Lichter blitzen in unendlichen Räumen
Straßenlaternen funkeln in stillen Gassen
Aus den kleinen Cafés hört man leise Musik
in der Bar ein Mann am Piano spielt
In fast allen Hotels die Lichter gehen aus
in den Gassen der Stadt finden Ratten nun Schmaus
Die Straßencafés sind schon längst alle zu
nur der Mann am Piano findet noch keine Ruh
Wenn ein Sonnenstrahl die Stadt zum Leben erweckt
und die letzten Schatten aus den Gassen verschreckt
die Straßen füllen sich dann mit Leben im Nu
...
nur der Mann am Piano spielt noch immerzu!
Leiser Wind glitt über die Dächer der Stadt
und verlor sich in der Ewigkeit
Ein kurzer Hauch von Nähe
verharmloste den Drang nach Zärtlichkeit
Zu spüren blieb nur Einsamkeit
Ein warmer Sonnenstrahl fand noch
kurz den Weg durch die Gewitterwolken
Er versuchte zu schmelzen das Eis auf manch Seele
Doch Blitz und Donner waren stärker
Eine Schneeflocke tänzelt zum Wohlwollen der Menschen
langsam zu Boden
Dort angekommen wird sie zu Matsch
und man kann auf ihr ausrutschen
Kaum ein Mensch schenkt dem anderen ein Lächeln
Weshalb gehen wir so durch das Leben?
Spielst mit deinen Reizen
nahezu perfekt
Ziehst in den Bann mit deinen Blicken
fast schon zu kokett!
Schießt mit Amors Pfeilen
triffst genau ins Herz
Wunden kann man heilen
was bleibt, ist nur der Schmerz!
Die Vögel fliegen gen Süden
sie flüchten vor den Stürmen
vermeiden die Kälte
Sie wollen nicht sehen das fallende Laub
noch liegt auf den Straßen vom Sommer der Staub
Doch gar nicht mehr lang, dann verwischt ihn der Regen
und die Sonne wird müde
will schlafen sich legen!
An einem Abend, Mitte September
stand ich gelehnt am Balkongeländer
schaute hinauf zum Beschützer der Nächte
dem Erdtrabanten, da sah ich seine Mächte
Ich merkte, dass er mir wollt' etwas sagen
mir war bereits ziemlich flau schon im Magen
Er redete nicht, sondern schaute nur zu
gab mir zurück meine innere Ruh
In dieser Nacht lernte ich von der Kraft der Natur
und ich leb viel bewusster, seit ich von ihr erfuhr
Ich verstehe die Vögel, die flüchten vor Kälte
obwohl der Mond mir überhaupt nichts erzählte
Ich begriff alles, ohne ein einziges Wort
verstand zu verstehen diesen Lebensort
Froben glaksen auf den Mulus
Frocht hinter ihnen glischt
Alle Grassen prassern in die Fulst
Sonderbar - solch Troscht!
Trapfen werden zu zogeligen Brischten
Grussen pratzen unter die Truscht
Kröstig, nahezu strobig
welch schungende Klust
Garalden hangern über dem Strolz
Gaschten zuseln neben ihren Zuschen
Obwohl alle Quosseln längst verhanzelt
netzeln Prissen zur in die Juschen!
Am Wassel sind die Plötzen verschronkt,
guseliger Nogen zanscht verlungt!
Rullige Mossen waseln lunzig,
rutzeln viel zu abgeplunkt!
Das Haar gestylt, die Zähne blitzen
der Vorhang geht gleich auf
Leute auf ihren Plätzen sitzen
das Spiel nimmt seinen Lauf
Lampenfieber unbekannt
nahezu perfekt
Leben ist das Rampenlicht
statt Selters gibt's nur Sekt
Einschaltquoten sind der Lohn
Gage wird genannt
wenn's nicht mehr läuft, wer weiß das schon
sinkst ab in deinem Stand
Penner auf der Wiese liegen
nicht weit vom Studio entfernt
müssen weiter Hunger schieben
doch das haben sie gelernt
Sind ungepflegt und unbekannt
eine Nummer unter Vielen
Menschen am Abgrundes Rand
mit reichlich wenig Zielen
Ihr Leben ist das Straßenlicht
die Parkbank ist ihr Bett
du gehst vorbei und siehst sie nicht
ist das denn wirklich nett?
Jahre später, grau dein Haar
der Vorhang bleibt geschlossen
das Studio, wo du warst Star
verlassen und verdrossen!
Du denkst zurück, wie schön es war
Reichtum und Prominenz
Doch wo niemand mehr hinschauen mag
ist auf keine Effizienz
Jetzt denk ich, nein ich mein zu wissen
dass du kennst jetzt die Gefühle
das Nichtbeachtung doch verletzt
ob Penner, ob Schauspieler!
Haselnussbraune Augen
in die ich so gerne schaute
gehörten einem kleinen Jungen
den ich nicht anzufassen traute
so dünn, so zart
doch trotzdem smart
lag er in seinem Bettchen
auf der Kinderstation des Hospitals
in unserem kleinen Städtchen!
Ich schaute nicht nur einmal hin
ich fing an, ihn zu lieben
Ich besuchte ihn so oft es ging,
vergaß, dass die Krankheit könnte siegen!
Jedes Mal, wenn er mich sah
lächelten seine Lippen
dass eigentlich ja fremd ich war
das würde niemand tippen!
Die Freude, die er hatte dann
die konnte keine nehmen
ich hoffte für den kleinen Mann
dass er bald gesund kann leben!
Meine Hoffnung war vergebens
ich denk an ihn noch oft - zeitlebens
Noch heute kann ich nicht verstehen
dass dieser Junge musste gehen!
Aus einem winzigen Gedanken
da wurde viel Gefühl
Dieses Gefühl durchbrach die Schranken
ganz
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Publication Date: 11-20-2013
ISBN: 978-3-7309-6355-5
All Rights Reserved
Dedication:
Ich widme diese Zeilen allen, die sich in meinen Worten wiederfinden.