Genervt knallte sie die Tür ihres pinkfarbenen Twingos zu. Sie hörte gedämpft die verzweifelten Rufe dieses Mistkerls – ihr „toller“ fast-Verlobter, der sich gerade eben als mieses Arschloch entpuppt hatte und nun versuchte sie wieder zu „Vernunft“ zu bringen, in dem er ihr solche Dinge wie „Tabea-Schatz! Bitte verzeih mir. Es tut mir leid. Ich liebe doch NUR dich.” und ähnliches Unglaubhaftes zurief. Bei diesen Worten konnte sie nur die Augen verdrehen. Mal ganz ehrlich. Es war schon schlimm genug, dass er überhaupt fremd gegangen war, aber es konnte ja nicht irgendeine Tussi sein. Oh nein! Es musste ausgerechnet ihre „beste“ Freundin Juliana sein. Die Person, von der sie so sicher war, dass man ihr alles erzählen und ihr, vor allem das, vertrauen konnte. Und zwar blind. Aber nein! Sie war genau diese verlogene, miese Schlange, über die sie beide immer gelästert hatten. Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie so etwas von Juliana erwartet. Sie hatte gedacht, ihre beste Freundin wäre nicht so eine. Denn normalerweise ging sie Beziehungen sehr langsam und vorsichtig an. Normalerweise ekelte sich vor One-Night-Stands und Quickies. „So etwas machen nur Schlampen!“, hatte sie immer Nase rümpfend geäußert. Und jetzt?! Sie war kein Stück besser! Und ihr Freund Tim hatte sich noch darauf eingelassen. Obwohl er ja immer behauptete, sie sei seine Traumfrau und er liebe sie über alles. Nach all diesen Liebesbekundungen hatte sie im tatsächlich geglaubt. Außerdem hatte sie sich wirklich auf die Hochzeit gefreut und dann vielleicht, ganz ganz eventuell, sogar sich Kinder mit Tim vorstellen können. Sie hatte es todernst mit ihm gemeint und sie war sich auch absolut sicher, dass er der Richtige sein würde. Innerhalb einer Minute war die Illusion einer glücklichen kleinen Familie dahin. Tabea hatte buchstäblich das Blubb hören können, als die wunderschöne Blase ihrer Träume geplatzt war. Ihre große Liebe und ihre beste Freundin waren weg – also im Prinzip das wichtigste. Zumindest das einzige was ihr wirklich wichtig war. Zwei Menschen auf die man sich verlassen konnte; die für einem da waren und ihr immer Halt gaben, wenn der Boden unter ihren Füßen mal wieder nachgab. Sie klappte die Sonnenblende herunter und beobachtete sich im Spiegel. Auf ihrem Gesicht leuchteten rote hektische Flecken, die sie immer bekam, wenn sie wütend war oder sie unter Stress stand. Ihre eigentlich schönen blauen Augen sahen glasig aus. Nein! Sie würde jetzt auf keinen Fall weinen. Die Rufe hinter ihr wurden lauter und sie blickte in den Rückspiegel. Sie erkannte die breiten Schultern von Tim und trat mit entschlossener Miene in das Gaspedal. Zugegeben, sie hatte vielleicht etwas übertrieben. Gerade noch rechtzeitig konnte sie einer Straßenlaterne ausweichen, auf die sie mit voller Geschwindigkeit zugerast war. (Zum Glück! Eine teure Reparatur bei ihrem Einkommen hatte ihr gerade noch gefehlt.) Ihre Reifen quietschten laut und hallten durch das ruhige Dorf. Es würde sie nicht wundern, wenn sie die eine oder andere ältere Dame aus dem Mittagsschlag gerissen hatte und überfürsorglichen Müttern das Herz kurz stehen geblieben war.
Minutenlang fuhr sie durch die Straßen des kleinen Dorfes, bis sie bemerkte, dass sie unbewusst den Weg zurück zu Tims Wohnung genommen hatte. Darauf konnte sie gerade sehr gut verzichten. Sie bog also nach links ab, dann nochmal. Nach rechts, geradeaus und nach links. Wer sie beobachtete, hätte meinen können sie versuchte jemanden abzuhängen. Und tatsächlich war das gar nicht mal so falsch. Sie war auf der Flucht – auf der Flucht vor sich selbst. Sie bemerkte die Hitze in ihren Augen und die aufkommenden Tränen, die sie vehement herunterschluckte. Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf die verlassenen Straßen. Das Dorf hatte sie nun hinter sich gelassen. In diesem Zustand sollte sie lieber nicht Auto fahren, also parkte sie kurzentschlossen an einem kleinen Teich nahe der Hauptstraße, der von Bäumen und Sträuchern umsäumt war. Auf einmal hörte sie ein ploppendes Geräusch und ihr Handy blinkte auf. Eine Nachricht von Juliana – Juli, wie Tabea sie liebevoll in ihren Kontakten eingespeichert hatte (Sie entschied sie später in Miststück umzubenennen.). Obwohl Tabea ahnen konnte was sie ungefähr zu erwarten hatte, klickte sie trotzdem auf die Meldung. Die Neugier hatte sie gepackt. Wie sagte Albert Einstein so schön? „Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ Eine Begabung hatte Tabea auch nicht, aber wenn sie etwas konnte, dann neugierig sein.
