bevor er mich einmal im Kreis drehte. Ich kreischte und er setzte mich wieder ab. Ich boxte ihm gegen den Oberarm. >>Das war nicht nett.<< Er lächelte mich an. >>..aber lustig.<<, erwiderte er. Ich lächelte. Er steckte mich an. Er war wahrscheinlich der beste Freund den ich hatte, denn obwohl ich am Boden zerstört war, zauberte er mir ein Lächeln aufs Gesicht. >>Ach Noah..<<,seufzte ich. Er sah mich belustigt an. >>Jetzt hör auf an ihn zu denken..<< >>Sonst was?<<, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. >>Das!<<, lachte er und warf mich innerhalb binnen von Sekunden über seine Schulter. Er zog meine Schuhe aus und kitzelte mich an den Füßen. Ich schrie wie am Spieß und beumte mich vor lachen. >>Lass..<< Ich wurde von meinem gelache unterbrochen. >>Das!!<<, schrie ich, als er weitermachte. Das war gemein, denn ich war sehr kitzelig, aber es war auch schön einen so tollen Freund zu haben. Zum Glück hörte er auf und setzte mich ab. Dann warf er mir meine Schuhe zu, in die ich schnell hineinschlüpfte, bevor wir weiter gingen. Ich legte meinen Arm um ihn und er tat es auch. Wir schlenderten durch die Gänge und kamen schließlich bei unserem Klassenraum an. Wir machten uns nicht die Mühe anzuklopfen, sondern maschierten einfach hinein. Wir beachteten unsere Lehrerin nicht weiter und setzten uns in die letzte Reihe, die komplett leer war. Ja. Die hälfte unserer Klasse schwänzte mal wieder.

 

Ab der zweiten Stunde wusste es jeder und wurde jeder weitere, der das Schulgelände betrat informiert. Ich meine, ich fand es nicht schlimm Topthema in der Schule zu sein, aber wenn es um das ging, dann nein! Ich hasste ihn dafür! "Anscheind" hat mich und Tylor jemand beobachtet, sodass die ganze Schule, ja sogar der Schachclub wusste, dass er die Nummer bei mir durchgezogen hat. Die Blicke die mir die Mädchen zuwarfen waren klar: Hast du verdient, du Bitch! Die der Jungs waren verschieden. Entweder: Die Arme, sie hat etwas besseres verdient. Tylor dieses Arschloch! oder: Hat sie verdient. Sie hätte gleich mich nehmen sollen.

 

Noah blieb die ganze Zeit an meiner Seite und gab mir die Kraft, die ich brauchte. In der zweiten großen Pause traf unsere ganze Clique ein. Jeder wusste Bescheid. Tylor erblickte ich nicht. Entweder, er ging mir aus dem Weg, was ein sehr guter Plan war oder er war gleich abgehauen, was noch ein besserer Plan gewesen wäre. Ich seufzte, als mich Zoe und Chloe umarmten. Chloe schaute die ganze Zeit auf den Boden. Ich hob ihr Kinn an, sie brauchte sich nicht dafür zu schämen. Wahrscheinlich gab sie sich gerade die Schuld. Doch ich ganz alleine war diejenige, die einen Fehler gemacht hatte.

 

>>Lass uns abhauen.<<,schlug Zoe vor und nahm meinen Arm. Ich schüttelte meinen Kopf. Das war nicht mein Ding. Ganz sicher würde ich mich nicht mehr zu etwas zwingen lassen. Selbst wenn ich dann der letzte Dreck der Schule wäre. Obwohl, dass war ich ja jetzt schon!

 

(Tylor:)

 

Scheiße. Das war mein einziger Gedanke, als mir ein kleines pummeliges Mädchen, dass ich nicht einmal in meiner ganzen Schulzeit gesehen hatte, mir die Geschichte erzählte, die durch die ganze Schule ging. Ich kannte die Kleine nicht. Aber sie ruinierte mit allem was sie sagte, mein Leben mehr. Ich drehte mich abrupt um und rannte weg.

 Ein Schmerz ganz tief in mir drinnen breitete sich aus. Alle meine Glieder taten weh, aber am meisten zog sich mein Herz zusammen. Wie konnte ich nur so dämlich sein? Es war klar gewesen, das das raus kam. Wahrscheinlich..ja..weil ich es nicht anders kannte. Wenn ich etwas für einen Fick gab, dann das..nicht mehr! Mehr brauchte ich nie. Sie sprangen ja meistens schon förmlich.

 Ich hätte es gleich wissen müssen. Schließlich wollte ich sie ja auch nicht vögeln. Ich wollte..sie "Mein Mädchen" nennen. Es war so absurd, aber doch so wahr.

 Aaron fand mich zusammengekauert drei Busstationen entfernt an der Haltestelle. Er seufzte und ließ sich neben mich fallen. >>Ich versteh dich nicht Alter. Nichtmal Sam kriegt was festes hin. Lass den Gedanken. Wir sind nicht so.<<

 Das konnte man ändern!, schrie mein Herz, doch mein Verstand stimmte Aaron zu. Wir waren Playboys. Geboren um Mädchen zu erfreuen und danach das Herz zu brechen. Es war unsere Berufung. "Halt dein Mund.", rief meine Seele, "Samuel ist ja wohl das lächerlichste Beispiel." Mein Verstand schwieg. Samuel war wirklich kein Vergleich.

 >>Gewinn deine Wette und dann schnappen wir uns die Girls im Club am Freibad. Hast du die gesehen? Ich sag dir, dass sind vielleicht heiße Bräute.<<, sagte Aaron und starrte in die Ferne. Niemand war schöner als Madison. Ihre Augen waren so blau, wie der Himmel. Ihre Lippen so verführerisch wie eh und je. Wenn ich sie sah, machte mein Herz einen Sprung. Und wenn sie mich berührte, verbrannte ich bei lebendigem Leibe.

 Eigentlich hatte Aaron Recht im Unrecht. Ich hatte Maddy nicht verdient. Ich sollte mich ablenken. Es akzeptieren nie genug für Madison zu sein. Sie war perfekt und ich nur ein Häufchen Elend. Ein Engel auf Erden war sie.

 Chloe würde es schon schaffen jemanden für sie zu finden. Noah und Zoe konnten ihr helfen. Madison hatte etwas großes verdient. Aber vorallem jemanden der ihr das gab, was ich ihr nie geben könnte. Reichtum oder Ehre zum Beispiel. Er sollte sie vom ganzen Herzen lieben und für sie sogar sterben. Genauso wie ich es tat.

 

(Madison:)

Am nächsten Tag sprach keiner mehr hinter meinem Rücken über mich oder sah mich schief an. Jeder ging wieder seinen Sachen nach. Ich lächelte und hakte mich bei Noah unter. >>Sag mal, ist das hier so? Ein Thema für einen Tag?<< Er sah zu mir hinab und lachte. >>Nein. Hier ist nie viel los von daher sind hier Themen noch Monate später angesagt.<< Ich zog verwundert meine Stirn kraus. >>Und warum gucken dann alle nicht mehr so blöd?<< Noah seufzte, als wir den Weg zu unseren Spinden antraten. >>Tylor ist der Grund. Er hat allen gesagt, dass er die Masche bei dir probiert hätte, du ihn aber eiskalt abserviert hast. Er sagte, dass er es ja verdient habe und das du so ein kluges und schönes Mädchen wärst. Er meinte, dass es sich also nicht gehöre, sie blöd anzumachen, sondern das nur er es verdient habe und du eine kleine Heldin wärst...sowas halt! Ach nur Blödsinn hat er gelabert.<< Ich konnte nichts dafür, aber ich musste lächeln. Wie süß er doch war.

 

Als wir zum Deutschunterricht gingen wurde mir mulmig. Wir fingen heute mit dem Ball in Carpulets Haus an. Ich strich mein Top glatt und trat auf die Bühne, wo ich schon ungeduldig erwartet wurde. Aaron stand locker neben mir, bis ein Klatschen unserer Lehrerin uns sagte, dass wir anfangen sollten. >>Wenn meine unwürdige Hand diesen heiligen Leib entweiht hat, so laß dir diese Busse gefallen: Meine Lippen, zween erröthende Pilgrimme, stehen bereit den Frefel, mit einem zärtlichen Kuß abzubüssen.<<, laß Aaron unauffällig von einem Zettel ab, den er sich in die Innenfläche der Hand geklebt hatte. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu lachen, denn aus seinem Mund klang es falscher als falsch. Ich riss mich aber am Riehmen, da die anderen Schüler und vorallem unsere Lehrerin warteten. >>Ihr thut eurer Hand unrecht, mein lieber Pilgrim; sie hat nichts gethan, als was die bescheidenste Andacht zu thun pflegt; Heilige haben Hände, die von den Händen der Wallfahrenden berührt werden, und Hand auf Hand ist eines Pilgrims Kuß.<<, ratterte ich meinen Text hinunter und war stolz, als ich keinen Fehler machte. >>Haben Heilige nicht Lippen, und andächtige Pilgrimme auch?<<, sprach Aaron und laß nicht ab. Warum konnte er den Text plötzlich? Ach du Scheiße! Er musste mich bald küssen. Mein Atem wurde schneller. >>Ja, Pilgrim, sie haben Lippen, aber zum Beten.<<, konterte ich allerdings mit zu krächziger Stimme. Hilfesuchend sah ich mich im Saal um, doch ich entdeckte weder Noah, noch Chloe, noch Zoe. Nicht einmal Tylor guckte uns mehr zu. Ich war verloren. >>O so erlaube, theure Heilige, erlaube den Lippen nur, was du den Händen gestattest; sie bitten, und du, erhöre sie, daß du den Glauben nicht in Verzweiflung fallen lassest.<<, antwortete Aaron und biss sich auf die Unterlippe. >>Heilige rühren sich nicht, wenn sie gleich unser Gebet erhör..<< am Ende versagte meine Stimme. Alles in meinem Körper schrie: Weg hier! Ich wollte auf keinen Fall seine Lippen berühren. Nein! Aarons Blick sprach Bände! Er hatte gar nichts dagegen. Er würde es tun. NEEIINN!! Ich konnte das nicht. Nicht jetzt. Nicht hier. Nein. Niemals!

>>O so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Würkung meines Gebets versichre..<< Hatte ich denn eine andere Wahl? Er zwang mich ja dazu! Langsam beugte er sich zu mir herunter. Nur noch Zentimeter trennten mich von seinen Lippen.

Dann polterte es und ich wurde zur Seite gerissen. Ich atmete erleichtert auf und sah meinen Retter an. Tylor.

Unsere Lehrerin schrie entrüstet auf und stürmte zu uns. Aaron sah mich und Tylor verwirrt an. Wir beide lagen..warte wir lagen Arm in Arm auf der Bühne herum, gerade da, wo Romeo Julia küssen sollte. Ich starrte in seine wunderschönen Augen. Er sah mich ebenfalls an. Warum machte er soetwas? Seine Lippen waren so verführerisch anzusehen. Am liebsten hätte ich mich jetzt ebenfalls auf ihn gestürtzt und ihn mit Küssen erstickt! Nein. Natürlich nicht!! Noah trat jetzt auch hinter dem Vorhang hervor. Er erblickte uns beide und schmunzelte. Ich befreite mich von Tylor und setzte mich aufrecht hin.

>>Was fällt dir ein, Tylor?<<, rief unsere Lehrerin. >>Es war alles perfekt. Was machst du überhaupt hier? Du bist gar nicht dran und ruinierst alles!<< Tylor sah ihr direkt in die Augen. >>Aaron hat was falsch gesagt. Ich wollte nur sicher gehen, dass alles nach Plan läuft.<< Sie schnaubte. >>Er hat alles..<< >>Nein. Er sagte: O so werde ich dich dessen versichern..<< Nein. Das hatte er nicht gesagt und das wusste jeder, aber es sagte niemand etwas, denn Tylor hatte das sicherlich nicht aus Spaß gemacht. Bestimmt hatte sein Verhalten einen Grund. Wahrscheinlich wollte er Aaron vor dem riesigen Fehler bewahren mich zu küssen, da ich wohl zu schlecht darin war oder er wollte Aaron bewahren, weil seine Freundin zu sah. Letzteres schloss ich aus. Aaron hatte keine Freundin.

Ich stellte mich wieder auf die Beine. >>Ist der Unterricht beendet?<< Als Antwort gongte es. Ich verließ mit Noah im Schlepptau die Aula. >>Was fällt Tylor bitte ein?<<, motzte ich. >>Er hätte mir beinahe meine Finger gebrochen oder mich mit seinem Gewicht erdrückt. Er hat alles kaputt gemacht. Es war sonst so schön gewesen.<< Mein bester Freund fing an neben mir herzulachen. >>Ich bitte dich. Leugne es nicht, Kleine. Man hat gesehen, wie wohl du dich gefühlt hast. Es ist eine Schande, dass ihr nicht seht, wie ihr ineinander verschossen seit! Ich meine, warum sonst, hätte Tylor dich weggerissen? Sicher nicht, weil er Aaron vor etwas beschützen wollte. Er war eifersüchtig. Das habe ich gesehen. Du hättest ihn mal hinter der Bühne erleben sollen, als Aaron nur mit dir geredet hat.<< Er lachte, doch ich glaubte ihm kein Wort. Tylor war nicht so. Er war ein Arschloch und nur darauf bedacht mein Leben zu zerstören. Ich würde es nicht zulassen. Morgen würde ich mich überwinden und Romeo küssen.

 

(Tylor:)

Jared kam auf mich zu und nahm mich bei Seite. >>Deine letzten fünf Tage laufen ab. Ich würde Gas geben.<< Er grinste verschmitzt und ließ mich einfach da stehen. Ich seufzte. Dann würde ich halt mein geliebtes Motorrad verlieren, aber eins schwor ich mir. Ich würde nie wieder bewusst mein Mädchen verletzten. Nie wieder!

Nach einiger Zeit fand mich Aaron auf dem Boden. >>Lass den Kopf nicht hängen. Keine Angst. Jetzt weiß ich auch, wieso du die Aktion gestartet hast, beim Theater. Ich wollte nicht verhindern, dass sie deine Freundin wird und das du dein Motorrad behalten kannst. Keine Sorge, ich werde sie nicht mehr freiwillig küssen.<< Er hatte keine Ahnung und er sagte nichteinmal, dass er sie nicht küssen würde, sondern nur nicht freiwillig.

Er wusste nicht, wie ich tobend über die Bühne getrampelt war, weil es mich irre gemacht hat, dass er die Aufmerksamkeit von Maddy bekam und ich nicht.

Irgendwann hatte mein Gehirn einen Kurzschluss und ich war auf die Bühne gesprungen. Nein. Bereut habe ich es nicht. Vielleicht etwas, dass Madison ein paar blaue Flecken bekommen könnte, aber ansonsten..ihre wunderschönen blauen Augen haben mich angesehen und ich hätte am liebsten den Part von Romeo übernommen, aber als sie sich dann abgewand hat, kam die Realität wie ein Faustschlag in meinen Magen zurück. Ich war nicht gut genug für sie. Sie machte es mir immer wieder klar. Ich musste es einfach akzeptieren.

>>Komm, Alter! Wir gehen.<< Ich ließ mir von meinem besten Freund hochhelfen. >>Lass uns die Girls im Club schon mal rawrr machen!<< Ich schüttelte den Kopf. Das war jetzt das Letzte wozu ich Lust hatte. Mich mit anderen Nutten ablenken.  Aaron seufzte. >>Gut. An was hast du jetzt gedacht? An einen Liebesbrief schreiben?<<, fragte er ironisch. Ja. Standen Mädchen da nicht drauf? >>Gute Idee.<<, antwortete ich und schleifte ihn eilig mit mir. Er verdrehte die Augen und wir pflanzten uns in die Cafeteria.

>>Hast du so etwas schon mal gemacht?<<, fragte ich Aaron seufzend und holte ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber hinaus. Er grinste. >>Seh ich so aus!<< Ich verdrehte die Augen. Nein. Er sah kein bisschen so aus. >>Okey..wie fange ich an?<<, murmelte ich..

Liebe Maddy.

Nein! Ich strich es durch und ballte das Papier zu einer Kugel. Dann holte ich den nächsten Zettel.

Madison,

Nein! Wie behindert klang das bitte? Ich war  für so was eindeutig nicht geeignet. Also ließ ich die Anschrift erstmal sein.

Wenn du mich anschaust..

Nein! Der nächste Papierball landete im Mülleimer.

Wenn deine Augen nur eine winzige Sekunde die meinen finden, dann spüre ich wie mir warm..

Oh Gott! Was sollte das denn werden? Weg damit!

Seit ich dich kenne, muss ich an dich denken. Der Schmerz..

Aaron lachte. >>Übertreibe es nicht.<< Ich nickte und schmiss den nächsten in die Tonne.

Mein Mädchen,

Wenn ich dich so nennen dürfte, wäre ich der glücklichste Mensch der Welt, denn mein Herz springt mir schon fast aus der Brust, wenn ich dich nur sehe. Deine Engelsstimme ist Musik in meinen Ohren. Deine Augen ein Meer aus Sternen. Für eine Berührung von dir würde ich sterben.

Aber ich weiß, dass ich nicht der Richtige für dich bin. Finde ihn, du hast nur das Beste verdient, Prinzessin.

>>Was soll denn der Scheiß? Das ist lächerlich Tylor. Wirf das Ding weg.<< Ich tat es und bemerkte nicht, dass ich den Mülleimer nicht traf. Danach packten wir unsere Sachen ein. Liebesbriefe schreiben konnte ich nicht. Ich müsste es anders schaffen.

 

(Madison:)

In der Mittagspause warf mich ein Typ mit einer Papierkugel ab. Noah brach neben mir in Gelächter aus. Ich suchte mit grimmiger Miene den Täter, doch ich fand ihn nicht. Ich öffnete das Papier. Da stand was drauf! Meine Augen weiteten sich und ich las. Neugierig beugte sich auch mein bester Freund zu mir hinüber. >>Deine Engelsstimme ist Musik in meinen Ohren..<< >>Sei leise!<<, fauchte ich, gerade als Chloe und Zoe sich zu uns setzten. >>Was habt ihr Turteltäubchen denn da?<<, fragten sie und Zoe riss mir das Papier aus den Händen. >>..du hast nur das Beste verdient, Prinzessin.<<,nuschelte sie. Chloe beugte sich zu ihr. >>Sag mal ist das nicht Tylor´s Handschrift?<< Noah lachte. >>Nein, dass kann nicht sein. Zu so etwas ist der nicht fähig. Dazu besitzt er zu viel Stolz.<< Zoe studierte den Zettel. >>Ja..aber ich könnte auch wetten..<< Ich riss ihnen den Brief aus den Händen. >>Ihr redet Blödsinn.<<, sagte ich feststellend und verstaute den Zettel in meiner Tasche.

>>Sag mal, woher hast du den eigentlich?<<, fragte Chloe und stütze ihren Kopf in die Hände. >>Ein Typ hat mich damit abgeworfen.<< Sofort scheiften die Blicke meiner Freundinnen durch den Raum. Noah lachte, >>Wenn ihr Tylor sucht, der ist vor zwei Stunden mit Aaron in den Club am Freibad abgehauchen, hat Aaron zumindest gesagt...<< Sofort wuchs der Groll in mir gegen Tylor. War ja wohl klar was er da wollte. Das ich kurzzeitig dachte der Brief wäre von ihm für mich, war absurd. Dazu war er zu süß und es war zu unwahrscheinlich. Niemals würde Tylor sagen, dass er nicht gut genug für irgendjemanden wäre. Und wenn, dann nicht im Vergleich zu mir, denn ich war nun wirklich nicht gerade perfekt.

>>Schade.<<, seufzten Zoe und Chloe und wanden sich ihrem Essen zu. Ich verabschiedete mich und stellte mein Essen weg. Der Appetit war mir eindeutig vergangen.

 

Zwischennummer

Es war so weit. Die Deutschstunde begann. Nervös zupfte ich an meinem Minirock, obwohl er schon lange perfekt saß. Heute würden wir ab dem Zeitpunkt weiterproben, wo Aaron etwas falsch gesagt hatte.

Er stolzierte auf die Bühne und stellte sich neben mich. Mein Blick wanderte durch die Stuhlreihen. Tylor saß in der Mitte. Puh! Zum Glück war er nicht auf der Bühne und konnte es verhindern. Nein. Heute würde er zu sehen. Als ich ihn ansah, lag ein unzufriedener Blick auf seinem Gesicht. Ich lächelte und wartete auf das Zeichen meiner Lehrerin.

Noah stand neben der Bühne und unterhielt sich leise mit Chloe, wobei er mich im Blick behielt. Heute hatte ich extra ein bisschen mehr Parfüm aufgetragen, um vielleicht ein bisschen erträglich zu sein.

Unsere Deutschlehrerin gab das Zeichen. >>Heilige rühren sich nicht, wenn sie gleich unser Gebet erhören.<<, sprach ich. >>O so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Würkung meines Gebets versichre..<<, sprach Aaron perfekt. Seine Augen schielten zu Tylor, der ganz grimmig zu uns herüber starrte. Was hatte er bitte? 

Langsam beugte sich Aaron zu mir herunter und ich ihm entgegen. Noch zehn Zentimeter, dann würde ich seine Lippen berühren. Ob sie wohl auch so gut schmeckten wie Tylors? Ob sie auch eine feurige Spur hinterlassen würden? Ich wusste es nicht.

Langsam schloss ich die Augen und stellte mich auf meine Zehen, da Tylor und Aaron einen guten Kopf größer waren, als ich.

Plötzlich ertönte ein lautes Piepen und alle Schüler schrien laut auf. Aaron öffnete genauso ruckartig seine Augen wie ich. Um uns herum brach Panik aus. Tylor allerdings saß ruhig auf seinem Stuhl und strahlte übers ganze Gesicht. 

Die Notwasserhähne an der Decke sprangen an und durchnässten uns bis auf die Knochen. Alle rannten raus. Auch unsere Lehrerin bekam jetzt Panik und stürmte einfach hinaus, ohne darauf zu achten, das alle hinterherkamen. Denn dieses war nicht der Fall. Noah und Chloe blieben wie angewurzelt stehen und ließen ihre Blicke amüsant zwischen mir und Aaron und Tylor hin und her wandern. Zoe lugte hinter dem Vorhang hervor und musterte das Geschehen ebenfalls belustigt. Tylor blieb auch sitzen und beobachtete mich grinsend. Aaron neben mir grinste jetzt auch und sprang elegant von der Bühne. Keiner machte den Eindruck, als wenn das hier ein wirklicher Feueralarm war. Wussten die etwa, dass es nur ein Fehlalarm war oder haben sie selbst ihn ausgelöst.

Ich tippte ja auf Tylor, obwohl er die ganze Zeit hier gesessen hatte. Ich ärgerte mich. Beinahe hätte ich es geschafft ihn zu küssen. Leider nur beinahe.

 

Natürlich leugneten alle, das sie irgendetwas von dem Feueralarm geahnt hätten und sagten, das der Shock so tief gesessen hatte, dass sie nicht rausgerannt waren. Man merkte ihnen an, dass alles gelogen war, doch die Erwachsenen glaubten es ihnen.

Am nächsten Tag war die Aula wieder trocken und wir konnten weiterproben. Allerdings tauchte Aaron nicht auf. Das er sich gestern wegen des Wassers erkältet hatte glaubte ich ihm kein Stück.

Ich erwartete, dass die anderen dann ersteinmal dran waren und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Unsere Lehrerin sah mich verwundert an. >>Madison wirst du bitte auf die Bühne kommen?<< Ich zog verwundert die Stirn kraus. >>..aber Aaron ist doch krank!<< Sie lächelte. >>Tylor hat netterweise angeboten Aarons Rolle zu übernehmen. Er sagte, er kenne den Text, da die beiden zusammen gelernt haben.<< Ich sah grimmig zu Tylor hinauf, der fröhlich vor sich hingrinste. Na toll. Dann würde das wohl nichts werden mit Aaron küssen. Dann dürfte ich wohl Tylor küssen. Mein Herz machte einen Freudensprung, doch ich drängte es in die hinterste Ecke. Er war das letzte! Ich durfte keine Gefühle zeigen. Ich musste kalt bleiben, denn etwas anderes hatte er nicht verdient.

Noah blickte bemitleidend zu mir als ich den Weg zur Bühne antrat. Meine Beine zitterten und ich konnte nur mit Mühe unterdrücken, dass das auffiel. Mein Herz schlug bis zu meine Ohren und dämpfte die Stimmen um mich herum. Mein Gesicht fing an zu glühen und mein Mund wurde trocken, als ich vor Tylor zum Stehen kam.

>>Heilige rühren sich nicht, wenn sie gleich unser Gebet erhören.<<, krächzte ich. Oh Gott! Meine Stimme war fast ganz weg und klang schrecklich. Meine Hände fingen an zu zittern und meine Muskeln in den Beinen erschlafften fast ganz. Mein Kopf dürfte dann so rot wie eine Tomate gewesen sein. Warum nur sprach Julia so einen blöden Text? Ich durfte mich nicht rühren? Was für eine Scheiße.

>>O so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Würkung meines Gebets versichre..<<, sprach Tylor mit klarer, aber sanfter Stimme. Er sah mir in meine Augen und legte seine Hände an meine Taille, bevor er sich langsam zu mir herunter beugte und die Augen schloss. Automatisch erhob ich mich auf meine Zehen und schloss meine Augen. Seine Hände an meiner  Hüften hielten meinen zitternden Körper, sodass er nicht umfiel. Ich spürte seinen ruhigen Atem, bevor seine Lippen die meinen streiften und sie sich dann sanft auf meine legten und ein Feuer in mir explodierte.

