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Eines Morgens schien die Sonne in mein Gesicht und weckte mich. Als ich aus dem Fenster schaute, entdeckte ich ein Tulpe in meinem Beet. Sie hatte gerade ihre Blüte im Sonnenlicht geöffnet. Sofort ging ich nach draußen, um dieses Wunder zu bestaunen, denn bisher gab es keine einzige Tulpe in meinem Garten. Auch am Tag zuvor, da war ich mir sicher, war sie noch nicht da gewesen. Ein Wunder – in meinem Garten.

Die Blüte der Tulpe war rot, groß und wunderschön. Als ich mich zu ihr nieder beugte, hörte ich leise Musik. Klänge – sie kamen aus dem Kelch. Sanfte Klänge und plötzlich sah ich auch das Leuchten. Es stieg empor und sah aus wie tausende, tanzende Lichtperlen. Staunend betrachtete ich diese winzigen Lichter und spürte auf einmal, wie sie mich erreichten. Zarte Berührungen lösten sie aus, bevor sie auf wundersame Weise in mich hineinstrahlten und nun unter meiner Haut ein leichtes, mir nie bekanntes Kribbeln verursachten. Dieses wohlige Gefühl wanderte weiter in meinen Körper und breitete sich dort aus. Es durchflutete mein Gesicht, strömte in Arme und Beine, und floss dann zu meinem Herzen und zu meinem Schoß.

Inzwischen fühlte ich mich nur noch warm und leicht. Und nun hörte ich es auch, dass Lied und die Stimme, die es sang. Sie sang von der Sonne, die alles wärmt und vom Mond, der auch im dunkelsten Dunkel einen Weg zeigt. Sie sang vom Streicheln des Windes und von den Sternen, die mit ihrem Glanz überall auf die Erde leuchten. Sie sind die Diamanten des Himmels, sang die Stimme und ihr Klang wurde hier zart und bewundernd. Sie sang vom Universum und von der Liebe, die auch in den kleinsten Wesen ist.
Die Stimme sang das Lied vom Leben..

... und ich lauschte und spürte, wie das Licht durch mich strömte und mich erfüllte.

Als ich mich wieder aufrichtete, wusste auch ich nun von all dem, was das Lied erzählte. Noch lange stand ich staunend vor dieser besonderen Blume und in mir klang ihr Lied weiter... das Lied der Tulpe.

Jeden Abend, bevor ich meine Augen schließe, spüre ich hin zu dem Licht in mir. Fühle, wie es mich durchflutet, fühle mich und mein Herz. Oft schon war mir gar, als ob ich den Duft der Tulpe roch. Auch heute lausche ich wieder dem Lied in mir, bis der Schlaf mich sanft in seine Arme nimmt.

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Publication Date: 02-25-2011

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Dedication:
Dem Leben!

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