Süße... Es tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Tim hat mir geschrieben, dass er es dir gesagt hat. Du weißt doch, dass Sebastian Schluss gemacht hat und Tim hat mich getröstet. Er war für mich da und er war so lieb und ich weiß auch nicht. Ich war verzweifelt. … … … Darauf folgte noch mehr Bla Bla Bla. Diese ganzen verlogenen Beteuerungen konnte sie sich nicht weitergeben und sie ignorierte den Rest der Nachricht. Die Frau hatte einen ausgewachsenen Roman verfasst. Ihre dummen Entschuldigungen konnte sie sich sonst wo hinschieben!
Sie schnaubte wütend. Das Auto gab einen ungesunden klirrenden Laut von sich, als sie die Tür ihres Twingos zuknallte. Besorgt blickte sie auf ihren automobilen Fahruntersatz. Der pinke Lack war schon fast komplett verblichen, aber sie hatte kein Geld, um den Lack wieder auffrischen zu lassen. Und ihr Auto war sowieso schon uralt und verbraucht – eine neue Farbe würde bei dem Schrotthaufen kaum einen Unterschied machen. Beruhigt stellte sie fest, dass ihr Auto noch stand. Das hieß die Autoteile waren zumindest noch alle an ihrem dafür vorgesehenen Platz. Vielleicht hätte sie doch BWL studieren sollen... oder überhaupt studieren, anstatt ihr Leben mit chillen und Party machen zu verschwenden. Dann müsste sie sich nicht jeden Morgen unverschämt früh aus dem Bett quälen und zu ihrer schlecht bezahlten Arbeit als Zeitungsträgerin schleppen. Gedankenverloren kämpfte sie sich durch das Gestrüpp. Eine lange Hose wäre vielleicht keine schlechte Idee gewesen. Dann würden die Dornen sich nicht so fies in ihren Beinen verhängen und leicht blutige Risse hinterlassen. Warum sie sich durch die Büsche hindurchkämpfte, konnte sie sich selbst nicht erklären. Es war wie als würde sie nach etwas suchen. Einer Art Stimme folgen, die sie nicht hörte. Dann erreichte sie einen recht großen Baum mit einem üppigem Blätterdach. Scheinbar war das der Ort, der sie wie magisch anzogen hatte, denn sie bewegte sich auf ihn zu. Tabea lehnte sich an den Baum und spürte die harte Rinde an ihrem Hinterkopf. Die Schatten der Baumkrone schützten sie vor den sengenden Sonnenstrahlen. Seit Anfang der Woche hatte sich der Sommer scheinbar dazu entschlossen mir voller Wucht den Frühling abzulösen. Sie ließ die Gedanken schweifen. Was hatte sie in ihrem Leben erreicht? Eigentlich nichts... Vor kurzem hatte sie noch geglaubt wenigstens einen Mann fürs Leben gefunden zu haben mit dem sie eine Familie gründen konnte. Aber da lag sie leider komplett falsch. Sie hatte nicht mal mehr Freunde. Ok, sie hatte schon noch Freunde. Aber die waren ihr nun mal nicht so viel Wert wie Juliana. Aber diese hatte sie betrogen; ihr quasi ein Messer ins Herz gerammt. Nur das es ein optischer Vergleich war und sie noch lebte. Ihr Körper lebte, aber innerlich machte sich der Tod in ihr breit und ihre Organe, angefangen bei ihrem Herzen, starben nach und nach ab... Auf einmal hörte sie ein krachendes Geräusch unter sich. Sie blickte erschrocken auf. Der Boden begann zu vibrieren. Immer stärker. Und das Geräusch stieg immer weiter zu einem ohrenbetäubenden Beben an. Sie richtete sich auf, aber ein heftiger Stoß riss sie sofort zu Boden. Sofort rappelte sie sich wieder auf. Irgendetwas bewegte sich unter ihren pinken Chucks. Dann hörte sie ein ratschendes Geräusch. Ein dicker Riss hatte sich direkt neben ihr aufgemacht. Erschrocken wich sie zurück. Langsam setzte sie rückwärts einen Fuß nach den anderen, doch die Öffnung folgte ihr bei jedem ihrer Schritte unnachgiebig und wurde immer schneller. Auch Tabea beschleunigte ihre Schritte bis sie letztendlich rannte, während der Riss sie zielstrebig verfolgte. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und eine Art flaues Gefühl breitete sich in ihr aus. Das Gefühl kam ihr sehr bekannt vor. Es war dasselbe Empfinden, wenn man in einem Freizeitpark an der Spitze eines meterhohen Towers in hoher Geschwindigkeit herunter raste. Der Riss hatte sie erreicht und war mittlerweile einen Meter tief geworden. Und Tabea steckte nun genau in dieser Öffnung. Bevor sie nur versuchen konnte mühsam aus dem Loch zu klettern, wurde dieser zu einer riesigen Erdklaffung und auf einmal umhülle sie undurchdringliche Dunkelheit...
