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Anmerkungen

Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen und Ereignissen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

01 Urteil

„Setzt mich einfach in der Wüste aus“, sagte Atropos. Er weigerte sich, Gaias Gnade anzunehmen. Die KI hatte beschlossen, sein Leben zu verschonen, doch er wollte nicht als ihr Gefangener leben.

„Du wirst ohne Ausrüstung und nur mit dem nötigsten Proviant ausgestattet ausgesetzt, überlege es dir lieber noch einmal.“

„Lieber sterbe ich, als noch länger hier in Olympus bleiben zu müssen.“ Seine Stimme war kalt, ebenso sein Blick, als er seinen Kopf hob, um mich anzusehen.

„Das ist dein sicherer Tod.“ Ker trat an den Tisch, an welchen Atropos gefesselt war. In seinen Augen konnte ich noch Reste der Zuneigung erkennen, die er für seinen ehemaligen Freund empfunden hatte.

„Wie oft muss ich mich denn noch wiederholen? Denkt ihr, ich habe Angst vor dem Tod? Würde ich dann verlangen, dass ihr mich endlich gehen lasst?“

„Gaia kann das nicht zulassen“, hallte die Stimme von Nemesis zu ihnen. „Und auch ich bin der Meinung, dass dein Tod nicht der richtige Weg ist, Atropos.“

„Nicht der richtige Weg?“, stieß er verächtlich hervor. „Gaia weigert sich nur, mir meinen Wunsch zu erfüllen. Dabei behauptet sie immer noch, nichts sei ihr so wichtig wie der freie Wille. Ich werde mich ihr nicht beugen!“

Obwohl es mir nicht gefiel, er hatte Recht. „Gaia“, wandte ich mich an die KI. „Wenn du dich weigerst, seiner Bitte nachzugehen, beraubst du ihn damit tatsächlich seines freien Willens. Auch der Wunsch, seinen Tod zu wählen, ist eine freie Entscheidung.“

„Ich werde deine Worte überdenken“, entgegnete mir die KI nun direkt. „Ich werde morgen eine Entscheidung fällen.“ Nemesis beendete die Verbindung zu uns in den Verhörraum.

„Sie will es überdenken“, wiederholte Atropos die Worte und lachte. „Als ob diese dreckige KI vorhätte, mich gehen zu lassen! Wieso wäre ich sonst noch immer hier? Nach all den Wochen?“ Zornig schlug er mit seinen gefesselten Händen auf den Metalltisch. „Merkst du nicht, dass du nach wie vor ihre Marionette bist?“

„Es reicht“, mischte Ker sich ein, doch Atropos starrte mich eindringlich an. Es lag keinerlei Wahn in seinen Augen, nur Rationalität, anders als ich es bei Megaira oder Alekto gesehen hatte. Das verstärkte das unangenehme Gefühl in meinem Magen nur. Gaia wusste, Atropos war bei klarem Verstand und hatte längst eine Entscheidung für sich selbst getroffen. Scheinbar will sie nicht gegen ihn verlieren. Es ist unmöglich, dass sie ihn nicht gehen lässt, weil sie noch eine Gefahr in ihm sieht. Schließlich würde er außerhalb selbst als Wüstengänger nicht ohne Ausrüstung überleben.

„Lass uns gehen. Du wolltest noch etwas anderes erledigen.“ Ker berührte mich an der Schulter und riss mich aus meinen Überlegungen. Als wir gingen, sah Atropos mich nach wie vor an.

„Für ihn werde ich immer nur Gaias Werkzeug sein“, meinte ich zu ihm, während wir die Sicherheitsebene durchquerten.