Meine Beine hielten mich nun gar nicht mehr und ich wäre weggeknickt, wenn mich nicht Tylor zu mich herangezogen und festgehalten hätte.Sein Druck auf meinen Lippen versträrkte sich vorsichtig und mein Verstand schaltete sich ganz aus, als er mit seiner Zunge meinen Mund eroberte.

Nach Luft keuchend löste ich mich von Tylor. Er hielt mich netterweise noch fest, damit ich nicht umfiel. Meine Lippen brannten und ich hatte das Verlangen ihn nocheinmal zu küssen, aber das gehörte nicht zum Stück. Er sah zu mir hinunter und ich bemerkte, dass er auch gerne noch weitergemacht hätte. Aber wieso? Er mochte mich doch eigentlich gar nicht? Nein. Er hasste mich sogar.

Trotzdem verweilten seine starken Hände noch auf meinem Körper. Und trotzdem hatte er mich ganz gewinnen wollen bei dem Kuss, obwohl er das nicht musste. Leider musste ich zugeben, dass er es geschafft hatte. Ich war hin und weg.

>>Die Sünde meiner Lippen ist durch die deinige getilgt.<<, hauchte er in mein Gesicht und holte mich sanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir waren hier auf einer Bühne. Jeder konnte uns sehen.

Ich gewann etwas an Kraft und löste mich von ihm, sodass ich wieder eigenhändig stand. >>Also tragen nun meine Lippen die Sünde, die sie von den deinigen weggenommen haben.<<, flüsterte ich noch etwas nach Luft ringend und hoffte, dass es jeder verstand. >>Sünde von meinen Lippen? O! angenehme Strenge! Gebt mir meine Sünde nur wieder zurük.<<, sprach er und blickte immer noch nur mich an und beachtete die anderen nicht. Er tat so, als wenn nur wir zu zweit wären, dabei war unsere ganze Klasse ausgeschlossen Aaron da und beobachteten uns gespannt. Ja. Alle guckten gespannt und manche schmunzelten leicht. Noah hielt seinen Blick gesengt. Ich verübelte es ihm nicht.

>>Ihr habt küssen gelernt; ich verstehe mich nicht darauf.<<, hauchte ich in Tylors Gesicht und verschwand dann nach den Worten einer Mitschülerin, >>Gnädiges Fräulein, eure Frau Mutter möchte gern ein Wort mit euch sprechen!<< von der Bühne.

Immer noch zitternd fiel ich in Noahs Arme, der mich hielt. Chloe musterte mich besorgt. Die beiden wussten schließlich wie es um mich stand.

Unsere Lehrerin lächelte fröhlich. Endlich war mal alles nach ihrem Plan gelaufen. Wie erfreut wir doch alle waren. Ich verdrehte die Augen. >>Das nächste Mal erlöst du mich Noah, ja?<< Er nickte. >>Aber so schlecht kann es ja nicht gewesen sein. Erstens sah es gar nicht so aus und zweitens würdest du sonst nicht so schlaff in meinen Armen hängen.<< >>Pah! Du hast noch nie Tylor geküsst, Noah! Du weißt nicht annähernd wie er es schafft mit den Mädchen zu spielen.<<, verteidigte mich Chloe. Noah grinste. >>Vielleicht sollte ich es ausprobieren.<<

Daraufhin fingen wir alle an in schallendes Gelächter auszubrechen.

 

Die Stunde verging schnell und bald klingelte es. Unsere Lehrerin rief Tylor und mich zu sich und  in mir machte sich ein schlechtes Gefühl breit. Hatten wir etwass falsch gemacht?

>>Madison und Tylor.<< Sie sah uns beide an und wartete, bis jeder die Aula verlassen hatte. >>Das heute habt ihr sehr schön gemacht. Ich hoffe Madison, das das auch die anderen Male bei dir noch so gut läuft und bei dir Tylor, dass du deinen Text genauso gut kannst wie Aaron. Das heute habt ihr richtig gut gemacht. Es tut mir leid, aber das ist ein Schauspiel. Egal, wie ihr privat zueinander steht..<< Sie sah uns etwas traurig an. Traurig? >>Es ist nur ein Kuss und ein bisschen Gefummel. Das müsst ihr wohl durchstehen. In eurem Alter... Und denkt daran: Eine gute Beziehnung durchsteht auch schlimmere Zeiten!<< Wie bitte was? Was hatte die denn für ein Rad ab? >>Wir sind nicht...Sie verstehen das falsch!<<, sagte ich, doch es ging durch Tylors Zustimmung unter. Sie lächelte uns an und verschwand einfach. Was? Warum bejahte Tylor das? Hatten die hier alle psychische Hilfe nötig oder was? Wir waren nicht zusammen!

Ich wollte gerade anfangen Tylor anzuschreien, als ich auch schon in seinen Armen lag und er meine Worte mit einem Kuss erstickte. Seine Lippen brannten auf meinen und meine Beine wurden wieder wackelig. Sofort verflog meine Wut und löste sich auf. Dafür schlüpften viele Schmetterlinge und flogen wie wild in meinem Bauch herum. Mein Verstand klammerte sich hilflos an der Grenze zum Unterbewusstsein fest. Mit der letzten Kraft riss er sich an die Macht und meine Lippen lösten sich sanft von seinen und mein Mund formte die Worte, >>Warum tust du das?<<

Er sah mich mit seinen wunderschönen schokoladenbraunen Augen an, in den ich so gerne versank. >>Psshh!<<, sagte er und legte seine Lippen wieder auf meine, die sofort wieder Feuer fingen. Mein Verstand hatte durch die Pause aber Kraft gewonnen und ich schaffte es nocheinmal mich von ihm zu lösen, obwohl mein Herz sich strickt dagegen wehrte.

>>Ich falle nicht mehr auf deine Spielchen hinein.<<, zischte ich und trat einen Schritt von ihm weg, um nicht mehr in Versuchung zu kommen. Da ich nicht mehr seinen betörenden Geruch einatmen konnte. Er neigte seinen Kopf leicht nach rechts uns musterte mich. >>Ich spiele nicht.<<,sagte er ernst.

Ich lachte auf. >>Du bist ein Playboy, Tylor.<< Er schloss kurz seine Augen und sah mich dann wieder an. >>Ich war einer!<<, sagte er und betonte das war. Ich funkelte. >>Ah und das soll ich dir jetzt glauben? Nein! Ich werde nicht wie jedes Mädchen auf dich hineinfallen.<< Seine Augen blickten mich traurig und etwas verletzt an. >>Du bist nicht wie jedes Mädchen für mich. Du bist mein Mädchen. Du bist mein Engel. Ich hatte noch nie solch starke Gefühle für jemand anderen, Madison.<< Ich legte meinen Kopf zur Seite und musterte ihn. Er wirkte so ernst. Man musste es ihm abkaufen, doch mein Verstand weigerte sich das zu glauben.

>>Pah! Wer hat dir das bitte gesagt?<< Seine Augen zeigten mir jetzt eindeutig, dass ich ihn gerade zutiefst verletzt hatte.

Er tippte sich mit seinem Zeigefinger auf die Brust, wo sein Herz sich befindet. >>Das da hat es mir gesagt.<<

Ich bereute es zutiefst, ihm weggetan zu haben. Er war so süß und wirkte, als könnte er jeden Moment zusammenbrechen, weil ich ihm sein Herz brach. In meinen Augen sammelten sich Tränen an, die kurz darauf wie ein Wasserfall über mein Gesicht strömten und meine ganze Schminke verwischten. >>Tylor..<<

Er nahm meine Hand und zog mich in seine Umarmung. Seine Lippen küssten jede einzelne Träne von meiner Wange. Seine eine Hand streichelte durch mein Haar und die andere stützte mich an der Taille.

Ich vergrub meinen Kopf in seine Brust und seine Arme schlossen sich um mich. >>Hörst du es?<<, hauchte er an mein Ohr. >>Es schlägt nur für dich.<< Ich glaubte es ihm und lauschte. Sein Herz schlug wild und freudig mir entgegen. Erst jetzt merkte ich, wie glücklich er gerade wahr. Und das konnte man nicht vorspielen. Das war so!

>>Es..<< Er beugte sich zu mir hinunter und küsste meine Lippen. Seine Zunge fuhr meinen Mund nach und hinterließ eine brennende Spur, bevor sie sich in meinem Mund wagte und mit meiner Zunge spielte. Ich seufzte und gab mich ihm hin. Mein Herz klopfte wild und machte Tylors Konkurrenz. Die Schmetterlinge drückten sich an meinen Bauch und drohten jeden Moment hinauszufliegen. Die letzte Anspannung löste sich von mir und der Kuss fing an, immer leidenschaftlicher zu werden.

>>Wir müssen los, ihr Süßen.<<, sagte Zoe die gerade ihren Kopf hereinsteckte. Ich löste mich schweren Herzens von Tylor und ging zur Tür. Tylor holte mich auf und fasste meine Hand. Ich lächelte und wir gingen zusammen auf den Pausenhof.

Aaron zog sofort die Augenbrauen in die Höhe, als er uns erblickte. Noah sah mich fragend an und Chloe lächelte einfach. Jared kam sofort auf uns zugesteuert und sagte, >>Das muss aber ein Tag halten, sonst zählt es nicht.<< Ich sah die beiden fragend an, doch als Jared vondannen zog, winkte Tylor ab. >>Ein Versuch.<< Ich glaubte ihm nicht, doch es erschien mir nicht für bedeutsam nachzuhaken.

Chloe kam auf mich zu und beugte sie zu meinem Ohr, dann hauchte sie, >>Was denn da los? Schaltet der Verstand ab?<< Sie lachte und richtete sich wieder auf. >>Wir hauen ab, wollten wir nur sagen. Habt ihr Lust mit zum See zu kommen?<< Tylor nickte und wollte mich schon Richtung Augang schieben, als ich mit dem Kopf schüttelte. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht mehr zu schwänzen und das würde so bleiben.

>>Kein Lust.<<, sagte ich deshalb und löste mich von Tylor. Ich drückte ihm sachte einen Abschiedskuss auf den Mund und drehte mich winkend um und ging zum Schulgebäude. Doch weit kam ich nicht, da wurde ich an eine starke Brust gedrückt und mit Küssen übersäht. Tylor drehte mein Gesicht zu ihm und beugte sich langsam zu mir hinab, bevor seine Lippen sich auf meine legten und er kurz mit meiner Zunge spielte. Ich löste mich von ihm. >>Ich muss los.<<, sagte ich und nickte Richtung Schule. >>Viel Spaß!<< Er lachte. >>Glaubst du ich lasse dich alleine?<< Ja, wollte ich sagen, doch so wie er mich jetzt auffordernd ansah, traute ich mich nicht. Ich grinste.

Er schnappte sich meine Hand und schloss sie in seine, bevor wir gemeinsam das Schulgebäude betraten.

 

(Tylor:)

Ich seufzte und legte meine Hand auf den Oberschenkel meines Mädchens. Sie lächelte, doch ihre wunderschönen ozeanblauen Augen folgtem den Unterricht. Meinen anderen Arm legte ich um sie und zog sie somit halb in meiner Arme. Jede Berührung brannte heiß und schön bis unter die Haut. Ihre engelsblonden Haare kitzelten mein Gesicht. Ihre pinklackierten Fingernägel tripelten auf den Tisch. Manchmal streckte sie ihren eleganten Arm in die Höhe, um kurz danach mit ihrer wunderschönen Stimme eine Antwort zu geben.

Plötzlich stupste mich Madison an und ihre Augen fanden meine. Ihre Lippen öffneten sich und ihr Mund formte die Worte, >>Sie hat dich drangenommen.<< Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um die Traumatmosphäre hinter mir zu lassen. >>Was?<<, fragte ich an die Lehrerin gewand. Sie schüttelte den Kopf. >>Komm bitte an die Tafel Tylor. Wir sind hier nicht zum schlafen.<< Ich rollte mit den Augen. Nur Maddy schaffte es mich freiwillig in den Unterricht zu zerren. Ich erhob mich und ließ Madison los, was mich einiges an Überwindung kostete, sie nicht vorher zu küssen. Ich schlenderte gelassen nachh vorne und sah zu meiner Lehrerin hinab, die genau wie mein Mädchen einen Kopf kleiner war als ich. >>Gut. Dann rechne und doch mal vor wie man hier die abfallende Spannung in Prozent berechnen kann.<< Ich sah an die Tafel und fing an zu lachen. Wer wusste das bitte schon? >>Wissen Sie, wir fördern das die Arbeitslosenzahl in Deutschland sinkt. Bei uns gibt es einen Elektriker und wenn der das nicht weiß. Hut ab, dann kann ich ihnen auch nicht mehr helfen.<< Damit war das Thema für mich beendet und ich ging wieder an meinen Platz zurück. Madison lächelte mich an und schüttelte den Kopf. >>Die Aufgabe war nun wirklich leicht.<<, sagte sie, als ich neben ihr Platz genommen hatte. Die Lehrerin sah uns beide an. >>Möchten Sie Madison, denn mal die Aufgabe uns vorrechnen.<< Meine Freundin nickte und erhob sich.

Ich beobachtete sie, wie sie an die Tafel ging und die Aufgabe in binnen einer Minute richtig löste. Unsere Lehrerin lobte sie und schickte sie an ihren Platz  zurück. Zufrieden ließ sie sich neben mich auf den Stuhl plumpsen. >>Gut gemacht, Prinzessin.<< Sie wand ihren Kopf zu mir und strahlte. Nicht nur ihr Mund, sondern auch ihre Augen. Aber ich wusste, dass das nicht an der Aufgabe lag. Sie mochte mich wircklich.

Das Bedürfnis sie zu Küssen wurde stärker und ich konnte es gerade so bis zum Ende der Stunde aushalten, da lagen meine Lippen schon wieder auf ihren. Als wir uns voneinander lösten lachte mein Mädchen. >>Was soll das nur mit uns werden, wenn wir nicht voneinander ablassen können?<< Ich schmollte. >>Wir haben so viel nachzuholen. Wir dürfen das!<<

 

(Madison:)

Ich lachte. Wenn Jungs und vorallem Tylor schmollte, sah das aus, als wenn ein riesen Baby mit viel zu vielen Muskeln sein Gesicht zu einem Fischmund verzerrte. Ich warf meine Haare in den Nacken und kicherte. >>Hör auf damit.<<, brachte ich hervor. >>Sonst sterbe ich hier noch.<< Er grinste und zog mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und seufzte. Wenn das Leben nur immer so schön wäre.

Als ich die Haustür aufriss und seufzend meine Tasche fallen ließ, war sofort Noah bei mir. Hä? Wo war der denn jetzt hergekommen? Doch nicht etwa aus der Küche? >>Was machst du denn hier?<<, fragte ich ihn, während ich ihm ein Küsschen auf die Wange drückte. Er seufzte. >>Wollen wir nicht ersteinmal etwas schönes unternehmen?<< Ich zog eine Augenbraue hoch. >>Schlechte Nachrichten?<<,fragte ich. Er fuhr sich durch seine blonden Haare. >>Lass uns gehen.<< Er schob mich wieder zur Tür hinaus. >>Aber..aber..Tylor wollte mich in zwei Stunden abholen.<<, protestierte ich. Er verdrehte die Augen. >>Bis dahin sind wir wieder zurück.<< Ich stemmte meine Füße in den Boden, aber er schob mich ohne große Mühe weiter. >>Aber..aber..ich muss noch Hausaufgaben machen und Essen.<< Noah sah mich belustigt an. >>Wir können dir was zu essen besorgen und die Hausaufgaben schreibst du einfach morgen bei jemandem ab.<< Ich seufzte. Das war natürlich eine Möglichkeit. >>Aber..<< >>Was?<<, fragte er gespielt genervt und hievte mich auf das Motorrad. >>Was ist mit meinem Schönheitsschlaf?<< Er gab mir lachend einen Kuss auf die Stirn, bevor er mir den Helm überstülpte. >>Du bist schön genug.<< Ich grinste und er startete den Motor. Dann brausten wir davon.

Keine fünf Minuten später hielt er beim Einkaufszentrum an. Ich stieg ab und blieb genau dort stehen. Er lachte und hakte sich bei mir ein. >>Na los.<<, sagte er und zerrte mich voran. >>Wenn ich mit anderen Mädchen hier bin, komme ich immer gar nicht hinterher, so schnell sind die hier drin.<< >>Was hast du vor?<<, fragte ich und stoppte unseren Lauf. >>Shoppen?<< Ich seufzte. >>Warum heute? Warum jetzt?<< Er sah zu mir hinab und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. >>Was ist los, Mäuschen? Was ist hier passiert?<< Er kannte mich zu gut. Kannte meine Gefühle die gerade Achterbahn fuhren. Natürlich wollte ich gerne mit meinem besten Freund shoppen, aber ich konnte nicht. Nicht hier. Hier war es gewesen, wo ich Tylor ein anderes Mädchen küssen gesehen habe. Ich wollte nicht, dass die schlechten Gefühle hochkamen, wo ich gerade eigentlich glücklich war. >>Ty..<<,murmelte ich und wurde sofort in seine Arme gerissen. >>Was hat er gemacht, der Arsch?<<, fragte er mit zorniger Stimme. Ich brachte ein kurzes Lachen zu Stande. >>Nichts..nur vor ein paar Tagen..<< Er legte mir einen Finger auf den Mund. >>Lass ihn jetzt hinter dir. Im Moment gibts nur dich und mich und viele tolle Läden, die auf uns warten.<< Ich grinste und konnte Tylor wirklich für einen kurzen Moment in die Ecke drängen. >>Was wollen wir denn kaufen?<<, fragte ich neugierig während wir das Center betraten. >>Ich wette Tylor wird dich heute zu einem Konzert, wo eine neue Band spielt einladen, ansonsten tue ich es.<< Ich lächelte. >>Das klingt gut.<< Mein Magen fing an zu knurren und ich hielt mir beschähmt den Bauch. >>Vielleicht sollten wir erst etwas zu essen für dich finden.<< Wir lachten und ich bestellte mir danach beim Italiener eine Portion Nudeln. Als sie kam fing ich hastig an das Essen in mich hineinzuschaufeln. Noah grinste. >>Du siehst echt lustig aus.<< >>Wisch...schabben nisch..soo viel Scheiit..<<, nuschelte ich zwischen den Nudeln. >>Du hast Recht. Wir brauchen ja aber nur Schuhe, Handtasche, Acse und ein Kleid für dich.<< Ich prustete die Nudeln aus. >>Aber wir haben nur zwei Stunden, dass schaffen wir nie.<< Er drückte mich wieder auf meinen Stuhl, weil ich aufgesprungen war. >>Iss du deine Nudeln zu Ende und geh danach dir Make-Up auflegen und deine Nägel lackieren. Ich kaufe dir den Rest. Vertraue mir. Ich werde das Richtige finden.<< Er steckte mir Geld zu. Noch bevor ich protestieren und ihm das Geld wieder geben konnte, war er weg. Ich zog einen Hunderter aus der Tasche. Gott! Wie konnte man nur so viel Geld besitzen.

Ich aß langsam auf und bezahlte. Dann machte ich mich auf den Weg zu einem Friseur, der auch Nägel und Make-Up machte. Ich fand einen, der aber nicht gerade billig war. Ich seufzte und stolzierte hinein. Sofort gesellte sich eine Plastikkuh zu mir. >>Kann ich dir helfen?<<,flötete sie mit ihrer Piepsstimme. Ich war schon kurz davor ihr eine zu klatschen und abzuhauen, da dachte ich daran, dass Noah sauer sein würde, wenn ich mir nur einen Nagellack von Budni kaufe und ihn mir selber draufmache. Also nickte ich und ließ mich auf einem Stuhl nieder. Ich brauche eine neue schöne Farbe für die Finger und ein bisschen Schminke für ein Konzert. Sie schüttelte die ganze Zeit wie ein Wackeldackel mit dem Kopf und machte mich irre. Ich betrachtete mich im Spiegel und musste feststellen, dass ich schlimm aussah. Meine Haare sahen aus wie stroh, mein Lippgloss war verschmiert. Meine Augen waren leicht geschwollen vom weinen und meine Nägel waren halb lackiert und halb nicht. Ich schloss die Augen, als die Kuh mich dazu aufforderte und anfing.

 

(Tylor:)

Ich klingelte. In meiner Jackentasche befanden sich zwei Karten. Ich lächelte, als sich die Tür öffnete. Die Mutter grinste mich lieb an. >>Madison kommt gleich.<<, sagte sie und verschwand ins Wohnzimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und fing an die Bilder im Flur zu betrachten. Auf dem einen war Maddy´s Mutter und ihr kleiner Bruder am Strand. Der Bruder spritze ihre Mutter gerade nass, was ihr laut ihrem Gesichtsausdruck nicht wirklich gefiel. Jemand räusperte sich hinter mir und ich fuhr erschrocken herum. Mein Mädchen stand vor mir. Sie war wunderschön. Ihre Lieder waren dunkelblau geschminkt. Ihr Gesicht strahlte mit ihren hübschen blauen Augen. Sie trug ein blaues Minikleid ohne Trägern. Der Stoff war aus Seide und glitzerte leicht, wenn er sich bewegte. Ihr kleinen zierlichen Füße steckten in blau schwarzen Ballerinas mit einer Schleife vorne darauf. Ich beugte mich zu ihr hinunter und legte meine Lippen sachte auf ihre. Mit der einen Hand zog ich sie zu mir heran und mit der anderen fuhr ich durch ihr offenes glänzendes Haar. Sie öffnete ihren Mund und ich nahm die Einladung an.

Nach einiger Zeit löste ich mich von ihr. >>Du weißt Bescheid, nehme ich an.<< Sie legte den Kopf schief. >>Wovon?<<, fragte sie gespielt unwissend, was ihr Grinsen verriet. >>Willst du mich heute Abend auf ein Konzert begleiten?<<, fragte ich sie. Sie nickte. >>Natürlich.<<, lachte sie und ich schloss sie in meine Arme. >>Seit bitte pünktlich wieder zurück.<<, rief ihre Mutter aus dem Wohnzimmer, was meinen Verdacht bestätigte, dass sie schon davon wusste. Mein Mädchen verdrehte nur die Augen und spazierte nach draußen. Ich schloss die Tür wieder hinter mir. Dann half ich Maddy auf mein Motorrad, bevor ich mich selbst hinaufschwang. Ich startete den Motor unf fühlte kurz danach ihre zierlichen Hände an meiner Hüfte. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich losfuhr.

 

(Madison:)

Ich tanzte und tanzte mit Chloe und Zoe zu der Musik. Die Jungs hatten sich an einem der Getränkestände niedergelassen und hörten lieber der Musik zu und betranken sich, als zu tanzen. Ich ging immer mal wieder zu Tylor hinüber, um mich auf seinen Schoß zu setzen und mit ihm zu reden. Er wurde zunehmend immer betrunkener, was mir nicht sonderlich gefiel, aber ich sagte nichts dazu. Irgendwann machten dann meine Füße aber auch nicht mehr mit und ich verabschiedete mich von Chloe und Zoe, da ich eigentlich vorhatte mit Tylor noch was nettes zu machen. Doch als ich gerade zu ihm gehen wollte, sah ich ihn nicht weit entfernt mit einem Mädchen tanzen. Deshalb ging ich die paar Schritte zu meinen Mädchen zurück. Mein Inneres brodelte. Wie konnte er nur? Wahrscheinlich war ich eh nichts ernstes für ihn. So eine Zwischennummer. >>Sag mal Chloe, kennst du die?<<, schrie ich gegen die Musik an. Sie suchte mit den Augen die Masse ab und blieb dann an Ty und der Schlampe hängen. >>Ach die!<<, schrie sie, >>Das ist eine vom Strandbad. Claire heißt sie, glaube ich.<< In mir flammte Eifersucht auf. >>Ich glaube ich gehe.<<, sagte ich. >>Allein?<<,fragte Zoe. >>Ja.<<,schrie ich und drehte mich schon weg. >>Sei nicht spießig. Er will doch gar nichts von der. Es ist doch nur ein Tanz.<< Ich schnaubte. Vielleicht war ich spießig, aber nach ein paar Stunden sich an ein anderes Mädchen ranwerfen ist für mich keine gute Beziehung.

Also verließ ich das Konzert. Draußen zog ich meine Ballerinas aus und ging barfuß weiter. Aus einigen Blasen floss Blut, doch darum kümmerte ich mich jetzt nicht mehr. Ich zog mich wieder in meine Welt zurück. In der, in der ich keinen hatte. Mein "Freund" betrog mich nach nur ein paar Stunden. Mein Dad war tod. Mein Leben drohte zusammen zubrechen. Das war einfach nichts für mich. Dieses Leben hier. Ich wollte wieder zurück zu meinem Strebergymnasium. Ich wollte nicht in einer Welt leben, wo Betrug geil und Treue unvorstellbar war. Wo man sich ein Leben ohne Alkohol und Sex nicht mehr vorstellen konnte. Das war einfach nichts für mich. Ich hielt die Tränen zurück. Tränen brachten einen im Leben nicht weiter. Ich fing an mich für meine Gefühle für Tylor zu hassen. Es war falsch sich auf ihn einzulassen. Diese Sehnsucht war falsch. Aber sie war doch da. Und sie drohte mich gerade von der Klippe zu schmeißen.

