"Ich würde gerne alles sein, was ihr von mir erwartet. Doch zaubern kann ich nicht, weil ich dazu kein Talent hab!" (PVZ)
Mein Körper zeigt Narben der Verzweiflung. Es sind Zeichen der Angst. Angst, zu versagen. Angst, etwas ‚falsch‘ gemacht zu haben.Ich halte meine Ängste fest verschlossen in meiner Hand, niemand kann sie sehen. Sie sind unsichtbar und doch schneiden sie tief in mein Fleisch.Ich lasse sie nicht los, denn das würde mir meinen Halt nehmen.Es klingt makaber, doch meine schwarzen Gedanken sind alles was ich habe. Mit ihnen leide ich, doch ohne sie ist mein Leiden unerträglich.Das, was mich vor dem Loslassen errettet, ist der Lichtblick, irgendwann einen Platz in deinem Herzen zu haben. Neben dir, an deiner Seite, immerdar. Ein wenig versteckt, nur für uns sichtbar.Wir bauen uns ein Zauberschloss wie im Märchenland. Unerkannt, weit oben, hoch über den Wolken.
Schnitt!
Was nutzt mir dieser gespielte Optimismus? Du, du verstehst mich nicht. Redest von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Dein Verstand reicht nicht aus, um meine Gedanken auch nur im kleinsten nachvollziehen zu können. „Therapie“ ist in deinem Sprachgebrauch ein großes Wort. Doch das wird mir nicht helfen. Es wird mich nicht dazu bringen mich zu öffnen, zu sagen was geschah, zu sagen was ich empfinde.Was ich für dich empfinde kann ich nicht in Worte verfassen. Mit Worten werde ich es nie zum Ausdruck bringen können, doch Taten würden alles zerstören. Du hast kaputt gemacht, was ich gerade erst erbaut hab.Eine Aussage von dir tötet alles um mich herum, denn dort ist meine Welt, die so instabil ist, dass sie mit dem kleinsten Luftzug in sich zusammenfällt. Du hast diesen Windstoß verursacht, unbewusst und doch gezielt. Mit einem Lächeln hast du meine Welt zerstört. Du bist für mich unerreichbar. Es liegt nicht an dem, was du hast oder bist, sondern einzig und allein Ich stehe mir wieder im Weg. Ich traue mich nicht. In deinen Augen kann ich lesen, was dein Mund nicht zu sagen vermag. Das Funkeln verheißt sehr viel mehr. Doch ich habe Angst.
Siehst du, da wären wir wieder bei meinem Halt! Ich habe Angst vor deiner Reaktion. Doch diese Angst hält mein Leid in Grenzen. Ohne diese Angst wäre mein Leben nicht. Das Leben mit grenzenlosem Leid wäre nicht mein Leben.Mein Dasein beschränkt sich zwar auch nur auf ein Luftholen, doch ich kann mein Atmen bestimmen. Nicht du bestimmst es, noch nicht! Du hast Teil daran, denn du bist die Bombe in meinem Kopf.
Ich will, dass sie weiter tickt, bis ich sie hochgehen lasse und mit ihr untergehe!Ich will an meinem Ende in meinen Tränen untergehen. Du sollst mich hassen, nicht lieben und erst recht nicht verstehen. Ich sehe schwarz, du siehst weiß und so wird es immer sein, bis dass der Tod uns scheidet!
Therapie! Therapie - du hast es geschafft! Hast mir solange meinen Kopf kaputt gemacht. Jetzt gibt es keinen anderen Ausweg, als die geschlossene Station 12c!
Ich bin paranoid, verfolgt von Suizid, habe eine gespaltene Persönlichkeit und warte darauf, dass mich der Schmerz zugrunde reißt!
Scherben liegen vor mir. Scherben stecken in meinem Arm. Was habe ich nur getan? Ich weiß es nicht mehr. Überall ist Blut. Ich mag es nicht sehen. Kein Schmerz ist da. Wo ist er nur? Wo ist mein Fühlen? Was ist passiert? Verdammt! Sag es mir...
