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1. Dezember







1 Dezember. 2007


Jeder sprach von Weihnachten, wie toll es doch sei. Mitsprechen konnte ich da noch nicht. Es war ja erst mein zweites Weihnachten, an das letztes Jahr kann ich mich noch erinnern, doch dieses Jahr wird mein ersten richtiges Weihnachtenfest.



Es ist mein zweites Weihnachten,
Jacob und ich setzen uns auf die Couch. „Freust du dich schon“ fragte Jacob mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich sah zu ihm rüber und grinste freudig zurück. „Ja, es ist alles so neu“ sagte ich und legte den Kopf an Jacobs Schulter. Der Fernseher lief nebenbei, keiner meiner Familienmitglieder interessierte sich wirklich für die Nachrichten. Jacob war der einzige der wirklich hinsah. Meine Momma war mit den Weihnachtskarten beschäftigt, sie hatte mir von meiner Grandma erzählt, sie fehlte mir manchmal, obwohl ich nicht kannte und ich wusste, dass sie Momma auch fehlte. Sie musste sich wenigstens melden, sagte sie immer. Aber das tat sie auch immer, Anrufe waren zwar riskant, doch manchmal war die Trauer einfach zu groß. Sonst schrieb sie E-Mails oder Briefe an ihre Mom. Weihnachten war es natürlich genau so, sie schrieb unzählige Karten. Eine ging an ihre Mom, eine andere an Charlie, obwohl wir einen Weihnachtstag bei ihm verbringen würde. Die anderen schickten wir an die Denails, die Amazonen und an die anderen Clans vom letzten Winter. Selbst den Volturi wurde eine Karte zugeschickt, es war nun schon ein Jahr her, ich war noch ein Baby, meine Gedanken sind jedoch sehr klar, ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich auf Jacobs Rücken saß und Momma mir den Rücksack gab und mir sagte, dass sie mich liebte. Es war traurig, früher konnte ich es nicht verstehen, doch jetzt war ich soweit und froh, dass sich jedoch alles zum Guten gewandt hatte.
Es war nur ein bisschen voreilig die Karten jetzt schon zu schreiben, es war kein Aufwand, doch es waren noch dreiundzwanzig Tage zu früh für Weihnachtskarten.
Ich lachte in mich hinein, als ich daran dachte. Jacob sah mich verwundert an und ich nahm den Kopf von seiner Schulter um ihm ins Gesicht sehen zu können. Mit der Hand berührte ich seine Wange und zeigte ihm meine Gedanken, er fing schallend an zu lachen. Jetzt kam meine Mutter rüber und sah nun auch erstaunt zu mir. Jacob lehnte sich zurück in die Kissen und hielt sich den Mund mit der Hand zu. Bella stand verdutzt vor der Couch und war immer noch nicht schlauer. Dann kam Dad ins Zimmer, ebenfalls am lachen. Meine Mutter schnaufte verächtlich und stampfte zum Tisch zurück. Mit leisen Schritten schlich mein Vater zu ihr herüber und strich ihr sanft über ihr hellbraunes Haar. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, ich konnte es nicht genau verstehen, doch ich konnte mir denken, dass er sie nicht länger zappeln lassen konnte und ihr meine verrückten Gedanken mitteilte. Gelangweilt schaltete ich durch die Kanäle. „Warum kommt heute nur Mist im Fernsehen?“ fragte ich und zappte gerade an einem Footballspiel vorbei. „Hey, stopp!“ ermahnte mich Jacob. „Football ist kein Mist“ schmollte er und entzog mir die Fernbedienung und schaltete wieder zurück. Mit gespielter Beleidigung verschränkte ich die Arme vor der Brust und ließ mich in die weiche Sofa lehne sinken. Ich spürte den Blick meiner Eltern auf mir ruhen, wie sie mich beide anlächelten. Jake mein bester Freund beugte sich leicht über mich und strahlte mich an. „Möchtest du etwas anderes gucken?“ fragte er mit liebevoller Stimme. Ich wusste, dass ich nicht allzu lange auf diesen Vorschlag warten müsste. „Dankeschön, Jacob.“ ich lächelte ihn an und riss die Fernbedienung aus seiner Hand. Ein triumphierendes Lächeln trat auf meine Lippen und wieder zappte ich durch die verschiedene Programme, bis ich an einem spannenden Aktion-Film hängen blieb, ich versuchte den strengen Blicken meiner Eltern zu entweichen, aber ich hatte keine Chance, Dads mächtiger Blick durchbohrte mich. Bevor ich gleich eine Ansprache bekäme schaltete ich um und sah mir stattdessen einen Hollywood Liebesfilm an. Wirklich interessieren tat es mich nicht, aber wenn der Fernseher schon lief, sollte wenigstens etwas halbwegs vernünftiges laufen.
Es war ruhig, niemand sagte etwas. Plötzlich stürmte Alice voller Aufregung ins Zimmer. Ein freudiges Quetschen entwich ihr. Ich hatte Alice noch nie zuvor in einem solchen Outfit gesehen; sie trug ein Signalrotes Kleid mit niedlichen weißen flauschigen Bommeln und eine ebenfalls Signalrote Weihnachtsmannmütze. Jacob konnte sich vor lachen nicht mehr halten und fiel von der Couch, ich hingegen betrachtete sie einfach nur. Ich lächelte als sie meinem Blick begegnete. „Alice..“ stieß ich vor, doch ich war sprachlos. Es war nicht so elegant wie alle anderen ihrer Kleider, doch das Kleid schmeichelte ihrem Körper. Es passte sich genau an ihren Körper an. Vielleicht stand ihre einfach alles?