 

Ich saß auf der Mauer auf dem Schulhof. Unsere Lieblingsecke. Ich wippte mit meinen Beinen im Takt mit Chloe´s. Zoe stand neben Sam und himmelte ihn immernoch an, doch er tat so, als würde er das gar nicht mitbekommen. Sie tat mir leid. Warum konnte Jungs nicht mal keine Arschlöcher sein? Genau in diesem Moment kam Tylor in mein Blickfeld. Ganz lässig schlenderte er auf unsere Gruppe zu. Mich erfasste das Bedürfniss einfach wegzulaufen. Ich erfasste Noahs Hand. Dieser lächelte mir aufmunternd zu. >>Keine Sorge. Ich bin da.<< Ich bemühte mich für ihn zu lächeln, doch es gelang mir nicht. Neben Ty ging Aaron, der allerdings ganz beschäftigt damit war mit einer Bitch neben ihm zu flirten. Die drei machten ihre Begrüßungsrunde. Aaron schlug mir auf die Schulter. >>Was geht du kleine Bitch?<<, lachte er und ging schon weiter ohne das ich die leiseste Chance hatte eine Antwort zu geben. Die wirkliche Bitch stellte sich nun unschlüssig vor mich. >>Hii..<<,begrüßte sie mich. Ich musterte sie. Sie hatte braune schulterlange Haare und hatte Außnahmensweise mal nicht Tonnen von Make-Up im Gesicht. Schon komisch. Eigentlich war das nicht so Arons Geschmack. >>Hey.<<,antwortete ich lässig und deutete ihr an neben mir Platz zu nehmen. Sie lächelte schüchtern und setzte sich neben mich auf die Mauer. Sie trug im Gegensatz zu mir eine echt lange Hotpan und ein pinkes Hollistertop. >>Ich bin Lia.<<, stellte sie sich vor. >>Madison.<<,stellte ich mich vor. >>Wie verschlägt es dich zu uns?<<,fragte ich sie neugierig. >>Ich bin Aarons Cousine.<<,antwortete sie. Doch dann wurde sie leider von Aaron gerufen, der sie ein paar Freunden vorstellen wollte. Sie verabschiedete sie und lächelte mir nochmal zu, bevor sie mir den Rücken zuwendete.

Und dann stand auch schon Tylor vor mir. Zum Glück machte er nicht die Anstalten mich küssen zu wollen. Er nahm einfach dort Platz, wo Lia gerade noch gesessen hatte. >>Ich war vollkommen blau..<<, fing er an sich zu entschuldigen, doch ich unterbrach ihn. >>Das tut nichts zur Sache. Auch wenn du vollkommen betrunken warst, hättest du dich nicht an jemanden dran geworfen, wenn ich dir gereicht hätte. Da das allerdings nicht der Fall ist, denke ich wir sollten lieber getrennte Wege gehen, Tylor.<< Ich ignorierte sein Blick und starrte den gegenüberliegenden Baum an. Meine Beine wurden ganz weich von dem betörenden Geruch den er verbreitete. Mein ganzer Körper fing schon wieder an zu kribbeln, doch ich ignorierte es und sprang von der Mauer, bevor ich in Richtung Schulgebäude verschwand. Ich kam nicht weit.

>>Madison..<<, er stellte sich mir in den Weg. Mit einer Hand zwang er mich, ihm in die Augen zu schauen. Der Bann, den seine Augen ausstrahlten, ergriff sofort einen Teil von mir. >>Es gibt nichts besseres als dich. Du reichst mir nicht nur. Du übertriffst alles, was ich je gesehen habe..<< Noch bevor er weiterreden konnte erstickte mein schallendes Lachen seinen Wortschwall. Etwas verwirrt, etwas traurig, starrten seine Augen mich an. >>Ich weiß, dass es schwer ist mir zu glauben..aber Madison, du bist das Beste was mir je hätte passieren können und ich werde dich nicht einfach aufgeben.<< Und anstatt mich zu küssen oder sonstiges zu unternehmen, was ich von einem Arsch wie ihm erwartet hätte, nahm er mich einfach nur kurz in den Arm.

Als er schon dabei war, mich wieder loslassen zu wollen, legte ich mein Kopf an seine muskulöse Brust und schlang meine Arme um seinen Körper. Dann zog ich tief den betörenden Geruch von ihm ein und ließ zu, wie seine Hand mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich und jede Berührung mit meiner Haut eine heiße Spur aus Flammen hinterließ.

 

Nach der Schule fuhr mich Tylor nach Hause. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung.

Als ich die Tür ins Schloss knallte streckte meine Mutter ihren Kopf aus der Küche. >>Sag mal gestern sah das aber noch ganz anders aus..<<, sagte sie und hob fragend eine Augenbraue. >>Was gibt es zu Essen?<<, fragte ich. >>Nudelauflauf.<< Ich winkte ab. >>Ich habe eh kein Hunger.<<, sagte ich und ging hoch auf mein Zimmer, wo ich den Tag nur mit Musik hören und am Handy abgammeln verbrachte. Tylor meldete sich nicht ein einziges Mal. Bald war es für mich schon peinlich, wie ich immer auf mein Handy sah und vergeblich auf eine Nachricht von ihm wartete. Irgendwann schaltete ich das Handy aus und schlüpfte in mein Hello Kitty - Pyjama und pflanzte mich mit einer Schüssel Popkorn unten vor den Fernseher.

Gegen um sechs klingelte es an der Tür und ich dachte mein Bruder würde vom Fußball wiederkommen, doch Tylor stand auf unserer Türschwelle. Ach du scheiße! Das war jetzt mal peinlich. Ich lief rot an wie eine Tomate. >>Ich habe nicht mehr mit dir gerechnet.<< Er grinste und fuhr sich durch die Haare. >>Ich wollte dich eigentlich gerade entführen.<< Eine Ausrede! Schnell.. >>Ich..<< habe heute leider keine Zeit, weil ich mit meiner Mum ein Kinoabend machen wollte, wollte ich eigentlich sagen, doch da rief meine Mutter schon aus dem Wohnzimmer, >>Kein Problem. Bis nachher!<< >>Ich ziehe mich dann noch kurz um.<<, sagte ich und wollte gerade gehen, da zog er mich nach draußen und machte die Haustür zu. Perplex öffnete ich den Mund zu einem stillen Protest. Tylor lachte. >>Du siehst echt süß aus in dem Schlafanzug.<< Schmollend ließ ich mir aufs Motorrad helfen. Wir fuhren durch die heranbrechende Nacht. Warme Sommerluft umhüllte uns. Irgendwann hielt Tylor auf dem ganz verlassenen Freibadparkplatz. Sein Ernst? Er wollte schwimmen? >>Das hat doch gar nicht mehr auf.<< >>Ich weiß, my Lady. Darf ich bitten?<< Er hielt mir seine Hand hin und half mir runter. >>Und wie willst du darein?<< Er deutete auf den Zaun, der das Freibad noch von uns trennte. >>Ernsthaft?<< Er nickte und fing an hinauf zu klettern. Ich kam mir ein bisschen wie ein dämlicher Einbrecher in Hello Kitty Klamotten und Flip-Flops vor, als ich anfing irgendwie an diesem Zaun hoch zu kommen. Als ich es endlich bis oben hin geschafft hatte, fiel ich mehr runter, als das ich noch kletterte, doch Tylor fing mich auf und stellte mich sanft auf meine Beine. Sein Dauergrinsen schmückte noch immer seine Lippen. Er nahm meine Hand und führte mich zu zwei Liegen, auf denen Handtücher ausgebreitet waren. Daneben stand ein Tisch mit einer Kerze und zwei Gläsern und einer Flasche..Sekt oder sowas. Ich kicherte. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und auch wenn es voll romantisch war, fand ich, die im Pyjama stand, es etwas kitschig. Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, schmiss mich Tylor ins Wasser. Das Wasser war arschkalt und durchnässte sofort meine Sachen, die sich an mich schmiegten und mich in die Tiefe ziehen wollten. Meine Flip-Flops machten als erstes den Abgang nach oben. Dann tauchte ich keuchend auf. Kurz darauf landete Tylor mit einer Arschbombe neben mir. Ich verfluchte ihn und mich, als ich an mir hinabsah. Mein roter BH leuchtete nahezu durch die Klamotten. Als Tylor neben mir auftauchen wollte, hielt ich seinen Kopf unter Wasser. Er kitzelte mich jedoch an den Füßen, sodass ich keine Chance hatte. Wir alberten noch ein bisschen im Wasser herum, doch dann leuchtete plötzlich ein Licht auf. >>Scheiße.<<, fluchte Tylor, verließ das Becken und half mir auch hinaus. >>Weg hier.<<, zischte er und wir rannten los. Da das Licht allerdings von der Seite des Parkplatzes kam, mussten wir schon wieder über den Zaun klettern. Auf der anderen Seite fing mich Tylor gekonnt auf. Hatte ich überhaupt schon erwähnt, dass er jetzt nur noch seine Boxershorts trug. Und sein Anblick mir einfach nur die Sprache verschlug. Doch bevor ich noch weiter träumen konnte zog er mich hastig weiter. Das Freibad umgab eine Wiese, bevor die Wohnhäuser in Sicht kamen. Als wir Stimmen und Taschenlampen wahrnahmen, schmiss mich Tylor zu Boden. Ich kam unsanft neben ihm auf der Wiese zu liegen. Ich stöhnte auf. Das tat weh. Ty sah mich entschuldigend an und streichte mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Plötzlich waren die Besitzer des Freibades vergessen. Es gab nur noch mich und Tylor. >>Du bist so wunderschön, Maddy.<<, hauchte er mir hinters Ohr und alle meine Härchen stellten sich auf. Ich rutschte noch ein Stücken zu ihm hinüber, bis sich unsere Haut berührte. Zu deutlich spürte ich alle sein Muskeln, die mich in den Wahnsinn trieben. >>Würden sie mir nocheinmal meine Sünde von den Lippen nehmen, my Lady?<<, fragte er verführerisch. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder dahinschmelzen sollte. >>Ja.<<, hauchte ich, nicht mehr im Stande irgendwas freches zu antworten. Langsam beugte er sich zu mir vor und erreichte schließlich meine Lippen, die sich sanft auf seine legten. Er fuhr mit seiner Zunge meinen Mund nach, bevor er sich in meinen Mund wagte und einen heißen Tanz mit meiner vollführte. Nach Luft ringend trennten wir uns schließlich von einander. Ich war zwar die, die mehr keuchte, allerdings konnte Tylor nicht verbergen, dass auch ihm die Luft ausging. Er lächelte zufrieden und schloss mich in seine Arme. Der Kuss brannte noch immer auf meinen Lippen, als ich mich der Geborgenheit seiner Arme hingab und schließlich in einen tiefen Schlaf fiel.

 

 Am nächsten Morgen wachte ich wieder in meinem Bett auf. Hatte ich das alles nur geträumt? Aber warum hatte ich dann keinen Hello Kitty Pyjama mehr an? >>Mum!<<, schrie ich durchs ganze Haus. Kurze Zeit später steckte sie ihren Kopf in mein Zimmer. >>Ja? Was ist mein Schatz?<< >>War Tylor gestern hier?<< Sie grinste. >>Ja. Und ihm hast du es auch zu verdanken, dass du kein Hausarest hast, denn ihr seit kurz vor Mitternacht hier gewesen, obwohl ich bezweifle, dass du deinen Teil dazu beigetragen hast. Du sahst nicht mehr gerade wach aus, als dich Tylor hier hin geschleppt hat.<< Sie lachte und verschwand. Ich schüttelte den Kopf und fuhr mit meinem Finger über meine Lippen. Es war also doch keine Einbildung gewesen. So schnell ich konnte, sprang ich aus dem Bett und machte mich fertig. Dann eielte ich in die Küche und schmierte mir ein Brötchen mit Nutella. Meine Mutter saß mir gegenüber und schlurfte ihren Kaffe. >>Ich würde mich freuen, wenn du ihn heute nach der Schule mal mit nach Hause bringst.<<, sagte meine Mutter. Ich fand das keine so tolle Idee. Auf ein Fragespielchen mit meiner Mum hatte er bestimmt keine Lust. Und noch war es auch nicht nötig. Ich zuckte mir den Schultern. >>Mal sehen.<<,nuschelte ich und schulterte meine Tasche. Als ich vor die Haustür trat, wartete bereits Noah auf mich. Ich drückte ihm ein Küsschen auf die Wange und setzte mich hinter ihm aufs Motorrad. Dann fuhren wir gemeinsam zur Schule. Als wir angekommen sind bedankte ich mich bei Noah. >>Wir sehen uns dann in der Pause.<<, sagte ich und ging in Richtung Schulgebäude.>>Madison. Ich brauche deine Hilfe.<<, sagte Noah ganz verzweifelt und hielt mich am Ärmel zurück. Ich drehte mich fragend um. Es war süß anzuschauen, wie hilflos Noah da stand. >>Es gibt da so ein Mädchen, dass mir echt den Atem raubt.<< Nein. Nicht sein Ernst oder? Wir wollten doch nur Freunde sein. Und außerdem weiß er doch, dass ich mit Tylor zusammen bin. >>Sie ist so wunderschön..<<, setzte er wieder an. Ich war kurz davor ihm eine zu scheuern. >>...Aber ich traue mich nicht sie anzusprechen..<<,seufzte er. Mir fiel die Kinnlade herunter, denn erstens, war doch nicht ich gemeint, wofür ich ihm echt dankbar war und zweitens war er früher mal ein richtiger Playboy gewesen und jetzt traute er sich nicht mal mehr ein Mädchen anzusprechen? Okay. Wahrscheinlich machte sie ihn genauso wahnsinnig wie Tylor mich. Tylor. Ich fing an zu grinsen. Er war einfach so toll. Ich konnte es immer noch gar nicht realisieren, dass das wirklich zwischen uns geschehen war. >>Madison?<< Noah holte mich wieder auf den Boden zurück. Ich konnte nicht anders, als loszulachen, denn er sah wirklich verzweifelt aus. Er. Der vor nichtmal einem Monat noch ein Playboy war. >>Woher kennst du sie denn?<< Er seufzte und lehnte sich gegen einen Baum. >>Kennst du das Café in der Nähe des Freibades?<< Ich dachte scharf nach und nickte dann. Ja es war ein kleines gemütliches Café in dem ich früher immer mit meinem Dad heiße Schokolade getrunken habe. Mit Dad.. Doch bevor ich noch weiter versinken konnte, schüttelte mich Noah. >>Alles okey?<< Ich nickte und brachte ein gequältes Lächeln zu Stande. >>Ja ich kenne es.<< Er nickte und fuhr fort, >>Gestern war ich mit Jared und Kyle dort. Und dann sah ich sie.<< Sein Blick schweifte in die Ferne. Warum konnte Tylor nicht auch mal so süß sein? Wahrscheinlich stellte er mich vor den anderen wie eine Schlampe da, was die Begrüßung von Aaron gestern erklären würde. >>Also kellnert sie da?<< Noah nickte immer noch ganz verträumt. >>Ich komme heute nachmittag mal mit und dann wirst du schon sehen.<< Er starrte mich verdattert an. >>Was? Nein! Ich kann doch nicht..<< Ich schüttelte lachend den Kopf und setzte meinen Weg fort. Noah folgte mir nicht. Er würde es schon packen. Daran zweifelte ich nicht. Jedes Mädchen würde sich über seine Zuneigung freuen.

 

 Als Tylor in der ersten Pause dann auch endlich mal antrudelte unterhielt ich mich gerade mit Lia, die so einige Neuigkeiten gerade zu auspackte, >>..und dann hat er doch ehrlich sich doch ehrlich einen runtergeholt, dabei war Paige noch im Wohnzimmer.<< Ich fing an zu gackern. Aaron war schon komisch. >>Na ja. Auf jeden Fall hab ich die beiden vorher ein bisschen bespitzelt.<< Sie kicherte und beugte sich zu mir vor. >>Paige hat ihm ihre Liebe gestanden und weißt du was er gemacht hat?<< Ich schüttelte neugierig den Kopf und Chloe steckte ihren auch mit in unsere Unterhaltung. >>Er hat eiskalt gesagt: „Liebe ist albern. Sex hat man zum Spaß. Küssen tut man zum Vergnügen. Was ihr Mädchen da immer für ein Drama draus macht. Ich liebe dich nicht. Aber wenn du willst, können wir jetzt Spaß haben.“ << Wir schüttelten alle gleichzeitig den Kopf. Das war unmöglich. Doch dann packte Lia eine Sache aus, von der mir echt die Spucke wegblieb, >>Als dann Tylor gestern nach der Schule zu uns kam..hat Aaron ihm davon erzählt. Tylor war etwas angepisst davon und meinte, dass er ein bisschen Rücksicht hätte nehmen können. Aber Aaron hat ihm einfach ein Bier gegeben und gemeint: „ Sag mal wie lange hattest du jetzt schon kein Sex mehr? Du bist ja voll gereizt..“<< ..Doch die Antwort hörte ich leider nicht mehr, denn in diesem Moment kam mein Freund und beendete unsere Unterhaltung, indem er mich mit einem Kuss auf die Stirn begrüßte. Ein klein bisschen angepisst drehte ich mich von ihm weg und wollte Lia auffordern weiter zu erzählen, doch ich sah sie gerade noch durch die Eingangstür verschwinden. >>Ist irgendwas?<<,fragte mich Tylor und zog mich ein Stück zu ihm heran. Ich schüttelte den Kopf. Er fragte nicht weiter nach, sondern nahm mich einfach in den Arm und hielt mich bis es klingelte. Dann trennten wir uns von einander. Die darauffolgenden Stunden vergingen schleppend. Aber sie vergingen und als ich dann endlich Schulschluss hatte empfing mich Tylor auch schon. Er nahm meine Hand und wir gingen gemeinsam über den Schulhof. Seine Hand in meiner. Ich lächelte. Es fühlte sich gut an neben ihm. Einige Mädchen sahen mich giftig an, doch ich ignorierte sie. Tylor fuhr mich nach Hause und als ich ihm den Helm wiedergab und er sich verabschieden wollte sah ich zu Boden und flüsterte, >>Willst du noch mitreinkommen?<< Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie war es peinlich. Er fasste mich am Kiefer und schob meinen Kopf nach oben, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Sie strahlten. >>Ja. Ich will.<<, sagte er und es klang fast so, als würde er gerade die Liebe bis in den Tod, wie bei einer Hochzeit, schwören. Ich lächelte schief, als er sein Motorrad in die Garagenauffahrt stellte und mir mit ins Haus folgte. Meine Mutter erwartete uns schon sehnsüchtig. >>Tylor.<<, sie strahlte. >>Mrs. Evans.<< Er reichte ihr die Hand und ich hätte vor Scham im Erdboden versinken können. Gott war das peinlich. Aber Tylor schien das zum Glück nichts auszumachen. >>Nenn mich doch bitte einfach Silvana.<< Ich verdrehte die Augen und setzte mich schon an den Küchentisch. Tylor nahm neben mir Platz. Es gab Nudeln mit Tomatensoße. Wie kreativ von meiner Mutter. Tylor tat trotzdem so, als würde es ihm gefallen und meine Mum fand ihn auf anhieb sympatisch, was sie ihm natürlich nicht verheimlichte.

 >>Wir gehen dann mal hoch.<<, sagte ich und zog meinen Freund schon fast die Treppen hoch. Er lachte uns setzte sich auf meinen Teppich, der vor meinem Bett lag. Ich schmiss mich aufs Bett uns musterte ihn von der Seite. Er sah wie immer mal wieder unverschähmt gut aus. Seine Augen fanden meine. Und ich verlor mich mal wieder in ihnen. Seufzend stütze ich meinen Kopf mit den Händen. Er stand auf und setzte sich genau vor mir und meinem Bett wieder hin. Er nahm sich eine Haarsträhne von mir und drehte sie ein bisschen in seinen Fingern. Etwas unsicher streckte ich meine Hand aus und fuhr zuerst die Umrandungen seines markanten, männlichen Gesichtes nach, bis ich mich nicht mehr im Griff hatte und mit einem Finger über seine so sanften und gleichzeitig rauen Lippen fuhr. Er lächelte und beugte sich langsam zu mir vor. Dann küsste er zuerst meinen rechten und dann meinen linken Mundwinkel. Sein Gesicht nur Millimeter von meinem entfernt. Seine Lippen schon halb auf meinen, aber noch nicht ganz. Sein Geruch, er roch nach Vanille und Wald und einfach nur nach Tylor, nebelte mich ein. Ich verlor mich ganz in ihm und schloss meine Augen, bevor seine Lippen sich sachte auf meine legten. Genau in diesem Moment musste natürlich meine Mutter mit einem Tablett, auf dem Kekse und Limonade stand reinkommen und uns stören. >>Huch! Ich wollte nicht stören..nur..<< Ich starrte sie grimmig an, doch Tylor stand einfach auf und nahm ihr das Blech aus der Hand. >>Das ist sehr lieb von ihnen Mrs Evans. Sie stören doch nie.<< Er lächelte sie an und ich sah ganz genau, wie er sie damit verzauberte. Doch als sie meine immer noch wütenden Blicke bemerkte sagte sie, >>Ich gehe dann jetzt wohl mal lieber.<< Und dann verschwand sie. Ich stand auf und ging zum Fenster. Toll gemacht. Ganz toll. Sie hatte mal wieder alles versaut.

 Tylor umarmte mich von hinten und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich lehnte mich an seine starke Brust. >>Sie meint es doch nur gut.<< Ich grummelte, woraufhin er anfing zu lachen.

 Dann hörte er auf und flüsterte mir ans Ohr, >>Du bist alles für mich.<< Ein wohliges Schauern durchfuhr meinen Körper. >>Aber wie lange noch?<<, flüsterte ich. Wie lange würde ich das sein? Zwei Tage? Eine Woche. Oder doch für die Ewigkeit? Er antwortete nicht und entfernte sich von mir. Das saß und schmerzte höllisch. Es würden höchstens zwei Tage sein, hieß das wohl.

 >>Ich muss gehen.<<,sagte Tylor und kurze Zeit später sah ich ihn von der Auffahrt fahren. Eine Träne rollte mir über die Wange. Er war weg.

 

 

(Tylor:)

 

Ja. Für wie lange? Ich wusste es einfach nicht. Ich war überfordert mit dieser Frage. Ich wollte ihr nichts versprechen, was ich später nicht einhalten könnte. Ach..! Scheiße. Ich hatte noch nie solche Gefühle für ein Mädchen. Sonst waren es doch einfach nur meine Spielzeuge. Und sie sollten das auch eigentlich immer bleiben. Ich war doch nur mit Madison zusammen, weil ich die Wette gewinnen will. Und das was ich fühlte war wahrscheinlich einfach nur, weil sie gut küssen konnte. Oder nicht? Ich hielt bei mir zu Hause an und ging ins Haus. >>Tylor?<<, fragte meine Mutter verwundert aus dem Wohnzimmer. >>Wo warst du?<< Ich stellte mich in den Türrahmen. Wo war ich gewesen? Bei einer Klassenkameradin? Bei einer Schlampe? Bei einem Mädchen aus der Umgebung? Bei einer Freundin? Bei meiner Freundin? Bei meinem Mädchen? Nein. Ich war bei meinem Engel.

 

 

 

(Madison:)

 

Mein Handy vibrierte und erinnerte mich daran, dass ich noch zu Noah wollte. Ich seufzte und machte mich fertig. Ich schrieb Noah, ob er mich nicht vielleicht abholen könne und er versprach gleich vorbei zu kommen. >>Ich bin dann mal weg!<<, sagte ich während ich mir einen Zehner aus der Tasche von meiner Mutter „stahl“ und aus dem Haus ging. Keine drei Minuten später hielt Noah vor meinem Haus. >>Bereit?<< Er schüttelte den Kopf, fuhr aber trotzdem los.

 

Kurze Zeit später waren wir da. Ich blockierte meinen ganzen Kopf, um keine Rückschläge wegen meines Vaters zu bekommen und setzte mich mit Noah an einen Tisch in der hintersten Ecke. >>Na wo ist sie denn?<<, fragte ich. >>Nicht so laut.<<,zischte Noah und würde ein bisschen rot. Wie knuffig. Aber er gab mir trotzdem mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie gerade die Leute drei Tische weiter bediente. Ehrlich? Ich war überrascht. Ich dachte sie wäre so eine Plastikpuppe mit Silikontitten, wie Abigail und Amber. Aber nein! Sie war eine Naturschönheit. Sie war kein ausgehungertes Mädchen, aber auch nicht fett. Sie hatte Kurven, die eindeutig verlockend waren. Zur Zeit hatte sie kohlraben schwarze Haare. Ich vermutete jedoch, dass das gefärbt war. Ihre Augen waren blau, grau oder so..wie man das halt von etwas weiter weg sehen konnte! Ich fand sie süß. Ich linste zu Noah rüber, der wenn er nicht aufpassen würde, bald anffänge zu sabbern. Ich lachte. Noah stieß mir den Ellenbogen sachte in die Rippen. >>Lach nicht.<< Also grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. Vielleicht war es gar nicht mal so schlecht sich etwas von Tylor abzulenken und anderen Leuten zum Glück zu verhelfen. Und schon kam die Bedinung auch zu uns. Ich grinste noch breiter, wie ich sah, dass Noah ganz angespannt und kerzengerade auf seinem Stuhl saß und sein Gesicht sich etwas rosa färbte. >>Entspann dich und sitz nicht dort wie ein Graf.<< Er sah mich grimmig an und gab mir zu verstehen, dass das eine scheiß Idee von mir war, versuchte allerdings trotzdem nicht so versteift dazusitzen. Ich luscherte auf das Schild. Vanessa Kotschnew. >>Was darf es denn sein?<<, fragte Mrs. Kotschnew und blickte uns beide nacheinander an. Ihre Augen strahlten Wärme aus und ihre Stimme klang melodisch und kein bisschen zu hoch oder zu tief. >>Wir hätten gerne zwei Latte und zwei heiße Waffeln mit Vanilleeis und Sahne.<<, bestellte ich einfach irgendwas für uns, da mein bester Freund gerade nicht so aussah, als würde er sprechen können. Er nickte und tat das immer noch, als sie schon längst weg war. >>Ist sie nicht umwerfend?<<, schwärmte er. Ich verdrehte die Augen. Sie war wirklich toll. Aber Noah war das auch und er brauchte sich kein bisschen zu schämen.

