Fast alle Geschichten fangen mit „es war einmal…“ an. Das klingt zwar ziemlich langweilig, doch unsere Geschichte fängt trotzdem genau so an:
Es war einmal vor langer Zeit, um genau zu sein vor 2 Wochen, als der Schnee noch in Afrika, genauer in Ouagadougou lebte. Damals wusste Flippi noch nicht einmal, das Schnee überhaupt existiert. Immerhin ist sie jetzt schon zehn Jahre, fünf Tage, sechs Stunden, sieben Minuten und zwei, nein drei Sekunden alt! Flippi ging in die vierte Klasse und hatte keine Freunde, was ihr eigentlich nix ausmachte. Denn sie war eine Einzelgängerin. Deshalb war sie auch nicht sehr erfreut als ein neuer in die Klasse spaziert kam. Dessen Namen angeblich George war. Die Lehrerin fing zu erzählen von dem neuen. Flippi hörte aber gar nicht zu, denn sie war ganz in ihren Gedanken versunken. Doch plötzlich wurde ihre Neugierde geweckt, hatte die Lehrerin etwa gerade Ouagadougou erwähnt?!? Das ist doch ein Land in Afrika. Da wollte Flippi schon lange einmal hin. Angeblich sollte es da etwas ganz Besonderes geben wovon sie bisher keine Ahnung hatte. Schon klingelte es zur Grossen Pause. Die Lehrerin konnte gerade noch erwähnen das George, so glaubte sie jedenfalls, nur Französisch sprach, ehe alle aus dem Klassenzimmer gestürmt waren. Auf dem Pausenplatz ging Flippi schnurstracks auf George zu. „Bontschur“, sagte sie. Und fügte hinzu: „Was your Name? Oh… das ist ja gar nicht Französisch!“ George schaute sie ganz beddept an. Dann fragte er in fliessendem Deutsch: „Sorry, mann aber ich verstehe kein einziges Wort von dem was du da Quatschst. Kannst du auch Deutsch sprechen?“ Nun war Flippi an der Reihe mit bedeppt schauen. „Warum kannst du denn in Gottes Namen deutsch?!?“ „Boah man ey! Du kannst ja auch fliessend Deutsch. Ein Wunder ist geschehen!“
Dieser Typ war ja vielleicht schlagfertig, dachte Flippi. Deshalb wollte sie auch etwas Schlagfertiges zurückgeben. Leider fiel ihr aber nix ein, darum fing sie einfach an zu lachen. Jetzt lachten sie im Duett. Und schon mussten sie ihre Oper unterbrechen, denn es klingelte zur nächsten Stunde Mathe. „Oh nein! Die Frau Schreck ist schrecklich und schrecklich streng!“, maulte Flippi. Und tatsächlich hatte Frau Schreck an diesem Tag wieder einmal schreckliche Laune. „Diese Frau sollte hinter Gitter. Und überhaupt sollten alle Mathelehrer hinter Gitter!“, schimpfte Flippi. „Genau so ist es!“, stimmte auch George ihr zu! „Zum Glück ist das der letzte Schultag vor den Ferien!“, sagte Flippi erleichtert. Sie setzten sich nebeneinander an ein Pult in der letzten Reihe. Schon fingen sie wieder an zu sprechen: „ Aber die Lehrerin hat doch gesagt du könntest nur Französisch und kein Deutsch sprechen?“ „Also.. na ja.. Ich habe die Lehrerin reingelegt. Ich kann schon Französisch, denn mein Vater ist Afrikaner und redet Französisch. Meine Mutter…“ Frau Schreck kam herein. Einen kurzen Moment blieb er still doch dann redete er einfach so weiter wie wenn sie gar nicht da wäre: „ … also meine Mutter ist Deutsche und jetzt haben wir lange in Ouagadougou gelebt, nun wollte meine Mutter hier herziehen.“ Flippi und George redeten, und redeten, und redeten. Auf dem Nachhauseweg fing Flippi wieder an: „Ich habe mal gehört, in Ouagadougou soll es irgendetwas Besonderes geben. Weißt du, was das ist?“ Fragte sie ihn voller Neugierde. „ Meinst du den Schnee.“, antwortete er ganz einfach. „Aha… Schnee… Und was soll das in Gottes Namen sein???“ „ Du weißt wirklich nicht was Schnee ist?“, fragte George ganz entgeistert. „ Nein.. nicht wirklich….“, stotterte Flippi.