Wahnsinn! Er hat von mir Besitz ergriffen...
Wenn das Blut an mir herabrinnt, fühle ich mich geborgen.
Wenn das Blut leicht im Lichte schimmert, ist all der Schmerz vergessen.
Wenn das Blut meine Haut zart rot färbt, weiß ich, was wahre Liebe bedeutet!
Es ist ein unsagbar schönes Gefühl etwas zu fühlen!
Im Vollrausch meines Blutes bin ich fernab von jeglichem weltlichen Getue. Schwerelos. Lichtjahre entfernt vom Leben.
Ich bin an meinem Platz. Ein Quadratmeter Fläche, der nur mir gehört. Unendlich viel Raum für mich, dem Untertanen weltlichen Egoismusses.
In eurem Universum sind Gefühle nicht existent. Ihr kennt den Blutrausch nicht. Nichts ist mehr von Wert. Gefühle wertlos. Bedeutungslos. Nutzlos. Wer Gefühle besitzt geht schier unter. Ohne Rettung. Ohne Hoffnung. Ohne jemanden an seiner Seite.
Ich werde euer Universum zum Stillstand bringen!
Zart streift sie über meine Haut. Sie hinterlässt einen kleinen Riss. Langsam füllt er sich. Mit einem leuchtenden Rot.
Der nächste Schritt. Sie schneidet. Tief. Tiefer. Zu tief für unser leistungsgesellschaftliches Universum. Gefühllose Welt. Der Schnitt füllt sich schnell. Dunkelrot. Diese dickflüssige Brühe fließt langsam dem Boden entgegen. Ich kann ihre Wärme spüren. Geborgenheit überkommt mich. Nie gefühlte Emotionen zeigen sich.
Glück, es reißt mich mit. Freude, sie kommt zu mir. Das Leiden lasse ich hinter mir. All die Trauer bleibt zurück. Der Schmerz, er bleibt allein. Weicht von mir.
Ich bin auf der höchsten Welle, geradewegs zu auf das sichere Glück!
Mein Quadratmeter zieht mich zu sich. Er lässt mich nicht mehr los. Ich bleibe im Blutrausch, bis mein Körper nicht mehr genug für diese Welt in sich trägt und mich gehen lässt. Mein Rausch bringt mir das ewige Glück...
Meine Gefühle bleiben immer mehr im Verborgenen...
Ein Geräusch reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Delirium ist immer nur auf Zeit. Irgendwas auf dieser Welt lässt mich nicht irre sein. Ich will mich doch nur selbst zum Teufel jagen, so wie ihr es mit mir jeden Tag tut. Ich will doch nur meinen Blutrausch genießen, in den vollsten Zügen. In der Dämmerung untergehen. Das Dunkelrot soll das letzte sein, was ich sehe.
Ich will doch nur zurück in mein Leben...!
"Einstein hatte Recht - Zeit ist relativ."
(Jean Chirac)
Manchmal spielt der Schicksalsfaktor Zeit uns einen Streich. Er führt uns an einen Ort, an dem etwas auf uns wartet, das wir so nicht erwartet haben. Manchmal wollten wir es nicht, doch ließen uns ohne Gegenwehr darauf ein.
Soll ich dir etwas sagen? Zeit bestimmt uns, unser Leben und vor allem unser Handeln!
Wenn wir sehen, dass wir nur einmal die Zeit für etwas bekommen, sollten wir es doch tun oder nicht? Selten, doch oft genug, bereuen wir es. Dann schieben wir alle Schuld von uns, denn wir konnten ja nicht anders handeln. Ein Zwang der Zeit war da. Doch: Zeit zwingt uns nicht, sie bestimmt uns nur.
Alles ist doch nur auf Zeit.
Zeit ist unaufhaltsam. Etwas, was nie wieder zurückkommt. Wir können sie nicht besitzen. Sie ist das wertvollste auf der Welt! Wir nutzen sie, ohne dass wir es wollen. Sie kontrolliert uns, ohne dass wir es wollen. Wir sind auf sie angewiesen, ohne dass wir es wollen.