Böse funkelte sie Jacob an, der sich immer noch auf dem Boden wälzte, dann wechselte sie einen kurzen Blick mit Jasper und abrupt hörte er auf zu lachen und richtete sich langsam wieder auf. Jetzt musste ich mir ein Lachen verkneifen. Jacobs Gesichtsausdruck war unbeschreiblich und auch Mom und Dad mussten sich zurückhalten. Jake starrte finster drein und schob schmollend seine Unterlippe vor. Er ließ sich zurückfallen und verbarg seinen Kopf in der Lehne. Alice kam zu mir herüber getänzelt und legte ihren Arm um meine Schultern. Sie zog meinen Kopf an ihre Schultern und lächelte mich glücklich an. „Na, meine Süße“ Ihre Stimme war wie ein Glockenspiel. „Ich habe eine Überraschung für dich...“ flüsterte sie mir ins Ohr und ich bemerkte die verborgene Hand hinter ihrem Rücken. Neugierig griff ich mit den Händen nach ihrer Hand, doch blitzschnell entfernte sie sich von mir. Sie lächelte, als ich wahrnahm, dass sie einige Zentimeter von mir weggerutscht war. „Na, na, na, junges Fräulein.“ Tadelte sie mich und fuchtelte wild mit dem Zeigefinger in der Luft, dann lächelte sie wieder. „Verdirbt dir nicht die Überraschung und sein nicht immer so neugierig.“ Sie rückte wieder näher und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich grinste sie an und faltete meine Hände im Schoß um zu zeigen, dass ich es nicht noch einmal versuchen würde. Alice lächelte zufrieden. Ich war schon gespannt, was versteckte Alice bloß hinter ihrem Rücken. Mein Grinsen wurde immer breiter vor Aufregung. Alice machte es spannend und ihre Hand tauchte langsam und zaghaft immer weiter hervor. Als es zu erahnen und fast schon vollständig sichtbar war, wusste ich jedoch immer noch nicht genau was es war. Es sah aus sie eine Art Regal, mir vielen Kästchen, wenn ich es richtig gesehen habe vierundzwanzig Kästchen. Erwartungsvoll blickte meine Tante mich an, doch ich konnte nicht anders als zu starren. Sie musste lachen genauso wie meine Eltern, Jacob, Jasper und nun auch die anderen Familienmitglied; Onkel Emmett, Tante Rosalie und Grandpa und Grandma. Sie lachten mich nicht aus, sie waren einfach nur glücklich und fanden es wahrscheinlich wieder süß.
Fragend schaute ich durch die Runde, ich begegnete dabei allen Blicken. Neugierig, belustigt und gleichzeitig bewegt, sahen sie mich an. Jetzt sah ich wieder zu meiner Tante, ich sagte nichts, sie wusste was ich wissen wollte. „Das meine Liebe, ist ein Adventskalender“ sie lächelte behutsam „Dein erster Adventskalender, jeden Tag, bis Heiligabend, darfst du eins der Kästchen öffnen, die Kästchen sind mit Zahlen versehen, du kannst immer nur das öffnen wo die Zahl des jeweiligen Tages drauf steht. Dahinter wirst du kleine Überraschungen finden.“ ich strahlte vor Neugierde. Heute war doch der erste Dezember, das hieß, dass ich ein Kästchen öffnen durfte. Erwartungsvoll sah ich nun meine Tante an. Sie nickte zustimmend und ich öffnete das Kästchen mit der Nummer eins. Prüfend sah ich das golden verpackte Viereck an und packte es danach aus. Immer noch vorsichtig untersuchte ich es. Als ich es öffnete kam eine Schokoladenpraline zum Vorschein. „Beiß' rein!“ forderte mich Alice auf und musterte mich gespannt mit großen Augen. Zögernd biss ich hinein und kaute einige Male. „Hmm“ machte ich und ließ mir das Blut auf der Zunge zergehen, Alice hatte Tierblut hinein gefüllt. Es war ein richtiger Gaumenschmaus. Jacob neben mir wand sich ein bisschen ab und schenkte mir keinen Blick. Ich ignorierte ihn, ich konnte ihn jedoch auch verstehen. Es hatte etwas von beidem dachte ich; menschlicher Schokolade und vampirischem Tierblut. Ich musste kichern. Ich legte den Kalender zur Seite und legte meiner Tante dankend die Arme um die Schultern und zog sie an mich. „danke“ murmelte ich währenddessen. Sie erwiderte meine Umarmung. Alle in der Runde summten ein fröhliches Weihnachtslied, selbst Jacob der sich wieder zu mir gewandt hatte. Ich lächelte und sah nach draußen. Ich staunte. Es schneite.
Mein erster richtiger Schnee, dachte ich. Alles war ruhig, bis Onkel Emmett das Wort ergriff, seine Stimme war laut und kräftig. „Wer hat Lust auf ein Schneeballschlacht“ hallte es durch das große Wohnzimmer und ich war schon gespannt was mich erwarten würde. Jacob stand auf und salutierte. „Ich bin dabei.“ sagte er mit scherzhafter Stimme. Mein Dad holte meine Jacke. „Ich auch.“ meine Mom lächelte und schüttelte den Kopf. Emmett und sie tauschten einen viel sagenden Blick aus, dann lächelten beide. „Okay, ich mach auch mit.“
„Ich auch.“ kam es von Grandpa.
„Aber klar doch“ stimmte nun auch Jasper ein.
„Ich denke wir halten uns raus“ sagte Alice und sah dabei Rosalie und Esme an die zustimmend nickten. Danach waren alle Blicke auf mir gerichtet. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Jacob hievte mich hoch, auf seine Schulter und sagte mit sanfter Stimme. „Süße, du kannst erst mal zuschauen.“ Ich lächelte mit den anderen im Chor und wir gingen gemeinsam raus.