 

Kurz darauf kam sie dann auch mit unser Bestellung wieder. >>Bitte.<<,sagte sie und stellte unsere Getränke und die Waffeln ab. Ich lächelte und blickte zu ihr herauf. >>Mögen Sie sich nicht zu uns setzten? Es ist gerade eh nicht voll.<<,fragte ich. Sie blickte sich um. Ihre Körperhaltung verriet mir, dass sie etwas nervös war und eigentlich lieber abhauen wollte, doch sie ließ sich neben mir auf den Stuhl plumsen, da es nicht gerade so aussah, als ob die zweite Bedinung Hilfe bräuchte. >>Vanessa.<<, stellte sie sich vor. >>Madison.<<, schmunzelte ich. >>Noah.<<,stellte sich mein Freund mit überraschend fester und klarer Stimme vor. Und auf einmal wirkte er gar nicht mehr nervös, sondern eher Vanny, die rote Flecken auf ihren Dekolleté bekam. >>Hier.<< Ich schob ihr meinen Teller mit der Waffel zu. Dankend nahm sie an und probierte ein Stück. >>Ich habe echt Kohldampf. Ihr wisst gar nicht wie anstrengend das ist hier zu arbeiten.<< Ich lachte. >>Kann ich mir vorstellen.<< Noah nickte. >>Ich mir auch.<< Ich tat so, als wenn ich plötzlich ganz dringend auf Klo müsste. >>Tut mir echt leid, aber ich muss mal! Ich bin gleich wieder zurück.<< Und noch bevor Noah mir einen bösen Blick zuwerfen konnte verschwand ich auf der Toilette.

 

Man merkte schon von hundert Kilometern Entfernung, dass die Beiden ineinander verschossen waren, weshalb ich mir keine Sorgen machte und mich auf einen Klodeckel setzte. Ein paar Minuten später betrat ein weiteres Mädchen das Klo. >>..Aaron hör jetzt mal genau zu! Er will doch nichts von dieser Schlampe oder?<<, fragte sie schon, als wenn es nur ein „Ja!“ als Antwort geben würde. >>Nein. Ich meine Madison..das Biest!<<, antwortete sie mit ihrer quietschigen Stimme. Ich hörte auf. Sie stöhnte. >>Boah. Klartext mal du Hohlkopf. Will Tylor was von Madison.<< Ich hörte kurz den Wasserhahn laufen. >>Also denkst du nach zwei Tagen ist Schluss?<< Eine kurze Stille entstand. >>Gut. Dann kennst du ja den Plan.<< Wieder eine kurze Pause. >>Ja. Du bekommst deine 250 Mäuse..ABER erst, wenn er dann wirklich mit Amber zusammen ist oder wenigstens mal mit ihr gepennt hat.<< Und da war es an der Zeit, wo ich erkannte mit wem ich es zu tun hatte. Mit keiner anderen, als Abigail Schipper. Ich fluchte. >>Warte mal. Ich glaube ich habe da was gehört.<< Scheiße. Die Tür hatte ich zum Glück nicht abgeschlossen, also hielt ich meine Füße hoch und hoffte, dass sie nicht reinkommen würde. Sie tat es nicht. >>War wohl nur ´ne Ratte..<<,sagte sie und dann verschluckte die Wand den Rest, denn sie war nach draußen gegangen. Eine Ratte? Hatte sie sie noch alle? ..Aber nun stand es fest. Ich war nur eine Zwischennummer. Da tröstete es mich auch nicht wirklich mehr, dass er noch nie und auch nicht auf Abi´s Party, Amber flachgelegt hat. Ich schniefte und die Tränen wollten wieder aus meinen Augen fließen, doch ich hielt sie zurück. Ich musste stark sein. Für meinen Dad. Für meine Freunde. Für meine Familie.

 

>>Ich hasse dich du verficktes Arschloch. Du Hurensohn! Verpiss dich aus meinem Leben, Tylor Clarcks.<< Und dann ließ ich den Tränen freien Lauf.

 

Nach einiger Zeit fand mich Vanny zusammengekauert auf der Toilette. Sie fragte nichts. Fragte nicht, ob ich Fehler begangen hätte oder sonstiges. Sie war einfach da und nahm mir meine Sorgen ab. Und das war der Moment, wo ich sie in mein Herz schloss.

 

Als meine Tränen versiegt waren und wir beide unsere Nummern ausgetauscht hatten, verließ ich mit Noah das Café. Er setzte mich bei mir zu Hause ab. Auf der Fahrt hatte er die ganze Zeit davon geschwärmt, wie toll Vanny war, doch so mies das jetzt auch war..ich konnte es gerade nicht ertragen. Aber ich gönnte es ihm. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief dann auf mein Zimmer. Dort schmiss ich mich in mein Bett und wollte einfach nur noch weinen, doch es kamen keine Tränen mehr. Also raffte ich mich Wohl oder Übel auf und versuchte mein Aussehen wieder in den Griff zu bekommen. Wenn schon keine Tränen mehr flossen, musste man das ja wohl mal ausnutzen. Keine fünf Minuten später, als ich das Haus betreten hatte, verließ ich es auch wieder.

 

Ich nahm den Bus zu Tylor´s Haus. Als ich ankam sah es ziemlich verlassen aus, doch als ich klingelte öffnete mir seine Mutter. >>Hallo.<<, begrüßte sie mich. >>Was kann ich für dich tun?<< Ich fasste all meine Kraft zusammen. >>Ich möchte zu Tylor.<< Sie musterte mich. >>Der ist nicht da.<<, sagte sie. >>Oh..<<,brachte ich nur hervor. >>Aber willst du nicht reinkommen?<< Ich schüttelte den Kopf. >>Das ist sehr reizend von ihnen, aber das lag eh nur auf dem Weg.<< Die glatteste Lüge in diesem Monat. Ich lächelte und winkte und ging schließlich zur Bushaltestelle.

 

 

 

So ein Hurensohn!

 

Er kam nicht. War ja klar. Er kam den ganzen Tag nicht. Und ich dämliche Kuh erwischte mich noch in der letzten Stunde, wie ich immer wieder zur Tür schielte und hoffte, er würde die Klasse betreten und mir sein wunderschönes Lächeln schenke. Ich seufzte. Aber..STOP! Er will mich nur verarschen! Ich bin nur seine Spielpuppe. Ich muss mich wehren. Aber er war einfach so gut da drin einen um den Finger zu wickeln. Ich seufzte nochmal, doch Chloe rammte mir den Ellenbogen in die Rippen. >>Geht es noch auffälliger? Alle gucken dich schon an. Und das dein Seufzen nicht von der 5 in Englisch kommt, können sich alle denken.<< >>WAASS?<<, schrie ich auf und starrte meinen Zettel an. Scheiße! Da leuchtete ein knallrote fünf. >>Haben sie uns was zu sagen, Madison?<< Ich schüttelte frustriert den Kopf. Wie konnte ich das bloß schonend meiner Mum beibringen? Noch zu gut erinnerte ich mich daran, wie sich meine Mutter noch vor einer Woche über Bens eins in Englisch gefreut hatte. Das hieß wohl erstmal Nachhilfe. Ich seufzte schon wieder und zuckte zusammen. >>Upps.<<,sagte ich zu meiner besten Freundin. Die lächelte mich nur aufmunternd an. Bei ihr leuchtete eine sechs. >>Gibt es bei dir kein Stress?<< Sie winkte ab. Ihre Eltern nahmen das alles mit Humor. Und dann erlöste uns endlich das Schulklingeln von diesem schrecklichen Tag. Ich stürmte aus der Klasse. Chloe folgte mir. >>Sag mal gibt’s was neues?<<, fragte ich sie im Plauderton. Doch sie zuckte nur mit den Schultern. >>Was willst du denn wissen?<< Ob Tylor mich betrog? Was Aaron und Abigail am laufen hatten? Aber ich traute mich nichts zu fragen. >>Nichts besonderes.<<, log ich deshalb. >>Sam hat eine Neue und gestern war ein Trinkspiel bei Aaron.<< Ich zog die Stirn kraus. >>Ja du wirst es kaum glauben, aber Sam tendiert zum 1 Wochen Beziehungstyp. Sie heißt übrigens Marie und ist eigentlich gar nicht mal so hohl, aber das solltest du Zoe lieber nicht erzählen.<< Sie lachte. >>Und warst du bei dem Spiel dabei?<< Sie nickte. >>Du haste echt was verpasst. Wieso warst du eigentlich nicht da?<< Weil mir niemand davon erzählt hat?! >>War mit Noah unterwegs.<< Ich wurde schon zur richtigen Lügnerin. Aber wieso überhaupt? Ich konnte doch Chloe vertrauen. Oder nicht? >>Wieso was gab es denn spannendes?<< Sie lachte. >>Nur ein paar heiße Küsse.<< Sie leckte sich über die Lippen. Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe. Plötzlich wurde sie ernst. >>Sag mal..was hast du eigentlich für ein Abkommen mit Tylor?<< Ich sah sie verwirrt an. Was denn bitte für ein Abkommen? >>Hä?<< Sie blickte schuldbewusst zu Boden. >>Oh. Das wusste ich nicht.<< Das hieß nichts gutes. Sofort bekam ich einen Kloß im Hals. Was hatte der Arsch schon wieder angestellt? >>Ich hätte ihn wirklich aufgehalten, das musst du mir glauben..<<, sagte sie und blickte immer noch auf den Boden. >>Was hat er gemacht? Lass es raus.<<, sagte ich monoton. >>Ich dachte ihr hättet so ein Abkommen. Ich wusste wirklich nicht..ich hätte ihn aufgehalten..wir waren doch alle so betrunken...<< Ich unterbrach sie, >>Es ist klar, dass ihr bei einem Trinkspiel blau gewesen seit, also schieß los.<< >>Er hat Amber geküsst. Mit Zunge. Vor unseren Augen.<< SO EIN HURENSOHN! Was fiel ihm eigentlich ein, mich immer wieder eiskalt zu betrügen? >>Ist ja nur halb so wild.<<,sagte ich kalt. Sie blickte auf und starrte mich an. >>Mach mir nichts vor Maddy. Ich kenne dich.<< Und das war dann der Moment, wo meine Beine nachgaben und ich in mich zusammensackte. Tränen strömten mir über die Wange und ich schluchszte los. Chloe setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. >>Erzähl es mir.<< Und so erzählte ich ihr alles. Von vorne bis hinten. Als ich fertig war, waren auch meine Tränen versiegt. >>Er ist ein richtiger Hurensohn.<<, meinte Chloe und half mir auf die Beine. Ich lächelte sie dankend an und wir machten uns auf den Weg zu Starbucks. Als wir gerade hineingehen wollten hielt ich sie zurück. >>Lass uns wo anders hingehen.<<,sagte ich. Sie sah mich fragend an, doch ich deutete nur mit dem Kopf zu Noah, der sich gerade mit Vanessa unterhielt. Ich bemerkte, wie er sich immer ein bisschen nervös, durch die Haare fuhr, bezweifelte allerdings, dass das Vanny als nervös bezeichnen würde. Ich nahm mir vor später nochmal mit ihr zu reden und wir beide schlenderten zum nächst gelegenden Eisladen. >>Kennst du die?<< Ich nickte und erzählte ihr die kleine Geschichte mit Noah. Sie lachte, >>Wie süß. So kenne ich ihn ja gar nicht.<< Ich schmunzelte. Wir bestellten uns zwei Eisbecher und setzten uns an einen Tisch. >>Und was läuft bei dir so?<< Promt wurde sie knall rot. Ich grinste. >>Chloe ist verliebt. Chloe ist verliebt.<<,sang ich fröhlich. >>Sei leise.<<,zischte sie und bestätigte damit meine Aussage. Ich schaute etwas verwundert drein. Verliebtsein war sonst gar nicht ihr Ding. Umso schöner war es, dass ich das noch miterleben durfte. >>Und wer ist der Glückliche?<<,fragte ich gespannt. Ihre Wangen färbten sich noch dunkler. >>Nicht so wichtig.<< Sie sah etwas traurig auf ihren Eisbecher. >>Liebt er dich nicht?<< Sie schüttelte den Kopf und in ihren Augen sammelten sich Tränen, die sie niemals vergießen würde, denn dafür war sie zu stark. Ich umarmte sie. >>Ich glaube schon das er dich liebt. Man muss dich einfach lieben.<< Sie schüttelte den Kopf. >>Er ist der schlimmste Playboy den ich kenne.<< Und sofort machte es bei mir klick. Ich umarmte sie fester. >>Irgendwann wird er schon seine Augen aufmachen und sehen, was für ein wundervolles Mädchen du bist.<< Sie schniefte. >>Ne ist klar.<<, lachte sie. Und ich war froh sie zum Lachen gebracht haben zu können. Denn an meinen Worten zweifelte ich leider selber. Bei ihm war das so gut wie unmöglich.



(Tylor:)

>>Du hast echt Scheiße gebaut.<<, rieb mir mein bester Freund auch noch unter die Nase. Als wenn ich das nicht selber wüsste. >>So wie ich die Mädchen kenne, weiß sie es bereits.<< Ich fuhr mir duch die Haare und nickte. >>Natürlich weiß sie es bereits.<<, schnauzte ich verärgert. >>Und dreimal darfst du raten, wessen Schuld das war.<< Aaron hob abwährend die Hände. >>Du hättest es ja nicht machen müssen.<< Ich zog die Augenbraue hoch. >>Dann sag mir, wer es nicht getan hätte.<< Er seufzte. >>Ich bring das schon wieder in Ordnung. Warte kurz.<< Dann verließ er sein Zimmer. Ich schlenderte zum Fenster und blickte an den wolkenbedeckten Himmel. Warum musste ich nur so eine riesige Klappe haben? Hätte ich sie einfach mal gehalten, würde ich jetzt nicht so dermaßen in der Klemme stecken. Mein bester Freund kam wieder herein. >>Das ging aber schnell.<< Er nickte. >>Wir haben schnell ein Abkommen gefunden. Du musst einfach nur..<< Er kam zu mir heran und flüsterte es mir ins Ohr. >>Fuck! Was soll die Scheiße? Das ist unmöglich.<<, schrie ich ihn an und raufte mir die Haare. Er zuckte mit den Schultern. >>Das wirst du ja wohl hinkriegen. Das sollte doch die leichteste Übung für dich sein.<< Ich warf ihm tödliche Blicke zu. >>Denk daran, es geht um dein Motorrad.<< Ich seufzte. >>Sie ist doch nur eine von vielen. Schon in einer Woche erregt dich eine andere...<< Ich verließ sein Haus ohne ein Wort. Er hatte keine Ahnung. Ich auch nicht. Aber er am wenigsten.



(Madison:)

Er saß auf der Treppe vor der Haustür und als er mich erblickte schenkte er mir ein Lächeln. Er stand auf, als uns nur noch drei Meter trennten. Ich ignorierte ihn und mein Herz, dass drohte mir gleich aus der Brust zu springen. Mit zitternden Händen fummelte ich meinen Haustürschlüssel aus meiner Tasche und versuchte die Tür auf zu schließen. Vergebens. Ich spürte, wie er direkt hinter mir stand. Ich sog seinen Geruch in mich auf und drehte mich zu ihm um. Ich sah ihn kalt an. >>Was willst du hier?<< Er seufzte und fuhr sich durch die Haare, was mega heiß aussah. >>Madison..<< Arghh. Warum klang mein Name aus seinem Mund so melodisch? Er streckte eine Hand nach mir aus, doch ließ sie dann wieder sinken. >>Es tut mir leid.<< Es tat ihm kein bisschen leid, aber trotzdem wollte mein Herz ihm sofort verzeihen und sich ihm hingeben. Mein Verstand weigerte sich allerdings. >>Tylor. Das geht so nicht. Du kannst nicht immer einfach hinter meinem Rücken mit anderen Mädchen deinen Spaß haben und dann bei mir ankommen und so tun als wäre mit einem „Tut mir leid.“ alles geklärt. Oh. Tut mir leid, ich habe gerade ´ne andere gevögelt.<<



(Tylor:)

Sie sah unbeschreiblich heiß aus, wenn sie sich in Rage redete. Dabei fiel es mir unglaublich schwer mich auf ihre Worte zu konzentrieren. Ihr Gesicht rötete sich vor Zorn, was sie niedlich aussehen ließ. Sie machte sich groß und war trotzdem noch einen Kopf kleiner als ich, was voll süß war. Sie fuchtelte wie nichts gutes mit ihren Händen in der Luft rum, was sie unglaublich verzweifelt aussehen ließ und meinen Drang stärkte sie in den Arm zu nehmen und sie festzuhalten. Doch ich tat es nicht, da sie das wahrscheinlich gerade nicht für gut empfinden würde. >>..Ich bin nicht deine Puppe..<< Ich sah zu ihr hinab und sie funkelte mich zornig an. Hab ich schon erwähnt, dass sie unglaublich sexy aussah? Ich konnte einfach nicht anders. Ich musste es tun.



(Madison:)

Seine Lippen legten sich auf meine und stoppten meinen Wortschwall. Ich versuchte die Luft anzuhalten, um seinen betörenden Geruch nicht einatmen zu müssen. Ich starrte ihn immer noch wütend an, doch er hatte schon längst die Augen geschlossen. Ich bewegte meine Lippen kein Stück. Doch dann ging mir die Luft aus und plötzlich geschah etwas ganz komisches in meinem Körper. Ein Feuer entfachte sich an den Stellen, an denen er meine Haut berührte und besonders an meinen Lippen. Sein Duft stieg mir in die Nase und erfüllte mich. Meine Beine wurden zu Wackelpudding und drohten nachzugeben, aber hinzu kam noch, das sich ein Ziehen in meinem Unterleib bemerkbar machte. Meine Lippen wurden weicher und schließlich konnte ich nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Er berauschte mich wie eine Droge. Tylor zog mich näher zu sich heran und hielt mich, als meine Beine schließlich den Geist aufgaben. „Du bist so verdammt schwach, Madison.“, schrie eine Stimme in mir, doch ich ignorierte sie und gab mich ganz Tylor hin.

Keuchend lehnte ich mich an meine Haustür. Ty grinste verführerisch und sah mal wieder so aus, als wenn es ihm kein bisschen den Atem raubte, während ich zittrig und nach Luft japsend versuchte den Schlüssel in dieses verdammte Schloss reinzubekommen. Fluchend versuchte ich es immer wieder, bis ich Tylor hinter mir spürte uns seine Hand meine umschloss. Sofort fingen meine Wangen an zu glühen. Gott war das peinlich! Ich schaffte es nicht mal in seiner Gegenwart eine Tür aufzuschließen. Er half mir dabei und ich stolperte durch die Tür. Ich drehte mich nocheinmal zu ihm um. >>Ich hasse dich Tylor Clarks.<<,zischte ich und knallte die Tür zu. Dann stürmte ich hoch in mein Zimmer. Ich lief zum Fenster und beobachtete, wie er noch eine Weile da stand und die Tür anstarrte, bevor er mit einem Lächeln sich mit dem Finger über die Lippen strich und schließlich verschwand. Ich sank an der Wand hinunter. Ich wollte stark bleiben und ihm widerstehen, doch ich hatte es nicht geschafft. Ich war eine ehlende Versagerin.

 

 

Am letzten Schultag vor den beweglichen Ferientagen kam fast keiner mehr zur Schule. Noah war heute etwas neben sich und träumte nur vor sich hin. Ansonsten traf ich keinen von „unserer Clique“ an. Gerade bogen Lea und ihre beste Freundin Miriam um die Ecke. Sie amüsierten sich gerade über etwas, was Aarons Cousine gesagt hat. Als sie an uns vorbei trudelten, hielt ich Lea am arm fest. Sie lächelte mich an. Miriam blieb widerwillig neben ihrer Freundin stehen und warf mir tödliche Blicke zu. Sie hasste mich wegen meine Beziehung zu Tylor und ich bestand auch nicht gerade auf eine Freundschaft mit einer Schlampe. Ich wollte ihr sagen, dass ihr Busen ihr fast aus dem Minikleid fiel, doch ich verkniff mir mein Kommentar. >>Was gibt’s?<<,zischte sie angepisst. Ich verdrehte die Augen und drehte ihr den Rücken zu. >>Wie geht’s Ty?<<,fragte ich an Lea. Sie zog die Stirn kraus. >>Wie soll es ihm gehen?<< Ja wie! Scheiße natürlich. Er hat doch gestern eine Abfuhr von mir bekommen oder nicht? >>Gut.<<, mischte sich Miri ein. >>Gestern hatte er einen guten Fick.<< Lea zog fragend eine Augenbraue hoch und musterte ihre Freundin. >>Okaaayy!<<, sagte sie und schaute uns fragend an. >>Ihm geht’s gut.<<, winkte Lea ab und lächelte entschuldigend, als sie mit Miriam von dannen zog. Ich sah noch, wie Lea anfing mit ihren Händen in der Luft rum zu fuchteln, doch dann verlor ich sie aus den Augen. Ich seufzte. Noah war heute ehrlich nicht zu gebrauchen. Ich setzte mich neben ihn auf den Boden. >>Was ist los?<<

 

>>Ich..<< Er lief knallrot an. Gott sah das süß aus! Dieses Gesicht musste ich mir merken. Es war einmalig. >>..bin glaube ich verliebt.<< Ich fiel ihm sofort um den Hals. >>Das ist doch großartig!<<, kreischte ich los. Er sah verlegen und gleich zeitig traurig zu Boden. >>Sie hat einen Freund.<< Ich war noch total in Feierstimmung, das der Satz erst ein paar Sekunden später mein Gehirn erreichte. Sofort stockte ich. >>Kann nicht sein.<<, sagte ich fassungslos. Ich müsste mit ihr reden. Am besten jetzt gleich. Ich sah zu Noah und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. >>Wir treffen uns in zwei Stunden bei mir zu Hause.<<, rief ich ihm noch zu, bevor ich mich auf den Weg zu Vanessa machte. Doch da wusste ich noch nicht, das ich heute nicht mehr ankommen würde.

 

(Tylor:)

Ich fluchte, als mir meine Bettdecke entrissen wurde. >>Gib sie wieder.<<, grummelte ich und versuchte blind nach der Decke zu tasten. Ein mir nur allzu bekanntes Lachen erklang.

>>Hol sie dir doch.<<, meinte sie nur.

Ich blinzelte gegen das grelle Licht an. Zuerst konnte ich nur ihre roten Haare erkennen, bevor auch ihr Körper Gestalt annahm. Sie wand mir gerade den Rücken zu und blickte aus dem Fenster. Meine Bettdecke hatte sie sich über den Unterarm gelegt. Sie trug nur ein weißes t-Shirt, dass sie sich in ihre äußerst knappe Hotpan gesteckt hatte. Sogar vom Bett aus konnte ich ihren BH darunter erkennen. Seit der Trennung lief sie noch freizügiger herum. Ich hatte das Bedürfnis ihr ein T-Shirt von mir herüber zu werfen und sie dazu aufzufordern es sich überzuziehen. Es gefiel mir gar nicht, wie sie rumlief. Am liebsten würde ich Sam und jedem Typen der ihr hinterher pfiff eine rein schlagen. Aber es war ihr Ding. Sie war schließlich nicht meine Schwester und ich hatte ihr gar nichts zu sagen.

Sie drehte sich zu mir um und schenkte mir ein kleines Lächeln. Es erreichte nicht annähernd ihre Augen. Sie wirkten kalt und verschlossen. Vorher hatten sie meist nur so von Liebe gesprüht.

>>Morgen sind die beweglichen Ferientage.<<, gab sie mir bekannt und schüttelte die Decke ab. Sie fiel vor ihr auf den Fußboden. >>Ist das heiß hier.<<, klagte sie dann und riss das Fenster auf.

>>Was machst du hier, Zo?<<, fragte ich sie und richtete mich auf. Sie wendete ihren Kopf ruckartig zu mir.

>>Darf ich nicht einfach mal so vorbeikommen?<<, fragte sie mich vorwurfsvoll und wickelte sich eine Haarsträhne um den Ringfinger. Ich lachte und schwang meine Beine aus dem Bett.

>>Natürlich. Aber Zo, mach mir nichts vor.<<, erwiderte ich und stand auf, um mir eine Jeans überzuziehen. Dann sagte sie eine Weile erstmal nichts und steckte ihren Kopf aus meinem Dachfenster. Ihre Haar wehten leicht im Wind. Es musste schwer für sie sein. Vorallem weil Sam jetzt schon eine Neue am Start hatte. Und dann war es auch noch zu offensichtlich, dass Chloe Marie schwer in Ordnung fand.

>>Gehst du mit mir feiern? Ich will mich mal so richtig volllaufen lassen, aber mit den Mädels geht das nicht.<< Sie sah mich immer noch nicht an. Seit dem Zurückschlag gab es keinen Tag, an dem sie sich nicht betrank. Sie ging in alle möglichen Clubs, trank und flirtete mit Jungs. Doch sie stieg mit keinem mehr in die Kiste.

>>Meinst du das ist eine gute Idee?<<, gab ich zu bedenken. Sie zog ihren Kopf wieder rein und betrachtete mich mit gerunzelter Stirn.

>>Scheiße, Tylor. Was ist denn mit dir los?<< Ich seufzte einmal kurz.

>>Lass uns feiern gehen.<<, beschloss ich und zog mir einen Pullover über. Zoe kam zu mir und schlug mir sachte gegen die Schulter.

>>Lass uns den Albtraum mal vergessen und Spaß haben. Ich hole dich um 4 Uhr ab.<<, sagte sie und verließ mein Zimmer. Ich schlenderte ins Bad und versuchte meine Haare zu richten. Vergebens.

Dann müsste ich wohl doch noch duschen gehen.

Ich schlenderte in die Küche und kochte mir erstmal einen Kaffee. Kurz darauf klingelte es an der Tür und ich ließ Aaron zu mir in die Wohnung.