Ihre Augenlider zuckten und irgendetwas besonders Helles brannte in ihren Augen. Sie blinzelte leicht. Es war tatsächlich sehr hell geworden und... wärmer. Nein! Richtig heiß sogar. Und der Boden schien unter ihr leicht einzusacken. Ihre Augen waren nur leicht geöffnet, aber das einzige was sie sah, war ein grell gelber Punkt. Sie tastete mit ihren Händen nach links und rechts. Das Gras fühlte sich seltsam an. Viel weicher und wärmer. Sie konnte durch die Erde greifen? Sie grub sich mit beiden Händen in den Boden und sie hatte etwas Körniges in der Hand... Salz? Sie ließ es bedächtig herunter rieseln. Und dann fiel es ihr wie Schuppen vor die Augen. Sand! Überall! Tabea war umgeben von Sand. Ihre Augen hatten sich nun mehr geöffnet. Und der gelbe Punkt war die Sonne. Darauf hätte sie auch kommen können. War sie vorhin auch schon so grell leuchtend? Ihre rechte Hand glitt weiter über den Boden. Auf einmal spürte sie etwas anderes. Was zum…? Es war weder warm noch weich – und es war definitiv kein Sand. Es war glatt, aber gleichzeitig auch rau und irgendwie glitschig. Sie hörte ein Klappern, dass sie zwar noch nie live gehört hatte, aber sie kannte es nur zu gut. Dennoch hoffte sie, dass es nicht das war, was sie vermutete. Ihr Kopf bewegte sich ganz langsam nach rechts und sie riss ihre Augen auf. Eine Armlänge entfernt blickte sie in ellipsenförmige Augen und eine gespaltene Zunge, die wütend zischelnd aus dem Mund des Reptils hervorstieß. Heilige Mutter Gottes!
Die Schlange war gelblich mit braunen Punkten. Ihre Augen schrien nach Angriffslust. Tabea schrie entsetzt auf. Ein Stromschlag ging durch ihren Körper und schon stand sie aufrecht. Ihre Beine bewegten sich instinktiv. Weg! Einfach nur Weg von der Schlange und ihren mörderischen Blicken. Sand wirbelte auf, während sie darüber hinwegflog. Sicherlich war sie noch nie so schnell in ihrem ganzen Leben gerannt. Ihre sehr sportliche Freundin Sarah hätte vor Anerkennung in die Hände geklatscht. Niemals würde sie es verstehen, wie es ihr möglich gewesen war einen so langen und schnellen Sprint hinzulegen – sie war nicht gerade für ihre sportlichen Leistungen bekannt. Nach einigen Minuten verlangsamte sich ihr Gang, bis sie irgendwann nach Atem ringend stoppte. Leicht gebeugt und die Hände auf den Knien liegend starrte sie auf den Sand. Ihre Klamotten klebten an ihrem Körper und die eine oder andere Schweißperle rann ihre Stirn hinunter.
Dann dachte sie daran, dass die Schlange ihr gefolgt sein konnte. Hektisch blickte sie sich nach allen Seiten um. Keine Schlange weit und breit. Sie atmete erleichtert aus und ließ sich schließlich auf den Sand sinken. Jetzt spürte sie noch deutlicher die Sonnenstrahlen, die auf ihrem Gesicht brannten. Ihr Gesicht hatte jetzt sicher mehr als nur ein paar rote Fleckchen. Sie wischte mit ihren Händen über ihr klatschnasses Gesicht. Und dann sah sie sich nochmal genauer um. Und sie konnte ihren Augen kaum glauben. Und Gott weiß warum ihr das nicht sofort aufgefallen war. Direkt vor ihr erstreckte sich ein gigantisches Bauwerk. Es war aus Kalkstein. Der Löwenkörper trug wohl einer der bekanntesten Gesichter auf der Welt. Ein menschliches Gesicht, auf dem Kopf die Krone, die die Pharaos im Alten Ägypten trugen. Dessen Nase war mit den Jahren abgefallen und machte ihr noch deutlicher, was da vor ihr stand. Sie schüttelte den Kopf; als würde dieses Denkmal dadurch verschwinden. Natürlich war es immer noch da. Die Sphinx von Gizeh ragte weiterhin vor ihr, als wäre es das normalste auf der ganzen Welt. Sie ging langsam auf sie zu, um sie besser betrachten zu können.