Jasper und Emmett verrieten mir ihre besten Taktiken und brachten mir ganz schnell bei, was das wichtigste für eine gute Abwehr war.
Nach einigen Spielen war ich so kaputt, dass ich mich zu Esme, Rosalie und Alice setzte, um eine Runde alles von außen zu betrachten und mich zu erholen. Es wurde schnell dunkel ich merkte kaum wie die Zeit verging, so müde wie ich war, war es echt schwer zu laufen. Als ich die Veranda herauf gehen wollte spürte ich wie ich von großen Händen hochgehoben wurde. Mein Dad. Ich lächelte. „Na, da ist aber eine müde.“ lachte er. „Nein.“ protestierte ich. Doch es hatte keinen Sinn. Meine Mom stand auch schon neben ihm und sie musterten mich beide aufmerksam. Ich musste gähnen. Meine Mom berührte vorsichtig meine Nase mit ihrem Zeigefinder. „Wer ist da nicht müde?“ fragte sie und lächelte mich liebevoll an. Ich musste wieder gähnen. „Ich denke wir verabschieden uns jetzt. Renesmee muss langsam schlafen, morgen wird mit Sicherheit ein genauso anspruchsvoller Tag wie heute, da muss sie ausgeruht sein. Bevor mir endgültig die Augen zufielen wollte ich noch etwas fragen: „Momma?“ fragte ich schlaftrunken.
„Ja?“
„Kann ich heute hier schlafen?“
Meine Eltern sahen mich etwas erstaunt an, doch fingen sich wieder. Edward sah zu Grandpa. Dann wieder zu mir. „Sollen wir auch hier bleiben?“ fragte er nun. Ich nickte, denn ich war nicht mehr in der Lage zusprechen. Meine Familie lächelte mich an und meine Mutter ergriff als letzte das Wort: „Warum möchtest du heute hier schlafen, Süße?“ ihre Stimme war warm und leise. Ich legte meine Finger an ihre Wange und zeigte ihr den neuen Kalender, den ich von Alice bekommen hatte, ich konnte gar nicht erwarten morgen das nächste Kästchen zu öffnen. Alle lachten, als sie begriffen worum es ging. Als ich in dem alten Zimmer meiner Eltern lag, schlief ich sofort ein und fiel in einen traumlosen Schlaf.

2. Dezember





2.Dezember. 2007

Es war noch früh, als ich die Augen aufschlug. Ich brauchte ein paar Minuten um zu begreifen, dass ich mich nicht Zuhause, in meiner gewohnten Umgebung, befand. Das große Bett war ziemlich ungewohnt, genau so wie die schwere goldene Decke die mich zudeckte, doch ich hatte wunderbar geschlafen.