>>Ich gehe heute mit Zo feiern.<< Mein bester Freund sah mich belustigt an. >>Ich dachte du willst nur was von..<< Ich unterbrach ihn schleunigst.

>>Wir gehen nur zum betrinken hin. Ich will nichts von ihr und sie will nichts von mir.<<. Er verdrehte die Augen und schnappte sich meine Tasse. Mit großen Schlücken leerte er sie und stellte sie zurück auf den Küchentresen.

>>Danke, Alter. Das war meiner.<<, gab ich grummelnd von mir und setzte neuen Kaffee auf.

>>Hab dich nicht so.<<, sagter er und ließ sich auf einem der Hocker nieder. >>Und was ist mit Amber?<<, fragte er zögernd.

Ich sah ihn etwas perplex an. >>Was soll schon mit ihr sein?<< Er machte eine wage Handbewegung. >>Wann hast du vor sie ins Bett zu kriegen?<< Ich prustete los.

>>Seit wann interessiert.. dich das?<<, japste ich. Ein Grinsen konnte er sich auch nicht verkneifen. >>Nur so..<<, erwiderte er knapp.

>>Eigentlich hatte ich das nie vor.<<, antwortete ich ihm und schlürfte den ersten Schluck vom frisch gebrühtem Gebräu. Er sah mich etwas schockiert an. >>Wieso nicht?<< Ich nahm noch einen, bevor ich ihm eine Antwort gab, >>Sie ist nicht mein Ding. Zu nuttig.<< Er verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und hustete los. Ich gab ein Grunzen von mir.

>>Seit wann stehst du nicht mehr auf Nutten?<<

>>Können wir das Thema bitte beenden?<<, fragte ich und verließ die Küche. Er folgte mir und wir pflanzten uns vor den Fernseher. Ich drückte ihm eine Konsole in die Hand und wir fingen an Fifa zu spielen. Ich gewann haus hoch.

 

>>Gut schaust du aus.<<, sagte Zo und ich trat aus dem Haus. Ich hatte wie meistens nur eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Dazu trug ich meine Hummelschuhe und eine Lederjacke.

>>Können wir?<<, fragte ich nur und ging nicht auf ihr Kompliment ein. Wenn ich jetzt sagen würde, dass sie echt scharf in ihren Sachen aussah, würde sie sich nur falsche Hoffnungen machen, so wie ich Mädchen kannte. Sie war hübsch. Aber ich wollte immer noch nichts von ihr.

Zoe nickte und wir schwangen uns auf mein Motorrad und brausten los. Es war noch hell und auf den Straßen herrschte Feierabendverkehr, sodass wir nur schleppend voran kamen.Aber irgendwann erreichten wir dann doch das Koloss. Ich schloss mein Gefährt ab und betrat mit Zo an der Seite den Club.

Noch war hier so gut wie gar nichts los, sodass wir schnell einen Platz am Tresen fanden und uns gleich das erste Bier bestelten. Darauf folgten eine Flasche Vodka und mehrere Tequilas.

Wir redeten nicht viel, aber das brauchten wir auch nicht. Wir wollten einfach nur mal vergessen.

 

 

Rette mich.

Ich überquerte die Hauptsraße und nahm die Abkürzung durch ein paar verlassene Gassen. Eine junge Fraue hing gerade eine Kinderbettwäsche auf dem Balkon auf. Durch die Tür konnte ich einen kleinen Jungen mit Autos spielen sehen. Lächelnd folgte ich der Straße und bog dann nach rechts ab. Ich kam an einem geschlossenem Bäcker vorbei. Wahrscheinlich hatte es sich hier nicht gelohnt, da diese Gegend eher unbesucht war. Dann sprang ich über ein paar Abfallreste, die ihren Weg zum Mülleimer nicht gefunden hatte. Vor mich hinsummend schlenderte ich um die nächste Ecke und knallte promt mit einem Typen zusammen. Das war vielleicht auch ein Schrank. Ich murmelte ein, >>Sorry.<< und wollte weiter gehen, doch er packte mich am Handgelenk und zog mich zu sich zurück.

>>Wohin so eilig?<<, fragte er mit rauer belustigter Stimme. Mir wurde von der einen auf die andere Sekunde plötzlich kalt. Ich blickte zu ihm herauf uns musterte ihn verstohlen. Er hatte rot blonde Haare und dunkelblaue Augen. Sein Gesicht war mit vielen Piercings versehen. Er hatte einen durch die Nase, durch die Lippe, durch die Zunge, durch die Augenbraue und vier durchs linke Ohr. An seinem Hals hatte er sich ein verschnörkeltes Zeichen tätowieren lassen. Er war circa eins neunzig groß und trug lederne Klamotten. Ich schluckte.

>>Weg von dir.<<, brachte ich zum Glück noch mit fester Stimme hinaus.

>>Das ist aber schade.<< Er verzog seine Lippen zu einem Schmollmund. Das sah keines Weges so süß aus wie bei Ty.

>>Ja, sehr schade.<<, seufzte ich gespielt. >>Ich muss dann auch mal weiter. Schönen Tag noch.<<, sagte ich und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich wieder zurück.

>>Es tut mir ja schon fast leid, dir sagen zu müssen, dass du nicht gehen kannst.<<, erwiderte er und seine Augen fixierten mich. Ich bekam eine Gänsehaut.

>>Dann sag es halt nicht.<< Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn aufmüpfig an. "Bloß kein Schwäche zeigen!", redete ich mir im Stillen zu.

>>Du musst trotzdem hierbleiben.<<, sagte er kühl. Seine Hand umschloss immer noch mein Handgelenk und mich überkam jetzt doch Panik. Was wollte der Typ von mir? Ich musste hier weg!

>>Ich muss gar nichts.<<, erwiderte ich patzig und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt mich eisern fest. Ein raues Lachen erklang aus seiner Kehle.

>>Keine Angst. Es wird dir Spaß machen.<<, raunte er mir ans Ohr und mich fröstelte es. Sein Atem stank nach Alkohol und Zigaretten.

Ich versuchte mich mit aller Kraft von ihm zu lösen, aber er war viel sträker als ich und beachtete meine Versuche einfach gar nicht.

Dann erklang auf einmal ein Schrei und ließ den Kerl vor mir kurz zusammen zucken, doch dann sah er mich einfach nur kalt an und im nächsten Moment brach Schwärze über mich herein. Erst da begriff ich, dass ich geschrien hatte. Doch dann war es schon längst zu spät.

 

Ein stechender Schmerz am Hinterkopf holte mich wieder zurück ins Bewusstsein. Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Ich lag auf einem alten, zerissenen Ledersofa. Ein paar herausgesprungene Federn machten den Zustand der Couch nicht wirklich besser. Vor den zerschlagenen Fenstern waren kaputte Rolladen herunter gelassen. Durch die Löcher fielen vereinzelte Sonnenstrahlen von draußen in das Zimmer. Es war stickig und roch nach Alkohol und Qualm. In der Luft flogen dicke Staubflocken. Durch die Tür klangen gedämpfte Stimmen.

Ich rappelte mich auf und schwankte kurz. Nachdem ich die Augen einmal fest zusammengekniffen hatte, sah ich wieder klarer. Noch immer ein bisschen unsicher auf den Beinen taumelte ich zu der zweiten Tür, die aus diesem Raum führte. Ich drückte die Klinke hinunter und zog. Sie blieb verschlossen.

Mist! Etwas energischer probierte ich es nochmal, doch sie bewegte sich kein Stück. Die Angst bahnte sich langsam einen Weg in meien Körper. Sie wanderte durch jedes Glied und ließ es zittern. Sie vernebelte meinen Verstand.

>>Hörst du das?<<, fragte eine Stimme plötzlich näher. Kurz darauf wurde die Türklinke hinuntergedrückt. Mein Atem ging schneller und ich rüttelte heftiger an dem Griff. Ich musste hier raus!

Die Tür wurde aufgerissen und ich konnte zwei große, bullige Gestalten ausmachen. Augenblicklich drückte ich meinen Körper noch näher an die Wand heran, um möglichst viel Abstand zu den Personen zu bekommen.

>>Unser Dornrösschen ist aufgewacht.", lachte der eine Mann. Der Andere stimmte mit ein. Wenn ich noch keine Angst gehabt hätte, dann wäre dies spätestens jetzt der Fall gewesen.

>>Und sie liebt Versteckspiele.<<, raunte der zweite Kerl. Ich versuchte tief ein und aus zu atmen. Mir wird nicht passieren! Mir wird nichts geschehen! Das hier ist nur ein dämlicher Joke, für den ich Tylor killen würde, wenn ich hier raus war.

>>Komm her Prinzessin.<<, rief der Eine mich, als wäre ich eine Katze. Jetzt fehlte nur noch das, `Miez. Miez.` Ich schnaubte.

Das war eine schlechte Idee, denn der Kopf von dem Typ schnellte sofort in meine Richtung und er setzte sich in Bewegung. Er war groß. Zu groß. Außerdem roch ich schon von hier das Aftershave, in das er wohl gefallen sein musste. Seine Haare trug er unter einer Cap verborgen.

>>Ich hab dich.<<, raunte er und überwand die letzten Meter zu mir. Ich war in eine Schockstarre gefallen und sah ihn nur regungslos an.
>>Hat das Prinzesschen Angst?<<, fragte er belustigt. Der andere Kerl lachte auf. Er stand lässig im Türrahmen und beobachtete uns. Als der Mann direkt vor mir stand, versteifte ich mich noch mehr. Ein dreckiges Grinsen schlich sich in sein Gesicht, als er sich zu mir vorbeugte und sein Atem meine Haut streifte. Er roch nach Alkohol. Seine Hände wanderten an meine Hüften und fuhren von da aus unter meinem Pullover weiter nach oben. Langsam begann sich meine Starre zu lösen und Wut kochte in mir auf. Ich schlug ihm auf die Hände.

>>Fass mich nicht an.<<,zischte ich.

>>Die Prinzesschen hat Biss, Lean.<<, pfiff der Kerl von der Tür aus anerkennend. Leans Hände blieben auf meiner nackten Haut und er zog mich noch näher an sich heran.

>>Hau ab, Quinn.<<, sagte er und sah seinen Kumpel wütend an. Ich strampelte und wollte wegrennen, doch ich war zu schwach. Quinn hob fragend eine Augenbraue, drehte sich jedoch um und verschwand im Nebenzimmer.

>>Jetzt sind wir ungestört.<<, raunte Lean, als hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht. Er beugte sich zu mir hervor und ich drehte abrupt den Kopf weg, doch er nahm eine Hand aus meinem Shirt und hielt mein Kinn fest. Dann drückte er seine rauen Lippen auf meine. Ich presste meinen Mund zu einem dünnen Strich zusammen, doch der Arsch zog einfach an meinen Haaren, sodass ich aufstöhnen musste und er mir sofort die Zunge in den Hals stecken konnte. Ich jammerte und versuchte immer wieder mich von ihm zu lösen, doch ich schaffte es nicht. Er presste mich an die Wand und ich konnte deutlich seine Erektion spüren. Er war widerlich.

`Das ist nicht mehr lustig, Tylor.`, sprach ich im Stillen zu ihm. `Mach dem jetzt ein Ende.` Seine Hände schoben meinen Pullover weiter nach oben und ich versuchte verzweifelt ihn davon abzuhalten. `Bitte, Tylor.`

Eine Träne löste sich von meinen Augen und lief mir die Wange herunter. Lean machte es überhaupt nichts aus, mich gegen meinen Willen zu benutzen. Er behandelte mich einfach wie eine billige Nutte. Dieser Dreckskerl.

"Rette mich.", flüsterte ich. Tylor war meine einzige Hoffnung.

 Doch er kam nicht.

 

(Tylor´s Sicht:)

Die Nacht brach langsam ein und die Massen stürmten in den Club. Eine Brünette nahm neben mir Platz und warf ihre Haare nach hinten.

>>Stör ich?<<,fragte sie und klimperte mit ihren eindeutig zu viel geschminkten Wimpern. Ich schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck von meinem Bier. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Zoe mit einem Typen flirtete. Ich lächelte und legte meine Hand auf den Oberschenkel des Mädchens vor mir. Daraufhin wurde sie leicht rot. Verlegen wickelte sie sich eine Strähne um den Finger. Ich streckte meine andere Hand zu ihrem Haar aus und fuhr dadurch. Ihre Wangen wurden noch ein Tick dunkler. Lachend strich ich ihr über die glühende Haut. Ihre braunen Augen blickten schüchtern zu mir herauf. Sie war deutlich eine Möchtegern-Bitch. Ich könnte wetten, dass sie ihre Freundinnen zurecht gemacht hatten und sie nur wegen ihnen vor mir saß, aber das störte mich nicht. 

 

>>Doch so schüchtern?<<, hauchte ich an ihr Ohr und spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie kicherte nervös.

Mit meiner einen Hand fuhr ich langsam an ihrem Körper hinunter und mit der anderen zog ich sie ein Stück zu mir heran. Ich knabberte kurz an ihrem Ohr, bevor ich nur Zentimeter von ihrer Haut entfernt zu ihrem Mund wanderte. Mein Atem streifte ihre Haut und ich spürte, wie sie die Luft anhielt. Als sie dann ihre Augen schloss, sah ich es als Einladung und legte meine Lippen auf ihre.

Mal wieder wurde ich enttäuscht. Das erwünschte Feuerwerk blieb aus. Ich seufzte. Warum hatte nur Maddy so eine Wirkung auf mich? Maddy. Was sie wohl gerade machte? Wahrscheinlich sich mit einem Anderen vergnügen. Sofort keimte Eifersucht in mir auf, doch ich schob sie zur Seite. Schließlich hatte ich hier gerade eine Jungfrau vor mir. Das war eindeutig bei ihrer Unsicherheit. Und diese Chance musste ich nutzen. Ich war zwar schon weit oben auf der Liste, bei denen, die Mädchen entjungert hatten, doch das sollte in Zukunft auch so bleiben.

Meine Hand wanderte wie einstudiert zu ihrer Wange und ich streichelte kurz darüber, bevor ich durch ihre Haare fuhr. Sie öffnete leicht ihren Mund und atmete etwas schwerer. Aber trotz dessen, dass ich hier ein anderes echt schönes Mädchen vor mir zu sitzen hatte, konnte ich Madison nicht aus meinen Gedanken verbannen. Sie blieb dort, als ich unter das T-Shirts der Jungfrau wanderte. Sie blieb dort, als ich das Mädchen hoch hob und in ein Zimmer trug. Sie blieb dort, als ich die Möchtegern-Bitch unsanft aufs Bett war. Ich verglich sie in jeder Weise mit ihr und musste feststellen, dass bisher niemand Maddy das Wasser reichen konnte. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn Maddy hier liegen würde. Wenn ich die Brünette küsste, dachte ich an jedes Mal zurück, wo ich mein Traummädchen spüren durfte.

Die Jungfrau stöhnte unter mir und ich riss mir das T-Shirt vom Leib. Ihre Hände wanderten an meinen Hosenbund, doch ich hielt sie fest. Scheiße. Was machte ich hier überhaupt?

Ich stand auf und zog mir meine Hummelschuhe an. Mein Shirt konnte ich vergessen, weshalb ich es dort ließ. Und ohne mich nocheinmal umzudrehen, verschwand ich aus dem Club und ließ die nackte, verwirrte Jungfrau auf dem Bett zurück. Wahrscheinlich fragte sie sich gerade, was sie falsch gemacht hatte und bald würde sie heulend bei ihren Schlampenfreundinnin ankriechen, aber das interessierte mich nicht mehr. Viel mehr dachte ich darüber nach, wer wohl die Ehre hatte meinen Engel zu entjunfern und sofort würde ich wütend auf diese Person.

Ich trat achtlos gegen einen Mülleimer. Warum machte mich dieses Mädchen nur so Irre?

 

>>Was gibts?<<,meldete ich mich gähnend. Mein Wecker zeigte mir, dass es gerade mal um 4 Uhr morgens war. Um 4 Uhr morgens, an einem freien Tag.

>>Tylor?<<, erklang Noahs Stimme. Was fiel dem Kerl eigentlich ein mich mitten in der Nacht anzurufen?

>>Sag mal hast du sie noch alle? Ich schlafe noch.<< Er grummelte am anderen Ende der Leitung.

>>Ich brauche deine Hilfe.<<, murmelte Noah. Er hatte wirklich einen an der Klatsche!

>>Und ich brauche Schlaf. Alter, wenn du Hilfe brauchst frag morgen oder jemand anderen!<< Ich war schon kurz davor aufzulegen, da meinte er:

>>Es geht um Madison.<< Ich wurde sofort hellhörig. Doch es drang nur ein ruhiges Atmen durch den Hörer.

>>Was ist mit ihr?<<, fragte ich und versuchte genervt zu klingen, was mir aber nicht wirklich gelang.

>>Sie ist weg.<<, seufzte er, als ich mich gerade im Bett aufsetzte.

>>WAASS??<<, schrie ich ihm ins Ohr und knipste die Nachtischlampe an. Das Licht blendete mich augenblicklich und ich zog verschlafen die Stirn kraus.

>>Gestern..ich..sie ist zu Vanessa..<<, stotterte er und ich fuhr mir durch die Haare.

>>Wer zum Teufel ist Vanessa?<<, unterbrach ich ihn.

>>Unwichtig.<<, meinte er und ich grunzte. Dann rappelte ich mich auf und zog ein paar Klamotten aus meinem Schrank. Währenddessen fing Noah an weiterzuerzählen.

>>..aber Vanessa meinte, sie wäre nie angekommen..un-und zu Hause ist sie auch nicht..<< Ich fiel ihm wieder ins Wort.

>>Sag mal, sagtest du gestern?<<, knurrte ich. Ein zögerliches "Ja.", drang aus meinem Handy. Ich fluchte. Ihr konnte sonst was passiert sein. Ich stülpte mir einen Pullover über. Wenn ihr etwas passiert ist, würde ich den Kerl eigenhändig umbringen und danach gleich Noah.

>>Wo wohnt denn diese Vanessa?<< Er nannte mir die Adresse und erzählte mir noch, dass sie von der Schule aus gestartet wäre. Ich seufzte erneut. Wäre ich einfach in der Schule gewesen, wäre sie jetzt nicht weg.

In diesem Moment wollte ich es mir noch nicht eingestehen, aber ich hatte Angst um sie. Angst, weil ich sie zu sehr mochte, als würde ich es verkraften, wenn ihr etwas widerfahren wäre.

 

 

Ich schnappte mir mein Handy und wählte Arons Nummer. Es piepte ein paar mal, bevor sich die Stimme seines Anrufbeantworters meldete. Grummelnd ließ ich mein I-Phone in die Hosentasche gleiten. So leise wie nur möglich öffnete ich meine Tür und schlich nach unten, doch als ich gerade meine Lederjacke überziehen wollte, wurde das Licht angestaltet. Noch etwas verschlafen stand meine Mutter auf der ersten Treppenstufe und sah mich fragend an. Sie fuhr sich durch ihre zersausten Haare, bevor sie sich noch einmal über die Augen rieb. Meine Mutter trug ein grauen Schlafanzug und weiße Hausschuhe. Ihr Gesicht war noch etwas in Falten gelegt und gerötet.

 

>>Was soll das werden?<<, fragte sie spöttisch und gähnte danach herzhaft.

 

>>Ich muss nochmal kurz weg.<<, sagte ich etwas angenervt und deutete mit meinem Daumen über die Schulter zur Eingangstür. Sie hielt mich auf und raubte mir meine kostbare Zeit, in der Madison alles mögliche passieren konnte.

>>Ach und wohin?<< Meine Mutter zog die linke Augenbraue in die Höhe. Ich verdrehte daraufhin nur die Augen.

>>Ich bin in ein paar Stunden wieder da.<<, entgegnete ich nur und verschwand, ehe sie noch etwas erwidern konnte, nach draußen. Die kühle Nachtluft schlug mir sofort entgegen und ich hob die Schultern ein wenig an. Meine Haut überzog sich mit einer Gänsehaut. Ich schwang mich auf mein Motorrad und fuhr los. Mein erster Halt war die Schule. Ab da an fuhr ich die Strecke bis zu Vanessas Haus langsam ab. Aber nirgenswo konnte ich eine Gestalt erkennen. Die Stadt war wie leer gefegt. Ich seufzte und fuhr zum nächst gelegenen Club, in der Hoffnung sie hatte nur ihren Plan geändert und wäre etwas trinken gegangen.

Doch sobald ich den Pub betrat, wusste ich schon, dass ich sie hier nicht finden würde. Die Luft war stickig und es roch nach Zigarretten. Ein paar betrunkene Mädchen flirteten mich von der Seite an, doch ich ignorierte sie. Ich war nicht hier, um zu feiern. 

Als ich den Kaff durchgelaufen war gab ich auf und wollte gerade raus gehen, da hörte ich eine Stimme, die mir leider nur allzu bekannt vorkam:

>>..sie ist heiß.<<, gab er gerade von sich. Ich knurrte, denn mich beschlich eine nicht wirklich reizende Vorahnung.

Ein anderer Typ lachte, >>Hat sie denn auch einen geilen Körper?<<

>>Aber sowas von.<< Ich spannte meinen Körper an und drehte mich zu den Stimmen um. Tatsächlich stand dort ein alter Bekannter. Er hatte immer noch die gleichen rotblonden Haare. Seine früher so hellblauen Augen, waren dunkler. Noch ein paar Piercings hatte er sich mehr stechen lassen. Mason.

Neben ihm stand einer seiner Kumpels. Er hatte genau das gleiche Tatoo am Hals, wie Mason. Ich wand mich ab, da ich gerade kein Bock auf eine Schlägerei hatte.

Ich betete still zu Gott, dass meine Vermutung falsch war, aber trotzdem setzte ich mich auf mein Gefährt und fuhr los.

Mein Ziel war die Festung dieser beschissenen Kerle.

Wir nannten sie alle: Black Castle.

 

 

(Madison´s Sicht:)

 

Ich zitterte am ganzen Körper und hockte wie ein Heufchen Elend auf der halb zerfallenen Couch. Lian hatte inzwischen schon von mir abgelassen, aber Quinn kam immer öfter wieder zu mir. Ich hörte ihn schon viel früher, als er in den Raum trat. Das Licht aus dem anderen Zimmer blendete mich für einen kurzen Moment und als ich wieder klar sehen konnte, stand er schon vor mir und lachte höhnisch. Wieder einmal überkam mich Panik und ich drückte meinen schon beschmutzten Körper noch weiter in das Leder.

 >>Na wen haben wir denn hier?<<, lachte Quinn. Das tat er immer, wenn er kam.

 >>Lass mich verdammt nochmal in Ruhe, du Dreckssack!<<, schrie ich mit bibbernder Stimme und kauerte mich zusammen. Sein Gesicht verzog sich vor Wut und seine Lippen presste er zu einem schmalen Strich zusammen.

 Dann holte er aus. Ich schloss meine Augen. Der Schmerz kam dennoch unerwartet doll. Ich riss mich zusammen, um nicht lauthals loszuschreien. Meine Wange wurde augenblicklich heiß und fing an schmerzhaft zu pulsieren. Ein paar Tränen lösten sich aus meinen Augenwinkeln und kullerten über mein Gesicht.

 >>Wag es ja nicht, mich noch einmal zu beleidigen.<<, knurrte er.

 Kurz darauf spürte ich seine schwitzigen Hände an meiner Hüfte. Sie packten mein T-Shirt und rissen es entzwei. Ich wimmerte.

 >>Öffne gefälligst deine Augen.<<, bellte Quinn und ich traute mich nicht, ihm zu widersprechen. Sein Blick wanderte lüstern über meinen Körper und ich konnte nicht anders, als meine Arme schützend über meinen Körper zu schlingen und zu zittern. Doch er schob meine Arme einfach wieder zur Seite und fuhr mit seiner Hand über meine nackte Haut.

 Ich schluchszte und war über jedes noch so kleinste Stück Stoff an meiner Haut heil froh.

 Wo blieb nur Tylor? Wo blieb meine Rettung?

 Sie kam nicht. Es waren schon Stunden vergangen und nichts passierte. Vermisste mich denn niemand?

 Wahrscheinlich nicht. Denn sonst wäre jetzt jemand hier, der mich retten würde.

 Quinns raue und trockende Lippen legten sich auf meine und mir wurde schlagartig bewusst, dass niemand mehr kommen würde. Ich würde sterben.  Sie würden mich vergewaltigen und dann abstechen.

 Die Tränen liefen mir nun in Strömen über die Wange.

 Ich schloss wieder meine Lieder und ließ es über mich ergehen. Bald würde die Erlösung kommen.

 Doch ich dachte an eine ganz andere, als die, die sich gerade vor Wut kochend, näherte.

 

 

 (Tylor´s Sicht:)

 

Ich stellte mein Motorrad etwas weiter von Black Castle entfernt ab. Es war eine alte Fabrik, die etwas außerhalb von der Stadt lag. Sie war schon ziemlich weit heruntergekommen und eigentlich sollte sie auch abgerissen werden, doch die Stadt hatte dafür kein Geld.

 Schon von weitem konnte ich Licht brennen sehen. Also war sie heute nicht unbesucht. Das hatte ich leider schon befürchtet. Und dies machte die Sache nicht gerade einfacher. Eigentlich hatte ich keine Lust irgendwelchen Dealern und Vergewaltigern über den Weg zu laufen. Noch zu gut konnte ich mich an die Zeit früher erinnern. Wie ich und Aaron für Mason gearbeitet hatten. Der Lohn war gut. Aber die Arbeit war nicht immer leicht. Mädchen zu entführen, um sie den Perverslingen auszuliefern, war uns nie leicht gefallen. Und doch hatten wir es getan.

