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 Satzzeichenstreuer und andere Verwürzungen

 

 

Geschmack soll es haben und schmecken soll es immer. Am besten auch allen, die am Tisch sind. Doch daran hapert es dann wieder. Was für den einen den absoluten Wohlgeschmack bringt, ist für die anderen eher eine Zumutung.

 

Auch und gerade, wenn es unterschiedliche Zubereitungen sind. Als Fundus für Geschmacksvariationen nimmt der Gewürzgarten eine Sonderposition ein. Die Möglichkeiten sind unumwunden beachtenswert. Ob in frischer, getrockneter oder gefrorener Variation, alles kitzelt den Gaumen. Wie sollten sonst auch die Geschmacksknospen ein Feuerwerk erleben, die Sinne angesprochen werden? Wörter und Gefühle den Weg in die Pfanne oder den Text- Topf finden?

 

Selbst die Altvorderen wussten schon: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen". Dann kann ich doch unbesorgt meinen Streuer benutzen und etwas Salz und Pfeffer dazugeben. Nicht zu vergessen: unnütze Kommata, deren Sinn die Verbindung und Trennung von Teilbereichen zwar mir völlig klar, doch dem Leser keinerlei Einsicht in meine Schreiberei bietet.

 

 

 

Beginne ich mit den Nährmitteln. Erst Kartoffeln oder doch lieber Reis, Nudeln oder Brot. Alles muss gekocht, gegart oder auch gebacken werden.

 

Wie Buchstaben, die zu Fragmenten und dann in mal mehr, vielleicht beachtenswerter Weise, zu Sätzen, Abschnitten oder auch Romanen geformt werden.

 

Als Kind habe ich schon gern Buchstabensuppe gehabt, die Suppe wurde zwar immer kalt, doch die Buchstaben gaben interessante Wörter. Auch bei meinen Kindern habe ich das beobachtet. Mit großer Geduld, die sie sonst eher nicht hatten, wurde Buchstabe um Buchstabe auf dem Tellerrand zusammengefügt.

 

Entsprechen diese immer dem Geschmack des Nutzers? Nährmittel machen satt und rund, füllen den Magen. Füllwörter machen Texte zu unleserlichen und unverdaulichen Ballaststoffen.

 

Wohl dem oder auch nicht. Soll oder darf mit Essen gespielt werden? Mit Worten gespielt werden?

Mit Wissen der Unwissenheit ein Denkansatz gegeben werden?

Wortkonstruktionen sollen aufrütteln oder einfach nur ein Lächeln erzeugen.

 

Kann das mit Gemüse und Salat auch passieren?

Eine bunte Gemüsemischung kann ich wunderbar mit einer Ratatouille beschreiben und schon geht es auch um einen Film. Filme sind doch nichts anderes, als bebilderte Schrift. Alles, was sonst durch die eigenen Ideen zu bewegten Bildern in mir drin ist, wird als Fertiggericht angeboten. So komme ich gleich zur Fastfood Kette. Füllt kurz den Bauch, doch langanhaltend erfolgt keine Sättigung. Es bleibt ein Gefühl der Leere, kein Anspruch an die Sinne. Es fehlt der Genuss. Die Zeit und das Gefühl zeigen kein Weiterwollen oder gar ein Weiterkommen. Dann doch wirklich lieber ein Butterbrot mit Apfel. Das habe ich als Kind bekommen, wenn ich auf nichts so richtig Hunger hatte, meine Mutter aber ein Essen in mir sehen wollte, bevor es zur Bettruhe ging.

 

Lieber die Kräuter und Pflänzchen mit etwas Joghurt, Pfeffer, Salz- nicht die Prise Zucker dabei vergessen- verrühren und ab damit auf die Rohköstlichkeiten. Ein Erlebnis für die Augen, schön anzusehen. Die Würze der Blätter wird aufgenommen und geben dem Körper ein gutes Gefühl.

 

Mit Wortkreationen ist das auch zu erreichen, Sinnesrauschen bis in die innersten Gefühle.

 

Eine Wohltat und eine Erfüllung soll es sein.

 

 

Mauerwerke oder Nichts

 

Steine sind es nicht, die mich umgeben. Meine Grenzen ziehe ich willkürlich und leider auch nicht konsequent.