Ein kräftiger Windzug wehte ihr ins Gesicht und kühlte es angenehm. Eine kühle Brise war genau das was sie jetzt dringend brauchte. Moment mal! Wind? In der Wüste? Und es war ja nicht so, dass es sich um ein kleines Lüftchen handelte. Der Wind wurde immer stärker und blies ihr Sandkörner ins Gesicht. Sie hatte das Gefühl, dass die Luft ihren Körper, wie ein Trichter umschloss. Sie versuchte davon zu rennen, aber der Sand um sie herum peitschte ihr nun schon ins Gesicht und dämmte ihre Sicht ein; umgab sie wie eine dichte, feste Mauer. Unter ihren Füßen merkte sie, dass der Sand immer mehr nachgab und sie nach unten zog. Dann fiel ihr Blick nach unten. Ein kleines schwarzes Loch hatte sich unter ihr aufgetan. Das Loch wurde immer größer und zog sie immer tiefer nach unten. Verzweifelt strampelte sie mit den Füßen und Armen, doch kam sie einfach nicht weiter. Der Boden würde sie kegelförmig verschlucken. Wie bei einer Sanduhr, dessen Sandkörner langsam nach unten rieselten. Und auf einmal wurde sie komplett von Sand umhüllt und wieder dominierte penetrantes Schwarz…
Sie lag wieder auf dem Rücken. Aber, auf was immer sie lag, es fühlte sich kein Stück stabil an. Eigentlich lag sie gar nicht. Sie trieb eher. Ein Rauschen war zu hören. Ein beruhigender Klang… Ihre Klamotten hafteten merkwürdig an ihrer Haut, als hätte man sie angeklebt. Nass und kalt schmiegte es sich an ihren Körper. Sie hatte eine Vorahnung und flehte laut: „Bitte lass es nicht sooo schlimm sein.“ Umständlich drehte sie sich auf den Bauch und blickte auf blaues, glitzerndes Wasser. Während sie auf der Stelle strampelte, um nicht wie ein Stein unterzugehen, begutachtete sie die Gegend. Tabea keuchte entsetzt auf. Wahrscheinlich war sie für einige Sekunden klinisch tot gewesen, denn ihr Herz setzte für einen kurzen Moment komplett aus. Ihr lautes Flehen wurde nicht im Mindesten erhört. Sie hatte gehofft in einem Teich oder etwas ähnliches gelandet zu sein. Aber nein! Natürlich musste sie ausgerechnet in einem riesigen Meer landen! „Verdammt seid ihr!“, fluchte sie lauthals, ohne zu wissen, wen oder was sie überhaupt verfluchte. Wer auch immer für ihr seltsames Unglück verantwortlich war, meldete hatte nicht die Eier sich zu offenbaren. Tabea versuchte sich zu beruhigen. In Panik verfallen oder/und einen Wutanfall zu bekommen, hatte ihr noch nie weitergeholfen. Das würde sich auch heute nicht ändern. Dann entdeckte sie glücklicherweise eine kleine Insel. Da waren sogar Häuser. Eine Stadt! Gott sei Dank! Eine einsame Insel mit vielleicht wilden Tieren oder Kannibalen hätte ihr gerade noch gefehlt. Da gab es nur einen dicken Haken. Einen besonders fetten Haken. Die Stadt war bestimmt Kilometer weit entfernt. Zumindest sah es sehr weit weg aus (Im Einschätzen war sie noch nie besonders gut gewesen.). Rumheulen bringt nichts! Sie musste es zumindest versuchen und sie zwang ihren untrainierten Körper Höchstleistungen zu vollführen. Sie war nicht mal fünf Minuten geschwommen, als etwas neben ihr auftauchte. Nein! Bitte nicht! Der Schatten schwamm direkt neben Tabea. Haie fressen keine Menschen, oder? Oder doch? Wenn sie Hunger haben vielleicht? Sie hätte doch diese Diät machen sollen, dann sähe sie vermutlich weniger nach einer schmackhaften See Robbe aus. Einfach schnell genug schwimmen, konnte sie auch vergessen. Fürs Seepferdchen hatte es bei ihr noch gerade so ausgereicht. Die Chancen standen erbärmlich niedrig. In Todesangst legte sie trotzdem einen Zahn zu –eher pure Verzweiflung. Erfolgversprechend sah anders aus. Plötzlich berührte sie der Hai und sie schrie entsetzt auf. Ihre Geschwindigkeit beschleunigte sich auf erstaunliche Höhen. Dann sprang er delfinartig in die Luft und verschwand wieder wasserspritzend im Wasser. Moment? Delfinartig? War das...? Ein bläulicher Kopf mit einem spitz zulaufenden Maul tauchte direkt vor ihrem Gesicht auf und blickte sie neugierig an. Er gab einen Delfin-typischen Laut von sich. Nach und nach tauchten immer mehr Delfinköpfe aus dem Wasser auf. Sie betrachteten sie verwirrt. Was genau bist du?, sagten ihre Gesichter. Dieser Moment hielt leider nicht besonders lange an. Einer nach dem anderen tauchte plötzlich wieder ab und sie schwammen von dannen. Traurig blickte sie nach hinten, in der Hoffnung, dass da vielleicht noch ein Delfin übriggeblieben war. Und tatsächlich da war noch einer. Sie winkte ihm fröhlich zu. Wie niedlich seine Flosse auf dem Rücken aus dem Wasser ragte. Und dann blieb ihr Herz abermals stehen. Oh mein Gott! SCHWIMM VERDAMMT! SCHWIMM, du dicke See Robbe!“, feuerte sie sich panikerfüllt an. Nur in Gedanken natürlich. Sie war sich schließlich nicht sicher, ob Haie hören konnten. Wahrscheinlich nicht. Aber Tabea wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Schweiß rann ihr von der Stirn. Die Schweißtropfen wurden immer mehr und mehr. Bis sie bemerkte, dass das kein Schweiß, sondern Regentropfen waren, die immer stärker auf die Wasseroberfläche und auf Tabea niederprasselten.