Und was ist, wenn die Zeit und auseinander weht und sich nur unsere Haut nicht mehr versteht?
... wie er jede Nacht kommt. Ein Traum, der mich einholt, wenn ich es nicht erwarte. Ich bleibe ein Sklave immer dann, wenn ich schlafe! (PVZ)
Ich träume und träume, doch träume ich die Realität oder nur den Schein? Was verleiht mir meine Träume?
Die Realität sieht bitter aus. Überall wo ich hinschaue ist Bitterkeit. All das Leid der anderen, meiner sogenannten Freunde und auch derer, die ich nur flüchtig zu kennen vermag.
Schau ich in den Spiegel sehe ich jemanden, der von Leid zerfressen, von Hass geplagt und von Einsamkeit umgeben ist.
Also sind meine Träume eher ein Schein, denn sie sind alles andere als bitter. Beim Erwachen haben sie vielleicht einen bitteren Nachgeschmack.
All die Liebe, all das Verständnis, das du mir in meinen Träumen gibst, wird nie das sein, was mir die Zukunft verspricht.
Heute Nacht suchtest du mich wieder heim. Du nahmst in meinen Gedanken Platz und kuscheltest dich in die warme Wolke meines Traums. Er war so warm, weich und voll von mir stets verborgenen Gefühlen der Liebe, Zuneigung und des Verständnisses. Du warst einfach da, richtig da. Konntest lesen in mir, wie in einem offenen Buch. Du warst mir nah und Ich habe dir vertraut.
In meinem Träumen höre ich Geräusche, doch ich kann sie nicht deuten. In meinem Träumen sehe ich dich. In meinem Träumen ist alles anders, als es heute war.
Außerhalb meiner Traumwelt bist du mir ein Rätsel. Du redest und doch schweigst du, wir sind uns nah und doch sehr weit fern. Ich kenne dich und wiederum kenne ich dich nicht. Paradox.
Es ist nicht das erste Mal, dass du dich in meiner Welt der Träume einnistest.
So viele Bilder von einem Wir aus Dir und Mir schweben in meinem Kopf. Ein weiterer Teil meiner realen Scheinwelt.
Träume sind unrealistisch. Sie werden nie wahr, auch wenn man noch so darum kämpft. Es ist ein aussichtsloser Kampf. Wir alle sind einmal Krieger unserer Träume gewesen, doch irgendwann wurde uns die Angriffsfläche genommen. Nicht nur, weil die Wunden nicht mehr heilten, sondern auch weil der Gegner sich entzogen hat. Er ist fort. Der Traum zerplatzt. Wie eine Seifenblase. Einst so zart und wunderschön, doch im Endeffekt nicht mehr, als ein instabiles Gebilde, das sich irgendwann zugrunde neigt. Und wenn es aufschlägt, zerplatzt es und nicht einmal die kleinste Spur ist zu sehen.
Du wirst diesen Traum nie sehen. Seine Wunden nicht spüren. Nie gegen das Verlieren kämpfen. Es ist mein Traum. Meine Wunden. Mein Kampf gegen mich selbst.
Ich weiß was du letzte Nacht geträumt hast. Du hast es mir erzählt. Du träumst von dem, was dich in der Realität bestimmt. Loslassen kannst du nicht. Deine Träume sind Ängste. Irgendwas könnte ja bei deinem Job schief laufen.
Ich kann es nicht verstehen. Wie kann dir nur etwas so Vergängliches so wichtig sein? Du besitzt viel Wertvolleres als deine Arbeit!
Es heißt: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume!
Ich schwebe lieber sanft weiter. Durch meine Welt. Auf meiner Traumwolke. Hoch oben, weit weg von jeglicher Realität!
Die Realität zerstört das, was die Träume erbauen!
Mit 17 hat man noch Träume, doch mit 13 träumt man noch pausenlos. Egal ob nachts im Bett oder tagsüber auf dem Pausenhof.