Gebe ich dir die Chance, meine Welt zu betreten, dann sind diese Grenzen und ich ein offenes Buch für dich.

Sei vorsichtig und blättere nicht so hektisch. Achte auf die Schwingungen und umhülle mich mit deinen.

 

Ängste sind nicht nur in den Katakomben. Im Grunde bin ich ein ganzer Angsthaufen. Ein Zusammenspiel aller Ängste dieser Welt. Sei es vor Verletzungen oder vor meiner Ungeduld.

Nicht zu vergessen vor mir und vor dir ebenfalls.

 

Beim Blick in deine Augen setzt bei mir alles aus. Wie gefangen, wie unter Hypnose bin ich. Unwichtigkeiten um mich herum stellen sich mir nicht mehr in den Weg. Keine Mauer, keine Gefahr, nur  unendliche Tiefe. Warum sollte ich meine Mauern einreißen? Bin ich dann wirklich noch da? Gibt es hüllenlose Hüllen, die wie Aliens sind? Sind es gar keine? Welchen Gang nehmen wirklich vorbildliche Helden? Helden, sind es die, die ich meine?

 

Immer tiefer hinab falle ich, in einen Rausch, der  mich aus einer Quelle  in die Urgewalt einer Klammer hinein gibt. Strudel hindern mich am Vorwärtskommen. Steine behindern mich. Die tosenden Wassermassen überspülen mich und drücken mich in die Schlucht. Kräftezehrende Ausdauer wird gefordert. Atemlos kämpfe ich mich an die Oberfläche und der nächste Strudel zieht mich wieder hinab.

 

Dann ist es auf einmal still, leises Summen und Säuseln gibt den Blick frei. Doch diese Ruhe kann ich nicht zum Genuss nutzen. Das Ufer erscheint so nah und doch komme ich nicht nah genug, um anzulanden.

 

 

 

Schreibtherapie

 

Ein sehr merkwürdiger Titel, denn Therapie ist immer noch etwas was die Gemüter bewegt.

Es gibt die, die Therapie lesen oder sehen und dazu schwerste Erkrankungen vor ihrem inneren Auge aufflackern lassen. Es klingt nach Abweichung von irgendeiner Norm.

Worum geht es genau?

Bei der Schreibtherapie geht es darum, sich mit seinen Gedanken und Wahrnehmungen zu beschäftigen, sie aufzuschreiben und sich damit selbst etwas gutes zu tun.

 

Wie hat es bei mir begonnen oder:

Warum habe ich jahrelang keinen Text, kein Gedicht geschrieben?

Seit frühster Jugend war ich daran gewöhnt, meine Empfindungen, Gedanken und Träume in kleinen Gedichten und Geschichten zu bewahren. Ich hatte viele Bücher daheim und alles, was in der Leihbücherei und der Bibliothek zu finden war, gelesen. Meine Mutter hatte sich irgendwann geweigert, alle Bücher zu kaufen, die ich gern haben wollte. So viel Platz und Geld war einfach nicht vorhanden.

Also waren meine eigenen Texte sehr an meinen Lieblingsschreibern angelehnt.

Es waren ereignisreiche Jahre, in denen viele Situationen durch meine Texte und die darin entstehenden Ideen sich lösen und mich weiter wachsen ließen. Dieser Vorwärtsdrang wurde durch einen mich selbst eingrenzenden Rückzug beendet. Ich wurde mir selbst unklar und unbegreiflich. Abgrenzung zu anderen Menschen und Ideen ließ ich unreflektiert still und ergeben über mich ergehen. In einen Käfig gesperrt, verliert ein Vogel seine Sangesfreude. Ich verlor das Lied in derselben Art.

Wie eine Maschine funktionierte ich. Das wurde gefordert und ich funktionierte.

Vorbildlich, bis mein Körper zusammenbrach, doch selbst das nahm ich noch nicht wahr.

Aber es wurde dann der Auslöser für den Rückzug des Partners, dem ich nicht mehr anbetend unterstehen wollte. Mein Zusammenbruch gab der nicht funktionierenden Beziehung den Rest. Nach anfänglichen Selbstzerstörungsversuchen war das Ende die Möglichkeit, wieder einen Weg mit mir und zu mir zu finden.