Meine Träume drehte sich alle um den heutigen Tag. Was würde sich wohl heute hinter dem Kästchen verstecken? Vergnügt sprang ich aus dem Bett und flitzte zu meinem neuen Adventskalender, um das neue Kästchen zu öffnen. Voller Aufregung stolperte ich einmal fast, doch ich kam, ohne Verletzungen an meinem Kalender an. Als ich bemerkte, dass meine gesamte Familie (natürlich auch Jacob, den ich jetzt schon als vollständiges Mitglied ansah) sich hinter mir befand, drehte ich mich gespielt beleidigt um. Ihre Gesichter glühten vor Aufregung, sie spiegelten genau meinen Ausdruck wider. Sie lächelten mir zuversichtlich zu und Alice winkte ungeduldig mit ihrer Hand. Ich war so neugierig, schnell wechselte ich einen Blick mit Jacob, was ich immer tat, wenn es um schwierige Entscheidungen ging – wenn man in meinem Altern schon solche haben konnte. Er sah mich aufmunternd zu, doch ich sah, dass er sich davor ekelte noch einmal mit ansehen zu müssen, wie ich eine Blut-Praline essen würde. Ich lächelte in mich hinein. Ich drehte mich erneut um und meine Hände zitterten leicht. Die kleine Tür lies sich problemlos öffnen und ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich zwei wunderschön glänzende Diamantohrringe darin vorfand. Sie funkelten mir entgegen und ich strahlte. Alice quietschte, sie sah dass sie mir gefielen. „Wir haben alle etwas dazu beigetragen, jeder hat ein ganz persönliches Geschenk für dich besorgt“ sagte Alice. Sie wechselte einen kurzen Blick mit Jacob, ich wusste nicht warum, doch darüber machte ich mir jetzt keine Gedanken. Ich konnte mir denken, dass es ihre Idee mit den Ohrringen war. Mit den Ohrringen in der Hand lief ich zu meiner Tante, um sie mir rein machen zulassen. Natürlich waren es nur Klipse, denn durch Vampirhaut, hatte keine Stechmaschine eine Chance. Mein Dad musste sich ein Lachen verkneifen und alle sahen ihn verwundert an. Ich wand mich wieder meiner Tante zu die mir gerade die Ohrstecker ansteckte. Stolz drehte ich mich einmal im Kreis und warf mein Haar zurück, so dass alle mein neustes Geschenk sehen konnten. „Wow, wie eine richtige Dame.“ sagte meine Mutter geruht. „Ja“ stimmten ihr alle zu. „Wunderschön“ kam es von Alice. „So du kleine Prinzessin, was hältst du von einem ihnen angemessenes Frühstück?“ fragte Jacob mit verstellter Stimme und adligem Ton. Ich kicherte verschmitzt und streckte meine Arme nach ihm aus. Jacobs großen warmen Hände packten mich und setzen mich auf seine Schultern. „Gut festhalten, meine Hoheit.“ warnte er mich. Nun mussten wir beide anfangen zu lachen.
Unten in der Küche angekommen, sah ich auf den reich gedeckten Tisch. Mir blieb der Mund einen Moment offenstehen, selbst dann noch, als ich schon wieder auf eigenen Füßen stand. Mein bester Freund klappte ihn belustigt zu. „Und? Hab ich zu viel versprochen?“ in seiner Stimme lag ein heiterer Unterton. Rasch setzte ich mich an meinen gewohnten Platz – zwischen meiner Mom und Jacob. Danach kam mein Dad, neben ihm fand Emmett seinen Platz, zu ihm gehörte natürlich meine Tante Rosalie, Alice machte neben ihr Sitz und Jasper durfte auch nicht fehlen, denn Carlisle und Emse machten es sich neben ihm gemütlich. Aßen taten eigentlich nur ich und Jacob, doch die anderen unterhielten sich viel, wenn wir aßen. Da meine Tanten und Onkel auch hier zu Schule gingen, erzählten sie immer ganz verrückte Geschichten, die mir immer sehr gefielen und ich freute mich auch endlich alt genug zu sein, um auch eine Staatliche Schule besuchen zu dürfen.
Mein Dad hatte, auch ohne, dass er es irgendwann einmal ausgesprochen hatte, ein wenig Angst davor, mich loszulassen, um mich eines Tages mal auf eine Schule schicken zu müssen. Doch genauso wie er, wusste ich, dass es nicht anders gehen würde, auch wenn es für mich genauso komisch sein wird wie für ihn, mich Schwestern und nicht Tochter nennen zu müssen, genau wie ich ihn Bruder und nicht Dad nennen müsste. Davor hatte ich bestimmt genauso viel Angst wie er, doch bis dahin hatten wir noch viel Zeit, dass hatte gute Seiten und auch schlechte, aber mir jetzt darüber einen Kopf zumachen war albern.
Ich knabberte weiter an meinem Brot herum. „Renesmee?“ wurde ich aus meinen Gedanken gerissen – es war Moms neugierige Stimme. Eine Moment später antwortete ich verschlafen: „Mhmm?“ Sie lächelte, als sie bemerkte wie müde ich noch war. Ich hatte nicht genügend Schlaf gehabt, immerhin war der vergangene Tag ziemlich anstrengend gewesen. Doch daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich aß weiter und wartete geduldig, bis meine Mom weitersprach. „Was würdest du davon halten, wenn wir heute alle zusammen einen Weihnachtseinkauf machen würde?“ fragte sie mit ihrer Glockenklangstimme. Diese Idee stammte ganz bestimmt nicht von ihr, ich musste lächeln und tauschte einen kurzen Blick mit Alice bevor ich eifrig nickte. Wenn sie alle sagte, meinte sie dann auch Jacob, fragte ich mir. Ich wollte gerade an Jacobs T-Shirt zupfen, als mein Daddy mir zuversichtlich zunickte. Meine Momma lächelte. Voll Vorfreude aß ich schneller und schaufelte mir mein Essen hinein, alle Blicke waren auf mir gereichtet. Ich war schon fertig mit essen, als wir aufstanden und alle sich in ihre Zimmer zurückzogen. Es war gut das Rosalie und Alice Vampire waren, wie lange sie wohl als Menschen brauchen würde, bis sie sich geschminkt und die passenden Klamotten angezogen hatte. Es würde Stunden, vielleicht aber sogar Tage dauern, wenn es in menschlicher Geschwindigkeit passieren müsste. Vergnügt lächelte ich in mich hinein. Emmett und Jasper waren doch jetzt schon immer ungeduldig, wie es wohl aussehen würde, wenn sie noch länger brauchen würde, dann wäre sie alle Menschen, dass heißt dass ihre Geduld noch schneller zu Ende wäre.
Mom und Dad gingen mit mir nach hause. Auf dem Weg durch den kleinen Wald ließen wir uns Zeit, uns umzuziehen würde nicht halb solange wie bei Alice und Rosalie dauern. Wobei meine Eltern schon angezogen waren. Jacob hingegen hatte wie ich noch sein Schlafzeug an – er hatte, wie jede Nacht, draußen geschlafen – , ein zerschlissenes T-Shirt und eine kurze alte Shorts mit vielen Löchern. Seine Sachen, die er bei uns lagerte, waren langsam zuneige gegangen, die meisten sind beim „spielen“ mit Seth, Quil und Embry kaputt gegangen. Wir zogen uns um und machen uns startklar für den heutigen Tag. Jacob lief nach hause und kam pünktlich wieder an unserem Haus an. Er hatte nicht viel Zeit, denn er konnte sich nicht verwandeln, während er zurück lief. Mit alten Turnschuhen – die für seine Verhältnisse wirklich sauber waren – , einer kurzen Shorts und einem hell braunen T-Shirt kam er aus den Bäumen auf uns zu. Inzwischen hatte ich ein weißes Kleidchen, mit vielen kleinen Röschen, die sich auf dem gesamten Rock verteilten, an. Jacob strahlte wie immer und seine strahlend weißen Zähle standen im Kontrast zu seiner rostbraunen Haut. Wir lächelten im Chor zurück und Jacob nahm mich auf den Arm.