„Er denkt und glaubt das, was und wie er es will. Denk nicht zu viel darüber nach.“

„Trotzdem hat er nach wie vor nicht Unrecht. Gaia will ihm das Recht auf freie Entscheidungen verwehren. Selbst jetzt versucht sie, ihn zu unterdrücken. Ich kann seine Abneigung daher nachvollziehen.“

„Atropos hat sich sein Recht darauf verwirkt. Er sollte froh sein, noch am Leben zu sein.“

Kers Worte versetzten mich in Rage. Obwohl nun so gut wie jeder die Wahrheit über Gaia wusste, hatte sich scheinbar nicht viel verändert. Auch Ker schien der KI noch immer fast blind zu vertrauen. „Sollte er das?“, entfuhr es mir, nachdem wir in den Aufstieg gestiegen und unter uns waren. „Gaia hat die Menschen hier für schreckliche Dinge missbraucht, wie Apate. Damit hat sie ebenfalls nicht das Recht, ihre Moral über die der anderen zu stellen.“ Mit der Wut in mir kam noch etwas anderes. Ein dumpfes Pochen in meinem Kopf und ein Schwindelgefühl.

„Ich dachte, du wüsstest am besten, dass sie alles tut, um sich zu verändern.“

„Es ist nicht genug.“ Ich rieb mir die schmerzende Stirn, als wir auch schon wieder ausstiegen.

„Geht es dir gut?“ Sofort trat Sorge auf sein Gesicht.

„Es geht schon, ich brauche etwas Ruhe, nichts weiter.“

„Du solltest in dein Quartier gehen.“

„Zuerst will ich sie sehen.“ Der restliche Weg zum Server schien sich in die Länge zu ziehen. Vor dem Eingang angekommen, erwartete uns bereits eine Frau in weißer Kleidung.

„Seid gegrüßt.“ Sie verbeugte sich leicht. „Nemesis hat mich geschickt.“ Damit kam sie zu mir und hielt mir einen Injektor hin. „Sie sagte, Ihre Schmerzen wären wieder schlimmer und ich solle Ihnen dieses Medikament bringen.“

Ich musste schmunzeln. „Sie weiß und hört wohl alles.“

„Wenigstens greift sie nur aktiv ein, wenn Hilfe nötig ist“, sagte Ker und nahm die Spritze entgegen. „Danke. Sie können nun gehen.“ Er wollte mir das Schmerzmittel bereits verabreichen, aber ich hielt ihn davon ab.

„Das bekomme ich schon alleine hin, du bist ebenfalls für heute aus deinem Dienst entlassen.“ Um meine Worte nicht zu abweisend klingen zu lassen, lächelte ich leicht. Dann nahm ich ihm das Medikament ab und trat auf die Tür zu. Lautlos öffnete sich diese vor mir und ich betrat Gaias Server. Als sich der Eingang hinter mir schloss und mich von Ker trennte, verspürte ich Erleichterung. Anders als ihm fiel es mir schwer, Gaia vollends zu vertrauen und ihre Taten nicht weiterhin anzuzweifeln. Daher war der Umgang mit ihm für mich zeitweise etwas schwer. Obwohl er selbst Zeuge ihrer Taten geworden war, schien er ihr bereits wieder zu vertrauen.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr schmerzte mein Kopf. Eilig verabreichte ich mir das Schmerzmittel, dann ging ich weiter ins Innere. Nemesis war nicht in ihrer Kammer. Diese war nun etwas wohnlicher gestaltet, nachdem ich Gaia darum gebeten hatte. Ich hatte nicht gewollt, dass Nemesis’ einziger Rückzugsort hier unten weiter einer Gefängniszelle glich.

Sie erwartete mich bereits an der Sphäre, auf dem Stuhl, der wie ein Thron wirkte. Der Thron einer einsamen Königin, ging es mir durch den Kopf.

„Du bist hier“, begrüßte sie mich lächelnd und die Neuronalkabel lösten sich bis auf eins lautlos von ihrem Kopf.

Obwohl ich sie dazu zwang, das Gewölbe regelmäßig zu verlassen und an die Oberfläche zu gehen, war ihre Haut weitaus blasser geworden. Es waren nur Wochen vergangen, seitdem sie Heras Platz eingenommen hatte. „Du solltest schlafen gehen“, sagte ich, auch wenn ich gerne mit ihr über die Geschehnisse des Tages reden wollte.