 Ich hasste mich immer noch dafür und verbannte diesen Teil meiner Vergangenheit in den Tiefen meines Gedächtnis.

 

Leise schlich ich durch das hohe Gras an einen Notausgang heran. Ich schlüpfte unauffällig in die Halle. Der Boden knarrte ein wenig unter meinem Gewicht und ich verfluchte ihn. Der Duft von Verwitterung stieg mir in die Nase und ich musste mich beherrschen, um nicht zu würgen. Vorsichtig tapste ich zwischen Kartonstapeln und anderen Regalen entlang. Aufwirbelnder Staub flog mir in die Nase und ich hielt die Luft an, um nicht niesen zu müssen. Ich duckte mich und lugte hinter einem von Plastikfolie bedecktem Gegenstand hervor. Wie ich vermutet hatte hielt ein Typ ungefähr meinen Alters vor der schweren Eisentür Wache. Er war einen guten Kopf kleiner als ich und trug schwarze Klamotten. Ich schob meine Ärmel nach oben und überwand die letzten Meter zu ihm so leise es ging. Noch bevor er mich richtig wahrnehmen konnte schlug ich ihm gekonnt gegen den Kopf. Ein Bruchteil einer Sekunde später sackte er zusammen und fiel unsanft auf den Boden. Ein kurzer Blick auf ihn reichte, damit ich feststellen konnte, dass er erst in ein paar Stunden aufwachen würde. Ich atmete erleichtert aus, öffnete die Tür und schlüpfte hindurch. Sie fiel hinter mir knarrend ins Schloss.

 

Meine Augen brauchten einen kleinen Moment, bis sie sich an die Finsternis gewöhnten. Dann stieg ich die Treppen hinauf, die jeden Augenblick drohten auseinander zu brechen. Meine Hand krallte sich in das schon verrostete Treppengeländer. Alte Erinnerungen brachen über mir zusammen und ich musste kurz anhalten, um sie wieder loszuwerden. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich gerade daran zurück zu erinnern.

 Ein kleines Licht blinkte auf und meine Hand wanderte sofort in meine Hosentasche. Es war schon um sechs und Aaron hatte mich inzwischen zurückgerufen. Doch ich hatte keine Zeit, um mit ihm zu telefonieren. Wenn Madison wirklich hier war, war es höchste Zeit, sie wieder herauszuholen.

 

 

(Madison´s Sicht:)

 

Quinn´s schmutzige Hände wanderten an meinen Pullover und rissen ihn entzwei. Ich wimmerte erneut. Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein?

 Seine Augen blitzen vor Verlangen und es machte mir Angst. Angst davor, was jetzt kommen würde. Wahrscheinlich hatte jedes Mädchen Angst vor diesem Moment. Es war wohl eine der Größten, die man haben könnte. Doch nie in meinem ganzen Leben hätte ich geglaubt, dass es ausgerechnet mir passieren würde. Doch ich wurde eines besseren belehrt.

 Ich spürte ihn überall auf meiner Haut und konnte mich gar nicht mehr wehren. Mein Körper sehnte sich nach Schlaf. Ich war schwach und wollte einfach nur, dass es endlich ein Ende nahm. Doch niemand gewährte mir diesen Wunsch.

 Stattdessen riss mir der Perversling auch noch die Hose kaputt und seine schmierigen Finger wanderten meinen Oberschenkel hinauf. Hätte ich noch weinen können, wären mir jetzt wahrscheinlich die Tränen in Wasserfällen übers Gesicht gelaufen. Doch die letzten Tropfen, waren schon längst versiegt und klebten auf meiner trockenen Haut. Ich musste ein schreckliches Bild abgeben. Meine Wimperntusche war bestimmt über mein ganzes Gesicht verschmiert und meine Augen blutunterlaufen. Aber das schien Quinn nichts aus zu machen. Nein. Nicht im Geringsten.

 

Seine kaputten Lippen beschmutzten meinen ganzen Körper. Von den Haaren, bis zu den Zehen. Er packte meine Brüste durch den BH und knetete sie. Es tat weh. Aber ich biss mir einfach auf die Lippe und unterdrückte den Schrei. Es würde eh nichts bringen.

 Als er aber dann meinen Slip zur Seite schob und seine Finger sich einen Weg zu meiner intimsten Stelle bahnte, flehte ich ihn an:

 >>Bitte hör auf. Bitte.<< Meine Stimme war nur noch ein Hauch. Aber als er daraufhin anfing dreckig zu lachen und den Kopf zu schütteln, nahm ich alle meine Kräfte und meinen Mut zusammen und schrie.

 


     (Tylor´s Sicht:)

 

Der glockenhelle Ton bahnte sich ein Weg in mein Ohr und dann zu meinem Gedächtnis. Es realisierte sofort die Stimme und dann brannten bei mir die Sicherungen durch. Ich gab keine Acht mehr, ob mich jemand hören konnte, sondern polterte zu dem Spielraum. Ich hatte ihn noch gut vor Augen. Das alte Sofa und die zerbrochenen Rollläden. Alles erschien mir plötzlich so real und mitten drin Maddy, die schrie.

 Ich schüttelte den Kopf und riss die nächste Tür auf. Sie sprang etwas aus den Angeln und ich konnte noch ein dumpfen Laut wahrnehmen, da war ich auch schon um die Ecke gerannt. Prompt stieß ich natürlich mit einer Gruppe von Leuten zusammen, die den Krach bemerkt hatten und aus dem Aufenthaltsraum gerannt kamen. Sie grinsten mich dreckig an.

 >>Tylor. Schön dich mal wieder zu sehen.<<, sagte ein großer und gutgebauter Kerl. Er war bestimmt schon fünfundzwanzig Jahre alt und hatte eine große Narbe vom Linken Auge bis hin zum Wangenknochen. Ich schluckte. Eigentlich fand ich unser Wiedersehen nicht so prickelnd.

 >>Skar.<<, erwiderte ich und machte mich etwas größer. Neben ihm standen vier weitere Männer, die nicht gerade harmlos waren. Das war nicht fair! Jetzt wusste ich wo sie war und hatte trotzdem keine Chance, sie zu befreien.

 >>Was willst du hier?<<, fragte er bedrohlich leise und trat einen Schritt auf mich zu. Ich wich nicht zurück, sondern reckte mein Kinn noch ein Stück gen Himmel.

 >>Lasst sie frei.<<, knurrte ich. Zuerst sah er mich verdutzt an. Dann fing er an in schallendes Gelächter auszubrechen und die Männer neben ihm stimmten mit ein. Was war daran jetzt so witzig?

 >>Es geht dir um die billige Hure?<<, fragte er immer noch japsend. Warte! Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt oder? Ich knurrte lauter.

 >>Einen guten Fang hat Mason da gemacht.<<, warf ein anderer herein. Mein Kopf schnellte herum, aber ich konnte die Stimme nicht ausmachen. Mason hatte sie hier her verschleppt. Ich hätte ihm im Club doch eine runter hauen sollen. Dafür würde er büßen.

 Ich kniff die Augen zu zwei Schlitzen zusammen und starrte Skar zornig an. Der jedoch schenkte mir keine Aufmerksamkeit mehr, sondern blickte über mich hinweg.

 >>Euch gibt es immer noch nur im Doppelpack?<<, fragte er belustigt und ich zog verwirrt die Stirn kraus. Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass sich Aaron hinter mich gestellt hatte. Er nickte mir aufmunternd zu. Ich würde später mit ihm klären, wie er mich gefunden hatte. Jetzt war es erst mal nur wichtig, dass er da war und mir half.

 Ich stürmte auf Skar los und verpasste ihm einen Kinnhaken. Ein bisschen geschockt taumelte er zwei Schritte nach hinten. Dann jedoch fing er sich wieder und sein Blick verfinsterte sich.

 >>Ich verstehe schon.<<,murmelte er und wand sich dann an seine Jungs. >>Sie sind hier nicht mehr willkommen.<< Ich lachte innerlich. Als wären wir das je gewesen.

 Doch dann ging alles ziemlich schnell. Skar überwand den Abstand zwischen uns und rammte mir eine Faust in die Magengrube. Ich schnappte nach Luft und krümmte mich. Was wieder herum noch ein Fehler war, denn dadurch hatte er freie Bahn auf meinen Nacken. Zum Glück traf er aber nicht, da Aaron mich noch im letzten Moment zur Seite schubste.

 >>Danke.<<, flüsterte ich und fixierte wieder meinen Gegner. Ich war eigentlich schon immer gut bei Prügeleien gewesen, doch mit solchen Kerlen war das ein ganz anderes Ding. Nicht mal ein paar Sekunden später flog die Faust auf meinen Kehlkopf zu. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig weg und verpasste ihm einen Hieb gegen das Schienbein. Seine Gesichtsmuskeln verzogen sich nicht mal, sondern er preschte gleich mich weiteren Schlägen auf mich ein. Ich wich immer gerade noch so aus und setzte auf Konter, doch verschont blieb ich nicht wirklich.

 Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Aaron gegen zwei Typen kämpfte. Die anderen beiden lagen schon am Boden. Für ihn sah es gut aus. Für mich eher nicht. Denn sein nächster Schlag landete direkt auf meinem Brustkorb. Ich japste verzweifelt nach Luft und passte gerade nicht auf, da traf der Nächste mich schon an der Schläfe. Ich taumelte zurück und musste mich an der Wand abstützen, um nicht zu fallen. Skar lachte finster und schlug weiter auf mich ein. Schweiß kroch mir aus den Poren und ich versuchte mich irgendwie aus der Ecke zu befreien. Doch es gelang mir nicht wirklich. Ein paar Hiebe trafen ihn zwar, aber er steckte sie mit Leichtigkeit weg. Er war halt schon immer ein Eisklotz gewesen. Nichts konnte ihn umhauen und das zeigte er gerne mit Würde und Stolz.

 Sein nächster Schlag traf genau zwischen meine Beine. Ich keuchte und sackte in mich zusammen. Er beugte sich über mich und sein Arm holte aus. Wie gebannt starrte ich auf seine Faust, die immer näher kam. Doch bevor sie mich traf, wurde er zur Seite geschubst. Eine Gestalt schmiss sich auf ihn und schlug auf ihn ein. Ich blinzelte ein paar mal. Es war wieder Aaron. Scheiße. Ich war ihm echt was schuldig.

 So schnell wie es ging und wie ich konnte richtete ich mich auf und überwand die letzten Meter in den Aufenthaltsraum. In der Mitte stand ein alter schon halb zerfallener Tisch. Darum herum ein paar Sessel und Stühle. Eine Glühlampe flackerte an der Decke. Ich rannte zum Spielzimmer und blieb dann wie angewurzelt in der Tür stehen.

 

Das Bild das sich mir bot war schrecklich. Mein Mädchen saß mit blutunterlaufen Augen und verschmierter Schminke im Gesicht fast vollständig nackt auf dem Sofa. Der Mann vor ihr verdeckte ihren halben Körper. Er war groß und hatte rabenschwarze Haare. Seine Hose hatte er heruntergelassen und er näherte sich gerade Madison. Sie wimmerte kläglich.

 Ich knurrte laut. Der Mann drehte seinen Kopf ruckartig zu mir herum, sodass auch Maddy mich sehen konnte.

 >>Tylor.<<, hauchte sie und senkte beschämt den Kopf.

 Wut keimte in mir auf und ich löste mich aus meiner Starre. Der Mann zog inzwischen seine Hose wieder hoch. Anscheinend hatte auch er kapiert, dass das Spiel nun zu Ende war. Er seufzte, als wäre er enttäuscht.

 Das stachelte mich nur noch mehr an und ich schlug sofort auf ihn ein. Ich hörte wie Madison erschrocken die Luft einsog und drehte mich zu ihr um. Ihre geröteten Augen sahen mich nervös und gleichzeitig ängstlich an. Was hatten sie ihr nur angetan? Mein Körper brodelte vor Wut, doch ihre Augen zogen mich einfach in ihren Bann und so schnell wie ich es gar nicht realisieren konnte, verpasste mir der Kerl einen Hieb auf den Kopf und ich sackte in mich zusammen.

 Ich unterdrückte Maddy zu Liebe ein Stöhnen, bevor sich die Schwärze um mich herum breitmachte und mich mit sich zog. Scheiße. Das hätte mir nicht passieren dürfen.

 

 

(Madison`s Sicht:)

 

Ich riss erschrocken die Augen auf und atmete zitternd die Luft ein. Wie in Zeitlupe nahm ich wahr, dass Quinn Tylor einen Schlag verpasste. Letzterer konnte mich gerade noch teils entschuldigend teils überrascht ansehen, da verließ ihn auch schon sein Geist. Seine Beine knickten weg und seine Glieder erschlafften. Bei dem Aufprall erzeugte sein Körper einen hohlen, dumpfen Ton. Ich schüttelte fassungslos den Kopf und verdeckte mein Gesicht in den Händen. Dann stand ich auf und wankte zu Tylor. Schluchzend ließ ich mich neben ihm auf den Boden sinken. Ich legte mein Kopf an seine Brust und lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag. Meine Lippen bebten und in meinem Hals sammelte sich ein fetter Klos. Meine Hilfe war gekommen. Er war tatsächlich gekommen. Er wollte mich vor diesen Dreckskerlen bewahren. Und jetzt war er bewusstlos. Und das war alles meine Schuld.

 Ich ballte meine Hände zu Fäusten und blickte mit wutverzerrtem Gesicht auf. Quinn stand neben der Couch und musterte uns grinsend.

 >>Du Fehlgeburt!Du..du schwanzgesteuerter gehirnaputierter Wichser!<<,schrie ich und sprang,von neuer Kraft erfüllt, auf die Beine. Er sah mich grimmig an und lachte dann auf.

 >>Wie hast du mich gerade genannt du behinderte Schlampe?<<, fragte er gefährlich leise und kam auf mich zu. Ich starrte ihn zornig an und nahm allen meinen Mut zusammen und knallte ihm eine. Seine Augen wurden riesig und seine Hand wanderte langsam zu seiner Wange, die schon anfing knall rot zu leuchten.

 >>Hast du mich gerade etwa geschlagen, du hormongesteuerte Heulsuse?<<, zischte er. Ich schnappte nach Luft. Was fiel ihm ein mich nach alledem noch beleidigen zu müssen?

 >>Jetzt hör mir mal zu, du arroganter Wichtigtuer! Du hast mir gar nichts zu sagen. Denn auch wenn dein Armeisenhirn es wahrscheinlich nicht schalten kann..ich bin nicht dein billiges Bettspielzeug! Weißt du..ehrlich gesagt ist mir das jetzt auch zu hohl mit dir, du Schlappschwanz! Mein Freund und ich machen dann jetzt mal die Fliege und lassen dich in Ruhe, damit du heulend bei deiner Mama an kriechen kannst.<<

 Er kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen. Sein Gesicht war vor Zorn rot angelaufen. Eine Ader an seinem Hals pulsierte. War ich für meine jämmerliche Lage zu weit gegangen?

 Bevor ich noch einen weiteren Gedanken fassen konnte, traf mich ein harter Schlag und mein Gesicht flog zur Seite. Mein Gleichgewicht geriet ins Wanken und ich stürzte zu Boden. Ich keuchte auf und hielt mir die schmerzende Stelle.

 >>Was hast du gesagt?<<, knurrte Quinn. Ich wimmerte. >>Ich fragte, was du gesagt hast!<<

 >>Nichts.<<, sagte ich kleinlaut und traute mich nicht ihn anzusehen. Doch er packte mich einfach grob am Arm und zerrte mich hoch.

 >>Glaubst du wirklich, dass du mir so leicht davon kommst?<<, raunte er mir ins Ohr und presste mich an die Wand. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schloss die Augen. Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte sich zu wehren. Er war eh viel stärker! Also versuchte ich einfach nur meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen und mich zu entspannen. In der Hoffnung es wäre dann erträglicher.

 Mein Entführer lachte rau und ich spürte wie seine Finger zu meinem Slip fuhren. Ich wollte mich schütteln und ihn weg schubsen, doch ich atmete einfach ruhig weiter und kniff meine Augen noch fester zusammen. Er bahnte sich einen Weg unter den Stoff und riss ihn einfach davon. Ich keuchte auf. Völlig entblößt vor ihm zu stehen war scheußlich, aber ich hielt es aus. Ich hörte einen Reißverschluss und wusste, dass es nun gleich so weit sein würde. Meine Hände krallten sich in die Wand. Ich lehnte meinen Kopf zurück und bangte einfach, dass er es schnell machen würde. Das es bald vorbei sein würde. Doch er hatte andere Pläne.

 Ich spürte seine nackte Haut an meinen Beinen und dann seinen schmerzenden Griff an meinen Armen. Sein feuchter Atem befleckte meinen Hals, ehe seine Hände an meine Hüfte wanderten.

 Mein ganzer Körper versteifte sich und Schweiß kroch mir aus den Poren. Würde er grob sein? Oh ja. Das würde er wohl. Ich zog den Kopf weiter ein. Was dauerte denn da so lange?

 

>>Zieh das an.<<

 

Ich riss meine Augen auf, als mein Körper die Stimme realisierte. Reflexartig fing ich die Sachen. Mein Retter sah mir in die Augen und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Er lächelte mir ebenfalls aufmunternd zu.

 >>Ich warte im anderen Zimmer.<<, sagte er und nickte mit dem Kopf zur Tür. Ich konnte nichts anderes als ihn stumm anzusehen. Nur mit Boxershort und T-Shirt bekleidet verließ er den Raum und ließ mich mit einem bewusstlosen Quinn zurück. Dieser Junge würde mich irgendwann noch in die Hölle bringen.

 >>Beeil dich.<<, rief er aus dem Nebenraum und ich schüttelte benommen den Kopf. Dann schlüpfte ich in die mir viel zu große Hose und in die Lederjacke. Ich nahm mein zerrissenes T-Shirt aus der Ecke und benutzte es als Gürtel, da mir der Stoff sonst von den Hüften gerutscht wäre. Froh über Kleidung eilte ich aus dem Raum.

 

Tylor stand lässig an die Wand gelehnt da und schaute zu mir auf. Er stieß sich ab und kam zu mir hinüber geschlendert. >>Wir sollten gehen.<<, sagte er und reichte mir eine Hand.

 Ich nahm sie und ließ mich mit schlotternden Beinen aus der Fabrik führen. Draußen wartete bereits Aaron auf uns. Er lächelte mich liebevoll an und klopfte Tylor auf die Schulter. Sein Blick glitt schmunzelnd über Tylor und blieb daraufhin kurz an mir hängen. Dann drehte er sich um und er fuhr auf seinem Motorrad davon.

 

Etwas hilflos stand ich einfach nur neben meinem Retter und sah zu ihm hinauf. Er blickte mich besorgt an und strich mir dann eine Strähne aus dem Gesicht.
>>Ich bring dich nach Hause.<<, sagte er und legte mir einen Arm um die Hüften. Er schob mich leicht durch das kniehohe Gras auf einen kleinen Feldweg zu. Die Sonne ging gerade über einem kleinen Acker auf. Ich seufzte und lehnte mich an Tylor. Ohne ihn würde ich wahrscheinlich gerade die schrecklichste Nacht meines Lebens haben.

 Auf dem Sandweg hinter einem Baum stand seine Gefährt. Er schob es zu mir und half mir hinauf. Dann setzte er sich zu mir und wartete bis ich meine Hände um seine Hüften geschwungen hatte, bis er losfuhr. Ich war froh endlich dieses Gebäude hinter mir lassen zu können und schwor mir niemals dorthin zurückzukehren.

 

Als wir bei meinem Haus ankamen, stellte er sein Motorrad auf der Auffahrt ab und half mir zur Haustür. Ich klingelte. Sofort gingen alle Lichter im Haus an und ich hörte ein Poltern. Ich fasste Tylors Hand und umklammerte sie. Die Tür ging auf und meine Mutter sah mich an. Unter ihren Augen hatten sich Augenringe gebildet und sie trug noch immer eine Jeans und eine Bluse, die völlig zerknittert waren. Sie seufzte einmal auf und nahm mich dann überstürzt in die Arme.

 >>Mach so etwas ja nie wieder. Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht.<<, sagte sie und ich nickte. Ihr Blick schweifte zu Tylor, der immer noch meine Hand hielt und sie fing an zu strahlen.

 >>Tylor. Dich habe ich ja gar nicht bemerkt!<<, rief sie überrascht. Sie musterte uns beide und lächelte dann. >>Du warst bei ihm oder?<<, fragte sie freudig und auch wenn die Frage an mich war, konnte sie ihre Augen nicht von meinem Retter abwenden. Ich nickte.

 >>Ja, Mum.<< Es war das Beste, wenn sie nie die Wahrheit erfahren würde. Das würde sie nie verkraften. Ich ignorierte, wie mir Tylor einen fragenden Blick zuwarf und zog ihn einfach mit mir ins Haus.

 >>Wir gehen noch kurz duschen und dann schlafen.<<, teilte ich meiner Mum mit und führte Tylor in mein Zimmer. In meiner Kommode kramte ich nach Handtüchern und warf sie ihm dann zu.

 >>Die Dusche ist die Treppe runter und dann rechts.<<, informierte ich ihn und war froh, als er ohne Fragen verschwand.

 

Ich selbst entledigte mich meinen Klamotten und kramte dann meine schwarze Spitzenunterwäsche und ein weißes T-Shirt hervor. Danach verschwand ich ins andere Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Ich ließ das heiße Wasser über meine Haut fließen und entspannte mich ein wenig. Bevor ich mit Duschgel meinen ganzen Körper einschäumte schnappte ich mir noch einen Waschlappen, mit dem ich nachdem der Schaum vollends abgespült war, jedes Detail meiner Haut schrubbte. Als aller Dreck beseitigt war, zog ich mir meine Klamotten an und schlüpfte in mein Zimmer. Tylor lag schon in meinem Bett. Sein Blick lag auf mir, als ich zu ihm hinüber kam. Ich krabbelte über ihn und ließ mich auf die weiche Matratze fallen.

 Ich drehte mich zu ihm herum und sah ihm in seine wunderschönen Augen. Ein Lächeln schmückte meine Lippen, als ich mich an ihn schmiegte und seine Wärme in mir aufnahm. Ich traute mich nicht, mit meinen Fingern seine Muskeln nach zufahren, aber auch so wusste ich, dass ich bei ihm in Sicherheit war. Vorsichtig schlang ich meine Beine um seinen Körper, damit er alle Zeit der Welt hatte mich daran zu hindern, doch das tat er nicht. Ich seufzte wohlig und schmiegte meinen Kopf an seine Brust. Seine Nähe tat mir gut und ließ mich alles Schreckliche vergessen. Ich atmete seinen betörenden Duft ein und konnte mich endlich entspannen. Meine Augenlider wurden schwer und ich schloss sie. Kurze Zeit später fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

 

(Tylor´s Sicht:)

 

Die ersten Sonnenstrahlen fielen in ihr Zimmer und ich beobachtete Maddy, die sich an mich geschmiegt hatte. Ein Lächeln zierte ihre Lippen und sie verstärkte im Schlaf ihren Klammergriff der Beine. Ich unterdrückte ein Stöhnen. Wenn sie so weiter machen würde, bekäme ich noch einen Ständer und das wäre ziemlich unpassend. Meine Hand wanderte zu ihrem Gesicht und ich strich ihr vorsichtig über die Wange. Schließlich wollte ich nicht, dass sie aufwachte. Ihre Haut war samtig weich und ich konnte nicht aufhören meine Finger von ihr zu lassen. Meine Hände wanderten weiter zu ihren Haaren. Ich nahm eine Strähne und wickelte sie um meinen Finger. Dann glitt ich weiter ihren Rücken hinunter an ihre Hüfte. Ich gönnte mir einen Blick über ihren perfekten Körper. Das weiße T-Shirt versagte seinen Dienst. Zu gut konnte man ihre nackte Haut, die einzig und allein von der knappen Unterwäsche bedeckt war, betrachten. Ich riss mich zusammen und schnappte mir eine Decke, womit ich uns beide zudeckte. Ich wollte mich jetzt nicht in ihr verlieren. Nachher stellte ich noch irgendwas dummes an. Aber ihr süßlicher Duft schlich sich weiterhin in meine Nase und ihr Gesicht lag auch noch frei. Ich stützte mich auf einem Ellenbogen ab und betrachtete sie. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Meine Arme schlangen sich zögernd, um ihren zierlichen Körper und ich drückte sie noch enger an mich. Am liebsten wollte ich sie nie wieder loslassen.Ich wollte sie für immer beschützen.

 Doch ich wusste, dass ich das nicht immer tun könnte. Deshalb genoss ich die Zeit mit ihr. Ich kostete sie aus, als wäre es die Letzte. Ich ließ mein Kopf in die Kissen fallen und lauschte dem regelmäßigen Atem von dem Mädchen in meinen Armen. Er beruhigte mich. Ihre Nähe ließ die Wut, die ich auf die ganze Welt hatte mit einem Mal verpuffen. Bei ihr konnte ich vergessen.

 

Ich hatte mich in meinem Leben noch nie glücklicher gefühlt und doch ahnte ich nicht, dass das noch kein Vergleich war, zu dem, was mir noch bevorstand.

 

Mit einem Seufzen schloss ich meine Augen. Der Schlag, der mich in die, wenn auch kurze, Ohnmacht befördert hatte, hatte mir mehr zugesetzt, als ich mir eingestehen wollte. Also gab mich dem wohltuenden und erholsamen Schlaf hin.

 

 

Verschlafen rieb ich mir über die Augen. Madisons Atem kitzelte mich. In der Nacht hatte sie ihre zierlichen Arme um mich geschlungen und ihren Kopf an meine Brust gelehnt. Ich streichelte ihr kurz übers Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich sie vorsichtig von mir losmachte und meine Beine über die Bettkante schwang. Ganz leise schlich ich durch das inzwischen hell beleuchtete Zimmer und sammelte meine Klamotten ein. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon Nachmittag war.