Wir trafen uns mit den anderen in der Garage. Alle waren pünktlich und wie immer sahen meine Tanten perfekt wie eh und je aus. Doch Alice sah traurig aus, ich fragte mich wieso. Mein Vater kam zu mir herüber. Zwischenzeitlich stand ich wieder auf dem Boden. Er beugte sich zu mir und lächelte leicht: „Weißt du Nessi …“ begann er den Satz und fiel in ein leichtes Lachen. „ Manchmal kann man nicht immer bekommen, was man will.“ Er lächelte wieder, ich schaute ihn jedoch immer noch fragend an. „ Deine Tante, muss nun mal auch an uns denken, wir werden nicht nach L.A fahren, nur weil sie ihren Shoppingzwan nicht in den Griff bekommt.“ nun musste ich auch schmunzeln und meine Tante starrte mich zerknirscht an. Jacob neben mir lachte so heftig, dass der Boden unter mir vibrierte. Das Alice immer so mitgenommen war, wenn die Shoppingtour einmal nicht aus dem Staat führte. Ich war schon so aufgeregt, natürlich war ich schon öfters mit meinen Eltern und auch den anderen Familienmitgliedern einkaufen gewesen, wenn ich einmal Anziehsachen brauchte – dies passierte leider viel zu selten, denn meine Tanten hatten ihre Leidenschaft im nähen gefunden, sie kleidete mich immer mit selbst geschneiderten Kleidern ein – doch es gefiel mir. Heute war mein erster Weihnachtseinkauf. „Lasst uns hier in der Nähe bleiben, was haltet ihr von Seattle?“ mischte sich Esme ein. Mir war es ziemlich egal, doch ich wollte nichts verpassen, also stimmte ich für alle zu und schob meine Familie in die Autos. Carlisle und Esme fuhren mit dem Mercedes. Mom, Dad, Jacob und ich machten es uns in Daddys Volvo, es war das einzige Auto, was wirklich gemütliche Sitze hinten hatte. Alice und Rosalie fuhren jeweils mit Jasper und Emmett, in einem Auto zusammen, schließlich würden nachher auch die Rückbänke mit Tüten voll stehen.
Jacob und ich machten es uns hinten auf den Rücksitzen gemütlich während Mom und Dad einstiegen.
Der Weg war nicht weit, zu mindestens nicht, wenn mein Dad fuhr. Wir waren die ersten die ankamen. Doch wir mussten nicht lange auf die anderen warten. Schnell waren wir alle versammelt und teilten uns am Eingang des Einkaufcenters aus. Wir gingen in unseren Autogruppen und trafen uns um vier wieder hier am Eingang. Alle nickten einverstanden und zogen von Dannen. Der Einkauf zog schnell an mir vorbei, bis wir an einem Spielwarenladen vorbei kamen. Ich drängte meine Eltern hinein und bemerkte schnell, dass Grandma und Granpa auch hier waren. In menschlicher Geschwindigkeit lief ich auf sie zu. „Hallo Renesmee.“ sagte Opa und streichelt mir liebevoll über den Kopf. Sie standen vor einem Kuscheltier Regal. Mit voller Bewunderung betrachtete ich die großen Figuren aus Plüsch. Meine Augen glänzten vor Staunen, als ich einen großen Stoffbären entdeckte, er ragte mir über den Kopf und hatte eine Knopfnase. Seine Augen waren schwarz, genau wie die von Jacob und sein Fell warm und weich, wie das von dem großen Wolf in den er sich verwandelte. Er stand genau vor mir und ich deutete aufgeregt mit dem Finger darauf. Jetzt hatten sich alle um mich versammelt. Sei beäugten mich belustigt und Jake strich mir über den Kopf. „Aber ist der nicht viel zu groß für so ein kleines Mädchen?“ bevormundete mich mein Vater. „Nein, überhaupt nicht!“ antwortete ich ihm keck und grinste frech. Er drückte mich an sich und gab mir einen Kuss aufs Haar.
Wir gingen weiter …
Mein Daddy versuchte mich aufzumuntern, in dem er mir andere Spielzeuge vorschlug, doch ich wollte diesen Bären. Er hatte was von jedem, aus meiner Familie. Und das meiste von meinem Jacob.
Er hatte Muskeln wie Emmett. Er war und warm wie meine Momma. Hatte ein lächeln wie mein Daddy. War so groß wie Alice. Still wie Jasper. Seine Knopfaugen waren weise wie Carlisles, zudem kam das wohlige Gefühl, ich fühlte mich geborgen, so fühlte ich mich auch immer bei Esme und nicht zu vergessen er war wie mein Jacob.
Nichts half, ich konnte versuchen was ich wollte, meine Eltern schleppen mich immer weiter durch die Läden. Auf einmal bemerkte ich, dass jemand fehlte – es war Jacob. Wo war er? War er nicht gerade im Spielwarengeschäft neben mir? Sein Verschwinden konnte ich mir nicht erklären, selbst mein Dad wich meinem Blick aus und beantwortete meine Gedanken nicht. Seit dem tollen großen Spielwarenladen gingen Großvater und Großmutter mit uns. Die anderen fanden wir in einem wunderschönen Modegeschäft, hier gab es hübsche Kleider, auch in meiner Größe. Alice durchforstete gerade die Regale. Jasper wartete wie die Ruhe selbst, mit vielen Tüten bestückt an der Geschäftstür. Wie ein Wirbelwind stürmte sie durch den Laden. Als sie mit dem größten Teil von ihren Sachen fertig war, war ich an der Reihe. Genau wie vorhin wirbelte sie herum und suchte mir rasch viele tolle Kleider zusammen. In der Zeit war Jacob wieder dicht hinter uns, er hatte nichts in der Hand. Darum kümmerte ich mich nicht lange um ihn, denn Alice hatte mich schon völlig eingespannt.
Hinzu kamen auch noch Emmett und Rosalie, wie erwartet half meine Tante Rosalie Alice und beide fuchtelten nun eifrig an mir herum.
Meine Eltern und auch der Rest der Familie, - außer Alice und Rosalie – schnaubten verächtlich und warteten ungeduldig auf mich und meine Tanten, die immer noch dabei waren mich einzukleiden. In zwei Wochen würde ich sowieso wieder raus gewachsen sein, dachte ich, nun auch ein bisschen ungeduldig.
Endlich! Es waren ungefähr 3 Stunden, die Alice und Rosalie mich eingespannt hatten. Froh über unsere Abreise liefen wir zurück zu den Autos und ich staunte, welche Massen an Tüten Jasper und Emmett mit sich trugen, erst als die jeweiligen Kofferräume, der beiden Autos geöffnet wurden, sah ich auch noch die zusätzlichen Tüten. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Da bemerkte ich Emmetts genervten Blick, er glich dem Onkel Jaspers sehr. Ich musste genauso ausgesehen haben wie Jacob, denn mein Vater knuffte ihm in die Seite und sagte munter: „ Du hast sie noch nicht in vollem Einsatz gesehen, dass hier ist da nichts gegen.“ Natürlich hatten die anderen es auch gehört, jeder lachte einmal auf, mit Ausnahme von Alice und Rosalie, sie blickten wütend durch die Runde und stiegen elegant in ihre Autos. Wir anderen taten es ihren gleich. Alle stiegen in ihre Wagen ein und wir fuhren zurück. Obwohl ich nicht das gewünschte Geschenk bekam war ich jedoch zufrieden mit dem Einkauf. Wieder Zuhause verstaute meine Mom meine neuen Kleider im Schrank . Wir trafen uns mit Jacob im Haupthaus und aßen alle zu Abend. Es war ein anstrengender Tag. Wir redeten nicht sehr viel. Ich war ziemlich kaputt. Als wir rüber gingen und meine Eltern mich in mein Bett brachten schlief ich schnell ein und träumte die ganze Nacht von dem schönen großen Teddybären, den ich im Laden hatte stehen lassen musste.