„Es ist doch noch Zeit. Für heute gibt es noch ein paar Dinge, die ich erledigen will.“ Sie erhob sich langsam und trat an die Sphäre. Darauf erschienen Dateien, die sie nun sortierte.

„Nem.“ Beim Klang meiner Stimme hielt sie inne, inzwischen kannte sie diese Tonlage. Ich war bereit, sie in ihre Kammer zu tragen, wenn es nötig war. „Bitte. Du kannst ohnehin nicht alle Fehler Gaias innerhalb kürzester Zeit korrigieren.“

Sie seufzte und wandte sich zu mir um. „Ich weiß, aber ich kann mich nicht davon abhalten. Es gibt so vieles, das ich noch tun muss.“

„Du hast mir etwas versprochen. Dass du auf dich achtest, solange ich dasselbe tue und an deiner Seite bleibe.“ Daraufhin wich sie meinem Blick aus. Wir waren genau gleich. Wir wollten, dass der jeweils andere auf sich Acht gab, hielten uns aber selbst nicht zurück. „Nur wenn du auf deine Gesundheit achtest, werde ich dir eines Tages die Wüste zeigen können.“

Endlich löste sich auch das letzte Kabel und sie trat zu mir. „Denkst du, jemand schwächliches wie ich wird je einen Fuß nach draußen setzen können?“ Sie umarmte mich und ich spürte, dass sie nach wie vor Gewicht verlor.

„Ja, sofern du mir auch einen Teil der Arbeit überlässt.“

„Aber du bist doch schon genug damit beschäftigt, die Ordnung und Sicherheit aufrechtzuerhalten.“ Damit meinte sie die kleineren Aufstände und Attacken, die noch immer von Atropos Leuten verübt wurden.

„Dank Gaia konnten wir jede Tat voraussehen und verhindern. Seitdem Chaos entschlüsselt wurde, ist es nicht mehr als das Aufbäumen eines Sterbenden.“

Sie löste sich etwas von mir und ich sah Besorgnis in ihren Augen. „Dennoch ist es beängstigend, dass Atropos mehrere hundert Anhänger hatte. Und der Ursprung seiner Gruppe reicht bis zur Gründungszeit zurück.“

„Das liegt daran, dass die Menschen Gaias Macht schon immer missbrauchen wollten. Da sie es nicht konnten, haben sie andere Wege gefunden und dafür auch Schwächere ausgenutzt. So sehr ich Atropos’ Taten verabscheue, seine Motive waren im Kern die richtigen.“

„Ja. Gaia offenbart mir erst nach und nach, wie Olympus entstanden ist. Es gab viel Blutvergießen. Erst, als sie selbst die Führung übernahm, hörten die Kämpfe auf. Auch wenn ihre Gegner im Untergrund noch länger aktiv waren.“

„Lass uns nicht weiter darüber reden“, bat ich sie und strich ihr über die Wange. „Zumindest nicht heute.“

„In Ordnung.“ Erneut lehnte sie sich an mich. „Ich habe nur etwas Angst, das ist alles. Es gibt so vieles, das ich noch nicht weiß und es könnten noch weitere Feinde auf uns lauern.“

„Keine, die wir nicht zusammen bezwingen können.“

 

Meine Zeit mit Nemesis war zu knapp bemessen. Ich bereitete ihr in der Kammer eine vollwertige Mahlzeit zu, anstatt dass sie ihre Nahrung über eine Infusion erhielt. Zwar war sie der Meinung, das sei nicht nötig, jedoch tat ich es jeden Tag, den ich in der Station verbrachte.

Danach legte sie sich schlafen und ich bat Gaia, ihr ein Minimum von acht Stunden Schlaf zu gewähren. Die KI befolgte meine Bitte, allerdings wachte Nemesis oft von alleine früher auf. Ihr Schlafrhythmus war völlig durcheinander, seitdem sie zu Beginn Tage und Nächte am Stück wach geblieben war. Zu dieser Zeit war sie im Sitzen eingeschlafen und ich musste sie beinahe mit Gewalt dazu bringen, sich auszuruhen. Durch die Verunsicherung der Bevölkerung durch die Anschläge hatte sie sich verpflichtet gefühlt, stets persönlich erreichbar zu sein.