Es wurde immer stürmischer. Wellen schwappten über sie zusammen und erschwerten, zusätzlich zum Regen, ihre Sicht. Immer wieder wurde sie von einer Welle erfasst und nach vorne geschleudert. Im nächsten Moment kam ihr eine Welle entgegen und stieß sie wieder zurück. Sie kam einfach nicht voran. Die Wellen schlugen nun von allen Seiten auf sie ein und bildeten somit eine Art misslungen Kreis um Tabea herum. Sie kämpfte verbissen, um jedes kleinste Sauerstoffmolekül und dann verstand sie was gerade eigentlich passierte. Bisher war es eher ein Fluch gewesen; jetzt bedankte sich Tabea inbrünstig bei Gott, dass es wieder soweit war. Ein Strudel bildete sich unter ihren Füßen und entwickelte sich zu einem altbekannten Loch, dass sie in die Tiefen der Finsternis schluckte...
Diesmal lag sie nicht auf dem Rücken. Sie saß auf etwas extrem Unbequemem; ihre Stirn lehnte daran. Es war so kalt, sodass ihr Gehirn schockgefroren wurde. Ihre Beine und Arme umarmten eine Säule. Eine sehr dünne Säule. Vielleicht eine Stange? Ein starker Wind blies ihr ins Gesicht und zog an ihrem Körper. Mit aller Kraft versuchte sie sich festzuhalten, um nicht davon geweht zu werden. Auf einmal freute sie sich doch darüber, dass sie auf diese komische Diät, von der Juliana geschwärmt hatte, verzichtet hatte. „Ich habe bisher drei Kilo in zwei Wochen abgenommen“, hatte sie begeistert erzählt und hatte sich, um ihre ach-so-tolle Figur präsentieren zu können, stolz im Kreis gedreht. Jo-Jo-Effekt sagt fröhlich Hallo! Schon damals hatte Tabea innerlich den Kopf geschüttelt. Und jetzt, nachdem was sie ihr angetan hatte, war aus dem „Oje, Juliana. Hoffentlich übertreibst du es nicht so sehr.“ ein „Hoffentlich wirst du danach richtig fett und erstickst an deinem Halsspeck!“ geworden. Es war gehässig und vielleicht sogar auch kindisch. Aber Tabea konnte einfach nichts gegen ihre verbitterten Gedanken tun. Dann erinnerte sie sich daran, wo sie überhaupt war und sie öffnete vorsichtig die Augen. Sie hätte sie lieber geschlossen lassen sollen… Es machte ihr eindeutig viel mehr Spaß Juliana in Gedanken zu beschimpfen, als sich ihrer neuen Situation zu stellen. Sie sah eine riesige Stadt mit kleinen Stecknadelköpfen, die geschäftig durch Passagen und Gassen wuselten. Grundsätzlich hatte sie einen wunderbaren Ausblick. Stellte sich nur die Frage, worauf sie eigentlich saß. Es musste wahnsinnig weit oben sein. Hatte sie Höhenangst? Oh ja! Schon die höchste Stufe auf einer normalen Leiter oder der Gang auf den Dachboden versetzte sie in Angst. Wusste sie was zu tun war? Oh nein! Komplett gelähmt umklammerten ihre Arme und Beine krampfhaft die Eisenstange vor sich. Ihre körperlichen Fähigkeiten arbeiteten auf Hochtour, während sich ihre Geistigen längst verabschiedet hatten. Eingehend studierte sie diese Stange. Der Farblack war an manchen Stellen aufgeplatzt und das Eisen schimmerte schüchtern durch die grünlich-gräuliche Farbe. Worauf genau sah sie. Plötzlich erregte etwas rechts neben Tabea ihre Aufmerksamkeit. Im Blickwinkel konnte sie eine Menschenmenge ausmachen, die tatsächlich auf ihrer Augenhöhe war. Die Menschen standen in einem Aufzug und hielten Fotoapparate in der Hand. Einige fotografierten fasziniert die Aussicht, während die meisten Tabea bemerkt hatten und sie mit offenen Mündern anstarrten. Die Kinder zeigten aufgeregt auf sie. Ihre Worte konnte sie nicht hören, aber es war eindeutig an den Körpergesten zu sehen, dass sie ihre Eltern fragten, warum da ein Mädchen außen sitzt, anstatt wohlbehütet im Aufzug zu sitzen. Tja, das wüsste Tabea auch zu