Erste Schritte in die Schreibwelt, holpernd und voll von Ängsten und Zweifeln an mir an meinen Gedanken. Die Bücher meiner Jugend wurden mir wieder wichtig. Lesen und immer wieder dieselben Texte hervor nehmen. Rückzug in eine Zeit, die so anders und so einzigartig war, gab die Sicht auf das Unbekannte, vor mir liegende, frei.

Der Beginn war zögernd, doch in mir bemerkte ich eine Art Befreiung. Freiheit meiner Gedanken. Befreiter Aufatmen. Begrenzungen als überbrückbare Hindernisse erkennen. Lösungen finden.

Hilfen annehmen und vor allem: Selbst meiner Werte bewusst werden und sein.

 

Welchen Wert hat diese Schreibtherapie? Es gibt keinen Maßstab in der Skala Leistung zu Geld. Eine innere Wichtigkeit ist hier der Auslöser zu mehr und weiter und nur der ist wichtig.

Die entstandenen und aufeinanderfolgenden Bereiche, der Austausch mit unterschiedlichen Menschen und deren Lebensformen gibt Anreize. Die Schreibarbeiten im Wettstreit, die daraus entstehenden Erweiterungen sind "Trigger". Wie eine Melodie, die Wörter zu Versen werden lässt. Ein Bild, das sich zu einer Geschichte formt.

Es kann auch genau anders laufen, da wird aus einem Gedicht ein Lied oder ein Foto findet sich zu einer Geschichte. Wie etwas sich zusammenfindet, ist auch eher zweitrangig. Wichtig ist, dass die Wörter fließen.

Dann ist der Weg zu dem, was sich entwickeln kann, gegeben.

 

Drei Aphorismen zum Thema ...

 

 

 

Drei Aphorismen zum Thema Heimat (2.Aphorismen Wettbewerb)

 

 

Aus mir heraus geben und nehmen.

Heimat als Gefühl.

 

***

 

Gemauert, begrenzt, fehlende Welt.

Heimat als Einschränkung.

 

***

 

Ruheinsel im Strudel der Unwägbarkeit.

Heimat als Ziel.

 

 

Drei Aphorismen zum Thema Glaube(n) (3.Aphorismen Wettbewerb)

 

 

Ich glaube, wie schon meine Omama, ein Pfund Rindfleisch gibt eine gute Suppe

 

***

 

Ich glaube an mich, damit die Tritte des Lebens nicht den Boden nehmen

ich richte mich auf, niemals am Boden liegen bleiben

richte die Krone und GEH

Mögen die Lebenspfützen noch so prächtig schillern, ich werde meine Nase nicht in diese eintauchen.

 

***

 

Ein Glaube, der von mir verlangt, mein Wissen zu leugnen, ist kein Glaube, sondern eine Demagogie.

 

 

Drei Aphorismen zum Thema Bücher (4.Aphorismen Wettbewerb)

 

Bücher enthalten: sinnberührtes Wort, ertasteten Traum,

zusammenführende Gedanke als Lebensbereicherung.

 

***    

 

Aneinanderreihung, geschichtsverwaltet, faktenlos

abschreckende Bekundung menschlicher Fehlleistungen.

 

***

     

Leben mit Büchern, sie geben taktilen Geruch,

umschwebend werden sie benutzt, erfüllen und bereichern die Sinne.

 

 

 

Unser Verstand

 

 Unser Verstand, im Nebel der Unwissenheit,

im Wissen um das Unbegreifliche,

erflehend Wissen und Erkenntnis zu sehen.

 

 

Gute Vorsätze (6.Wettbewerb)

 

"Immer diese guten Vorsätze: Man setzt sie sich vor und dann schmecken sie nicht."

 

***

 

"Vor dem Satz sind Vor- und Nachteile zu bestimmen, ansonsten bleibt der gut Vorsatz unvollendet."

 

 ***

 

"Wenn sich Weg und Ziel aneinander vorbeidenken, dann hilft auch kein noch so guter Vorsatz."

Newbie

 

Wege

 

 

 

"Herz schweig, geh einfach und lasse mich!"

