Susanne und Raffaele sind endlich ein Paar.
Sie glaubt fest an ihr Glück mit ihrem Italiener.
Doch ihre ehemals beste Freundin - Romina Schwarz - neidet ihr die große Liebe.
Unerwartet taucht sie vor seinem Wein – und Feinkosthandel auf.
Susanne ist wie vor den Kopf gestoßen, doch Raffaele, wäscht seine Hände in Unschuld.
Ist ihre Liebe schon zu Ende, bevor sie so hoffnungsvoll begann.
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Ausgeschlafen blinzelte Susanne in den hellen Raum und blickte überrascht auf das Tablett, welches ihr absoluter Traummann, für sie liebevoll gedeckt hatte. Der Kaffee duftete frisch aufgebrüht.
Raffaele Mauro hatte sich extra viel Mühe für die Zubereitung ihres gemeinsamen Frühstücks gemacht. Der Rahm der aufgeschlagenen Sahne hinterließ glitzernde Ränder auf dem Kännchen.
Es sah alt und nostalgisch aus und es besaß an der Öffnung, eine geschliffene Rundung.
Das köstliche Nass, bildete süße Tupfen auf dem frisch aufgebrühten Kaffee. Liebevoll zog Raffaele seine Eroberung an die breite Brust und er freute sich über ihr Strahlen.
Susanne schmiegte sich eng an den Partner.
Ihn hatte sie erst vor Kurzem kennengelernt.
Heute an diesem ganz besonderen Tag, war sie endlich neunzehn Jahre alt.
Nun war sie eine erwachsene Dame und Susanne, glaubte fest daran, die große Liebe ihres Lebens gefunden zu haben.
Raffaele war italienischer Abstammung und auf seine große Verwandtschaft, war er ganz besonders stolz.
Er war ein gutaussehender Mann. Mit seinem Aussehen verkörperte Raffaele genau diesen klassischen Typ.
Sein dichtes, welliges Haar, schimmerte im Sonnenlicht, dass genauso dunkel wie der Kaffee aussah, den er Susanne gerade, in die Tasse aus rotem Steingut einschenkte. Der schöne Italiener, gab sich redlich Mühe, nichts zu verschütten.
Ansonsten stellte er sich verdammt geschickt an, wie er die Kanne balancierend in seinen geschmeidigen Händen hielt.
Der Kaffee dampfte heiß und duftete frisch vermahlen.
»Für die schönste Frau der Welt», sagte er mit breitem Lächeln, welches sein Grübchen der linken Wangenpartie betonte.
Es gab Raffaele einen sympathischen Ausdruck.
Seine Bartstoppeln kitzelten Susannes Handgelenk.
Sanft lag ihre Hand an seiner Gesichtshälfte. Susanne stützte sich mit ihrem Ellenbogen auf der weichen Matratze ab, um nicht in den Berg lila und roter Kissen, die wie niedliche Schleifen, zu einem Bonbon gebunden waren zu versinken.
Fasziniert drückte sie sanft einen Kuss auf seine Schulter. Beglückt von seinem Geschick, gab es für Susanne, keinen besseren Kavalier.
Susanne fuhr mit ihrer Hand durch Raffaeles seidiges Haar, jenes sie an ihren letzten Abend mit ihm erinnerte.
Mit seinem schmelzenden Charm, beichtete er seiner Angebeteten, wie er bangend auf dem Stuhl saß, um ihrer Großmama Magdalena zu lauschen, als sie ihre Geschichten zum Besten gab.
Die meisten Leute in dieser ländlichen Gegend, nannten sie einfach Magda. Sie war eine liebenswerte, ältere Dame und bereits verwitwet.
Ihr treuer Ehemann Anton, verschied vor rund zwölf Jahren, an einem schweren Herzleiden. Magdalena war heilfroh darüber, ihre Nichte ein wenig verwöhnen zu dürfen, und sie hatte alle Details, heimlich für die beiden Verliebten organisiert.
Denn weder Susanne noch der sympathische Italiener, konnten ihrem raffinierten Plan entkommen.
Das hübsche Kleid, dass sie für ihre Nichte erworben hatte, fand sie bei einem naheliegenden Geschäft am Marktplatz in Wien.
Es hatte sich überaus gelohnt!
Am vorletzten Abend, der aus einem herrlichen Abendessen bestand und auch der gute Tropfen Wein, hatten seine Wirkung getan.
Susanne war in diesem Moment, in Gedanken bei ihr.
Sie war ihrer Großmama, mehr als etwas schuldig und sie überlegte, nach dem Frühstück, ihr ein kleines Geschenk mitzubringen.
Wenigstens einen bunten Strauß aus roten Tulpen, rosa Nelken und weißen Lilien.
Behutsam blies sie über den dampfenden Nebel ihrer Steinguttasse. Er legte sich wie ein schwacher Nebel vor ihr Gesicht.
Auf das Tablett blickend, nahm Susanne vorsichtig das Sahnekännchen und goss sich davon ein wenig in ihr Gefäß.
Drei Teelöffel Zucker, den sie zum Abschmecken gebrauchte.
Kaffee musste für Susanne zuckersüß sein. Heiß und stark wie die Liebe! Während ihr Liebster nochmals in die Küche schlenderte, um noch weitere Leckereien zu holen, musterte sie Raffaeles kunstvoll gestaltete Wand. Vergilbte Fotos, die einen Stich ins Gelbe aufwiesen, zeigten zwei seiner älteren Geschwister.
Sie hingen an silbernen Wandhaken. Die Fotos bildeten mehrere Reihen, die in Rahmen aus echtem Silber steckten und verschiedene Collagen seiner zwei Brüder, die ihr noch unbekannt waren. Seine Familie war italienischer Abstammung, mit altgriechischen Wurzeln.
Das hatte Raffaele bei ihrem Abendessen verraten. Die Fotos in seinem Schlafzimmer, wirkten auf sie noch fremd.
Seine Eltern Sofia und Mattia Mauro, hatten noch engen Kontakt mit ihrem jüngsten Sohn.
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Sie strich ganz sachte mit dem Zeigefinger über das leicht wellige Bild.
Es zeigte Raffaele, als etwa zwölfjährigen Buben und er strahlte unbekümmert und mit blenden weißen Zähnen in die Linse der Kamera. Seine beiden älteren Brüder, Tommaso und Lorenzo Mauro, beide bereits glücklich verheiratet und gesegnet mit eigenen Kindern, hielten sich verhalten im Hintergrund.
Ernsthaft standen sie etwas abseits und im Schatten ihres jüngeren Bruders.
Vom Aussehen her, glichen sie eineiigen Zwillingen.
Ein Detail, sah völlig anders aus, denn es zeigte einen deutlichen Unterschied, zwischen ihrem jüngeren Bruder. Ihr Haar war nicht schwarz.
Es besaß den Farbton von Honig.
Susanne schmunzelte, wenn sie eine Haarfarbe mit dem von Honig verglich.
Doch kam der Vergleich mit dem von Waldhonig am ehesten nahe. Es konnte ja sein, dass sie einen anderen Vater hatten. Sie
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Text: Andrea Grau
Images: self employed - selbständig erstelltes Bild - Andrea Grau
Cover: Andrea Grau
Layout: Andrea Grau
Publication Date: 12-18-2023
ISBN: 978-3-7554-6418-1
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Für Vanessa, Petra, Claudia, Rosi, Angelika