(Vincent Stein)
Ich trage schon so viele Narben im Gesicht und auf dem Rücken. (SDP)
Ich versink in mir, im tiefen Wasser. Es ist so tief. Tiefer geht es nicht. Ich erzähle dir einfach alles, irgendwann wirst du mich verstehen. Jetzt versuche ich mich selbst wieder rauszureißen! Wünschen würde ich mir, dass du jetzt kämest, um mir die Hand zu reichen...
Wir reden und reden. Erzählen und erzählen.
Was haben wir eigentlich gesagt? Hat unser Gesagtes die Welt verändert?
Ok, wir fangen etwas kleiner an: Hat es uns verändert? Dich vielleicht? Mich?
Nein! Denn das, was ich dir sagte, hast du nicht registriert. Alles, was wichtig war, hast du ignoriert. Und dann wunderst du dich, dass ich nichts über mich erzähle!
Deine Worte habe ich gehört und verstanden, doch sie waren nicht von großem Wert. Sie sagten weder etwas über uns, noch über dich aus. Das Einzige, das ich jetzt mehr weiß ist, dass du Sehnsucht kennst.
...und ich bin total verschlossen!
Warum sind die Bilder und Gerüche in meinem Kopf so fest gebrannt? Warum bin ich immer wenn es schön war weitergerannt?
(SDP)
Wir saßen inmitten von Bäumen. Unterm strahlendblauen Himmelszelt. Du und ich. Wir redeten. Wir dachten nach. Redeten wieder. Sahen uns an. Schweigend. Ohne ein Wort, das den verzauberten Augenblick zerstören würde. Nie waren wir so schön. Selten so harmonisch.
Es gibt nicht nur diese unvergleichlichen Bilder von dir.
Viele Dinge spuken in meinem Kopf. Kopfkino. Groß. Wenig abwechslungsreich.
Wenn ich diese Bilder in Filmgenres erklären müsste, wären dabei mehr Horrorfilme und Psychothriller, als Komödien oder gar Liebesfilme.
Doch selbst diese Horroszenerien haben für mich etwas kostbares. Ich liebe sie, denn sie spiegeln alles, was ich erlebe wieder. Manches male ich mir nur aus, anderes wiederrum ist wirklich passiert. Diese Zeichnungen verankern sich fest in meinem Bild. Sie spiegeln mich und dich wieder. Wie seltsam das klingt: Du und Ich in einer Horroszene. Dabei sind es wunderschön grausame Szenen, die mich reizen. Ein Kontrast gegenüber meinen alltäglichen Gedanken an dich. Eine Horrorszene, in der wir beide spielen, ist auch eine Liebesszene. Das ist kein Kopfkino mehr, das ist die Realität. Bittere Realität.
Unerträglich wird es, wenn du vor mir stehst. Neue Bilder in mein Kino projizierst. Damit meinen Film zerstörst und deinen eigenen dafür aufbaust.
Meine Filme sind mein Werk. Eine Art Lebensinhalt. Spielerisches Vergnügen. Zerstörerische Kraft. Sie sind Alles und Nichts!
Es sind immer wieder kehrende Bilder von dir, die mich nicht loslassen. Sie beherrschen mich. Verfolgen mich. Kontrollieren mich. Zerstören mich!
Irgendwann werde ich mich durch das Dschungelbuch in meinem Kopf kämpfen, die Lianen deines Daseins zerschlagen und die Bäume Deiner niederbrennen, auf dass sie alle Erinnerung an dich eliminieren.
Ich denke an dich und schließe die Augen zu.
Ich will nichts sehen, was ich will bist du!
In meinen Gedanken gehörst du zu mir.
In meinen Gedanken gibt es ein Wir!
Unsere Liebe ist unendlich weit.
Wir sind füreinander endlich bereit!
Wir gehen gemeinsam unseren Weg.
Es gibt nichts, dass uns dazwischen steht!