„Der ist so schön, den kann man gar nicht beschreiben. Wir könnten ja Morgen zu Ferienbeginn zusammen, nur wir beide, nach Ouagadougou gehen.“ „ Aber erlaubt das meine Mutter denn?“, fragte Flippi unsicher. „ Wen interessiert denn was deine Eltern sagen? Die schicken wir eine Woche nach Hawaii und dann sind sie lange genug beschäftigt!“ „ Ähh, und wie kommen wir nach Ouagadougou?“, Fragte Flippi unsicher.
„ Na, mit unserem Privat Schiff, womit denn sonst?“ antwortete George schon etwas spöttisch.
Flippis Eltern staunten nicht schlecht, als Flippi ihnen noch am selben Abend die Tickets in die Hand drückte und sie nach Hawaii losschickte. Auch Flippi war ein bisschen überrumpelt als am nächsten Morgen um 8.00 Uhr George vor ihrer Türe stand. Hinter ihm war ein Lastwagen mit einem Anhänger hintendran, auf dem wiederum ein, ja wirklich,
ein riesengrosses Kreuzfahrtschiff lag. Auf dem Schiff konnten ca. 500 Personen Platz finden. „Sag mal, sind deine Eltern etwa Millionäre?“ George fing an zu lachen: „Nein! Natürlich nicht! Wir sind doch keine armen Bettler! Meine Eltern sind Milliardäre! Aber schnapp dir jetzt deine Koffer und dann Let’s Go!“ Nachdem sie beide auf dem Schiff platz genommen hatten fiel Flippi noch etwas ein. „George? Können wir noch schnell einen Zwischenstopp bei Coop einlegen?“ George stimmte zu. Nach einer Weile hatten sie ihr Ziel erreicht und Flippi verschwand im Coop. Als sie mit einem Hochstapler voller Kühltaschen, mindestens 200 Stück, wieder herausfuhr, fragte George: „ Wo hast du denn die her? Mann bist du lolig!„Ach das ist doch gar nichts! Ich musste bloss das Lager räumen!“ George fing an zu lachen und dann stiegen beide mitsamt den Kühltaschen auf das Schiff. Am Hafen setzte sie der Chauffeur ab und zusammen mit anderen Leuten schoben sie das Schiff ins Meer. Nach 5 Stunden waren sie an der Küste von Ouagadougou. „Boah! Ist DAS Schnee!?! Der ist ja so…so…so…ehm kalt und? weiss? Ich dachte immer der ist rot?“ George fing an zu lachen. Nach einer Weile hatte er sich beruhigt und sagte zu ihr: „Du bist vielleicht witzig! Schnee in rot!“ „Ist ja auch egal! Komm hilf mir wir müssen den ganzen in diese Kühltaschen stopfen! Es muss alles Platz haben! Auf was wartest du noch? Los!“ George schaute sie ungläubig an. Flippi sagte deshalb: „Na gut! Dann mache ich es eben alleine!“ Flippi nahm eine Tasche nach der anderen und füllte sie bis zum Rand mit WEISSEM Schnee. Nach zwei Stunden hatte sie ohne Georges Hilfe alle Taschen bis zum Rand gefüllt und sie aufs Schiff gebracht. Kein bisschen Schnee lag noch auf Ouagadougou. „OH OH! George schnell auf das Schiff! Die Einheimischen kommen! Sie haben glaub ich nicht so Freude das wir ihren Schnee entführen!“ Sie rannten wie verrückt auf das Schiff und gaben dem Kapitän das Kommando sofort weg zu fahren. Sie hatten es gerade noch geschafft sie rechtzeitig zu ducken bevor die Speere geflogen kamen. Nach fünf Minuten waren sie ausser Schussweite. Es dauerte wieder knapp fünf Stunden bis sie wieder in der Schweiz waren. Sie liessen das Schiff am Hafen und rannten durch das ganze Dorf während sie den Schnee gleichmässig verteilten.
ENDE
Ihr fragt euch jetzt sicher wie der Schnee jedes Jahr wieder kommt. Flippi und George haben das jedes Jahr wiederholt. Bis die Mutternatur selber darauf gekommen ist. Nun gibt es natürlichen WEISSEN Schnee.
Publication Date: 12-19-2010
All Rights Reserved