gern. Dann entdeckte Tabea ein großes Plakat hinter den entgeisterten Gesichtern. Den kleingeschriebenen Text konnte sie von der Entfernung nicht lesen, aber die große Überschrift und einige Bilder daneben konnte sie sehr gut erkennen. Das berühmteste Wahrzeichen Frankreichs war auf mehreren Abbildungen, von schwarz-weiß Fotografien bis hin zu modernen Ablichtungen, zu erkennen. Auch die Überschrift bestätigte ihre Vermutung – es sagte in großen, dicken Buchstaben: Eiffel Tower. „Das ist nicht dein Ernst…“, murmelte sie. Wieder einmal redete sie mit niemanden Bestimmtes. Sie wusste nicht, wie sie genau weitermachen sollte. Sie hatte dummerweise kein Handy mitgenommen. Allerdings wäre der Anruf bei irgendeiner Institution (Wen musste man eigentlich anrufen, wenn man aus Versehen auf der Spitze des Eiffelturms gelandet war?) ziemlich lustig. „Ja… ähm… Hallo. Ich bin in einen Wasserstrudel nach unten gezogen worden und nun sitze ich hier unfreiwillig auf dem Eiffelturm fest und habe viel zu große Angst, um selbstständig hinabzusteigen. Könnten Sie mir vielleicht, eventuell ein Flugzeug oder ähnliches zukommen lassen?“ Die Angestellten würden nur den Kopf schütteln, auflegen und sich denken: „Mei, die Jugend heutzutage! Schon am helllichten Tag betrunken fleißig arbeitende Menschen belästigen.“ Außerdem gab es noch ein zweites Problem. Sie konnte kein Französisch. Und jeder weiß, dass die Franzosen es nicht so mit Englisch hatten. Ihre passablen Englischkenntnisse konnte sie hier sowieso vergessen. Sie entschloss sich einfach zu warten. Nach einigen Minuten ließ sie die Gedanken einfach kreisen. Sie dachte über vieles nach. Ihr Leben, ihre ehemalige Freundin, ihr Exfreund. Wenn sie so darüber nachdachte, erkannte sie das sie nie wirklich zufrieden mit irgendetwas war. Wie eine harte Kopfnuss traf diese Erkenntnis sie komplett unvorbereitet. Sie musste etwas ändern! Das war klar! Tabea hatte den Entschluss gefasst. Sie musste kämpfen. Nicht nur in ihrem echten Leben – auch hier und jetzt. Mutig stand sie auf. Die Panik stieg in ihr auf. Niemand hatte behauptet es wäre leicht etwas an ihrer Situation zu ändern. Weiterhin umklammerte sie die Stange und tastete sich mit ihren Füßen zitternd nach unten. Wie auf einer Leiter stieg sie eine Sprosse nach der anderen nach unten. Mit jedem weiterem Abstieg wurde sie immer mutiger und selbstsicherer. Es dauerte lange, bis sie unten ankam. Aber als sie tatsächlich unten angekommen war, fiel ihr ein riesiger Stein von Herzen. Sie jubelte – es war ihr gleichgültig, wie merkwürdig sie auf andere wirken musste. Plötzlich berührte sie jemand grob an den Schultern und riss sie ruckartig um. Vor ihr stand ein Mann um die 40. Er trug ein dunkelblaues Kostüm und betrachtete sie bedrohlich. Es war eindeutig: vor ihr stand ein Polizist, der nun wütend auf sie einredete. Auf Französisch natürlich. „Excusez-moi! Vous avez complètement perdu la tête? Comment avez-vous pu monter sur la tour Eiffel?! Ce que vous avez fait là était très dangereux! Montrez-moi votre carte d'identité.“ Sie blickte ihn verständnislos an. Dann verstand er, dass sie kein Wort verstand. „Venez avec moi tout de suite.“, sagte er und zog sie hinter sich her. Tabea wehrte sich nicht. Die Menschentraube, die sich um die beiden gebildet hatte, beäugte die Situation neugierig. Manche von ihnen liefen, sie dachten wohl sie wären unauffällig dabei, hinterher. Sie wand sich genervt um. Wie sie Gaffer hasste. Ein zorniger Blick ihrerseits verscheuchte die Schaulustigen, die mit hochgezogenen Schultern schuldbewusst davon gingen.