Ich bin nur noch genervt. Nur noch im Wirrwarr meiner Gefühle gefangen. Warum will mein Verstand nicht endlich alles regeln? Warum macht er sich nicht breit? Statt dessen immer wieder und heftig dieses Pochen und die Erinnerung. Es gibt viele Wege. Ob und wie ich diese gehen will, ich werde einfach nicht gefragt. Der Verstand gibt sich nicht zu erkennen und alles in mir verweigert mir den Gehorsam. Wie soll ich da noch etwas geregelt bekommen und dazu noch mein Ende selbst bestimmen? Ich mag einfach nicht mehr.

 

Keine weiteren Verletzungen, es sind doch schon genügend Narben auf meiner Haut und meiner Seele. Also muss ich eine andere Möglichkeit nutzen, um wieder Ruhe zu finden. Das Buch ist im letzten Raum hinter der Tennakelwand und ich brauche es. Nur darin finde ich den entsprechenden Vermerk, wann und wohin ich dieses Empfindsame, mich so sehr Nervende zum Verschwinden bringe.

 

Ich will endlich wieder in Ruhe durch die Nacht gleiten, breit gefächert und unentdeckt meiner Wege ziehen. Ich muss sorgfältig meinen Weg zum Buch wählen. Die Meisterin wird es mir sonst unmöglich machen. So einen schweren Auftrag hat sie mir bisher nie aufgebürdet.

 

Serpentinen erlebend bin ich auf dem Weg und komme langsam und unauffällig näher an mein Ziel. Jetzt kann ich schauen, wie ich weiter vorgehen kann. Nur welches von den jetzt hier liegenden Büchern muss ich nehmen? Meine Wahrnehmung ist wie durch einen Schleier bedeckt. Dieses sonst so wirr bubbernde Herz klopft fast gar nicht mehr. "Na, toll! Jetzt, wo es darum geht, deinen richtigen Weg zu finden, schweigst du." Als ich nach dem mir nächsten greifen will, trifft mich ein Schlag wie Feuerschlaufen. Fassungslos versuche ich, doch das Richtige zu finden, die mich treffenden Schläge sind eisfeuergleich.

Ich muss mich sammeln und meine Sinne in die Situation einbringen. Eines der Bücher hier muss einfach das zu dem mich bestimmenden sein. Wie sollte es denn sonst hierher gelangt sein, wenn nicht in Gefolgschaft.

 

 

Die Meisterin ist die Einzige, die alle Wege genau kennt und auch hier das richtige finden würde. Nur, sie kann ich nicht fragen. Sie hat mir, ohne weitere Antworten zu geben, dieses hier eingebrockt und ich will es beenden.

 

Langsam dämmert es mir, das passende Buch muss mich zu sich lassen und sich mir zeigen. Es bleibt mir keine Wahl, wenn ich wieder einen Weg für mich gehen will. So nehme ich auf der Bohlenbank platz. Was ist Zeit, was sind Pulsschläge, wie entstehen Wegweisungen? Dunkelheit umschließt mich, mein Element gibt mir die Ruhe und die Aufgabe erscheint tragbarer zu werden. Nur welche Aufgabe hat gerade dieses Herz für mich?

 

Es ist jetzt ganz still in mir, so als sei es gar nicht da. Doch ich kann es spüren, es ist nicht weg. Warum aber lässt es mich nicht meine Wege gehen? Wann und wohin ich möchte? Was bringt es dazu, immer wieder in meine Wege einzugreifen und mich mit Pochen und Schlägen von diesen abzuhalten?

 

 

Immer tiefer sinke ich in mich hinein und nehme meine inneren Wege wahr. Das Bisherige läuft vor meinen inneren Wegen wie eine Schienenlandschaft vorbei. Ganz weit entfernt entdecke ich ein Kind, es hat lange Haare zu Zöpfen gebunden und singt.

Die Melodie kommt in leisen Tönen fremdklingend und doch hüllen mich diese Weisen ein, umspielen mich. Alle paar Augenblicke gibt es ein Wiedererkennen von Begebenheiten, die sich an weit entfernten Merkmalen aus der Vergangenheit in mir bemerkbar machen. Da gab es Wind zu spüren, dort erklang das Pfeifen der Bahn, ganz hinten die Schmiede und genau hinter mir stand mein Baum.