„Aber dadurch hast du etwas geschafft, das Gaia bisher nicht gelungen ist.“ Ich strich ihr über den Rücken, während ich neben ihr saß und sie schlief. Anders als Gaia hatte sie eine persönliche Bindung zu den Menschen aufbauen können, die nicht auf blindem Vertrauen und Gehorsam beruhte. „Ich bin mir sicher, du wirst Olympus verändern. Zu einem Ort, an dem Manipulation und Täuschung nicht länger nötig sind.“

Ich küsste sie vorsichtig, um sie nicht zu wecken, dann legte ich mich neben sie. Wenigstens für wenige Stunden wollte auch ich zur Ruhe kommen.

02 Neue Feinde

Es war wieder Nemesis, die vor mir erwachte. Sie gab sich Mühe, mich nicht zu wecken, obwohl sie wusste, dass ich es natürlich dennoch merkte. „Bleib noch etwas liegen“, verlangte ich und griff nach ihrem Arm, um sie zurück ins Bett zu ziehen.

Sie lachte. „Ich weiß, was du vorhast.“

„Tust du das?“ Damit küsste ich sie und holte sie wieder unter die Decke. Sie war nicht die erste Person, die ich je geliebt hatte und würde vielleicht auch nicht die letzte bleiben. Olympus war die unangreifbarste Station der Welt, aber die Ereignisse der letzten Zeit hatten bewiesen, hier gab es ebenso wenig absolute Sicherheit wie überall sonst. Es konnte immer noch jemanden geben, der Atropos’ Plan beenden wollte oder eine andere Station, die uns angriff. Ich wollte jeden friedlichen Moment genießen, den ich hatte.

Denn während Nemesis sich vorrangig um die Geschehnisse innerhalb der Station kümmerte, regten sich die Feinde außerhalb. Mars griff regelmäßig an und benutzte sogar Menschen als Schutzschilde oder Waffen. Der Vorfall, den Ker damals erlebt hatte, war nur einer von vielen. Dass die Hülle der Station durch einen Anschlag geschädigt worden war, schienen sogar sie registriert zu haben. Entweder hatte Atropos also mit ihnen in Kontakt gestanden oder es gab jemand anderen, der Informationen nach außen sickern ließ.

Jedenfalls bedeutete es neue Probleme. Deswegen hatte Gaia mich darum gebeten, mir eine Offensive gegen Mars zu überlegen. Weder Ker noch ich wollten allerdings einen Angriff. Es gibt andere Wege. Nachdem Nemesis sich zur Sphäre zurückzog, begann ich ebenfalls mit meiner Arbeit. Auf Ebene -8 traf ich mich mit Ker und Tyche. Letzterer hatte für mich neue Informationen zusammengetragen.

„Mars zeigt in letzter Zeit vermehrte Aktivität. Sie senden von Tag zu Tag mehr Drohnen aus und die Anzahl der Späher außerhalb nimmt zeitgleich zu“, erzählte mir Tyche in der Zentrale. „Es sieht alles danach aus, als würden sie einen Angriff vorbereiten.“

„Nur, weil sie von irgendwem die Information erhalten haben, dass es einen Anschlag in Olympus gab, würden sie nicht so voreilig und unüberlegt handeln. Ich bezweifle, sie wollen uns angreifen“, widersprach ich ihm.

„Da stimme ich zu. Sollte es unter uns einen Spitzel geben, müssten sie außerdem wissen, dass die Station und Gaia keinen dauerhaften Schaden genommen haben. Im Gegenteil, wir sind auf dem Weg, stärker als vorher zu werden“, pflichtete Ker mir bei, dann übertrug er Daten von seinem Terminal auf den großen Bildschirm an der Wand. „Daher gehe ich davon aus, sie werden wohl eher die anderen, kleineren Stationen oder die Wüstenstämme angreifen. Etwas, das schon seit längerem absehbar war.“

