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Erlebis am Abend

 

Die Nebel hingen tief. So ganz ruhig war es ringsumher. Geheimnisvoll! Dämmerung machte sich breit.

 

Wenn ich den Weg über den Friedhof nehme, komme ich schneller an mein Ziel. In der Mitte meines Weges kamen zwei Frauen auf mich zugelaufen. Ich konnte sie gut sehen, wie alt mochten sie sein? An die 80 Jahre? Sie kamen mir vor wie zwei englische Ladys, lang und sehr schmal. Vielleicht sogar Zwillingsschwestern? Sie hatten weiße Haare. Kleine Löckchen guckten unter dunkelblauen Kappen hervor. Sie trugen beide weiße Jacken und dunkelblaue Hosen. Ich sah an mir hinunter. Durch Zufall trug ich zum schwarzen Kurzmantel schwarze Hosen. Die Kapuze hatte ich mir übergestülpt zum Schutz vor dem feuchten Nebel.

 

Die beiden Frauen hatte ich eingeholt. Nach einem kurzen „Hallo“, erklärten sie mir, dass sie sich an diesem Ort so sehr fürchten, außerdem würden sie nur ganz langsam laufen können. „Wann würde der Friedhof geschlossen werden?“

 

Ich bot ihnen an, sie zum Ausgang zu begleiten, was sie sehr dankbar annahmen. Hüben und drüben hakte ich sie unter. Plötzlich überkam mich der Schabernack!

 

Während des langsamen Laufens meinte ich betont ruhig: Verstehen kann ich sie sehr gut...

auch ich hatte mich an diesem Ort nie wohlgefühlt...als ich noch lebte...

Beide stutzten, überlegten kurz, sahen rasch zu mir... und dann …

 

Du hättest mal sehen sollen, wie sie plötzlich laufen konnten!

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Publication Date: 12-12-2018

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