 

Ein tiefer Atemzug brachte den Geruch in mich hinein und das Lied des Mädchens wurde jetzt erkennbarer. Ich spürte die Rinde vom Baum an mir, dieses Gefühl überschlug sich fast mit dem Herzbubbern. Der Bahnhof ist gleich ganz in der Nähe und der Bedienstete sprach jetzt mit dem Kind. Ein Lachen, klar und hell schallte zu mir herüber.

 

 

Ein vergessenes Empfinden breitete sich in mir aus und es rannen salzige Wasserperlen an meinen Wangen entlang. Der Ring um mich herum wurde warm und weich, dabei kraftvoll haltend.

 

Ich sah mich in dem Mädchen und ich sah das Herz, frei und doch verbunden.

Jederzeit gehen können und doch bleiben, dort, wo es gebraucht wurde.

So ging jetzt das Mädchen mit dem Bahnbediensteten weiter, es erzählte von den Erlebnissen des Tages und das Vertrauen und die Lebensfreude wurde auch in mir spürbar.

 

Ich öffnete meine Augen und da war es , das Buch, das zu mir und diesem Herzen gehörte. Es lag genau vor mir und ich war mir meiner Aufgabe bewusst. Strich am Buchrücken entlang und es fühlte sich gut an. Jetzt konnte ich den weiteren Weg gehen und auch jede weitere Narbe kam zu den anderen und nahm ihren Platz ein. Sie schmerzten, sie ließen mir die Tränen kommen, doch jetzt wurde mir immer weiter bewusst, wie wichtig jede einzelne für mich ist.

 

Auch meine Nächte erhielt ich weiter, nicht mehr jede, es gab genügend andere, in denen ich einfach keine Zeit für mich fand.

 

In denen, in denen ich dann meine Schwingen weit ausbreiten konnte, um über Zeit und Raum, Gestern und Morgen hinweg meine Bahn ziehen kann.

 

und Erweiterungen

 

 

 

 

 

Trepp_auf - Trepp_ab

 

"Tivola, wo bist du denn schon wieder?"

 

Sanja durchsucht laut rufend die ganze Wohnung.

Sollte sie vielleicht doch noch bis zum Keller oder Dachboden gehen.

 

In den letzten Tagen war er so nachdenklich und immer mit Zeichnungen und Grafiken beschäftigt.

Irgendetwas war doch da wieder.

Was hatte es nur dieses Mal für Beweggründe.

Nachdenklich schaut Sanja auf den Arbeitsbereich von Tivola.

 

In ihr entspringt ein Gedanke.

Was wäre, wenn sein ganzes Reden über die Geschwindigkeiten sowie die Berechnungen zu den unterschiedlichen Sternen, Planeten kreuz_und_quer durch die Galaxis doch machbar wären.

 

Ja, der Sternenritt war einfach sein größter Erfüllungstraum und für den stellte er jedes Zeitfenster zur Verfügung. Statt wie andere in irgendwelchen fragwürdigen Sendungen zu versinken, berechnete und zeichnete er immer wieder unterschiedlichste Möglichkeiten. Sanja war schon immer stolz auf ihren Freund und auf seine Beständigkeit und wie er sich nicht von Misserfolgen verdrießen ließ.

 

Also nahm sie den Weg weiter durch das Haus in Angriff. Erst Richtung Keller, da konnte sie auch gleich für das Abendessen die Vorräte durchschauen und dabei überlegen was es denn heute geben könnte.

 

Als sie dort ankam, war Tivola nicht zu hören oder zu sehen. Alles lag in Dunkelheit. Auch von draußen kam kaum ein Geräusch in den Keller. Wie denn auch, die Wände waren dick und Fenster gab es auch keine. Vor vielen Jahren wurde ein Durchbruch gemacht, damit es einen weiteren Weg nach draußen gab. So konnten Fahrräder oder auch anderes im Keller gelagerte direkt nach draußen und auch wieder zurück gebracht werden.

 

Doch auch dieser Durchgang war mit einer schweren Tür verschlossen und es drang dadurch auch kein Laut von draußen herein.

 

Nach der Durchsicht der Vorräte entschied sie sich den Gemüseauflauf mit Käse und Reis mitzunehmen. Den brachte Sanja dann in die Küche und danach ging sie auf den Dachboden.