Draußen auf dem Flur schlüpfte ich schnell in meine Sachen. Noch bevor ich den Hauch einer Chance hatte abzuhauen, würde die Tür mir gegenüber aufgerissen und Maddy´s kleiner Bruder stürmte auf mich zu.

>>Was machst du denn hier?<<, fragte er mich verdutzt. Ein Grinsen schlich sich in mein Gesicht, als ich daran dachte, dass ich den ganzen Vormittag mit Madison in einem Bett geschlafen hatte. Aber sollte ich das ihrem kleinen Bruder sagen?

>>Ben oder?<<, fragte ich und er nickte. Ich klopfte ihm auf die Schulter. >>Ich bin Tylor und war gerade noch bei deiner Schwester.<< Mit einem Nicken deutete ich zu der geschlossene Tür, die zu dem Zimmer führte, in dem ein wunderschönes Mädchen noch vor sich hin schlummerte.

>>Mum meinte aber sie schläft noch!<<, meinte er und sah mich teils fragend teils provozierend an. War ja klar, dass er davon wusste!

>>Ich hab halt auch ein bisschen dort gepennt.<<, sagte ich und spürte wie ich ein bisschen nervös wurde. Schließlich wollte ich mir nicht gleich ihren Bruder zum Feind machen.

Er zog fragend die Augenbrauen zusammen. >>Bist du ihr Freund?<<

Gott. Konnte der Junge nicht einfach mal aufhören zu fragen? Musste er mich jetzt ausquetschen? Ich lachte nur als Antwort.

>>Lass uns runter gehen, sonst wecken wir noch deine Schwester.<<, erwiderte ich und stolperte schon fast die Treppe hinunter. Gleich war ich hier raus.

Doch da hatte ich nicht mit ihrem hartnäckigen Bruder gerechnet. Er nahm einfach meine Hand und zog mich in die Küche, wo gerade seine Mutter saß und die Tageszeitung laß. Ich fuhr mir durch die Haare und räusperte mich. Sie sah sofort auf.

>>Oh. Ich hab dich gar nicht bemerkt.<<, lachte sie und ich stand etwas unbeholfen herum. >>Hast du Hunger?<< Ich schüttelte den Kopf. Okay. War ich heute auf den Kopf gefallen?

>>Mum, dürfen Tylor und ich Fußballs spielen?<<, fragte Ben und sah seine Mutter flehend an. Ich schaute etwas verwirrt drein. Fußball spielen? Eigentlich wollte ich abhauen und danach..ja..Also eigentlich hatte ich nichts vor, aber ich konnte ja wohl kaum bleiben.

>>Da musst du schon Tylor fragen.<<, sagte sie und lächelte mir kurz zu. Ben setzte einen Hundeblick auf und da konnte ich schlecht nein sagen. Außerdem hatte ich ja kein Sex gehabt, weshalb ich ruhig dableiben konnte. Ich schenkte seiner Mutter noch ein Lächeln, bevor ich mich auf den Weg nach draußen machte. Madison´s kleiner Bruder schnappte sich einen Ball und warf ihn mir zu. Ich lief ein paar Schritte zurück und köpfte ihn geschickt in die Luft, bevor ich ihn auf dem Knie wieder fing und auf meinen Fuß gleiten ließ und zurück schoss. Der kleine Junge mir gegnüber lachte fröhlich und zeigte mir sein Können, bevor wir mit zwei Schuhen Tore kennzeichneten und ein kleines Spiel begannen. Das Spiel rief in mir Erinnerungen an eine Zeit hervor, nach der ich mich ständig sehnte. Einmal noch mal jünger sein und noch nicht so viel kaputt gemacht zu haben. Einmal nochmal jung sein und unbeschwert sein. Stattdessen hatte ich einen Ruf, der mir das Leben manchmal nicht unbedingt erleichterte. Ben schoss den Ball an mir vorbei ins Tor. Er jubelte und vollführte einen kleinen Freudentanz. Ich lachte und schnappte mir das runde Leder. Jetzt würde ich das Spiel nochmal drehen.

Wäre ich mir da nur mal nicht zu sicher gewesen!

 

 

(Madison´s Sicht:)

Als ich aufwachte, war das Bett schon leer. Ich seufzte. Tylor hatte sich aus dem Staub gemacht. War ja klar gewesen. Obwohl ich ihm das nicht übel nehmen konnte. Schließlich hatte er schon auf Wunsch von mir, hier geschlafen.

Ich schaltete mein Handy wieder an und sah, dass ich 10 verpasste Anrufe hatte. Scheiße. Alle waren sie von Chloe. Panisch tippte ich ihre Nummer ein und wartete, doch niemand ging heran. Deshalb beschloss ich vorbeizugehen.

Mit einer Hand griff ich nach einem Sommerkleid und mit der anderen angelte ich meine Flip Flops aus einer Ecke. Im Gehen wechselte ich schnell die Klamotten und verschwand im Bad, nur um dort schnell etwas Make-Up aufzulegen und dann nach unten zu hasten.

>>Ich bin bei Chloe.<<, rief ich meiner Mutter, die in der Küche saß, zu und riss die Haustür auf. Der Anblick der sich mir dort bat, ließ mich einige Sekunden inne halten.

Mein Bruder dribbelte mit seinem Lieblingsfußball, den er einmal bei einem BVB-Spiel gefangen hatte, und schoss dann auf sein Tor. Dieses war jedoch nicht, wie gewohnt, leer, sondern ein leider ziemlich gutaussehender, verschwitzter Kerl schmiss sich dem Leder entgegen. Er prallte ab und flog in hohem Bogen wieder zurück. Ben lachte und startete ein neuen Versuch.

Sie bemerkten mich, so konzentriert wie sie waren, nicht und ich gönnte mir noch einen kleinen Blick auf das Spiel von Muskeln, dass Tylor jedes Mal zum Besten gab, wenn er die harten Schüsse meines Bruders hielt.

Ich erwischte mich dabei, wie ich mir vorstellte, Ben wäre nicht mein Bruder, sondern mein Kind und Tylor nicht ein Playboy, sondern der Vater. In diesem Moment erkannte ich in ihm einen ganz anderen Kerl. Er war nicht das aufreißende Arschloch, sondern ein liebevoller..Stopp! Kopfschüttelnd zog ich die Tür hinter mir zu und zog somit die Aufmerksamkeit der Jungs auf mich.

>>Hey.<<, rief ich ihnen zu und sie lächelten mich an. >>Ich geh jetzt zu Chloe. Also wenn du willst, kannst du jetzt auch gehen.<<

Oh Gott! Also wenn du willst kannst du jetzt auch gehen..? Ehrlich? Was laber ich für eine Scheiße? Das war doch nicht mehr normal.

>>Danke, aber wenn es dir nichts ausmacht, spiele ich noch eine Partie.<<, erwiderte Tylor ernst und ich dankte ihm, dass er mich nicht auslachte.

Was? Er wollte noch hier bleiben? Meine Kinnlade klappte nach unten. Was war nur mit dem Arschloch passiert, dass ich kannte?

>>Ähhmm..klar.<<, stotterte ich und lief knallrot an. Er grinste mir nocheinmal zu und warf dann den Ball zu Ben. Noch immer verwirrt, wand ich mich von den Beiden ab und verließ das Grundstück. Ich durfte jetzt nicht darüber nachdenken. Meine beste Freundin brauchte meine Hilfe.

 

 

 

>>Er ist so ein Arsch<<, fluchte ich. >>Ich könnte ihn umbringen. Was hat er sich nur dabei gedacht?<<

>>Ist schon gut<<,sagte Chloe, doch ich hörte ihr überhaupt nicht zu. >>Er hat dich ernsthaft flachgelegt?<<

Aus ihren Augen tropften Tränen. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie einmal fest. >>Ich mache ihn fertig. Das schwöre ich dir..<<

Und das war mein vollkommener Ernst. Auch wenn mein Bild von Tylor ins Wanken geriet, blieb das seines besten Freundes Bestand.

Jemanden im Delirium zu vögeln, ist eine Sache. Wenn ihm das nicht so gefällt, konnte man das verkraften. Aber wenn es offensichtlich ist, dass dieser Jemand mehr empfindet, ist das eine ganz andere Sache.

Wenn ich den in die Finger kriege.. Dann kann er zur Hölle fahren.

 

 

(Tylor:)

Am Nachmittag verabschiedete ich mich vollkommen fertig, aber überglücklich von Ben und machte mich auf den Weg zu meinem besten Freund.

Ich musste sturmklingeln, damit sich erst irgendwas im Haus regte.

Nach einiger Zeit wurde dann die Tür wurde aufgerissen und ein total fertiger Aaron kam zum Vorschein.

>>Komm rein.<<, sagte er und ging einfach vorraus, ohne abzuwarten, ob ich ihm folgte. Als wir ins seinem Zimmer ankamen, schmiss er sich auf sein Bett. Ich nahm auf seiner Couch Platz.

>>Ich habe Scheiße gebaut.<<, seufzte mein Freund und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf.

>>Das kannst du laut sagen.<<, lachte ich und erntete daraufhin einen Schlag gegen meine Schulter. >>Ich meine das Ernst, Ty.<< Mein Lachen verklang. Das waren Worte, die ich in meinem Leben noch nie von ihm gehört hatte.

>>Scheiße, Alter.<< Er schlug mit seiner Faust auf das Bett.

Es war ihm wirklich Ernst.

>>Komm mal zum Punkt.<<

Seufzend sah er mich an. >>Ich hatte gestern was mit Chloe.<< Ich konnte nicht anders. Prustend rollte ich mich auf dem Sofa hin und her.

>>Dein Ernst? Seit wann machst du da so ein Drama daraus?<<

Sein Gesichtsausdruck blieb eisern. Er stand auf und tigerte hin und her. >>Sie hat danach geweint.<<

>>Heilige Scheiße.<< Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Das war bestimmt auch der Grund, warum Madison jetzt bei Chloe war. Auf keinen Fall wollte ich jetzt in seiner Haut stecken. Zum Glück war mir das noch nie passiert. Es musste das schlimmste Gefühl aller Zeiten sein. Wir Playboys wussten natürlich, dass die Mädchen verletzt waren, da wir sie ja regelrecht benutzen. Aber das Geheule blieb mir bis jetzt erspart.

>>Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll.<<, seufzte er und blieb am Fenster stehen. Verloren starrte er aus dem Fenster.

Ich schnappte mir ein Kissen und warf es ihm an den Kopf, in der Hoffnung es würde die Stimmung lockern. Doch er reagierte nicht.

>>Du musst da jetzt einfach drüber stehen. Ich finde es auch etwas unerwartet von Chloe. Sie hüpft schließlich mit fast jedem in die Kiste..<< Doch ich kam nicht weiter mit meiner Erklärung, da schrie Aaron mich an: >>Hör auf so schlecht von ihr zu reden!<<

Okaaay.

>>Kann es sein, dass es nicht nur ein Problem gibt?<<, fragte ich vorsichtig. Langsam wurde mir die Couch zu unbequem, weshalb ich ebenfalls auf stand. Irgendwas sagte mir, dass er nicht nur so depressiv drauf war, weil Chloe geweint hatte. Nein. Sonst wäre er nie ausgeflippt, wenn ich sie als etwas nuttig, beschrieb. Da steckte noch etwas ganz anderes dahinter.

Mein bester Freund sah mich kurz an, machte aber keine Anstalten zu antworten. Da musste ich schon anders fragen.

 

 

 

 

 

 

Oh Heilige Mutter Gottes

Ich hechtete die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Vor mir stand ein fuchsteufelswildes Mädchen. Sie musste sich schon öfters die Haare gerauft haben, denn nun standen sie in alle Richtungen ab. Außerdem musste sie es eilig gehabt haben, hier hin zu kommen, denn sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Schnürsenkel zu zu machen. Stattdessen hatte sie sie einfach in ihre Schuhe gestopft. Nach meiner kurzen Musterung stellte ich fest, dass sie immer noch das gleiche von heute morgen trug. Die Zornesfalte auf ihrer Stirn glättete sich wieder, als sie nach kurzen Betrachten feststellte, dass ich nicht die Person war, die sie zur Schnecke machen wollte.

Sie öffnete dem Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Ihre Finger glitten durch ihre Haare und versuchten sie wieder halbwegs zu richten. Auch wenn sie es versuchte zu verheimlichen, merkte ich, wie ihre Wangen einen rosafarbenen Touch bekamen.

>>Was machst du denn hier?<< Madison hatte ihre Stimme wiedergefunden.

>>Das könnte ich dich genauso fragen.<<, wich ich ihr aus.

 Sie verlagerte nervös ihr Körpergewicht auf das rechte Bein.

>>Eigentlich wollte ich nur kurz zu Aaron.<<

>>Warum?<<, setzte ich nach.

Die Art von Gespräch schien ihr ganz und gar nicht zu gefallen, denn sie stemmte ihre Hand an die Hüfte und streckte ihre Brust heraus. Das tat sie immer, wenn ihr etwas nicht in den Kram passte.

Eigentlich müsste ich mich jetzt wundern, dass ich so viel über sie wusste. Doch es verwunderte mich nicht. Schließlich hatte ich mich schon so oft dabei erwischt, wie ich jedes Detail von ihr in mich einsog. Dieses Mädchen brachte mich immer wieder um den Verstand. Und langsam begann ich zu begreifen, dass ich es akzeptieren musste.

>>Lass mich einfach rein. Okay?<< Sie war wie eine tickende Bombe, die jeden Moment explodieren konnte, wenn ich nicht aufpasste. Und auch wenn sie dann besonders heiß aussah, wollte ich es nicht drauf ankommen lassen.

>>Ich glaube nicht, dass Aaron Besuch haben möchte.<<, versuche ich es.

>>Das juckt mich herzlich wenig.<<

Ok. Das ging gerade völlig in die Hose.

>>Er ist aber gerade ziemlich fertig.<<

Sie schnaubte. >>Das hat er nur verdient.<<

>>Mädel, er weiß selber, dass er Scheiße gebaut hat. Und glaub mir, er bereut es.<<

>>Er bereut es mit ihr geschlafen zu haben? Dieser Arsch. Ich könnt ihn..<< Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Doch es war auch schon so klar, was sie hatte sagen wollen. Die Falte auf ihrer Stirn kam wieder deutlich zum Vorscheinen. Ein falsches Wort und sie würde explodieren.

Warum zur Hölle mussten Mädchen auch immer alles falsch aufgreifen.

>>Er bereut es sie verletzt zu haben, weil.. Na du weißt schon.<< Ich zwinkerte ihr zu.

Huh. Treffer. Ihr Körper entspannte sich wieder sichtlich.

>>Nein. Ich weiß es leider nicht.<<, sagte sie und forderte mich damit auf es ihr zu erläutern.

Ich schickte ein stilles Gebet zu Gott, dass mir Aaron verzeihen möge. Eigentlich hatte ich nämlich hoch und heilig versprochen es nicht auszuplaudern. Aber er würde mich so oder so zur Schnecke machen. Und da wollte ich ihm eine ordentliche Pracht Prügel von Madison doch lieber ersparen.

>>Er wollte sie nicht verletzten vorallem, weil..<<

>>Ja?<<, fragte sie ungeduldig.

>>Weil..<<

>>Boah, Tylor. Spucks jetzt endlich aus.<<

>>Er hat es besser gefunden, als er wahrscheinlich je zugeben wird.<<, erzählte ich. Gleich danach bekam ich ein schlechtes Gewissen, aber jetzt war es raus.

>>Was soll das denn heißen?<<, fragte Madison verwirrt.

>>Wir sind zwar Playboys, Maddy. Aber wir haben kein Herz aus Eis.<<

>>Ach echt?<< Der provokante Ton in ihrer Stimme war schon fast zu gut herauszuhören.

>>Fordere mich nicht heraus.<<, warnte ich sie. Doch das ließ sie kalt.

>>Also ich glaube nicht, dass ihr Gefühle habt.<< Sie reckte trotzig ihr Kinn in die Höhe. Ein herausforderndes Lächeln schmückte ihre sinnlichen Lippen.

>>Du willst das ich es dir beweise?<<

Sie nickte.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen..

Ich packte sie an der Hüfte und zog sie zu mir heran. >>Sicher?<<, hauchte ich ihr hinters Ohr. Ich spürte wie sie erschauderte.

Dieses Mal kam das Nicken zögernder. Deshalb überbrückte ich viel langsamer, als ich es eigentlich aushielt, den Abstand und drückte meine Lippen fordernd auf ihre. Mir entwich ein Stöhnen. Gott. Wie ich diese Lippen liebten.

>>Tylor.<<, keuchte sie.

Unsere Lippen trennten sich kurz, damit wir beide gierig nach Luft schnappen konnten.

Ich hob sie hoch und trug sie in den Flur. Mit dem Ellenbogen knallte ich die Tür zu. Dann drückte ich sie gegen die Wand und liebkoste ihren Mund wieder. Meine Hände gruben sich in ihre Haare und ich inhalierte ihren süßlichen Duft. Scheiße. Wenn ich nicht aufpasste würde ich.. Zu spät. Ich spürte wie meine Hose unangenehm zu eng wurde.

Dieses Mädchen brachte mich mehr als nur um den Verstand.

 

>>Müsst ihr es gleich in meinem Haus treiben?<<, erklang die spöttische Stimme meines besten Freundes hinter uns. Er hatte ein riesiges Talent dafür, immer aufzukreuzen, wenn es am unpassendsten war. Widerwillig löste ich mich von Madison und drehte mich um.Ein verkrampftes Lächeln schmückte Aarons Lippen. Er sah immer noch genauso fertig aus und ich bekam Schuldgefühle. Es war keine gute Idee gewesen Madison mit in sein Haus zu nehmen.

Ein verdächtiger Rotstich färbte die Wangen des Mädchens, dass immer ich immer noch in meinen Armen hielt. Sie schien ganz vergessen zu haben, dass sie sauer auf ihn war. Darüber erleichtert, pustete ich ihr auf den Kopf. Empört befreite sie sich und versuchte hastig ihre Haare wieder zu richten. Ich betrachtete sie belustigt.

>>Grinse nicht so dämlich!<<, schmollte sie.

Ihre Mundwinkel zuckten allerdings verdächtig, sodass ich sie nicht vollkommen ernst nehmen konnte.

>>Wir gehen dann mal..<<, verabschiedete ich mich von meinem Freund. >>Ruf mich an, wenn du noch etwas brauchst.<<

Er nickte nur als Antwort.

Ich nahm Madisons Hand und zog sie nach draußen. Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, blieb sie stehen und grinste frech.

>>Du solltest daran arbeiten.<<, gab sie frech von sich.

Etwas verwirrt zog ich die Stirn kraus.

>>Woran?<<

>>Du hast mich nicht gerade überzeugt.<<

>>Ach nein?<, fragte ich skeptisch.

>>Nein.<<, erwiderte sie.

Ich wollte sie schon wieder zu mir heranziehen, da schubste sie mich von sich weg und lief los. Total planlos sah ich ihr nach, wie sie auf am Ende der Auffahrt ankam und geradewegs die Straße hinunterrannte. Ihr blondes noch immer verstrubbeltes Haar wehte im Wind und erschwerte ihr anscheinend die Sicht, denn sie strich es sich immer wieder aus dem Gesicht.

Ohne noch länger nachzudenken lief ich ihr hinterher. Ihre offenen Schuhe machten es ihr nicht gerade leicht weiter zu rennen, doch sie gab nicht kampflos auf und war nicht mal langsam. Einen kurzen Augenblick machte ich Pause und nahm mir Zeit sie zu bewundern. Sie war echt sportlich. Selbst von hier hatten ihre straffen, muskulösen, aber dennoch schmalen Beine eine ungeheure Wirkung auf mich.

Ich schüttelte den Kopf und rannte schnell weiter. Ein älterer Mann, der gerade Rasen mähte, sah Madison verdutzt an, als sie an ihm vorbeilief, doch als ich kurze Zeit später auch bei seinem Grundstück ankam, lächelte er mir nur wissend zu.

>>Beeil dich Junge, sonst ist sie weg.<<, rief er mir hinterher.

Ich legte noch einen Zahn zu. Und schon bald trennten uns nur noch ein paar Meter. An einer roten Ampel blieb sie stehen und sah sich hastig nach mir um. Geschockt weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie dicht ich war. Kurz entschlossen lief sie in die andere Richtung.

>>Gib auf, Ty.<<, rief sie und erhöhte ihr Tempo.

>>Niemals.<<

Ich stieg mit ein. Wir erreichten den Park und sie lief quer über die Wiese, direkt auf den Kinderspielplatz zu. Doch weit kam sie nicht. Ihre Schnürsenkel verhedderten sich und sie strauchelte. Ein Quieken entwich ihren Lippen und sie ruderte hektisch mit den Armen. Ich setzte zum Spurt an, aber hatte keine Chance. Als ich ankam, lag sie schon flach auf dem Bauch.

>>Alles okay?<<, fragte ich besorgt und hielt ihr meine Hand hin. Sie griff nickend nach ihr. Doch anstatt sich hochziehen zu lassen, zog sie mich nach unten. Lachend schlang sie ihre Arme um mich.

>>Das war unfair.<<, hauchte sie.

Ich schlang meine Arme ebenfalls um sie. Bei ihr fühlte ich mich einfach wohl. Auch, wenn manchmal einfach alles mit mir durchging und ich zu einem kleinen Kind in ihrer Anwesenheit mutierte, wünschte ich mir, wenn ich es mir aussuchen dürfte, dass dieser Moment nie enden würde. Doch es war nur ein stummer Wunsch.

 

(Madison:)

Das Klingeln meines Handys riss mich nicht nur aus meinen Träumen, sondern zerstörte die Atmosphäre zwischen uns ganz. Seufzend fischte ich es aus meiner Hosentasche, während ich Tylor beobachtete, wie er mit meinen Haaren spielte.

»Ja?«

»Madison, wo steckst du?«,rief meine Mutter aufgebracht.

»Bei Tylor.«, gab ich ihr knapp zur Kenntnis und wollte schon auflegen, doch dazu kam ich erst gar nicht.

»Ich erwarte dich in 10 Minuten hier, mein Fräulein. Du wolltest zu Chloe und ich dachte nicht, dass du so lange weg bist. Du musst doch heute auf Ben aufpassen. Ich habe gleich noch eine wichtige Sitzung.«

»Ach schön, dass ich das auch mal erfahre..«

»Das habe ich dir gesagt!«

»Ist gut. Ich komm ja schon!«, entgegnete ich mürrisch und legte auf.

Tylor sah mich fragend an. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust und spürte sein Herz unregelmäßig klopfen. Lächelnd blickte ich zu ihm auf. Er grinste ebenfalls und umschloss meine Hand mit seiner.

»Wer war dran?«

Anscheinend kam ich nicht drum herum. Also erzählte ich ihm davon, dass ich heute Babysitter für meinen Bruder spielen durfte. Er sah mich mitleidig an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

»Wenn du willst, kann ich dir noch ein bisschen Gesellschaft leisten.«

Schweren Herzens schüttelte ich den Kopf und befreite mich aus seiner Umklammerung. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie meine Mutter reagieren würde, wenn Tylor jetzt immer bei mir zu Hause sein würde und erst Recht wollte ich die ganze Fragerei, was wir denn gemacht hätten, nicht über mich ergehen lassen. Außerdem war es besser, wenn ich ihn wegschickte, als würde meine Mutter das tun, da sie eh schon schlechte Laune hatte.

»Ich glaube das ist keine gute Idee.«

Ohne ihm in die Augen schauen zu können drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, drehte mich um und ging. Die ganze Zeit durchbohrte mich sein Blick und ich fühlte mich schrecklich unwohl. Am liebsten wäre ich zurück gerannt und ihm in die Arme gesprungen. Doch ich beherrschte mich und schaffte es ruhig aus dem Park zu gehen. Dann rannte ich los. Einerseits, weil ich so spät dran war, andererseits, weil ich es vergessen wollte. Das zwischen uns war nicht richtig. Er war ein Arschloch. Nicht in der Lage jemals richtige Gefühle zu entwickeln. Auch wenn sein Versuch mich davon zu überzeugen ihm mehr als gelungen war, war es dennoch ein Kuss. Und das er das konnte, hatte ich niemals bezweifelt. Das mit uns beiden war einfach zum Scheitern verurteilt.

Vollkommen kaputt kam ich zu Hause an und schloss die Tür auf. Meine Mutter wartete schon und betrachtete mich skeptisch, als wolle sie irgendwelche Knutschflecken oder Ähnliches finden.

»Da bist du ja endlich.«, sagte sie, nahm mir meine Schuhe aus der Hand und stellte sie ins Regal.

»Ich bin leider erst gegen Mitternacht zurück. Du kannst dir die Suppe von heute Mittag nochmal aufwärme. Ben hat schon gegessen. Und sorge doch bitte dafür, dass dein Bruder um zehn Uhr schlafen geht.«

Ich nickte brav und wünschte ihr noch viel Spaß, bevor sie aus der Tür verschwand und ich mich seufzend auf die Treppe fallen ließ. Von oben dröhnten die Schüsse des Computerspiels meines Bruder bis nach unten. Der würde noch eine Weile beschäftigt sein. Deshalb hatte ich viel Zeit zu essen und mir danach noch eine Maniküre zu machen.

Doch der Schein trübte. Kurz nachdem ich meine Nägel lackiert hatte stand mein Bruder vor mir und wollte hier unten Fernsehen gucken. Da ich keine Lust auf Stress hatte gewährte ich es ihm. Die Gesichtsmaske die ich mir daraufhin machte, war die wahrscheinlich schlechteste, die ich jemals hatte. Ständig zuckte ich bei dem Gekreische der Mädchen in dem Horrorfilm zusammen.