"Sehnsucht versteckt sich wie ein Insekt!" (Rammstein)
Mehr als das. Sehnsucht ist ein Virus, der mit den besten Medikamenten nicht zu bekämpfen ist. Erfahrenste Techniken sind machtlos. Forscher ideenlos. Wesen überzeugen mit Unintelligenz.
Sehnsucht ist stark. Sehr stark. Stärker als wir alle.
Wir können sie weder aufhalten, noch unterdrücken oder gar eliminieren. Sie wird immer wieder kommen.
Sehnsucht ist der Herrscher der Gefühle, des Menschen und seiner Umwelt! Sie wird irgendwann die Menschheit kampfunfähig machen. In einem langen Sehnsucht-Eliminierungsprozess wird sie uns prachtvoll ihre Macht zur Schau stellen. Wir werden untergehen.
Du hast mal einige Wochen jemanden vermisst. Das ist lang her, das weiß ich. Ich denke es zu wissen. Seit fast drei Jahren vermisse ich dich schon. Weißt du wie schlimm das ist?
Jedes Mal, wenn ich dich sehe, zerreißt es mich innerlich. Es fühlt sich jedes Mal an, als würdest du mir das Herz raus reißen und es falsch herum wieder hereinsetzen. Jedes Mal könnte ich schreien vor Schmerz. Mein schmerzverzerrtes Gesicht siehst du nicht. Eine Fassade hält Stand! Ja, meine Fassade hält.
"Wen oder was vermisst du gerade am meisten?"
Wochenlang dieselbe Antwort: Dich!
Das gefährlichste, aber auch größte was du vermissen kannst, ist ein anderes menschliches Individuum! Denn dann stehst du am Abgrund. Entweder errettet dich dieser Mensch oder du gehst von Tag zu Tag immer einen Schritt weiter den Abgrund hinab.
Es zerstört dich schneller als alles andere. Keine Heilung. Kein Hilfeschrei wird erhört. Andere Menschen blind. Machtlosigkeit. Keine andere Möglichkeit, als sich der Sehnsucht hinzugeben.
Ich bin der Meinung, dass Sehnsucht die Menschheit irgendwann zerstören wird. Viele Menschen gehen daran zugrunde. Noch lebe ich!
Natürlich ist Sehnsucht auch etwas Positives. Sie zeigt sehr viele Gefühle, insbesondere wenn die Sehnsucht jemandem gehört, der es wert ist. Wenn du ihn vermisst, den Menschen, der sich Dein nennt, ist es ein Zeichen. Ein Zeichen der Liebe. Der Zuneigung. ...oder so!
Sehnsucht ist Schatten, aber auch Licht. Manches Mal weist sie Land in Sicht. Doch oftmals auch wie tief der Abgrund ist!
Katja Maria Werker - Music is the only language.mp³
Ich dachte an Selbstmord - vor der Musik.
Hatte Angst vor der Schule - vor der Musik.
Konsumierte extrem - vor der Musik.
Jetzt hör ich auf. Mal sehen, was passiert!
(Karl Marius Richter)
Den neusten Erkenntnissen zufolge, kann Musik Ängste, Depressionen, wie auch Schmerzen lindern. Vielleicht sogar bekämpfen.
Musik ist eine spezielle Form der Therapie. Sie kann in manchen Fällen sogar Medikamente ersetzen.
Für mich ist Musik eine sehr wertvolle Sprache, vielleicht sogar die Einzige, der wirklich zugehört wird. Sie drückt unendlich viel aus, ohne etwas zu sagen. Kaum zeigt sie sich, sind alle verzaubert. Der Klang erfüllt uns. Umhüllt uns. Verbindet uns. Zieht uns in seinen Bann.
Wenn wir den sanften Tönen lauschen, passiert etwas in uns. Wir vergleichen uns mit den Liedern. Die Lieder können unser Leben wiedergeben. Der Spiegel der Seele sozusagen. Für jede Lebenssituation gibt es das passende Lied. Es scheint, als sei es genau auf uns zugeschnitten. Als sei es für uns geschrieben!