3. Dezember


3.Dezember.2007

Als ich früh am nächsten Morgen aufwachte, standen meine Eltern schon an meinem Bett und musterten mich liebevoll. So war ich es eigentlich gewohnt. Ich streckte mich und meinte Mutter hob mich aus dem Bettchen. Sofort legte ich meine Hand an ihre Wange und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, genau wie bei Dad, der es in meinen Gedanken lesen konnte. Ich zeigte Mom, dass ich so schnell es ging zu meinem Adventskalender wollte. Leise nickte meine Mom, sie zogen mich schnell an und danach machten wir uns auf den Weg. Normalerweise schlief Jacob immer vor unserer Haustür, doch heute war nichts von ihm zu sehen, fragend sah ich zu meinen Eltern, doch sie schüttelten auch nur verwirrt den Kopf. Mittlerweile stand ich allein auf dem Boden und hielt die Hände meiner Eltern fest. Ich sah mich im Wald um, als ich eine schnelle Bewegung wahrnahm. Etwas rostbraunes flitzte durch die dichten Wäldern vorbei. Ich versuchte mich genug zu konzentrieren, damit ich erkennen konnte, um was oder viel mehr um wen es sich dort handelte. Doch es gelang mir nicht und ich nahm nur den verschwommenen Farbverlauf wahr.
Wir waren im Haupthaus angekommen und ich raste die Treppe hoch, auch hier sah ich eine verschwommene Gestalt, die sich an meinem Kalender zu schaffen machte, doch ich war zu müde, als dass ich die Gestalt hätte aufhalten können.
Die Gestalt war weg und ich rannte weiter die Treppen rauf. Immer zwei Stufen gleichzeitig nehmend hastete ich herauf und als ich total aus der Puste oben ankam, öffnete ich voller Eifer das dritte Törchen. Doch zu meiner Enttäuschung fand ich dort nur einen zusammengefalteten Zettel vor. Empört nahm ich ihn heraus und erforschte ihn gründlich. In krakeliger Handschrift stand darauf:

Hey meine süße Renesmee,
heute ist dein dritter Adventstag und
heute bin ich dran, dir etwas schenken
zu dürfen. Komm einmal runter ins Wohnzimmer,
dort erwartet dich ein wunderschönes
Geschenk, meine Liebe.
Liebe Grüße
Dein Jacob