Tabea richtete ihren Blick wieder nach vorn. Ihr Blick fiel auf eine Frau. Ihre Augen musterten Tabea eingehend; ihr Blick war intensiv und hypnotisierte Tabea. Die Zeit verlief nur noch in Zeitlupe, während sie an dieser Frau vorbeigingen. Sie kam ihr irgendwie vertraut vor. Dann plötzlich verstand sie. Diese Frau sah aus wie Tabea. Ihr Ebenbild. Nein! Es war Tabea selbst. Die andere Tabea lächelte sie aufmunternd und wissend an. Die Zeit blieb stehen und die Umrisse ihrer Umgebung verblassten. Da war nur noch sie und diese andere Tabea. Diese ging auf sie zu. „Hast du es jetzt verstanden? Du musst dich und dein Leben verändern. Beweise Mut und Ehrgeiz. Trenne dich von dem was dir schadet und verschmelze mit dem was dir gut tut. Werde glücklich! Du bist nicht dumm und wertlos. Mit ein bisschen Anstrengung werden sich deine Träume erfüllen. Du musst nur etwas dafür tun. Jammere nicht und mache dich nicht abhängig von anderen. Du bist dein eigener Herr. Du kannst etwas erreichen!“ Tabea verstand, aber eine Frage blieb noch offen. Vielleicht wusste sie die Antwort. „Wieso ist mir all das passiert?“, fragte Tabea. Die Andere neigte amüsiert den Kopf. „Du wurdest an deine Grenzen gebracht, um dich wach zu rütteln. Trotz großer Höhenangst hast du es durch deine Willenskraft geschafft, dich zu retten. Du musstest lernen zu kämpfen und zu verstehen, dass das Leben nicht einfach ist, aber man kann oft etwas ändern, wenn man es nur will.“ Tabea nickte. Lächelnd legte die Andere ihre Hand auf Tabeas Stirn. Ein (hoffentlich) letztes Mal wurden alle Farben verschluckt.
Wärme umgab sie. Sie hörte Vogelgezwitscher und eine leichte Brise, die durch Bäume und Gräser hindurchwehte. Angenehm. Sie öffnete langsam die Augen. Oh Gott! Ein großer, dunkler Fleck versperrte ihr die Sicht; aus den Augenwinkeln erkannte sie eine grüne Umgebung - Natur pur. Panikerfüllt versteifte sie sich. War sie jetzt fast blind? War das überhaupt möglich? Verursachten unerklärbare, magische Ortswechsel eine Beeinträchtigung des Sehvermögens? Gab es dazu eine Studie? Eher nicht. Wer auch immer angab, dass er oder sie (wir wollen ja Gender-gerecht sein) dreimal in ein Loch gefallen war, jedes Mal woanders aufgewacht war und nun Probleme mit den Augen hatte, dem würde man wahrscheinlich eher keine Augen-OP, sondern einen Freifahrtschein ins nächste Irrenhaus empfehlen. Vielleicht konnte sie beim Augenarzt einfach behaupten, sie wäre hingefallen und wäre nun halb-blind. Würde er oder sie (Feministen sind nun sehr glücklich.) ihr glauben? Eher nicht. Aber bei anderen funktionierte die Ausrede schließlich genauso gut. Warum nicht bei Tabea? „Hallo, hörst du mich? Tabea?“, hörte sie eine männliche Stimme sprechen. Zum Glück war sie nicht auch noch taub. Das wäre in Verbundenheit mit dem fast-Blind-sein echt problematisch geworden. Dann erkannte sie, dass da jemand mit ihr sprach und auch noch ihren Namen kannte. Sie schnappte kurz nach Luft. Bisher war sie bei jedem Ortswechsel auf irgendeine Weise in Gefahr gewesen. Das wäre sicher auch jetzt nicht anders. Dieser Mann könnte genauso eine Gefahr darstellen, wie der Hai oder die Schlange. Sie schlug wild um sich und dabei bemerkte sie, dass dieser Mann die Hände auf ihre Stirn gelegt und somit ihre Sicht versperrt hatte. Sie konnte ganz normal sehen. Halleluja! Tabea rappelte sich kurzerhand auf und entfernte sich ein Stück von dem Fremden; bereit zu flüchten. Doch dieser Fremde war gar nicht so fremd. Tatsächlich kam er ihr bekannt vor. „Entschuldigung? Kennen wir uns?“ Seine grauen Augen blickten sie verständnislos an. „Erkennst du mich nicht mehr? Ich bin es. Dominik.“ Sie überlegte fiebrig, aber ihr wollte einfach nicht einfallen, wer genau vor ihr stand. „Ich war in deiner Parallelklasse“, versuchte er es weiter. Auch das half ihr nicht im Geringsten auf die Sprünge. Er trat von einem Fuß auf den anderen; blickte nervös in alle Richtungen, nur nicht in Tabeas – er schien sichtlich einen inneren Kampf mit sich auszutragen. „Dominik…“, er flüsterte peinlich berührt das letzte Wort, „Hasenfratz-Schreier.