Einige Lieder sind Erinnerungen. Eine Erinnerung an Gutes oder auch Schlechtes. Erinnerungen sind kostbar. Durch Musik gelangen sie nicht in Vergessenheit.
Musik - mein Leben.
Mit der Gitarre in der Hand öffne ich das Tor zu meiner Seele. Ein Tor, das ziemlich massiv ist, gesichert durch mehrere Schlösser, die sich nicht durch herkömmliche Schlüssel öffnen lassen. Auch ist Werkzeug überflüssig. Die Mauern herum sind nicht bezwingbar. Aussichtlos.
Melodien können zwischen ihren Noten so viel erzählen. Ich sage nichts, doch du hörst mir zu. Das ist die einfachste Methode sich bemerkbar zu machen ohne zu viel zu verraten. Jede Note stellt ein Wort dar. Jede Zeile einen Satz. Jede Pause bedeutet Neues an der Gefühlsfront.
Es ist mal Zeit für ein kleines bisschen Lachen!
Folge mir in mein Leben, in meine Zelle! Folge mir, damit du weißt, wo ich lebe!
Was ist Leben? Das Leben, das wir haben, ist das Leben? Leben wir unser Leben? Leben und leben lassen. Wie leben wir? Leben wir, wenn wir atmen? Müssen wir Atmen, um zu leben? Leben wir, um zu atmen?
Was erfüllt uns unser Leben?
Mein Leben beschränkte sich lange auf das Inhalieren von Sauerstoff. Sauerstoff als Lebensinhalt, nicht schlecht, muss ich zugeben. Doch es ist nicht das, auf das man lange wartet. Viele warten ewig auf die große Liebe und sehen die Suche danach als Lebensaufgabe. Ihr Lebensinhalt besteht darin, gescheiterte Liebesbeziehungen zu akzeptieren und neue aufzubauen, bis die große Liebe auf einmal aus dem Nichts auftaucht, einen verzaubert und man bis ans Lebensende glücklich zusammenlebt.
Mein Lebensinhalt soll das nicht werden. Natürlich gehört die Liebe wie der Sauerstoff zum Leben. Nur Liebe ist aber auch nicht das Wahre oder?
Wenn ich irgendwann mein Leben beende, möchte ich sagen können, dass ich etwas erreicht habe. Ich will mir etwas aufbauen.
Ein Zentrum für Gutmenschversuche.
Worte richten nichts aus - das weiß ich. Ich kann reden und reden, doch am Ende springt nichts für mich dabei raus. Denn im Endeffekt hat mir niemand zugehört oder es verinnerlicht, was meine Worte bedeuten.
Gewalt zeigt, wie es sein kann, aber nicht sein soll. In Unterdrückung zu leben, um die Unterdrückten zu retten. Ein unfairer Deal würde ich sagen.
Womit kann man heutzutage schon Menschen beeindrucken?
Mit Musik! Musik hört jeder. In über 200 Musikrichtungen wird einem die Welt erklärt. So, wie sie ist, so wie sie sein sollte und so, wie sie nie werden wird!
Wir singen dieses Lebenslied, weil es uns Freude bringt. Traurigkeit in jedem Glied, die mit den Tränen ringt. Wir singen unser Lebenslied auf seiner letzten Reise. Wir singen über den Tod... hinaus!
Die Noten bringen mir den Tod. Meine Worte schreibt der Teufel... (Engelsblut)
Wenn mein Tod selbstgemordet kein Beweis für Liebe ist. Wenn meine Sehnsucht zu dir stärker, als der Wunsch zu leben ist. Dann teil mit mir die Einsamkeit!
(Cephalgy)
Ich sitze hier im Wald. Der Wald, er tut mir gut. Hier sitze ich, 5 Minuten. Der Drang nachzudenken überkommt mich. Über was denke ich nach? Über mich? Über dich? Ich kann dich nicht vergessen. Du hast mich abgewiesen. Du willst mich nicht. Mit jedem Wort von dir steuerte ich näher auf den Abgrund zu. Meine Bremsen sind hinüber. Kein Anhalten möglich. Stürze tiefer in das Loch runter.