Als der Film endete, war auch ich fertig mit meinem Programm.

»Schlafenszeit.«,verkündete ich freudig. Ich hatte einfach nur noch Lust zu schlafen und diesen und die anderen Tage davor hinter mir zu lassen.

»Es ist aber erst acht.«,grummelte mein Bruder und zappte durch die Kanäle.

Geschockt sah ich auf die Uhr. Wie sollte ich denn noch zwei Stunden totschlagen? Und wenn ich eher als mein Ben schlafen gehen würde, würde der ganz sicher nicht um zehn Uhr schlafen gehen.

Seufzend kuschelte ich mich unter eine Wolldecke. Mein Kopf bettete ich auf einen Haufen voller Kissen. Ich beobachtete meinen Bruder von der Seite und bemerkte, dass ich schon viel zu lange nichts mehr mit ihm unternommen hatte. In diesem Moment blickte auch er zu mir und lächelte mich an.

»Ist Tylor jetzt eigentlich dein Freund?«, fragte er und schaute dann wieder zum Fernseher. Er war an einem Bundesligaspiel hängen geblieben.

Die Welle an Gedanken überrollte mich schlagartig. Ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. Augenblicklich fing ich an zu zittern. Die ganzen Erlebnisse hatten mich total eingenommen und machten mich fertig.

»Alles in Ordnung?« Mein Bruder blickte mich besorgt an. Ich nickte ihm zu und versuchte zu lächeln, doch es kam nur eine verkrampfte Grimasse heraus.

»Bin nur ein bisschen müde.« Und das war nicht einmal gelogen. Von meinem Aufenthalt in Black Castle sollte er bloß keinen Wind bekommen.

»Und nein ist er nicht.«, röchelte ich. Es fiel mir schwer das zu sagen.

»Schade.«, entgegnete er und wendete sich wieder dem Spiel zu. Ich versuchte mich ebenfalls darauf zu konzentrieren, doch meine Erinnerungen holten mich immer wieder ein. So nahm ich am Anfang auch gar nicht war, wie ich still anfing zu weinen. Doch irgendwann tropften die Tränen auf mein Kissen und mir fiel die Nässe auf. Schnell wischte ich sie weg.

Ich durfte nicht so schwach sein.

Ab jetzt hieß es vergessen. Vergessen und dann weiter sehen. Weiter meinen eigenen Weg gehen. Ohne Tylor. Ohne irgendeinen Playboy.

 

»Ich geh dann jetzt mal ins Bett«, sagte Ben. Ich schreckte auf. Seine Hand lag auf meiner Schulter und drückte mich zurück auf die Couch.

»Kannst ruhig weiterschlafen.« Er grinste. Mein Blick viel auf die Uhr an der Wand und ich erschrak. Es war schon halb elf.

»Komm. Beeil dich und wehe Mama erfährt davon!«, scheuchte ich ihn hoch. Sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter und er setzte sich langsam in Bewegung.

»Als würde ich mich selbst verraten.«, sagte er noch. Dann war er auch schon verschwunden.

Tief durchatmend sah ich noch eine Weile den leeren Türrahmen an, bevor auch ich mich aufsetzte und meine zerzausten Haare aus dem Gesicht strich. Der ausgeschaltete Fernseher zeigte mir, wie schrecklich ich aussah. Meine Wange wies einige Knitterfalten auf und meine Schminke war verwischt. Das Knallen einer Tür von oben riss mich von meinem Spiegelbild los. Hoffentlich war das die Zimmertür meines Bruders. Dann war er jetzt endlich auch mal im Bett. Ich schlurfte zur Küche und schnappte mir ein Glas, dass ich danach mit Leitungswasser füllte. Mich auf den Küchentresen hievend starrte ich aus dem Fenster. Allerdings konnte ich nicht viel erkennen, da es draußen schon viel zu dunkel geworden war. Ich trank das Wasser in großen Schlücken aus und ging danach zum Kühlschrank um mir noch einen kleinen Vormitternachtssnack zu gönnen. Doch der Kühlschrank war wie leer gefegt. Also angelte ich mir einen Apfel aus der Obstschale und biss kräftig hinein, nur um ihn kurze Zeit später wieder in den Mülleimer zu spucken. Pfui war der mehlig. Ungenießbar. Dann halt doch kein Snack.

Etwas angesäuert schleppte ich mich zurück ins Wohnzimmer. Dort holte ich den Laptop meiner Mutter heraus und schaltete ihn ein. Ich hatte gerade richtig Lust eine Sendung von Berlin Tag und Nacht zu sehen und einfach nur zu entspannen. Dabei war es mir völlig egal, dass ich die Hausaufgaben zu morgen noch nicht gemacht hatte. Ehrlich gesagt überlegte ich aber auch morgen erst gar nicht zur Schule zu gehen, da ich weder Tylor sehen wollte, noch mich von dem letzten Ereignis in irgendeiner Weise erholt hatte.

Gerade als ich auf Play drückte, klingelte es an der Tür. Verwirrt sah ich auf die kleine Uhr unten rechts am Bildschirm. Es war gerade mal um elf. War das Meeting doch schon zu Ende?

Ich schlug meine Kuscheldecke zurück und lief zur Haustür, um sie zu öffnen. Ohne nach draußen zu gucken, drehte ich mich wieder um und lief zum Wohnzimmer zurück.

»Schlüssel vergessen?«, rief ich ihr nur noch zu und dann pflanzte ich mich wieder vor meinen Laptop. Doch ich kam schon wieder nicht dazu den Startknopf zu drücken. Denn die Stimme die mir antwortete gehörte keineswegs meiner Mutter.

»Den besitze ich noch gar nicht.«

Wie versteinert starrte ich auf den Bildschirm meines Laptops. Das konnte doch nicht wahr sein. Da wollte man einmal mit diesem Typen abschließen, dann tauchte er auch schon wieder mitten in der Nacht bei einem auf.

»Tylor.« Ich klang wider Erwarten ziemlich kalt. Aber das war gut so. Er sollte wissen, dass ich ihn gerade nicht bei mir haben wollte.

Noch bevor ich mich richtig umgedreht hatte stand er schon neben der Couch. Sein Blick zu einer Grimasse verzogen.

»Was ist denn jetzt schon wieder mit dir los?« Er sah mich hilfesuchend an.

»Tylor.«

»Was? Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?« Tylor fing an im Wohnzimmer auf und ab zu tigern und raufte sich dabei durch die Haare.

»Du hast mich einfach so ohne große Erklärung verlassen und ich dachte ich schau mal bei dir vorbei auch wenn es schon so spät ist und gucke wie es dir geht und bringe sogar noch Essen mit, falls du Hunger hast und das einzige was du machst ist mich eisig anschauen und meinen Namen sagen?« Er blieb stehen und sah aus dem riesigen Fenster in die finstere Nacht.

Oh man. Ich hatte wirklich einen scheiß Hunger, wenn er das jetzt so erwähnte. Und vielleicht wäre es unter anderen Umständen ziemlich lieb von ihm gewesen, aber zur Zeit machte er es mir gerade einfach noch viel schwerer. Deshalb musste ich ihn unbedingt los werden.

»Bitte geh.«

»Was verdammt nochmal habe ich falsch gemacht?« Fuchsteufelswild drehte er sich um und starrte mich an. Seine Augen durchbohrten mich und ich fing an mich schrecklich unwohl zu fühlen. Mein Selbstbewusstsein schrumpfte in diesem Moment erheblich und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als das er mich wieder liebevoller ansah.

Nicht fähig irgendwas zu sagen, zuckte ich nur mit den Schultern und senkte den Kopf, um mich von seinem Blick losreißen zu können.

»Was ist dann dein Problem?«, schrie er so laut, dass ich Angst hatte, Ben würde vielleicht vor Schreck aus dem Bett fallen. Ich zuckte zusammen.

»Du bist mein Problem.«, flüsterte ich. Tylor war mein größtes Problem. Bei ihm vergaß ich mich, wusste nicht mehr wo oben und unten war. Er ließ mich alles um ihn herum vergessen und das war falsch. Es gab Dinge die waren nun mal wichtiger im Leben. Zum Beispiel ein vernünftiger Schulabschluss, den ich mit ihm an meiner Seite nicht schaffen würde. Und mal ganz davon abgesehen, gäbe es gar kein mit-ihm-an-meiner-Seite. Es wäre wohl eher ein ich-als-sein-Anhängsel.

»Was hast du gesagt?«

Tylor kam näher an mich heran, sodass ich seine Präsenz dicht vor mir spüren konnte.

»Du hast mich schon verstanden.«, sagte ich und blickte auf. Upps. So dicht hatte ich ihn dann doch nicht erwartet. Er stand direkt vor mir. Uns trennte nur eine Armlänge. Und das gefiel mir gerade gar nicht. Denn sein Gesichtsausdruck hatte noch härtere Züge angenommen.

»Sag es einfach nochmal.«, knurrte er und packte unsanft meinen Arm. Ich unterdrückte ein Schmerzenslaut, da das nur meine Schwäche hervorheben würde.

»Lass mich los.«, forderte ich. Das war eher ein Schuss in Ofen, denn sein Griff wurde nur noch fester.

»Sag es. Jetzt.«

»DU BIST MEIN VERDAMMTES PROBLEM, Tylor Clarks. Und jetzt lass mich los.«, fauchte ich.

Er ließ mich so plötzlich los, als hätte er sich an mir verbrannt. Seine Augen schlossen sich für einen kurzen Moment und ich sah so etwas wie Traurigkeit über sein Gesicht huschen. Dann öffnete er sie wieder und sah mich eisig an.

»Wieso?«, fragte er monoton.

Ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Er hätte es nicht verstanden. Es tat mir so weh, ihn gehen zu lassen, aber es war besser so. Ich musste das tun. Wir waren so verschieden wie Sonne und Mond. Wie der Tag und die Nacht. Wie das Wasser und die Erde. Außerdem wusste ich, dass wenn ich ihn nicht jetzt gehen lassen würde, er irgendwann mich einfach fallen lassen würde. Diesen Schmerz wollte ich mir ersparen. Hätte ich aber in diesem Moment gewusst, dass es mich so oder so noch viel schlimmer treffen würde, hätte ich diese Worte niemals gesagt. Aber ich wusste es nicht.

»Weil du nicht gut genug für mich bist. Du verschwendest meine Zeit.«

»Ach ist das so?« Er lachte. Dieses Lachen ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Jetzt wusste ich, ich hatte ihn nicht nur gehen lassen. Ich hatte ihn regelrecht verstoßen, ihn gedemütigt und ihm seine Freude geraubt. Es war das grausamste Lachen das ich jemals gehört hatte.

»Dann gehe ich jetzt und werde deine Zeit von nun an nicht mehr beanspruchen.«

Somit drehte er sich um und verschwand. Die Haustür fiel laut krachend hinter ihm ins Schloss. Kurz darauf hörte ich einen Motor rumoren und dann war er endgültig weg. Und ich hatte alles was ich wollte. Ein Leben ohne ihn. Ohne irgendeinen Playboy. Doch jetzt war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich wollte. Aber es war zu spät.

In dieser Nacht weinte ich mich in den Schlaf.

 

(Tylor:)

»Kommst du?«, rief mein bester Freund von unten.

»Einen Moment noch.«

Mich im Spiegel betrachtend fuhr ich mir nochmal durch die Haare. Unter meinen Augen hatten sich fette Ringe gebildet. Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass es jetzt um eins war. Ich war sofort zu Aaron gefahren und es hatte nicht lange gedauert ihn davon zu überzeugen mit mir feiern zu gehen.

Nachdem ich mir meine Jacke vom Bett geschnappt hatte und meinem Spiegelbild ein aufmunterndes Lächeln geschenkt hatte, lief ich die Treppen hinunter und folgte meinem Freund nach draußen.

Auf den Straßen war nicht mehr viel los, sodass wir eine gute viertel Stunde später am Beachclub gleich neben dem Strandbad ankamen. Noch bevor wir den Club überhaupt betreten hatten, flirtete mich schon gleich eine süße ziemlich weg getretene Blondine von der Seite an. Ich schob sie sachte bei Seite und raunte ihr zu, dass es besser für sie wäre nach Hause zu fahren, da einige Jungs ihren Zustand bestimmt liebend gerne ausnutzen würden. Sie kicherte jedoch nur.

»Wieso nutzt du ihn nicht aus?«, schnurrte sie an mein Ohr.

Nicht weiter darauf eingehend, setzte ich einfach meinen Weg fort. Sollte sie doch machen was sie wollte. Es war ihr Ding und nicht meins.

Ich heftete mich wieder an Aarons Fersen, der gerade dem Türsteher seinen Ausweis zeigte.

»Na, was wollte die Kleine?«, fragte er an mich gewandt.

»Bisschen Spaß haben.«, gab ich schulterzuckend zurück und holte ebenfalls meinen Ausweis heraus.

»Fängt das jetzt schon wieder an?«, stöhnte Aaron.

»Was?«

»Lass gut sein.«, winkte er ab.

In diesem Moment nickte uns der Türsteher zu und wir betraten den Club. Sofort umhüllte uns die stickige, nach Rauch und Schweiß stinkende Luft. Hier war eindeutig die Party schon richtig im Gange. Zwei Mädchen hatten sich sogar schon auf einen Tisch gestellt und vollführten eine Art Tanz, der mehr nach wie-schaffe-ich-es-gerade-zu-laufen aussah. Kopfschüttelnd betrat ich hinter meinem besten Freund den zweiten Raum. Dort erbot sich uns zwar kein anderer Anblick, aber wir schleppten uns trotzdem zur Bar und bestellten uns zwei Vodka, die wir erst einmal auf Ex tranken.

»Ich mache mir mal die Kleine da drüben klar.«, gab mir mein bester Freund zur Kenntnis. Dann war er auch schon aufgesprungen und lief zu einer Brünetten, die mit ihrer wie es aussah besten Freundin nicht weit von uns an einem Tisch lehnte. Als er sie ansprach konnte ich sogar von hier aus noch sehen, wie ihre Augen blitzten und kurze Zeit später schleppte mein Freund sie auch schon auf die Tanzfläche. Etwas verloren blickte sich ihre beste Freundin nach jemand anderem um. Sie war ziemlich groß und schlank und hatte welliges braunes Haar, dass ihr bis kurz über ihren sehr ansehnlichen Arsch reichte. Dieser war in einen engen schwarzen Minirock gezwängt. Dazu trug sie schwarze Pumps und ein weißes bauchfreies Top. Ihre Augen blieben kurz an mir hängen und ich lächelte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln schüchtern. Ich schwang meinen Hintern von dem Stuhl und schlenderte gelassen zu ihr hinüber. Ihre Augen verfolgten jede kleinste Bewegung von mir, bis ich schließlich vor ihr zum Stehen kam.

»Hey, hast du was dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste?«, fragte ich sie. Die Brünette schüttelte den Kopf und musterte mich offensichtlich.

»Gefällt dir was du siehst?«

»Oh ja.« Sie sah mir in die Augen und grinste frech.

Ich lachte rau und schnappte mir ihre Hand. Ohne zu fragen zog ich sie mit mir zu den Sofas, die in der Ecke des Raumes standen. Wir setzten uns auf das Einzige, dass noch frei war. Einen Blick nach rechts und links versicherte mir, dass uns keiner stören würde, da auf allen Sofas gerade ziemlich heftig rumgemacht wurde.

»Wie heißt du eigentlich?«, fragte mich das Mädchen neben mir, während sie eine Hand behutsam auf mein Knie legte.

»Tylor und du?« Ich legte meinen Arm um sie und zog sie ein kleines bisschen zu mir heran.

»Jolina.«

»Süßer Name.«, schmeichelte ich und tastete mich an sie heran. Sie sträubte sich nicht.

»Danke.« Ihre Hand wanderte jetzt auch von meinem Knie weiter nach oben.

»Glaubst du nicht, deine Freundin vermisst dich?«, wollte ich sicher gehen und ihr nochmal eine letzte Chance geben, abzuhauen, doch sie verneinte und ich zog sie auf meinen Schoß. Ihre zierlichen Hände bahnten sich einen Weg unter mein T-Shirt und zeichneten meine Muskeln nach. Sie keuchte auf.

»Wow. Du bist echt gut gebaut.«, schmunzelte sie.

»Kann ich nur zurück geben.«

Sie beugte sich zu mir herunter und küsste mich etwas unerwartet. Trotzdem gefiel es mir mal wieder von einem Mädchen begehrt zu werden. Also erwiderte ich den Kuss und übernahm die Führung. Als Jolina sich allerdings einen Weg wieder zurück aus meinem T-Shirt hin zu meiner Hose bahnte, hielt ich ihre Hände fest.

»Ist was?«, hauchte sie zwischen zwei Küssen.

Allerdings war etwas.

»Ich habe eine Freundin.« Na ja um genau zu sein hatte ich eine Freundin. Denn die hatte mich eiskalt verarscht. Ich war nur ihr Fußabtreter gewesen. Eigentlich sollte es mich nicht stören. Schließlich nutzte ich ständig Mädchen aus. Wie zum Beispiel diese, die gerade auf mir saß. Aber Madison hatte mich verändert. Es war mir noch nie so deutlich klar geworden. Sie hatte mich auf die eine Art zwar zerbrechlicher gemacht, aber auf die andere Art hatte sie mich gelehrt Dinge mehr wert zu schätzen. Und obwohl sie mich verstoßen hatte, konnte ich nicht anders als ständig an sie zu denken.

»Keine Angst, das macht mir nichts.«, raunte Jolina.

»Mir macht es aber was aus.«, sagte ich und schubste die Brünette sanft von meinem Schoß.

»Ich kann das nicht.«, sagte ich und gleichzeitig wurde mir klar, was Aaron vorher meinte. Ich konnte kein Mädchen mehr wie früher einfach um den Finger wickeln und mit ihr Spaß haben. Aber ich wollte auch nicht mehr. Alles was ich wollte, war dieses eine Mädchen. Dieses Mädchen, dass mich vollkommen verstoßen hatte und das ich eigentlich einfach nur vergessen sollte. Doch ich konnte nicht. Und deshalb gab es nur eine Möglichkeit für mich. Ich musste dafür kämpfen, dass ich das bekam, was ich wollte. Ich musste um sie kämpfen. Und verdammte scheiße nochmal ich würde um sie kämpfen!

 

Verflucht. Ich kam mir ein bisschen so vor wie in dem Spruch Eigentlich wollte ich die Welt retten, aber es regnet. Nur das ich nicht die ganze Welt, sondern meine kleine Welt wieder erobern wollte und das Wetter mich auch nicht davon abhielt. Nein. Das Wetter war nicht das was mich aufhielt. Es war das Wochenende. So absurd wie es klang. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie das Wochenende so sehr gehasst. Und das meine Freunde sich so über das verlängerte Wochenende freuten machte die Sache nicht gerade wirklich besser. Viel schlimmer allerdings machte es noch die Tatsache, dass Jolina irgendwie an meine Nummer gekommen war und mich ständig anrief. Heute war einer der Tage an dem ich richtig gut spüren konnte, dass mich das Schicksal hasste. Das hatte heute morgen schon angefangen als mich mein Handywecker um sechs Uhr brutal aus dem Schlaf gerissen hatte und ich nicht mal die Möglichkeit hatte ihn an die Wand zu klatschen. Als dann auch noch unser Wärmeregler für die Dusche kaputt war und nur glühend heißes Wasser aus dem Duschkopf kam, sodass ich mir beinahe meine Haut verbrannt hätte, erklärte ich den Morgen offiziell für gescheitert. Der einzige Grund nicht sofort wieder ins Bett zu gehen und den Tag einfach zu verschlafen, da er mir jetzt schon nicht wirklich einfühlsam mitteilte, dass ich nichts von ihm zu erwarten hätte, war auch der einzige Grund warum ich überhaupt erst aufgestanden war. Ich wollte heute um Madison kämpfen und das aus dem Bett zu tun war dann doch vielleicht eine Nummer zu hoch für mich. Also trottete ich die Treppen hinunter zur Küche und machte mir eine Tasse Kaffee. In der Zwischenzeit holte mir eine Flasche Wasser und packte diese in meinen Rucksack. Dann schenkte ich mir das warme Gebräu ein.

»Was machst du denn hier?«

»Nach was sieht es denn aus?«, fragte ich genervt und schnappte mir ein Brot vom Tresen. »Ich gehe zur Schule.«

Meine Mutter sah mich etwas verwirrt an. »Egal was mit dir passiert ist oder wer der Grund dafür ist. Bitte, Tylor, halt es fest. Lass es nicht mehr los.«

Augen verdrehend schüttete ich den Kaffee in mich rein und rieb mir müde über die Augen. »Das hatte ich vor, Mum. Das hatte ich vor.«

Sie fing an zu lächeln. Schon lange hatte ich sie nicht mehr so glücklich gesehen. Ich glaube ich war zum kompletten Gegenteil mutiert, wie sie mich erzogen hatte.

»Oh Tylor. Das freut mich so. Aber geh jetzt lieber wieder schlafen.«

Sie wollte nicht, dass ich zur Schule gehe? Was war bitte in sie gefahren?

»Wieso sollte ich? Was soll der..« Bevor ich anfangen konnte zu fluchen unterbrach mich meine Mum.

»Es ist Samstag.«

»Oh Fuck.«

Natürlich hatte ich danach kein bisschen mehr schlafen können im Gegensatz zu meiner Mutter. Also hatte ich mir Sportsachen angezogen und den noch etwas frischeren Morgen zum Joggen genutzt. Als ich total fertig zu Hause ankam, waren es bestimmt schon wieder 27 Grad Celsius. In der Zwischenzeit waren ein paar meiner Freunde schon auf die Beine gekommen und schrieben mir, dass sie sich im Freibad treffen wollen. In der Hoffnung dort Maddy zu treffen, war ich hingegangen. Nun lag ich in der prallen Sonne auf meinem Handtuch und hörte jede Minute das Vibrieren meines Handys. Da es die etlichen Male vorher immer nur Jolina war, ging ich schon gar nicht mehr ran. Aaron lag neben mir und döste ein wenig vor sich hin, während Jared, Sam, Noah und Kyle im Wasser ihre Bahnen schwammen.

»Mach dein verdammtes Handy aus. Das erträgt ja kein Mensch.«, grummelte mein bester Freund und hielt sich demonstrativ die Ohren zu. Ich lachte auf.

»Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du ihr meine Nummer gegeben hast.«

Aufstöhnend über meine Antwort, richtete er sich auf und strich sich Schweiß von der Stirn.

»Kommt du mit ins Wasser? Ich halte das nicht mehr aus.«

Ob er damit die Wärme oder mein Handy meinte ließ er dabei offen. Mich noch einmal umsehend nickte ich. Ich hatte inzwischen schon die Hoffnung aufgegeben, dass Madison kommen würde, als ich gerade Zoe und Marie am Eingang erblickte.

»Glaubst du..?«, ich ließ die Frage in der Luft hängen, aber Aaron verstand mich schon.

»Nein und jetzt vergiss sie mal und komm endlich mit. Sie ist nicht die Welt, Alter. Komm mal runter.«

Da ich kein Bock auf Stress hatte schluckte ich mein Kommentar herunter und folgte ihm einfach. Dabei wünschte ich mir nichts lieber, als das was er gesagt hatte wahr wäre. Das ich sie aus meinen Gedanken verbannen könnte. Aber obwohl ich wusste, dass sie keinen einzigen Gedanken an mich verschwendete, konnte ich es einfach nicht.

Danksagung

--Buch noch nicht beendet!--

 

Danke, dass ihr mein Buch bis hierhin gelesen habt. Über ein Kommentar und gegebenenfalls ein Herzchen würde ich mich riesig freuen..

aber für mich reicht es schon, wenn ich euch ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Ich hoffe euch hat die Geschichte bis hierhin genauso viel Spaß gemacht zu lesen, wie ich beim Schreiben hatte!

Leider habe ich zur Zeit bisschen Stress, aber ich versuche das Buch bald weiter zu schreiben!

Ein riesen großes Dankeschöön an alle meine Leser und alle, die mir ein Herzchen und/oder ein Kommentar dargelassen haben :*

Ich kann es immer noch nicht glauben O.o Dieses Buch haben schon mehr Leute gelesen, als in dem Dörfchen, wo meine Oma lebt, wohnen!! Unglaublich.. Und diese Geschichte gefällt mehr Leuten, als es Schüler in meiner Schule gibt :OO♥ DANKE DANKE DANKE *-*

Ich liebe euch!

Eure Autorin

Eisprinzessin :D

 

 

 

 

 

Imprint

Text: Diese Geschichte habe ich geschrieben und ich bitte darum, dass keine Texte kopiert werden :)
Images: Seliiia JYA
Editing: Findet statt, wenn das Buch fertig ist..
Publication Date: 05-16-2013

All Rights Reserved

Dedication:
Danke an Seliiia (JYA) für, dass schöne Cover. Es ist einfach toll! || Ich widme dieses Buch Josh, auch wenn er es nie lesen wird, will ich ihn hier festhalten. Er hat diesen Spruch "..das sagen sie alle und dann sind sie schwanger!" immer gesagt und mich erst auf die Idee dieses Buches gebracht. Ebenfalls widme ich dieses Buch meiner Schwester und meiner besten Freundin. Auch wenn ihr nicht immer da wart, habt ihr glaube ich nie an meinem Können gezweifelt. Danke. Außerdem widme ich das Buch meiner Seelenverwandten Vanessa. Himmel und Hölle. Ohne dich gäbe es das Buch nicht mehr. Als Letztes kommen wir zu Angela. Ich glaube du hast mich am meisten dazu angetrieben, weiter zu schreiben. Du hast nie an mir gezweifelt und mir immer wieder gut zugeredet. Ich bin dir unendlich dankbar. Dafür und für vieles mehr. Thank youuu :)

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