Als ich den Brief las staute sich in mir schon die Aufregung an und sofort danach rutschte ich die Treppengeländer herunter. Zum Glück sahen Grandma und Grandpa mich nicht, sonst würden sie bestimmt schimpfen. Gespannt wie ein Bogen hüpfte ich vom Geländer und rutschte auf meinen Socken durch die Küche, wo mir der Mund vor Erstauen offen sehen blieb, als ich ins Wohnzimmer sah. Neben mir hatte sich bereits meine gesamte Familie versammelt. Ein leiser Freudenschrei entwich meinen Lippen und ich stürmte auf den großen Teddy Bären vor mir, los.
Er war genauso weich und warm wie ich ihn Erinnerung hatte. Es fühlte sich so an, als wenn er seine großen warmen Arme um mich schlang. Ich kuschelte mich weiter in ihn hinein, bis ich ein unterdrücktes Lachen hörte. Dieses Lachen erkannte ich überall. Es war Jacobs. Sofort rannte ich auf ihn los und seine Arme hoben mich sogleich auf seine Schultern. Ich wuselte durch sein Haar. „Danke, Jacob. Danke, danke, danke.“ schrie ich vor Freude aus. Dann nahm Jacob mich wieder runter und hielt mich mühelos vor seiner Brust. Ich drückte ihm gleich einen kleinen Kuss auf die Wange und er lachte, sodass sein Lächeln bis zu den Augen reichte und es wurde immer breiter. Sein Gesicht schien nicht auszureichen, um seine Freude über meine Reaktion seines Geschenks ausdrücken zu können. Er schloss mich in seine Arme. „Ach Nessi.“ seufzte er. „Wenn ich dir einen Freude mache, dann freut es mich umso mehr, wenn sie dir so gut gefällt.“ Wir strahlten um die Wette. Dann ließ er mich herunter und ich rannte zurück zu meinem Reisenteddy. Auch wenn ich allem Anschein nach zu alt für ein solches Geschenk sein sollte, war ich so froh, dass ich ihn jetzt hatte. Er war mein Jacobersatz, falls der Echte mal nicht da war. So wich Jacob mir nie von der Seite. „Renesmee“ hörte ich die Stimme meiner Mutter zu mir durchdringen. „Momma!“ rief ich zurück. Sie stand schon im Wohnzimmer und voller Aufregung lief ich auf sie zu. „Guck mal! Guck mal!“ sprang ich aufgedreht hin und her. „Den hat Jacob mir geschenkt. Ist er nicht toll?“ Momma blickte kurz zu Jake und lachte leise. „Ja, meine Süße. Er ist toll. Ich wünschte dein Vater würde mir auch so einen schenken.“ Alle lachten. Dad kam jetzt auch zu uns. „Was habe ich da so eben gehört?“ fragte er gespielt. Es amüsierte uns, dass Daddy so gut aufgelegt war. Nichts schöneres gab es, als eine glückliche Familie an den Festtagen. Dads frage wurde von ihm selbst übergangen und nun erblickte auch er mein neustes Geschenk. „Wow, ist der etwa für mich?“ spaßte er und machte sich zu meinem Geschenk auf. Er nahm ihn hoch und bewunderte ihn von allen Seiten. „Oh, wie groß er doch ist und wie weich. Und seine Augen, so schwarz.“ Er hielt inne und Lachte. „Er erinnert mich an jemanden, euch auch?“ fragte er in die kleine Runde. Ich lachte. Emmett beantwortete die Frage, als er das Zimmer betrat. „Natürlich, an Bella, wenn sie nichts gegessen hat.“ Durch die Menge ging ein freudiges Raunen. Momma ergriff eine Maßnahme und schlug Onkel Emmett verspielt auf die Schulter. „Heute bist du wohl wieder zum scherzen aufgelegt, was?“ fragte sie, doch sie ließ Emmett keine Chance zu antworten und gab sie sich selbst. „Wann auch nicht.“ jetzt musste sie selbst lachen. Sodann wandten sich alle Augen wieder auf Dad, dieser roch an dem Teddy und bemerkte etwas neckend: „Nein, du irrst dich Emmett.“ er lachte. „Es ist Jacob! Hast du schon mal daran gerochen? Wie ein nasser Hund.“ Diesmal lachten wieder alle, selbst Jacob. „Ja, ja. Macht ihr nur eure Witze. Die Hauptsache ist doch, dass mein Geschenk unserer kleinen Renesmee gefällt. Und das tut es offenbar.“ sagte er, während Dad den Teddy wieder abstellte und ich mich hinein warf. Mit einem heftigen Nicken bestätigte ich seine Aussage. „Ich liebe ihn!“ sagte ich und kuschelte mich weiter hinein. Für mich roch er gut, wie mein Jacob. Ich war froh, das meine Familie sich endlich abgewöhnt hatten, bei jeder Tätigkeit von mir ein „Oh wie Süß!“ von sich zu geben. Nun ja, meistens jedenfalls. „Oh, wie Süß!“ kam es von Tante Alice und dabei quietschte sie freudig. Jetzt konnte ich mein Lachen nicht mehr verkneifen. Wie eine Drama-Queen drehte ich mir zu ihnen und ihre Gesichtsausdrücke waren alle belustigt. Ich ließ von dem Teddy ab, als Jake auf mich zu kam und mich auf seinen Arm nahm. Ohne große Mühe setzte er mich auf seinen Unterarm, sodass ich mich locker an seine Schulter lehnen konnte. „Also Leute,“ fragte er in die Runde. „Was steht an?“ Jeder Einzelne überlegte nun für sich. Dann folgte ein gemeinsamer Blick aus dem Fenster. „Oh nein, der schöne Schnee.“ sagte ich traurig. „Er taut.“ ich machte einen Schmollmund. Von Opa kam der nächste Vorschlag, der sich als ziemlich „normal“ herausstellte. „Nun, vielleicht sollten wir die Gelegenheit nutzten und die Einfahrt frei schaufeln.“