Willkommen am Abgrund!
Ich will nicht sterben. Nur du kannst mich aus dieser Hölle befreien. Wirst du mich erretten? Nein! Warum nur? Wisch mir den Schweiß von der Stirn, ich verblute. Der Abgrund schließt sich. Bin gefangen in der Einsamkeit. Einsam ohne dich. Einsam mit dir. Die ewige Einsamkeit hat mich verschlungen. Du hast mich verurteilt. Hast dich selbst zum obersten Richter befördert.
Töte mich! Sei Herr über Leben und Tod! Entscheide über mein Schicksal!
Manchmal will ich nicht sterben, manchmal will ich aber auch nicht leben!
Diese Einsamkeit ist Betrug. Du hast unser zartes Liebeslicht erlöschen lassen. Betrügst dich selbst. Lässt mich elendig der Einsamkeit zugute fallen.
Jetzt bin ich die Nahrung der Einsamkeit. Die frisst mich mit Genuss auf. Siehst du es? Sie zerrt an mir. Stück für Stück. Bei lebendigem Leib gehe ich zugrunde.
Ich bin der langersehnte Hauptgang. Gut genährt von Zweifeln und Ängsten. Gut genährt mit hoffnungsloser Liebe. Gut genährt mit der Liebe. Der Liebe zu dir!
Ich war traurig seit dem ersten Tag, denn du hast mich nur betrogen. Dich selbst in den Himmel gehoben und mir Ängste zugeschoben!
Trau dich so zu sein wie ich. So hoffnungslos der Liebe verfallen. So bedingungslos ins Unglück gerannt. Trag meine Narben. Nimm meine Schuld. Fühle meine Verzweiflung.
Lege dich in die Wanne, in der ich schon seit Stunden in meinem Blut liege!
Lerne was es heißt einsam zu sein!
Fahre auf die Mauer zu, ungebremst. Ohne eine Hoffnung auf Überleben. Deine einzige Sicherheit ist der qualvolle Tod.
Bewusstlosigkeit. Dein Körper nur noch Zweidrittel von dem, was er vorher war. Langsam wachst du auf. Panik! Sie überkommt dich. Du bist allein. Niemand ist bei dir. Keiner, der dir helfen wird. Du bist gefangen im Abgrund.
Dein Blut füllt langsam, Sekunde für Sekunde, deine Lungenflügel. Dein Atem wird schwach. Du wimmerst leise vor dich hin. Ein Hilfeschrei nicht nötig. Nicht akzeptabel. Der Abgrund lässt keinen Schall durch. Ewige Einsamkeit.
Deine Augen schließen sich. Die Dunkelheit überkommt dich. Kraftlosigkeit.
Los! Kämpfe! Es ist dein Leben!
Du versuchst zu schreien. Doch niemand kann dich hören. Der einzige Mensch, der dich erretten könnte, hat sich von dir abgewendet. Er hat dich ins Exil geschickt. Abgeschoben! Nur du bist da. Du und die Einsamkeit.
Deine Augen öffnen sich ein letztes Mal. Deine Muskeln erschlaffen. Dein Kopf beginnt sich zu senken.
Du gibst dich dem Abgrund hin. Er übermannt dich.
Tod.
Dein Körper ein Haufen von Unbrauchbarem. Deine Seele steigt hinab in die einsame Ewigkeit. Dorthin, wo niemand auf dich wartet. Niemand außer dir ist dort. Du wirst allein sein, wie zuvor.
Wenn du mich das letzte Mal siehst, werde ich lachen!
Text: Copyright by Kepptn
Publication Date: 07-12-2010
All Rights Reserved
Dedication:
Denn du schreibst Geschichte, mit jedem Schritt, mit jedem Wort setzt du Sie fort. Du schreibst Geschichte, an jedem Tag, denn jetzt und hier bist du ein Teil von ihr. (Madsen)