 

Dort war es, im Gegensatz zum Keller hell und fast laut. Wie ein Atelier, offen und lichtdurchflutet. Selbst in Nächten war bei klarem Himmel, Sternenlicht und Mond, hier der Platz, um sich wohl zu fühlen.

 

Sanja schaut sich um und erst nach einer Weile konnte sie erkennen was anders als sonst war.

Die große Kofferkiste, diese aus Großmutters Besitz gerettete, stand nicht mehr unbeachtet im hintersten Raum. Nein, in voller Größe aufgerichtet, stand sie direkt neben der Tür.

 

 

Dias hatte sie nur vorher so gar nicht gesehen, denn durch die Tür war sie ja in das Atelier gekommen. Erstaunt besah sie sich die Kiste. Wo waren nur die ganzen Schildchen.

 

Messingfarben die Schließen, fast kupferbraunes Leder und die vielen tollen Schildchen von Städten und Ländern, die schon Urgroßmutter bereiste. Diese waren alle weg. Sanja hatte damals auch die Reisetagebücher von Urgroßmutter mitbekommen. Damals als sie bei Großmutter diese Kiste entdeckte und das Versprechen bekam, sie selbst auch nutzen zu dürfen.

Doch dazu ist es leider nie gekommen, denn für ihre Reisen hatte sie nur einen Rucksack benutzt. Mehr ist auch kaum zu handhaben, weder beim Fliegen noch im Zug.

 

Aber die Kiste hier mit ins Haus nehmen, war wie ein Stückchen Heimat, egal wo und wie diese zu sehen und zu finden ist. Und Tivola fand die Seekiste einfach richtig cool.

Nur wo war Tivola. Und warum waren die Schilder alle nicht mehr vorhanden.

 

 

 

die Seekiste

 

 

Sanja war wirklich am zweifeln. Wie sollte die Seekiste jetzt beachtet werden? Etwas zog sie aber fast magisch an. Sie musste einfach einen Blick hinein werfen. Frisch drauf los und einen Blick in die Kiste werfen. Danach kann sie immer noch weiter überlegen, wo Tivola abgeblieben sein könnte.

 

Dass der Deckel so schwer ist war ihr gar nicht so bewusst gewesen. Mit einiger Mühe klappte es dann doch. Fast wäre sie in die Kiste rein gefallen.

Tivola´s ganze Papiere und Entwürfe waren fein säuberlich in der Kiste eingepasst.

Und im Deckel ein großer Umschlag mit ihrem Namen.

 

Zögernd nahm sie diesen und dreht ihn unschlüssig hin und her.

 

 

der Brief

 

Meine liebste Sanja,

 während du diese Zeilen liest bin ich schon unterwegs, als erstes zum Mars. Es hat alles wunderbar geklappt, darum mach dir keine Sorgen.

 

Kannst du dich noch an die kleine Maus erinnern, die letzte Woche bei mir saß? Er ist ein Mäuserich und wie ich sehnsuchtsvoll auf der Suche einen Weg zu den Sternen und Planeten zu finden. Eraoda, sein Name, hatte mir wirklich hilfreiche Tipps gegeben. Jetzt sind wir als Team unterwegs. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen. Und sei nicht erstaunt, die Modelle sind alle flugtauglich. Eraoda hatte die Möglichkeit mich in seine Größe zu bringen. So konnten wir sehr viel Material sparen. Natürlich auch Treibstoff. Bitte sorge dafür, dass keiner in meine Unterlagen schauen kann. Leg am besten alles mit hier in die Kiste, ich habe es nicht mehr erledigen können. Du kannst dir denken, wie schwer und unhandlich alles für einen Mäusemann wird.

 

Und jetzt mach dir etwas Leckeres zu essen, wir haben auch genügend dabei. Geplant ist eine Reisewoche, also sind wir zum Grillen bei deiner Gruppenfeier pünktlich wieder da.

 

Fühl´ dich ganz fest umarmt

 

dein Tivola

 

 

auch einen Gruß von Eraoda soll ich dir ausrichten.

 

KGW

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Imprint

Text: ©Leahnah Perlenschmuck
Images: ©MCH
Editing: ©BK
Publication Date: 10-30-2014

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