“ Sie versuchte sich zusammenzureißen, aber sie konnte nicht anders. Sie hatte diesen Nachnamen einfach schon zu lange nicht mehr gehört, sodass sie ihr Lachen nicht mehr unterdrücken konnte. Wie ein Menthos in einer Cola, platzte ein lauter Lacher aus ihr heraus. Sein Gesicht glühte; und die hohe Außentemperatur war sicher nicht daran schuld. Glücklicherweise kriegte sich Tabea ziemlich rasch wieder ein. Eigentlich war der Nachname alles anderes als lustig. Er wurde seit der ersten Klasse damit aufgezogen. Die Hänseleinen wurden mit den Jahren weniger, irgendwann ist der Witz einfach ausgelutscht, aber so richtig hörten sie nie auf. Außerdem war es für ihn sicher jedes Mal eine Qual, wenn er jemand Neues kennenlernte und er seinen Namen sagen musste. „Es tut mir leid“, sagte sie gepresst, damit ein erneuerter Lacher nicht aus ihrem Mund schoss. Es tat ihr tatsächlich leid, aber verständlicherweise kaufte er ihr diese Entschuldigung nicht ab. „Ok, weißt du was. Als Entschädigung lade ich dich zum Essen ein. Was hältst du davon?“, schlug sie, wieder ernster, vor. Er lächelte zaghaft; er misstraute der Situation immer noch. Dennoch nickte er. „Klar, wieso nicht. Ich bin aber nicht mehr lange in der Nähe. Übermorgen fahre ich wieder nach Hause.“ Sie plauderten noch miteinander. Sie erfuhr, dass er 60 Kilometer entfernt in einer kleinen Mietwohnung lebte. Er war alleinstehend und hatte keine Kinder, würde sich aber zumindest eines wünschen. Beide setzten sich auf die Wiese und unterhielten sich über das was aus ihnen nach der Schule geworden war. Außerdem erfuhr sie, wie er sie überhaupt bemerkt hatte. Er hätte sie nämlich von der Straße aus gar nicht entdecken können, aber er hatte sie deutlich gehört. Durch das offene Fenster hatte er einen lauten Schrei gehört und war, ganz der Held, dem Ruf gefolgt. Mit der Zeit wurden die Gespräche tiefgründiger und die körperliche Nähe zwischen den beiden auf ein Minimum beschränkt. Sie lehnten an dem großen Baum, wo sie zum ersten Mal verschluckt wurde. Ihre Arme und Beine berührten sich, als ob es nicht schon Jahre her war seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. In der Schule hatten sie kaum miteinander etwas zu tun gehabt, aber jetzt bemerkte Tabea, dass Dominik sich über die Jahre hinweg richtig gemausert hatte. Aus dem schüchternen, leicht pummeligen Jungen war ein richtig netter, gutaussehender Mann geworden, der fest im Leben stand. Es wurde zunehmend dunkler draußen und sie beschlossen sich morgen zum Mittagessen zu verabreden. Dominik entschied sich für ein syrisches Restaurant. Tabea hatte noch nie etwas davon gehört und wäre nie auf die Idee gekommen syrisch Essen zu gehen.
Auch in den darauffolgenden Jahren brachte sie Dominik immer wieder dazu neue Dinge auszuprobieren und machte ihr immer wieder Mut ihr Leben umzukrempeln. Es stellte sich heraus, dass Dominik ein abenteuerlustiger und aufgeschlossener Mensch war. Es war Schicksal, dass die beiden heirateten (er nahm natürlich ihren Nachnamen an und hieß nun Dominik Schneider) und einen kleinen Jungen aus Libya adoptierten. Sie hatten Afrika lieben gelernt und machten dort immer wieder Urlaub – das gönnten sie sich. Bis sie beide, frisch verheiratet, entschlossen ein Kind zu adoptieren. Damit hatten sie es wenigstens einem der armen Kinder ermöglicht ein behütetes Zuhause mit liebevollen Eltern zu schenken. Es war wirklich nicht einfach gewesen, bis ihren kleinen Louis in den Händen halten konnten, aber als es so weit war, konnten sie ihre Tränen der Freude nicht mehr unterdrücken.
Warum sie von einem Abenteuer ins nächste katapultiert geworden war, verstand sie bis zum Ende ihres Lebens nicht. Allerdings kümmerte es sie auch nicht. Sie führte ein glückliches, zufriedenes Leben und war einfach nur für dieses Abenteuer unendlich dankbar, dass ihr wahrscheinlich dieses Leben überhaupt erst möglich gemacht hatte.
Text: Geschichte: Bonny Preikschas; Zitat: zitate.net von Albert Einstein
Images: Mädchen: dreamstime.com von Anna Ivanova; Hintergrund: deviantart.com von AStoKo
Cover: Bearbeitung: Bonny Preikschas
Editing: Bonny Preikschas/Bonny Preikschas
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Publication Date: 04-29-2020
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Ich widme dieses Buch meiner blühenden Fantasie.