In ihrer Sprache nennen sich die auf dem Mond lebenden, die Verborgenen, weil sie es schon seit langer Zeit gelernt haben unter der Oberfläche des Mondes zu leben. Als einige irdische Astronauten von ihrem Nachbarplaneten sich dort ganz kurz aufhielten, quasi auf ihnen herum hüpften, merkten sie rein garnichts. Es war ja auch ein großer Schritt für die Menschheit. Nicht mehr. Manchmal unterhielten sich die Verborgenen auch schmunzelnd darüber, so wie gerade diese beiden, als sie die US-flagge erblicken mussten und von der Erde sprachen, die sie das Großding nennen:
"Wieso haben wir mit diesem Großding eigentlich nie einen Kontakt aufgenommen?"
- "Ganz einfach, sie waren es nie wert gewesen."
"Wie kannst du sowas sagen, wenn es doch keine Kontakte gab?"
- "Nun, wir haben sie schon stets beobachtet, sicher, und sie sogar besucht auf ihrer blauen Kugel, aber sie konnten nicht einmal überzeugend kommunizieren. Es gab nie einen sinnvollen Austausch, der hätte etwas entstehen lassen können."
"Aber sie waren doch auch hier, wie man sehen kann, an dem niedlichen Fähnchen und dem komischen Müll, den sie hinterlassen hatten."
- Stimmt, nur ganz kurz konnten sie auf diesem winzigen Stück der Oberfläche herumspringen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zu mehr reichte es nicht. Sie hatten uns nicht einmal entdecken können, geschweige denn ein Lebenszeichen von uns finden können. Stell dir so etwas vor! Sie hatten wohl etwas einfaches gesucht, wussten aber nicht genau was, wie sich heraus stellte."
"Ziemlich unterentwickelte Wesen, meinst du?"
- "Das muss man wohl so sehen, ganz bestimmt. Sie verschwanden auch schnell wieder, unverrichteter Dinge. Ziemlich unterentwickelte Blaulinge kann man sie schon nennen, die wohl auch nichts auf ihrem Großding auf die Reihe zu kriegen scheinen, wie es den Anschein hat. Was hätte man damit alles entwickeln können, auf solch einem tollen Planeten. Stell dir vor, die brauchen nicht mal ständig unterbödig zu leben. Die wissen scheinbar nicht einmal, wie gut es ihnen geht? Das müssen also sehr komische Wesen sein."
"Sie leben über der Bodenfläche?"
- "Genau. Unvorstellbar, nicht wahr. Und die ersticken nicht mal oder verbrennen auch nicht, tut ihnen alles nichts an. Die sind dort genau so mobil, wie wir sublunar."
"Unfassbar, richtig animalisch!"
- "So könnte man sagen. Sie sollen auch von irgend welchen Affenarten abstammen. Sie müssen wirklich sehr primitiv entwickelt sein, dass sie sich gerade mal zwei Tage bei uns aufhalten konnten und uns nicht mal bemerkten."
"Sehr sonderbar. Richtig fehlentwickelt, muss man sagen. Aber man kann sich von seiner Abstammung nicht lossagen. Kontrollieren sie sich wenigsten selber?"
- "Keineswegs, sie richten sich offensichtlich in allem auf Chaos, Zerstörung und Vermehrung ein. Stell dir vor, sie beseitigen sich auch noch in endlosen Kriegen! Sie bekommen so garnichts auf die Reihe, nicht mal ihr Klima halten sie im Griff und sie beuten sich gerne gegenseitig aus."
"Die haben also keinerlei Ahnung von Ewigkeit, Kriegsfreiheit oder Unsterblichkeit und den Vorzügen, die wir uns hier damit gestatten? Das kann man sich ja kaum vorstellen."
- "Doch es ist so. Es ließ sich leicht feststellen. Es brauchte nicht viel sie zu durchschauen."
"Aber was ist dann ihr planetarisches Wesensziel oder haben sie gar keines?
- "Man sagt, sie glauben, sie hätten eines."
"Ach ja, und wie nennen sie es?"
- "Sie sprechen immerzu von Geld, aber frage mich bitte nicht, was man damit sinnvolles anfangen könnte."
"Kein Wunder, dann ist es wohl auch so, dass sie nicht davon loskommen können?"
- "So sieht es aus!"
"Die Ärmsten! Würden sie die Weisheit treffen, sie glaubten es bestimmt nicht."
Text: vivyky.de
Publication Date: 06-15-2011
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Unserer Besinnung, die doch rechtzeitig kommen müsste.
Oder ist zu spät, halt doch zu spät?