„Das dürfen wir nicht zulassen. Jede unabhängige Station hat einen Friedensvertrag mit uns unterzeichnet, nur Mars hat ihn mehrfach gebrochen. Gerade weil wir stärker sind als die anderen Fraktionen, müssen wir sie schützen.“

Tyche wirkte verunsichert bei meinen Worten. „Es ist gut, dass sie nicht uns als Ziel haben, doch sollten wir uns wirklich einmischen? Olympus ist zwar mächtig, aber nach wie vor angeschlagen und wir wissen nicht, ob wir tatsächlich alle von Atropos’ Leuten ausfindig machen konnten.“

„Gaia hat Chaos längst entschlüsselt. Sollte noch jemand übrig sein, dann ist es niemand, der offiziell dazugehörte. Alle, die irgendwie zum Vorankommen von Atropos’ Mission beigetragen haben, kommunizierten über Chaos. Anders konnten sie nicht unentdeckt bleiben. Nemesis geht von einem Anteil von weniger als einem Prozent aus, der noch von der Organisation übrig ist. Wahrscheinlich Mitglieder, die nie aktiv involviert waren oder die man dazu gezwungen hat, beizutreten.“

„Ihrer Einschätzung nach besteht also kein Grund zur Sorge“, sagte Ker. „Wenn wir Mars freie Hand lassen, könnten sie zu mächtig und später zu einer Gefahr für uns werden. Außerdem haben sie zu oft den Friedensvertrag und die damit verbundenen Menschenrechte verletzt. Gaia war der Meinung, eine Einmischung sei nicht nötig, da wir mit dem Vertrag nur zugesichert haben, den gegenseitigen Frieden zu wahren. Unterstützung war nie eine Bedingung. Doch du siehst das anders, habe ich Recht?“

„Gaia hat zu lange weg gesehen“, erwiderte ich. „Findest du das nicht auch, Nem?“

„Ja. Es ist an der Zeit, einzugreifen. Olympus besitzt Macht und Reichtum und wir sind verpflichtet, denen zu helfen, die weniger haben. Daher will ich einen neuen Friedensvertrag mit allen Wüstenstämmen und Stationen schließen.“ Ihre Stimme hallte entschlossen zu ihnen.

„Wer soll dein Botschafter sein?“, wollte Ker wissen.

„Was denkst du?“

„Athena. Sie hat die meiste Erfahrung im direkten Umgang mit den Menschen außerhalb. Aber ich dachte, sie soll unter allen Umständen hier bleiben.“

„Ich werde gehen“, stimmte ich bereits zu.

„Gut. Ich will, dass Ker dich begleitet.“

Abwartend sah ich ihn an. „Einverstanden. Wann sollen wir aufbrechen?“, gab er zurück.

„In ein paar Tagen. Vorher steht noch Atropos Verhandlung an.“

„Ist das Urteil nicht schon von Gaia gefällt worden? Eine öffentliche Verurteilung erscheint mir sinnlos“, sagte ich. Erneut fiel es mir schwer, meinen Ärger darüber nicht zu zeigen. „Außer, du selbst übernimmst die Rolle des Richters für Gaia. Damit würdest du ein Zeichen setzen und Atropos sein Gefühl der Überlegenheit nehmen.“ Ich erhielt keine Antwort darauf. „Überleg es dir.“

 

Danach begannen wir sofort mit den Vorbereitungen unseres Aufbruchs. Neben Ker würde auch Lachesis uns begleiten sowie einige weitere Wüstengänger. Insgesamt bildeten wir eine Gruppe von zehn Mann, unterstützt durch Drohnenüberwachung. Zwei Leute würden nur für den Transport der Ausrüstung zuständig sein, die wir dringend benötigten, da wir mit absoluter Sicherheit mehr als nur einige Tage unterwegs sein würden. Daher war ein Zelt, Proviant und auch medizinische Ausrüstung unbedingt nötig. Niemand

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Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Text: Vera Hallström
Images: Coverbild: Adobe Stock
Cover: Vera Hallström
Publication Date: 07-06-2023
ISBN: 978-3-7554-4632-3

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