„Warum?“ kam die Gegenfrage von Alice, die allem Anschein nach keine Lust auf diese „körperliche“ Arbeit hatte. „Es könnte sein, dass wir besuch bekommen könnten.“ er schmuzelte und ich hatte den Gedanken, dass jeder außer mit den Wink verstanden habe. Ich schmollte doch niemand ging darauf wirklich ein. „Also, dann legen wir mal los.“ schlug mein Vater vor. Ich konnte Alice verstehen, einen Anreiz hatte ich nicht, aber auch diese Aufgabe gehörte zum Winter dazu. Also legten wir los. „Hier Renesmee, die ist für dich.“ sagte Esme und reichte mir einen kleine Schippe. „danke“ entgegnete ich und amte den anderen nach. Es war nicht mal eine Anstrengung für uns und länger als fünf Minuten brauchten wir auch, nicht mal für das gesamte Grundstück. Die Arbeit war erledigt und ich langweilte mich, doch Emmett schaffte schnell davon ab, in dem er mit einer erneuten Schneeballschlacht anfing. Der Schnee war matschig und nicht so pappig wie das letzte Mal, aber Schneebälle konnte man überall draus formen. Ich hatte den besten Schutz, von allen Seiten standen Beschützer, mich traf kein Ball, aber die anderen wurden trotzdem arglos von mir abgeworfen. Doch nach einigen Runden, die wir immer für uns gewannen - Jake, Dad, Momma und mich – war ich schon ziemlich erschöpft. Wir gingen wieder rein und ich wechselte meinen Sachen, die durch und durch nass waren. Tante Alice war gerade mit einem neuen Kleidchen fertig geworden, es hatte große Ähnlichkeit mit ihrem. Es war auch rot und am unteren Saum und an den Ärmeln waren, wie bei ihr, weiße flauschige Säume. Dazu bekam ich eine ebenfalls Signalrote Weihnachtmannmütze. Ich fand es sehr schön. Und warm war es.
Plötzlich klingelte es. Unterdessen saßen wir alle schon wieder im Wohnzimmer und ich schaute die anderen verwundert an. Jedoch war ich diejenige die sich zu Tür aufmachte. Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen, damit ich die Klinke runter drücken konnte, doch wen ich da sah, ich konnte es nicht fassen. „Hallo Renesmee, du bist aber sehr groß geworden.“ kam es von Tanya, diese kniff mir kleeschehaft in die Wange und lächelte warm. „Hallo“ begrüßte ich sie kurz und legte Tanya meine Hand an die Wange. Ich schmunzelte, als sie sah, dass ich mich über maßen freute, sie hier zu sehen. Jetzt kamen auf die anderen. Hinter mir bildeten sie einen Halbkreis und unsere Freunde des Denalie-Clan gingen einmal herum. Überall hörte man nur: „Oh, wow, ihr habt es wirklich schön hier.“ oder „Ja, wir mussten wieder kommen, jetzt haben wir auch ein bisschen mehr Zeit hier zu bleiben.“ bei diesem Satz lächelte ich. Oh, wie schön es sein würde, eine noch größere Gruppe zu sein. Ich war sehr froh darüber. Ob sie wohl bis Heiligabend hier bleiben würden?
Wir begleiteten unsere Freunde ins Wohnzimmer. Mir fiel auf, das ich sie, - obwohl sie Vampire waren und sich nicht verändern konnten – anders in Erinnerung hatte. Doch sie waren genauso schön wie meine gesamte Familie. Ich hatte das Glück, das Kate sich neben mich setzte, daneben saß ihr neuer Gefährte Garett, letztes Jahr kamen sie zu einander, fortan lebt er mit ihnen und wie ich feststelle waren seine Augen ebenfalls golden, wie die der anderen. Neben Garett saß Tanya, dann kamen Mom und Dad und weiterging es mit Alice und Jasper. Carlisle, Esme, Carmen und Eleazar nahmen auf den Sesseln Platz. Langsam wurde unser, dennoch großes Wohnzimmer, zu klein für uns alle, aber Emmett und Rosalie gesellten sich mit Stühlen vom Esstisch zu uns und ich nahm schlussendlich platz auf Jacobs Schoß, der es sich jetzt auf meinem Stück Couch bequem machte, aber auf seinem Schoß war es wesentlich bequemer. Ich lachte. Alle Blicke richteten sich auf mich. Verlegen liegen meine Wangen rot an. Ein friedliches Lächeln schenkten sie mir zurück. Hilfreich fing mein Dad einen Satz an, um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken. „Wir freuen uns wirklich, dass ihr uns besucht. Wir alle waren sehr erstaunt über euer Erscheinen.“ Dad machte eine Pause und jetzt verstand ich Carlisles Andeutung von vorhin. „Ihr müsst mir nichts vormachen.“ sagte ich gespielt beleidigt. „Ich wusste es die ganze Zeit.“ versuchte ich nun zu pokern, doch als die Blicke wieder belustigt auch mich gerichtet waren konnte ich nicht anderes als zu grinsen. Grandpa machte mit der Ansprache weiter. „Natürlich, wir hatten keinen Zweifel daran.“ wand er sich zuerst an mich. „Aber dennoch freuen wir uns das ihr hier seid. Ich kann nur sagen: Herzlich Willkommen.“
„Danke“ antwortete Tanya auf die herzliche Begrüßung. „Es freut uns auch, euch alle wieder zu sehen, unter weniger stressigen und gefährlichen Umständen.“ sie hielt inne. Anscheint hatte sie immer noch sehr an der Auseinandersetzung mit den Volturi zu nagen, doch ihre Schwester ließ ihr keine Zeit zum Nachdenken. „Ja, wir freuen uns wirklich. Auch wenn es nur ein Jahr her ist, komm es uns vor, als hätten wir uns Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Über eure Einladung haben wir uns sehr gefreut und ich bin auch sehr glücklich die kleine Renesmee wieder zu sehen.“ Kate lächelte mir zu. Ich erwiderte es. „Also war haben wir vor“ fragte ich aufgeregt an unsere Freunde gewandt.

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Text: Die Personen gehören Stephernie Meyer, doch alle Rechte an der Geschichte liegen bei mir.
Publication Date: 12-07-2011

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